E_1933_Zeitung_Nr.032
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N°32 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE 0<br />
V^»U«-h»<br />
Die neuen Kontrollschilder, welche gemäss<br />
den Bestimmungen der Vollziehungsverordnung<br />
dieses Jahr zur Ausgabe gelangen,<br />
schmücken bereits da und dort die im Verkehr<br />
befindlichen Fahrzeuge. Es handelt sich<br />
vorab um Fahrzeuge, welche seit den letzten<br />
Wochen neu in Zirkulation gekommen<br />
sind. Mit dem Umtausch der alten Nummern,<br />
mit denen noch alle Autos, welche seit Neujahr<br />
angemeldet sind, in Verkehr gelangten,<br />
wird in den einzelnen Kantonen ganz verschieden<br />
vorgegangen. Einzelne Kantone,<br />
und zwar gerade die verkehrsreichsten, haben<br />
wegen der durch die Inkraftsetzung der<br />
neuen Bestimmungen verursachten Mehrarbeit<br />
mit der Ausgabe der abgeänderten Modelle<br />
überhaupt noch nicht eingesetzt. Andere<br />
wieder wollen mit dem Umtausch diesen<br />
oder nächsten Monat anfangen. Dagegen<br />
wird sich der Wechsel der Nummern in vielen<br />
Kantonen bis Ende des Jahres hinziehen,<br />
so dass wir bis in die letzten Tage <strong>1933</strong> noch<br />
den bisherigen Schildern begegnen werden.<br />
Endgültig werden sie auf Neujahr 1934 aus<br />
dem Verkehr verschwunden sein, womit<br />
auch rein äusserlich das alte Regime dann<br />
von der Bildfläche abgetreten ist z.<br />
Vereinigung Gotthardstrasse. Am 6. April<br />
fand in Airolo unter dem Vorsitz von Herrn<br />
Baumeier, Luzern, die ordentliche Generalversammlung<br />
der Vereinigung Gotthardstrasse<br />
statt. Bekanntlich bezweckt dieser<br />
Verband, dem zahlreiche Verkehrs- und Automobilinteressenten-Verbände<br />
sowie auch<br />
Kantons- und Gemeindebehörden angehören,<br />
die frühzeitigere Oeffnung im Frühjahr und<br />
möglichst späte Schliessung im Herbst der<br />
Gotthardstrasse von Hospental nach Airolo.<br />
Dann aber auch die kontinuierliche Oeffnung<br />
der Nordrampe Erstfeld-Göschenen während<br />
der Wintermonate, die Erleichterung des Eisenbahntransportes<br />
von Autos durch den<br />
- -3otthardtunnel und die allgemeine Propaganda<br />
für die Gotthardroute.<br />
Herr Baumeier referierte einleitend über<br />
die bisherige Tätigkeit des provisorischen<br />
Arbeitsausschusses und über die vor einigen<br />
Wochen in Bern mit den S.BJ3. eeführten<br />
Unterhandlungen, die leider, was wenigstens<br />
die verlangte Tarifreduktion und Speditionserleichterungen<br />
für AutotransDorte durch den<br />
Gotthardtunnel anbetrifft, noch nicht zum gewünschten<br />
Resultat führten. Der vorgelegte,<br />
ausführliche Jahresbericht wurde einstimmig<br />
genehmigt. Er legt beredtes Zeugnis davon<br />
ab, dass in den anderthalb Jahren des Bestehens<br />
die Vereinigung bereits bemerkenswerte<br />
Resultate zu erzielen vermochte. Bereits<br />
konnte im Frühjahr 1932 trotz der äusserst<br />
ungünstigen Witterungsverhältnisse<br />
eine Früheröffnung der Strasse von ca. zehn<br />
Tagen erzielt werden, wobei die Vereinigung<br />
dem Kanton Tessin finanzielle Beihilfe lei-<br />
, .^+ete. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Voräiren<br />
drückte sich auch darin aus, dass die<br />
üotthardroute 1932 der einzige Autopostkürs<br />
der schweizerischen Postverwaltung war,<br />
der eine Zunahme der Frequenzziffern und<br />
zwar um rund 40 % zu verzeichnen vermochte,<br />
ein erfreuliches Resultat der frühzeitigeren<br />
Passöffnung, von der auch^ie Erwerbskreise<br />
der Kantone Uri und Tessin profitiert<br />
haben dürften.<br />
Auch die Jahresrechnung 1932 — die Vereinigung<br />
verfügt leider noch nicht über die<br />
nötigen grösseren Fonds zur Erweiterung ihrer<br />
Ziele — wurde genehmigt und der Verkehrsverein<br />
Andermatt mit der Rechnungsrevision<br />
beauftragt.<br />
Der Vorstand wurde wie folgt neu bestellt:<br />
Präsident Baumeier, Luzern; Mitglieder: Direktor<br />
Pessina, Luzern: Oberst Camenzind,<br />
Andermatt; Christen Andermatt; Clericetti,<br />
Lugano; Lombardi, Airolo; Dr. Schmidlin,<br />
Zürich; Bolla, Locarno. Ferner wurde je ein<br />
Mandat für die Schweizerische Verkehrszentrale,<br />
den Schweizerischen Tourfrtg-Club und<br />
die Vereinigung < Pro Bellinzona» reserviert,<br />
so dass sich der erweiterte Vorstand<br />
nun aus 11 Mitgliedern zusammensetzt. Man<br />
wird ferner durch ein zu schaffendes Patronat<br />
aus Regierungsivertretern dem neuen Verband<br />
«och engern Kontakt mit den interessierten<br />
Kantonsregierungen zu verschaffen<br />
suchen. Die Ueberwachung der Strassenöifnungsarbeiten<br />
wurde einer technischen<br />
Kommission übertragen.<br />
Nachdem an der obgenannten Berner Konferenz<br />
die Organe der S. B. B. sich dahin ausgesprochen<br />
haben, dass eine Tarifherabsetzung<br />
für den Autotransport per Eisenbahn<br />
durch den Gotthardtunnel erst in Betracht<br />
komme, wenn die Strasse durchgehend das<br />
ganze Jahr offen sei, so will nun die Vereinigung<br />
Gotthardstrasse eine erste Bresche<br />
legen, indem dieses Jahr die Strasse schon<br />
ab 20. Mai geöffnet werden soll. Die Verhältnisse<br />
sind heuer sehr günstige, die Schneeschichten<br />
bedeutend geringere als andere<br />
Jahre. Die beiden Kantone, Uri und Tessin,<br />
haben bereits ihr grundsätzliches Einverständnis<br />
gegeben und die nötigen finanziellen Beiträge<br />
in Aussicht gestellt, dass die Vereini-<br />
gang Gotthardstrasse die Schneeräumungs<br />
arbeiten selbst durchführen kann. Wenn<br />
Witterungsverhältnisse keinen Strich durd<br />
die Rechnung machen, wird man dieses Jahi<br />
mit der Eröffnung der Gotthardstrasse au<br />
den 20. Mai rechnen können, so dass für dii<br />
Auffahrts- und Pfingstfahrten nach dem Sü<br />
den der Eisenbahntransport von Göschenei<br />
nach Airolo nicht mehr nötig sein wird. Dii<br />
Leidtragenden werden die S. B. B. sein, dii<br />
sonst an Pfingsten einen sehr umfangreiche<br />
Autotransport zu bewältigen hatten.<br />
Wie man sieht, nimmt sich die Vereinigun:<br />
Qotthardstrasse zielbewusst und energisc<br />
ihrer Aufgaben an und wird auch dafür sor<br />
gen, dass die Qotthardstrasse im kommende<br />
Herbst möglichst lange dem durchgehende!<br />
Verkehr geöffnet bleibt. Es ist daher nur zi<br />
wünschen, dass sich all diejenigen Verkehrsinteressenten-Verbände<br />
der Kantone Tessin<br />
Uri, Luzern, Schwyz, Zug und Zürich, di<br />
heute noch abseits stehen, dem Verband eben<br />
falls anschliessen und durch Beiträge desse<br />
Leistungsfähigkeit erhöhen. Die frühere un<br />
längere Offenhaltung der Strasse und ein<br />
rege Propaganda für die Gotthardroute wirken<br />
sich zweifellos äusserst vorteilhaft füi<br />
die beteiligten Verkehrsgebiete und spezie<br />
auch für alle Autotouristen aus, so dass di<br />
Bestrebungen der neuen Vereinigung tatkräftigste<br />
und weitgehendste Unterstützung verdienen.<br />
Sobald die Gotthardstrasse diese<br />
Jahr offen ist, werden grosse Plakat<br />
«St. Gotthardstrasse durchgehend fahrbar<br />
im In- und Ausland auf die wieder geöffnete<br />
wichtigste schweizerische Nord-Süd-Verbindung<br />
aufmerksam machen. V<br />
Le<br />
(Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.)<br />
Zum Umbau des Rapperswiler Seedammes.<br />
In NT. 27/<strong>1933</strong> der « Automobil-Revue » wird<br />
über die Botschaft des Bundesrates zur Subventionierung<br />
dieses Verkehrswerkes berichtet.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass dem<br />
Projekt der Seedammkommission vom Juni<br />
1932 eine vom Verbände zum Schütze des<br />
Landschaftsbildes am Zürichsee und weiterer<br />
Vereinigungen unterstützte Variant<br />
von Ing. Waldvogel gegenüberstand, dieGe<br />
genstand einer Eingabe vom 15. Novembe<br />
1932 an den Bundesrat bildete und dass Be<br />
sprechungen der Eisenbahnabteilung und de<br />
Kommission mit dem Autor dieses Entwurfes<br />
zeigten, dass die Bauausführung der Variante<br />
ohne längere Unterbrechung des Bahn<br />
und Strassenverkehrs sehr umständlich wär<<br />
und mit wesentlichen Mehrkosten verbun<br />
den wäre. Die das Projekt Waldvogel unter<br />
stützenden Verbände hätten darauf ihreBe-.<br />
gehren auf einige Punkte beschränkt und voi<br />
allem gewünscht, dass geprüft werde, ob<br />
gewisse Einzelheiten dieses Projektes bei der<br />
Ausführung des offiziellen Bauvorschlages<br />
noch berücksichtigt werden können.<br />
Diese Ausführungen sind dahin richtigzustellen,<br />
dass der Verband zum Schütze des<br />
Landschaftsbildes auf die weitere Verteidigung<br />
des .Projektes W, von dessen Ueberlegenheit<br />
er nach wie vor überzeugt ist, nur<br />
deswegen verzichtete, um dem Bundesrat seinen<br />
Entschluss, auf die Subventionierung<br />
einzutreten, nicht zu erschweren und dass<br />
ihm nicht event. vorgeworfen werden könnte,<br />
er hätte das Werk überhaupt zu Fall gebracht.<br />
Diese Befürchtung hat sich inzwischen<br />
als unbegründet erwiesen. Von einem<br />
Rückzug der Begehren der Verkehrsverbände<br />
die ebenfalls das Projekt W bevorzugen, ist<br />
diesen selbst nichts bekannt.<br />
Leider beharrt die Seedammkomrhisslon<br />
auf dem Irrtum, die Bauausführung des Projektes<br />
W, welches bekanntlich die ganze Aktion,<br />
des Seedammproblems seit dem Jahre<br />
1928 in Fluss gebracht hat, sei ohne schwere<br />
Betriebsstörung umständlich und mit Mehrkosten<br />
verbunden.<br />
Das Gegenteil ist richtig. Die Bahnverlegung<br />
nach Projekt W erfordert auf der Landstrecke,<br />
im Gegensatz zum angenommenen<br />
Projekte, überhaupt keine Provisorien und<br />
besondere Schwierigkeiten und auch für den<br />
Strassenverkehr sind diese geringer. Auf<br />
der eigentlichen Seedammstrecke sind die<br />
Schwierigkeiten genau die gleichen. Auch<br />
beruht der von interessierter Seite aufgestellte<br />
Kostenvergleich auf gan2 unrichtigem<br />
Zahlenmaterial. Es wurde wiederholt<br />
der Beweis auf Grund verbindlicher Unternehmerofferten,<br />
sowohl für die Bauausführung,<br />
Bauzeit, wie die Baukosten angeboten.<br />
Die Seedammkommission ist aber bisher<br />
nicht darauf eingetreten, obwohl dies schon<br />
im Frühjahr 1929 von zuständiger Stelle<br />
versprochen worden ist. Die Erbringung<br />
dieses Beweises erfordert weniger Wochen<br />
als die Seedammkommission bisher Jahre<br />
gebraucht hat, um zu einem Projekt zu gelangen,<br />
das die Verkehrsinteressenten und<br />
die Verbände des Natur- und Heimatschutzes<br />
nicht befriedigt.<br />
Diese Richtigstellung soll nun keineswegs<br />
die eidg. Räte davon abhalten, prinzipiell<br />
der Subvention dieses dringenden Verkehrswerkes<br />
zuzustimmen, mit dem Vorbehalt<br />
der endgültigen Baugestaltung. 1. in T.<br />
Mount Everest-Ffugexpedition<br />
Der Mount Everest wurde zum<br />
Die beiden Flugzeuge, die eine Höhe von 10 300 Neter<br />
erreichten, waren mit<br />
„XXL"<br />
geschmiert, demselben Oel, wie es in den Garagen erhältlich ist.<br />
An kein anderes Oel wurden bisher gleich strenge Anforderungen<br />
gestellt. Trotz grössten Temperaturunterschieden und<br />
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BÜRKE & CO., ZÜRICH<br />
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Grand Garage in Ruegsauschachen übernommen<br />
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die