E_1930_Zeitung_Nr.061
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II. Blatt<br />
BERN, 18. Juli <strong>1930</strong><br />
N°6tf<br />
II. Blatt<br />
BERN, 18.JuMta3&<br />
ndsd»<br />
Verlust ausgeglichen, der Motor entwickelt<br />
sogar noch eine Mehrleistung, je höher man<br />
steigt. Je geringer nämlich der Aussendruck<br />
ist, um so besser und vollständiger werden<br />
die verbrannten Gase aus den Zylindern entleert,<br />
und entsprechend reiner und grösser<br />
ist beim darauffolgenden Takt die Frischgasladung.<br />
Um sich über diese vielfach noch unbeachteten<br />
Verhältnisse genaue Kenntnisse zu<br />
verschaffen, hat kürzlich der technische Leiter<br />
einer grossen europäischen Automobilfabrik<br />
einen Motor mit einem Exhaustor verbunden.<br />
Dieser Exhaustor, eine Luftsaugpumpe,<br />
war dabei an einen Sammelbehälter<br />
des Auspuffrohres angeschlossen und ergab<br />
in diesem einen Unterdruck von 300 mm<br />
Quecksilbersäule, also einen Druck, der demjenigen<br />
in etwas mehr als 5000 Meter Höhe<br />
entspricht.<br />
Die Anordnung ergab ohne irgendwelche<br />
andere Massnahmen eine Leistungszunahme<br />
von 22 Prozent Der Motor erhitzte sich zudem<br />
bedeutend weniger als sonst, und sein<br />
Kompressionsverhältnis, das 4,5 : 1 betrug,<br />
hätte noch bedeutend gesteigert werden<br />
können. Durch nochmalige Verminderung<br />
des Druckes auf der Auspuffseite wäre noch<br />
eine weitere Mehrleistung zu erzielen gewesen,<br />
von der man jedoch vorläufig absah.<br />
Unser Gewährsmann kommt zum Schluss,<br />
dass die Anwendung eines Exhautors auch für<br />
den Gebrauchswagen grosse Vorteile bietet.<br />
Nach dem Kompressor — der Er ist persönlich überzeugt, dass man<br />
Exhaustor.<br />
Rennwagen früher oder später sowohl mit<br />
Den meisten Lesern dürfte bekannt sein,<br />
Kompressoren wie mit Exhaustoren ausrüsten<br />
wird. Im Gebrauchswagenbau soll<br />
dass die Leistung eines Automobilmotors mit<br />
zunehmender Höhe abnimmt. Bei Befahren<br />
sich dadurch sogar der Herstellungspreis<br />
von Alpenpässen macht sich ja oft dieser<br />
vermindern lassen. Wohl wird der Motor an<br />
Leistungsabfall recht unangenehm bemerkbar.<br />
Ein Motor, der auf Meereshöhe 100 PS<br />
sich teurer. In bezug auf die .entwickele<br />
Leistung ist er aber immer noch billiger als<br />
entwickelt, leistet beispielsweise auf 2000<br />
ein doppelt so grosser Motor ohne Kompressor<br />
und Exhaustor. Und durch die beiden<br />
Meter über Meer nur noch 80 PS und auf<br />
2500 Meter nur mehr 75 PS. In einer Höhe<br />
neuen Organe lässt sich leicht eine Verdoppelung<br />
der Leistung erzielen. Zudem er-<br />
von 5000 Meter sinkt die Leistung gar auf<br />
rund 50 PS hinab, eine Tatsache, die zwar<br />
fordert der leichte Motor nur ein leichtes<br />
nur der Flieger aus eigener Erfahrung kennt.<br />
Chassis, wodurch nochmals Ersparnisse zustande<br />
kommen.<br />
—s.<br />
Will man diese Höhen-Leistungsverluste<br />
vermeiden, so muss man die Luft vor dem Zündmoment und Unterdruck im Ansaugrohr.<br />
Bei fast allen gegenwärtigen Zündmo-<br />
Eintritt in den Motor durch einen Kompressor<br />
wieder auf normalen Druck bringen. Interessanterweise<br />
wird dabei aber nicht nur derment mit der Motortourenzahl in<br />
ment-Verstellvorrichtungen ist der Zündmo-<br />
Zusammenhang<br />
gebracht. Je höher die Motortourenzahl<br />
steigt, umso weiter wird die Zündung<br />
durch ein© Art Fliehkraftregler vorgeschoben.<br />
Dieses Verfahren erfasst jedoch nur<br />
einen der beiden Faktoren, die bei der Einstellung<br />
der Zündung zu berücksichtigen<br />
sind. Der zweite, nicht weniger wichtige<br />
Faktor, der Füllungsgrad der Zylinder, bleibt<br />
unberücksichtigt.<br />
Praktisch äussert sich das für den einigermassen<br />
guten Beobachter darin, dass der<br />
Motor trotz automatischer Zündverstellvorrichtung<br />
immer noch eine gewisse Klopfneigung<br />
besitzt. Das Klopfen tritt umso leichter<br />
ein, je mehr Gas man gibt, je besser also<br />
die Zylinder sich füllen und je höher infolgedessen<br />
auch die Kompression ist.<br />
Um diese letzte, allerdings mehr einen<br />
Schönheitsfehler darstellende Unvollkommenheit<br />
zu beheben, hat der Delco-Konzern eine<br />
Verstellvorrichtung geschaffen, die ausser<br />
mit der Motortourenzahl auch mit dem im<br />
Ansaugrohr des Motors herrschenden Unterdruck<br />
in Abhängigkeit gebracht ist. Aus der<br />
beistehenden Zeichnung, die im Schnitt den<br />
Verteilerkopf mit dem Verstellmechanismus<br />
und darunter den Ansaugstutzen, schematisch<br />
verkleinert, darstellt, gehen die wesentlichen<br />
Einzelheiten der Neuerung deutlich hervor—<br />
Eine Zündmoment-Verstell<br />
Vorrichtung, die sowohl<br />
auf' Veränderungen<br />
der Motortourenzahl, wie<br />
der Zylinderfüllung reagiert.<br />
Veränderungen im Unterdruck der Gassäule<br />
des Ansaugrohres wirken sich im Verteilerkopf<br />
auf eine Membran aus. Bei hohem<br />
Unterdruck beispielsweise wird die rechts<br />
sichtbare Membran entgegen dem Druck einer<br />
Feder nach rechts gezogen, wodurch eine<br />
Gewindemuffe auf der Antriebswelle des Verteilers<br />
gehoben und dem die Unterbrüche bewirkenden,<br />
und damit den Zündzeitpunkt bestimmenden<br />
Nocken eine Voreilung erteilt<br />
wird. Gibt man mehr Gas, so nimmt der<br />
Unterdruck im Ansaugrohr ab, die Membran<br />
bewegt sich nach links,- die Gewindemuffe<br />
senkt sich, und der Zündmoment wird verzögert.<br />
Allerdings kann gleich darauf der<br />
Zentrifugal-Verstellmechanismus die Vorzündung<br />
wieder herstellen, dann nämlich, wenn<br />
durch das Gasgeben der Motor eine höhere<br />
Tourenzahl angenommen hat<br />
Da dieser neue Zündungsregler wirklich<br />
alle praktischen Anforderungen erfüllt und<br />
dabei .einfach und relativ billig ist, wird er<br />
sich wohl über kurz oder lang jm Automobilbau<br />
einführen. • * : - •'' ;:• ,m.<br />
Lastwagenbereifung,<br />
Lastwagenbetrieb und Strasse.<br />
Als Bereifungsarten für Lastwagen and<br />
Traktoren traten bisher nur die Vollgummibandage<br />
und der Luftreifen stärker miteinander<br />
in Konkurrenz. In den letzten Jahrea<br />
schien sich dabei der Wettkampf zugunsten<br />
des Luftreifens zu entscheiden, obwohl es<br />
nicht an Stimmen fehlte, welche dies© Ent~<br />
Wicklung scharf kritisierten.<br />
Dem Vollgummireifen wird vorgeworfen, das«<br />
sein Stoss-Aufnahmevermögen zu gering sei,<br />
insbesondere bei Geschwindigkeiten von mehr<br />
als 20 Stundenkilometern und dass infolgedessen<br />
das Fahrzeug und die Strasse übermässig<br />
beansprucht würden. Der Vollgummireifen<br />
soll das Fahrzeug auch am Entwickeln<br />
seiner vollen Leistungsfähigkeit hindern, weil<br />
er nur beschränkte Geschwindigkeiten und<br />
— in Anbetracht der grösseren Beanspruchung<br />
des Fahrpersonals — nur verhältnismässig<br />
geringe Tageskilometerleistungen zu-»<br />
lässt.<br />
Der Vollgummireifen.<br />
Diese Mängel sind tatsächlich vorhanden!<br />
und lassen sich nicht In Abrede stellen; es<br />
fragt sich nur, wie hoch sie in bezug auf die<br />
Betriebswirtschaftlichkeit zu bewerten sind.<br />
Das betriebswirtschaftliche Moment ist aber<br />
bis jetzt noch nicht so stark in Berücksichtigung<br />
gezogen worden, wie man eigentlich,<br />
erwartet hätte^ Viel stärker hat als Unterlage<br />
für die Beurteilung der ganzen Sachlage<br />
das Verhalten der verschiedenen Bereifungsarten<br />
gegenüber der Strasse herhalten<br />
müssen. Nachdem festgestellt war, dass das<br />
vollgummibereifte Rad auf die Strasse Schläge<br />
ausübt, die das Sechs- bis Siebenfache des<br />
Druckes auslösen, den die ruhende Last ausmacht,<br />
dass diese Stosskräfte anderseits<br />
beim pneubereiften Fahrzeug nur das 1,5-<br />
bis Zweifache der ruhenden Last betragen,<br />
dass Schädigungen an Gebäuden und Kanalisationen<br />
als Folge von Bodenerschütterungen,<br />
wie sie das vollgummibereifte Rad verursacht,<br />
tatsächlich möglich sind: Von die-»<br />
sem Moment an setzte eine äusserst temperamentvolle<br />
Propagierung des Luftreifens ein.<br />
Der Staat, der in der Verdammnis des Vollgummireifens<br />
das Mittel sah, seine Pflichten<br />
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