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1-2018

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Aktuelles<br />

Präzisionsoberflächen mit einem geregelten Kurzpulslaser-Abtragprozess zu erzeugen, ist absolut neuartig<br />

und wird aktuell am Institut für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität Stuttgart eingesetzt<br />

(Bild: Messe Stuttgart)<br />

schmelz- und gratfrei, sodass der<br />

Aufwand für ein Nachbearbeiten<br />

wesentlich reduziert wird. „Wir<br />

entwickeln auch im Hause unsere<br />

Laser-Software“, erläutert von Grafenstein,<br />

„die in puncto Datenbankanbindung<br />

ständig an die Ansprüche<br />

des Marktes angepasst und<br />

den Anforderungen der Industrie<br />

4.0-Produktion in jeglicher Hinsicht<br />

gerecht wird.“ Auf der Lasys <strong>2018</strong><br />

wird Acsys zeigen, dass die Software<br />

3D-Daten wie Step-Dateien<br />

verarbeiten kann und so hochpräzise<br />

3D-Gravuren und Oberflächenstrukturierungen<br />

ermöglicht.<br />

Von Grafenstein betont: „So realisieren<br />

die µ-präzisen Laseranlagen<br />

Arbeitsaufträge mit hoher Zeitersparnis.<br />

Da kein Werkzeugverschleiss<br />

anfällt, senkt der Lasereinsatz<br />

auch in dieser Beziehung<br />

die Kosten.“<br />

1/<strong>2018</strong><br />

Laser strukturieren bei schnellen<br />

Taktzeiten und hoher Genauigkeit<br />

„Durch die hohe Flexibilität des<br />

Lasers hinsichtlich Positionierung<br />

und Genauigkeit im μ-Bereich ist<br />

dieser geradezu prädestiniert für<br />

die Oberflächenbearbeitung sehr<br />

unterschiedlicher Materialien“,<br />

sagt Dr. Jörg Lässig, Geschäftsführer<br />

bei Sitec Industrietechnologie.<br />

Die hoch innovativen Laseranlagen<br />

des Lasys-Ausstellers Sitec<br />

werden unter anderem zum Strukturieren<br />

und definierten Abtragen<br />

von Abdecklacken etwa auf Injektorkomponenten<br />

und zum Freilegen<br />

von Kontaktierungselementen<br />

im Toleranzbereich von ±2 μm eingesetzt.<br />

Der Laser ermöglicht ausserdem<br />

variable Grabengeometrien<br />

beim Gestalten der Oberflächen.<br />

«Durch ein integriertes hochauflösendes<br />

Kamerasystem kann auf<br />

Bauteiltoleranzen gut reagiert werden.<br />

Schnelle Taktzeiten bei gleichzeitig<br />

hoher Genauigkeit sind hinsichtlich<br />

Wirtschaftlichkeit und Qualität<br />

entscheidende Vorteile der<br />

Oberflächenbearbeitung mit dem<br />

Laser», so Dr. Lässig.<br />

Schonendes Laserreinigen von<br />

Formen und Werkzeugen<br />

Lasersysteme haben sich in den<br />

vergangenen Jahren einen weiteren<br />

Applikationsbereich erobert: das<br />

Laser-Reinigen. Es gilt als umweltfreundliche<br />

Alternative zu herkömmlichen<br />

Reinigungsverfahren. Hartnäckige<br />

Prozessrückstände wie<br />

Gummi, Silikon, Russ, Vulkanisierrückstände,<br />

Rost oder Öle und Fette<br />

lassen sich mit dem Laser schonend<br />

von Formen, Bauteilen und<br />

Werkzeugen entfernen. Das Vorteilhafte<br />

dabei ist: Das Bauteilmaterial<br />

wird weder chemisch, mechanisch<br />

noch thermisch geschädigt,<br />

da der Laser berührungslos arbeitet.<br />

Eingesetzte Festkörperlaser,<br />

wie etwa gepulste Faserlasersysteme,<br />

zeichnen sich hierbei durch<br />

einen hohen Wirkungsgrad sowie<br />

hohe Strahlqualität bei hohem Leistungsniveau<br />

aus. Betriebs- und<br />

Servicekosten können reduziert werden.<br />

So lässt sich präzises Abtragen<br />

bei gleichzeitig hohen Durchsatzleistungen<br />

in einer Vielzahl von<br />

Anwendungen realisieren.<br />

Neuartig: Präzisionsoberflächen<br />

bei CFK durch geregelten<br />

Laserabtrag<br />

Der Laser erweitert sein Einsatzspektrum<br />

stetig was Materialien<br />

angeht. Zum Beispiel sind<br />

Bauteile aus karbonfaserverstärkten<br />

Kunststoffen (CFK) wesentlich<br />

für den modernen Leichtbau,<br />

sowohl im Automobil- als auch im<br />

Flugzeugbau. „Aufgrund der Art der<br />

Herstellung sind CFK-Bauteile sehr<br />

teuer. Deshalb lohnt es sich oft, solche<br />

Bauteile bei Beschädigung oder<br />

bei Herstellungsfehlern zu reparieren“,<br />

erklärt Dr. Rudolf Weber, Leiter<br />

Verfahrensentwicklung am Institut<br />

für Strahlwerkzeuge (IFSW) der<br />

Universität Stuttgart.<br />

Eine Möglichkeit sei es, den<br />

defekten Bereich zu entfernen und<br />

mit einem angepassten „Patch“ wieder<br />

zu verkleben. Dr. Weber weiter:<br />

„Für das Entfernen des beschädigten<br />

Bereichs werden am IFSW<br />

erfolgreich Ultrakurzpulslaser eingesetzt.<br />

Da während des Abtragens<br />

die genaue Abtragtiefe vermessen<br />

wird, lassen sich mit dem<br />

Laser in der Umgebung des Schadens<br />

hochpräzise, lagengenaue Stu-<br />

fen erzeugen. Sie dienen als optimale<br />

Voraussetzung für den nachfolgenden<br />

Klebeprozess.“<br />

Die Präzision des Abtrags kann<br />

entweder nach einem computererzeugten<br />

Graustufenbild geregelt<br />

werden oder nach der im Prozess<br />

bestimmbaren Ausrichtung der<br />

Fasern. „Diese Art Präzisionsoberflächen<br />

mittels geregeltem Kurzpulslaser-Abtragprozess<br />

zu erzeugen,<br />

ist absolut neuartig und wird aktuell<br />

am IFSW auch erstmals bei der<br />

Oberflächenbearbeitung von Metallen<br />

eingesetzt“, erklärt Dr. Weber.<br />

Auch die Stuttgarter Lasertage<br />

SLT’18, die zeitgleich zur Lasys<br />

stattfinden und vom IFSW organisiert<br />

werden, beleuchten dieses<br />

spannende Thema.<br />

Lasys <strong>2018</strong> mit hoher<br />

Innovationskraft<br />

«Die Herausforderung besteht<br />

darin, systematisch und mit Weitblick<br />

die Anforderungen des Marktes<br />

hinsichtlich innovativer Laser-Bearbeitungstechnologien<br />

aufzugreifen,<br />

weiterzuentwickeln und diese serienreif<br />

in prozesssichere und serviceorientierte<br />

Laseranlagen umzusetzen»,<br />

resümiert Dr. Lässig von Sitec<br />

mit Blick auf die Zukunft. Dass die<br />

rund 200 erwarteten Aussteller der<br />

Lasys <strong>2018</strong> diese Herausforderung<br />

hervorragend meistern, bezeugen<br />

deren hohe Innovationskraft und<br />

das grosse Besucherinteresse an<br />

der einzigartigen Fachmesse für<br />

Laser-Materialbearbeitung. Die<br />

Messe Stuttgart erwartet zur Lasys<br />

<strong>2018</strong> ca. 6.000 Besucher. ◄<br />

Hochpräzise Oberflächenstrukturierungen<br />

von Spritzgussformen,<br />

die mit dem neuesten Ultrakurzpuls-Lasersystem<br />

des Lasys-Ausstellers<br />

Acsys hergestellt sind<br />

(Bild: Messe Stuttgart)<br />

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