E_1931_Zeitung_Nr.055
E_1931_Zeitung_Nr.055
E_1931_Zeitung_Nr.055
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
No 59<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1931</strong><br />
NP55<br />
II. Blatt<br />
BERN, 3. Juli <strong>1931</strong><br />
T«5«hn« Rundschau<br />
Probefahrt in der Garage.<br />
Die Leistungs-Charakteristiken eines Automobils<br />
werden bis jetzt genau nur in den<br />
Fabriken geprüft. So dient zur Feststellung<br />
der. Motorleistung in der Fabrik die Bremsbank,<br />
zur Messung des Brennstoffverbraucnes<br />
ein besonderes mit der Bremsbank verbundenes<br />
Prüfgerät und zur Kontrolle der<br />
Uebertragungsorgane ein sogenannter Rollprüfstand.<br />
Hat der Wagen jedoch die Fabrik<br />
einmal verlassen, so wird er nur in den<br />
seltensten Fällen nochmals derartigen gehauen<br />
Prüfmethoden unterworfen. In weitaus<br />
den meisten Fällen tritt an Stelle der<br />
stationären Prüfung die Probefahrt. Ein<br />
mehr oder weniger geschulter und fähiger<br />
Kontrolleur sucht dann bei einer längeren<br />
Fahrt über die Landstrasse, bestenfalls auf<br />
einer Rennbahn, festzustellen, ob der Wagen<br />
eine gewisse gefühlsmässig als richtig<br />
befundene Norm erreicht oder ob diese oder<br />
jene Korrektur-Massnahmen ergriffen werden<br />
müssen. Alle diese Kontrollen stellen<br />
auf Schätzungen ab und fordern dementsprechend<br />
sehr grosse Erfahrung und viel<br />
Fingerspitzengefühl. Die Maximalleistung<br />
eines Motors Iässt sich trotzdem fast nur<br />
anhand des Geschwindigkeitsmessers feststellen,<br />
wobei aiber der Zustand der Strasse,<br />
Gegenwind, kleine Steigungen, Fehlangaben<br />
des Geschwindigkeitsmessers und zahlreiche<br />
andere Einflüsse zu grossen Fehlerquellen<br />
werden können. Fast unmöglich Iässt sich<br />
bei Probefahrten auf der Strasse die Leistungsabgabe<br />
des Motors in den einzelnen<br />
Tourenbereichen genau bestimmen, die für<br />
die Beschleunigungs-Charakteristik des Wagens<br />
massgebend ist. Die Ermittlungen über<br />
den Brennstoffverbrauch sind ebenfalls<br />
höchst unsicher.<br />
Schematische Darstellung des Rollprüfstandes, von dßr Seite und von oben gesehen. A = Brennstoffbehälter.<br />
B = tragbare Ranrpen. C = Handrad zur Veränderung der Dynamometer-Belastung. D<br />
= tragbare Plattform. K = Dynamometer. F = Verankerungskabel. G = Prüfvorrichtung für die<br />
Vorderradbremsen. H = Winde. I = Prüfvorrichtung für die Hinterradbremsen. K = Lauftrommel<br />
für die Hinterräder.<br />
Ein wagen auf dem Rollprüfstand, bereit zur Untersuchung.<br />
F.-Rollprüfstand erlaubt alle Kontrollen, die<br />
auf der Landstrasse oder Rennbahn möglich<br />
sind, ergibt jedoch im Gegensatz zu<br />
diesen eine viel grössere Genauigkeit und<br />
erlaubt ein viel schnelleres Arbeiten. Er ist<br />
dabei in seinem Aufbau einfach genug, auch<br />
für Garagen in Frage zu kommen.<br />
In Albbildung 1 ist der Rollprüfstand sche-<br />
Bei alledem erfordern solche Versuchsfahrten<br />
meist sehr viel Zeit und sind dann wird der Wagen über eine der transportamatisch<br />
dargestellt. Zur Leistungsprüfurrg<br />
auch entsprechend teurer. Kein Wunder, blen Rampen B auf zwei Böcke hinaufgefahren<br />
und dann so verankert, dass er mit sei-<br />
wenn schliesslich der durchschnittliche Automobilist<br />
auf eine periodische Kontrolle oder nen Hinterrädern auf der Walze K ruht.<br />
Neueinstellung seines Wagens verzichten zu Diese in Kugellagern gelagerte Walze ist<br />
können glaubt. Das Herumfahren mit unrationell<br />
arbeitendem Wagen kann ihn jameter verbunden. Lässt man nun bei einge-<br />
direkt mit einem hydraulischen Dynamo-<br />
vielleicht noch billiger zu stehen kommen rücktem Gang den Motor laufen, so kann<br />
als ein rationeller Fahrbetrieb unter Anrechnung<br />
der Prüfungskosten.<br />
stung ohne weiteres auf einem Zifferblatt<br />
die an den Hinterrädern abgegebene Lei-<br />
Wenn nun eine Anlage geschaffen wurde, abgelesen werden. Durch ein Handrad C<br />
die auch kleineren Betrieben eine genaue lässt sich dabei die Belastung der Bremse<br />
Prüfung des Wagens an Ort und Stelle erlaubt,<br />
so ist damit einem lange empfundenen draulischen Bremse entspricht z. B. einer<br />
beliebig regeln. Starkes Anziehen der hy-<br />
Mangel abgeholfen. Eine solche Anlage, einen Fahrt an steilen Steigungen. Ein besonderer<br />
Rollprüfstand, hat eine bekannte englische Zeiger am Apparat, der als Tourenzähler angeschlossen<br />
ist, lässt die Fahrgeschwindig-<br />
Spezialfabrik hergestellt, deren Hauptbeschäftigung<br />
bisher in der Lieferung von keiten erkennen, die der Wagen bei der<br />
Bremsbänken an Fabriken bestand. Der H. gleichen Umdrehungsgeschwindigkeit der<br />
Hinterräder auf der Landstrasse entwickeln<br />
würde.<br />
Bei A befindet sich ein Brennstoffverbrauchsapparat,<br />
der eine momentane Ablesung<br />
des Verbrauches bei den verschiedenen<br />
Motortourenzahlen gestattet. Aus dem Verbrauch<br />
und der Leistungscharakteristik eines<br />
Wagens lassen sich oft schon in kürze-<br />
Die Achsschenkel<br />
Sieg mit Mobiloil<br />
Am Motorradrennen Marnand -<br />
vom 28. Juni, klassierte sich:<br />
Villars<br />
E. HÄN NI auf Condor ERSTER<br />
der Kategorie Experten 350 ccm in der<br />
Rekordzeit von 3 Min. 48,8 Sek.<br />
Hänni hat alle Chancen an sich zu reissen<br />
vermocht, indem er die Schmierung<br />
seines Motors dem unvergleichlichen<br />
Oel „Mobiloil" anvertraute.<br />
enn Sie während der Fahrt das Innere der Achssohenkelbolzen<br />
Ihres Wagens prüfen könnten, würden<br />
Sie sehen, dass diese Teile, die fast immer nass und<br />
schmutzbedeckt sind, am häufigsten von allen Teilen<br />
des Wagens unter den schwierigsten Bedingungen<br />
arbeiten. Daraus folgt, dass sie in regelmässigen Zeitabständen<br />
mit ganz hervorragendem Oel geschmiert<br />
werden müssen, wenn sie der Lenkung ohne Widerstand<br />
folgen sollen.<br />
Mobilcompound ist für diesen Zweck besonders geeignet,<br />
weil es in hohem Grade die Fähigkeit hat,<br />
tief einzudringen und an den Reibungsflächen zu hafteni<br />
Es ist das Resultat einer 65jährigen Spezialisierung<br />
in der Raffinerie von Sohmierölen.