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Johann Strauß dirigiert<br />
am 15. Oktober 1844 zum ersten Mai<br />
in Dommayers Casino in Wien.<br />
größer werdenden beruflichen Erfolg,<br />
nur sehr selten zu Hause wellte. Darüber<br />
hinaus wusste er seine Mutter auf seiner<br />
Seite, welche ihn tatkräftig gegen den<br />
Vater unterstützte.<br />
Am 15.10.1844, knapp neunzehnjährig,<br />
wagte er sich mit seinem neu gegründe<br />
ten Orchester an die Öffentlichkeit zu<br />
treten. Die Wiener strömten in Scharen<br />
in das Hietzinger Casino Dommayer, wo<br />
bereits vor fast zwanzig jähren der Vater<br />
seine ersten Erfolge gefeiert hatte. Nie<br />
mand wollte es sich entgehen lassen,<br />
dem erstem Auftreten des jungen Man<br />
nes beizuwohnen, welcher sich mit sei<br />
nem Auftritt bewusst gegen seinen Vater<br />
stellte und seinen eigenen Weg zu<br />
gehen bereit war. Die erwartungsvollen<br />
Wiener wurden nicht enttäuscht, denn<br />
Strauß Sohn übertraf alle Erwartungen -<br />
neben Werken seines Vaters und anderer<br />
zeitgenössischer Größen spielte er<br />
bereits auch eigene Kompositionen -<br />
und wurde tags darauf in den Zeitungen<br />
euphorisch gefeiert. Nach dem Tod des<br />
Vaters vereinigte Johann Strauß Sohn<br />
1849 dessen Kapelle mit seiner eigenen<br />
und war nunmehr die populärste musi<br />
kalische Persönlichkeit in Wien.<br />
In den sechziger Jahren des 19. Jahrhun<br />
derts stand Johann Strauß komposito<br />
risch auf dem ersten Höhepunkt. Wien<br />
wurde in der Tanz- und Gesellschafts<br />
musik beherrscht von der „Firma"<br />
Strauß. Während Johann das künstleri<br />
sche Oberhaupt des Unternehmens war,<br />
war Mutter Anna Strauß das organisato<br />
rische Clan-Oberhaupt. Mit dem Auftritt<br />
Eduards als Kapellen-Leiter schien die<br />
Monopolisierung der Tanzmusik in Wien<br />
unaufhaltsam.