E_1935_Zeitung_Nr.049
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Vakuum-Hörner zngekcmmen. Wir nennen beispielsweise<br />
die Marken «Giern* und «JerAchQ». r Die.<br />
Prüfung dieser Signalappar^te durch das Sekretariat<br />
des Ausschussses der kantonalen amtlichen<br />
Automobilexperten.der Schweiz hat ergeben, dass<br />
ihre Tonhöhe meist innerhalb der Grenzen des Zulässigen<br />
liegt, d; h. dass sie tiefer als das normale<br />
a ist. Die Vaknum-Hörner verursachen aber einen<br />
ziemlich starken Lärm, der immerhin geringer ist<br />
i st i scher<br />
als derjenige der Auspuff-,Hömer. Zudem weisen<br />
sie den Nachteil auf, dass ihre Lautstärke vom<br />
Unterdruck in der Ansaugleitung abhängig ist, und<br />
dass eie hei abgestelltem Motor nicht funktionieren.<br />
Die Zulassung von Vakuum-Hörnern als obli-<br />
Die wirtschaftlichen Depressionsverhält-<br />
Mehrere Automobilkonstrukteure zeigen ge-<br />
Eisenbahnersatz durch Autobusse.<br />
Drehschieber-Motoren ?<br />
gatorische Warnvorrichtung zum Gebrauch innerhalb<br />
der Ortschaften kann deshalb nicht in Frage und der Wettbewerb der Autobuslinien haben<br />
nisse in den Vereinigten Staaten von Amerika genwärtig erneut grosses Interesse für den<br />
kommen. Da aber erfahrungsgemäss ausserorts<br />
Drehschiebermotor. Durch die Anwendung<br />
ab und zu beim Ueberholen von schweren Motorwagen<br />
und namentlich von Anhängerzügen ein 1931 jährlich 915 km Eisenbahnen stillgelegt steuerung erhoffen sie die Möglichkeit zur<br />
dazu geführt, dass in der Union von 1922 bis dieses Steuerungssystems statt der Ventil-<br />
lauteres Signal als die obligatorische Warnvorrichtung<br />
gute Dienste leistet, können Vakuum-Hör-<br />
In den Jahren 1932 und 1933 erhöhte sich die<br />
und durch Autobusbetriebe ersetzt wurden. weiteren Steigerang der Motortourenzahl. Bei<br />
ner als fakultative Warn Vorrichtung zum ausschliesslichen<br />
Gebrauch ausserhalb der Ortschaften Zahl der stillgelegten Eisenbahnkilometer ebenfalls in Aussicht-genommen ist, würde das<br />
Sternflugmotoren, für die ;der Drehschieber<br />
«ugelassen werden. Wir ersuchen Si«, Ihre Auto- von 2336 auf 3018, während im letzten Jahre neue Steuerungssystem den Luftwiderstand<br />
«obilexperten anzuweisen, ein Vakuum-Horn an nicht weniger als 3210 km entfernt wurden. beträchtlich herabsetzen.<br />
einem zur Prüfung vorgeführten Motorwagen nur<br />
dann zuzulassen, wenn neben diesem noch die vorgeschriebene<br />
Warnvorrichtung von tiefem, respek-<br />
Um den Automobilverkehr auch während<br />
Leuchtende Verkehrspolizisten.<br />
Farbiger Schmuck im Wageninnern.<br />
tive hellem (bei Motorrädern) Ton -vorhanden ist.<br />
Im amerikanischen Automobilbau bereitet<br />
Der Halter des -Motorfahrzeugs ist darauf aufmerksam<br />
zu machen, dass er, innerorts ausschliesslich Stadtverwaltung vonBankok, der Hauptstadt Zierleisten und anderer farbiger Ziergegen-<br />
der Nacht reibungslos durchzuführen, hat die sich eine Tendenz zur Anwendung farbiger<br />
die letztere gebrauchen darf. Die Polizeiorgane von Siam beschlossen, durch Scheinwerfer stände aus Pressmateriat im Wageninnern<br />
sind anzuweisen, dass gegen Führer, die sich innerorts<br />
eines Vakuum-Horns bedienen. Anzeige<br />
vor. Pressmaterialgegenstände, die gut sicht-<br />
die an Hauptverkehfspunkten aufgestellten<br />
Polizisten hell zu erleuchten, um die Automobilisten<br />
schon von weitem auf die Hüter<br />
zu erstatten ist.<br />
bar sein sollen, wie z. B.der Knopf des<br />
Sollte die Erfahrung zeigen', dass die Verwendung<br />
von Vakuum-Hörnern zu Unannehmlichkei-<br />
hellen, auch nachts leicht erkennbaren Farben<br />
Schalthebels, werden dabei vorzugsweise in<br />
der öffentlichen Ordnung aufmerksam zu<br />
ten führt, so müssen wir uns vorbehalten, diese machen. Besondere Brillen sollen die Polizisten<br />
vor Blendwirkung der Scheinwerfer farbigem, glasklarem Pressmaterial erzielt,<br />
ausgeführt. Sehr hübsche Effekte werden mit<br />
gestützt auf Art 21, Abs. 1, des eidgenössischen<br />
Automobilgesetzes zu verbieten, wie dies bereits für schützen.<br />
die Auspuffhörner geschehen ist.»<br />
das z. B. für die Fassungen von Zigarrenanzündern<br />
Verwendung findet Neue Materialien<br />
Londoner Verkehrsreform.<br />
Im Unterhaus hat Schatzkanzler Chamberlain<br />
das Projekt einer Reorganisation der Perlmuttereffekte in bisher unbekannter Rein-,<br />
gestatten daneben aber auch Marmor- oder<br />
Verkehr<br />
Verkehrsmittel der britischen Hauptstadt angekündigt.<br />
Bei einer Bausumme von 35 Mill.<br />
heit.<br />
Der Julier-Verkehr im Winter 1934/<strong>1935</strong>.<br />
Während in der vorjährigen Wihtersaison Pfd. Sterling sollen im Verlaufe von fünf<br />
Der vielbefahrene Julier.<br />
der Julier erst am 23. Jan. 1934 dem durchgehenden,<br />
Automobilverkehr geöffnet "wurde, stellt und die Elektrifikation von weitern 44<br />
Jahren 12 Meilen neue Untergrundbahnen er-<br />
Während den beiden Pfingsttagen wurde<br />
der Julierpass von 2260 Motorfahrzeugen passiert.<br />
hat bekanntlich im diesjährigen Winter die Meilen. Eisenbahnen vorgenommen werden.<br />
Die Schienen-Sirassenbahnen sollen durch Amerikanische Automobilproduktion.<br />
elektrische Autobusse ersetzt werden, die, In den ersten fünf Monaten des laufenden<br />
viel befahrene Paßstrasse mit teilweisen<br />
Unterbrechungen während der ganzen Zeit<br />
dem Durchgangsverkehr zur Verfügung gestanden,<br />
da man auf Grund der letztjährigen<br />
Erfahrungen zum vorneherein alle Massnahmen<br />
zur Freihaltung des Passes getroffen<br />
hatte. Trotz der ungewöhnlich harten Wintermonate<br />
mit den gewaltigen Schneemassen<br />
haben in der Zeit, wo die meisten schweizerischen<br />
Alpenpässe dem Durchgangsverkehr<br />
geschlossen waren, 9849 Privatwagen<br />
den Julier passiert gegenüber 6456 Motorfahrzeuge<br />
vom 23. Januar bis 31. Mai 1934.<br />
Rechnet man mit einer durchschnittlichen<br />
Besetzungszahl, von 3 Personen, so dürften<br />
rund 30,000 Menschen, den Pass in Privat'-<br />
wagen befahren haben, wozu noch etwa<br />
47,000 Personen kommen, welche die Route<br />
in Post- und Gesellschaftswagen befuhren.<br />
Diese Entwicklung zeigt schlagend, welch<br />
grosse Dienste unserem Lande eine durchgehend<br />
befahrbare Alpenstrasse während der<br />
Wintermonate leistet, was bekanntlich im<br />
Hinblick auf den internationalen Autotourismus<br />
von nicht zu unterschätzender Bedeutung<br />
ist.<br />
Wenn im Zusammenhang mit der ununterbrochenen<br />
Offenhaltung des Julierpasses da<br />
und dort Befürchtungen betr. allzu grossen<br />
Schneebrucharbeiten laut geworden sind, so<br />
ist daran zu erinnern, dass trotz enormen<br />
Schneemengen im letzten Winter für die<br />
eigentliche Paßstrecke Bivio-Silvaplana nur<br />
33,534 Fr. verausgabt wurden, wobei jedoch<br />
zu berücksichtigen ist, dass für das nämliche<br />
Teilstück in frühern Wintern etwa<br />
14,000 Fr. für Schneebrucharbeiten ausgelegt<br />
werden mussten, so dass sich, die Mehrkosten<br />
für den Automobilbetrieb ungefähr<br />
auf 20,000 Fr. beziffern, eine Summe, die<br />
durch die Aktivierung des Bündner Fremdenverkehrs<br />
um Bedeutendes eingeholt wurde.<br />
Und der machte sich los, schritt zögernd<br />
— um Sekunden geizend — und doch seltsam<br />
steil gereckt, quer durch den Saal —<br />
vorbei an der Madonna des Roberti — an der<br />
Anbetung des Solario —<br />
Die Tür zu seinem Arbeitszimmer Hess<br />
er offen, stand mit dem Rücken gegen sie<br />
an seinem Schreibtisch, griff den Hörer auf:<br />
«— hier Utenhoven —•* '<br />
Fremd, kehlig, tonlos seine eigene Stimme,<br />
wie er sie mit Gewalt zur Ruhe presste—<br />
«Wer? Erler — Fräulein Erler —? Ja —»<br />
Wie heisse, rote Wellen, die sfch türmend<br />
auf ihn warfen, war sein Blut.,, Und eine<br />
dumme blaue Perlenkette sah er — den eitlen<br />
Puppenkopf —<br />
Sie schrie — sie schrie etwas —<br />
«Was? — was ist geschehen?!»<br />
Das Schreien wieder — wie in ejnem<br />
Krampf von Weinen — sinnlos —<br />
Der Hörer flatterte in seiner Hand —an<br />
seine Schläfe, an das Ohr presste "er ihn,<br />
dass der Druck ihn schmerzte.<br />
«— kommen soll ich? — soll in die Wohnung<br />
kommen —? Ja — was ist? — so reden<br />
Sie doch nur —!»<br />
Die Kehle schluckte — um den Mund ein<br />
Flattern, Jagen —<br />
« — tot sagen Sie —?! Meine Frau —<br />
tot?!» — und dann, nach Augenblicken, deren<br />
Stille nicht enden wollte, mit einem Rest<br />
wie bei den Strassenbahnen, durch eine oberirdische<br />
Fahrdrahtleitung mit elektrischem<br />
Strom versorgt werden.<br />
« Kotflügel» abgeschafft.<br />
, Laut Zuschrift an eine deutsche Fachzeiiung<br />
ist in der deutschen Karosserieindustrie<br />
das Wort Kotflügel aus ästhetischen Gründen<br />
abgeschafft und durch die Bezeichnung<br />
«Vorderradflügeh und «Hinterradflügel» ersetzt<br />
worden. Die Umtaufe kommt allerdings<br />
etwas spät, haben doch die «Flügel» der<br />
modernen Stromlinienkarosserien alles andere<br />
ßis Fl'ügeiförm,, ,..,'. .<br />
Ein schwer beladenes Programm wickelt sich bei hervorragenden Leistungen flott ab»<br />
Schnelle deutsche Sportwagen, schöner Schweizer Erfolg. Siegreicher Endspurt von<br />
Caracciola auf Mercedes-Benz.<br />
Nürburgring, 16. Juni <strong>1935</strong>. vom Stapellassen, ohne Gefahr, zu ermüden<br />
Es bedarf eines ganz besonderen Zutrauens<br />
in das Sportinteresse des Publikums,, tag wiederum .seine alte Anziehungskraft be-<br />
oder zu übersättigen. Der Ring hat am Sonn-<br />
um es mit den Organisatoren des diesjährigen<br />
internationalen Eifelrennens zu wagen, sich ein. und folgten, ungeachtet des mehr<br />
wiesen, denn gegen 300,000 Personen fanden<br />
den Zuschauern ein Rennprogramm vorzusetzen,<br />
dessen Abwicklung vom zeitigen mit unvermindertem Interesse den Kämpfen<br />
; berüchtigten als angenehmen Bifelwetters,<br />
Morgen bis reichlich in den Abend hinein bei Motorradfahrern, Sport- und Rennwagen.<br />
ohne Unterbruch dauert. Wenn aber trotz Unnötig zu versichern, dass die Organisation<br />
recht unsichern Witterungsaussichten und der, wiederum eine ungeheure Aufgabe zu bewältigen<br />
hatte und den an sie gestellten Anfor-<br />
Möglichkeit, einen Tag lang im Regen zu stehen,<br />
dennoch Zehntausende schon am Samstag<br />
nach dem Nürburgring aufbrechen, um in auch glänzend gerecht zu werden vermochte.<br />
derungen unter Einsatz mächtiger Mittel<br />
dessen Nähe für den Rest einer sehr kühlen^ Allein die Bewältigung des Riesenverkehrs<br />
Nacht zu kampieren, damit ihnen dann vonr ist ein Problem, das ganz ausserordentliche<br />
Rennsport am Sonntag ja nichts entgehe, Aufwendungen erfordert und vorbildlich gelöst<br />
zu werden dann kann man getrost Rennen um Rennen<br />
vermochte.<br />
von Stimme: «— ja — ich komme — ja—»<br />
'Unbewegt stand er — rang um Fassung.<br />
Der Arm sank ihm am Leibe nieder, den Hörer<br />
Hess er verloren in die Gabel gleiten —<br />
— tot war sie — tot —. Von allen Seiten,<br />
wie mit tausend Stimmen drang das auf ihn<br />
ein. —<br />
— und die — das dumme, kleine Ding<br />
hatte es da hinausgeschrien: — sie war<br />
tot —<br />
Und so, als ob ihm jetzt vor dem Schwalle<br />
dieser Stimmen ganz zum Bewusstsein käme,<br />
was geschehen war, sackte er jäh gefällt wie<br />
ein zusammengebrochenes Tier in seinen<br />
Sessel, warf den Kopf in beide Arme und<br />
stiess ein Schluchzen, Schreien vor: «Elke-<br />
Maria —!»<br />
Nur einen Augenblick lag er .so sinnlos<br />
hingeworfen —<br />
Dann hatte er sich wieder — riss sich<br />
hoch — die Lippen formten tonlos, und kaum<br />
hörbar: «— komme — ja, ich komme —» ,<br />
Als er aufsah — sich umwandte — zum<br />
Wandschrank wollte: — den Hut —, stand<br />
vor ihm in der Tür, die dünnen Spinnenarme,<br />
mit gespreizten Fingern haltsuchend an dem<br />
dunklen Holz des Pfostens, armselig, zitternd<br />
und verstört der kleine Doktor — hing sich<br />
an ihn mit fragend und zugleich verstehend,<br />
wissend eintauchenden Augen —<br />
Joos Utenhoven warf den Kopf — er wollte<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - N» 49<br />
Jahres wurden von den amerikmisch-kanat<br />
dischen Autofabriken 1,95 Mill. Motorfahrzeuge,<br />
gegen 1,41 Mill. in der vorjährigen Parallelperiode,<br />
erzeugt. Vom Januar bis Ende<br />
Mai 1933 betrug die Produktion 750,000 War<br />
gen und 690,000 Einheiten in den ersten 5<br />
Monaten des Jahre 1932. Die 'einzelnen Monatsergebnisse<br />
stellen sich für dieses Jahr<br />
Die Vortage<br />
waren dem Training gewidmet, dem die Fahrer<br />
aller Kategorien eifrig oblagen. Es musste um eo<br />
mehr geprobt werden, als es galt, die Maschinen<br />
unter den verschiedensten Witterungevoraussetzungen<br />
einsetzen zu können. Regen- und Schönwettergarnituren<br />
mussten gleicherweise bereitgehalten<br />
werden, wie auch ebensosehr mit einem<br />
schwülen Sonnentag als einer herbstlich kühlen<br />
Aussentemperatur zu rechnen war. Tatsachlich<br />
hat dann der Rennsonntag die gesamte Skala aller<br />
Witterungen gebracht, wobei aber leider kühler<br />
Wind und Regenschauer vorherrschten.<br />
Mit wenigen kaum ins Gewicht fallenden Ausnahmen<br />
waren besonders die Teilnehmer an den<br />
Autorennen rechtzeitig auf dem Platz, um den<br />
Ring eingehend zu studieren. Dass der Kurs recht<br />
schwierig ist und eine gründliche Kenntnis voraussetzt,<br />
mussten vorab diejenigen Konkurrenten,<br />
so auch der Schweizer Kessler, feststellen, die zum<br />
ersten Male an der Eitel mitmachen. Nur wer<br />
dank einer weitgehenden Vertrautheit mit all den<br />
örtlichen Besonderheiten ein wirklich flüssiges<br />
Rennen zu fahren vermag, hat hier Aussicht auf<br />
einen endgültigen Erfolg. Hiefür reichen aber nicht<br />
einige wenige Proberunden während zwei bis drei<br />
Tagen aus, sondern < es bedarf eines viel intensiveren<br />
Trainings un'd einer mehrjährigen Erfahrung<br />
am Ring, um hier ein entscheidendes Wort<br />
mitreden zu können. Das hat sich gerade auch bei<br />
den beiden einzigen schweizerischen Vertretern aii<br />
dieser sportlichen Grossveranstaltung bewahrheitet.<br />
H. Ruesch, der die Piste aus verschiedenen<br />
Rennen sehr gut kennt, vermochte sich aus weniger<br />
günstiger Position, im Mittelfeld auf den zweiten<br />
Platz vorzuarbeiten, während Kessler alle Anstrengungen<br />
darauf konzentrieren musste, das von<br />
der Spitze angeschlagene Tempo an seiner Stelle<br />
mithalten zu können.<br />
Die Trainingszeiten hielten sich fast durchwegs<br />
in den Grenzen der letztjährig erzielten<br />
RennresuHate. Die offiz. chronometrierte schnellste<br />
Runde fuhr von Brauchitsch in 10,45", also einem<br />
Durchschnitt, der mit 127,3 km/St, nur um 5 Stundenkilometer<br />
höher liegt als das Mittel dos ganzen<br />
letztjährigen Rennens. Sehr bald zeigte es_ sich<br />
auch, dass die ausländischen Gäste kaum viel zu<br />
bestellen haben würden, denn ihre Rundenzeiten<br />
lagen, fast durchwegs höher als diejenigen der deutschen<br />
Fabrikfahrer, die zwischen 11 und 12 Minuten<br />
schwankten. Chiron war der schnellste Ausländer,<br />
der übrigens auch als einziger schon eine<br />
ganze Reihe von Rennen auf diesem Kurs bestritten<br />
hat.<br />
Bei den kleineren Kalibern, bis zu 1500 ccm<br />
erwiesen sich besonders die englischen ERA-Wagen<br />
als ausserordentlich rasch. Sie zeigten einen für<br />
ihre maschinellen Mittel erstaunlichen Anzug und<br />
bewährten sich auch in bezug auf Bodenhaltung<br />
und Manövrierfähigkeit. Diese durchaus interessante<br />
(allerdings wegen der Verwendung von bereits<br />
bekannten Einzelteilen nicht restlos originelle) Konstruktion<br />
hatte sich bereits in verschiedenen englischen<br />
Rennen sehr erfolgreich erwiesen, musste<br />
ihre Bewährung in internationalen Veranstaltun-<br />
auf 293,000 Einheiten im Januar, 341,000 imgen des Kontinentes aber erst noch unter Beweis<br />
Februar, 430,000 im März und 478,000 im stellen. Sie hat dies in überaus überzeugender<br />
April, wogegen der Mai, nach vorläufigen Weise getan, indem alle vier startenden Maschinen<br />
nicht nur durchs Ziel gingen, sondern von den<br />
fünf ersten Plätzen deren vier mitsamt dem Sie-<br />
Schätzungen, einen Rückgang auf 405,000<br />
Motorfahrzeuge .aufweisen wird. • •••».« •,:-.,•<br />
Das internationale Eifelrennen<br />
sich entziehen —- etwas sagen. Die Lippen<br />
wölbten sich, die Hand flatterte auf — aber<br />
es kam kein Wort —<br />
Simon Marane aber nickte nur ein wenig,<br />
und dieses stille Nicken war, als wollte einer,<br />
der durch Jahrtausende das schwerste<br />
Menschenleid mitangesehen, mitgetragen<br />
hatte, sagen: Schuld? Wer ist schuldig? Sie<br />
— du'— irgendeiner? Das Leben spielt mit<br />
uns —<br />
Da gab joos Utenhoven sich darein. Sein<br />
Mund tat sich noch einmal auf: «— Elke-<br />
Maria —»<br />
Weinte er? — nein — er weinte nicht —.<br />
Nur dieses sonst so hart gemeisselte Gesicht<br />
verschwamm in Qual, als ob es weinte.<br />
Und an der ,Tür der kleine Doktor sagte<br />
leise, wie aus einer Ferne: «— ich habe es<br />
gewusst —T><br />
Gleich wie Joos Utenhoven in der Regentenstrasse<br />
aus dem Auto drängte, dem Chauffeur<br />
eilig ein Geldstück reichte und ohne abzuwarten<br />
über die Strasse auf das Haus zuschritt,<br />
sah er die. Zeichen des Geschehenen,<br />
empfand er die Verwandlung aller Umwelt<br />
zu neuen, fremden .Formen.<br />
Anders als sonst das Haus in seinen Linien<br />
— das Grün des schmalen Vorgartens<br />
— das vormittägig grelle, mitleidlose Licht.<br />
Ueber die Fensterreihe, den Balkon da oben<br />
>? ger >• belegten! Das von-einem führenden deutschen<br />
Sportblatt geäusserte abfällige Urteil über die zusammengebastelte<br />
Maschine, der eine einheitliche<br />
Linie fehle, scheint der Konstruktion demnach<br />
wenig Abbruch getan zu haben!<br />
Gegen diese Wagen, mit ihren 176 Brems-PS,<br />
die ein 1500 ccm-Rileymotor liefert, hatten die<br />
verschiedenen Maseratiwagen mit ihren 130—150-<br />
PS nur schwer aufzukommen. Graf Caslelbarco<br />
zeigte seinen Maserati-Special, der, abgesehen von<br />
der betonten Stromlinienverkleidune, besonders<br />
durch seine unabhängige Vorderradfederung originell<br />
wirkte.<br />
Ueberraschende Tempi legten auch die Sportwagen<br />
der verschiedenen Klassen vor, wobei der<br />
BMW des Fahrers von Delius und die Adler<br />
Trumpf bekannter Spezialisten dieser Marke mit<br />
Durchschnitten von über 100 Kilometern aufwarteten.<br />
Die Probeläufe verliefen erfreulicherweise<br />
ohne irgendwelche Ueberraschungen oder Zwischenfälle.<br />
Die Sportwagen.<br />
Das Rennen der Sportwagen musste aus zeitlichen<br />
Gründen leider mit demjenigen der kleinen<br />
Rennwagen zusammengelegt werden. Obwohl getrennt<br />
gestartet wurde, vermischte sich das Feld<br />
bald und so verlor der Zuschauer die gewünschte<br />
und notwendige Uebersichtlichkeit. Die augenscheinlichen<br />
Leistungen der Sportmaschinen wurden<br />
dadurch nicht unerheblich beeinträchtigt. Nichtsdestoweniger<br />
wurden in den 5 Klassen (von weniger<br />
als 1100 bis zu über 3000 ccm) sehr beachtliche<br />
Leistungen erzielt. Leider Hess die Beteiligung mit<br />
insgesamt 17 Wagen und nur wenigen von den Fa-<br />
streifte sein Blick — geschlossen alles und<br />
verhangen —<br />
Und dunkel hatte er, wie er dem Hause<br />
näher kam, bei allem Schmerz, aller von hartem<br />
Willen eingekrampften Zerrissenheit ein<br />
Empfinden, als ginge jetzt ein Vorhang auseinander,<br />
als müsse er jetzt vor die gierig<br />
•ausspähenden Augen eines Publikums hinaus<br />
auf eine Szene.<br />
Keinen von diesen, die nicht seine Liebe —<br />
seinen Hass — die seinen zähen, grausam<br />
ohnmächtigen Kampf um sie nicht kannten,<br />
hineinsehen lassen in die eigene Qual —!<br />
Starr, bis zur Undurchdringlichkeit gehämmert<br />
waren seine Züge.<br />
Da stand knapp vor dem Eingang breitbeinig<br />
und untersetzt, die beiden Hände auf dem<br />
Rücken, die fettige Schirmmütze tief in dem<br />
wulstigen Nacken, der Hausbesorger Panke,<br />
war in ein eiferndes Gespräch mit irgendeinem<br />
Dienstmädchen verstrickt — schien<br />
zugleich unruhvoll, erwartend nach den Seiten<br />
auszulugen. Brach jetzt jäh seine Unterhaltung<br />
ab und konnte, wie er sich mit überstürztem<br />
Eifer zu ihm wandte, unter der<br />
üblen, subalternen Maske von Beileid und Ergriffenheit<br />
kaum seine aufgestöberte Neugier<br />
und das Bewusstsein seiner Wichtigkeit verbergen.<br />
(Fortsetzung im «Äutler-Feierabend+J)