E_1931_Zeitung_Nr.051
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Rundenzahlen, die einem besonderen<br />
Rundenzähler unterstellt ist. Graphisch<br />
registriert er für jeden Wagen die Anzahl<br />
der durchfahrenen Runden (Abbildung 5).<br />
Die Gesamtheit der Organisation bildet<br />
gewissermassen einen homogenen Block,<br />
der sich ständig kontrolliert und eine Arbeit<br />
garantiert, die jede Unsicherheit und<br />
Ungewissheit ausschliesst.<br />
Die Niederschrift auf dem Blatt gemäss<br />
Abbildung 4 wird fortlaufend auf folgende<br />
Art kontrolliert: In jedem Moment<br />
ist das Fortschreiten des Rennens aus der<br />
graphischen Darstellung der Abbildung 5<br />
erkennbar. Zählt man die auf dem Rekapitulationsblatt<br />
figurierenden Durchfahrten<br />
zusammen, so muss diese Summe mit<br />
der Ordnungszahl des Chronometrageblat-<br />
N°51 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 27<br />
gen umwandeln, die ihn die Nummern tes und derjenigen des Durchfahrtsrichters<br />
übereinstimmen.<br />
Wie man einen Grand Prix chronometriert *> der vorbeifahrenden Wagen ebenfalls erkennen<br />
lassen. Weiter gilt es auch, das Die Funktion der Zeittafel and der Tafel<br />
Die Zeit wird gemessen, wie man irgend<br />
ein Element misst. Nehmen wir ei-<br />
4...<br />
nometreur s zu steigern, indem man den<br />
— Eine Stunde ... Ja ... Eine Stunde ... optische Erkennungsvermögen des Chro-<br />
des Rennverlaufes.<br />
nen konkreten Fall an: Die Messung einer — Achtung! Nummer 68, 66, 74... «4», Chronographen mit einem Vergrösserungsglas<br />
versieht, welches das Ablesen meterposten auf ein besonderes Blatt die<br />
Alle 1 fünf Runden schreibt der Chrono-<br />
Länge. Eine Länge wird mittels eines sagten Sie...<br />
— Ja, 42 Minuten ... 2...<br />
der Zeiten auf dem Zifferblatt erleichtert. Zeiten heraus, die die Wagen zum Zurücklegen<br />
von fünf Runden benötigten.<br />
— Achtung, Nummer 58, 72... Und schliesslich ist es möglich, auch die<br />
— Und 21 Sekunden. Ja, stimmt, Nummer<br />
70 ist um 1 Uhr, 42'21" vorbei. tern, indem man eine elektrische Auslöse-<br />
vollständig die Bekanntgabe der Zeiten<br />
Bedienung des Chronographen zu erleich-<br />
Für das Publikum genügt diese Angabe<br />
— Und die Nummern 68, 66, 74, 58<br />
nach jeder Runde würde nur zu Konfusionen<br />
führen.<br />
und 72 I<br />
Auf der Rennverlaufs-Tafel wird den<br />
Gehilfen die von den Fahrzeugen durchlaufene<br />
Rundenzahl vom sogenannten<br />
Pointeur übermittelt, die beim Rundenzählen<br />
ein ähnliches System, wie das im<br />
Cou<br />
Chronometerposten benützte, anwenden.<br />
b-m.<br />
in Längeneinheiten abgeteilten Instrumentes<br />
bestimmt. Je nach dem Grad der<br />
angestrebten Genauigkeit kommt dabei<br />
ein in Meter, Zentimeter, Millimeter oder<br />
sogar Hundertstel- oder Tausendstel-Millimeter<br />
unterteiltes Instrument in Frage.<br />
Das Prinzip der Zeitmessung.<br />
Das zur Zeitmessung benützte Instrument<br />
ist die Uhr. Je nach der Genauigkeit,<br />
die man mit ihr erzielen will, wählt<br />
man eine Uhr, die Minuten, Sekunden oder<br />
gar Bruchteile von Sekunden anzeigt. Bei<br />
diesen Sekunden-Bruchteilen handelt es<br />
sich um ü, l /io, V 100 oder gar 7«»o. Nachdem<br />
wir mit dem Prinzip bekannt sind,<br />
wollen wir uns mit der vom Chronometreur<br />
benützten Uhr bekannt machen, einer<br />
Uhr, die Chronograph genannt wird.<br />
Der Chronograph hat drei Zeiger (Figur<br />
I): Einer der die Stunden anzeigt, einer<br />
für die Minuten und einer für die Sekunden.<br />
Zur Ablesung der Stunden und<br />
Minuten bedarf es keiner besonderen Vorrichtung,<br />
da der Chronometreur über genügend<br />
Zeit verfügt, um sich über die<br />
Stunde der Beobachtung Eechenschaft abzulegen.<br />
Anders verhält es sich dagegen<br />
mit der Ablesung der Sekunden und Sekunden-Bruchteile,<br />
da diese augenblicklich<br />
geschehen muss. Die Uhrmacher<br />
sind deshalb auf den Gedanken gekommen,<br />
zwei Sekundenzeiger übereinander<br />
anzuordnen, von denen der eine im Momen<br />
der Zeitannahme mit einem Drücker<br />
stillgesetzt werden kann, während der andere<br />
weiterläuft. Nachdem man die Zeit,<br />
die der stillgesetzte Zeiger anzeigt, abgelesen<br />
hat, lässt man diesen Zeiger durch<br />
einen zweiten Handgriff wieder auf den<br />
andern aufschliessen.<br />
Abb. 5. Graphische Darstellung der von jedem Wagen<br />
zurückgelegten Rundenzahlen und Stellung des<br />
Wagens im Rennen.<br />
Fig. No 6. Graphique du nombre de tours effectues<br />
par chaque voiture et position des voitures.<br />
Die Praxis in Wirklichkeit.<br />
Es macht sich nicht gut, wenn man von<br />
6 Wagen 5 entwischen lässt. Gestatten<br />
Sie mir, Ihren Platz einzunehmen, und ich<br />
werde Ihnen zeigen, wie man ein Rundstreckenrennen<br />
chronometriert.<br />
In erster Linie benötigt man eine geeignete<br />
Organisation und Methode und<br />
einen Stab von Mitarbeitern, die gleichzeitig<br />
mit Augen und Händen zu arbeiten<br />
wissen.<br />
Die Organisation.<br />
Oer Chronometreur A. Da ein Chronometreur<br />
nicht mehr als zwei Augen im<br />
Kopf hat, ist es ihm beim Durchfahren<br />
mancher Wagen unmöglich, gleichzeitig<br />
die Wagennummern zu erkennen, den Sekundenzeiger<br />
des Chronographen anzuhalten<br />
und auch noch Notizen auf dem<br />
vor ihm liegenden Blatt vorzunehmen, obschon<br />
nach längerem Training und bei<br />
methodischem Arbeiten in äusserst kurzer<br />
Zeit gar manches geschehen kann<br />
(Die Geschwindigkeit der Wagen beträgt<br />
In einigen Worten lässt sich also das<br />
Prinzip der Zeitabnahme wie folgt zusammenfassen:<br />
In genau dem Moment, in<br />
dem man die Zeit feststellen will, betätigt<br />
man einen Drücker. Der Doppelzeiger<br />
hält auf der Sekunde oder dem Sekunden-<br />
Bruchteil an und dieser Zeitwert kann<br />
nun leicht abgelesen werden..<br />
I Theorie und Praxis.<br />
Wir werden uns nun zusammen in der<br />
Chronometreurkabine des Rundstreckenrennens<br />
installieren. Sie werden den<br />
Chronographen halten und zur Vorsorge<br />
schon jetzt Ihren Finger auf den Drücker<br />
des abstoppbaren Sekundenzeigers legen.<br />
Sind Sie bereit t Achtung, schon kommt<br />
Wagen Nummer 70 dahergefahren<br />
vor dem Chronometerposten<br />
Pfssst Lesen Sie nun die Zeit unter<br />
dem Zeiger, den Sie stillgesetzt haben.<br />
*) Abbildungen 1, 2, 3, 4, auf Seite 23 und 24.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
ungefähr<br />
200—220 Stundenkilometer, was einer<br />
Fortbewegung von 60 m pro Sekunde* entspricht).<br />
Der Chronometreur muss deshalb<br />
seine Ohren in ein zweites Paar Au-<br />
vorrichtung für den Drücker anbringt.<br />
Dank diesen Vervollkommnungen geht<br />
dem Chronometreur die Arbeit spielend<br />
leicht von der Hand, er hat sich nur noch<br />
damit zu befassen, die Zeiten abzulesen<br />
und sie zusammen mit der Nummer des<br />
vorbeifahrenden Wagens auf ein Blatt zu<br />
notieren, das für jede Vorbeifahrt eine<br />
Ordnungszahl trägt. (Abbildung 2).<br />
Der Durchfahrtsrichter. Hinter dem<br />
Chronometreur hält sich eine Person auf,<br />
deren Arbeit sehr wichtig ist: Wir nennen<br />
sie den Durchfahrtsrichter. Der<br />
Durchfahrtsrichter trägt in einem Carnet<br />
(Abbildung 3) die Nummern aller vorbeifahrenden<br />
Wagen ein, wobei die Eintragung<br />
wieder neben Ordnungsnummern zu<br />
stehen kommt, die mit den Ordnungsnummern<br />
auf dem Blatt des Chronometreurs<br />
korrespondieren. In jeder Gefechtspause<br />
nehmen der Chronometreur und der<br />
Durchfahrtsrichter einen Vergleich zwischen<br />
ihren Nummerneintragungen vor,<br />
und die Ordnungszahlen ermöglichen dabei<br />
eine sofortige Kontrolle.<br />
Der • Chronometreur B. Er ersetzt nötigenfalls<br />
den Chronometreur A, aber seine<br />
Hauptarbeit besteht im Ausfüllen des Rekapitulationsblattes<br />
(Abbildung 4), das<br />
den Verlauf des Rennens erkennen lässt.<br />
Als Unterlage dient dem Chronometreur B<br />
das Notizblatt des Chronometreurs A. Mit<br />
einiger Uebung lässt sich auf dem Rekapitulationsblatt<br />
der Ablauf des Rennens<br />
wie auf einer Filmleinwand verfolgen,<br />
man erkennt darin besondere Anstrengungen<br />
der Fahrer, ihre Misserfolge, die Zeit,<br />
die sie zum Abfahren einer Runde benötigen<br />
usw.<br />
Dann kommt die Ober-Kontrolle der<br />
V^rk^hvsf^eknfk<br />
Die Verkehrsampel « Bediene dich selbst ».<br />
In der Stadt Feueilbach in Württemberg ist<br />
jetzt versuchsweise eine Verkehrsampel aufgehängt<br />
worden, die von den sich nähernden<br />
Fahrzeugen automatisch bedient wird. 30 m<br />
vor der in Frage kommenden Strassenkreuzung<br />
nämlich sind im Pflaster über den ganzen<br />
Fahrdamm reichende 'Kontakte angebracht,<br />
ebenso am Fahrdraht der Strassenbahn.<br />
Werden diese Kontakte von passierenden<br />
Fahrzeugen in Tätigkeit gesetzt, so<br />
leuchtet die Ampel in der Gegenrichtung auf<br />
d'ie Dauer von 7 Sekunden und sperrt so<br />
während dieser Zei't den Verkehr. Die neue<br />
Einrichtung wird von Fachkreisen mit grossem<br />
Interesse beachtet und dürfte zumindest<br />
eine wertvolle Anregung auf dem Gebiete<br />
der Verkehrsregelung darstellen. K. K.<br />
Neuartige Wegweiser. Die Stadt Hamburg,<br />
welche sich seit Jahren die Orientierung<br />
in den Strassen durch Wegweiser<br />
sehr angelegen sein liess, und seinerzeit<br />
als eine der ersten Städte beleuchtete<br />
Wegweiser einführte, ist nunmehr einen<br />
weitern Schritt in der Strassenkennzeichnung<br />
vorangegangen. Man wollte vor allem<br />
die Ausfahrt aus der Stadt nach den verschiedenen<br />
Ueberlandstrassen erleichtern.<br />
Zu diesem Zweck wurden im Zentrum<br />
gelbe Wegweiser mit schwarzem Rand<br />
und der Aufschrift der nächsten Ortschaft<br />
aufgestellt. Die Tafeln unterscheiden sich<br />
voneinander in der Form, indem für jede<br />
der Ausfallstrassen ein anderes Wegweiserformat<br />
gewählt wurde. Der Fahrer,<br />
der eine bestimmte Ueberlandstrasse erreichen<br />
will, braucht bei der Ausfahrt<br />
aus der Stadt nur nach den gleichartig<br />
geformten Schildern Ausschau zu halten,<br />
um die richtige Route einzuschlagen.<br />
Die Tafeln tragen in den Aussenquartieren<br />
keine Ortsbezeichnung<br />
mehr, da ja durch ihre Form die Orientierung<br />
nach den verschiedenen Richtungen<br />
möglich ist. B.<br />
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