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E_1935_Zeitung_Nr.041

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N" 41 - <strong>1935</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Maillard Brune gewinnt die < Bol d'Or >.<br />

Am letzten Samstag kurz nach 17 Uhr starteten<br />

25 Wagen zu dem klassischen 24-Stunden-Rennen<br />

auf der Rundstrecke im Wald von Saint-Germain<br />

bei Paris. Zu Beginn der Veranstaltung war das<br />

Wetter denkbar schlecht Dichter Regen prasselte<br />

nieder und Hess erst im Verlaufe der Nacht allmählich<br />

nach. Trotzdem gelang es aber Maillard<br />

Brune auf seinem M. G. einen neuen Rekord mit<br />

1968,637 km (Mittel 81,818 km/St.) aufzustellen und<br />

mit ihtn hat auch der von Aafang an favorisierte<br />

Fahrer die lange Fahrt gewonnen.<br />

Gleich vom Start weg übernahm Ghevallier<br />

(Chevallier) die Führung und konnte während<br />

zweier Stunden die Spitze behalten, gefolgt von<br />

Horvilleur (Amilcar) und Lotte (Amilcar). Horvilleur<br />

vermochte sich dann im Verlaufe des Rennens<br />

ganz nach vorn zu arbeiten, und behielt die Führung<br />

die ganze Nacht hindurch, bis er wegen Motordefekts<br />

anhalten musste. Darauf übernahm Debille<br />

(Salmson) die Spitze mit einer Runde Voreprung<br />

vor Chevallier und Fontenet. Noch vor Ablauf<br />

der 12. Stunde hatten bereits neun Fahrer aufgegeben.<br />

Am Sonntagvormittag vermochte die Sonne die<br />

dichten Wolken zu durchdringen und man hoffte<br />

auf einen schönen Tag. Die Tribünen waren bis<br />

jetzt nur von wenigen Sportbegeisterten besetzt.<br />

Brune lag bis dahin 27 Runden hinter Debille zurück<br />

und niemand glaubte mehr an seinen möglichen<br />

Sieg. Immerhin verfügte er über die<br />

schnellste Maschine, die ihm aber zu Beginn des<br />

Renneng viel zu schaffen gegeben hatte und ihn<br />

zwang im ganzen über mehr wie zwei Stunden anzuhalten.<br />

Aber in der 14. Runde drehte er gewaltig<br />

euf. Sein M. G. lief jetzt glänzend und drehte Runden<br />

mit über 100 km/St. Durchschnitt.<br />

Nach der 18. Stunde verblieben nur noch sechs<br />

Hennwagen in der Konkurrenz. Debille hielt immer<br />

noch die Spitze vor Foultier (B.N.Z.) (eine Runde<br />

zurück), Chevallier (zwei Runden zurück) und<br />

Brune (20 Runden zurück). Letzterer war überaus<br />

schnell geworden und konnte seinen Rückstand von<br />

Runde zu Runde verkleinern. In der 20. Stunde<br />

war die Reihenfolge der vier ersten unverändert,<br />

doch Brune hatte bis auf 15 Runden aufgeholt.<br />

Am Nachmittag war die Rundstrecke von vielen<br />

Neugierigen umsäumt und die Tribüne war bis auf<br />

den letzten Platz besetzt. Noch eine Stunde vor<br />

Torschluss war der Ausgang des Rennens ungewiss.<br />

Die vier ersten in der Reihenfolge Debille, Foultier,<br />

Chevallier und Brune lieferten sich erbitterte<br />

Kämpfe, wobei letzterer auf den dritten Platz vorrückte.<br />

Debille konnte bald darauf das angeschlagene<br />

Tempo nicht mehr halten und fiel zurück. So<br />

übernahm Foultier die Führung, der aber kurz vor<br />

Ende des Rennens vor der Tribüne ins Schleudern<br />

geriet. Brune ging an ihm vorbei und entschied den<br />

schweren Kampf für sich.<br />

Das Klassement:<br />

1. Brune (M. G.) 1968,637 km (Mittel 81,818<br />

km/St.); 2. Foultier (B. N. C.) eine Runde zurück;<br />

3. Debille (2 Runden zurück); 4. Chevallier (6 Runden<br />

zurück); 5. Lotte (46 Runden zurück).<br />

58 Wagen am Grossen Preis von Indianapolis.<br />

Für den am 30. Mai zur Austragung kommenden<br />

Grossen Preis von Indianapolis sind 58 Nennungen<br />

eingegangen, darunter sämtliche amerikanische<br />

Elite-Fahrer.<br />

Der Grosse Preis von Penya Rin, der am<br />

2. Juni hätte zur Durchführung .gelangen sollen, ist<br />

abgesagt worden, da den Organisatoren der Veranstaltung<br />

von der Regierung nicht mehr genügend<br />

Geldmittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

Auf der Montlhe'ry-Bahn herrscht in diesen<br />

Tagen reges Leben. Verschiedene Fahrer und Fahrerinnen<br />

ziehen ihre Runden und bereiten sich für<br />

die kommenden Rennen vor. Mme Itier fährt ihren<br />

neuen Bugatti 2,3 Liter, mit dem sie sich am<br />

Grossen Preis der Picardie beteiligen will, und<br />

Hfoon trainiert auf einem Singer für das 24-<br />

Stunden-Rennen von Le Mans.<br />

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