soziologie heute Februar 2010
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<strong>Februar</strong> <strong>2010</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 27<br />
Jahre die wohl größte Herausforderung.<br />
Langfristig verändert sich<br />
jedoch das Herausforderungs-Ranking.<br />
So tritt die Frage der „Überalterung<br />
der Gesellschaft“ an die zweite<br />
Stelle, gefolgt von „Gesundheit“<br />
sowie „Natur/Umwelt/Klima“. „Bildung“<br />
rutscht mit rund 37 Prozent<br />
an die sechste Stelle – hinter „Zuwanderung/Migration“.<br />
Nach Meinung der Befragten werden<br />
neben der „Überalterung der Gesellschaft“<br />
insbesondere die „Globalisierung“<br />
und der Bereich „Natur/Umwelt/Klima“<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Interne Herausforderungen für die<br />
nächsten 3 bzw. 10 Jahre<br />
Neben den allgemeinen gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen sehen sich<br />
die Organisationen auch intern gefordert.<br />
Als größte Herausforderung für<br />
die nächsten 3 (bzw. auch 10 Jahre)<br />
sehen die NPOs den Bereich „Finanzen/Subventionen/Förderungen“.<br />
Mit<br />
relativ großem Abstand folgen „Marketing/Öffentlichkeitsarbeit“,<br />
„Mitgliedergewinnung“<br />
und „MitarbeiterInnen-Motivation“.<br />
Der Bereich „Kooperationen/Partnerschaften“<br />
wird für die nahe Zukunft<br />
(die nächsten 3 Jahre) noch<br />
von rund 36 Prozent der Befragten<br />
als Herausforderung gesehen,<br />
schnellt jedoch in der langfristigen<br />
Prognose (die nächsten 10 Jahre) auf<br />
rund 41 Prozent hoch.<br />
DIE NÄCHSTEN 10 JAHRE<br />
Foto: S. Hofschlaeger, pixelio<br />
Relativ stabil in der Einschätzung<br />
zeigt sich die „MitarbeiterInnen-<br />
Rekrutierung“ und die „MitarbeiterInnen-Ausbildung“.<br />
Dies trifft<br />
auch auf den Bereich „Programm-/<br />
Projektgestaltung/-umsetzung“ zu.<br />
Arten des Feedback für Förderer<br />
und Unterstützer<br />
Für viele NPOs ist der Kontakt zu<br />
Förderern/Unterstützern überlebensnotwendig.<br />
Förderer möchten<br />
wissen, was mit ihrer Hilfe letztendlich<br />
ermöglicht bzw. bewegt wird.<br />
Gut 60 Prozent der Organisationen<br />
halten Kontakt zu ihren Förderern<br />
mittels Newsletter, Zeitschriften,<br />
Broschüren und Einladungsschreiben.<br />
Jede zweite Organisation versendet<br />
auch Dankschreiben und<br />
rund 38 Prozent nutzen den persönlichen<br />
Kontakt/das persönliche Gespräch.<br />
Rund 39 Prozent übermitteln ihren<br />
Förderern regelmäßig bzw. ab und<br />
zu kleinere Aufmerksamkeiten/Geschenke<br />
etc.<br />
Sympathische Organisationen<br />
Non-Profit-Organisationen sehen<br />
sich ebenso wie Profit-Unternehmen<br />
oftmals der Konkurrenz ausgesetzt –<br />
sei es bei der Programmgestaltung,<br />
der Mitarbeiter- bzw. Mitgliedergewinnung,<br />
der Förderungs-/Unterstützungswerbung<br />
usf.<br />
Die Frage hinsichtlich der Einstellung<br />
zu (manchmal vielleicht konkurrierenden)<br />
anderen Organisationen<br />
ist deshalb besonders bedeutsam,<br />
„Non-Profi t-Organisationen - in ihrer ganzen Vielfalt<br />
- sind unverzichtbarer Teil und Ausdruck einer<br />
lebendigen, ja dynamischen und von gegenseitiger<br />
Verantwortung geprägten Gesellschaft.<br />
Angesichts der großen Herausforderungen in den<br />
nächsten Jahren, die viele gemeinsame Kraftanstrengungen<br />
erfordern, werden sich NPOs vermehrt<br />
um Kooperationen bemühen müssen, um ihre Ziele/<br />
Projekte etc. erfolgreich zu realisieren.<br />
Manchmal ist es auch notwendig, überkommene<br />
Vorstellungen und Vorbehalte über Bord zu werfen.<br />
Kooperationen bedürfen allerdings einer gründlichen<br />
Vorbereitung.<br />
Wichtig bei all dem ist jedoch, dass NPOs ihre<br />
Identität und Eigenständigkeit bewahren und damit<br />
für ihre Klientel nicht nur unverwechselbar bleiben,<br />
sondern auch das Gefühl der Nähe vermitteln<br />
können.”<br />
Bernhard J. Hofer<br />
da sich hieraus auch Rückschlüsse<br />
auf das Image der jeweiligen NPOs<br />
ergeben.<br />
Besonders hohe Sympathiewerte<br />
erfährt die Organisation Ärzte ohne<br />
Grenzen (~ 85 %). Mit etwas Abstand<br />
folgen SOS-Kinderdorf (~ 66 %), das<br />
Rote Kreuz (~ 65 %) und die Rote Nasen<br />
Clowndoctors (~ 65 %).<br />
In der nächsten Gruppe der sympathischen<br />
Organisationen finden sich<br />
UNICEF (~ 57 %), Caritas (~ 56 %),<br />
Lebenshilfe (~ 55 %) und Amnesty International<br />
(~ 54 %).<br />
Alle weiteren Organisationen liegen<br />
unter der 50-Prozent-Marke.<br />
Mögliche Kooperationspartner<br />
Interessanter als die Frage nach der<br />
Sympathie erscheint jedoch – gerade<br />
im Hinblick auf die Antworten nach<br />
den größten Herausforderungen in den<br />
nächsten 10 Jahren – die Frage nach einer<br />
möglichen Kooperation.<br />
Insgesamt betrachtet findet sich hier<br />
die Caritas mit rund 47 Prozent an der<br />
Spitze. Die folgenden möglichen Kooperationspartner<br />
entstammen fast<br />
ausschließlich dem Sozial- und Gesundheitsbereich.<br />
Es sind dies das Rote<br />
Kreuz (~ 38 %), die Diakonie (~ 35 %),<br />
die Lebenshilfe (~ 34 %), das Hilfswerk<br />
(~ 32 %) und die Volkshilfe (~ 27 %).<br />
Vergleicht man die Antworten mit<br />
den jeweiligen Tätigkeitsfeldern der<br />
befragten Organisationen, so lassen<br />
sich hieraus wertvolle Erkenntnisse -<br />
vor allem für künftige Strategien der