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BPWJournal - BPW Germany

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<strong>BPW</strong> GErMANy BEI DEN VErEINTEN NATIoNEN IN NEW yorK<br />

Die Sitzung der Frauenrechtskommission CSW 54 und Beijing +15<br />

Text von Sonja Still<br />

Die deutsche <strong>BPW</strong>-Delegation<br />

vor dem Deutschen Haus<br />

In den ersten beiden Märzwochen 2010 stehen alljährlich die<br />

Belange und Rechte der Frauen auf der Agenda der Vereinten<br />

Nationen. Eine Reise nach New York zusammen mit 18 <strong>BPW</strong>-<br />

Frauen aus Deutschland, die sich an der Konferenz der 54. Sitzung<br />

der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen und<br />

an der Nachfolgekonferenz des Weltfrauengipfels von Peking<br />

beteiligen, ist nur schwer in wenige Worte fassen. Zu vielfältig<br />

sind die Eindrücke, zu unterschiedlich die Programmpunkte, die<br />

Interessen und die Möglichkeiten. Daher kann ich in diesem Bericht<br />

nur einen kleinen Eindruck vermitteln.<br />

netzwerken in der Warteschlange<br />

Trotz akribischer Vorbereitung und mit allen Papieren, Passfotos<br />

und Einzahlungsbelegen in der Handtasche wird die Registrierung<br />

an der UN zu einem besonderen Erlebnis. Bis jede einzelne<br />

Teilnehmerin ihre Zugangskarte mit Lichtbild entgegennimmt,<br />

heißt es langes Warten bei Eiseskälte. Johanna Marius vom <strong>BPW</strong><br />

München glaubte, sie habe mit vier Stunden den Rekord gebrochen<br />

– eine Angabe, die allerdings von anderen durchaus noch<br />

überboten wurde. Zeit genug also, schon in der Schlange vor<br />

dem UN-Gebäude mit dem Networking zu beginnen.<br />

Mit dem <strong>BPW</strong>-International-Button sind <strong>BPW</strong>s auch schnell<br />

ausfindig zu machen. Immerhin haben sich 300 <strong>BPW</strong>-Frauen aus<br />

der ganzen Welt auf den Weg nach New York gemacht.<br />

Insgesamt sind mehr als 8.000 Frauen verschiedenster NGOs in<br />

New York dabei. In der Versammlungshalle der Heilsarmee, dem<br />

Ort der Konferenz, hat nicht einmal ein Drittel von ihnen Platz.<br />

In vier großen Podien wird vorgestellt, was in den letzten 15<br />

Jahren erreicht wurde. Wenig, lässt sich aus westlicher Sicht<br />

schnell urteilen. Von Erfolg und Fortschritt berichtet jedoch eine<br />

Frau aus Afghanistan. Zwischen hilflos und dankbar sind darauf<br />

die Reaktionen – weniger Rechtlosigkeit von Frauen als unter<br />

den Taliban kann man sich kaum vorstellen. Aber es gibt<br />

Fortschritte.<br />

Egal, ob es um die Förderung von Frauenrechten geht, ob es den<br />

Status von Frauen betrifft oder Themen wie die Auswirkungen<br />

des Patriarchats, Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Frauengesundheit<br />

und Klimawandel – es wird klar, dass viel zu tun bleibt<br />

und Frauen endlich eine bessere Plattform brauchen. Und so hat<br />

sich ein junges Aktionsbündnis mit dem Namen und Slogan<br />

„GEAR UP“ positioniert. Denn auch das wird deutlich in der<br />

Halle der Heilsarmee: Ein Generationenwechsel unter den Führungsfrauen<br />

ist dringend notwendig: Auf den Podien scheinen<br />

sich vorwiegend die Veteraninnen der ersten Stunde zu finden<br />

und in Erinnerungen von früher zu schwelgen … Doch die<br />

Kämpferinnen von damals sind ruhiger geworden und die<br />

Jüngeren haben noch keine so laute Stimme.<br />

Mit der Gear-kampagne zur reform der un<br />

Und so wird bereits am zweiten Tag eine Erklärung verabschiedet.<br />

Die 45 Länder der Kommission „begrüßen“ die erzielten Fortschritte<br />

und „betonen“, dass man mehr tun muss. Die NGO-Vertreterinnen<br />

werten das als herbe Enttäuschung. Erst am Ende der<br />

diesjährigen Sitzung wird auf Druck der Frauenverbände eine<br />

weitere Resolution verabschiedet. Sie fordern eine Reform der<br />

UN und fassen die geforderten Veränderungen unter dem Motto<br />

GEAR zusammen („to gear up“ bedeutet „bereit machen,<br />

ausrüsten“).<br />

Die Resolution macht sich dafür stark, dass die UN endlich die<br />

geforderte und beschlossene Institution für Frauenrechte und<br />

13 Internationales

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