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E_1935_Zeitung_Nr.041

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N» 41 - <strong>1935</strong> AUTOMOBfL-REVUE<br />

Sportnachrichten<br />

Nuvolarl gewinnt das Rundstrecken-Rennen<br />

von Bergamo.<br />

Das am letzten Sonntag ausgetragene<br />

Rundstreckenrennen von Bergamo war von<br />

herrlichem Wetter begleitet und konnte bei<br />

glänzender Organisation ohne jeglichen Unfall<br />

durchgeführt werden. Auf der ganzen<br />

Strecke verfolgten eine grosse Menge Zuschauer<br />

die interessanten und spannenden<br />

Phasen und feuerten die Fahrer mit Zurufen<br />

ganz nach südländischer Art an.<br />

Wie wir schon in der letzten Nummer mel-,<br />

deten, wurden für dieses schwierige Rennen<br />

nur zwölf Fahrer zugelassen, und zwar diejenigen,<br />

die beim Training die besten Zeiten<br />

erzielten. Es waren dies Nuvolari (Alfa Romeo),<br />

Comotti (Alfa Romeo), Minozzi (Alfa<br />

Romeo), Cornaggia (Alfa Romeo), Clerici<br />

(Maserati), Farina (Maserati), Soffietti (Maserati),<br />

Siena (Maserati), Romano (Bugatti),<br />

Pintacuda (Alfa Romeo), Dusio (Maserati),<br />

und Barbieri (Maserati). Die Maschinen von<br />

Pintacuda, Nuvolari und Comotti waren die<br />

einzigen, die über drei Liter Inhalt verfügten.<br />

Die übrigen Wagen wiesen einen Zylinderinhalt<br />

zwischen 1500 ccm und 2500 ccm<br />

auf.<br />

Punkt 15 Uhr 30 donnerten die Maschinen<br />

davon. Nuvolari hatte sogleich die Spitze<br />

übernommen und erledigte die erste Runde<br />

in 2 Min. 8 Sek., dicht gefolgt von Farina<br />

Nuvolari, der Sieger vom ersten Circuit von<br />

Bergamo.<br />

und Comotti. Die andern vermochten das<br />

von den drei Spitzenfahrern eingeschlagene<br />

Tempo nicht zu halten. In der zweiten<br />

Runde hatte Nuvolari die Rundenzeit bereits<br />

auf 2 Min. 3 Sek. hinuntergedrückt, eine<br />

phantastische Zeit, für eine 2,9 km lange<br />

Piste, die aus lauter Kurven, Steigungen und<br />

jefällen besteht. In der vierten Runde ging<br />

Barbieri nach einem kurzen Duell an Siena<br />

vorbei. Beide steuerten einen 1500 ccm<br />

4-Zylinder Maserati und lieferten sich gegen<br />

Mitte des Rennens nochmals einen heissen<br />

•Kampf, bis beide zur Aufgabe gezwungen<br />

wurden.<br />

Farina, der schon in Tripolis sein grosses<br />

Können an den Tag legte, bestätigte es in<br />

Bergamo von neuem. Trotzdem er nur eine<br />

2500-ccm-Maschine fuhr, folgte er Nuvolari<br />

dicht auf den Fersen und hatte in der fünften<br />

Runde gegenüber dem Mantuaner nur einen<br />

Rückstand von 2 Sekunden zu verzeichnen.<br />

In der sechsten Runde versuchte Nuvolari<br />

seinen Verfolger abzuschütteln und stellte<br />

mit 2 Min. l 1/5 Sek. einen neuen Rundenrekord<br />

auf (Mittel 86,732 km/St.). Doch Farina<br />

war auf der Hut und vermochte seinen<br />

Abstand hinter dem Spitzenfahrer zu halten,<br />

so dass Nuvolari nach der zehnten Runde<br />

gegenüber Farina nur knapp 3 Sekunden gewonnen<br />

hatte, während Comotti 10 Sekunden<br />

hinter dem Zweiten lag, und Soffietti sogar<br />

eine ganze Minute. Von besonderen<br />

Zwischenfällen abgesehen, konnte man jetzt<br />

schon den Ausgang des Rennens erraten.<br />

Nuvolari musste siegen und Farina würde<br />

bestimmt den zweiten Platz behalten. Die<br />

Maschine des letztern war gegenüber demjenigen<br />

von Nuvolari nicht stark genug; um<br />

so mehr ist aber die Leistung von Farina zu<br />

bewundern.<br />

Stand nach 10 Runden:<br />

I. Nuvolari, 20' 42,4"; 2. Farina, 20* 45,6"; 3.<br />

Comotti, 20' 55"; 4. Soffietti, 21' 45".<br />

Nuvolari versuchte nun mit allen Mitteln, den<br />

Abstand zwischen ihm und Farina zu vergrössern.<br />

Bei dieser Gelegenheit verbesserte er seinen eigenen<br />

Rekord mit einer Runde in 2 Min. % Sek., was<br />

einer mittleren Geschwindigkeit von 87,019 km/St,<br />

entspricht In der dreizehnten Runde überflügelte<br />

der Sieger der Mille Migüa. Pintacuda, Barbieri<br />

und verwies diesen auf den sechsten Platz. Comotti<br />

musste wegen Kühlerdefekts zirka drei Runden anhalten<br />

und Soffietti rückte somit nach vorn hinter<br />

Marina und Nuvolari.<br />

Nach 20 Runden:<br />

I. Nuvolari, 41' 11,6"; 2. Farina, 41' 24,6"; 3.<br />

Soffietti, 43' 06"; 4. Barbieri, 43' 34".<br />

Kurz nach der zwanzigsten Runde musste Minozzi,<br />

der bis dahin an 5. Stelle gelegen hatte,<br />

wegen Achsbruch aufgeben. Das Rennen blieb nun<br />

ohne grosse Aenderungen in der Reihenfolge.. Comotti<br />

hatte wieder in den Kampf eingegriffen und<br />

versuchte die verlorene Zeit aufzuholen. Pintacuda<br />

machte einen Angriff auf Soffietti und gab ihm<br />

das Nachsehen. Auch Barbieri und Siena machten<br />

sich gegenseitig viel zu schaffen.<br />

Nach der Halbzeit (35 Runden):<br />

1. Nuvolari, 1 Std. 11' 49,4"; 2. Farina 1 Std.<br />

12' 25,4"; 3. Pintacuda, 1 Std. 14' 57"; 4. Soffietti,<br />

1 Std. 14' 59".<br />

Nuvolaris Vorsprung wurde nun immer grösser.<br />

Aber auch Farina lag in sicherer zweiter Position,<br />

denn Pintacuda, der Dritte, lag über zwei Minuten<br />

hinter ihm. Das Duell zwischen Barbieri und Siena<br />

daueite an, bis letzterer wegen Kerzenstörungen<br />

ausschied, während Barbieri in einer Kurve das<br />

Opfer eines Unfalls wurde, der aber glücklicherweise<br />

nur Sachschaden zur Folge hatte.. Bis zur 50.<br />

Runde waren die Spitzenfahrer noch weiter auseinander<br />

geraten. Nuvolari führte nun mit 25 Sek.<br />

vor Farina, und dieser mit über drei Minuten vor<br />

Pintacuda und Soffietti.<br />

Nach 50 Rundem<br />

1. Nuvolari, 1 Std. 42' 42,4"; 2. Farina, 1 Std.<br />

43' 07"; 3. Pintacuda, 1 Std. 46' 14,6"; 4. Soffietti,<br />

1 Std. 47' 10.6".<br />

Unter den fünf ersten Piloten gab es nun keine<br />

Verschiebungen mehr, während Dusio noch Cornaggia<br />

hinter sich bringen und das Rennen als<br />

Sechster beenden konnte.<br />

Unter riesigem Applaus durchraste Nuvolari<br />

das Ziel mit mehr wie 2 Minuten Vorsprung<br />

vor Farina. Der Mantuaner hat die<br />

204 km mit einem Durchschnitt von 85,382<br />

zurückgelegt, was bei einer Piste, wie es<br />

diejenige von Bergamo ist, eine ganz hervorragende<br />

Leistung bedeutet Aber auch<br />

Farina hat ein schönes Rennen gefahren, und<br />

man kann sich fragen, wie das Rennen zu<br />

Ende gegangen wäre, wenn Nuvolari und<br />

Farina ihre Maschinen ausgewechselt hätten.<br />

Das Endklassement.<br />

1. Nuvolari auf Alfa Romeo (3200 ccm), 70 Runden,<br />

2 Sfd. 23' 28,2" (Durchschnitt 85,362 km/St.).<br />

2. Farina auf Maserati (2500 ccm), 2 Std. 25' 38"<br />

(Durchschnitt 84,211 km/St.).<br />

3. Pintacuda' auf Alfa Romeo (3200 ccm), 2 Std.<br />

23' 53", 68 Runden.<br />

4. Soffietti auf Maserati (3000 ccm), 2 Std. 24' 43",<br />

67 Runden.<br />

5. Comotti auf Alfa Romeo (3200 ccm), 2 Std. 25'<br />

09,8", 67 Runden.<br />

6. Dusio auf Maserati (3000 ccm), 2 Std. 24' 42,2",<br />

66 Runden.<br />

7. Cornaggia auf Alfa Romeo (2300 ccm), 2 Std. 25'<br />

20", 60 Runden.<br />

8. Romano auf Bugatti (2300 ccm), 2 Std. 24' 56",<br />

56 Runden.<br />

Schnellste Runde: Nuvolari (Alfa Romeo) in<br />

2" 0,2" (Durchschnitt 87,308 km/St).<br />

Das Avus-Rennen.<br />

Am nächsten Sonntag gelangt auf der<br />

schnellsten Piste der Welt das Avus-Rennen<br />

zur Durchführung, das mit 21 Fahrern eine<br />

ganz erstklassige Besetzung aufweist und<br />

Spitzengeschwindigkeiten erwarten lässt<br />

Das Avus-Rennen ist eines der wenigen,<br />

das nicht nach der Grand Prix-Formel ausgetragen<br />

wird und somit Fahrzeuge mit unbeschränktem<br />

Gewicht zulässt Aus diesem<br />

Grunde werden auch nochmals die beiden<br />

zweimotorigen Alfa Romeo, geführt von Nuvolari<br />

und Ghiron, ins Rennen gehen. Ferner<br />

können die der Grand Prix-Formel entsprechenden<br />

Maschinen mit ausgesprochener<br />

Stromlinienkarosserie versehen werden, auch<br />

auf die Gefahr hin, dass der Wagen die 750-<br />

kg-Grenze überschreitet.<br />

Bekanntlich wird in diesem Jahr das Avus-<br />

Rennen erstmals in zwei Vorläufen und einem<br />

Endlauf ausgefahren. Die beiden Vorläufe<br />

gehen je über fünf Runden, also 98,696 km,<br />

und werden vielleicht sogar spannender und<br />

schneller wie der Endlauf. Denn es ist anzunehmen,<br />

dass ein und dieselbe Reifengarnitur<br />

diese unter 100 km liegende Strecke durchhalten<br />

kann und daher keine Zeit für Pneuwechsel<br />

verloren geht Der Ausgang der Vorlaufe<br />

wird also weniger von der Qualität der<br />

Reifen wie von der Geschwindigkeit der<br />

Fahrzeuge und deren Zuverlässigkeit abhängig<br />

sein. Anders im Endlauf, der über zehn<br />

Runden oder 196,561 km führt Da werden<br />

vielleicht die Reifen der älteren Wagen die<br />

Distanz durchhalten, aber sicher nicht diejenigen<br />

der schnellsten und schwersten Maschinen<br />

der favorisierten Marken Mercedes-Benz,<br />

Auto-Union oder Alfa Romeo. Denn schon in<br />

Tripolis hat es sich gezeigt, dass keines von<br />

diesen Fahrzeugen bei einem 1 Mittel von zirka<br />

198 km/St mit der nämlichen Pneugarnitur<br />

über 150 km Distanz hinaus kommt Und das<br />

Avus-Rennen ist noch schneller! Schon im<br />

letzten Jahr fuhr der inzwischen tödlich verunglückte<br />

Moll einen Durchschnitt von 205<br />

km/St heraus.<br />

Die Piste.<br />

Die Piste vom Avus-Rennen, die in der Umgebung<br />

von Berlin im Grunewald angelegt ist, steht<br />

in ihrer Art einzigartig da. Es sind zwei parallel<br />

verlaufende Strassen, die an ihren beiden Enden<br />

leicht konvergieren und dann in die Kurven übergehen,<br />

die die beiden Geraden miteinander verbinden.<br />

Die längste vorkommende gerade Strecke geht<br />

über rund 9 km und erlaubt somit ganz hohe Geschwindigkeiten.<br />

Die Kurven, die die beiden Geraden<br />

miteinander verbinden, sind nicht gleich. Die<br />

Nordschleife hat einen Radius von zirka 130 m,<br />

während die Südschleife nur einen solchen von ungefähr<br />

50 m besitzt und mit ziemlich reduzierter<br />

haben sich den Weltmarkt erobert<br />

62% aller in Amerika verkauften<br />

Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />

von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />

als derjenige aller andern Marken<br />

zusammen. - Die bekanntesten<br />

Automobile, wie Cadillac, Chevrolet,<br />

Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />

Plymouth etc. haben als Original-<br />

Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />

In der Schweiz ist die amerikanische<br />

Ausführung der A-C Zündkerze im<br />

Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />

Vorteile den ersten Platz in<br />

der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />

passende A-C Kerze für jeden Motor,<br />

europäischen oder überseeischen<br />

Fabrikates. - Verlangen Sie nur<br />

diese Marke bei Ihrem Garagisten.<br />

Generalvertretung<br />

der A-C Zündkerzen, A-C Oelfilter<br />

und A-C Benzinpumpen für die<br />

deutsche Schweiz und den Tessin:<br />

WEWERKA<br />

Spezialhaus für Auto-Ersatzteile<br />

ZÜRICH - Seehofstrasse 3 - Telefon 41.626<br />

BASEL - Steinentorstrasse 11 - Telefon 47.977<br />

BERN - Effingerstrasse 33 - Telefon 26.126<br />

Geschwindigkeit befahren werden muss. Die Bahn<br />

eignet sich sehr gut für Rekordfahrten, und es ist<br />

gar nicht ausgeschlossen, dass am nächsten Sonntat<br />

die Rekordzeiten über 50 km oder 100 km fallen<br />

werden, denn noch nie sind sich auf dieser<br />

Piste so viele Maschinen mit Spitzengeschwindigkeiten<br />

von über 300 km/St gegenübergestanden.<br />

Die Wagen.<br />

Die 21 gemeldeten Fahrzeuge rekrutieren sich<br />

aus folgenden Marken: 4 Mercedes-Benz, 4 Auto-<br />

Union, 8 Maserati, 4 Alfa Romeo und einem Bugatti,<br />

alles bekannte Maschinen, bis auf eine, nämlich<br />

der Maserati von Etancelin. Man hatte das<br />

Debüt dieser Neukonstruktion eigentlich schon für<br />

Tripolis vorgesehen, doch die Zeit reichte nicht aus,<br />

und so wird diese interessante Neukonstruktion in<br />

einem fremden Lande erstmals an den Start gehen.<br />

Der Motor dieses neuesten Modelles verfügt über<br />

4,8 Liter und soll eine Leistung von 390 PS entwickeln,<br />

also mehr wie Mercedes-Benz oder Auto-<br />

Union. Dass diese Maschine gleich im ersten Rennen<br />

über alle andern Fahrzeuge triumphieren wird,<br />

ist allerdings kaum anzunehmen; aber man wird<br />

aus dem Abschneiden bei ihrem ersten Start einiges<br />

schliessen können, und man wird auch bald ersehen,<br />

ob die Maschine fähig ist, das deutsche Primat<br />

zu brechen. Wenn sie auch nur zwei oder drei<br />

Runden das Tempo von Mercedes-Benz oder Auto-<br />

Union halten kann, so ist das immerhin ein gutes<br />

Omen, denn auch die deutschen Erzeugnisse hatten<br />

zu Beginn der letzten Saison ihre überlegene Geschwindigkeit<br />

nicht lange durchgehalten, und heute<br />

sind sie bereits die zuverlässigsten Rennwagen.<br />

Sehr gespannt ist man natürlich auch auf den<br />

erneuten Start der zweimotorigen Alfa Romeo. Diese<br />

haben sich in Tripolis als sehr ausdauernd erwiesen,<br />

waren aber zu wenig schnelL Wie werden sie<br />

auf der Avus abschneiden? Man sollte doch glauben,<br />

dass man mit 540 PS höhere Geschwindigkeiten<br />

erreichen, kann wie mit nur 380 PS, über die<br />

z. B. Auto-Union verfügt. Der Alfa Romeo wiegt<br />

allerdings zirka 250 kg mehr wie Auto-Union oder<br />

Mercedes-Benz, aber seine spezifische Leistung pro<br />

kg Wagengewicht ist doch noch etwa um 10°/«<br />

grösser wie diejenige der beiden deutschen Fabrikate.<br />

Jedenfalls wird Alfa Romeo in Berlin weniger<br />

mit Reifenschwierigkeiten zu kämpfen haben<br />

wie in Tripolis, da ja die Distanzen bedeutend kürzer<br />

sind; die Maschinen können somit voll ausgefahren<br />

werden, und man wird auf der Avus bestimmt<br />

zu wissen bekommen, wer der schnellere ist:<br />

Alfa Romeo, Auto-Union oder Mercedes-Benz.<br />

Wie wir schon oben erwähnten, gehen von den<br />

beiden deutschen Firmen je vier Fahrzeuge ins<br />

Treffen. Ob einige davon mit ausgesprochener<br />

Stromlinienverkleidung mit geschlossenem Führersitz<br />

fahren werden, ist noch nicht bekannt. Immerhin<br />

werden auf der Avus Spitzengeschwindigkeiten<br />

erreicht, bei denen eine zweckmässige Stromlinienform<br />

den Luftwiderstand ganz gewaltig zu reduzieren<br />

vermag. Ob jedoch der Führer in einem geschlossenen<br />

Rennwagen 100 und noch mehr Kilometer<br />

durchhalten kann, ist eine andere Frage.<br />

Die Fahrer.<br />

Die Scuderia Ferrari lässt sich durch Nuvölan,<br />

Chiron und Dreyfus vertreten. Die beiden erstem<br />

werden «dieselben -Wagen wie in Tripolis führen,<br />

während Dreyfus der bekannte 3,2-Liter-Monoposto<br />

zur Verfügung steht: In Tripolis zeigten sich alle<br />

drei ziemlich gleichwertig, und man erwartet aui<br />

der Avus dochT einen deutlicheren" Unterschied zwischen<br />

der Maschine von Dreyfus und derjenigen<br />

von Nuvolari und Chiron feststellen zu können,<br />

andernfalls hätte sich Alfa Romeo mit seiner Neukonstruktion<br />

gehörig verrechnet.<br />

Da Auto-Union und Mercedes-Benz mit je vier<br />

Fahrzeugen in das schwere Rennen gehen, treffen<br />

wir bei beiden Marken Nachwuchsfahrer, die zugleich<br />

auf der Avus ihr Debüt liefern werden. Es<br />

sind dies Rosemeyer für Auto-Union und Geier für<br />

Mercedes-Benz. Man darf gespannt sein, wie sich<br />

die beiden unter einer so grossen Schar von Elite-<br />

Fahrern zurechtfinden werden.<br />

Etancelin, Zehender und Siena fahren für die<br />

Scuderia Subalpina. Wie wir schon erwähnten,<br />

wird der erste eine neue Maschine in den Kampf<br />

führen, von der man entsprechend ihrer Leistung<br />

auf dem Probierstand allerhand erwarten darf.<br />

Neben den 14 Mannschaftsfahrern werden sich<br />

7 Einzelfahrer mehr oder weniger ein eigenes Rennen<br />

liefern. Wir wollen damit nicht etwa behaupten,<br />

dass sie nicht über das notwendige Können<br />

verfügen, nein, da fehlt es nicht; aber ihnen fehlen<br />

Maschinen, die schnell genug sind, um mit den<br />

Mannschaftsfahrern wirksam den Kampf aufnehmen<br />

zu können. Und doch werden sie letztern den<br />

Erfolg nicht allzu leicht machen. Da wird besonders<br />

Farina mit seinem 3-Liter-Maserati dafür sorgen,<br />

der schon in Tripolis seine Klasse bewiesen und am<br />

letzten Sonntag auch im Rundstreckenrennen von<br />

Bergamo erneut gezeigt hat, dass er zu den Spitzenfahrern<br />

zu zählen ist<br />

Ruesch, Hartmann, Balestrero, Barbieri, Ghersi<br />

und Dudley Froy, ein auf dem Kontinent weniger<br />

bekannter Engländer, werden sich bestimmt scharfe<br />

Kämpfe um die Plätze liefern.<br />

Die Nennungen.<br />

Stuck (Auto-Union) Balestrero (Maserati)<br />

Varzi (Auto-Union) Barbieri (Alfa Romeo)<br />

Prinz Leiningen (Auto- Etancelin (Maserati)<br />

Union)<br />

Rosemeyer (Auto-Union) Zehender (Maserati)<br />

Caracciola (Merc-Benz) Siena (Maserati)<br />

Brauchitsch (Merc-Benz)Nuvolari (Alfa Romeo)<br />

Fagioli (Mercedes-Benz) Chiron (Alfa Romeo)<br />

Geier (Mercedes-Benz) Dreyfus (Alfa Romeo)<br />

Ruesch (Maserati) Farina (Maserati)<br />

Hartmann (Maserati) Ghersi (Maserati)<br />

Dudley Froy (Bugatlf)<br />

Kohlrausch schlägt vier Rekorde. Dem<br />

Deutschen Kohlrausch, der in Gyon (Ungarn.)<br />

mit einem 750 ccm M.Q. Versuchsfahrten<br />

unternahm, gelang es vier Rekorde zu verbessern.<br />

Er erledigte den fliegenden Kilometer<br />

mit einem Mittel von 210,649 km/St<br />

(alter Rekord 206 km/St.) und die fliegende<br />

Meile mit 210,066 km/St Ferner stellte er<br />

auch über den Kilometer und über die Meile<br />

mit stehendem Start neue Bestzeiten auf.<br />

Den Kilometer meisterte er mit einem Durchschnitt<br />

von 138,482 km/St, (alter Rekord 124<br />

km/St) und die Meile mit 150,327 km/St<br />

(alter Rekord 138 km/St). Kohlrausch hat<br />

somit die bestehenden Rekorde ganz gewaltig<br />

unterboten und M.Q. hat damit erneut bewiesen,<br />

dass sie im Bau von kleinen Rennwagen<br />

immer noch an der Spitze steht<br />

(Sport siehe auch StHt 5.)

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