E_1928_Zeitung_Nr.021
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20 AUTOMQBILrREVUE 1«28 — N°ZL<br />
Handels-<br />
Schule vorm.<br />
leeren''Raum erprobt, mussteh -"draussen'-Traf--<br />
gestellt werden, denn die Verständigung mit<br />
der.Erde warl zweifellos möglich. 1 •• ..*,,<br />
Tausend Fragen waren- da noch; z,u beantworten,<br />
tausend Auf gaben ~ zu:jösen..,,.* Vor.,,<br />
allem musste das Raketenschiff lenkbar sehis 1<br />
damit man nach Belieben landen, und -wieder -i<br />
aufsteigen'ko'hrite. Und dann —"— — r was ;<br />
hatte der Mensch, ,das Leben,. das ä .wärme,<br />
Julseude';Leb'en fc „das' kjeihe,_jin\. yier _,,Gx|id.<br />
schwaukende »Blutwärme vortrug,, was chatte<br />
das paiif dieser i kälten,', starreu", 4bteri 'Welt-<br />
. Jeiche zu tun! Die Fahrt ^mtsste;hinübergehen<br />
nach dem hellen, glänzenden Äbend^<br />
steril,., der ...Venus.,,. Wenn... schon.. Leben, auf<br />
unseren Nachbarplaneten -vorhanden war,<br />
daTiifuim'"eb|sten auf der Venusy 1 mit v 'üirer<br />
Lufthülle, "ihrer Fülle an,..Wasserdampf, ihrer,<br />
tropischen Wärme.— -4-'—.' : '' "' *"<br />
„,Üie Luitlm-Schiffsraum wurde.stickig. Der'<br />
Professor -schreckte s ;aus ; seinen .Gedanken<br />
auf; « Wie : lange ^reichen die' Sauerstoffapparate"noch?»-fragte<br />
er. •' ,' ;' ''"'<br />
«Eine Stunde, Herr Professor! » -<br />
Dann' war; es Zeit. Sie war'enf'a'lle.„drei<br />
stärk genug, um nicht mit dem Tode um eine<br />
letzte-Lebeusstunde zu hadern./Der ProfesV<br />
sor öifnetätdfe letzte .Flasche Wein. Ein<br />
edler, alter Sonnentropfen vom Rhein war es.<br />
Er schenkte die ,GJäser voll. •_ ,,,,'., ,:,",<br />
«Zum Wohl!, Meine Herren! »' ' .,' \,<br />
Sie wussteii, um was es sieiniärideitev We? 1<br />
den Wein trank, sagte dem Leben Valet. • '<br />
Mit fester Hand schrieb der junge Deutsche<br />
auf-den ..Tisch-- «• Lebeiv wir grüssen «dich !»»-<br />
Dann setzte jeder seinen Namen darunter.<br />
Hell, klangen dip Gläser zusammen.<br />
'-«Es lebe das-Leben!» •• • •*-•*<br />
«Es lebe die Erde!» '' " ;<br />
•' '''<br />
«Es lebe ; der Tatendrang! » Vl '<br />
Sie leerten'die Kelche und Üessen/sie am<br />
Boden zerschellen. .Mit letzter zitternder. Bewegung<br />
;öffneten sie die Klappe desAusstoss-"<br />
rohres. V-Die Luft pfesste hinaus, Weltraum-!<br />
kälte drang zischend in den Raum. <<br />
Vorbei.<br />
•-, •<br />
*ort8etzuns des Rciiians „Das weisse" Auto*'.<br />
Ihre" blauen Augen kichern. , \<br />
Er, schluckt und starrt auf den rechten<br />
.Schuh.. « Miss Mabel — i; yes -—..in derUniyersity<br />
Gazette — nicht wahr?.»<br />
" "Er stockt Sie nickt.<br />
« Hm — Tom, Tom von Brown & Brother,<br />
Blumen, Achthundertvierundneunzigste. Habe<br />
die Rosen zu bringen. Die Rosen, von Ihrem<br />
Bräutigam.» • " , • •• •<br />
"«Von meinem,Bräutigam! » Ein perlendes<br />
Ilachen' schallt durch das .Zimmer.<br />
Der, Rjese ist gekrankt. «Uebrigens sind<br />
;noch mehr Rosen vor der Türe!» i<br />
«Nocli mehr!» ....',<br />
« Achtzehn Körbe, alle, von ihm. Hier der<br />
Brief.», Und jdrausseu ist er.<br />
Sie schaut ihm lächelnd nach'. Der Brief<br />
liegt' auf ihrer, seidenen. Decke. — Wessen<br />
Brief? Ein sinnender Ausdruck legt sich auf<br />
ihre Züge und plötzlich irrt ein Zucken über<br />
ihren kleinen Mund. Ein paar ; ;Worte klingen<br />
in ihren Ohren.. ~ Worte, xirn deren Vergessen<br />
sie gerungen hatte. — Es war vor .drei<br />
'Monaten; auf einem Balle im" Hause Mac Clyton'sl<br />
Sie hätte ihn noch'hie gesehen vorher,<br />
aber ihr Vafer nannte seinen Namen mi^verhaltencr<br />
Scheu. Er war gross, schlank; in<br />
seineu Augen lag ein geheimnisvoller Glanz.<br />
Er tanzte nur mit ihr, Am Morgen, ehe er<br />
Abschied nahm, zog er sie in eine Nische. Sie<br />
Hess seine Umarmung geschehen und bot ihm<br />
ihren Mund, .«Leb* wohl, Mabel,» sagte er<br />
langsam , lind,' küssto ' sie, «vergesse mich<br />
nicht' Eines Morgens,'wenn du .erwachst,<br />
bist du meine Braut» —..— -— ,.<br />
Sie "•schliesst die "Augen, tastet unsicher<br />
nach dein Briefi Eine heisse Glut wallt in<br />
:<br />
•"...-••<br />
- •Zur ; ' t Bernhiguhg-wahrscheinhch.-~G-estützt<br />
auf diesen ^schönen Satz sei folgende Anfrage ,<br />
alleruhtertanigst*erlaubt: "%.. .., *; L . \<br />
'ü,ie'Weinbergstrasse in Zürich ist, seit'so-:.,<br />
immerhin mit mehr Rücksicht auf den,. Verkehr,<br />
« ebendortselbst» placiert hatte? ;<br />
Vor, dam Gesetz \sind, doch, alle Bürger<br />
gleich?,,, . ,:'" " '•' , v,i- •,'<br />
C -H-<br />
- In einein deutschen Bäderblatt äüsSert sich<br />
ein eifriger Ausf Hf gier * wiö folgt .über den<br />
Vorzug-der Reiseorhhibussfe ( '"•"<br />
Sie tragen vor allein" d£n Verkehr aüclr in<br />
die abgelegenen, für Eis^nbaJhn&äti 'schwer<br />
zugänglichen •Gebiete, sie' [klettern über gebirgiges'<br />
Gelände, binden sich durch' Täler<br />
und Schluchten, folgen Flussläüfen und •'Höhenzügen<br />
wie die Lafidstrassetl.' Sie;bringen<br />
ihre' Fahrgäste-aus den Zähen 'des'standigen<br />
grossen ReiseS'erkehrs heraus"in'die stilleren,<br />
beschaulichen Wiiikel,"wd die Eisenbahn Hinzukommen<br />
verschmäht, weil ihr die'.spärlichen'<br />
incnschlicheiV Siedlungen; ''die'weiten<br />
Wälder; die'&n'satrjen'Wiesen- und Heideflächen<br />
•nicht' die Personen- und Gütermengen<br />
zuzuführen vermögen, auf denen sich'ihre<br />
wohl "die,. Alte „wieidie Neue Beckenhpfstrasse<br />
infolge nie-endenwollender Grab- und iPflä-•<br />
sterungsarbeiten (d. h; es? wird" abwephslungsweise<br />
aufgerissen und zugedeckt) gesperrt^<br />
siud,. eine .wichtige, ,ia r die einzige, Ausfäils- :<br />
föut.Qjjj,r„,.vi^pI.,_,,. ., t,.... „. .. , .<br />
Schaffhausen, Romanshorn und die übrige<br />
NordpFStsöhweiZ". geworden.- Da aber die<br />
Trarngeleise'dfe-ganze Fahrbahii ih Anspruch?<br />
n€hriieh,".ist( für 'ein auch nur wenige Minuten<br />
haltendes Automobil kein Platz.' v. : • >• 1<br />
• Es hat sich daher die Gewohnheit eingebürgert,<br />
die Wagen (wie dies an der Üniver-<br />
;sitätsstrass$..gan?{- J #Hgemefn und ungierügt<br />
.def- Brauch ist) "für'kürze Zeit am Trottoir zu<br />
stationieren.'" Dies 1 tat auch der Angestellte<br />
ejner. Fiijn4' : svähreHd.,seiher > -kurzeli Mittagspause.<br />
, Die,.Folge, jwa.t, seine, allerdings :bescheidene<br />
Busse-.:^Seither stehen- die • AutoraobÜe;'-*=;'<br />
wo sollen sie auch hin? — unbe-: Wirtschaftlichkeit auf baut..' 1 '^" "'.., *<br />
heiligt a4if--dem~.Trottoir.-~.......--..— -. .<br />
'''•' Darum lohnt es' sieh', 'zuweilen von 1 den<br />
Am ,5. März.,<strong>1928</strong>Ätand wieder ein Vehikel schinengebundenen' Wagen der Eisenbahn<br />
auf derhBargQrstelgej^trflfeig und protzig, einrecht<br />
""'neues l " ; Motosacöche-10-HP-Motorvelö hikel des neue]} Ländsti'ä'SseriverJveiirsi Sie<br />
li«rüberz'uwechselri'auf die' schaukelnden Ve-<br />
mit-«Grand tragen iins; i : $port»-Seiteriwägen und fein „ge-<br />
wenti"wir wofletl und die rechte<br />
polstertem Sozius-Sitz,. 1 •- "<br />
• Was Wunder, dass der blitzblanke Karren<br />
einem seines vorgeschriebenen Weges dkherbummeliide'h<br />
Stadfp > ölizlsten* v ein DoFn im<br />
Ajige war. Der Mann, langte ^wischen „die<br />
Knöpfe seimes .Kitt*els,i fibtierie die Nummer,<br />
sackte' sein Büchlein wieder, iCjti'üftd trottete<br />
fürbass. -Keine zwei Miauten sind vergangen,<br />
kommen zwei .Kanton&polizisten in Uniform,<br />
jeder mit einer' tötschicken "Lederjacke rjckTeidetr<br />
Der -eingesetzt; sich' ifi deif S^itenwägert,<br />
dcr^andeVe. kurbelt an und schwingt<br />
sich auf ; d'a's 'Stahlross. Von detr zwei Zylindern<br />
''arbeitete iiitlessen "nur,,, einer, lit^m<br />
das. obrigkeitliche "Vehikel biunmelt ruckweise<br />
ihr auf — neüerwachtcs Verlangen. Und so<br />
sehr sie sich dagegen auf lehnt, "sie weiss,. dass<br />
es nur/Sehnsucht" ist. Und doch zittert sie,<br />
ihn wieder zu sehen — zittert vor dem Glanz<br />
seiner Augen. 1 , I(J ,.<br />
'Zögernd reisst sie den.,Umschlag,auf —<br />
und birgt den Kopf ,111' cleti lassen: Unter den<br />
wenigen eckigen Zeilen steht sein Name! ,<br />
, « I^abe Wort gehalten.. Dein Vater gab die<br />
•Einwilligung:.' In z'weVStuiiden halte ich Dich<br />
in meinen Armen. Tex ,-Higgens.» •— — —<br />
Vor Miss Mabels Zimmer hallt, das Streiten<br />
zweier Stimmen. y , ,"„<br />
Plötzlich erscheint .der gerötete Kopf der<br />
kleinen Zofe .unter der Türe.,'." . , •<br />
« Miss, Mabel,, der .schreckliche Mensch —!<br />
Alle Rosen will er auf ihr Zimmer bringen!<br />
Achtzehn Körbe!,,. Und hat noch, die, Frechheit,<br />
zu behaupten, Sie seien verl — —»<br />
Aber das. Wort bleibt .iliir auf der Zunge.<br />
Mit so seltsamen Augen hat sie ihre, Herrin<br />
noch nie angesehen! ,,, • ,. ..,„,.<br />
Geräuschlos schljesst sie die Türe 1 .'»..<br />
". '., • . ; ' , .' m . . ' •• ••' -.'<br />
«Ist Professor Farrington zu .sprechen?»<br />
«Wen, darf ich, melden?»<br />
«Hao-rKiu.. ^Professor Farrington weiss<br />
Bescheid.» , ;<br />
«Wollen Sie Platz nehmen.» : u<br />
Etwas hastig setzt sich der , spindeldürre<br />
Chinese in dep herangestossenen Sessel. Er<br />
scheint steinalt zu sein. Ein engmaschiges<br />
Spinnengewebe' tiefer , Furchen durchpflügt<br />
sein Gesicht. Drei gelbe, angefaulte Zähne<br />
brechen aus den geschlossenen,-:Lippen des<br />
vorgewölbten^ Mundes. Graue, i Hautlappen<br />
hängen wie Falten über den eingeschnittenen<br />
Augen, in denen ein flüssiges Feuer spielt.<br />
'Wahl 'zu treffen wissen, ins Idyll, in unberührte,<br />
schlichte LändUChkeit, in die'Walddörfer,<br />
zu den dehöftäh der' Aveitgestf euren<br />
Gebirgssiedlühgen.' Eine fröhliche Weinreise<br />
kann man nicht mit der Eisenbahn machen,<br />
dazu taugt nur der Omnibus, der''uns in kurzer<br />
Zeit in eine prächtige Weingegend bringt,<br />
wo man ihn bereits vetlässt, zu einer ersten<br />
Degustation; eine Stunde später steht schon<br />
wieder vor der «Krone» ..oder dem «Ochsen»<br />
der nächste Wagen, der uns wieder"' weitem<br />
bringt, Man kann die edelsten Trqpfenuacheinander<br />
durchprobieren, der' Omnibus fährt<br />
getreulich zur rechten Zeit weiter,'Oder gar<br />
eine 1 Entdeckungsreise nach einem abgelegenen<br />
1 Flecken Heilfiaterde V Da nützt die Bahn<br />
uns' wenig. Mit dem Omnibus abe'r hat. man<br />
Zeit in Hülle, und Fülle. Du magst dich, ruhig<br />
im Dorf krug 1 für. ein paar Stunden rijederlassen<br />
und das gemächliche Tempo, des'.ünyerfälschterr<br />
ländlichen Lebens auf dich wirken<br />
lassen,, und. dann,wackelt der Bus durch die<br />
buckligste, Gasse und holt, dich, hinüber zum<br />
nächsten Idyll. Dit brauchst facht, ängstlich<br />
auf die'lilir zu aclften, dein Bus- fährt "vor die<br />
Tür, tutet und behütet dich davor, den 'Änsehluss<br />
zu versäumen. ,, , ,, ""'',7'"' '<br />
Wahrlich,, ein vielseitiges und „nützliches<br />
Vehikel, ein solcher Omnibus 1 ! ' ..<br />
Wenn einst nach Jahrhunderten oder Jahr" der Stadt zu.<br />
''<br />
tausenden das erste.: lenkbare Raketenschiff,<br />
an dieser Stelle landete, dann würde man sie<br />
; £in Z'ufali. wollte -es, dass die Kantonspolizisten".den.StadtDoliz.isten,..„der.<br />
sie, "« aufge-,<br />
finden, wie sie gestorben "X'Hier ^ab esjkein<br />
Ve'rgehernrhd Verwesen, kein jGehen undlcein_• schrieben » hatte, überholten." Nun entspann<br />
Kommen." Kein Sandkörnchen würde ihre sich eine laute, auf hundert-Meter im -Umkreise<br />
liörbare, aber beider, nicht verständ-<br />
Spur verwehen, keine Staubschicht sie<br />
decken. Einst würden Menschen in vervoll- |<br />
liche .Debatte) Der Stadtpolizist fuchtelte<br />
kommneter Ausrüstung sie der Weltraum-'<br />
wild mit .den Armen in der Luft herum und,<br />
starre 1 entreissen, sie hinüberretten auf 'die<br />
hielt seinen Kollegen vom Kanton einen Vor-'<br />
Allmutter Erde, um sie' an ihrem Busen' zu<br />
trag über - Verkehrs-»,, Parkierungs--und Stationierungsvorscliriften<br />
sijn der Stadt Zürich.<br />
betten. Damit der Erde wieder werde, was<br />
ihr gehörte.<br />
Ob dieser hochwichtigen Debatte musste ein<br />
.Tram stehenbleiben!<br />
Und jetzt fragt so ein unwissender, vorurteilsloser<br />
Staatsbürger: Hat der Herr sprach Prof. Dr. 0, Spiess in Basel in einem<br />
lieber das Paradoxe in der Wissenschaft<br />
Idylle!<br />
.Alle zivilisierten Staaten,; also auch die Stadtpolizist, die Kantonspolizisten verzeigt, akademischen Vortrag, üben; dessen hauptsächlichste<br />
Gedankengänge der folgende,<br />
Schweizerische: Eidgenossenschaft, kennen oder hat es. der Tratntührer (die sonst, so<br />
die Segnungen des Zivil- und Strafgesetzbuches.<br />
Diese .umfangreichen Folianten be- ;• mern, schnell fmit einer Anzeige gegen'-Moricht<br />
orientieren möge: J':-u: A ><br />
wenig sie sich selbst um Vorschriften küm-.den «Basler Nachrichten.» entnommene Be-<br />
ginnen sämtlich höchst salbungsvoll mit un- | torfahrer;zur Hand sind) besorgt? Sind die. . Im Mittelpunkt; standen die Pax'adoxieii,<br />
;<br />
igefähr folgenden'Worten:<br />
«Schuldigen * der gleichen Busse verfallen, um, deren heuristischen Wert, schon, die<br />
«Vor dem Gesetze sind alle Bürger gleich.» wie jener Angestellte, der seinen Wagen, Griechen wüssten. Parmenides.sprachvom<br />
i<br />
Der Ausflug per Omnibus.<br />
Ah den Schläfen'kleben weisse, ungeordnete<br />
Haarsträhnen." - ' .'. ';/'' •''/• r""' "/."' ..<br />
-' Die vergilbten Hände ; tfes Sitzenden zupfen<br />
unruhig an der hellen Jacke seines eleganten<br />
Strassenari'Zuges. 1 it " ,'~ ...'." -|-<br />
'«Professor Fafriqgton jässt bitten,» meldet,<br />
der' zurückgekehrte Diener! "|<br />
Sie durchstlireitfen mehrere'Säle düs för- :<br />
rierirnen Landliäuse's. Der Chinese str.eiit,jedes<br />
Gemach mit einem lauernden Blick. Endlich<br />
hallen i/ire'Schritte. .clufClf.'ciueh' läiigeji<br />
Gang, dessen Lidh;.. durch eine"milchige Glasdecke'<br />
sickert. t Vor eitiem, kleinen Tor tritt<br />
der Diener ehrerbietig zur' Seite. ' , ä<br />
' «Darf, ich, bitten?;»,., t/- , r ,.<br />
Der Chinese tritt,in "die-.^cllcvcju<br />
Welt. • Eines;-Tages wurde ein Skandal auf*<br />
gedeckt, an dem $eine Frau .nicht gerade unbeteiligt<br />
schien. Derfigute Farrington ent-<br />
, puppte sich als ein eifersüchtiger Gatte und<br />
sperrte sie kurzerhand im Hause ein. Sie aber<br />
nahm es ihm krumm und. beharrte auf Scheidung.<br />
Man weiss ja, dass, wenn Frauen ihreii<br />
Fachschule für Handel und Sprachen<br />
Kascke und gründliche Ausbildung für jede kaufnb Tätigkeit<br />
Höhere Handelsabteilung-Kurse für Stenotypisten-Privatsekreiärinnen-Buchhaltec-Deutschkurs<br />
t, Fremdsprachige<br />
Widerstreit der beiden Quellen unseres<br />
Wissens, das einmal aus sinnlichen Erfahrungen<br />
1 entsteht, aber auch in dor reinen<br />
Vernunft wurzelt, woraus unmittelbar folgt,<br />
dass Paiadoxien auftreten können einmal<br />
in der Welt empirischer Erfahrungen, ojn<br />
andermal zwischen Sinneserfahrungen, und<br />
Vernunft, und ein weiteres Mal kann zwischen'<br />
den durch Vernunft begründeten Vorstellungen<br />
Widerspruch entstehen.<br />
r Für alle diese Fälle brachte der Vortragende<br />
Beispiele, sei esaus dem P»eiehe der<br />
Fabel- oder dem der Wissenschaft. Die<br />
•Möglichkeit, das»s im Weltgeschehen irgendwo<br />
einmal zwei unvereinbare Ereignisse<br />
zusammentreffen können, formuliert sehr<br />
fein die alte Fabel von dem Hunde, dessen<br />
.Schicksal es sein sollte;, jede Hirschkuh, die<br />
er'verfolgt', zu fangen, und -der Hirschkuh,<br />
xüe vom Schicksal bestimmt war, nie von<br />
einem Hunde auf der Jagd erfasst zu werden.<br />
Wie es kam, lange ging die Sache gut,<br />
aber ein Tag führte, die Tiere doch zusammen;<br />
was tun, sprach Zeus, sollte ein<br />
Schicksal unerfüllt bleiben? Nun, Zeus verwandelte<br />
die Tiere in Stein. Aber gibt es<br />
nun :nicht im grossen Weltgeschehen vielleicht,<br />
auch einmal einen gleichen Zeitpunkt?<br />
Niemand Geringerer als Newton,dachte an<br />
die Möglichkeit einer solchen mangelhaften<br />
Weltkonstruktion und musste sich dafür<br />
von Leißniz vorwerfen lassen, dass er demnach<br />
den. Schöpfer, der Welt bloss für einen<br />
mangelhaften Uhrmacher halte. Aehnlicho<br />
Anschauungen, wie Newton sie hegte, b&-<br />
stehen auch heute noch hei den Physikern,<br />
wenn sie z. B. vom Wärmetod des Weltalls<br />
sprechen. Bekannte Paradoxien dieser Kategorie<br />
sind, auch die Widersprüche in der<br />
Erfahrung, die zur Entwicklung der moder-<br />
Kaffee u HUcniriuiri:<br />
J. Bfeiier-RindiisbachBr<br />
A.-G.<br />
Bern<br />
MITTAG- it. ABENDESSEN<br />
nach Menü oder Tageskarle<br />
Währschafte Zvieri<br />
Ziirich<br />
Willen haben, die ganze Welt nicht dagegen<br />
aufkommen kann. Die schön© Frau Farringtop;-sagte<br />
ihrem Manne good bye. Er aber<br />
hatte sich einen tüchtigen Schnupfen geholt<br />
und ..kehrte der Stadt den Rücken. Seither<br />
lebte er nur noch seinen Erfindungen...<br />
Der- Chinese besteigt mit kurzen Schritten<br />
die Treppe des Podiums.<br />
«Professor Farrington?»<br />
Der Kopf' des Angeredeten neigt sich.<br />
... ^,5[? U J P" 0 ' 1 ,,ausserordentlich. Professor<br />
"waren-zu gütig; mich im Allerheiligsten zu<br />
empfangen. Glauben Sie den Termin einhalten*<br />
zu können?»<br />
' «\Vell^ ich bin fertig, Mr. Hao-Kiu.»<br />
Hastig flackern die Augenschlitze des Besuchers<br />
über den fensterlosen, weissen Saal<br />
hia. Mitten.,auf der Erhöhung steht ein zwölf<br />
Fuss langer 1 Marmortisch, auf dem in krausem<br />
Durcheinander merkwürdig geformte<br />
Apparate, Spulen, Drähte und silbern funkelnde<br />
Glaskörper herumliegen. Schwarzgerahmte<br />
Tafeln hängen an den Wänden —<br />
die Schemata' kunstvoller Mechanismen. Im<br />
Halbrund der Empore ragt eine hohe Sehalttafel<br />
i-^r, bedeckt von Reihen dunkler Hartgiitöniiknöpfe,<br />
von ljchtfangenden Kupferspiralen<br />
und den Zeigern empfindlicher Messinstrumente.<br />
Die Fäden der Kathodenröhren<br />
des Senders glühen in rotem Lichte. Aus der<br />
tieferliegenden Rundung des Saales tönt das<br />
Summen einer Generatorengruppe, die den<br />
hochgespannten. Gleichstrom für die Antennenenergie<br />
liefert. Das Chassis eines aufgebockten<br />
Rennwagens streckt mitten im Saale<br />
seine vier Reifen in die Luft<br />
. Fortsetzung folgt.