soziologie heute Februar 2010
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<strong>Februar</strong> <strong>2010</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 25<br />
Wofür spenden die ÖsterreicherInnen?<br />
Kinder liegen mit rund 24 Prozent<br />
nach wie vor an erster Stelle, gefolgt<br />
– mit relativ großem Abstand<br />
– von der Zielgruppe Tiere. Nur<br />
jede(r) zehnte Befragte spendet für<br />
Katastrophenhilfe im Inland, rund<br />
9 Prozent für Kirchen und religiöse<br />
Vereinigungen sowie 8 Prozent für<br />
die Bekämpfung des Hungers in der<br />
Welt. Jeweils 6 Prozent spenden für<br />
Katastrophenhilfe im Ausland, Natur-<br />
und Umweltschutz, Obdachlose/<br />
Bettler sowie für geistig und körperlich<br />
Behinderte.<br />
Was bewegt Herrn und Frau Österreicher<br />
zum Spenden?<br />
Ebenso vielfältig wie unsere Gesellschaft<br />
sind auch die Beweggründe<br />
zum Spenden. Es sind vor allem drei<br />
Motive, welche die ÖsterreicherInnen<br />
zum Spenden motivieren: Sympathie<br />
gegenüber der Organisation,<br />
Solidarität mit den Armen und<br />
Schwachen und der überzeugende<br />
Aufruf einer Hilfsorganisation.<br />
Das Spendenmotiv der „steuerlichen<br />
Absetzbarkeit“ ist hingegen am geringsten<br />
vertreten. Einerseits dürfte<br />
diese Möglichkeit in der breiten Öffentlichkeit<br />
noch zu wenig bekannt<br />
bzw. geübt sein, andererseits wird<br />
DER/INNEN IM LANGZEITVERGLEICH<br />
dieser Beweggrund von anderen und<br />
offensichtlich wichtiger eingeschätzten<br />
Gründen stark überlagert.<br />
Die ÖsterreicherInnen schätzen vor<br />
allem Organisationen, bei denen man<br />
weiß, wofür sie eintreten. Allerdings<br />
gibt es auch aus Sicht der Befragten<br />
viele Spendenorganisationen, die<br />
sich inhaltlich kaum voneinander<br />
unterscheiden. Für spendensammelnde<br />
Organisationen erscheint es<br />
deshalb besonders wichtig, dass sie<br />
ein klares Profil zeigen.<br />
In erster Linie spenden Frauen und<br />
Höhergebildete<br />
Zur Hauptgruppe der SpenderInnen<br />
zählen nach wie vor Frauen und Personen<br />
mit höherer Bildung. Personen<br />
der mittleren Einkommensgruppe<br />
hingegen geben sich derzeit bei<br />
Erlagschein-Spenden, Haussammlungen<br />
und Mitgliedsbeiträgen für<br />
eine Hilfsorganisation eher zurückhaltend.<br />
Mit der (globalen) Wirtschaftskrise,<br />
den damit verbundenen Unsicherheiten<br />
am Arbeitsmarkt bzw. Arbeitsplatzverlusten<br />
und den bis dato<br />
noch wenig erfreulichen Prognosen<br />
für das Jahr <strong>2010</strong> dürfte sich auch<br />
die Lage für die spendensammelnden<br />
Organisationen nach derzeitiger<br />
Einschätzung kaum verbessern. Dies<br />
erscheint umso bedenklicher als<br />
gerade der Dritte Sektor mit diesen<br />
Organisationen an vorderster Front<br />
kämpft und in einer Zeit der vermehrten<br />
Kraftanstrengung mit weniger<br />
Mitteln das Auslangen finden<br />
muss.<br />
Herausforderungen für Non-Profit-<br />
Organisationen<br />
Die zweite aktuelle Untersuchung<br />
von Public Opinion widmete sich<br />
den derzeitigen und künftigen Herausforderungen<br />
der Non-Profit-<br />
Organisationen. Insgesamt wurden<br />
dabei 845 Organisationen aus<br />
Sozial-, Bildungs-, Kultur-, Natur/<br />
Umwelt-, Politik- und sonstigen Bereichen<br />
via Internet in zwei Wellen<br />
befragt. Der Befragungszeitraum<br />
dieser Online-Erhebung erstreckte<br />
sich vom 22. 11. bis 9. 12. 2009.<br />
Neben der Erfassung der Tätigkeitsbereiche/felder<br />
der befragten Organisationen,<br />
der Beschäftigungsart ihrer<br />
MitarbeiterInnen und der jeweiligen<br />
Rekrutierungsformen folgten Einschätzungsfragen<br />
hinsichtlich der größten<br />
Herausforderungen in den nächsten<br />
drei bzw. zehn Jahren – sowohl auf die<br />
Gesellschaft insgesamt bezogen als<br />
auch auf die jeweiligen Organisationen<br />
selbst. Ergänzt wurde dieser Bereich<br />
noch mit der Frage nach der Art des<br />
Feedback für Förderer/Unterstützer.<br />
Im Zentrum der Betrachtung stand<br />
allerdings die Frage nach möglichen