28.02.2018 Aufrufe

E_1931_Zeitung_Nr.066

E_1931_Zeitung_Nr.066

E_1931_Zeitung_Nr.066

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

66 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Die Idealstrasse am —<br />

64. Breitengrad<br />

Auto- und Badebummeln In Schwedens<br />

Norrland.<br />

Von Karl Lütge.<br />

Autoreisen in Schweden sind voll feiner<br />

Reisegenüsse, und zwar um so mehr, je weiter<br />

nördlich der Wagen vordringt .<br />

Um gleich das Charakteristische zu nennen:<br />

Jedes Gewässer lockt zu einem erfrischenden<br />

Bad. Nirgends in Schweden ist<br />

Baden verboten; Verbotsschilder gibt es sowohl<br />

am Wasser wie auch an Strassen<br />

äusserst selten. Auch «Anstoss» wird nirgends<br />

genommen. Daher rührt die besonders<br />

in Deutschland weit verbreitete Ansicht, dass<br />

man in Schweden ganz allgemein ohne Badeanzüge<br />

bade. Bei der Landbevölkerung<br />

kommt dies mitunter vor, und es wird stillschweigend<br />

geduldet; aber es ist natürlich<br />

die seltene Ausnahme. — Nun, wir haben es<br />

nirgends gesehen und es selbst nicht getan,<br />

obwohl, wie gesagt, Anstoss nicht genommen<br />

wird.<br />

Die Kosten der Autoreise durch Schweden<br />

sind sehr gering. Bei den Zollformalitäten<br />

geht es korrekt zu, ohne übertriebene Herzlichkeit<br />

und Höflichkeit; derlei ist erst im<br />

Land im privaten Verkehr zu beobachten und<br />

dann oft in überraschender Weise. Es gibt<br />

kaum ein Land, wo der Fremde so gastlich<br />

herzlich aufgenommen wird wie in Schweden!<br />

Die Strassen durch Südschweden sind<br />

etwa unseren Strassen gleich, im Norden<br />

werden sie schmal und sind vielgewinkelt.<br />

Die Strassenschilder sind zwerghaft. Man<br />

muss gute Augen haben in Schweden. Bahnschranken<br />

fehlen meist. Aber bei den zahllosen<br />

ungeschützten Uebergängen bimmelt<br />

es schrill, sobald ein Zug kommt, und dieser<br />

stösst zum Ueberfluss markerschütternde<br />

Pfeifsignale aus. Man ist also verhältnismässig<br />

sicher, dass es glatt über die Geleise<br />

geht. In einigen Teilen Schwedens tragen die<br />

Wegeschilder übrigens Qualitätsbezeichnungen,<br />

z. B. I, II, III usw., und jede Gattung hat<br />

ihre Höchstgeschwindigkeitsbeschränkung, III<br />

z. B. 25 Kilometer. .<br />

• Wald, Wald, rote Holzhäuser, •wieder<br />

Wald und Hügel und üppiges Essen, nette<br />

Menschen bleiben als Eindruck des ersten<br />

Tages. Die Orte sind regellos verstreut, selten<br />

dicht gebaut. Der Blick gewöhnt sich<br />

rasch an sie, und man stellt sich bald auf<br />

den schwedischen Lebensstil um.<br />

Tankstellen gibt es im Ueberfluss; der Betriebsstoff<br />

ist billig. Ueberall, selbst in Stockholm,<br />

kann man in kleinen Gasthäusern und<br />

besonders in Pensionen billig wohnen. Was<br />

Land und Städte bieten, hier zu schildern, ist<br />

unmöglich bei der Fülle der Eindrücke.<br />

Nach den tiefgeprägten Bildern, die uns<br />

Stockholm bot, diese entzückende nordische<br />

Weltstadt voll Charme, Grosszügigkeit und<br />

Prunk, strebten wir über die von «Weissmützen»,<br />

den «nicht trinkenden und nicht<br />

paukenden, sondern singenden Studenten»<br />

belebte, nur 60 Kilometer entfernte weltberühmte<br />

Universitätsstadt Upsala nordwärts.<br />

Die roten Backsteintürme des Doms zu<br />

Upsala, die höchsten in Schweden, schrumpften<br />

hinter uns zusammen. Ort reihte sich an<br />

Ort, Wälder, Flüsse, Brücken, rote Häuser,<br />

kleine Wegschilder .<br />

Endlich waren wir am Abend, verspätet<br />

durch Badeaufenthalt in einer stillen Bucht<br />

der Ostsee, in Hudiksvall. Das ist ein liebes,<br />

entzückendes, typisch schwedisches, schon<br />

völlig nordländisches Städtlein. Es liegt in<br />

Hügelwaldlandschaft an einer tief ins Land<br />

dringenden Bucht der Ostsee. Das «Stadshotellet»<br />

ist Mittelpunkt, wie in den meisten<br />

Städten Schwedens, sofern sie nicht an grossen<br />

Eisenpfaden liegen und nur Bahnbedeutung<br />

haben (dann dominiert das Järvägshotellet,<br />

d. h. Bahnhofhotel, das unmittelbar<br />

am Bahnsteig steht). Hier in Hudiksvall ist<br />

das Stadthotel ein prima Haus mit «europäischem<br />

Komfort» und hervorragender<br />

schwedischer Küche. Aber diese Superlative<br />

lassen sich auf fast jedes Haupthotel in<br />

Schwedens Städten anwenden, und es ist<br />

hier nicht etwa eine Reklameabsicht versucht!<br />

(Schluss folgt.)<br />

Tourismus<br />

Unsere humoristische Ecke<br />

Saison-Notizen<br />

Der Wallensee hat mit der Eigenart seiner Umgebung<br />

von jeher Bewunderer von nah und fern<br />

angezogen. Ganz besonders hat sich dieser Besuch<br />

stets auf die beiden «Pole» am See konzentriert,<br />

auf Wallenstadt am Ostzipfel und W e e s e n<br />

am Westzipfel. Es ist schwer, zwischen den beiden<br />

reizenden Städtchen zu wählen. Beide haben etwas<br />

Gewinnendes und haben es verstanden, sich «ine<br />

grosse Zahl treuer Freunde zu erwerben. — Wallenstadt<br />

und Weesen, zwei wundervoll gelegene Sommerkurorte,<br />

beide am gleichen See gelegen, beide<br />

gleich malerisch gebettet — es ist wirklich schwer,<br />

hier eine Wahl zu treffen. E.<br />

Rapperswil. Wohl ist die Zeit der Rosen bald<br />

vorbei, doch hat uns die alte «Rosenstadt»<br />

aiuch sonst manches Schöne zu bieten. Denn sie<br />

ist unzweifelhaft eine der anmutigsten alten<br />

Schweizerstädte. Ob man sich nun für alte Bauten<br />

interessiere, Wert auf schöne Landschaft lege,<br />

hauptsächlich «gut leben» möchte oder gar materielle<br />

und ideelle Wünsche miteinander verbinde,<br />

stets wird Rapperswil gewiss das Richtige sein.<br />

Seine Lage aal See macht es besonders für Sommerauf<br />

enthalte herrlich geeignet. st.<br />

Uebcrlingcn. Gern macht man hier und da einen Sprungtuch vergessen!<br />

Sprung über die Grenze hinüber ins Schwabenland,<br />

denn bei unseren gemütlichen Nachbarn lässt sichs<br />

Wohlsein. Vor allem das Fischerstädtchen UebeTlingen<br />

am gleichnamigen Seearm des «schwäbischen<br />

Meeres» zieht uns gerade im Sommer immer<br />

•wiedeT an. Seine Wahrzeichen, das Münster, die<br />

Franziskanerkirche und das Rathaus geben ihm dau<br />

Gepräge einer behäbigen Bürgerlichkeit und man<br />

fühlt sich bald heimisch im Reich der «Sieben<br />

Schwaben». E. K.<br />

Brig. Die kleine mittelalterliche Stadt war schon<br />

lange wichtig als Eisenbahnknotenpunkt. Seit dem<br />

Aufkommen des Automobils ist sie vor allem wichtig<br />

auch als Strassenkreuzpunkt, trifft doch hier<br />

die Simplonstrasse mit der Ztifahrt von Furka und<br />

Grimsel zusammen. So ist Brig Mittelpunkt eines<br />

bedeutenden Verkehrs. Ein solches Verkehrszentrum<br />

ist immer ein interessanter Aufenthaltsort —<br />

wie im Kaleidoskop ziehen hier Menschen aller Art<br />

vorüber. Dabei ist Brig auch landschaftlich schön<br />

gelegen und bietet seinen Besuchern auch in dieser<br />

Hinsicht einen vollen Genuss. Br.<br />

Blausee. Wer je auf den Grund seines unwahrscheinlich<br />

durchsichtigen tiefblauen Wassers geschaut,<br />

wer je bei den edlen dunklen Tannen zu<br />

Gast war, die ihn umrahmen, der wird den Blausee<br />

nie vergessen. Es wird ihn immer und immer<br />

wieder hinziehen. Und da er ja weiss. wie fein<br />

auch für das leibliche Wohl gesorgt wird dort oben<br />

(so ganz unwichtig ist das nämlich nicht), wird er<br />

die Fahrt über Spiez und Frutigen zum Blauseeli<br />

gern noch oft wiederholen. Man ist ja auch gar<br />

schnell oben mit dem Wagon. eb.<br />

Sigriswll. Jetzt ist es schön, in Sigriswil hoch<br />

über-dem Thunersee zii stehen,--süber»das sommerliche<br />

Land zu schauen und sich den leisen Höhenwind<br />

um dje Stirn streichen zu lassen. Hier lässt<br />

sich die Schönheit des Sommers voll auskosten.<br />

Ferienpackung<br />

Universal koffer<br />

(Passing Show)<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich in O. R. Wagners<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T. C. 8.<br />

Krone<br />

Schweizerhof<br />

Bekannt für vorzügliche Küche und Qualitätsweine.<br />

in sau Hotel siorien<br />

Bekannt für reelle, gute Bedienung ans<br />

Küche u. Keller. — Schöne Gesellschaftsräume.<br />

Garage. Tel. 65. E. SEEMANN.<br />

Hospiz. Gutbürgerhch. Haus.<br />

Telephon 15. Garage.<br />

Bes. G. SCHWÄRZ.<br />

wir ja das<br />

(Judge).<br />

TJnd wenn es mal regnen sollte, dann sieht man<br />

gich^ie interessante Kirche etwas näher an. Hoch.<br />

le man zum See hinunter, sind es ja nur drei<br />

Kilometer hinab nach Gunten, ein Katzensprung<br />

für den Wagen.<br />

eh.<br />

Bahnhof-<br />

Büffet<br />

Selbstgeführte Küche. Ia. Quamätsweine,<br />

Bachforellen. Q. BÄCHINOER-FISCHER.<br />

Erstes Haus am<br />

Platze. Rendez-vous<br />

der Automobilisten.<br />

Neu renoviert. Feine französische Butterküche. Grillspezialitäten.<br />

CrleicheH Haus: Restaurant Roter Ochsen<br />

n. Ochsonstiilili, am Weinplatz, Zürich 1 (Antopark).<br />

Mitgi A.C.S. u. T.C.S. Prop. Ha. BRUDER-HU WYIiER<br />

Feine Hppenzeller Lebkuchen,<br />

Schöner, schattiger Garten. Starkton-Grammophon. gefüllte Biber. Erfrischungsraum<br />

His Masters-Voice. am Eingang der Welssbadslr.<br />

Weissbad fffJwilbwll ziel. Appenzellerland. Alpines Schwimm- und Strandbad,<br />

5000 m». Parkanlagen. Tennis. Rendez-vous der Herren Automobilisten. Gr. Gartenterrasse.<br />

Pension von Fr. 10.— an. Spez. Bachforellen. Zimmer mit fl. Kalt- u. Warmwasser.<br />

Zentralheizung. Tank u. Garage im Hotel. Jahresbetrieb. Dir. H. GRUNEWALD-SIMON.<br />

Hotel-Pension<br />

Frohe Aussicht<br />

Altbekannt gntbürgeruches Haus. Herrliche<br />

Aussicht auf Itodensee. Neue Terrasse.<br />

Saal für 200 Personen.<br />

Telephon Nr. 31. J. Kanzler.<br />

HOTEL-PENSION<br />

Hotel Mecfaf<br />

Caf£-Conditorei Kiirsteiner.<br />

Walzenhausen<br />

Die<br />

im<br />

«Donnerwetter jetzt haben<br />

J&gJ>g»^3U12!l©Ml.«f?BPiL<br />

S^eicl*.©!?<br />

MEINEM<br />

Herisciiii<br />

Automobilisten<br />

FREIHOF<br />

Appenzell<br />

B.M.D<br />

sind gute Kunden.<br />

Gewinnen Sie dieselben<br />

durch den<br />

Autler- Feierabend<br />

Verkannt! cHe, he, wartet doch noch einen Moment.<br />

In einer Minute kommt ja der Autobus!»<br />

(Münch. T.Z.)<br />

St. Gallen. Wie ist das doch jeweils ein Kopfzerbrechen,<br />

.wenn das Ziel der nächsten Wochenend-Fahrt<br />

bestimmt w rden soll. Und dabei gibt es<br />

doch eine ganz einfache Lösung: einmal nach St.<br />

Gallen zu fahren. Wie mancher Leser der Automobil-Revue<br />

ist wohl noch nie in St. Gallen gewesen?<br />

Es sind sicher viele.<br />

Die Stadt lohnt auch wirklich den Sonntag, den<br />

man ihr opfert. Denn erstens ist sie ganz hervorragend<br />

schön gelegen, hat weite Wälder mit herrlichen<br />

Spazierwegen und zweitens ist an der Stadt<br />

selber wirklich viel Sehenswertes. Das Benediktinerkloster,<br />

die Stiftsbibliothek, die Stiftskirche, die<br />

jetzt als bischöfliche Kathedrale dient, mil der<br />

wundervollen Orgel, die bischöfliche Residenz, die<br />

Museen, die Regierungsgebäude, der Wildpark Peter<br />

und Paul..., wahrhaftig, es ist nur ein kleiner<br />

Teil dessen, was St. Gallen bietet und doch ist es<br />

schon zuviel für einen Tag.<br />

Doch das schadet ja nichts: Wenn in einem Tag<br />

nicht alles zu sehen ist, kommt man ein andermal<br />

wieder. Es wird gewiss kein « Muss > sein, -ch-<br />

Toaren-Sprechsaal<br />

Touren 'Antworten<br />

T. A. 727. St. MorHz—Wien. In Ihrey Fall<br />

wäre folgende Route zu empfehlen:<br />

St. Moritz, Samaden, Ponte, Zernez. Ofenpass,<br />

Sta. Maria, Münster, Sluderno (Schluderns), Spondigna,<br />

Silandro. Mcrano, Bolzano. Ponte aU'Isarco,<br />

Fortezza, Brunico, Dobbiacco, S. Candido. Sillian.<br />

Lienz, Dölsach, Ober-Drauburg, Greifenburg, Möllbrücke,<br />

Spittal, Paternion, Viilach. Velden, Klagenfurt,<br />

St. Veit, Friesach, Neumarkt. Scheifling, St.<br />

Peter, Judenburg. Zcltweg. Knittelfeld. St. Michaei,<br />

Laoben, Brück, Kapfenberg, Krieglach, Semmering,<br />

Gloggnitz, Neunkirchen, Wiener Neustadt, Traiskirchen,<br />

Wien. Totalkilometerzahl: 782.<br />

E. M. in Z.<br />

Touren -Fragen<br />

T. F. 728, Zoll für Hunde. Kann ich auf Autotouren,<br />

die mich nach Deutschland. Oesterreich,<br />

Italien, event. auch Frankreich führen, einen Hund<br />

mitnehmen, ohne dass ich den Zoll für ihn erlegen<br />

muss? Dr. Z. in 1.<br />

T. F. 729. Köln—Magdeburg—Leipzig—München.<br />

Ich unternehme demnächst von Basel aus<br />

eine Studienreise nach Deutschland. Bis Köln<br />

kenne ich die einzuschlagende Route, ebenso ist<br />

mir die Strecke München—Basel bekannt. Von<br />

Köln aus muss ich Magdeburg, Leipzig und München<br />

besuchen. Welche Route schlafe ich da am<br />

besten ein? Wieviel km sind zwischen den einzelnen<br />

Hauptorten? Wo ausser in den genannten<br />

Grossädten wären Etappen einzuschalten.<br />

H. F. in B.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!