Aettenbühler Huuszytig Ausgabe Nr 25, Oktober 2018
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INTERVIEW MIT BEATRICE EMMENEGGER,<br />
NEUE ZENTRUMSLEITERIN<br />
Beatrice Emmenegger empfängt mich mit einem<br />
sympathischen Lächeln. Schnell ergibt sich ein<br />
sehr interessantes Gespräch, in dem mir Beatrice<br />
offen über ihren Werdegang, ihre Interessen<br />
und ihr Privatleben erzählt. Ich werde dieses Gespräch<br />
anhand einiger Fragen zusammenfassen.<br />
Deine erste Ausbildung im Gesundheitswesen<br />
war die Hebammenausbildung. Wie bist du zur<br />
Pflege älterer Menschen gekommen?<br />
Vor sechs Jahren arbeitete ich in einer anthroposophischen<br />
Klinik als Hebamme und half oft auf der<br />
medizinischen Abteilung aus. Da wurden mir die<br />
Parallelen, vor allem zur Palliativpflege, bewusst.<br />
Säuglinge können sich nicht verbal ausdrücken, oft<br />
merkt man aus Erfahrung und auch durch Intuition,<br />
wie man helfen kann. Dies ist bei kognitiv eingeschränkten<br />
Menschen oft auch so. Es ist aber wichtig,<br />
sich bewusst zu sein, dass ältere Menschen nicht<br />
wieder zu Kindern werden. Sie bringen viel Lebenserfahrung<br />
mit, die man würdigen soll. Der Mensch<br />
steht für mich immer im Mittelpunkt. Als Hebamme<br />
bringe ich ein grosses Wissen und die Fähigkeit zu<br />
vernetztem Denken mit. Dies ist in der komplexen<br />
Pflegesituation der Palliative Care von grossem Nutzen.<br />
Da mich dieser Bereich besonders interessierte,<br />
besuchte ich 2013/2014 eine Weiterbildung in Gerontologie.<br />
In dieser Ausbildung lernte ich auch Paul<br />
Villiger kennen. Da mich aber zusätzlich auch der<br />
betriebswirtschaftliche Aspekt interessiert hat und<br />
ich gerne Leute führe und Projekte weiterentwickle,<br />
bildete ich mich auch in diesen Bereichen weiter.<br />
Was gefällt dir besonders im Umgang mit älteren<br />
Menschen?<br />
Ihre Biografien faszinieren mich; was sie mitbringen,<br />
was sie erlebt haben. Ich versuche von älteren Menschen<br />
zu lernen, auch für mein eigenes Älterwerden.<br />
Als er mich anfragte, ob ich die Stelle als stellvertretende<br />
Heimleitung annehmen möchte, stimmte<br />
ich sofort zu. Wegen der schweren Erkrankung von<br />
Paul kam es nicht mehr dazu, dass wir zusammenarbeiteten.<br />
Trotz der schwierigen Umstände, wurde<br />
ich im Aettenbühl sehr herzlich aufgenommen<br />
und dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte Pauls<br />
Wertvorstellungen und Philosophie weiterführen.<br />
«Äneluege» finde ich ein sehr gutes Motto.<br />
Und nun zu deinem Privatleben.<br />
Hast du Familie, Kinder?<br />
Ich habe einen 20-jährigen Sohn, der noch in der<br />
Ausbildung ist und bei mir lebt. Wir leben in Zug.<br />
Was sind deine Hobbys? Bei welcher Tätigkeit<br />
kannst du dich am besten entspannen?<br />
Entspannen kann ich mich am besten in der Natur.<br />
Ich nehme mir gerne Zeit für Familie und Freunde.<br />
Ausserdem spiele ich gerne Klavier.<br />
Du bist auch politisch engagiert?<br />
Ja, ich bin Vorstandsmitglied der CVP der Stadt<br />
Zug. Zusätzlich habe ich ein Bürgerratsmandat in<br />
der Gemeinde Zug, Ressort Seniorenzentrum Mülimatt<br />
in Oberwil.<br />
Ich denke, da kann das Zentrum Aettenbühl viel<br />
von deiner reichen Erfahrungen in verschiedensten<br />
Bereichen profitieren. Vielen Dank für das interessante<br />
Interview. Ich freue mich auf die weitere<br />
Zusammenarbeit.<br />
Beatrice Emmenegger, neue Zentrumsleiterin<br />
SANDRA SCHNELLMANN<br />
Worin lag die Motivation, sich im Zentrum Aettenbühl<br />
zu bewerben?<br />
Wie schon erwähnt, lernte ich Paul Villiger in der<br />
Ausbildung kennen. Wir wurden gute Freunde. Ich<br />
lernte das Aettenbühl durch ihn kennen und fand<br />
die gute Stimmung im Haus sofort sympathisch.<br />
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<strong>25</strong>. <strong>Ausgabe</strong>, Februar <strong>2018</strong> | AETTENBÜHLER HUUSZYTIG