E_1931_Zeitung_Nr.023
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Normung und Typisierung im Automobilbau<br />
;• ;. (Schluss von Seite 1)<br />
genem La#er prompt zu liefern. naftdleiy die<br />
mehrere Automarken vertreten und,bis,jheute<br />
ein umfangreiches Lager an Ersatzteilen<br />
halten mussten, werden die genormten'Teile<br />
in einem bedeutend kleinern Lagerraum unterbringen<br />
können.<br />
Die Verdrängung des Eigensinns durch den<br />
Gemeinsinn befreit- den Konstrukteur von<br />
ständig wiederkehrenden, mühevollen Detailarbeiten.<br />
Seine geistigen Kräfte kann er Aufgaben<br />
schöpferischer Natur zuwenden. Durch<br />
die Normung wird der Konstrukteur von ei?<br />
ner Sysiphusarbeit ohnegleichen erlöst<br />
Die Normungs- und Typisierungsbestre«<br />
bungen sind in Amerika sehr weit „fortgeschritten.<br />
Jn Europa befindet sich das Gebiet<br />
der Normung in vollem Fluss. In<br />
Deutschland haben die Normungsbestrebungen<br />
erst 1924 deutlich eingesetzt. Innert vier<br />
Jahren veröffentlichte aber der deutsche<br />
Faclnjormenausschuss der Automobilindustrie<br />
mehr als 170 Normenblätter. Heute werden<br />
es an die 250 Blätter sein, was noch wenig<br />
ist, wenn man bedenkt, dass sich.mindestens<br />
1000 Automobileinzelteile für eine Normung<br />
eignen.<br />
Die Schweiz kann sich keine Landesnormen<br />
leisten, was auch nicht in der Richtung<br />
«Copper Exporters Inc.» schon als erschüt-,<br />
tert galt, ist es dem Kartell wieder gelungen,<br />
den Markt fest in seine Hand,zu bekommen<br />
und die Preisbewegung entscheidend<br />
zu beeinflussen. Durch Rationalisierung<br />
der zugeteilten Quantitäten hat man- am<br />
Weltkupfermarkt eine künstliche Knappheit<br />
und damit eine sprunghafte Preissteigerung<br />
hervorgerufen. Die jüngste Kaufbewegung,<br />
die offenbar auch aus einer konjunkturellen<br />
Bewegung des Konsums zu erklären ist, mag<br />
die Preiserhöhung auf 10,8 Cts. pro Ib. cif<br />
Europa rechtfertigen. Man wird sich aber<br />
dagegen zur Wehr setzen müssen, dasi das<br />
Kartell seine Macht in ungebührlicher Weise<br />
zu einer UeberhÖhung der Notiz ausnützt.<br />
Obwohl die -Prodüktionsdrosselutigen der<br />
letzter*' Monate- eine gewisse Verminderung<br />
der Vorräte 'bewirkt haben, ist die • statistische<br />
Gesarntläge des Marktes "immer noch<br />
höchst unbefriedigend. Die im Dezember<br />
von 369 800 t bis Januar auf 363 800 t gesunkenen<br />
Kupfervorräte sind immer noch sechsmal<br />
so hoch wie vor zwei Jahren. Die Stellung<br />
des Kupferkartells hat sich übrigens<br />
auch dadurch befestigt, dass kürzlich ein Abkommen<br />
mit der unbequem gewordenen<br />
japanischen Konkurrenz abgeschlossen wurde,<br />
wonach die Japaner eine Restriktion ihrer<br />
Produktion auf drei Monate vornehmen.<br />
der Normenbestrebungen liegen würde. Hingegen<br />
hat sie sich an den Zielen der internationalen<br />
Normung interessiert und ist in<br />
die, an der Prager Tagung vom Jahre 1928<br />
gegründete I. S. A. (International Standards<br />
Association) eingetreten. Der vierte Normenkongress<br />
in Berlin vom 26.—28. Februar<br />
d. J. befasste sieh mit 40 Normungsteilen.<br />
Sobald die Vereinbarungen des Berliner Kongresses<br />
bereinigt sind, werden entsprechende<br />
Normenblätter veröffentlicht mit der Empfehlung<br />
an die Industrien der einzelnen Länder,<br />
den sorgfältig ermittelten Normen nachzuleben.<br />
Trotzdem internationale Normen<br />
der I. S. A. nur empfehlende Natur haben, ist<br />
nach dem Ermessen der Fachleute doch die<br />
allgemeine Einführung zu erwarten. Die Parallele<br />
zum Wesen des Völkerrechtes mag<br />
hier berechtigt sein. So gut wie das nicht<br />
bindende Völkerrecht sich in Europa nach<br />
und nach durchsetzt, so sicher werden sich<br />
auch die internationalen Normen für den Automobilbau<br />
als vorteilhaft und international<br />
.durchführbar erweisen. Beharrliches Verfo!-<br />
gen der Normungsbestrebunccen auf internationalem<br />
Boden wird die Konkurrenzfähigkeit<br />
unserer Schweizer Autoindustrie merklich<br />
erhöhen.<br />
La.<br />
Marktlage der Rohstoffe für die Automobil-Industrie<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Salonbummel eines Laien<br />
(Schluss)* -<br />
Blitzblanke Ausstellürigsehassis sind für<br />
Fachleute und unserer Gattung Le'ute immer<br />
eine Augenweide und ein Anzißhungsmoment.<br />
Wohl das Schönste »und Interessanteste,<br />
was der Salon in*' diesem Hinsicht<br />
zu bieten vermag, sehen. Avir beim Stand der<br />
englischen' 'Daimler:] •Dieses J l2-Zylinder-<br />
Chassis mit dem automatischen Getriebe<br />
und der Oelschwungradkupplung ist denn<br />
auch ständig von Wissbegierigen umlagert.<br />
Eine neue Note in den .Salonbetrieb bringt<br />
der so initiativ veranlagte Vertreter von 'Renault.<br />
Die für Probefahrten ausgegebenen<br />
Gutscheine' stellen gleichzeitig Lose einer<br />
noch bevorstehenden Lotterie dar, bei welcher<br />
der glückliche 'GeWinner einen' «Pfliria-;<br />
quatre» zu über 6000 Fn mit nach Hause<br />
fahren kann. Wer wollte sich da nieJctt mal<br />
* siehe auch Automobil-Revue Nr. 22,<br />
Für- Zinn scheint die Verständigung über<br />
eine Produktionskontingentierung' zwischen<br />
den wichtigsten Erzeugungsländern erfolgt<br />
zu sein. Die Jahresproduktion <strong>1931</strong> soll auf<br />
145 000 t festgelegt und bei weiterer Verschlechterung<br />
der Absatzlage Entsprechend<br />
reduziert werden. Der Bleipool,'der noch In<br />
den ersten Krisenmonaten den Markt ziemlich<br />
fest in den Händen hatte und die Preise,<br />
im Gegensatz zu den andern Metallen, der<br />
vorhandenen Lage nur langsam anpasste,<br />
scheint infolge der Ungunst der Verhältnisse<br />
seine bisherige Tätigkeit der Stützung nicht<br />
mehr in vollem Umfange durchführen zu<br />
können: Da Australien kaum bereit sein<br />
dürfte, sich (nein Restriktionsprogramm einzuspannen,<br />
kommt eine Drosselung zurzeit<br />
noch nicht in Frage. Auch die Verhältnisse<br />
auf dem Silbermarkt spielen dabei eine Rolle,<br />
denn je mehr der Silberpreis sinkt, desto<br />
mehr gehen die; Gruben dazu über, silberarme<br />
und bleireiche Erze abzubauen und so<br />
die Gestehungskosten für Blei durch Erhöhung<br />
der Bleiausbeute herabzudrücken.<br />
Seit dem Zusammenbruch der Restriktionspolitik<br />
des alten Kartells hat der Preiszerfall<br />
beim Zink weitere Fortschritte gemacht, was<br />
da und dort zu verschiedenen Betriebsstillegungen<br />
führte. Von dieser Form der<br />
Produktionseinschränkung und Angebotsverminderung<br />
wird man auf die Dauer eine<br />
allmähliche Besserung der Lage erwarten<br />
dürfen, wenn sie auch augenblicklich noch<br />
ziemlich unklar ist. In der jüngsten Zeit war<br />
an den Metällmärkten eine ziemlich lebhafte<br />
Kaufbewegung zu konstatieren. Die Drosselungspölitik<br />
oder die durch Preiszerfall erzwungenen<br />
Produktionseinschränkungen vermochten<br />
das laufende Angebot zu vermindern<br />
und auch einen bescheidenen Abbau der<br />
Vorräte herbeizuführen. Die verarbeitende<br />
Industrie, die in Erwartung eines wettern?<br />
Preisrückganges ihre Lagerhaltung so stark<br />
als möglich reduzierte und vor einer Auffüllung<br />
zurückhielt, scheint jetzt die Aussichten<br />
der Marktregulierung günstig zu beurteilen<br />
und deckt sich auch mit Rücksicht<br />
auf die zu erwartende Saisonbelebung etwas<br />
stärker ein. So erlitten besonders Kupfer<br />
und Zink nicht unerhebliche Preissteigerungen.<br />
Zwar erfolgten immer wieder Rückschläge,<br />
aber im grossen und ganzen genorn<br />
rnen, ist die Tendenz nach aufwärts gerichtet.<br />
In der Beurteilung dieser Entwicklung<br />
muss man vorsichtig sein, da die starken<br />
Vorräte, die fast überall den Monatsverbrauch<br />
um das Mehrfache überbieten, noch immer<br />
einen allzu starken Unsicherheitsfaktor darstellen,<br />
und da eine anhaltende Besserung<br />
nur von einer allmählichen Belebung der allgemeinen<br />
Wirtschaftslage ausgehen kann.<br />
Anderseits muss man jedoch berücksichtigen,<br />
dass durch den starken Preiszerfall viele<br />
schwache Elemente ausgemerzt wurden und<br />
die Lage damit auf einigen Märkten wesentlich<br />
bereinigt ist.<br />
Für die organischen Rohstoffe sind die<br />
Aussichten noch unübersichtlicher. Baumwolle<br />
und Gummi bleiben weiter schwach. Obwoh<br />
die diesjährige Baumwollernte nach den vorliegenden<br />
Schätzungen etwas kleiner ausfallen<br />
dürfte als die vorjährige, übertrifft sie<br />
den laufenden Konsum bei weitem. Ausserdem<br />
belasten die aus verschiedenen Stützungsaktionen<br />
stammenden Vorräte alter Ernte (ca.<br />
8 Millionen Ballen) den Markt. Obwohl die<br />
als gelegentlicher Interessent einstellen?<br />
Im Salon, der sich ja-bezüglich, Internationalität<br />
mit allen grössten ähnlichen Veranstaltungen<br />
des Auslandes messen darf, gibt<br />
es eine typische Engländerecke. Sie liegt<br />
, ab,er nicht etwa in der klassischen «splendid<br />
; isölation», sondern ist recht belebt durch<br />
den regen Besuch. Vauxhall, Austin,<br />
.Standard. Huraber und Hillman werben<br />
hier friedlich nebeneinander für die englische<br />
Richtung. Sie verkörpert sich auch<br />
äüsserlicn in der konservativen Note der<br />
Karosserien. Es handelt sich aber hier<br />
nicht um Rückständigkeit. sondern um eine<br />
iDosis .von gesundem Konservatsinn, der<br />
(dem Zweekmässigen den Ehrenplatz ein-<br />
! räumt und erst in zweiter Linie nach augen-<br />
'gefälliger Linie fragt. Die nach oben sich<br />
verjüngenden .. und „last durchwegs mit<br />
"Schiebedach... versehenen-- Aufbauten kennzeichnen<br />
die englischen Wagen in grosser<br />
Mehrzahl. Man hat sich, aber in England<br />
AUTOMOBIL-REVUE 1P31 - N° 23<br />
ägyptische Regierung,; sowohl als der Farm<br />
Board mit allen Mitteln eine Einschränkung<br />
der Anbaufläche zu erzwingen versucht,<br />
cheinen die diesbezügl. Aussichten recht gering<br />
zu sein. Somit dürfte die Preisbildung<br />
ür Baumwolle, die in den letzten Wochen<br />
ziemlich stetig war, weitgehend von der Konsumentwicklung<br />
abhängig sein. Angesichts<br />
der Steigerung der internationalen Arbeitsosigkeit,<br />
wobei zum erstenmal Oesterreich<br />
sine kleine Abnahme um 3000 Mann zu verzeichnen<br />
hat, ist jedoch mit einer allgemeinen<br />
Belebung der Nachfrage noch kaum zu<br />
rechnen. Der stabilste Pol unter den Weltwaren<br />
bleibt die Wolle. Die europäischen und<br />
amerikanischen Verbraucher schreiten in verstärktem<br />
Masse zur Ergänzung ihrer Lager,<br />
so dass die Anfang des Jahres eingetretenen<br />
Verluste fast ganz wieder ausgeglichen werden<br />
konnten. Ungelöst ist das Kautschukproblem.<br />
Alle bisher aufgetauchten Vorschläge<br />
einer künstlichen Einschränkung der<br />
Erzeugung haben sich als undurchführbar erwiesen<br />
und sind über das Diskussionsstadium<br />
nicht hinausgekommen. Die Gegensätze<br />
zwischen Plantagen- und Eingeborenenkautschuk<br />
bestehen in unverminderter Schärfe<br />
fort. Die Hoffnung, dass bei den jetzigen<br />
Preisen für Gummi ein Üebergang zum^ Reisanbau<br />
erfolgen wird, hat sich nicht beVahrheitet.<br />
Bedenkt, man ferner, dass die sichtbaren<br />
Vorräte schätzungsweise 75% einer<br />
Jahresernte ausmachen, so wird man eine<br />
Besserung der Preise auch nur von der Nachfrageseite<br />
her erwarten dürfen. In den letzten<br />
Tagen machte sich an der Londoner Börse<br />
eine z. T. kräftig einsetzende Erholung der<br />
Kautschukpreise von 3 /»« auf etwas über 4 d<br />
pro lb bemerkbar. Man bringt die Preisbesserung<br />
mit dem Entwurf eines neuen Restrlktionsschemas<br />
in Zusammenhang, wonach die<br />
Eingeborenenbevölkerung von Niederlänv<br />
disch-Indien an Stelle einer Drosselung des<br />
Guimmibaues eine Exportabgabe entrichten<br />
soll, sobald der Kautschukpreis über 6 d hinausgeht.<br />
Man vertritt auch da und dort die<br />
Hoffnung, dass die niederländisch-indische<br />
Regierung nach der Zustimmung zur Zuckerrestriktion<br />
ihre Mithilfe bei der Regelung des<br />
Gummimarktes nicht versagen werde. Die<br />
Nachrichten ans der amerikanischen Automobilindustrie,<br />
die einen wichtigen Abnehmer<br />
darstellt, sind für das laufende Jahr zwar<br />
etwas optimistischer gestimmt, doch bleibt<br />
fraglich, ob die auf diesem Gebiete in Betracht<br />
kommende Konsumbelebung genügt,<br />
t"rn. die grossen Unterschiede'zwischen Prouktion<br />
und Konsum zu überbrücken. Wenn<br />
auch die Preise der Rohstoffe noch etwas<br />
nachgeben, so lie*gt im jetzigen Preisniveau<br />
doch eine Chance für einen starkem Verbrauch,<br />
die bei einem Konjunkturumschwuns<br />
die Situation- der Rohs,toffmärkte schnell und<br />
grundlegend verändern könnte. Wy.<br />
«I«»<br />
Das zweite glarnerfsche<br />
Bauprogramm vor dem Landrat<br />
Der Kanton. Qlarus beschloss im Jahre<br />
1928 den Ausbau seines gesamten Strassennetzes<br />
in zwei Batie'tappen, von denen nun<br />
die erste als annähernd abgeschlossen betrachtet<br />
werden kann. Dem Landrat ist nun,<br />
wie wir bereits hier mitteilten, das zweite<br />
Bauprogramm vorgelegt worden, das weitere<br />
3J5 Millionen Franken Kredit erfordert.<br />
Vom ersten Kredit verblieb noch ein Vorschlag<br />
von 460,000 Fr.<br />
Prinzipiell war der Landrafc für den weiteren<br />
sofortigen Ausbau der Strassen, den er<br />
als eine der wichtigsten Staatsaufgaben betrachtet.<br />
Er änderte deshalb am Kredite<br />
nichts und beschäftigte sich höchstens mit<br />
die Eleganz betonende Auffassung der automobilbauenden<br />
Nachbar- und Fremdstaaten<br />
sehr wohl zunutzen gemacht, nur ist man<br />
nicht in ein übereiltes und blindes Kopieren<br />
rerfallen.<br />
Kontraste wirken immer auffällig und<br />
instruktiv, und so hat sich der Dekorateur<br />
für den Minerva-Stand ein ehrwürdiges<br />
Möbel aus dem Museum dieser hochangesehenen<br />
belgischen Firma geholt und es dem<br />
neuesten Modell, gegenübergestellt: 190t<br />
contra <strong>1931</strong>. Drastischer kann ja der unerwartet<br />
rasche und selten auf einem anderen<br />
Gebiete gleich starke Entwicklungsgang<br />
des Automobils nicht dargestellt werden.<br />
Und wenn man sich neben den unbequemen<br />
Sitzgelegenheiten 'noch die technischen<br />
Tücken jener Wägen vor Äugen<br />
Mit, so schätzt man sich doppelt glücklich,<br />
•dass man heute, auch ohne den- Sinn der<br />
hintersten Schraube am Auto zu kennen,<br />
getrost und sicher in allem Komfort fahren<br />
der Frage, ob der Bau eventuell wegen grösserer<br />
Arbeitslosigkeit beschleunigt werden<br />
müsse. Die Ausgaben für das zweite Bauprogramm<br />
werden wieder durch die Leistungen<br />
der Strassenbenützer und durch den Benzinzollanteil<br />
gedeckt. Für das Jahr <strong>1931</strong> rechnet<br />
man mit 240,000 Fr. Einnahmen. Es wurden<br />
lediglich eine Reihe von Wünschen und<br />
Bedenken vorgebracht, die sich auf einzelne<br />
Punkte des Programmes bezogen, ohne'es<br />
in seinen grossen Umrissen zu verändern. So<br />
wurde eine Beschleunigung der Korrektion dar<br />
Strasse Ussbiihl-Bilten verlangt, da der Ausbau<br />
dieser Strecke bereits in der ersten Etappe<br />
vorgesehen war, aber jetzt immer noch nicht<br />
ausgeführt worden ist. Die Strecke stellt den<br />
Eingang zum Lande Glarus dar, der Kanton<br />
Schwyz baut jetzt die Fortsetzung der<br />
Strasse aus. Auch die gefährliche Einzäunung<br />
der Strecke Niederurnen-Bilten wurde vor<br />
allem in Hinsicht auf den Autoverkehr kritisiert,<br />
da der Autofahrer bei der nur 4,5 Meter<br />
breiten, starr eingezäunten Strasse mit<br />
Recht Kollisionen fürchtet. Weiter wurde der<br />
Vorschlag gemacht, der Kanton möge an den<br />
Unterhalt der Strasse im Sernftal beitragen,<br />
der allerdings der Sernftalbahn unterstellt<br />
ist, der es jedoch nicht möglich ist, die durch<br />
den Lastwagenverkehr verdorbene Strasse<br />
mit alleinigen Mitteln zu korrigieren. Man<br />
wünschte für die Verbreiterung der Sernftalstrasse<br />
einen Kostenbeitra? von 100,000 Fr.;<br />
der Forderung stand die Baudirektion allerdings<br />
ablehnend gegenüber. Auch das Projekt<br />
der Wallensecstrasse kam bei der, Behandlung<br />
des Strassenbauprogrammes wieder<br />
zur Sprache; da die Kerenzerberystrasse<br />
mit ihrem völligen Ausbau von dem Entscheid<br />
über die Erstellung einer Wallenseestrasse<br />
abhängt, wurde von der Regierung<br />
verlangt, sie möchte endlich bezüglich der<br />
Wallenseestrasse auf eine Abklärung dringen.<br />
Als unbedingt notwendig wurde der vorgeschlagene<br />
Teilaushau der Kerenzerbergstrasse<br />
von Näfels bis Obstalden bezeichnet. Das<br />
zweite Bauprogramm wurde nach gewalteter<br />
Diskussion vom Landrat einstimmig angenommen<br />
und der Landsgemeinde zur Annahme<br />
empfohlen.<br />
Im weiteren beschäftigte sich der Ländrat<br />
noch mit der Bahnkonzession Näfels-Weesen,<br />
über die wir in unserem Blatte, schon mehrmals<br />
referiert haben. Mit grösser Mehrheit<br />
wurde beschlossen, den Vorbehalten des<br />
Verzichts auf den Bahnbetrieb Näfels-Weesen<br />
gegenüber der S.B.B, keine neuen Punkte<br />
mehr beizufügen, so dass der Beschlussesentwurf<br />
der .Landsgemeinde unverändert vorgelegt<br />
wird.<br />
bo.<br />
Au<br />
den<br />
de<br />
Beurteilung von 3<br />
Fahrlässigkeiten im Verkehr.<br />
Wir haben auf den Artikel «Wer wirft den<br />
ersten Stein ? » in Nummer 6 hin verschiedene<br />
Zuschriften erhalten, die es lebhaft begrüssen.<br />
dass wir auf die zum Teil unbegreifliche<br />
Strafrechtssprechung in Fällen fahrlässiger<br />
Tötungen, und Verletzungen 'durch Moterfahr-<br />
u?e hingewiesen haben. Saschreibt<br />
uns z. B. ein Herr M. U. aus B.: «Man erstaunt<br />
oft über die Leichtigkeit und' RecelmässigkeJt,<br />
mit der Automobilisten, die sich<br />
zum Teil nur Fehler geringfügiger Art, die<br />
auch im*; .Ilen ce' srentlieh unterlaufen könnten,<br />
haben zuschulden kommen lassen, zu<br />
mehreren Monaten Gefängnis verurteilt werden.<br />
Wenn man dann z. B. ein Urteil wie<br />
das des baselländischen Gerichtes vergleicht,<br />
das einen der zwei jungen Burschen, die in<br />
der Nacht vom 18./19. Dezember in der. Nähe<br />
des Dorfes Laufen ein Drahtseil über die<br />
Landstrasse Basel-OIten gespannt haben,<br />
lediglich zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt<br />
hat, so kann man sich des Eindrucks<br />
nicht erwehren, dass unsere Gerichte an einer<br />
gewissen Voreingenommenheit gegen die<br />
Automobilisten leiden. »<br />
Man tut den schweizerischen Gerichten; sicherlich<br />
unrecht, wenn man ihnen eine absichtliche<br />
autofeindliche Einstellung vorwerfen<br />
wollte, obschon wir sehr gut begreifen,<br />
dass die vielen Urteile, die in so weitgehen*<br />
dem' Masse die Gemeingefährlichkeit des<br />
täterischen Willens ausser acht zu lassen<br />
scheinen, etwelches Befremden erweckt haben.<br />
Der Fehler liegt aber vielmehr darin,<br />
kann. Ueber die Wirkung des Freilaufgetriebes,<br />
wie es Studebaker anwendet, ist<br />
sich wohl nur die Minderheit der Besucher<br />
klar. Deshalb hat diese Marke auf ihrem<br />
Stand ein solches Getriebe als Experimeniierobjekt<br />
aufgestellt, und ständig wird hior<br />
manipuliert und geschaltet. Und trotz aller<br />
ungeschickten Behandhing arbeitet das Getriebe<br />
immer mit der nämlichen Präzision.<br />
In 1 der Vorhalle zum Salon kommt der<br />
Eintretende gleich in engsten Kontakt mit<br />
der Schweizer Lastwagenindustrie, die mit<br />
ihren bestechenden Erzeugnissen und xlen ;<br />
mammutartig anmutenden Chassis die Aufmerksamkeit<br />
jedes Besuchers gefangen^<br />
nehmen. Man braucht keineswegs Chauvinist<br />
zu sein, um ein Gefühl der stolzen Bo- -<br />
friedigung in sieh aufkommen zu fühlen,<br />
vrenn man hier die Erzeugnisse einheimischen<br />
Fleisses betrachtet. Nur schade, dass<br />
die Halle in ihrer allzu grossen Einfacbhoit<br />
den Objekten nicht ganz Rechnung trägt, b.