21.02.2018 Aufrufe

Südostschweiz Sonderbeilage – 125 Jahre Klinik Waldhaus Chur

Erschienen am 10. Oktober 2017 als Sonderbeilage in der Tageszeitung "Die Südostschweiz"

Erschienen am 10. Oktober 2017 als Sonderbeilage in der Tageszeitung "Die Südostschweiz"

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>125</strong> JAHRE KLINIK WALDHAUS<br />

Dr. Fred Singeisen<br />

1946<strong>–</strong>1952<br />

Fred Singeisen wird am 9. Januar 1909 geboren. Er ist der Sohn der verwitweten<br />

Lenko Albert, die später den Psychiater Walter Morgenthaler<br />

heiratet. Singeisen studiert Medizin und promoviert 1935 an der<br />

Universität Bern. Nach einem Auslandaufenthalt an der Psychiatrischen<br />

und Nervenklinik in München leitet er von 1942 bis 1945 die Psychiatrische<br />

Universitätsklinik in Basel. Von 1946 bis 1952 ist er Direktor der <strong>Klinik</strong> <strong>Waldhaus</strong>,<br />

später amtet er in gleicher Funktion an der Psychiatrischen <strong>Klinik</strong> in<br />

Wil.<br />

Während seiner Amtszeit werden die verschiedenen Beschäftigungstherapien<br />

modernisiert, zudem nimmt er tiefenpsychologische Ansätze in<br />

die klinische Arbeit auf. Unter seiner Ägide werden auch medikamentöse<br />

Entwöhnungskuren für Alkoholkranke durchgeführt.<br />

Weiter kümmert er sich intensiv um die Ausbildung des Pflegepersonals<br />

und verbessert die Zusammenarbeit mit Behörden und legt vermehrt<br />

Gewicht auf die Öffentlichkeitsarbeit. Singeisen stirbt am 11. November<br />

1982.<br />

Fred Singeisen<br />

Dr. Gottlob Pflugfelder<br />

1952<strong>–</strong>1977<br />

Gottlob Pflugfelder<br />

Gottlob Pflugfelder, geboren 1915, promoviert 1942 an der Universität<br />

Basel und wirkt bereits vorher als Arzt in <strong>Chur</strong>. 1952 wird er Direktor<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Waldhaus</strong> und befasst sich ebenfalls intensiv mit den<br />

Familiengeschichten der Jenischen. In der Folge der 1968er-Revolution<br />

werden den Methoden der medizinischen Psychiatrie gegenüber grosse<br />

Vorbehalte angemeldet und Kritik geäussert.<br />

Die Umbennenung des Namens von der Heil- und Pflegeanstalt zur Psychiatrischen<br />

<strong>Klinik</strong> sowie die Behandlung der Patienten mit Neuroleptika<br />

bringen diverse Veränderungen mit sich. Viele chronisch Kranke können<br />

entlassen werden und Insulinkuren und Elektrobehandlungen werden<br />

seltener durchgeführt.<br />

Bauliche Veränderungen bestehen darin, Schlafsäle in Drei- und Vier-<br />

Betten-Zimmer umzuwandeln. Der Estrich wird für die Ergotherapie ausund<br />

das Schwesternhaus neu gebaut. Gottlob Pflugfelder verstirbt 2003.<br />

Wir gratulieren der <strong>Klinik</strong> <strong>Waldhaus</strong> zum <strong>125</strong>-Jahr-Jubiläum<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

10 <strong>Südostschweiz</strong> | Dienstag, 10. Oktober 2017

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!