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soziologie heute Februar 2010

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<strong>Februar</strong> <strong>2010</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 9<br />

werken Frauen gemeinsam mit Männern.<br />

Nur: Der rituelle Rahmen unserer<br />

Freimaurerei unterscheidet sich<br />

von diesen und ähnlichen „profanen“<br />

gesellschaftlichen Gruppen und Gemeinschaften.<br />

Außerdem vergessen<br />

wir nicht, dass es auch zahlreiche<br />

Frauenorganisationen (wie z.B. „Zonta“<br />

oder die „Soroptimistinnen“) gibt,<br />

die wiederum keine Männer aufnehmen.<br />

<strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong>: Herr Stiegnitz, Sie<br />

selbst sind nun schon nahezu 40 Jahre<br />

bei den Freimaurern. Wie wird man<br />

eigentlich Mitglied?<br />

Männer Freimaurer werden können.<br />

Wir alle wissen, dass sich die Zeiten<br />

seither geändert haben; nicht jedoch<br />

die biologische und psychologische<br />

Eigenart der Geschlechter und ihre<br />

Beziehung zueinander, die unsere freimaurerische<br />

„Arbeit“ unter Umständen<br />

negativ beeinflussen würden. Vergessen<br />

wir nicht, dass es auf der Welt,<br />

auch in Österreich, auch so genannte<br />

„Gemischtlogen“ gibt, wo Frauen und<br />

Männer gemeinsam „arbeiten“. In<br />

anderen, rein weiblichen Logen gibt<br />

es wiederum keine Männer. „Solche<br />

Logen benutzen ein eigenes, verändertes,<br />

für Frauen passendes Ritual“<br />

(Alexander Giese). Unser Großmeister<br />

Nikolaus Schwärzler – und wir<br />

mit ihm – respektieren die „weibliche<br />

Freimaurerei“ und wissen, dass sie genauso<br />

ernst und überzeugt an ihren,<br />

uns durchaus ähnlichen Zielsetzungen<br />

„arbeiten“, wie wir. Vergessen wir<br />

nicht, dass im Leben oft verschiedene<br />

Wege zu einem gemeinsamen Ziel führen.<br />

Deshalb die „Wege“ miteinander<br />

zu vermengen wäre unserer Meinung<br />

nach und in Bezug auf die weibliche<br />

Freimaurerei nicht sinnvoll, sondern<br />

vielleicht auch störend.<br />

Nicht nur in den Familien, sondern<br />

auch im Berufs- und Vereinsleben<br />

Original-Lithographie im Besitze von W. v. Zur WQesten<br />

Stiegnitz: Ich bin heuer seit 40 Jahren<br />

Freimaurer – und das „mit Leib und<br />

Seele“. So habe ich in dieser Zeit mein<br />

ganzes Leben auf drei „Beine“ gestellte:<br />

Meine Familie, meinen Beruf –als<br />

Soziologe, Beamter und als Publizist<br />

- und meine Zugehörigkeit zur Freimaurerei.<br />

Die meisten Freimaurer waren „Suchende“,<br />

so nennen wir unsere Kandidaten,<br />

die von Freimaurern, die sie<br />

gut und lange kennen, angesprochen<br />

werden. Dieser Freimaurer wird sein<br />

„Bürge“. Es gibt aber auch Männer,<br />

welche die Großloge von Österreich<br />

anschreiben und mittels eines Lebenslaufes<br />

und einer ausführlichen<br />

Begründung um Aufnahme in einer<br />

der Logen ansuchen. Diese Männer<br />

nennen wir „Suchende ohne Bürgen“,<br />

die fast alle gute und ehrliche Absichten<br />

haben.<br />

Auch ich kenne mehrere „Brüder“, die<br />

einst als solche „Suchende“ bei uns<br />

„angeklopft“ haben.<br />

***<br />

Peter Stiegnitz<br />

Gott ohne Kirche: Religion und Freimaurerei<br />

Eine Analyse<br />

Verlag Edition va bene, 2003<br />

199 Seiten<br />

ISBN 3851671457, 9783851671452<br />

Peter Stiegnitz, geb.1936 in Budapest, Österreicher, ehemaliger<br />

Ministerialrat beim Bundespressedienst, Soziologe.<br />

Stiegnitz wurde mehrfach für seine wissenschaftlichen Arbeiten<br />

zur Migrations<strong>soziologie</strong> ausgezeichnet und lehrt als<br />

Gastprofessor an der Universität Budapest. Er ist wissenschaftlicher<br />

Kurator der Österreich-Sektion der Forschungsgesellschaft<br />

für das Weltfl üchtlingsproblem.

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