E_1929_Zeitung_Nr.060
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enen Referat habe ich u. a. wörtlich gesagt:<br />
Was haben wir uns vor 10 Jahren vom elektrischen<br />
Betrieb der Frauenfeld-Wil-Bahn versprochen<br />
und. wie sieht es nun in der Tat<br />
aus?» —<br />
— und nun die Betriebsrechnungen:<br />
Einnahmen Ausgaben Ueberschuss<br />
1. Jahr 1919 265 343 281600 —16 256<br />
2. » 1920 284 459 348 888 —64 428<br />
3. » 1921 289 674 288 122 1551<br />
4. Jahr 1922 357 537 257 622 99 875<br />
5. » 1923 359 425 266 725 92 700<br />
6. » 1924 385 227 292180 93 047<br />
7. » 1925 341816 261520 80 296<br />
8. » 1926 338 367 257 978 80 388<br />
9. > 1927 352 629 261234 91395<br />
10. » 1928 359 401 259 944 99 457<br />
Aus den Betriebseinnahmen des elektrischen<br />
Betriebes sind aber in den letzten 7 Jahren<br />
noch Kosten gedeckt worden, die aus restierenden<br />
Unterhaltungsarbeiten des vergangenen<br />
Dampfbetriebes stammen.<br />
Es sind folgende ausserordentlichen Ausgaben<br />
notwendig geworden:<br />
1922 Fr. (25 500) *<br />
1923 > (25 000) *<br />
1924<br />
1925<br />
1926<br />
1927<br />
1928<br />
27 538<br />
22 600<br />
27 862<br />
17 605<br />
10 200<br />
Fr. 105 805<br />
* Gedeckt aus Materialerlös.<br />
Für den kommenden aussergewöhnlichen<br />
Unterhalt und besonders die Erneuerungen,<br />
sind bis Ende 1928, wie im Geschäftsbericht<br />
ausgewiesen ist, 83,748.14 Franken reserviert<br />
worden.<br />
Nehmen wir wieder die Eingabe an den<br />
Bund und die Kantone und errechnen wir an<br />
Hand der dort aufgestellten Probe- und Betriebsrechnung<br />
das Resultat in 7 Jahren und<br />
vergleichen wir die erhaltenen Zahlen mit<br />
den tatsächlichen Resultaten, dann bekommen<br />
wir das nächste Bild:<br />
Einnahmen p. J. 368 000 X 7 = 2 576 000 Fr.<br />
Ausgaben p. J. 249 000X7= 1743 000 »<br />
Ueberschuss in 7 Jahren<br />
Dazu nachgeholter Unterhalt:<br />
Rücklagen<br />
833 000 Fr.<br />
In der Tat: 1922—1928 :<br />
Einnahmen<br />
2 494 402 Fr.<br />
Ausgaben 1 857 203 »<br />
637 199 Fr.<br />
105 805 »<br />
83 748 »<br />
Eigentl. Ueberschuss in 7 Jahren 826 752 Fr.<br />
Projekt Fr. 833 000<br />
In der Tat » 826 752<br />
Minder-Einnahmen Fr. 6 248 = minus 0,75%<br />
«Aus den statistischen Ausweisen verdient<br />
ganz besonders die Entwicklung des Personenverkehrs<br />
erwähnt zu werden.<br />
Es sind befördert worden:<br />
1919 181 907 Personen<br />
1920 201 676 »<br />
1921 218156 »<br />
1922 304 944 ><br />
1923 322130 • »<br />
1924 367 967 »<br />
1925 374 249 »<br />
1926 365 336<br />
1927 389 665 »<br />
1928 402 528 ><br />
In meiner damaligen Rechnung (Eingabe<br />
an Bern) habe ich mit einer Mehrfrequenz<br />
von 42 Prozent gerechnet; in der Tat sind es<br />
nun 100 Prozent. Dass die Einnahmen nicht<br />
Schritt gehalten haben mit der Frequenzzunahme,<br />
das ist die Folge der inzwischen<br />
durchgeführten Taxreduktionen (Retourbillettes,<br />
Gesellschaftsbillettes, vermehrte Ausgabe,<br />
von Arbeiterabonnements usw.)<br />
Leider hat sich der Güterverkehr nicht im<br />
gleich günstigen Sinn entwickelt. In der Proiektvorlage<br />
habe ich wörtlich gesagt: «Im<br />
Güterverkehr ist eine Erhöhung der Einnahmen<br />
nicht eingesetzt.» Das war vor 10<br />
« Lügen Sie mich nicht an ! Ich will das<br />
Mädel sehen !»<br />
«Ich schwör's bei Gott, sie ist fortgegangen<br />
...»<br />
« Wie ? Wohin ? »<br />
« Woher soll ich das wissen ? Hab' sie nie<br />
im Leben vorher gesehen. Sie klopft uns ehrliche<br />
Leute mitten in der Nacht aus dem<br />
Bett, und zugleich kommt ihr beide hereingefahren,<br />
und in all dem Wirrwarr hat sie<br />
sich wieder fortgemacht.»<br />
« Das ist nicht wahr! Sie ist hinaufgelaufen,<br />
um den Mann in Nr. 17 zu warnen... ><br />
« Wie kann sie denn hinauf sein,» mischte<br />
sich nun der grosse Mann ein, «wenn Ihr<br />
die Stiege die ganze Zeit unter den Augen<br />
gehabt habt! Ich kenn das Mädel nicht und<br />
weiss so wenig wie ihr, was aus ihr geworden<br />
ist. Wenn sie den andern gewarnt hätt\<br />
würd' ich's sagen, hätt' ja doch keinen Sinn,<br />
euch was zu verschweigen...»<br />
« War sie schon früher einmal hier ? »<br />
« Glaub nicht. ><br />
« Und was ist's mit dem Mann ? »<br />
« Er kam vorige Nacht und verlangte ein<br />
Zimmer...»<br />
« Wie sah er aus ? »<br />
« Grosser Kerl, blass, redete wie ein Amerikaner<br />
...»<br />
« Kannten Sie ihn von früher her ? »<br />
« Der Blitz soll mich erschlagen, wenn ich<br />
ihn schon einmal gesehen hab. »<br />
tNamen gab er natürlich keinen an? »<br />
Jahren. Ueber die Entwicklung und die Aussichten<br />
für den Lastenverkehr — im Zeichen<br />
der Automobilkonkurrenz — habe ich mich<br />
beteits in den Jahren 1924 und 1926 anlässlich<br />
Behandlung des Projektes über die Murgtalautomobilgenossenschaft<br />
(M.A.G.) und im Jubiläumsbericht<br />
1926 ausführlich geäussert.<br />
Ich glaube deshalb für heute auf dieses an<br />
und für sich sehr bedeutungsvolle Kapitel<br />
nicht näher eintreten zu müssen.<br />
Soviel über den Betrieb, wie er in Aussicht<br />
gestellt wurde und wie er sich in der Tat<br />
entwickelt hat.» —<br />
— «Die Betriebsresultate können als befriedigend<br />
bezeichnet werden. Nicht ganz so<br />
steht es im Finanziellen. Der Bund verlangt<br />
auch heute noch 5 Prozent von uns, 300,000<br />
Franken hat der Bund s. Z. den Kantonen<br />
zur alleinigen Tragung überbunden und obendrein<br />
müssen die Gemeinden die Verzinsung<br />
und Amortisation des Bundesanteiles garantieren.<br />
55,000 Franken müssen wir allem<br />
vorweg nach Bern schicken. Und damals<br />
haben wir — die eidg. Expertenkommission<br />
war ja noch viel pessimistischer eingestellt<br />
als unsere Schwarzseher — mit einem Ueberschuss<br />
gerechnet, der knapp ausreichen<br />
könnte zur Versinsung des Elektrifikationsdarlehens<br />
zum gesetzlichen Mindestzinsfuss.<br />
Trotzdem die Resultate zeigen, dass ein<br />
Mehreres nicht wohl möglich sein kann und<br />
die Verhältnisse auf dem Geldmarkte sich<br />
ganz wesentlich auf die günstige Seite<br />
verändert haben, müssen wir dem Bund immer<br />
noch 5prozentige Annuitäten leisten.<br />
Unter diesen Umständen dürfte es im Falle<br />
der Frauenfeld-Wil-Bahn nicht leicht sein,<br />
Gewichtiges zu finden, das auch heute noch<br />
Anspruch erheben dürfte, unter die Ueberschrift<br />
«Unterstützung» wie diese durch den<br />
Titel des Bundesgesetzes vom 2. Oktober<br />
1919 in Aussicht gestellt ist, gesetzt zu werden.»<br />
—<br />
— «Wie Sie aus den <strong>Zeitung</strong>en entnehmen<br />
konnten, sind den Schweizerischen Bundesbahnen<br />
35 000 000 Fr. zu vergüten für ausserordentliche<br />
Leistungen in der Nachkriegszeit.<br />
In unserem Verband hat man die Frage der<br />
«Rückerstattungen» ebenfalls besprochen und<br />
sehr eingehend behandelt. Nationalrat Gnägi<br />
wird die Frage der Rückerstattungen an die<br />
Privatbahnen in der Bundesversammlung<br />
vertreten und wie Sie wissen, haben auch<br />
thurgauiscbe und st. gallische Mitglieder der<br />
Bundesversammlung die einleitende Aktion<br />
in verdankenswerter Weise unterstützt. Hoffen<br />
wir von der «Politik», die hier das letzte<br />
Wort sprechen wird, das Beste.»<br />
Meine Ausführungen habe ich unter dem<br />
Titel «Finanzielles» mit den folgenden Worten<br />
geschlossen:<br />
«Den damals grosszügigen, keine Opfer<br />
scheuenden Geldgebern aber, den Kantonen<br />
und Gemeinden, möchte ich nur wünschen,<br />
dass die Zeit nicht mehr fern liegt, wo Bund,<br />
Kantone und Gemeinden gleichgestellt sein<br />
werden, so, wie es der Gesetzgeber nicht<br />
anders denken konnte, als er das Unterstützungsgesetz<br />
vom Jahr 1919 bearbeitet hat.<br />
Und der Bahn sollte es endlich auch durch<br />
die Bestimmungen des Vertrages ermöglicht<br />
sein, die Anlagen und Einrichtungen so zu unterhalten<br />
und instand zu stellen, wie es nach<br />
Gesetz verlangt ist, damit die Bahn ohne<br />
Hilfe auch weiterhin bestehen kann.»<br />
Die ausserordentlich schweren — kaufmännisch<br />
betrachtet einfach nicht tragbaren<br />
— Finanzlasten der Frauenfeld-Wil-Bahn<br />
sind in erster Linie bedingt worden durch die<br />
in die kostspieligste Nachkriegszeit gefallene<br />
Elektrifizierung. Ueber 800 000 Franken betragen<br />
diese die Bahnrechnung heute erdrükkend<br />
belastenden ausserordentlichen Mehr-<br />
« Nein. »<br />
Von der Strasse her kam ein Klopfen, und<br />
das Paar verzog sich nach unten. Boulot<br />
blieb in Gedanken versunken in dem Gang<br />
stehen. Dann wandte er sich an Gaston.<br />
« Lieber Freund, » sagte er, « mit dem alten<br />
Boulot ist's aus. Ich hab einen taktischen<br />
Fehler gemacht, den nur ein (glücklicher Zufall<br />
wieder auswetzen kann. Als wir ins<br />
Haus kamen, hätten wir unsere Kräfte verteilen,<br />
müssen. Ich nach dem Mann oben<br />
und Sie nach dem rothaarigen Mädel...»<br />
« Ich seh noch immer nicht ein...»<br />
« Dummkopf, ihr Klopfen war ein Alarmsignal,<br />
das sie, weiss Gott wann, unter sich<br />
ausgemacht hatten. Zwei kurze Schläge und<br />
ein langer. Natürlich brauchte sie sich dann<br />
nicht länger hier aufzuhalten. Sie wusste,<br />
dass ihre Warnung verstanden worden war,<br />
und ging in aller Gemütsruhe fort... Himmelkreuzteufelnocheinmal...!!!»<br />
Er fuhr mit der Hand in die Innentasche<br />
und zog ein winziges Wattebäuschchen hervor.<br />
Darin befand sich das einzelne, lange<br />
rotbraune Haar, das er von Carmen Cranmores<br />
Diamantbrosche abgelöst hatte. Er<br />
legte es auf seine Hand und Üess die Sonne<br />
darauf fallen.<br />
«Mit welchem Teil des Verbrechens mag<br />
das in Zusammenhang stehen ? murmelte er<br />
nachdenklich.<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> - N°tt<br />
kosten. Aus diesem Grunde kann ich es nicht<br />
verstehen, dass der verehrte Herr Einsender<br />
ausgerechnet die an sich gewiss erfreulichen<br />
Betriebsresultate der Frauenfeld-Wil-Bahn<br />
herausgreift, um damit das gestellte Begehren<br />
der Privatbahnen betreffend Rückerstattung<br />
eines Teils der ausserordentlichen<br />
Kriegs- und Nachkriegslasten als «unbegreiflich»<br />
zu taxieren.<br />
Frauenfeld, 6. Juli <strong>1929</strong>. H. Hürlimann.<br />
üus «E«sn Manlonen<br />
Das Berner Automobilamt gibt in Verkehrskreisen<br />
viel zu besprechen. Die Regierung<br />
hat kürzlich eine Ausschreibung vorgenommen,<br />
die nach allgemeinem Empfinden<br />
der interessierten Kreise vorwiegend auf die<br />
Akademiker zugespitzt ist und es den praktischen<br />
Verkehrsfachleuten nicht ermöglicht,<br />
ihre Meldung einzureichen. In einer soeben<br />
von sämtlichen kantonalen Verbänden vertretenen<br />
Zusammenkunft wurde eine Eingabe<br />
an den Regierungsrat beschlossen und<br />
derselbe eingeladen, eine erweiterte Ausschreibung<br />
zu wiederholen, damit sich auch<br />
die wirklichen Verkehrspraktiker melden können.<br />
Die Automobilisten, Lastwagenbesitzer,<br />
Motorradfahrer und Radfahrer sind der Auffassung,<br />
dass an die Spitze des Amtes ein<br />
Mann gehöre, der Automobil, Motorrad und<br />
Fahrrad gründlich kennt und vor allem praktisch<br />
mit dem Verkehrswesen zu tun hatte.<br />
A<br />
Der Schaffhauser Autobusbetrieb ist nunmehr<br />
durch Beschluss des Stadtrates zur<br />
dauernden Institution geworden. Wir haben<br />
seinerzeit über den ausführlichen Rapport<br />
des Kleinen Stadtrates berichtet, in welchem<br />
die Behörde die sorgfältigen Erwägungen,<br />
welche sie für die Beibehaltung des Omnibusdienstes<br />
bewogen, bekanntgab. Das Plenum<br />
des Rates hat in seiner letzten Sitzung<br />
mit Einstimmigkeit den Anträger zugestimmt.<br />
Schaffhausen hat damit erfreulicherweise den<br />
umgekehrten Weg eingeschlagen, indem es<br />
nun endgültig auf eine unrentable Strassenbahnlinie<br />
verzichtet und den Autobus an<br />
seine Stelle setzt, während man bei anderen<br />
Gemeindeverwaltungen der Schweiz sich<br />
einfach vom Tram nicht trennen kann und<br />
sogar Stetsfort neue Linien projektiert! z.<br />
s»<br />
Bergrennen von Escrinet. Das bei prächtigem<br />
Wetter reibungslos abgewickelte Rennen<br />
sah Simson auf Bugatti mit 6' 527s" als<br />
absoluten Sieger. Er stellte einen neuen<br />
Streckenrekord auf.<br />
In Monza wird neben dem Grand Prix<br />
d'Europe, der nach der erfolgten Verschiebung<br />
nunmehr für den 15. September auf<br />
dem Programm steht, ein zweites Rennen,<br />
ein sogenannter «Preis des Autodroms von<br />
Monza» am 14. September ausgefahren.<br />
Das Cortina-Bergrennen. Auf der sehr<br />
schwierigen Bergstrasse, die von Cortina<br />
d'Ampezzo nach dem Passo Tre Croci führt,<br />
wurde am Dienstag, im Verlaufe eines Automobil-Meetings,<br />
ein über acht Kilometer führendes<br />
Rennen ausgetragen. Die H Konkurrenten<br />
hatten einen Höhenunterschied von<br />
555 Meter zu bezwingen. Vier Fahrer gaben<br />
auf. Vonwiler auf Bugatti wurde in einer<br />
Kurve aus der Strecke geschleudert, ohne sich<br />
jedoch zu verletzen. Das Rennen wurde von<br />
Zironda auf Derby in 9' 15" gewonnen<br />
(Stundenmittel 51,854 km).<br />
Preis von Dieppe. Als Abschluss des automobilsportlichen<br />
Meetings von Dieppe gelangte<br />
letzten Sonntag der Preis der Stadt<br />
Dieppe zum' Austrag. Die beste Zeit des Tages<br />
fuhr Dreyfus auf Bugatti mit einem Stundenmittel<br />
von 113,089 km. Dreyfus holte sich<br />
auch den Speziaipreis für die schnellste<br />
Runde. Resultate :<br />
Rennwagen (200 km), bis 2000 ccm: 1. Dreyfus<br />
(Bugatti), 1 • 46 • 54,4, 2. du Pouget (Bugatti), 1:<br />
47:47; 3. de l'Epee (Bugatti), 1.50-11.8. — Bis<br />
1500 ccm: 1. Gaupillat (Bugatti), 2 :06:55,2; 2.<br />
Delbos (Bugatti), 2:07:53,2. — Bis 1100 ccm:<br />
1. Scaron (Amilcar). 2:01-28,8.<br />
Dreiräder bis 1100 ccm: 1. Dhome (Darmont-<br />
Morgan), 1:14:36,8 (97,2); 2. Raymond (Darmont),<br />
1 • 26 : 57<br />
500 Kilometer in der Stunde! Der Ehrgeiz<br />
lässt keine Ruhe... Nunmehr soll in London<br />
bereits ein neuer Weltrekord-Rennwagen<br />
nach den Plänen von Louis Coatalen konstruiert<br />
werden. Das neue Rennungetüm ist<br />
in den Sunbeam-Werken in Arbeit und erfordert<br />
nicht weniger als 25,000 Pfund Sterling.<br />
Man denkt mit dieser Type die 500-Kilometer-Marke<br />
zu erreichen. Theoretisch ist diese<br />
Geschwindigkeit wohl möglich, aber man hat<br />
in der Kalkulation einen grundlegenden Faktor<br />
vergessen : den Menschen. Wird ein Fahrer<br />
bei 500 Kilometern einen Wagen noch beherrschen<br />
können ? Nach den erst kürzlich<br />
in der «A.-R.» veröffentlichten Aussagen von<br />
Sir Segrave ist es ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Das Spiel mit Menschenleben geht weiter...<br />
Die Coppa Schneider, die am 7. September<br />
auf der Insel Wight ausgetragen wird, hat dem<br />
italienischen Automobilclub Anlass gegeben,<br />
eine Fahrt von hundert ausgesuchten italienischen<br />
Automobilen zu veranstalten, die<br />
über den Mont Cenis nach Paris und von<br />
dort nach dem Pas de Calais gehen wird,<br />
wo die Wagen binnen zwei Tagen nach Dover<br />
übergesetzt werden sollen. «Eine tour de<br />
force,» Versicherte dieser Tage der Präsident<br />
des R. A. C. I. einem Interviewer, «denn<br />
ich kann es aus persönlicher Erfahrung bezeugen,<br />
dass die wenigen 10 Kilometer, die<br />
England vom Festland trennen, für die Kontinentalen<br />
einen wahren Abgrund bedeuten.<br />
Als ich mich vor Jahren mit meinem Auto<br />
nach London begeben wollte, musste ich fünf<br />
Wochen warten, bis ich ein Schiff für den<br />
Transport nach Calais fand.» Eine andere<br />
Kraftleistung sei gewesen, für die ungefähr<br />
Die Bergstrecke Puschlav—Bernina, Scharupiatz des Bernina-Bergrennens, welches im Mittelpunkt der<br />
St. Moritzer-Automobilwoche steht.<br />
Leon Duray, einer der bekanntesten amerikanischen<br />
Rennfahrer und Rekordhalter der<br />
schnellsten Runde von Indianapolis, hält sich<br />
gegenwärtig in Europa auf. Der Amerikaner<br />
besuchte letzten Sonntag das 24-Stunden-<br />
Rennen von Spa. Bei seinem «Reisegepäck»<br />
befinden sich nicht weniger als drei Rennwagen.<br />
Duräy wird in Montlhery einige Rekorde<br />
in Angriff nehmen und sich ausserdem<br />
an verschiedenen internationalen Rennen beteiligen.<br />
— What about the Klausen ?<br />
Neue Rekorde. In Montlhery sind mit einem<br />
500-ccm-Graham-Paige, der von den<br />
Fahrern Marendaz, Forest und Ashby geführt<br />
wurde, folgende Rekorde aufgestellt<br />
worden:<br />
4000. km: 43 h 42' 34" 49/100. Stundenmittel:<br />
91 km 513 m.<br />
5000 km: 53 h 44' 21" 44/100. Stundenmittel:<br />
93 km 42 m.<br />
'4000 Meilen: 66 h 23' 31" 92/100. Stundenmittel:<br />
60 Meilen 24.<br />
5000 Meilen: 80 h 24' 30" 21/100. Stundenmittel:<br />
62 Meilen 18.<br />
400 Teilnehmer längs der Küste der Insel Unterkunft<br />
und Beköstigung zu erlangen, denn<br />
weit über eine Million Menschen würden dort<br />
zu der Coppa zusammentreffen. Man sehe<br />
auch voraus, dass wenigstens 1Q00 Flugzeuge<br />
und Lenkballons Besucher aus allen Teilen<br />
der Welt zusammenbringen werden. Man<br />
habe sich u. a. damit geholfen, dass jeder<br />
Wagen für 24 Stunden Proviant mitnehmen<br />
muss und dass nicht eine Küstenstadt, sondern<br />
London das Quartier der ExDedition<br />
ist. Am Wettfliegen beteiligen sich neben<br />
den Engländern auch noch die Italiener, die<br />
Franzosen und die Amerikaner, während die<br />
Deutschen nach längern Unterhandlungen<br />
sich zurückgezogen hätten. Der Zweck der<br />
Autokarawane sei, den um die Coppa kämpfenden<br />
italienischen Fliegern das Gefühl zu<br />
geben, dass sie von Freunden aus dem Vaterland<br />
umgeben seien und dass Italien von<br />
ihnen den Sieg im Wettbewerb erwarte. Bei<br />
der Rückreise wird sich die Karawane in Paris<br />
auflösen.<br />
H