14.02.2018 Aufrufe

beiserhausnews122011

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Benachteiligungen, wie sie im<br />

Vergleich zu den Prüfungsbedingungen<br />

an öffentlichen<br />

Schulen deutlich werden, zurückgenommen<br />

werden. Wir benötigen<br />

wieder die bislang praktizierte<br />

Flexibilisierung des Zulassungsverfahrens<br />

und der<br />

Prüfungstermine, damit allen<br />

befähigten jungen Menschen,<br />

die einen Schulabschluss an<br />

den öffentlichen Schulen nicht<br />

erreichen konnten, in ihrer<br />

besonderen Lebenslage umgehend<br />

und „zeitnah“ geholfen<br />

werden und ihnen so der Start<br />

in eine berufliche Ausbildung<br />

geebnet werden kann.<br />

Dieter Altstadt, Dieter Arend, Erwin Gompf, Gerhardt Haack und Peter Schlein, Lehrkräfte des Vorbereitungskurses<br />

Der „Lösungsorientierte Ansatz“<br />

Ein Handlungsmodell für die pädagogische Arbeit im Beiserhaus<br />

In diesem und im nächsten<br />

Jahr findet für alle Mitarbeiter<br />

der Stiftung eine mehrtägige<br />

Weiterbildungsreihe statt. Gegenstand<br />

ist der Lösungsorientierte<br />

Ansatz (LOA).<br />

Es handelt sich dabei um ein<br />

Therapiemodell, welches in<br />

den 80er Jahren von Steve de<br />

Shazer und Insoo Kim Berg in<br />

Milwaukee entwickelt wurde.<br />

Das Lösungsorientierte Modell<br />

ist gerade bei Jugendlichen ein<br />

hilfreiches Handlungskonzept –<br />

ausgehend von der Tatsache,<br />

dass die Jugend, besonders<br />

die Pubertät, zu den schwierigsten<br />

Lebensphasen gehört.<br />

Psychische Krankheiten, Süchte,<br />

selbstschädigendes, dissoziales<br />

Verhalten, Kriminalität<br />

beginnen in keiner Lebensphase<br />

so häufig wie in der<br />

Pubertät.<br />

„Wir gehen davon aus, dass<br />

unsere Kinder und Jugendlichen<br />

ihrem Leben einen<br />

positiven Sinn geben wollen<br />

und dass die nötigen Ressourcen<br />

dazu vorhanden sind.<br />

Da sie in ihrem bisherigen<br />

Leben viel Misserfolg und<br />

Frustration erlebt haben, ist es<br />

für sie und für uns nicht leicht,<br />

diese Ressourcen zu erkennen.<br />

Die Aufgabe der Pädagogen<br />

besteht darin, mit dem<br />

Klienten Situationen zu gestalten,<br />

in denen sie sich als kompetent<br />

und erfolgreich erleben,<br />

was ihnen Schritt für Schritt<br />

eine positivere Sicht von sich<br />

selbst und ihrer Zukunft ermöglicht.“<br />

Marianne und Kaspar Baeschlin<br />

In einer befreundeten Einrichtung,<br />

in der dieses Verfahren<br />

bereits erfolgreich erprobt und<br />

Grundlage der pädagogischen<br />

Arbeit ist, wurden wir hierauf<br />

aufmerksam. Nach Teilnahme an<br />

einem Seminar formte sich die<br />

Überzeugung, dass LOA ein<br />

Gewinn für unsere tägliche Arbeit,<br />

die Auseinandersetzung mit den<br />

Jugendlichen, wäre. Weil deren<br />

Problemdruck häufig so gross<br />

ist, dass er ihre eigenen<br />

Lösungsfähigkeiten zunächst<br />

übersteigt, sollen die Mitarbeiter<br />

im Rahmen von LOA geeignete<br />

Methoden entwickeln und anwenden,<br />

die den täglichen Umgang<br />

unterstützen und verbessern.<br />

Das methodische Instrumentarium<br />

und eine wertschätzende,<br />

dem Jugendlichen zugewandte<br />

Haltung unterstützt sowohl die<br />

Mitarbeiter in ihrer täglichen<br />

Arbeit als auch die Jugendlichen<br />

selbst.<br />

Eine LOA-Kernthese lautet:<br />

„In eigener Sache ist der<br />

Klient der Experte.“<br />

Das bedeutet, alle Jugendlichen<br />

müssen an ihrer Problembewältigung<br />

massgeblich mitarbeiten.<br />

Da LOA zwar „einfach" zu<br />

verstehen, aber nicht leicht<br />

umzusetzen ist, muss er erlernt<br />

werden, müssen seine Prinzipien<br />

verinnerlicht werden, um<br />

damit die Fähigkeit zu erlangen,<br />

das tägliche Handeln an<br />

ihm zu orientieren.<br />

Herr Dieter Elmer, Präsident des<br />

Zentrum für<br />

lösungsorientierte<br />

Beratung<br />

(ZLB)<br />

in<br />

CH-8400<br />

Winterthur<br />

Frau<br />

Marianne<br />

Röser,<br />

Trainerin<br />

beim ZLB<br />

bildeten die<br />

Mitarbeiter<br />

des<br />

Beiserhauses<br />

fort<br />

Andererseits zeichnet es<br />

diesen pädagogischen Ansatz<br />

aus, dass er jedem Einzelnen<br />

genügend Raum für eigene<br />

Ideen und Vorgehensweisen<br />

lässt. Er fesselt nicht in pädagogischen<br />

Dogmen, weil er<br />

sich u. a. an den individuellen<br />

Ressourcen und Stärken jedes<br />

jungen Menschen orientiert<br />

und per se einen wertschätzenden<br />

Umgang mit ihm<br />

verlangt.<br />

Über 160 Mitarbeitende konnten<br />

in diesem Jahr in vier Lerngruppen<br />

über zwei Tage das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!