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E_1929_Zeitung_Nr.026

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N° 26<br />

III. Blatt<br />

BERN, 21. März <strong>1929</strong><br />

III. Blatt<br />

BERN, 21. März <strong>1929</strong><br />

Wiener internation. Automobilund<br />

Motorrad-Ausstellung.<br />

Von Dr. Hans Reif, Wien.<br />

Die internationale Automobil- und Motorradausstellung,<br />

die auch im laufenden Jahre<br />

im Rahmen der Wiener Frühjahrsmesse stattfand,<br />

ist ein aussei-ordentlicher Erfolg geworden.<br />

Die Anmeldungen waren überaus<br />

zahlreich, neben den österreichischen Fabriken<br />

viele deutsche, tschechoslowakische und<br />

auch italienische Aussteller. Besonders traten<br />

Mercedes, Steyr, Graf und Stift, Praga, Tatra<br />

und Skoda etc., unter den Motorrädern<br />

B. M. W., D. K. W., Ardie u. a. hervor. Die<br />

Ausstellung bot in technischer und sportlicher<br />

Hinsicht Erstklassiges und übertraf an Qualität<br />

und Quantität der ausgestellten Typen<br />

alle früheren Wiener Austellungen. Zahlreich<br />

waren auch die Stände mit Automobil- und<br />

Motorradzubehör und Bestandteilen. Besonders<br />

Pneus waren gut vertreten, ebenso verschiedene<br />

für die Automobilindustrie wichtige<br />

Maschinen. Der Besuch war über alles<br />

Erwarten günstig. Aus den österreichischen<br />

Bundesländern zeigten sich sehr viele Interessenten.<br />

Auch aus dem Ausland waren viele<br />

Fremde erschienen, besonders die Zahl der<br />

Messebesucher aus Südamerika, Griechenland,<br />

Portugal und Belgien hat sehr, in einzelnen<br />

Fällen bis 100 % zugenommen. Die<br />

Messebesucher aus den Vereinigten Staaten<br />

sind ebenfalls etwas zahlreicher als bei der<br />

letzten Messe, die andern Staaten sind in ungefähr<br />

gleichem Masse vertreten. Die grösste<br />

Anzahl der Messebesucher stammt wie alljährlich<br />

aus Deutschland.<br />

Der Geschäftsgang war — wie bereits eingangs<br />

erwähnt — ein ganz ausserordentlich<br />

günstiger. Die Saison hat heuer durch den<br />

langen Winter verspätet begonnen. Die Benützung<br />

der Automobile war lange Zeit durch<br />

die Schneeverwehungen unmöglich. Infolgedessen<br />

konnten bisher sehr wenig Käufe getätigt<br />

werden und auf der Messe wurde nachgeholt,<br />

was man bisher versäumt hat. Die<br />

Aufträge während der Messe waren daher<br />

durchwegs viel bedeutender als in den vergangenen<br />

Jahren. Wie immer handelt es sich<br />

durchwegs um Einzelkäufe, auch bei Verkäufen<br />

an Händler dringt man nicht auf grosse<br />

Abschlüsse. Die Anfragen und Abschlüsse<br />

waren aus der Provinz sehr zahlreich. Aus<br />

Nach dem Weltrekord . . .<br />

Major Segrave, der mit 372 Stundenkilometer den neuen Weltrekord hält, vor dem Start zur<br />

Rekordfahrt in Daytona. Hinter ihm seine IVau.<br />

dem Auslande zeigten sich insbesondere Anfragen<br />

für Polen, Ungarn, SHS und Rumänien.<br />

Die Modelle boten ein interessantes Bild<br />

der Entwicklung der Automobilindustrie. Ein<br />

reger Wettbewerb nach Vervollkommnung ist<br />

in allen Zweigen des Automobilwesens erkennbar.<br />

Bei den Personenautomobilen zeigt<br />

sich ein deutlicher Zug, selbst bei kleinen<br />

Wagen zum Sechszylindermotor überzugehen.<br />

Auch der Achtzylindermotor ist, wie die<br />

Messe wieder gezeigt hat, keine Seltenheit<br />

mehr.<br />

Recht lebhaft hat sich auch das- Geschäft<br />

in Automobilzubehör gestaltet. Besonders<br />

Scheinwerfer für Motorräder waren gesucht.<br />

Grössere Abschlüsse kamen auch in Aluminiumblech<br />

für Karosseriebau, und zwar nach<br />

der Tschechoslowakei, SHS und Polen' zustande.<br />

Auch das Geschäft in Pneus war<br />

zufriedenstellend. In allen Zubehörartikeln hat<br />

sich der Absatz entsprechend' der Ausdehnung<br />

des Automobilismus gehoben.<br />

Ausbau der französischen Staatsstrassen.<br />

In der französischen Kammer wurde ein Gesetz<br />

eingebracht, wonach das Netz der französischen<br />

Staatsstrassen um das doppelte,<br />

von 40,000 auf 90,000 Kilometer, erhöht werden<br />

soll. Die neue Benzinsteuer soll restlos<br />

für den Bau dieser Strassen verwendet werden,<br />

ausserdem sollen durch Mehreinnahmen<br />

an Automobilsteuern die Kosten für den Ausbau<br />

aufgebracht werden. •<br />

40,000 Autofahrerinnen in England. Die<br />

englische Automobil-Association zählt zurzeit<br />

nicht weniger als 40,000 lizenzierte Autolenkerinnen<br />

zu ihren Mitgliedern, ein Beweis<br />

für die Beliebtheit dieses Sportzweiges<br />

in England. Man kann hierzu ruhig noch dieselbe<br />

Zahl jener Frauen rechnen, die den<br />

Wagen des Mannes, Vaters oder Bruders<br />

zeitweilig führen, und wird es verstehen,<br />

dass die fährende Frau mit dem Mann als<br />

Passagier eine alltägliche Erscheinung auf<br />

englischen" Strassen ist: Eine grosse englische<br />

Versicherungsgesellschaft rühmt den<br />

Frauen als Lenkerinnen im Gegensatz zur<br />

amerikanischen Beurteilung einen kühlen<br />

Kopf, Umsicht, Ruhe und Scharfblick nach,<br />

Tugenden, die für eine gute Fahrerin Notwendigkeit<br />

sind.<br />

10,000 Kilometer im Auto durch Europa.<br />

Wie die «B. Z. am Mittag» meldet, beabsichtigt<br />

der Automobil-Club von Deutschland im<br />

Jahre 1930 eine grossangelegte Tourenprüfungsfahrt<br />

durch das östliche Europa zu veranstalten.<br />

Der Ausschreibungsentwurf ist<br />

fertiggestellt und- wurde den Automobil-<br />

Clubs der benachbarten Länder zugeschickt,<br />

deren Mitarbeit für das Gelingen<br />

des grössten aller bisherigen Landstrassenwettbewerbe<br />

erforderlich ist. Die Prüfungsfahrt<br />

ist vorgesehen für serienmässig hergestellte<br />

Tourenwagen. Sie beginnt in Köln,<br />

geht über München nach Belgrad und weiter<br />

nach Konstantinopel. Dort wird ein Ruhetag<br />

eingeschaltet. Von • Konstantinopel geht die<br />

Fahrt über Bukarest-Budapest nach Wien.<br />

Von Wien über Warschau nach Königsberg<br />

und Reval. (Ruhetag.) Von Reval nach der<br />

nördlichen Stadt Haparanda in Schweden und<br />

weiter südwärts nach Stockholm-Kopenhagen<br />

und dem Ziel Berlin.<br />

Die Innehaltung einer bestimmten Strecke<br />

zwischen den einzelnen Etappenorten ist<br />

nicht vorgeschrieben. Als Durchschnitt von<br />

Etappe zu Etappe wird ein© Geschwindigkeit<br />

von 25 km pro Stunde vorgeschlagen,<br />

was mit Rücksicht auf die grossen Entfernungen<br />

und die notwendigen Ruhezeiten durchaus<br />

angemessen erscheint. Die zum Teil sehr<br />

mangelhafte Strassenbeschaffenheit auf dem<br />

Balkan wird die Erfüllung der Aufgabe zu<br />

einer" recht schwierigen gestalten.<br />

Die Fahrzeuge müssen während der ganzen<br />

Dauer der Prüfung von mindestens zwei<br />

Personen besetzt sein, die sich in der Führung<br />

ablösen dürfen. Als Bewerber sind zugelassen<br />

Einzelfahrer und Marken-Teams.<br />

Das Nenngeld soll betragen: bis zum 31.<br />

März 1930 200 Mark pro Wagen, bis zum<br />

1. Mai 1930 400 Mark pro Wagen. Zugelassen<br />

werden nur serierunässig hergestellte<br />

Tourenwagen und' die Karosserien müssen<br />

dem Anhang C des internationalen Reglements<br />

entsprechen.<br />

DE L'AUTOMOBILE Gen4ve. 15-24 mars <strong>1929</strong><br />

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