stahlmarkt 3.2018 (März)
Rohre, Profile, Flansche & Co, wire & tube 2018, Stahlhandel & Stahl-Service-Center, Edelstahl
Rohre, Profile, Flansche & Co, wire & tube 2018, Stahlhandel & Stahl-Service-Center, Edelstahl
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
3<br />
<strong>März</strong> 2018<br />
Stahlmarkt Indien – zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />
ohre, role, lansche – im orfeld zu wire ube 2018<br />
Logistik, Handhabung, Lagertechnik – Wettbewerbsfaktor<br />
MEET US…<br />
Tube 2018, Messegelände Düsseldorf, 16. – 20. April 2018<br />
Halle 4 / Stand H42<br />
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Anmelden<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Anmeldung<br />
oder per Fax +49 211 6707-540<br />
10. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
anlässlich wire & Tube 2018<br />
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Treffpunkt für Branchenkenner · Einladung<br />
Erleben Sie einen interessanten Abend<br />
zum Ausklang des ersten Messetages mit Kurzvorträgen<br />
und anschließendem Buffet.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.<br />
Wann: 16. April 2018<br />
1. Messetag von wire & Tube, ab 17:30 Uhr<br />
Wo:<br />
»Branchentreff<br />
Kostenlose Anmeldung bis 09.04.2018<br />
Ja, ich melde mich hiermit an*<br />
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* Mit der Anmeldung verpfl ichten Sie sich,<br />
die Leitlinien zur Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften einzuhalten,<br />
siehe hier: www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/leitlinien<br />
Programm:<br />
17:30 Uhr » Empfang<br />
18:00 Uhr » Start der Impuls-Vorträge<br />
Dr. Dirk Bissel<br />
Vorsitzender, Vallourec Deutschland GmbH<br />
Vorsitzender des Vorstands, Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V.<br />
Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt<br />
Alberto Franchi<br />
Geschäftsführer, ORI Martin Deutschland GmbH<br />
Herausforderungen und Chancen auf dem<br />
europäischen Markt für Stabstahl und Walzdraht,<br />
Qualitäts- und Edelbaustahl<br />
Tobias Fister<br />
Geschäftsführer, Dr. Fister GmbH<br />
Wie verändert die Digitalisierung im Stahlhandel<br />
die tägliche Arbeit ?<br />
Anna-Kathrin Werkmeister<br />
Head of Procurement Development and Optimization, UAS<br />
and Indirect Spend bei Kloeckner Metals Europe GmbH<br />
Die Digitalisierung des Einkaufs – was bedeutet<br />
das für den Stahlmarkt? Markttrends, New Media,<br />
Einkauf 4.0<br />
ab ca 19:00 Uhr » Buffet<br />
Ende gegen 21:00 Uhr<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Kontakt für Sponsoren: Nadine Kopmann · Tel.: +49 211 6707- 518 · E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de
Editorial K 3<br />
Flagge zeigen<br />
Optimismus für eine sich fortsetzende Erholung der<br />
EU-Stahlnachfrage zeigte im Februar der Verband der<br />
europäischen Stahlindustrie, Eurofer. Dank der guten<br />
Wirtschaftslage in der verarbeitenden Industrie und im<br />
Bausektor war die Stahlnachfrage im vergangenen Jahr<br />
um 1,9 % gestiegen, siehe Seite 14. Auch für 2018 und<br />
2019 seien die Aussichten gut.<br />
Hohe Aufmerksamkeit richtet die EU-Stahlbranche<br />
seit einiger Zeit allerdings auf die USA. Denn deren Pläne<br />
für Importbeschränkungen von Stahl bereiten Sorgen.<br />
Section 232 heißt das Stichwort, eine Klausel im<br />
US-Handelsgesetz, nach der man die Einfuhr von Stahl<br />
aus sicherheitspolitischen Gründen beschränken kann.<br />
Ziel ist es letztlich, die US-Stahlindustrie zu stärken und<br />
den US-Stahlmarkt nicht von Importen abhängig zu<br />
machen. Denn sonst sei die nationale Sicherheit bedroht<br />
– so jedenfalls lautet die Argumentation in den USA.<br />
Handelsminister Wilbur Ross hat – nach längerem Warten<br />
– einen Untersuchungsbericht vorgelegt und als<br />
Schutzmaßnahmen drei mögliche Varianten vorgeschlagen.<br />
Präsident Trump bleibt nun Zeit bis Anfang April,<br />
um zu bewerten und zu entscheiden.<br />
Während Vertreter aus der US-Stahlproduktion<br />
diese Vorgehensweise überwiegend gutheißen, wird sie<br />
von manchem aus den Stahl verarbeitenden US-Wirtschaftszweigen<br />
nicht begrüßt. In Europa ist die Reaktion<br />
noch deutlicher: Im Berliner Wirtschaftsministerium<br />
sieht man keine Anhaltspunkte für eine Bedrohung der<br />
nationalen US-Sicherheit durch Stahllieferungen aus<br />
Deutschland. Staatssekretär Matthias Machnig sagt klar:<br />
»Europa ist nicht bereit, ungerechtfertigte Handelsbeschränkungen<br />
zu tolerieren.« Die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl aus Düsseldorf unterstreicht zusätzlich, dass<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
die weltweit vergleichsweise offenen Märkte in Europa<br />
durch umgelenkte Import ströme bedroht werden könnten.<br />
Wie also wird es weitergehen? Und wie werden sich<br />
andere Länder verhalten, zum Beispiel China? Übrigens<br />
haben die USA schon vorher Dumpingvorwürfe erhoben<br />
und Maßnahmen ergriffen. Dagegen wehren sich die<br />
deutschen Stahlrohrhersteller und sagen: »Wir dumpen<br />
nicht!« Mehr über die verschiedenen Sichtweisen lesen<br />
Sie auf den Seiten 8 ff., 28 ff. und 58.<br />
Treffpunkte für die internationale Stahlbranche sind<br />
in den nächsten Wochen einige Messen in Deutschland<br />
– und dann geht es weniger um Politik, sondern eher<br />
um die technischen Themen. Die LogiMAT in Stuttgart<br />
präsentiert vom 13. bis 15. <strong>März</strong> 2018 zahlreiche Logistiklösungen<br />
(mehr dazu ab S. 41). Und auch wire & Tube<br />
2018 in Düsseldorf stehen vor der Tür, siehe S. 26 ff.<br />
Vom 16. bis 20. April dreht sich dort alles um Drahtprodukte<br />
und Kabel, Rohre und Profile, Flansche und Zubehör.<br />
Das Team vom »<strong>stahlmarkt</strong>« ist vor Ort.<br />
Wiebke Sanders<br />
Verabreden Sie sich mit uns auf der wire & Tube:<br />
Auf dem Messestand: in Halle 7.0, Stand C27<br />
Besuchen Sie uns auf dem <strong>stahlmarkt</strong>-Branchentreff:<br />
Am 16. April ab 17:30 im CCD.Süd<br />
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www. <strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/Branchentreff<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>3.2018</strong><br />
Indien: Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />
SEITENBLICK<br />
Anlagen- und<br />
Maschinenbau<br />
6 Bremsklotz Fachkräftemangel<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
8 US-Stahlindustrie startete gut ins neue Jahr<br />
10 Indien: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />
12 Asiens Schiffbau: Kein Land in Sicht<br />
Automobile<br />
Rest<br />
8,8%<br />
18,2%<br />
14,0%<br />
59,0%<br />
Bau 59%, davon:<br />
Hausbau 23 %<br />
Industriebau 17%<br />
Infrastruktur 17%<br />
Schienen 2%<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
20 Förderung fortgesetzt<br />
BRANCHENBERICHT<br />
22 Autoindustrie sieht sich für schwierige Zeiten gerüstet<br />
26 ROHRE, PROFILE, FLANSCHE / wire & Tube 2018<br />
28 »Wir dumpen nicht!«<br />
30 Stahl für das Dach des Louvre in Abu Dhabi<br />
31 Simulationsmodelle für Walzprofilierer und Rohrhersteller<br />
32 Volles Rohr<br />
34 Unabhängig vom Lohnschneider<br />
36 Rohrbearbeitungstechnologien in der Virtual Reality<br />
LOGISTIK & HANDHABUNG, LAGERTECHNIK<br />
41 LogiMAT 2018 – Intralogistik aus erster Hand<br />
42 80 Jahre Erfahrung als Lagerspezialist<br />
43 Kompaktes Standardlager für große Materialvielfalt<br />
44 Systemimplementation elegant gelöst<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
50 Stahl über das Internet verkaufen<br />
52 Kooperation ermöglicht Stahl-Online-Shop<br />
55 Drei Generationen unter einem Dach<br />
EDELSTAHL<br />
56 Bedachungen mit Edelstahl Rostfrei<br />
58 Kontinuierlich steigende Nachfrage<br />
59 Am Anfang war die Sorte »304«<br />
RUBRIKEN<br />
60 Fachmedien<br />
62 Veranstaltungen<br />
63 StahlTermine<br />
64 Fachmedien<br />
65 Inserentenverzeichnis<br />
66 VIP<br />
67 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
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worldsteel K 5<br />
STAHLMARKT INDIEN<br />
Die indische Stahlindustrie soll in<br />
den kommenden Jahren mit<br />
Riesenschritten wachsen. Manche<br />
Branchenkenner halten die Prognosen<br />
jedoch für zu optimistisch.<br />
Die Regierung des Landes möchte<br />
das industrielle Wachstum zwar<br />
steigern, doch hapert es noch an<br />
vielen Details.<br />
10<br />
Bilder: Kasto; POSRI, Asian Steel Watch 4.2017<br />
Wir teilen Ihre<br />
Leidenschaft für Stahl<br />
26<br />
ROHRE, PROFILE, FLANSCHE /<br />
WIRE & TUBE 2018 Dieses Messeduo<br />
wird vom 16. bis 20. April in<br />
Düsseldorf stattfinden. Im Vorfeld<br />
gibt Friedrich-Georg Kehrer, der für<br />
die beiden Weltleitmessen verantwortliche<br />
Manager der Messe<br />
Düsseldorf, Einblicke in Branchentrends<br />
und Neuigkeiten.<br />
»WIR DUMPEN NICHT!« Das<br />
betont Frank Harms, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V., zu der kürzlich<br />
veröffentlichten Position des US-<br />
Department of Commerce DOC.<br />
Dieses erhebt Dumpingvorwürfe<br />
gegen mehrere Länder. Wen das<br />
betrifft und wie dies zu bewerten<br />
ist, wird im Interview erläutert.<br />
28<br />
Sichern Sie sich die Fakten<br />
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Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Stahlmarkt-Stimmungsbarometer: Digitalisierung quo vadis?<br />
Werkzeugindustrie: positive Erwartungen & Optimismus für 2018<br />
Markieren & Kennzeichnen: Voraussetzung für Industrie 4.0<br />
Bauen mit Stahl: gute Perspektiven für den Stahlbau<br />
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2018 Für Stahlhändler und<br />
Stahl-Service-Center ist dieses<br />
Themenfeld ein Wettbewerbsfaktor.<br />
Ob platzsparend lagern<br />
oder mit dem richtigen Logistiksteuerungssystem<br />
arbeiten, es<br />
geht um Wirtschaftlichkeit. Auch<br />
hier wird die Digitalisierung<br />
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Wegen des kurzen Monats Februar hat uns diesmal die Tabelle für die Weltrohstahlproduktion im Januar<br />
nicht vor Redaktionsschluss erreicht.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
6<br />
SEITENBLICK<br />
Bremsklotz Fachkräfte mangel<br />
Ein lange Zeit nicht gekanntes Phänomen wird mehr und mehr zu einer<br />
Bedrohung für die Konjunktur: der Mangel an Fachkräften. Lieferzeiten<br />
verzögern sich, und ab und zu müssen Betriebe sogar Aufträge aufgrund<br />
fehlender Kapazitäten ablehnen. Höchste Zeit gegenzusteuern.<br />
Zum Beispiel die Bauwirtschaft: Nach<br />
Schätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW) werden in diesem<br />
Jahr etwa 320.000 Wohnungen gebaut. Das<br />
sind etwa 20.000 mehr als 2017 – aber<br />
immer noch deutlich weniger als gebaut<br />
werden könnten, wenn es mehr Fachleute<br />
fürs Bauen geben würde. Die Bauwirtschaft<br />
arbeitet an der<br />
Grenze ihrer Kapazitäten.<br />
Es fehlt an<br />
Nachwuchs, und<br />
anders als in vergangenen<br />
Jahren<br />
lassen sich Fachkräfte<br />
aus anderen europäischen Ländern<br />
immer seltener für einen Job auf einer deutschen<br />
Baustelle rekrutieren.<br />
Anderen Branchen geht es ähnlich. In<br />
einer Umfrage des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft Köln (IW) unter knapp 2.900<br />
Unternehmen gaben 44 % an, dass es bei<br />
ihnen wegen hoher Kapazitätsauslastung zu<br />
Verzögerungen bei der Produktion und bei<br />
der Auslieferung kommt. Ein Fünftel dieser<br />
Betriebe musste wegen überlasteter Produktionsmöglichkeiten<br />
sogar Aufträge ablehnen.<br />
Dieses Ergebnis deckt sich mit den<br />
Erkenntnissen des Deutschen Industrie- und<br />
Handelskammertages (DIHK), der in einer<br />
Untersuchung herausgefunden hat, dass<br />
der Mangel an Fachkräften für 56 % der<br />
Unternehmen das größte Geschäftsrisiko<br />
darstellt. Gegenüber 2011 hat sich dieser<br />
Wert verdreifacht.<br />
Laut einer Erhebung des Instituts für<br />
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)<br />
sind derzeit gut eine Million Stellen nicht<br />
»<br />
Ein regionaler Fachkräfteengpass<br />
könnte sich zukünftig als massiver<br />
Standortnachteil erweisen.<br />
besetzt. Vor allem in den Wirtschaftsbereichen<br />
Verkehr und Logistik sowie im Verarbeitenden<br />
Gewerbe hat sich die Zahl der<br />
offenen Stellen zuletzt deutlich erhöht.<br />
Diese Entwicklung führt zu der Frage, ob<br />
fehlende Fachkräfte zu einem Bremsklotz<br />
für die starke deutsche Konjunktur werden<br />
können. Nach einem Plus von 2,2 %<br />
im vergangenen<br />
Jahr erwarten Wirtschaftsforscher<br />
für<br />
2018 erneut ein<br />
Wachstum von gut<br />
2 %. Ist das tatsächlich<br />
erreichbar,<br />
wenn es – um nur ein Beispiel zu nennen –<br />
in der Logistik immer mehr Probleme gibt,<br />
weil Berufskraftfahrer und Binnenschiffer<br />
fehlen und viele Unternehmen kaum noch<br />
zu sätzliche Transportkapazitäten innerhalb<br />
Deutschlands bekommen, wie DIHK-Präsident<br />
Eric Schweitzer beklagt? Schließlich<br />
hatten bei einer Umfrage des IW im Frühjahr<br />
2017 fast die Hälfte der befragten Betriebe<br />
angegeben, der Fachkräftemangel sei ein<br />
starkes Investitionshemmnis.<br />
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung<br />
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />
sieht die Situation noch nicht dramatisch.<br />
Er verweist auf Analysen der Bundesagentur<br />
für Arbeit (BA), nach denen es noch<br />
keinen flächendeckenden Fachkräftemangel<br />
in Deutschland gibt. Das liegt möglicherweise<br />
an deren strenger Definition.<br />
Gleichwohl stellt der Sachverständigenrat<br />
fest, dass es einzelne Engpassberufe gibt<br />
und auch auf regionaler Ebene Engpässe<br />
existieren.<br />
Ganz gleich, wie ausgeprägt die Bremskraft<br />
des Fachkräftemangels für die Konjunktur<br />
möglicherweise ist – alle Fachleute sind sich<br />
einig, dass Gegenmaßnahmen er griffen<br />
werden müssen. Der Sachverständigenrat<br />
plädiert dafür, »die vorhandenen ungenutzten<br />
Arbeitskräftepotenziale insbesondere<br />
bei Frauen und Älteren verstärkt einzusetzen«.<br />
Möglich sei das durch eine Verbesserung<br />
der Rahmenbedingungen – etwa durch<br />
einen weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung<br />
für Kinder. Auch eine Änderung des<br />
Arbeitszeitgesetzes (Wochenhöchstzeit statt<br />
Tageshöchstzeit) könnte nach Einschätzung<br />
der Wirtschaftsweisen mehr Menschen in<br />
Beschäftigung bringen.<br />
Dauerhaft lässt sich das Problem damit<br />
jedoch nicht lösen. Dafür sorgt schon die<br />
Demografie. Wenn in den nächsten zehn<br />
Jahren die Angehörigen der geburtenstarken<br />
Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden,<br />
werden sich weitere erhebliche<br />
Lücken auftun. »Um das Erwerbspersonenpotenzial<br />
dauerhaft auf seinem heutigen<br />
Niveau zu halten, müssten von nun an jedes<br />
Jahr 400.000 Personen mehr nach Deutschland<br />
ein- als auswandern«, heißt es im Jahresgutachten<br />
des Sachverständigenrates.<br />
Daher komme der »gesteuerten Zuwanderung«<br />
bei der Abfederung des demografischen<br />
Wandels eine Schlüsselrolle zu. Auch<br />
der DIHK fordert ein Zuwanderungsgesetz<br />
für die Integration von Fachkräften. »Wir<br />
brauchen mehr qualifizierte Zuwanderung<br />
in Deutschland. Wir brauchen vor allem<br />
mehr Facharbeiter«, fordert Präsident<br />
Schweitzer.<br />
Es gibt aber auch näherliegende und po -<br />
litisch leichter durchzusetzende Ansätze.<br />
Z. B. über eine Verstärkung der beruflichen<br />
Bildung. Schließlich brechen fast ein Drittel<br />
der Bachelor-Studierenden ihr Studium ab.<br />
»Das ist für die Betroffenen frustrierend und<br />
eine volkswirtschaftliche Fehlinvestition.<br />
Deshalb«, so meint DIHK-Präsident Schweitzer,<br />
»sollte uns gelingen, die jungen Menschen<br />
früher und besser als heute über die<br />
duale Ausbildung als Alternative zum Studium<br />
zu informieren.« ber (sm 180306017)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
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8 K Steel International<br />
US-Stahlindustrie startete<br />
gut ins neue Jahr<br />
von Brigitte Lebens-Nacos*<br />
New York. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte einen Untersuchungsbericht<br />
über die Auswirkungen von Importstahl auf die einheimische<br />
Industrie für Ende Juni 2017 versprochen. Es ging um die Frage, ob<br />
Billigeinfuhren die einheimische Branche existenziell schädigen und damit<br />
die Stahlversorgung aus US-Werken im Falle einer Krise infrage stellen.<br />
Mitte Januar 2018 wurde der Report endlich im Weißen Haus abgeliefert.<br />
protektionistisches Benehmen. Je öfter Ross<br />
in Konfrontation machte, desto mehr beeindruckte<br />
er seinen Boss.<br />
Plötzlich stand der Handelsminister wieder<br />
hoch im Kurs und avancierte zum Favoriten<br />
für das Amt des Wirtschaftsrats, sofern<br />
Gary Cohn, kein Freund von Protektionismus,<br />
wie geplant demnächst von diesem<br />
Posten zurücktritt. Das würde bedeuten,<br />
dass der radikale Protektionist Wilbur Ross<br />
als Top-Wirtschaftsberater des Präsidenten<br />
in unmittelbarer Nähe des Oval Office fungieren<br />
würde. Das und die nach wie vor<br />
protektionistische Politik der Trump Administration<br />
erschien wie eine Versicherungspolice<br />
für die Stahlindustrie.<br />
Mit diesem Schritt beginnt eine dreimonatige<br />
Frist, in der Präsident Trump entscheiden<br />
muss, ob er den Empfehlungen seines<br />
Handelsministeriums folgt – oder nicht.<br />
Obwohl der Inhalt des Berichts nicht veröffentlicht<br />
wurde, nahm man in Stahlkreisen<br />
an, dass das von Ross geführte Ministerium<br />
die Notwendigkeit von höheren Zollschranken<br />
empfahl.<br />
»Wir sind bestürzt, dass es so lange ge -<br />
dauert hat, diesen Bericht zu erstellen«,<br />
erklärte der Präsident der United Steelworkers<br />
of America, Leo Gerard. »Und jetzt<br />
müssen wir immer noch auf eine Entscheidung<br />
warten.« Das größte integrierte Stahlunternehmen<br />
U.S. Steel drängte in einer<br />
offiziellen Stellungnahme auf schnelles und<br />
entschlossenes Handeln.<br />
Thomas J. Gibson, der Präsident und CEO<br />
des Stahldachverbandes American Iron and<br />
Steel Institute (AISI), gab sich diplomatisch.<br />
Er wertete die Ankunft des Reports im Weißen<br />
Haus als positiv. In der Überzeugung,<br />
dass die Stahlindustrie die von Importen verursachten<br />
Schäden hinlänglich demonstriert<br />
habe, sehe man der Entscheidung des Präsidenten<br />
zuversichtlich entgegen, sagte er.<br />
Strafzölle nicht überall beliebt<br />
Die größten Stahlkunden im Land, unter<br />
ihnen die Hersteller von schweren Maschinen,<br />
Autos und Haushaltsgeräten, sprachen<br />
sich gegen neue Strafzölle aus und warnten<br />
gemeinsam mit Verbraucherorganisationen<br />
vor Preiserhöhungen, die der Gesamtwirtschaft<br />
schaden würden.<br />
Bedenken gab es auch wegen möglicher<br />
Gegenmaßnahmen durch jene Länder, die<br />
von den bereits verhängten und demnächst<br />
erwarteten Sonderzöllen betroffen sind,<br />
allen voran China, dem größten Stahlhersteller<br />
in der Welt. Obwohl die direkten<br />
Stahlimporte aus China niedriger sind als<br />
aus einer Reihe anderer Länder wird laut<br />
US-Beobachtern ein großer Teil chinesischer<br />
Stahlprodukte über Drittländer, u. a. Vietnam,<br />
in die USA verkauft.<br />
Zwei Entwicklungen ermutigten die Optimisten<br />
im Stahllager: Erstens verhängte die<br />
Trump-Administration bereits vor dem Da -<br />
vos-Gipfel hohe Strafzölle gegen importierte<br />
Waschmaschinen und Solarprodukte, ein<br />
Schritt, der insbesondere chinesische und<br />
südkoreanische Hersteller treffen wird. Be -<br />
obachter prophezeiten, dass das Weiße<br />
Haus sich bei Stahleinfuhren für ähnliche<br />
Strafzölle oder Quoten oder beides entscheiden<br />
wird. Zweitens demonstrierte<br />
Donald Trump, dass er seine langjährige<br />
Freundschaft mit Wilbur Ross erneuerte,<br />
indem er ihn zur Reise nach Davos einlud.<br />
Dort erstaunte der Präsident Teilnehmer aus<br />
der ganzen Welt mit seinem überraschend<br />
umgänglichen Ton, während Ross, wie ge -<br />
wöhnlich, die Rolle des bissigen Hundes<br />
übernahm. In diesem Part lobte der Handelsminister<br />
immer wieder Trumps »America-First«-Politik<br />
als Handelsrichtlinie der<br />
Vereinigten Staaten. Amerika sei in puncto<br />
Handel fortan nicht mehr ein Einfaltspinsel,<br />
sondern verlange faires Handelsgebaren.<br />
China kritisierte er insbesondere für hoch-<br />
Stahlimportschranken und die<br />
Steuerreform beflügeln die Börse<br />
Auch an der Wall Street waren die Entwicklungen<br />
am Ende des alten und zu Beginn des<br />
neuen Jahres positiv für die Branche. Nicht<br />
nur die Steuersenkungen für Unternehmen,<br />
die zum Jahresanfang in Kraft traten, sondern<br />
auch die erwarteten Stahlimportschranken<br />
wurden von Analysten und Aktionären<br />
in ihre Preisschätzungen einkalkuliert. So<br />
ziemlich alle Stahlaktien legten mächtig zu.<br />
Das Stahlanalysten-Team von Merrill Lynch<br />
schraubte seine Erwartungen für steigende<br />
Aktien von sechs Stahlunternehmen, unter<br />
ihnen der Minihütten-Riese Nucor und die<br />
führenden integrierten Unternehmen U.S.<br />
Steel und AK Steel, erneut in die Höhe. Entsprechend<br />
gaben die Analysten für die Ak -<br />
tien dieser sechs Unternehmen Kaufempfehlungen<br />
– wie übrigens auch eine Reihe anderer<br />
Analysten.<br />
Schnee und niedrige Temperaturen in großen<br />
Teilen der USA verlangsamten wie ge -<br />
wöhnlich im Winter die Produktion und die<br />
Auslieferungen. Entsprechend lag die Ka -<br />
pazitäts ausnutzung nur leicht über 70 %.<br />
Die Auftragsbücher waren zum Jahresanfang<br />
gut gefüllt, obwohl die Nachfrage aus<br />
der Automobilindustrie nicht mehr so groß<br />
war wie in den Vorjahren. Bestellungen<br />
kamen insbesondere aus der Energieindustrie<br />
und zunehmend auch aus dem Hochund<br />
Tiefbausektor.<br />
Dass Präsident Trump wieder von einem<br />
»Make America Great«-Infrastrukturplan<br />
sprach, drückte das Stimmungsthermometer<br />
in der Stahlbranche auch ein paar Grade<br />
in die Höhe. bln (sm 180306040)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Steel International K 9<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROFER ERMAHNT<br />
US-PRÄSIDENTEN<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER<br />
hat US-Präsidenten Donald Trump von willkürlichen<br />
Importbeschränkungen abgeraten. »Lösen<br />
Sie keinen Handelskrieg aus«, sagte Generaldirektor<br />
Axel Eggert. Zuvor hatte US-Handelsminister<br />
Wilbur Ross empfohlen, den Import von Stahlerzeugnissen<br />
signifikant zu beschränken. Seiner<br />
Einschätzung zufolge gefährden die Einfuhren die<br />
nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten.<br />
Donald Trump will bis Mitte April 2018 entscheiden,<br />
ob er Zölle und Einfuhrquoten verhängt.<br />
Die Europäische Union wird Eggert zufolge<br />
keinerlei einseitige Beschränkungen hinnehmen.<br />
Zum Schutz des Binnenmarktes würden unverzüglich<br />
Gegenmaßnahmen ergriffen. Außerdem<br />
würden sich auch andere WTO-Mitglieder zur<br />
Wehr setzen.<br />
Ross hatte Trump drei Alternativen vorgeschlagen.<br />
Erstens könnten die USA auf alle Stahleinfuhren<br />
einen Schutzzoll von 24 % verhängen.<br />
Zweitens könnten alle Stahlimporte auf 63 % des<br />
Niveaus von 2017 eingefroren werden. Drittens<br />
könnten alle Stahleinfuhren aus der Türkei, China,<br />
Brasilien, Südkorea, Russland, Indien, Vietnam,<br />
Thailand, Südafrika, Ägypten, Malaysia und Costa<br />
Rica mit Zöllen von 53 % belegt werden. Alle<br />
anderen Länder dürften nicht mehr als im Jahr<br />
2017 in die USA exportieren.<br />
(sm 180306100)<br />
SPENDEN GEGEN<br />
IMPORTBESCHRÄNKUNGEN<br />
Washington. Das American Institute for International<br />
Steel (AIIS) hat ihre Mitglieder erneut um<br />
großzügige Spenden gegeben. Mit dem Geld will<br />
der US-Stahlverband Unterstützung gegen das<br />
möglicherweise von Präsident Trump geplante<br />
Importverbot für Stähle sammeln. Dieser hat noch<br />
bis zum 12. April 2018 Zeit, um Konsequenzen aus<br />
einem Bericht des Handelsministeriums zu ziehen.<br />
Die Behörde hatte in seinem Auftrag untersucht,<br />
ob Stahl importe die nationale Sicherheit der USA<br />
gefährden.<br />
Der Stahlverband hatte seine Mitglieder bereits<br />
Ende 2017 um finanzielle Unterstützung gebeten.<br />
Nur so sah er sich in der Lage, an öffentlichen<br />
Hear ings teilzunehmen und die Öffentlichkeit über<br />
die eigenen Ziele zu informieren. Das AIIS wehrt<br />
sich vehement gegen ein Verbot von Stahleinfuhren.<br />
Die USA benötigten hochwertige Stähle nicht<br />
nur für Verteidigungs- und Waffensysteme, sondern<br />
auch für viele andere Anwendungen.<br />
kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 180306093)<br />
CHINAS ERSTES EXPERTENVISUM<br />
VERGEBEN<br />
Berlin. Als erster Deutscher hat Dr. Axel Schweitzer,<br />
Vorstandsvorsitzender der ALBA Group, das<br />
neue chinesische »Talent Visum« (»high-end<br />
foreign experts visa«) erhalten. Die Arbeitserlaubnis<br />
ist für hochqualifizierte Wissenschaftler, technische<br />
Fachkräfte, Manager und Künstler reserviert.<br />
Bei der Übergabe in der chinesischen Botschaft in<br />
Berlin sagte Botschafter Mingde Shi, China habe<br />
aufgrund seiner rasanten Entwicklung einen hohen<br />
Bedarf an fortschrittlichen Umwelttechnologien,<br />
wie die ALBA Group sie anbiete. Er hoffe, dass<br />
durch das »Talent Visum« noch mehr Experten aus<br />
Deutschland nach China kämen, um die Zusammenarbeit<br />
zu intensivieren.<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180306029)<br />
60 Jahre Universal – das Original.<br />
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10 K Steel International<br />
Zwischen Wunsch und<br />
Wirklichkeit<br />
Indiens Stahlindustrie kann Ziele nicht erreichen<br />
Mumbai. Die indische Stahlindustrie soll in den kommenden Jahren mit<br />
Riesenschritten wachsen. Branchenkenner sind jedoch überzeugt, dass die<br />
Prognosen der Regierung viel zu optimistisch sind und die Ziele auf jeden<br />
Fall verfehlt werden.<br />
Premierminister Narendra Modi hat<br />
jüngst das Tempo vorgegeben: Die Rohstahlerzeugungskapazität<br />
soll bis zum Jahr<br />
2030/31 auf 300 Mill. t steigen. Gegenwärtig<br />
sind es 125 Mill. t. Die Bevölkerung Indiens<br />
werde dann 225 Mill. t Fertigstahl einsetzen.<br />
Weitere 20 Mill. t sind für den Export<br />
bestimmt.<br />
Den Prognosen liegen nach Angaben von<br />
Dr. A. S. Firoz, Wirtschaftswissenschaftler im<br />
Planungsstab des indischen Stahlministeriums,<br />
drei Beobachtungen zugrunde. Erstens<br />
liegt der Pro-Kopf-Stahleinsatz in Indien<br />
aktuell mit 63 kg signifikant unter dem weltweiten<br />
Durchschnitt von 208 kg. Zweitens<br />
ist Indien ein sehr großes und bevölkerungsreiches<br />
Land, das eine sehr stahlintensive<br />
Infrastruktur für den Transport, den Wohnungsbau,<br />
die Energieerzeugung und -verteilung<br />
sowie das Leben in großen Städten<br />
Indien: Wachstum von BIP und Stahlverwendung<br />
Wachstum von:<br />
16,0<br />
%<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
0,0<br />
3,2<br />
7,6 8,0<br />
8,0<br />
3,9<br />
BIP<br />
9,8<br />
7,1<br />
13,9<br />
9,5<br />
Stahlverwendung<br />
12,9<br />
9,6<br />
9.3<br />
11,4<br />
6,7<br />
0,4<br />
2001/2 2003/4 2005/6 2007/8 2009/10 2011/12 2013/14 2015/16<br />
2002/3 2004/5 2006/7 2008/9 2010/11 2012/13 2014/15<br />
13,3<br />
8,6<br />
11,9<br />
8,9<br />
6,9<br />
6,7<br />
5,5<br />
3,5<br />
6,4<br />
0,8<br />
7,5<br />
3.9<br />
8,0<br />
4,5<br />
Quelle: POSRI, Asian Steel Watch 4.2017<br />
benötigt. Drittens hat die industrielle Erzeugung<br />
einen sehr geringen Anteil am Bruttoinlandsprodukt.<br />
Mit Blick auf die fortschreitende Globalisierung<br />
und den wachsenden Inlandsmarkt<br />
für industrielle Erzeugnisse könnten der<br />
Regierung zufolge auch die industrielle In -<br />
frastruktur und der Konsumbedarf steigen.<br />
In der Folge müsste der Stahlbedarf in Indien<br />
schrittweise, oder auch sprunghaft, auf ein<br />
sehr hohes Niveau steigen. Aus diesem<br />
Grund sollte Indien in neue Erzeugungskapazitäten<br />
investieren.<br />
Soweit die Theorie. Die Realität zeichnet<br />
aber ein anderes Bild. Bis zum Jahr 2001/02<br />
ist der Stahleinsatz in Indien jahrzehntelang<br />
in sehr kleinen Schritten gestiegen. Erst<br />
danach ging es infolge der Globalisierung<br />
etwas stärker aufwärts. Seit dem Jahr<br />
2012/13 schwächte sich das Wachstum wieder<br />
ab und hat bis heute nicht an Fahrt aufgenommen.<br />
Das Stahlangebot nahm eine<br />
ähnliche Entwicklung.<br />
Ursprüngliche Planung<br />
wurde revidiert<br />
Diese Beschreibung zeigt Firoz zufolge, dass<br />
die Grundthesen zum erwarteten Wachstum<br />
des indischen Stahlmarktes nicht korrekt<br />
sind. Entweder seien sie unlogisch oder<br />
der Stahlmarkt werde von ganz anderen<br />
Faktoren bestimmt. Der Pro-Kopf-Bedarf an<br />
Stahl wachse viel langsamer als erwartet.<br />
Aus diesem Grund habe die Regierung<br />
bereits eine noch viel optimistischere Prognose<br />
über das erwartete Wachstum des<br />
Stahlmarktes einkassiert.<br />
Auch die zweite Annahme, dass eine<br />
wachsende Wirtschaft viel Stahl für Infrastrukturprojekte<br />
benötigt, zeigt sich in Indien<br />
noch nicht. Das Gegenteil ist der Fall: die<br />
Defizite sind überall sichtbar. Die Regierung<br />
des Landes möchte zwar das industrielle<br />
Wachstum mit großen Infrastrukturprojekten<br />
fördern. Bisher hapert es aber am Entstehen<br />
wettbewerbsfähiger Industriebetriebe.<br />
Aktuell besticht das Land nicht durch<br />
industrielles Wachstum, sondern durch eine<br />
Reduzierung der Fertigung. Leider hängen<br />
industrielle Fertigung und Infrastruktur voneinander<br />
ab.<br />
In jüngster Zeit förderte vor allem die<br />
Regierung Infrastrukturprojekte. Ob sie dies<br />
auch weiterhin tut ist fraglich, da sie mit<br />
knappen finanziellen Mitteln viele Probleme<br />
lösen muss. Sollten sich die privaten Investitionen<br />
weiterhin auf dem gegenwärtig niedrigen<br />
Niveau bewegen, dürfte der Ausbau der<br />
Infrastruktur weit hinter den Plänen herhinken.<br />
Es mangelt an geschmeidigen Genehmigungsverfahren<br />
und überzeugenden Ge -<br />
schäftsmodellen. Public-Private-Partnership-<br />
Kooperationen funktionieren nur in einigen<br />
Bereichen und sind noch zu unbekannt.<br />
Die Regierung hat sich bislang nur an einfache<br />
Infrastrukturprojekte gewagt, wie<br />
Autobahnen, Stromerzeugung und IT. Die<br />
wirklich schwierigen Themen Wohnungsbau<br />
und Erneuerung des Bahnnetzes sind noch<br />
tabu. Sie erfordern einen hohen Kapitaleinsatz<br />
und ein gutes Management. Gleichwohl<br />
würde die Erneuerung des Bahnnetzes<br />
viel Stahl verzehren und das wirtschaftliche<br />
Wachstum des Landes mit einem wettbewerbsfähigen<br />
Transportnetz unterstützen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Steel International K 11<br />
Regierung legt hohen Wert auf die Stahlindustrie<br />
Indien wertschätzt die heimische Stahlindustrie als Rückgrat der<br />
Industrialisierung – trotz des geringen Anteils von 1,04 % am<br />
Brutto inlandsprodukt. Aus diesem Grund leistet sich das Land auch<br />
ein eigenes Stahlministerium. Die Inder beharren zudem auf eigenen<br />
Stahlerzeugungskapazitäten und sind überzeugt, dass enge Verbindungen<br />
zur Rohstoffbeschaffung und zur Weiterverarbeitung<br />
Arbeitsplätze schaffen und Einkommen generieren. Vor allem, wenn<br />
sich Indien von einem gering entwickelten Land zu einem entwickelten<br />
Land mit mittlerem Einkommen mausert.<br />
Möglicherweise irre die Regierung, sagt Firoz. Sie lasse externe<br />
Einflüsse, wie beispielweise Spekulanten, ganz außer Acht. Fakt sei,<br />
dass die Stahlindustrie nicht die treibende Kraft des Landes sei –<br />
weder beim Blick auf die Industrialisierung noch beim Entstehen von<br />
Arbeitsplätzen. Dies zeigten die geringen Anteile der Industrie am<br />
Bruttoinlandsprodukt und an den Beschäftigtenzahlen.<br />
Da Indien weder ausreichend Geld noch das Expertenwissen für<br />
die Realisierung großer Stahlprojekte hat, wirbt die Regierung seit<br />
Jahren um ausländische Investoren. Nach dem Fehlschlagen einiger<br />
Versuche ist der Anteil ausländischer Direktinvestitionen vernachlässigbar.<br />
Um weitere Investoren zu locken, zeichnete die Regierung<br />
laut Firoz übertriebene Wachstumsszenarien für den Stahleinsatz.<br />
Dies lockte viele Investoren an, die kleine Stahlwerke errichteten.<br />
Jedes Unternehmen verfolgte seine eigene Idee. Unzählige Projekte<br />
waren nicht gut durchdacht und scheiterten. Jeder Miss erfolg<br />
schmälerte das Potenzial der indischen Stahlindustrie und reduzierte<br />
ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Aktuell existieren nur<br />
wenige Werke mit operativer Exzellenz. Indiens Stahlindustrie benötigt<br />
mehr Rohstoffe und Energie als ihre Wettbewerber. Die Produktivität<br />
ist schwach und die Lohnkosten bieten kaum noch einen<br />
Vorteil. Innovationen entwickeln allein private Unternehmen. Den<br />
staatseigenen Erzeugern fehlt hierfür das Kapital. Sie produzieren<br />
relativ minderwertige Stähle und verdienen kaum noch Geld.<br />
(sm 180305955)<br />
Indiens Rohstahlproduktion: Anteil privater Unternehmen<br />
1992/3 37,2%<br />
2000/1<br />
2016/7<br />
49,1%<br />
81,1%<br />
100%<br />
Quelle: POSRI, Asian Steel Watch 4.2017<br />
Indien: Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />
Anlagen- und<br />
Maschinenbau<br />
Automobile<br />
Rest<br />
8,8%<br />
18,2%<br />
14,0%<br />
59,0%<br />
Bau 59%, davon:<br />
Hausbau 23 %<br />
Industriebau 17%<br />
Infrastruktur 17%<br />
Schienen 2%<br />
Quelle: POSRI, Asian Steel Watch 4.2017<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
12 K Steel International<br />
Kein Land in Sicht<br />
Asiens Schiffbauindustrie leidet weiter<br />
Seoul. Werften in Korea, China und Japan hoffen auf neue Aufträge. Diese<br />
kommen zwar vereinzelt, erreichen aber innerhalb der nächsten zehn Jahre<br />
nicht annähernd das Vorkrisenniveau.<br />
Im Jahr 2016 hatten alle Neubauaufträge<br />
der Welt ein Volumen von 21,4 Mill. BRZ<br />
(Bruttoraumzahl). Bis zum Jahr 2027 prognostizieren<br />
Experten einen Anstieg auf<br />
68 Mill. BRZ. Mehr ist aber nicht drin. Seit<br />
dem Jahr 2010 stagniert diese Branche. Verantwortlich<br />
hierfür sind vor allem der sinkende<br />
Baltic Dry Index (BDI), ausbleibende<br />
Ladungen und ein Überangebot an Frachtern.<br />
Der Preisindex für das Verschiffen der<br />
wichtigsten Güter auf den maritimen Hauptrouten<br />
stieg vor der weltweiten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise auf mehr als 10.000 Punkte.<br />
Seit sechs Jahren plätschert er unterhalb<br />
der Marke von 2.000.<br />
Im Jahr 2011 erreichten die weltweiten<br />
Neubauaufträge ein Rekordvolumen von<br />
116,5 Mill. BRZ. Bis zum Jahr 2016 fielen sie<br />
um 82 % auf 21,4 Mill. BRZ. Die drei großen<br />
Schiffbaunationen Korea, China und Japan<br />
reduzierten ihren gemeinsamen Weltmarktanteil<br />
von 92 % im Jahr 2013 auf 82,2 %<br />
drei Jahre später.<br />
In den ersten neun Monaten des Jahres<br />
2017 kletterten die Neubauaufträge im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum um 92 % auf<br />
31,8 Mill. BRZ. Trotz dieses Anstieges bleibt<br />
aber auch im Jahr 2018 eine Buchungslücke<br />
bestehen. Dieser bereits in den vergangenen<br />
zwei bis drei Jahren verzeichnete Leerlauf<br />
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UND WARMROHRRICHT MASCHINE<br />
Düsseldorf. voestalpine Tubulars GmbH & Co<br />
KG in Kindberg-Aumühl, Steiermark, Österreich,<br />
hat eine neue Wärmebehandlungslinie und eine<br />
Warmrohrrichtmaschine von der SMS group<br />
erfolgreich in Betrieb genommen. Die Anlage ist<br />
ausgelegt für Nahtlosrohre zwischen 60,3 und<br />
wirkt sich auch auf die Auslieferungen aus.<br />
Sie werden Schätzungen zufolge bis zum<br />
Jahr 2020 auf 50,4 Mill. BRZ sinken, dürften<br />
sich dann aber bis zum Jahr 2025 schrittweise<br />
erholen. In den Jahren 2013 bis 2016<br />
sanken die Auslieferungen aufgrund ausbleibender<br />
Aufträge auf 70 Mill. BRZ. In den<br />
ersten neun Monaten 2017 erhöhten sich<br />
die Auslieferungen um 3 % auf 54 Mill. BRZ.<br />
Da Korea, China und Japan im Jahr 2016<br />
rd. 90,8 % aller Neubauten übergaben, leiden<br />
sie stärker unter der Flaute als alle anderen<br />
Nationen.<br />
China hält sich besser als<br />
Korea und Japan<br />
Chinas Schiffbauindustrie wächst seit dem<br />
Jahr 2011 nicht mehr. Sie ist weiterhin<br />
beeinträchtigt von den Auswirkungen der<br />
weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
und der nachlassenden Nachfrage nach Seefracht.<br />
Im Jahr 2013 erreichten die Neubauaufträge<br />
mit einem Volumen von 52 Mill.<br />
BRZ zwar ein Zwischenhoch, fielen dann<br />
aber bis zum Jahr 2016 auf 10,4 Mill. BRZ.<br />
In den ersten neun Monaten 2017 kletterten<br />
die Neubauaufträge um 32 %. Im<br />
Vergleich zu Korea und Japan steht China<br />
etwas besser da, weil 2016 rd. 40 % der<br />
Bestellungen von chinesischen Eigentümern<br />
273,0 mm Außendurchmesser. Es können Stähle<br />
bis zu einem Legierungsgehalt von rd. 20 % verarbeitet<br />
werden.<br />
Die Kapazität der Anlage liegt bei maximal<br />
25 t/h. Mit dem Bau dieser Anlage stärkt voestalpine<br />
seine Position auf dem Markt für Nahtlosrohre<br />
für die Öl- und Gasexploration.<br />
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/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180305921)<br />
kamen. Die Auslieferungen spiegelten die<br />
schleppende Nachfrage wider und sanken<br />
2016 auf 22,3 Mill. BRZ.<br />
Bei den Bestellungen ändern sich die Vorlieben.<br />
Der wichtigste Schiffsbautyp in China,<br />
der Massengutfrachter, verliert an Bedeutung.<br />
Sein Anteil an den Neubauaufträgen<br />
fiel von 71,3 % im Jahr 2010 auf 42,8 % im<br />
Jahr 2016. Der Anteil von Containerschiffen<br />
stieg wegen der sinkenden Kosten und der<br />
steigenden technischen Leistungsfähigkeit<br />
im gleichen Zeitraum von 4,4 % auf 35,9 %.<br />
Diese Verschiebung zeigt sich auch bei den<br />
Übergaben. Der Anteil der Bulk Carrier fiel<br />
von 61,4 % im Jahr 2010 auf 56,8 % im Jahr<br />
2016. Der Anteil der Containerschiffe stieg<br />
in diesem Zeitraum um 4,3 %.<br />
Chinas Auslieferungen dürften Schätzungen<br />
zufolge im Jahr 2019 den Tiefpunkt erreichen,<br />
dann aber infolge neuer Aufträge bis<br />
zum Jahr 2027 wieder schrittweise steigen.<br />
Koreas Werften verlieren viel Geld<br />
Die drei größten Werften Koreas schreiben<br />
hohe Verluste und restrukturieren sich. Sie<br />
erhalten aber weiterhin die meisten Aufträge<br />
für riesige Containerschiffe, Gastanker<br />
und große Offshoreanlagen. Dies wird sich<br />
trotz der intensiven Bemühungen Chinas<br />
auch in naher Zukunft nicht ändern. Aufgrund<br />
der Buchungslücken werden die Auslieferungen<br />
im Jahr 2019 aber auf 14,5 Mill.<br />
BRZ sinken. Dank neuer Aufträge für um -<br />
weltfreundliche Tanker dürften diese aber<br />
anschließend steigen.<br />
Auch die japanische Schiffbauindustrie<br />
leidet unter der weltweiten Krise und ausbleibenden<br />
Bestellungen aus dem Binnenmarkt.<br />
Die Neubauaufträge sanken im Jahr<br />
2016 um 88 % auf 3 Mill. BRZ. In den ersten<br />
neun Monaten 2017 stiegen sie lediglich um<br />
35 % auf 3,4 Mill. BRZ. Japan war zunächst<br />
weniger als China und Korea von der<br />
Buchungslücke betroffen, da sich in den<br />
Büchern noch Aufträge für einen Zeitraum<br />
von 2,5 Jahren stauten. Um den rückläufigen<br />
Bulk-Carrier-Markt zu kompensieren,<br />
erhöht Japan zudem den Anteil an Tankern<br />
und Gastankern.<br />
Japan wird bis zum Jahr 2027 Neubauaufträge<br />
im Volumen zwischen 10 Mill. und<br />
14 Mill. BRZ erhalten. Das Jahr 2017 dürfte<br />
aber wegen des schwachen Inlandsmarktes<br />
tiefere Dellen als in China und Korea hinterlassen.<br />
(sm 180305957)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Steel International K 13<br />
Chinas Geld ist gern gesehen<br />
Indiens Stahlindustrie benötigt umfangreiche Investitionen<br />
Mumbai. Die indische Stahlindustrie ist international nicht wettbewerbsfähig.<br />
Die Anlagen sind zu klein, die Technik veraltet. Weder die Regierung<br />
noch private Erzeuger verfügen über ausreichend Kapital für Modernisierungen.<br />
Nun sollen chinesische Unternehmen verstärkt im Nachbarland<br />
investieren.<br />
Chinas Stahlerzeuger sind nicht abgeneigt.<br />
Noch lieber würden sie aber ihre<br />
Exporte nach Indien erhöhen. Die Nachfrage<br />
im eigenen Land schwächelt weiter und die<br />
Überkapazitäten müssen ausgelastet werden.<br />
So versuchen chinesische Stahlerzeuger<br />
zunächst gemeinsam mit der Stahl einsetzenden<br />
Industrie in Indien, einen Fuß in<br />
die Tür zu bekommen.<br />
Indiens Premierminister Narendra Modi<br />
wirbt offen für chinesische Investitionen.<br />
Nach Einschätzung des Posco Research Institute<br />
(POSRI) ist es ihm aber noch nicht<br />
gelungen, das Umfeld für ausländische<br />
Investoren ausreichend freundlich zu gestalten.<br />
Es existieren oft langwierige Genehmigungsprozesse<br />
und unsichere Rechtsrahmen.<br />
Indien importiert seit vielen Jahren Stahlerzeugnisse<br />
aus China. Im Jahr 2015 waren<br />
es 5 Mill. t. Diese hohen Importe schädigten<br />
die heimische Industrie. Kleine und große<br />
Hersteller, wie SAIL, JSW und JSPL erwirtschafteten<br />
im Geschäftsjahr 2015/16 hohe<br />
Nettoverluste. Die Stahlindustrie bat die<br />
Regierung um Unterstützung. Diese erhob<br />
diverse Importzölle und verbesserte so<br />
zumindest die finanzielle Situation großer<br />
Erzeuger. Gleichwohl ist die gesamte indische<br />
Stahlindustrie weiterhin bedroht. Sie ist<br />
die verlustreichste Branche des Landes.<br />
Abgesehen von den hohen Importen aus<br />
China schwächten die Handelsschutzmaßnahmen<br />
der Regierung die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Stahlerzeuger in den Punkten<br />
Unternehmensgröße, Technologie und Kosten.<br />
Anfang <strong>März</strong> 2016 waren die Stahlerzeugungsanlagen<br />
Indiens kleiner als der<br />
weltweite Standard.<br />
Indiens Stahlindustrie hätte sich bereits<br />
vor der Importschwemme restrukturieren<br />
müssen, da steigende Roh- und Brennstoffkosten<br />
die Gewinne aufzehrten. Die großen<br />
privaten Erzeuger wie JSPL, Essar und Bhushan<br />
litten zudem unter aggressiven Zukäufen<br />
im In- und Ausland.<br />
China betrachtete Indien zunächst als Rohstofflieferant<br />
für die eigene Stahlindustrie,<br />
die seinerzeit noch mit großen Schritten<br />
wuchs. Seit dem Jahr 2012/13 geht es vorrangig<br />
um die Steigerung der Exporte. Künftig<br />
stehen Investitionen im Up- und Downstreambereich<br />
im Fokus.<br />
Sollten chinesische Unternehmen innerhalb<br />
der nächsten fünf Jahre die Investitionen<br />
in die Infrastruktur Indiens erhöhen und<br />
ihre Anteile an indischen Unternehmen aufstocken,<br />
dürften auch japanische und südkoreanische<br />
Investoren ins Land kommen,<br />
um sich rechtzeitig Anteile zu sichern. Wenn<br />
indische Unternehmen dann ebenfalls in die<br />
verarbeitende Industrie investieren, könnte<br />
der Stahleinsatz innerhalb der nächsten fünf<br />
bis zehn Jahre steigen. So, wie er es in China<br />
in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende<br />
tat.<br />
Die indische Regierung plant bis zum Jahr<br />
2020 einen Anstieg des sichtbaren Fertigstahleinsatzes<br />
auf 111 Mill. t und bis zum<br />
Jahr 2030 auf 206 Mill. t. Um diesen Bedarf<br />
aus eigener Kraft decken zu können, muss<br />
die Rohstahlerzeugungskapazität signifikant<br />
gesteigert werden. Vorgesehen ist bis zum<br />
Jahr 2020 ein Anstieg um 25 Mill. t, bis 2025<br />
um 89 Mill. t und bis 2030 um 64 Mill.t.<br />
Branchenexperten gehen davon aus, dass<br />
diese Ziele zu hoch gesteckt sind, siehe auch<br />
unseren Bericht auf Seite 10.<br />
(sm 180305908)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
14 K Steel International<br />
Europäer benötigen mehr Stahl<br />
Brüssel. Der Stahleinsatz in der Europäischen Union wird im laufenden und im kommenden Jahr weiter steigen.<br />
Die gute Auftragslage der verarbeitenden<br />
Industrie ermögliche 2018 und 2019<br />
Verbesserungen um 1,9 % beziehungsweise<br />
1,4 %, prognostizierte der europäische<br />
Stahlverband Eurofer. Nicht ganz so rosig<br />
sieht es beim Stahlangebot aus. Hier könnten<br />
Importe die Lage verzerren.<br />
»Die Aussichten für eine kontinuierliche<br />
Erholung der europäischen Stahlnachfrage<br />
sind gut«, sagte Eurofer-Generaldirektor<br />
Axel Eggert. Er zeigte sich auch mit dem<br />
Verlauf des Jahres 2017 zufrieden. Der<br />
Stahl einsatz dürfte in Europa um 1,9 %<br />
geklettert sein. Möglich wurde dies vor<br />
allem aufgrund höherer Investitionen in der<br />
verarbeitenden Industrie und im Baugewerbe<br />
sowie aufgrund eines ausgeweiteten<br />
Exportgeschäftes.<br />
Im dritten Quartal 2017 war der sichtbare<br />
Stahleinsatz im Vergleich zum Vorjahr in den<br />
28 Staaten der EU um 1,1 % gestiegen. Im<br />
zweiten Quartal waren die Lieferungen aus<br />
dem Binnenmarkt infolge eines starken<br />
Drittstaatenimportanstieges zurückgegangen.<br />
Weltweit waren sie aber um 4,4 % ge -<br />
wachsen.<br />
Die Importe kletterten innerhalb des ersten<br />
Halbjahres 2017 um 8 %. Infolge der<br />
weltweit steigenden Stahlpreise und der von<br />
der EU-Kommission auferlegten Strafzölle<br />
fielen die Einfuhren im dritten Quartal um<br />
14 %. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die<br />
Lücke zwischen den EU-Binnenmarkt- und<br />
den Importpreisen verkleinert. Allerdings<br />
kamen vermehrt Importe aus anderen Drittstaaten<br />
in die Union. Diese Situation dürfte<br />
im vierten Quartal angehalten haben.<br />
Die Stahl einsetzende Industrie Europas<br />
erholte sich im vergangenen Jahr weiter. Vor<br />
allem verbesserten sich die Bedingungen in<br />
Mitteleuropa. Die beste Entwicklung nahmen<br />
die Stahlrohrerzeuger, dicht gefolgt<br />
von den Maschinenbauern, den Herstellern<br />
von elektrischen Haushaltsgeräten und der<br />
Bauindustrie. Die Automobilindustrie wuchs<br />
indes weniger schnell als im Vorjahr.<br />
Die Aussichten für das laufende Jahr<br />
bezeichnet Eurofer als positiv. Die Stahl einsetzende<br />
Industrie soll 2018 um 2,2 % und<br />
2019 um 1,8 % wachsen. Für das Bruttoinlandsprodukt<br />
der Union sieht der Stahlverband<br />
2018 einen Anstieg von 2,2 % und<br />
2019 von 1,9 %.<br />
(sm 180306057)<br />
Eurofer-Prognose für Stahl einsetzende Wirtschaftszweige<br />
Veränderungen in %: des SWIP-Indexes (Steel Weighted Industrial Production, stahlrelevante Industrieproduktion)<br />
Anteil an der ges.<br />
Verwendung in %<br />
Jahr 2017 1. Qu. 2018 2. Qu. 2018 3. Qu. 2018 4. Qu. 2018 Jahr 2018 Jahr 2019<br />
Bau 35 4,3 2,3 21,3 2,8 3,0 2,6 2,2<br />
Maschinenbau 14 4,9 3,4 3,6 2,9 2,5 3,1 1,9<br />
Automotive 18 3,7 1,9 2,1 2,1 0,7 1,7 1,1<br />
Haushaltsgeräte 3 3,7 2,9 3,4 1,4 2,9 2,7 2,6<br />
Transport 2 2,3 1,6 3,5 3,3 3,1 2,8 2,9<br />
Rohre 13 8,3 – 1,9 – 3,1 0,9 2,6 – 0,5 0,7<br />
Metallwaren 14 5,0 3,0 3,5 2,9 2,2 2,9 2,3<br />
Verschiedenes 1 2,9 1,2 2,8 2,5 1,4 2,0 3,0<br />
Gesamt 100 4,7 1,9 2,1 2,5 2,3 2,2 1,8<br />
Quelle: Eurofer Economic and Steel Market Outlook 2018 – 2019, Februar 2018<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Nach der Gründung im Jahr 1978 feiert Salico S.p.A. nun sein 40-jähriges Bestehen. In den 4-Jahrzehnten<br />
hat Salico die etallindustrie mit oil rozess- und Behandlungslinien in einer stalichen Bandreite<br />
eliefert. iese Bandreite reicht on scheren Anlagen is hin zu Anlagen für den ünnandereich<br />
der Stahl- Edelstahlindustrie und auch für Aluminium der Automoil- ufahrndustrie.<br />
eichte Schere Spaltanlagen ausgerüstet mit Salico Spaltband Bremsgerüst (Bridle)<br />
uerteilanlagen für Aluminium der ufahrndustrie ausgerüstet mit Salico Vakuum Stapler<br />
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16 K Steel International<br />
Ressourceneffiziente Werkstofftechnologie<br />
gefordert<br />
Vermeiden, recyceln und Chancen der Digitalisierung nutzen<br />
Osnabrück. »Ressourcenproduktivität« muss ein »Megathema«<br />
werden, so appellierte der Physiker und Ko-Präsident des Club of Rome,<br />
Prof. Dr. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, beim Umweltpreissymposium der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Braunschweig. Doch wie<br />
lassen sich ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen und<br />
gleichzeitig ein hoher Lebensstandard erreichen? Dies beleuchtet die<br />
DBU in einer neuen Fachinformation für Werkstofftechnologie.<br />
Die unterschiedlichen Werkstoffe von<br />
Metallen über Keramik, Glas, Kunst- und<br />
Naturstoffe bis hin zu Halbleitern bieten ein<br />
hohes Innovations- und Ressourceneffizienzpotenzial.<br />
Eine wesentliche Strategie aus<br />
Sicht der DBU ist das Wirtschaftsmodell der<br />
Circular Economy, also die Kreislaufwirtschaft.<br />
Anhand von Projektbeispielen illustriert<br />
die neue DBU-Fachinfo, wie sich verschiedene<br />
Aspekte der Kreislaufwirtschaft<br />
praktisch umsetzen lassen und erläutert in<br />
sechs Punkten Handlungsansätze für eine<br />
ressourceneffiziente Werkstofftechnologie.<br />
Wasser, Boden, Luft, biotische und abiotische<br />
Rohstoffe, der physische Raum, die<br />
strömenden Ressourcen wie Erdwärme,<br />
Wind- und Sonnenergie sowie die lebenden<br />
Organismen in ihrer Vielfalt zählen zu den<br />
natürlichen Ressourcen. Sie sind Voraussetzung<br />
zur Erhaltung des aktuellen und<br />
zukünftigen Lebens auf unserem Planeten.<br />
Wenn sich allerdings der bisherige Trend<br />
fortsetzt, wird die Entnahme von natürlichen<br />
Ressourcen von heute weltweit<br />
85 Mrd. t bis zum Jahr 2050 auf 186 Mrd. t<br />
ansteigen. Dies könnte die Tragfähigkeit der<br />
Erdsysteme dauerhaft überlasten.<br />
Rohstoffe nachhaltiger nutzen<br />
»Die Ressourceninanspruchnahme muss so<br />
weit sinken, dass die Tragfähigkeit der planetaren<br />
Systeme erhalten bleibt und den<br />
zukünftigen Generationen Ressourcen in<br />
ausreichender Menge zur Verfügung stehen.<br />
Gleiches gilt für die Feinverteilung von<br />
Stoffen, die Ressourcen »nicht rückholbar«<br />
macht«, betont Dr.-Ing. Jörg Lefèvre,<br />
DBU-Referatsleiter für Emissionsminderung<br />
und Ressourceneffizienz. »Hierfür kann die<br />
Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Beitrag<br />
leisten. In der Kreislaufwirtschaft wird der<br />
Wert von Produkten und Materialien erhalten.<br />
Abfall und Ressourcenverbrauch werden<br />
minimiert und wenn ein Produkt sein<br />
Lebensende erreicht, wird es wiederverwertet,<br />
um neuen Wert zu schöpfen.<br />
Gerade bei Werkstoffverbunden wie be -<br />
schichteten Oberflächen und Verbundwerkstoffen,<br />
z. B. im Leichtbau, bedeutet dies<br />
jedoch eine Herausforderung: Oftmals lassen<br />
sich die einzelnen Werkstoffbestand teile<br />
nicht wirtschaftlich voneinander trennen<br />
und sind mit herkömmlichen Recyclingverfahren<br />
nicht zurückzugewinnen. Ein Beispiel<br />
hierfür sind Konservendosen aus verzinntem<br />
Stahlblech, dem sogenannten Weißblech:<br />
Beim Recycling verteilt sich das knappe<br />
Metall Zinn in der Stahlschmelze. Dadurch<br />
geht es technisch irreversibel verloren und<br />
beeinträchtigt obendrein die Qualität des<br />
wiedereingeschmolzenen Stahls.<br />
»Produkte müssen so konzipiert und<br />
gefertigt werden, dass ihre Bauteile und die<br />
darin enthaltenen Stoffe auf einem möglichst<br />
hohen Werterhaltungsniveau ›rückholbar‹<br />
sind, zum Beispiel durch geeignete<br />
Werkstoffauswahl, Produktaufbau und Produktdokumentation«,<br />
erläutert Lefèvre die<br />
Position der DBU. In DBU-Förderprojekten<br />
gelingt beispielsweise die Rückgewinnung<br />
der Fasern aus Carbonverbundwerkstoffen<br />
– bekannt aus der Luftfahrt-, Wind- und<br />
Freizeitindustrie – sowie von Polyurethan-<br />
Blockweichschaumstoffen aus der Produktion<br />
von Matratzen und Polsterungen, um<br />
sie für die Produktion von Neuware wiederzuverwenden.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, Rohstoffe<br />
zu ersetzen, die unter umweltschädigenden<br />
bzw. nicht sozialverträglichen<br />
Bedingungen gefördert werden oder die<br />
knapp werden können. Beispiele sind<br />
Kobalt, Indium, Platingruppenmetalle oder<br />
einige Metalle der Seltenen Erden.<br />
Digitalisieren, Leihen und Teilen<br />
Doch nicht nur die verschiedenen Ressourcen<br />
selbst, sondern auch der Umgang mit<br />
ihnen bietet Ansätze für Ressourceneffizienz.<br />
Geschäftsmodelle wie Leasing (Leihen)<br />
oder Sharing (Teilen) befriedigen die<br />
Bedürfnisse von Kunden ressourceneffizienter<br />
als Geschäftsmodelle, die auf dem Verkauf<br />
einer möglichst großen Menge eines<br />
Produktes basieren. Auch die Digitalisierung<br />
eröffnet Möglichkeiten, Ressourcen einzusparen.<br />
Stichworte sind hier die dezentrale<br />
Fertigung oder das Internet of Things (IoT).<br />
Und noch ein weiteres Kriterium ist für<br />
den Erfolg der Kreislaufwirtschaft ausschlaggebend:<br />
Die Akzeptanz durch Produzenten,<br />
Anwender, Nutzer und Kunden. Daher fördert<br />
die DBU Ansätze, die ein Verständnis<br />
der komplexen Zusammenhänge vermitteln<br />
und die Akzeptanz von Maßnahmen im Hinblick<br />
auf die Kreislaufführung oder beim<br />
Produktdesign steigern.<br />
https://www.dbu.de/doiLanding<br />
1483.html<br />
/<br />
(sm 180305988)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Positiver Trend der italienischen<br />
Werkzeugmaschinenindustrie<br />
Cinisello Balsamo. Das Jahr 2017 war für die<br />
italienische Industrie von Werkzeugmaschinen,<br />
Robotern und Automationssystemen eindeutig<br />
positiv, sie verzeichnete eine zweistellige<br />
Wachstumsrate für alle Wirtschaftsindikatoren<br />
außer dem Export.<br />
Das Jahr 2018 werde ebenso positiv sein und die augenblickliche<br />
ausgezeichnete Situation des Sektors bestätigen, zeigte sich<br />
Massimo Carboniero, Präsident von Ucimu – Sistemi per Produrre,<br />
auf der Pressekonferenz zum Jahresende sicher. Wie aus den vom<br />
Centro Studi & Cultura di Impresa von Ucimu erarbeiteten Vorabschlussdaten<br />
hervorgeht, verzeichnete die Produktion im Jahr<br />
2017 einen Anstieg gegenüber dem vorhergehenden Jahr von<br />
10,1 % auf 6.110 Mill. €. Es handelt sich somit um das vierte<br />
aufeinanderfolgende Wachstumsjahr und beim absoluten Wert<br />
um den neuen Rekord für die italienische Fachindustrie.<br />
Dieses Ergebnis wurde sowohl von der ausgezeichneten Entwicklung<br />
der Lieferungen der italienischen Hersteller auf dem<br />
Inlandsmarkt bestimmt, die um 16,1 % auf 2.670 Mill. € anstiegen,<br />
als auch vom positiven Exportverlauf, der um 5,8 % auf<br />
3.440 Mill. € anstieg.<br />
Laut der von UCIMU verarbeiteten ISTAT- Daten bezüglich der<br />
ersten neun Monate des Jahres waren die wichtigsten Absatzländer<br />
des Sektors China (248 Mill. €, + 11,5 %), Deutschland<br />
(245 Mill., – 5,8 %), die Vereinigten Staaten (226 Mill., – 8,7 %),<br />
Frankreich (157 Mill., – 0,7 %) und Polen (110 Mill. + 22,2 %).<br />
Damit stärkt Italien seine Rolle auf internationaler Ebene.<br />
Insbesondere stieg im Jahr 2017 die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen,<br />
Robotern und Automationssystemen um<br />
13,8 % auf 4.390 Mill. € und überstieg so den Wert vor der Krise<br />
(4.345 Mill. €). Der positive Trend soll das gesamte Jahr 2018<br />
andauern. Die Produktion wird die 6.500 Mill. €-Grenze erreichen<br />
(+ 6,2 %), und der Export 3.600 Mill., 4,7 % mehr gegenüber<br />
dem Vorjahr. Die Nachfrage soll weiter ansteigen, rd.<br />
4.750 Mill. € (+ 8,2 %) werden erwartet, was sowohl die Lieferungen<br />
der italienischen Hersteller auf dem Inlandsmarkt nachziehen<br />
wird, die sich bei 2.890 Mill. € (+ 8,2 %) einpendeln sollten,<br />
als auch den Import, der auf 1.860 Mill. (+ 8, 1%) ansteigen<br />
könnte.<br />
www.ucimu.it<br />
/<br />
(sm 180305984)<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
18 K Steel International<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH übernimmt Teile von Asco Industries<br />
Luzern. SCHMOLZ + BICKENBACH hat den Zuschlag zur Übernahme der Standorte und Anlagen der französischen<br />
Asco Industries zum 1. Februar 2018 erhalten.<br />
Das industrielle Konzept der SCHMOLZ<br />
+ BICKENBACH-Gruppe umfasst eine enge<br />
Integration von Asco Industries in die Gruppe<br />
und zielt auf eine nachhaltige Verbesserung<br />
von Auslastung und Marktversorgung.<br />
Mit der Übernahme stärkt die SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH-Gruppe ihr Geschäft im Segment<br />
Qualitäts- & Edelbaustahl und baut<br />
ihre Position als eines der führenden Unternehmen<br />
für hochwertige Spezialstahl-Langprodukte<br />
in Europa weiter aus. Der Erwerb<br />
erfolgt im Zuge der Strategie, sich aktiv an<br />
der Konsolidierung der europäischen Speziallangstahlindustrie<br />
zu beteiligen. Zwischen<br />
den Standorten und Anlagen von Asco In -<br />
dustries und den Werken der SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH-Gruppe bestehen hervorragende<br />
Integrations- und Ergänzungsmöglichkeiten<br />
bei der Produktpalette und auch<br />
im Produktionsverbund. Das nachhaltige<br />
industrielle Konzept wird zu einer verbesserten<br />
Auslastung der Anlagen und somit zu<br />
einer effizienteren Produktionsstrategie und<br />
damit zu Kostenvorteilen führen.<br />
• Mit rd. 1.400 Mitarbeitern erzielte Asco<br />
Industries in 2016 einen Umsatz von<br />
373 Mill. €. Der französische Konzern<br />
verfügt über ausgezeichnete Produkte<br />
und eine starke Kundenbasis.<br />
• Der von SCHMOLZ + BICKENBACH mit<br />
8.900 Mitarbeitern erwirtschaftete Um -<br />
satz belief sich in 2016 auf 2,3 Mrd. €.<br />
Die Transaktion schließt die Übernahme der<br />
wichtigsten Standorte von Asco Industries<br />
ein. An diesen Standorten wird die Mehrheit<br />
der Arbeitsplätze gesichert. Gleichzeitig werden<br />
im Rahmen des Erwerbs bei SCHMOLZ<br />
+ BICKENBACH‘s französischer Business Unit<br />
Ugitech (Ugine, Savoie) neue Stellen geschaffen.<br />
Die Produktionsschwerpunkte an den<br />
bisherigen Standorten von Asco Industries<br />
bleiben die Herstellung und Verarbeitung<br />
von Speziallangstahl für die Marktsegmente<br />
Öl & Gas, Automobil und Maschinenbau<br />
sowie die Produktion von Kugellager-Stahl.<br />
www.schmolz-bickenbach.com<br />
/<br />
(sm 180306026)<br />
L STEEL TICKER<br />
MODERNSTE STRANGGIESS-<br />
TECHNIK FÜR SAARSTAHL<br />
Düsseldorf. Die Saarstahl AG, Völklingen, hat<br />
der SMS Concast den Auftrag zur Lieferung einer<br />
Fünfstrang-Knüppelgießanlage für das Stahlwerk<br />
Völklingen erteilt. Die neue Stranggießanlage ist<br />
ausgelegt für eine Jahresleistung von 850.000 t<br />
Knüppel und soll ihren Betrieb im dritten Quartal<br />
2019 aufnehmen.<br />
www.sms-group.com<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180305995)<br />
DIREKT BEFEUERTER OFEN<br />
FÜR FLORANGE<br />
Graz. Der internationale Technologiekonzern<br />
ANDRITZ erhielt von ArcelorMittal Atlantique &<br />
Lorraine S.A.S. den Auftrag zur Lieferung eines<br />
direkt befeuerten Ofens für die neue kontinuierliche<br />
Verzinkungsanlage im Werk Florange, Frankreich.<br />
Die Inbetriebnahme ist für das dritte Quartal<br />
2019 geplant.<br />
ArcelorMittal will im Werk Florange eine elektrolytische<br />
Verzinkungsanlage in eine kontinuierliche<br />
Feuerverzinkungslinie umbauen. Mit dieser<br />
Investition stärkt ArcelorMittal seine Marktposition<br />
bei modernen, hochfesten Stahlsorten für die<br />
Automobilindustrie.<br />
Nach den Lieferungen für die Werke Kessales<br />
und Gent wird dieser Ofen der dritte direkt be -<br />
feuerte sein, den ANDRITZ an ArcelorMittal innerhalb<br />
von drei Jahren liefert. Florange gehört zu<br />
den drei Werken von ArcelorMittal, die Usibor ® -<br />
und Alusi ® -Stahlband mit Breiten von bis zu<br />
1.850 mm erzeugen. Die neue Linie ermöglicht die<br />
Produktion von Usibor-Stahlsorten.<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180306046)<br />
EUROPAS STAHLHANDEL LEGTE<br />
EINE VERSCHNAUFPAUSE EIN<br />
Brüssel. Die Nachfrage nach Stahlerzeugnissen<br />
in der Europäischen Union ging im November<br />
2017 nach fünf Monaten kontinuierlichen An -<br />
stiegs zurück. Im Vergleich zum Vorjahr fielen die<br />
Auslieferungen der Flachstahl-Service-Center um<br />
0,4 % und die der nicht spezialisierten Stahlhändler<br />
um 1,9 %.<br />
Wegen der guten Entwicklung von Juni bis September<br />
2017 blieb die Bilanz der Flachstahl-Service-Center<br />
in den ersten elf Monaten im Jahresvergleich<br />
aber mit + 0,8 % positiv. Nach weiteren<br />
Angaben des europäischen Stahlhändlerverbandes<br />
EUROMETAL stieg die eingelagerte Menge im<br />
November 2017 und erreichte einen Index von<br />
107 nach 101 im November 2016. Vor allem<br />
erhöhte sich der Bestand an feuerverzinkten und<br />
beschichteten Feinblechen.<br />
Die nicht spezialisierten Stahlhändler mussten<br />
in den ersten elf Monaten 2017 indes einen<br />
Absatzrückgang von 1,7 % verzeichnen. Das<br />
Lagervolumen stieg im November 2017 leicht an<br />
und erreichte den Index 100 nach 96 ein Jahr<br />
zuvor. Der Bestand reichte für einen Bedarf von<br />
68 Verkaufstagen. Im November 2016 entsprach<br />
das Volumen nur 65 Tagen.<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180305997)<br />
STAHLHANDEL IN EUROPA – SO<br />
LALA<br />
Brüssel. Die europäischen Stahl-Service-Center<br />
haben im Jahr 2017 nur 0,2 % mehr Erzeugnisse<br />
als im Vorjahr verkauft. Warmgewalzte, kaltgewalzte,<br />
feuerverzinkte und andere beschichtete<br />
Flachstähle trugen zu dieser positiven Entwicklung<br />
bei. Die eingelagerte Menge verharrte Ende<br />
Dezember 2017 nach weiteren Angaben des europäischen<br />
Stahlhändlerverbandes EUROMETAL auf<br />
dem Indexniveau des Vorjahres von 107 (Index<br />
2015 = 100). Allerdings änderte sich die Zusammensetzung<br />
des Bestandes. Feuerverzinkte und<br />
andere beschichtete Flachstähle stiegen von 110<br />
auf 127, warmgewalzte Flachstähle fielen von 104<br />
auf 93 und kaltgewalzte Flachstähle sanken von<br />
106 auf 99.<br />
Die nicht spezialisierten Stahlhändler konnten<br />
2017 das Niveau des Vorjahres nicht halten und<br />
verzeichneten einen Rückgang von 0,8 %. Allein<br />
warm- und kaltgewalzte Flachstähle sowie Rohre<br />
waren 2017 stärker als 2016 gefragt. Die sinkende<br />
Nachfrage ließ das Lagervolumen von 99 auf<br />
101 steigen.<br />
kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 180306082)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Steel International K 19<br />
L STEEL TICKER<br />
FERALPI RIESA MACHTE WINTERPAUSE<br />
Riesa. Alljährlich nutzt FERALPI STAHL die traditionell weniger ausgelasteten<br />
Wintermonate für wichtige Reparaturarbeiten an den Anlagen. Im<br />
Dezember/Januar stand zeitweilig die Produktion im Stahlwerk still und auch<br />
das Walzwerk fuhr seine Produktion herunter. Erneuerungen im Riesaer Stahlwerk<br />
gab es beispielsweise am E-Ofen, am Pfannenofen, der Stranggießanlage,<br />
der Schrotthalle und im Walzwerk. Alle Reparaturmaßnahmen konnten<br />
wie geplant umgesetzt werden und dienen der Instandhaltung und Optimierung<br />
des Anlagebestandes, meldete das Unternehmen.<br />
www.feralpi.de<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180306078)<br />
BRITISH STEEL SCHLIESST SCUNTHORPE FÜR IMMER<br />
London. Der Stahlerzeuger British Steel wird sein Grobblechwerk in Scunthorpe<br />
nicht wieder in Betrieb nehmen, sondern alle Anlagen und Maschinen<br />
meistbietend verkaufen. Ob auch die Gebäude abgerissen werden, ist noch<br />
nicht entschieden. Da die ehemalige Eigentümerin Corus das Werk bereits<br />
im Dezember 2015 stillgelegt hatte, resultieren aus der aktuellen Entscheidung<br />
keine Arbeitsplatzverluste.<br />
British Steel will Scunthorpe nicht wieder in Betrieb nehmen, da der Komplex<br />
aufgrund billiger Importe und hoher Stromkosten nicht mehr wettbewerbsfähig<br />
ist. Der Stahlerzeuger investiert stattdessen in seine Kerngeschäftsfelder,<br />
u. a. Schienen, Walzdraht, Profile und Baustahl.<br />
www. britishsteel.co.uk<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180306016)<br />
ENDABNAHME FÜR ELEKTRO LICHTBOGENOFEN<br />
BEI EVRAZ<br />
London. Im November hat EVRAZ Consolidated West Siberian Metallur gical<br />
Plant (EVRAZ ZSMK) die Endabnahmebescheinigung für einen von Primetals<br />
Technologies modernisierten Elektrolichtbogenofen erteilt. Der Elektrolichtbogenofen<br />
Nr. 2 ist Teil der Vorblockproduktion des Schienenwerks von<br />
EVRAZ ZSMK im sibirischen Nowokusnezk. Ziele des Projektes waren es, die<br />
Produktivität des Ofens weiter zu verbessern, insbesondere durch verkürzte<br />
Schmelzfolgezeiten, sowie den Elektrodenverbrauch zu reduzieren. Den Auftrag<br />
hatte Primetals Technologies Im Juli 2015 erhalten. EVRAZ ZSMK<br />
betreibt in Nowokusnezk in der Oblast Kemerowo zwei Produktionsstätten<br />
für Langprodukte und Schienen. Das Schienenwerk verfügt über einen Elektrolichtbogenofen,<br />
eine Vorblock-Stranggießanlage, eine Schienenwalz- und<br />
eine Profilwalzlinie. Es werden Schienen mit einer Länge bis zu 100 m nach<br />
internationalen Standards produziert, sowohl für den russischen Markt als<br />
auch für den Export.<br />
www.primetals.com<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180305993)<br />
ZWEI NACHWÄRMOFEN FÜR JSW DOLVI WORKS<br />
Dolvi. Der Anlagenbauer Fives entwirft und errichtet für den indischen<br />
Stahlerzeuger JSW Dolvi Works zwei Nachwärmofen mit einer Ka pazität<br />
von jeweils 450 t/h. Die beiden Stein-Digit@l- Öfen sind Teil eines neuen<br />
Warmbandwerkes und verfügen aktuell über die höchste Kapazität im Land.<br />
Das an der Westküste Indiens beheimatete Stahlunternehmen baut zudem<br />
weitere Bereiche seiner Erzeugung mit einer geplanten Kapazität von<br />
5 Mill. t/a aus.<br />
www.jsw.in<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180306018)<br />
EUROMETAL WÄCHST<br />
Basel. Der türkische Flachstahlverband Yisad ist neues Mitglied von EURO-<br />
METAL, dem europäischen Dachverband für die Distribution von Stahl, Rohr<br />
und Metall. Die in Istanbul ansässige Industrievereinigung Yisad zählt gegenwärtig<br />
77 Mitglieder, darunter sind Erzeuger von warmgewalzten, kaltgewalzten<br />
und verzinkten Flachstählen, Stahl-Service-Center, Händler und Rohrerzeuger.<br />
Yisad engagiert sich vor allem für die Optimierung von Lieferketten.<br />
www.eurometal.net<br />
/<br />
ZWEI NEUE PFANNEN AUFHEIZSTÄNDE<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180306061)<br />
London. Der deutsche Stahlproduzent die Hüttenwerke Krupp Mannesmann<br />
GmbH (HKM) hat Primetals Technologies den Auftrag erteilt, für das<br />
LD-Blasstahlwerk am Standort Duisburg-Huckingen zwei neue Pfannenaufheizstände<br />
zu liefern. Die Aufheizstände sind für die Behandlung von 5,6 Mill. t/a<br />
Flüssigstahl im vollautomatischen Betrieb ausgelegt und damit Industrie-4.0-<br />
fähig. Die Verwendung von kupferplattierten Deckeln erhöht die Lebensdauer<br />
und sichert die Qualität der Schmelzen. LiquiRob-Systeme übernehmen Aufgaben<br />
wie Temperaturmessung und Probennahme, die früher manuell ausgeführt<br />
werden mussten. Dies verbessert die Arbeitssicherheit. Mithilfe der neuen Öfen<br />
lassen sich die Betriebskosten im Stahlwerk erheblich senken. Außerdem können<br />
der Phosphorgehalt der Schmelzen reduziert und höhere Legierungsmittelanteile<br />
verarbeitet werden. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2019 geplant.<br />
www.primetals.com<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180305990)<br />
Die neue KASTOwin pro.<br />
Hochleistungssägen für alle.<br />
Bei den unterschiedlichsten Sägeaufgaben überzeugt<br />
die Hochleistungsbandsäge KASTOwin pro mit ihrem<br />
breiten Anwendungsspektrum. Zahlreiche Funktionen<br />
können dabei intelligent über die zentrale Steuerung<br />
ereint werden und sind arant für fzienz und räzision.<br />
Ausdruck dieser hervorragenden Leistung ist die<br />
deutliche Reduzierung der Schnittzeiten.<br />
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www.kasto.com<br />
Tube Düsseldorf | 16. - 20.04.18 | Halle 06 / Stand 6A07<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
20 Stahlstandort Deutschland<br />
Förderung fortgesetzt<br />
Dillinger vertieft strategische Partnerschaft mit der Saar-Uni<br />
Dillingen/Saarbrücken. Das saarländische Stahlunternehmen<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke will seine strategische Partnerschaft mit<br />
der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der Universität des<br />
Saarlandes und dem Steinbeis-Forschungszentrum für Werkstofftechnik<br />
(MECS) langfristig fortsetzen.<br />
Mücklich, Professor für Funktionswerkstoffe<br />
der Universität des Saarlandes, der auf dem<br />
Campus auch das Steinbeis-Forschungszentrum<br />
für Werkstofftechnik (MECS) leitet.<br />
»Wir wollen helfen, die Qualitätskontrolle in<br />
der Stahlproduktion weiter zu verbessern«,<br />
er klärt der Materialforscher.<br />
(sm 180205917)<br />
Seit 2014 hat der Stahlspezialist Dillinger<br />
gemeinsame Forschungsprojekte zum<br />
Thema Stahl gefördert. Drei Professoren der<br />
Saar-Uni haben sich dadurch mit ihren<br />
Teams auf den vielseitigen Werkstoff konzentrieren<br />
können. Das Ergebnis: Drei Doktorarbeiten<br />
kurz vor dem Ziel, 25 Bachelorund<br />
Masterarbeiten, zehn internationale<br />
Veröffentlichungen und 20 Vorträge auf<br />
wissenschaftlichen Konferenzen.<br />
Forschung an Grobblechen<br />
Auf vielen Offshore-Windkraftanlagen kommen<br />
Grobbleche des saarländischen Stahlunternehmens<br />
Dillinger zum Einsatz. »Diese<br />
müssen Windböen in Orkanstärke und enormen<br />
Meeresströmungen standhalten«, er -<br />
klärt Bernd Münnich, der an der Saar-Uni in<br />
der Werkstofftechnik promoviert hat und<br />
heute zuständig für den Bereich Technik im<br />
Vorstand von Dillinger ist. Die Herstellung<br />
der Spezialstähle sei daher äußerst an -<br />
spruchsvoll und von vielen Faktoren abhängig,<br />
angefangen bei der chemischen Zusammensetzung<br />
über das verwendete Walzverfahren<br />
bis hin zu den verschiedenen Wärmebehandlungen.<br />
»In den gemeinsamen Forschungsprojekten<br />
mit Materialwissenschaftlern<br />
der Saar-Uni wollen wir über 3-D-Analysetechniken<br />
die inneren Strukturen des<br />
Stahls noch genauer verstehen. Mithilfe<br />
neuer Simulationsverfahren wollen wir zu -<br />
dem die gewünschten Eigenschaften des<br />
Stahls besser vorhersagen, damit wir uns<br />
langwierige und teure Betriebsversuche sparen<br />
können«, erläuterte Münnich bei der<br />
Verlängerung des Kooperationsvertrages<br />
über drei weitere Jahre, mit dem erneut Forschungsprojekte<br />
mit knapp 1 Mill. € gefördert<br />
werden sollen.<br />
»Das ist eine langfristige strategische Partnerschaft<br />
mit dem saarländischen Stahlunternehmen«,<br />
erläutert Frank<br />
« KONTAKT<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke<br />
SHS - Stahl-Holding-Saar<br />
GmbH & Co.KGaA<br />
Werkstraße 1<br />
66763 Dillingen/Saar<br />
Tel. +49 6831 47-0<br />
www.stahl-holding-saar.de<br />
« KONTAKT<br />
Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe<br />
der Universität des Saarlandes<br />
Steinbeis-Forschungszentrum<br />
Material Engineering Center<br />
Saarland (MECS)<br />
Campus Building D33<br />
66123 Saarbrücken<br />
Tel. +49 681 302-70500<br />
(Foto: Dillinger)<br />
(Foto: OliverDietze/Universität des Saarlandes)<br />
Studentin im Labor für Atomsonden-Tomographie der<br />
Universität des Saarlandes<br />
Blick in das neue vollautomatische Stahlwerkslabor<br />
von Dillinger<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Stahlstandort Deutschland 21<br />
Ilsenburger Grobblech startet Projekt für neue Wärmebehandlungslinie<br />
Salzgitter. Die Ilsenburger Grobblech GmbH (ILG), eine Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, hat jetzt das Projekt<br />
»Neue Wärmebehandlungslinie« gestartet. Dies ist die bisher größte Einzelinvestition am Standort.<br />
Eine neue Wärmebehandlungslinie ist<br />
Hauptbestandteil des Projektes, mit dem die<br />
Salzgitter AG die Grobblechaktivitäten in<br />
Ilsenburg konzentriert und sicher für zu -<br />
künftige Anforderungen aufstellt. Die Inbetriebnahme<br />
ist für Anfang 2020 geplant. Es<br />
werden mehr als 150 Mill. € investiert.<br />
Die energieeffiziente Wärmebehandlungslinie<br />
erfüllt höchste Qualitäts- und Ebenheitsanforderungen.<br />
Die integrierte Multi-<br />
Flex-Quench ® ermöglicht aufgrund extrem<br />
flexibler Abkühlstrategien die Produktion<br />
eines breiten Produktportfolios inklusive<br />
besonders anspruchsvoller Grobblechgüten.<br />
Mit der Lieferung der Wärmebehandlungslinie,<br />
Projektname »Adjustage 2« wurde die<br />
SMS group beauftragt. Das Werkstoffspektrum<br />
umfasst u. a. hochfeste Kohlenstoffstähle,<br />
verschleißfeste Stähle, nickellegierte<br />
Stähle, Stähle für Offshore-Konstruktionen<br />
der Windkraftanlagen, Stahlsorten für den<br />
Druckbehälterbau sowie Einsatz- und Vergütungsstähle.<br />
Der Salzgitter-Konzern hat<br />
– seit der Übernahme des Standorts im Jahr<br />
1992 – mehr als 200 Mill. € in Ilsenburg<br />
investiert. Zum Projekt »Neue Wärmebehandlungslinie«<br />
erklärt Prof. Dr.-Ing. Heinz<br />
Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der<br />
Salzgitter AG: »Diese richtungsweisende<br />
Investition ist ein klares Bekenntnis des Salzgitter-Konzerns<br />
zur Stahlproduktion in Ilsenburg<br />
und belegt, dass Restrukturierung und<br />
Zukunftssicherung bei uns Hand in Hand<br />
gehen. Es ist auch Ausdruck der Wertschätzung<br />
und des Vertrauens, das Vorstand,<br />
Konzerngeschäftsleitung und Aufsichtsrat<br />
in Motivation, Qualifikation und Loyalität<br />
der Belegschaft in Ilsenburg setzen.«<br />
Mit der Investition werden jährlich mehr<br />
als 200.000 t Grobblech geglüht und an -<br />
schließend weiterverarbeitet. Sie ist für Bleche<br />
mit Dicken zwischen 5 und 175 mm bei<br />
Breiten zwischen 600 und 3.500 mm ausgelegt.<br />
Bei Längen zwischen 4 und 24 m<br />
haben die Bleche ein Maximalgewicht von<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
22 K Branchenbericht<br />
Autoindustrie sieht sich für<br />
schwierige Zeiten gerüstet<br />
VDA schreibt den Verbrennungsmotor noch nicht ab<br />
Düsseldorf. Obwohl im Abgasskandal immer neue Manipulationen<br />
zutage kommen, zeigt sich die deutsche Autoindustrie optimistisch.<br />
Der Spitzenverband VDA rechnet 2018 für die heimischen Autobauer<br />
weltweit mit einem Produktionszuwachs von 2 %.<br />
Die Autobranche sieht sich trotz der<br />
Dieselkrise, dem damit verbundenen Vertrauensverlust<br />
und den zunehmenden Fahrverbotsdebatten<br />
gut aufgestellt. Am Ende<br />
seiner knapp elfjährigen Amtszeit als Präsident<br />
der Automobilindustrie (VDA) präzisierte<br />
Matthias Wissmann noch einmal in<br />
Kurzform, wie sich die deutsche Branche in<br />
der letzten Dekade behauptet hat und wie<br />
es mit dem Auto in<br />
stürmischen Zeiten<br />
weitergehen könnte:<br />
»Die VDA-Mitgliedsunternehmen<br />
haben ihre Forschungs-<br />
und Entwicklungsinvestitionen<br />
seit 2007 um mehr<br />
als die Hälfte gesteigert. Im stark gewachsenen<br />
Pkw-Weltmarkt haben die Hersteller<br />
einen Marktanteil von einem Fünftel er -<br />
reicht. Die Zahl der Beschäftigten im Inland<br />
ist heute mit 827.000 um 100.000 höher als<br />
2007. All dies erfolgte vor dem Hintergrund<br />
einer massiven technologischen und weltwirtschaftlichen<br />
Veränderung.«<br />
Und nicht zuletzt: »Der Markt für E-Fahrzeuge<br />
muss Fahrt aufnehmen. Im Jahr 2025<br />
werden Elektroautos voraussichtlich einen<br />
Anteil von 15 bis 25 % an den Pkw-Neuzulassungen<br />
haben. Das heißt umgekehrt: Ein<br />
Großteil der Fahrzeuge fährt weiterhin mit<br />
einem Verbrennungsmotor.« Er bleibt damit<br />
bei seinem Credo: »Der Verbrennungsmotor<br />
wird auch im nächsten Jahrzehnt noch eine<br />
große Rolle auf dem Weltmarkt spielen.«<br />
Dazu brauche es klimaneutrale Kraftstoffe,<br />
sogenannte E-Fuels. Die CO 2<br />
-Bilanz eines<br />
modernen Dieselautos oder Benziners mit<br />
E-Fuels könne besser sein als die eines Elektroautos,<br />
das hauptsächlich mit Kohlestrom<br />
geladen wird. Wissmann: »Das zeigt, der<br />
Weg in die klimaneutrale Mobilität braucht<br />
alternative und synthetische Kraftstoffe,<br />
Elektromobilität und Brennstoffzelle. Deswegen<br />
sollte die Politik Rahmenbedingungen<br />
und Ziele setzen, aber nicht den Weg<br />
dahin vorschreiben.« Wissmann kann natürlich<br />
nicht verhehlen, dass der Weg steinig ist<br />
»<br />
Die VDA-Mitgliedsunternehmen haben ihre Forschungsund<br />
Entwicklungsinvestitionen seit 2007 um mehr als<br />
die Hälfte gesteigert.<br />
Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie<br />
und gerade für die deutschen Hersteller mit<br />
dicken Brocken belegt ist.<br />
Der neue Präsident muss<br />
Risse kitten<br />
Wissmanns Vertrag hatte 2007 am 1. Juni<br />
begonnen. Deshalb wird der einstige CDU-<br />
Politiker und Bundesverkehrsminister, der<br />
am 15. April 69 Jahre alt wird, bis spätestens<br />
Ende Mai mit Ende seines Vertrages den Verband<br />
verlassen. Bernhard Mattes, der neu<br />
gewählte Präsident, hat seine Tätigkeit<br />
bereits am 1. <strong>März</strong> aufgenommen. Die Zeit<br />
drängt. Tatsächlich sind die Turbulenzen,<br />
von denen die Branche und der Verband<br />
derzeit geschüttelt werden, heftig. Es wird<br />
noch einige Zeit dauern, bis sie wenigstens<br />
einigermaßen in den Griff zu bekommen<br />
sind. Zwischen Unternehmen und dem Verband<br />
haben sich Risse aufgetan, die rasch<br />
gekittet werden müssen. Der Dieselskandal<br />
ist noch nicht ausgestanden. Meldungen<br />
über jahrelange Versuche mit Tieren und<br />
wohl auch mit Menschen empören die<br />
Öffentlichkeit und kosten Vertrauen. Dabei<br />
hat die Branche zehn Jahre lang eine selbst<br />
gegründete und betriebene sogenannte<br />
Forschungsvereinigung für Umwelt und Ge -<br />
sundheit im Transportsektor eingespannt,<br />
um die Gefährlichkeit von giftigen Dieselabgasen<br />
herunterzuspielen. An der katastrophalen<br />
Wirkung können auch die Entschuldigungen<br />
von Spitzenmanagern nicht<br />
mehr viel ändern. Wohl aber könnte sich die<br />
Branche mit solchen dubiosen Projekten das<br />
von allen Bundesregierungen bisher ge -<br />
pflegte Wohlwollen ein wenig verspielen,<br />
meinen Marktbeobachter.<br />
Angesichts der Anstrengungen, vor denen<br />
die Autoindustrie steht, ist der neue Präsident<br />
aufgerufen, wieder für Einigkeit zu<br />
sorgen und die Reihen zu schließen. Bernhard<br />
Mattes (61), von 2002 bis 2017 Chef<br />
von Ford in Deutschland, muss gemeinsam<br />
mit der Politik, den Unternehmen und Um -<br />
weltverbänden teilweise sehr unterschiedliche<br />
Vorstellungen von der künftigen Mobilität<br />
unter einen Hut bringen. Umweltverträglichkeit,<br />
Digitalisierung, Elektromobilität<br />
und damit einhergehend autonomes Fahren<br />
und völlig neue Dienstleistungen sind die<br />
Stichworte. Mattes nach der Wahl: »Unsere<br />
Industrie – Hersteller, Zulieferer sowie die<br />
Hersteller von Anhängern, Aufbauten und<br />
Bussen – steht in einem historischen Um -<br />
bruch, der geprägt wird von den großen<br />
Trends der Elektrifizierung und Digitalisierung,<br />
des Autonomen Fahrens und neuer<br />
Mobilitätskonzepte, aber auch der Herausforderung<br />
weiterer Verbrauchs- und Emissionsreduzierung.<br />
Es geht darum, die in -<br />
ternationale Wettbewerbsfähigkeit dieser<br />
Schlüsselbranche, die von zentraler Bedeutung<br />
für den Industriestandort Deutschland<br />
ist, zu sichern und auszubauen.«<br />
Mehr Autos produziert als je zuvor<br />
Für das zurückliegende Jahr, aber auch für<br />
die Zukunft zieht Wissmann trotz der Probleme<br />
eine positive Bilanz und fasst zusammen:<br />
»Das Autojahr 2017 war für unsere<br />
Industrie ordentlich. Wir haben weltweit<br />
mehr Autos produziert als je zuvor. In Europa<br />
zählt jede zweite Neuzulassung zu einer<br />
deutschen Konzernmarke. Und am Weltpremiummarkt<br />
haben wir einen Marktanteil<br />
von mehr als 70 %. Auch 2018 bleibt<br />
der Pkw-Weltmarkt auf Wachstumskurs.«<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Branchenbericht K 23<br />
Der VDA geht davon aus, dass dieser Markt<br />
um 1 % auf 85,7 Mill. Einheiten zulegen<br />
wird. Der gesamteuropäische Pkw-Markt<br />
werde dabei sein Niveau mit 15,6 Mill. Einheiten<br />
halten. Westeuropa hingegen werde<br />
durch einen Rückgang in Großbritannien<br />
(– 5 %) gebremst, sodass ein leichtes Minus<br />
von 1 % auf gut 14,2 Mill. Pkw zu erwarten<br />
sei.<br />
Deutscher Markt wird 2018<br />
leicht schrumpfen<br />
Nach dem – wie Wissmann sagte – starken<br />
Verkaufsjahr 2017 werde der deutsche<br />
Markt leicht zurückgehen, und zwar um<br />
2 % auf rd. 3,4 Mill. Neuzulassungen. Allerdings<br />
bewege sich der Markt auch dann<br />
deutlich über dem langjährigen Mittelwert.<br />
Dem US-Markt mangele es 2018 weiter an<br />
Dynamik. Der VDA rechnet mit einem Ab -<br />
<br />
Nach wie vor sei das »ein ordentliches<br />
Niveau«. China hingegen bleibt auf Wachstumskurs<br />
mit einem Plus von 2 % auf gut<br />
24,6 Mill. Pkw. Russland und Brasilien werden<br />
sich nach den Worten des bisherigen<br />
VDA-Präsidenten weiter erholen. Der indische<br />
Markt dürfte 2018 um 10 % auf<br />
3,6 Mill. Pkw steigen und damit erstmals<br />
größer werden als der deutsche.<br />
Alles in allem werde sich die heimische<br />
Branche 2018 gut behaupten. Wissmann:<br />
»Vor dem Hintergrund der globalen Marktentwicklung<br />
erwarten wir für 2018 eine<br />
Steigerung unserer Pkw-Weltproduktion um<br />
2 % auf 16,7 Mill. Einheiten.« Die Inlandsproduktion<br />
bleibe stabil mit 5,6 Mill. Pkw,<br />
dies gelte auch für den Export mit unverändert<br />
4,3 Mill. Fahrzeugen. Die Auslandsproduktion<br />
werde um 3 % auf 11,1 Mill. Einheiten<br />
zulegen. Doch auch für die weitere<br />
Zukunft fühle man sich gerüstet. Den Vorhaltungen,<br />
die deutsche Branche sei nicht<br />
mehr immer auf der Höhe der Zeit, setzt<br />
Wissmann entgegen: »Wir investieren massiv<br />
in die Mobilität von morgen – auf vielen<br />
Feldern. Insgesamt belaufen sich die jährlichen<br />
Investitionen in Forschung und Entwicklung<br />
dieser Industrie auf rd. 39 Mrd. €,<br />
»<br />
Der Markt für E-Fahrzeuge muss Fahrt aufnehmen. Im Jahr 2025 werden<br />
Elektroautos voraussichtlich einen Anteil von 15 bis 25 % an den Pkw-Neuzulassungen<br />
haben.<br />
ein Großteil davon fließt in alternative<br />
Antriebe. Gleichzeitig steigt die Belegschaft<br />
in den FuE-Abteilungen wesentlich schneller<br />
als die Gesamtbeschäftigung: In den letzten<br />
fünf Jahren entstand gut jede vierte neue<br />
Stelle in der deutschen Automobilindustrie<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung, das<br />
sind über 25.000 zusätzliche hoch qualifizierte<br />
Arbeitsplätze.«<br />
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24 K Branchenbericht<br />
Investitionen in alternative Antriebe<br />
In den kommenden zwei bis drei Jahren verdreifache<br />
sich das Angebot der deutschen<br />
Hersteller auf über 100 E-Modelle. Die jüngsten<br />
Ankündigungen auf der IAA hätten den<br />
Fahrplan für die Jahre danach beschrieben:<br />
In den nächsten fünf bis acht Jahren würden<br />
die deutschen Hersteller mehr als 150 neue<br />
»<br />
Unsere Industrie – Hersteller, Zulieferer sowie die<br />
Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen –<br />
steht in einem historischen Umbruch.<br />
Bernd Mattes, neu gewählter Präsident des VDA<br />
Modelle mit Elektroantrieb auf die Straße<br />
bringen. Noch vor Ende dieses Jahrzehnts<br />
werde der Elektroantrieb in allen Segmenten<br />
vertreten sein, von der Kompaktklasse bis<br />
zum SUV. »Wir erleben dann Reichweiten<br />
von mehr als 500 km mit einer Batterieladung.«<br />
Bis 2020 investiere die deutsche<br />
Automobilindustrie über 40 Mrd. € in alternative<br />
Antriebe. Rund ein Drittel aller weltweiten<br />
Patente im Bereich der Elektromobilität<br />
(34 %) und des Hybridantriebs (32 %)<br />
komme aus Deutschland, betont Wissmann:<br />
»Wir wissen: Nur wer bei Forschung und<br />
Entwicklung ganz<br />
»<br />
Nur wer bei Forschung und Entwicklung<br />
ganz vorn ist, bleibt auch<br />
beim Elektroauto an der Spitze.<br />
vorn ist, bleibt auch<br />
beim Elektroauto an<br />
der Spitze.«<br />
Doch Wissmann<br />
Matthias Wissmann<br />
bemühte sich auch,<br />
die Erfolge seiner<br />
Branche im vergangenen Jahr zu belegen.<br />
Der Pkw-Weltmarkt wuchs 2017 um 2 %<br />
auf 84,6 Mill. Neuwagen. In Deutschland<br />
wurden 2017 gut 3,4 Mill. Pkw neu zugelassen.<br />
Das ist ein Plus von 3 %. Wissmann<br />
hebt hervor: »Der deutsche Pkw-Markt<br />
wuchs im vergangenen Jahr das vierte Mal<br />
in Folge und erreichte damit das höchste<br />
Volumen dieses Jahrzehnts.« Allerdings<br />
zeigt sich auch, dass die deutschen Hersteller<br />
leicht Marktanteile im Inland verloren.<br />
Das Wachstum ging auf die guten Zahlen<br />
der Ausländer zurück: Die deutschen Marken<br />
einschließlich ausländischer Konzernmarken<br />
wie etwa Skoda stagnierten bei<br />
knapp 2,4 Mill. Fahrzeugen. Ausländische<br />
Marken legten um 8 % auf knapp 1,1 Mill.<br />
zu. Auch die Produktion sank im Inland um<br />
2 % auf gut 5,6 Mill. Stück. Exportiert wurden<br />
knapp 4,4 Mill. Pkw und damit 1 %<br />
weniger als im Vorjahr. Weltweit hat die<br />
deutsche Branche indessen ihre Produktion<br />
um 4 % auf 16,4 Mill. Stück gesteigert.<br />
Dabei stieg die Auslandsproduktion um 7 %<br />
trachtung<br />
zeigt die Entwicklung hin zur Auslandsfertigung<br />
noch deutlicher: 2007 war<br />
die Inlandsproduktion<br />
(5,7 Mill.) ähnlich<br />
hoch wie heute,<br />
während die Auslands<br />
produktion<br />
gerade einmal die<br />
5-Millionen- Marke<br />
überschritt. »Das<br />
heißt, in den letzten zehn Jahren haben<br />
unsere Mitgliedsunternehmen ihre Auslandsproduktion<br />
mehr als verdoppelt – und<br />
damit die Grundlage geschaffen, um am<br />
Standort Deutschland weiterhin einen ho -<br />
hen Beschäftigungsstand zu sichern«, so<br />
Wissmann.<br />
Der Dieselmarkt wandelt sich<br />
Trotz der recht günstig aussehenden Zahlen<br />
gilt es zu relativieren. Die Strukturen des<br />
Marktes für Diesel-Pkw wandeln sich. Die<br />
ausgelobten Umtauschprämien haben nach<br />
Beobachtung von<br />
Marktkennern zwar<br />
Altbesitzer in die<br />
Verkaufsstätten der<br />
Händler gelockt.<br />
Die Verkaufspreise<br />
gerieten durch um -<br />
fangreiche Rabatte massiv unter Druck. Der<br />
Rabatt-Index des CAR Instituts der Universität<br />
Duisburg-Essen hat 2017 neue Höchststände<br />
erreicht. Das in der Branche viel<br />
beachtete Institut<br />
hat seit Januar 2010<br />
die monatlichen<br />
Rabatt- und Incen -<br />
tive- Aktionen im<br />
deutschen Automarkt<br />
in Form die-<br />
Matthias Wissmann<br />
ses Index zusammengefasst.<br />
Durch die Rabatt-Aktionen<br />
schrumpfen Gewinne von Herstellern und<br />
Händlern teilweise bedrohlich. Rabatte werden<br />
in der Regel dann gewährt, wenn die<br />
Nachfrage stockt. Und das ist hier der Fall.<br />
Die Besitzer, die ihren alten Diesel verschrotten,<br />
kaufen zum Großteil keinen neuen Diesel,<br />
sondern entscheiden sich ganz überwiegend<br />
für einen Benziner oder in der<br />
Minderheit auch für ein E-Auto – nicht<br />
zuletzt deshalb aus Furcht davor, dass in<br />
immer mehr großen Städten Fahrverbote<br />
drohen. Fast nur noch große Flottenanbieter<br />
bestellen Dieselautos, was aber in den veröffentlichten<br />
Statistiken nicht ohne Weiteres<br />
erkennbar ist. Nach Abebben der inzwischen<br />
verlängerten Rabattwelle werde es für<br />
Hersteller und Händler schwer werden, weitere<br />
Neuwagen zu verkaufen, warnt das<br />
CAR. In einem gesättigten Markt wie<br />
Deutschland erzeugten hohe Rabatte keine<br />
zusätzliche Nachfrage, sondern allein Vor-<br />
<br />
spüren werde.<br />
Der Druck der EU nimmt zu<br />
Der Druck der EU auf die Gesetzgebung,<br />
<br />
zugehen, verstärkt sich. Die schlechten Ab -<br />
gaswerte der Diesel-Autos tragen erheblich<br />
<br />
Umweltverbände weisen auf die hohe Ge -<br />
sundheitsgefährdung hin, die sie auch den<br />
unsauberen Pkw zuschreiben. Klagen auf<br />
europäischer Ebene könnten erhebliche Be -<br />
lastungen bringen. Weil EU-Grenzwerte in<br />
land,<br />
seit Jahren zum Teil deutlich überschritten<br />
werden, hat die Kommission be -<br />
reits Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.<br />
Klagen drohen, falls nicht rasch gehandelt<br />
wird und neue Maßnahmen vorgelegt<br />
werden. Ein Szenario also, das für den Verkauf<br />
von Diesel-Autos auch psychologisch<br />
alles andere als gut ist. Dass da die Diskussion<br />
immer intensiver wird, ob nicht bald auf<br />
Dieselmotoren völlig zu verzichten sei, kann<br />
»<br />
Der deutsche Pkw-Markt wuchs im vergangenen Jahr<br />
das vierte Mal in Folge und erreichte damit das höchste<br />
Volumen dieses Jahrzehnts.<br />
kaum verwundern. Ist die Diesel-Dämmerung<br />
schon mittelfristig in Sicht? Diese Frage<br />
diskutieren Experten intensiv und beurteilen<br />
sie verständlicherweise je nach ihrer Position<br />
innerhalb oder außerhalb der Branche un -<br />
terschiedlich. (kv)<br />
(sm 180306036) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
®<br />
Massivumformung:<br />
Belebung im Jahresverlauf<br />
Hagen. In der aktuellen Erhebung des Industrieverbandes<br />
Massivumformung zum Geschäftsklima<br />
in der Branche bezeichnen fast drei Viertel der<br />
Unternehmer ihre aktuelle Geschäftslage als gut.<br />
16.-20.04.2018<br />
Gemeinschaftsstand<br />
BDS<br />
Halle 7/C25<br />
Die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres haben den<br />
Unternehmen, die der amtlichen Produktionsstatistik der Massivumformung<br />
zugerechnet werden, einen Produktionszuwachs<br />
um 4,1 % beschert. Das entspricht einer Menge von 59.629 t<br />
massiv umgeformter Teile. Der Umsatz nahm in diesem Zeitraum<br />
ausweislich vorläufiger Daten des Statistischen Bundesamtes um<br />
4,9 % auf über 5,1 Mrd. € zu. Das Konjunkturmuster der letzten<br />
Jahre, das nach einem starken Auftaktquartal nachfolgend<br />
Abschwächungen fortschreibt, bleibt der Branche insgesamt<br />
erhalten. Auch im Jahr 2017 lag die Produktionsmenge im ersten<br />
Quartal mit 612.556 t höher als in den Folgequartalen<br />
(583.117 t im zweiten und 563.903 t im dritten Quartal). Dabei<br />
wurde im ersten und im dritten Quartal die Vorjahresproduktionen<br />
jeweils übertroffen. Das zweite Quartal 2017 blieb da -<br />
gegen knapp um 2.719 t hinter dem Vorjahreswert zurück<br />
(– 0,4 %). Allerdings war dieses zweite Quartal im Vergleichsjahr<br />
2016 das ausbringungsstärkste des gesamten Jahres.<br />
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Ausblick eher vorsichtig<br />
Der Ausblick auf das Jahr 2018 fällt daher vorsichtig aus. Die<br />
rückläufigen Dieselzulassungen und damit auch die entsprechend<br />
geringere Produktion der Selbstzünder in Deutschland<br />
haben bislang offenbar keinen negativen Einfluss auf die Nachfrage<br />
der Automobilindustrie nach massiv umgeformten Bauteilen.<br />
Auch der Maschinenbau ist weiterhin optimistisch, dass<br />
sich die Belebung der Investitionen und damit die Produktion<br />
von Maschinen im Jahr 2018 fortsetzt. Tobias Hain, Geschäftsführer<br />
im Industrieverband Massivumformung: »Ein erneutes<br />
Erreichen der Produktion von für das Jahr 2017 erwarteten<br />
2,28 Mill. t scheint möglich.«<br />
Für die Unternehmen wird in dieser Phase allerdings wichtig<br />
werden, die zu erwartenden Kostensteigerungen zu kompensieren<br />
und zu wachsen. Diese erwachsen u. a. aus den Zukunftsthemen<br />
Elektromobilität, Digitalisierung und Energieeffizienz.<br />
Hinzu kommt das Dauerthema Fachkräftemangel.<br />
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wire & Tube 2018<br />
Was gibt es Neues?<br />
Düsseldorf. Im Vorfeld der internationalen Fachmessen wire und Tube,<br />
die vom 16. bis 20. April 2018 wieder auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />
stattfinden, stehen Branchentrends und Neuigkeiten der Messegesellschaft<br />
im Vordergrund. Darüber berichtet Friedrich-Georg Kehrer,* Global Portfolio<br />
Director Metals and Flow Technologies im Interview.<br />
Friedrich-Georg Kehrer<br />
Was gibt es Neues auf den Weltleitmessen<br />
für Draht, Kabel und Rohre 2018?<br />
Die beiden Messen wire & Tube bilden<br />
erneut das gesamte Spektrum von der Drahtherstellung<br />
und -veredelung über die Prozessautomatisierung,<br />
die Bereiche Mess-,<br />
Steuer- und Regeltechnik, die Kabeltechnologien,<br />
den Bereich Rohrherstellung, Rohrbearbeitung,<br />
Rohmaterialien, Rohrhandel, Pipelines<br />
und die OCTG Technologie bis hin zu<br />
Profilen, Gebrauchtmaschinen und Plastikrohren<br />
in 16 Messehallen ab.<br />
Dazwischen ist Platz für weitere Spezifizierungen<br />
und angewandte Technologien<br />
– das Thema Industrie 4.0 bestimmt auch<br />
2018 weiterhin das Messegeschehen der<br />
beiden Leitmessen. Mit über 70.000 Fachbesuchern<br />
an fünf Messetagen erwarten wir<br />
erneut die gesamte Fachwelt hier am Standort<br />
Düsseldorf.<br />
Neu ist 2018 die Hallenaufteilung. Der<br />
südliche Teil unseres Messegeländes wird<br />
<br />
/<br />
zum Rhein hin erweitert und bildet mit der<br />
zukünftigen Halle 1 und einem neuen, lichtdurchflutet<br />
gestalteten Eingangsbereich Süd<br />
das neue Erscheinungsbild Richtung Innenstadt.<br />
So kommt es, dass die wire 2018 in<br />
den Hallen 9 bis 16 und Teilen der temporären<br />
Halle 18 stattfindet, die Tube 2018<br />
erstreckt sich über die Messehallen 3 bis 7.0<br />
und die Hallen 16, 17 und ebenfalls Teilen<br />
der Halle 18. Halle 16 bildet also Schnittstelle<br />
und Übergang zwischen wire 2018 und<br />
Tube 2018, Halle 18 kommt als temporäre<br />
Halle hinzu. Zusätzlich zu den Eingängen<br />
Süd, Ost und Nord wird es einen temporären<br />
Eingang in der Halle 17 geben. Die<br />
Shuttlebusse werden alle vier Eingänge<br />
anfahren.<br />
Welche Schwerpunkte ergeben sich in<br />
den Hallen?<br />
Zur wire: In den Hallen 9 bis 14 und<br />
einem Teil der Halle 16 befinden sich Draht-<br />
Zum Ausklang des ersten Messetages, 16. April<br />
2018, ab 17.30 Uhr, veranstaltet unsere Zeitschrift<br />
zum 10. Mal den Branchentreff des<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« im CCD.Süd des Düsseldorfer<br />
Messegeländes. Hier informieren Experten der<br />
Stahlbranche über aktuelle Themen aus Stahlindustrie<br />
und -handel. Anschließend be steht<br />
die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen oder<br />
sich einfach auszutauschen.<br />
Präsenz zeigt der Verlag auch auf seinem<br />
Messestand.<br />
Weitere Informationen stehen unter www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/branchentreff<br />
i »<strong>stahlmarkt</strong>« auf der wire & Tube finden Sie in Halle 7.0, Stand C 27<br />
und Kabelmaschinen, Draht- und Kabelproduktion<br />
und -handel und die Glasfasertechnologien.<br />
Halle 13 hat die Schwerpunkte<br />
Gitterschweißmaschinen und Federfertigungstechnik.<br />
In der Halle 15 befinden sich<br />
Verbindungs- und Befestigungstechnologien,<br />
die Halle 16 schließt sich mit dem<br />
Bereich »meet china‘s expertise« an. Es hat<br />
sich in der Vergangenheit bewährt und ist<br />
erneut Wunsch unserer Aussteller aus China,<br />
ihre Innovationen kompakt und übersichtlich<br />
in einer Halle zu präsentieren.<br />
Zur Tube: Die Rohrherstellung, Profile und<br />
der Rohrhandel präsentieren ihre Produkte<br />
in den Hallen 3, 4, 7 und 16. Die Rohrumformtechnik<br />
findet in der Halle 5 statt, Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
befinden sich in<br />
den Hallen 6 und 7a. Maschinen und Anlagen<br />
folgen in der Halle 7a, in den Hallen 16<br />
und 17 befindet sich der Bereich Rohrzubehör,<br />
Profile sind in den Hallen 3 bis 7a und<br />
16 und 17 vertreten. Die chinesischen Tube-<br />
Aussteller des »meet china‘s expertise« präsentieren<br />
sich – wie bei der wire 2018 –<br />
ebenfalls in der Messehalle 16. So teilen sich<br />
die Aussteller aus China die Messehalle 16,<br />
präsentieren sich aber innerhalb der Halle<br />
getrennt.<br />
Wie beeinflusst die Weltkonjunktur beide<br />
Veranstaltungen?<br />
Die gesamte Industrie erlebt, trotz weltweiter<br />
Krisen in den letzten Jahren, derzeit<br />
* Friedrich-Georg Kehrer ist Global Portfolio Director<br />
Metals and Flow Technologies bei der Messe Düsseldorf<br />
GmbH. Er verantwortet mit einem großen Team<br />
das internationale Maschinen- und Anlagenportfolio<br />
für den wachsenden Bereich der Metallmessen. Derzeit<br />
sind das weltweit mehr als 30 Veranstaltungen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 27<br />
einen globalen Aufschwung. Das Konjunkturklima<br />
lädt zu Investitionen ein, nicht nur<br />
in Europa. In Südostasien, in einigen südamerikanischen<br />
Ländern und in Teilen Afrikas<br />
wird kräftig in Infrastruktur, Bau- und<br />
Automobilindustrie investiert. Auch die<br />
deutsche Wirtschaft befindet sich seit einigen<br />
Jahren in einem Aufschwung. Private<br />
Haushalte steigern ihren Konsum, die Bauindustrie<br />
profitiert vom Wunsch vieler Deutscher<br />
nach dem eigenen Heim und Grund.<br />
Steigende Exporte sorgen für einen Anstieg<br />
des Bruttosozialproduktes. Dabei spielen die<br />
Draht- und Kabelindustrien und der Bereich<br />
Rohre eine wesentliche Rolle. Wir blicken<br />
also optimistisch auf das Frühjahr 2018. Die<br />
Anmeldezahlen für beide Veranstaltungen<br />
sind bereits jetzt überzeugend. Die wire<br />
2018 belegt derzeit eine Nettofläche von rd.<br />
65.000 m 2 . 1.120 Aussteller aus 50 Ländern<br />
haben sich bis November 2017 angemeldet.<br />
Zur Tube waren bereits 794 Aussteller aus<br />
46 Ländern auf einer Nettofläche von rund<br />
48.000 m 2 angemeldet.<br />
<br />
Hallen 3 – 4, Rohrhandel, Rohrherstellung,<br />
7, 16, 18 Profile<br />
Hallen 5, 18 Umformtechnik, Profile<br />
Hallen 6, 7a, 18 Rohrbearbeitungsmaschinen,<br />
Profile<br />
Hallen 7a, 18 Maschinen und Anlagen,<br />
Profile<br />
Halle 16 meet china‘s expertise<br />
Hallen 16 – 18 Rohrzubehör, Profile<br />
/<br />
www.tube.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong><br />
Erläutern Sie bitte den Begriff Global<br />
Portfolio?<br />
Seit Mitte der 1980er-Jahre wachsen<br />
wire und Tube am Standort Düsseldorf. Die<br />
Keyplayer der Branchen treffen sich alle zwei<br />
Jahre auf dem Düsseldorfer Messegelände.<br />
Die Nachfragen nach Maschinen, Anlagen<br />
und Produkten aus der Draht-, Kabel- und<br />
Rohrindustrie wachsen auch in anderen Ländern<br />
und so haben wir inzwischen Messe-<br />
Satelliten von wire und Tube in Russland,<br />
Indien, China, Thailand und Brasilien. wire<br />
und Tube »go global« – und das in einer Zeit<br />
globaler Umbrüche. Denn ohne Draht,<br />
Kabel und Rohre funktioniert keine Industrie.<br />
Der Erfolg gibt uns recht, die Ausrichtung<br />
nicht ausschließlich auf die heimischen<br />
und europäischen Märkte zu richten, sondern<br />
eine weltweite Orientierung und das<br />
Erschließen immer neuer Märkte zu verfolgen.<br />
Das macht uns als Marke wire und<br />
Tube – join the best – stark. Seit diesem Jahr<br />
sind wir auch zum ersten Mal im Iran aktiv:<br />
Zur Iran Wire treten wir 2017 als Messe<br />
wire<br />
Hallen 9 – 14 Draht- und Kabelmaschinen-<br />
Draht- und Kabel produktion und<br />
-handel<br />
Glasfasertechnologie<br />
Halle 13<br />
Halle 15<br />
Halle 16<br />
/<br />
www.wire.de<br />
Gitterschweißmaschinen<br />
Federfertigungstechnik<br />
Verbindungs- und Befestigungstechnologien<br />
meet china‘s expertise<br />
Düsseldorf erstmals als »overseas associate«<br />
auf. Wir akquirieren und betreuen alle internationalen<br />
Unternehmen (außer USA), die<br />
sich als Aussteller auf der Fachmesse in<br />
Teheran präsentieren möchten. Die Messe<br />
wurde vom 6. bis 9. Dezember 2017 auf<br />
dem EXHIBIRAN INTERNATIONAL Fairground<br />
veranstaltet. Die Aria Group, Inhaber<br />
und Veranstalter der Iran Wire, hat die<br />
hochkarätige Technologiefachmesse zum<br />
ersten Mal im neuen Messegelände durchgeführt.<br />
Gibt es eine Verschiebung bei den Herkunftsländern<br />
von Ausstellern und Besuchern?<br />
Unsere starken Aussteller- und Besucherländer<br />
sind auch 2018 wieder unsere europäischen<br />
Nachbarn aber auch viele Unternehmen<br />
aus Übersee. Stark vertreten sind<br />
Aussteller aus Italien, Großbritannien, Frankreich,<br />
der Türkei, den Niederlanden, Belgien,<br />
Spanien, der Schweiz, Schweden, Österreich,<br />
Polen und Deutschland. Aus Übersee reisen<br />
viele Aussteller aus den USA, Indien, Taiwan,<br />
Südkorea und China an. Wir erwarten rd.<br />
70.000 Fachbesucher an fünf Messetagen.<br />
Die meisten Messegäste (Besucher) werden<br />
aus den starken Produktions- und Abnehmerländern<br />
wie Italien, Belgien, Großbritannien,<br />
Frankreich, den Niederlanden, Spanien, der<br />
Schweiz, Österreich, Russland, der Türkei und<br />
Deutschland kommen. Aus Übersee erwarten<br />
wir verstärkt Fachleute aus den USA,<br />
Brasilien, Indien und China.<br />
(sm 180305964)
28 K <br />
»Wir dumpen nicht!«<br />
Interview mit Frank Harms*<br />
Das US-Department of Commerce (DoC) hat im Jahr 2017<br />
die Einfuhren bestimmter Stahlrohrsorten in die USA untersucht. Am<br />
16. November teilte das DoC mit, dass im Zuge der Untersuchungen<br />
erhebliche Dumpingtatbestände festgestellt worden seien. Die Einfuhren<br />
aus mehreren Ländern seien gedumpt und würden die US-Hersteller<br />
schädigen.<br />
Frank Harms<br />
Weiter heißt es, es werde daher die<br />
Notwendigkeit gesehen, die Rohrproduzenten<br />
in den USA gegen diese Wettbewerber<br />
aus dem Ausland zu schützen. Daher würden<br />
zunächst vorläufige Strafzölle gegen<br />
Einfuhren bestimmter kalt gefertigter Stahlrohre<br />
von Herstellern aus der Volksrepublik<br />
China, Deutschland, Indien, Italien, Korea<br />
und der Schweiz festgesetzt. Dazu äußerte<br />
sich Frank Harms, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. gegenüber<br />
dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Herr Harms, welche Produkte stehen im<br />
Fokus der Maßnahmen und wer hat geklagt?<br />
Betroffen sind kalt gefertigte Präzisionsstahlrohre<br />
aus unlegierten und legierten<br />
Kohlenstoffstählen mit kreisförmigem Querschnitt,<br />
ab einer Länge von rd. 300 mm und<br />
mit Außendurchmessern von bis zu 330 mm.<br />
Damit sind die Lieferprogramme der Be -<br />
schwerdeführer abgebildet, dies sind Arcelor-<br />
Mittal Tubular Products, Michigan Seamless<br />
Tube, PTC Alliance Corp., Webco Industries<br />
und Zekelman Industries.<br />
Welche Maßnahmen hat das DoC bekannt<br />
gegeben?<br />
Das DoC hat für die untersuchten Länder<br />
je nach Hersteller vorläufige Strafzölle in<br />
Höhen von 5 % bis zu über 200 % festgesetzt.<br />
Endgültige Maßnahmen sollen bis<br />
* Frank Harms ist Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V. und der Fachvereinigung<br />
Stahlflaschen e.V. in Düsseldorf.<br />
zum 3. April 2018 bekannt gegeben werden.<br />
Es sind also in den untersuchten Ländern<br />
nicht alle Hersteller gleichermaßen betroffen?<br />
Das DoC hat bei der Festsetzung der vorläufigen<br />
Maßnahmen nach Ländern und<br />
nach Herstellern unterschieden. Die Kriterien,<br />
nach denen die Strafzölle festgelegt<br />
wurden, sind schwer oder gar nicht nachvollziehbar.<br />
Die für chinesische Hersteller<br />
festgelegten Zölle liegen zwischen 61 und<br />
187 %. Für koreanische Hersteller wurden<br />
Zölle zwischen 5 und 48 % für angemessen<br />
befunden. Hersteller aus Deutschland und<br />
der Schweiz wurden mit Strafzöllen zwischen<br />
34 und 209 % belegt.<br />
Wie sind diese Maßnahmen zu bewerten?<br />
Es steht außer Frage, dass wenigstens die<br />
beklagten Unternehmen aus Deutschland<br />
und der Schweiz weder staatlich subventioniert<br />
werden noch zu Dumpingpreisen auf<br />
dem amerikanischen Markt anbieten oder<br />
liefern. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie<br />
aus einem »High Cost Country« wie Deutschland<br />
oder der Schweiz mit hohem Lohnniveau,<br />
deutlich höheren Energiekosten und<br />
einem erheblichen Transportkostennachteil<br />
über den Atlantik ein nachhaltiges Preisdumping<br />
in den USA erfolgen soll. Der Ruf<br />
der US-Hersteller nach Schutz vor internationalem<br />
Wettbewerb ist insofern nachvollziehbar,<br />
als diese wegen lange unterbliebener<br />
Investitionen teilweise weit weniger produktiv<br />
sind als Hersteller aus dem Ausland. Im<br />
vorliegenden Fall dürfte es sich nicht um notwendigen<br />
Schutz der US-Hersteller vor unfairem<br />
Wettbewerb, sondern um staatlichen<br />
Protektionismus unter dem Vorwand einer<br />
Antidumpingmaßnahme handeln.<br />
Waren die Märkte auf die Maßnahmen<br />
des DoC vorbereitet?<br />
Ja und Nein. Aus der Vergangenheit war<br />
bekannt, dass die USA nicht zimperlich sind,<br />
wenn es darum geht, ihre Industrie vor<br />
internationalem Wettbewerb zu schützen.<br />
Insofern waren die Hersteller in Europa wie<br />
auch in Deutschland und der Schweiz<br />
alarmiert und haben, je nach vermuteter<br />
Betroffenheit, unterschiedlich intensiv mit<br />
dem DoC kooperiert. Überraschend waren<br />
am Ende dennoch zum einen die Höhe und<br />
zum anderen die Zuordnung der Zölle nach<br />
Ländern und Herstellern.<br />
Inwiefern waren die Betroffenen dann<br />
überrascht, obwohl sie doch vorgewarnt<br />
waren?<br />
Zunächst ist nochmals festzustellen, dass<br />
gerade deutsche Hersteller oder Hersteller<br />
aus der Schweiz nicht als Lieferanten ge -<br />
dumpter Produkte bekannt sind. Eher ist das<br />
Gegenteil der Fall. Insofern hat die Zuversicht<br />
überwogen, dass das DoC keine Schädigung<br />
durch unsere Mitglieder feststellen<br />
und eher gegen Lieferanten aus z. B. China<br />
vorgehen wird. Unsere Mitglieder liefern vor<br />
allem Stahlrohre für den Maschinenbau und<br />
für die Automobilindustrie, wie etwa Fahrwerksteile<br />
und Motorkomponenten in die<br />
USA. Es handelt sich hierbei um teilweise<br />
höchst anspruchsvolle Produkte, die nicht zu<br />
niedrigen oder gar zu Dumpingpreisen, son-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 29<br />
dern zu marktgerechten und eher hohen<br />
Preisen in die USA geliefert werden. Teilweise<br />
werden die von unseren Mitgliedern in<br />
die USA gelieferten Produkte dort derzeit<br />
gar nicht hergestellt. Davon ausgehend,<br />
dass nicht nur die amerikanischen Rohrhersteller,<br />
sondern auch deren Kunden vom<br />
DoC gehört würden, war zu erwarten, dass<br />
aufgrund dieses Umstandes keine oder nur<br />
marginale Maßnahmen gegen Hersteller aus<br />
Deutschland oder der Schweiz für nötig<br />
befunden werden.<br />
Wie geht es weiter? Wie reagieren die<br />
Verarbeiter in den USA?<br />
Die Verarbeiter in den USA scheinen teilweise<br />
wirklich überrascht zu sein. Offenbar<br />
wurden diese in das Untersuchungsverfahren<br />
nicht in ähnlicher Weise einbezogen wie<br />
es z. B. in Europa üblich ist. Insofern könnte<br />
es sein, dass dem DoC von den US-Rohrherstellern<br />
ein etwas einseitiges Bild vermittelt<br />
wurde. Die Preise für die betroffenen Produkte<br />
dürften in den USA nun kräftig anziehen.<br />
Verarbeiter in den USA, die mangels<br />
Beschaffungsmöglichkeit nicht auf inländische<br />
Hersteller ausweichen können, gucken<br />
buchstäblich in die Röhre. Automobilzulieferern<br />
dürfte es in solchen Fällen schwer<br />
fallen, ihren Kunden zu vermitteln, dass sie<br />
ihre Preise plötzlich drastisch erhöhen müssen.<br />
Der Handlungsdruck dürfte zumindest<br />
in diesen Fällen groß genug sein, das DoC<br />
auf Korrekturen zu drängen. Gelingt das<br />
nicht, zahlen am Ende die Endkunden die<br />
Zeche. Volkswirtschaftlich gesehen wäre<br />
das wenig sinnvoll. Andererseits muss man<br />
sehen, dass es hier auch eine innenpolitische<br />
Komponente gibt. Auf den ersten Blick hat<br />
die US-Regierung hier erfolgreich die Devise<br />
»America first« umgesetzt. Zumindest die<br />
US-Rohrindustrie wird das so sehen. Allerdings<br />
ist die Rohrindustrie – ebenso wie<br />
eigentlich überall – deutlich kleiner als ihre<br />
Kundenbranchen. Es gibt wenige Gewinner,<br />
viele Verlierer – auch in den USA. Ende<br />
November fand in Berlin eine internationale<br />
Stahlkonferenz statt. Unter anderem sollte<br />
nach Wegen gesucht werden, wie Handelskonflikte<br />
über Subventionen und Strafzölle<br />
verhindert werden können. Werden die vom<br />
DoC verhängten vorläufigen Maßnahmen<br />
nicht zurückgenommen oder zumindest<br />
deutlich korrigiert, schädigen diese nicht nur<br />
den Wettbewerb und die Verarbeiter in den<br />
USA. Sie stellen dann auch einen deutlichen<br />
Rückschlag für den internationalen Dialog<br />
dar.<br />
/<br />
www.wv-stahlrohre.de<br />
www.flanschenverband.de<br />
(sm 180306041)<br />
60 Jahre Universal – die Adresse für Stahl.<br />
Wir danken unseren Partnern für 60 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH<br />
Hauptsitz Neuss<br />
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Zwickau Tel.: +49 375 35380-0
Louvre Abu Dhabi: Skyline in der Nacht<br />
(Foto: Louvre Abu Dhabi)<br />
Stahl für das Dach des Louvre<br />
in Abu Dhabi<br />
Tata Steel liefert Hohlprofile<br />
London/Abu Dhabi. Tata Steels Werk im englischen Hartlepool hat<br />
rd. 2.000 t hochwertigen Stahl für den Bau der neuen Louvre-Galerie in<br />
Abu Dhabi geliefert. Das Dach des Museums, das jüngst von der BBC als<br />
eines der herausragendsten Kulturgebäude des Jahres 2017 ausgezeichnet<br />
wurde, scheint über dem Museum zu schweben.<br />
Louvre Abu Dhabi; Rain of Light<br />
(Foto: Louvre Abu Dhabi)<br />
Hierzu leistete Tata Steel einen wesentlichen<br />
Beitrag: Die Konstruktion des beeindruckenden,<br />
architektonischen Bauwerkes<br />
erforderte 1.900 t quadratischer Celsius ®<br />
Hohlprofile, die für das Projekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem österreichischen Unternehmen<br />
Alukönigstahl gerollt und geliefert<br />
wurden.<br />
Das rd. 1 Mrd. € teure Museum in Abu<br />
Dhabi beherbergt nicht nur hunderte be -<br />
rühmte Gemälde, sondern ist auch selbst ein<br />
Kunstwerk, denn die gitterartige Kuppel<br />
schützt Besucher vor Hitze und versorgt<br />
gleichzeitig die 55 Räume und Galerien mit<br />
natürlichem Licht. 63 riesige Elemente aus<br />
Stahlprofilen unterstützen den Baldachin,<br />
der die Größe von fünf Fußballfeldern hat.<br />
Andy Pottinger, Associate Director beim<br />
zuständigen Konstruktionsbüro BuroHappold,<br />
hat das Premiumprodukt von Tata<br />
Steel ausgewählt: »Wir freuen uns sehr, dass<br />
wir unsere Vision vom Louvre Baldachin<br />
durch ein solches Produkt mit höchster Qualität<br />
realisieren konnten.«<br />
Louvre Abu<br />
Dhabi‘s Plaza<br />
(Foto: Louvre Abu Dhabi/Roland Halbe)<br />
Andrew Ward, Werksleiter bei Tata Steel,<br />
ergänzt: »Unser Team in Hartlepool ist sehr<br />
stolz darauf, Stahl produziert zu haben, der<br />
dazu beigetragen hat, eines der herausragendsten<br />
neuen Gebäude der Welt zu bauen.<br />
Wir haben eng mit BuroHappold zusammengearbeitet,<br />
um sicherzustellen, dass die<br />
strengen technischen Anforderungen eingehalten<br />
wurden. Unsere technischen Möglichkeiten<br />
zur Produktion von Hohlprofilen<br />
haben sich bereits vielfach bewährt und ich<br />
bin überzeugt, dass dies ein ausschlaggebender<br />
Grund für die Wahl unseres Produktes<br />
war. Tata Steel hat seine Leistungsfähigkeit<br />
weltweit bei komplexen Projekten unter<br />
Beweis gestellt, denn wir haben in der Vergangenheit<br />
ähnliche Projekte äußerst präzise<br />
umgesetzt und dabei stets die Ziele von<br />
Projekt und Kunde verfolgt.«<br />
Das Louvre Abu Dhabi ist das erste universelle<br />
Museum in der arabischen Welt, das<br />
durch eine internationale Vereinbarung zwischen<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten<br />
und Frankreich entstand. Das Museum zeigt<br />
sowohl antike als auch zeitgenössische<br />
Kunst, die weltweit großen historischen,<br />
kulturellen und soziologischen Wert hat.<br />
/<br />
www.tatasteel.com<br />
wire & Tube: Halle 4, Stand F03<br />
(sm 180205968)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 31<br />
Simulationsmodelle für Walzprofilierer<br />
und Rohrhersteller<br />
data M Sheet Metal Solutions stellt Trainingspakete für COPRA ® FEA RF vor<br />
Das oberbayerische Unternehmen data M Sheet Metal Solutions<br />
stellt auf der Tube 2018 sein umfangreiches Service- und Trainingsportfolio<br />
für die Softwarelösung COPRA FEA RF vor. Dazu gehören unter anderem<br />
komplette Mustermodelle inklusive Video-Tutorials zur Integration vor- und<br />
nachgeschalteter Bearbeitungsschritte in den Rollformprozess. Im Fokus<br />
stehen dabei das Prägen sowie das Rotationszugbiegen.<br />
Die Industrie verlangt passgenau verarbeitete<br />
und komplexe Produkte mit kleinen<br />
Biege- und Wanddickenverhältnissen, die<br />
die Anforderungen an die Fertigung immer<br />
weiter in die Höhe treiben. Die marktführende<br />
Simulationslösung COPRA FEA RF visualisiert<br />
und verifiziert den Produktionsprozess<br />
in einem virtuellen Umfeld und vermeidet<br />
dadurch Fehler in der Fertigung. Durch die<br />
Berücksichtigung früherer Rollformvorgänge<br />
in COPRA FEA RF können vor- und nachgeschaltete<br />
Bearbeitungsschritte optimal<br />
weiterberechnet und dadurch der Gesamtprozess<br />
optimiert werden.<br />
Mit den Trainingspaketen zur Software können<br />
Walzprofilierer zusätzliche Bearbeitungsschritte<br />
in den Umformprozess integrieren.<br />
Die Konstrukteure lernen u. a., die<br />
fortgeschrittenen Funktionen von COPRA<br />
FEA RF anzuwenden. Ein entsprechendes<br />
Paket beinhaltet ein Ready-to-use-Simulationsmodell<br />
sowie 3-D-Modelle für die be -<br />
nötigten Werkzeuge. Diese können mithilfe<br />
der 3-D-Importfunktionen von COPRA FEA<br />
RF 2017 sofort verwendet werden. Hinzu<br />
kommt ein Handbuch für die Erstellung von<br />
Beispielmodellen inklusive eines Video-Tutorials.<br />
Die ausführlichen Anleitungen zur An -<br />
wendung von COPRA FEA RF ermöglichen<br />
schließlich die Erstellung besserer Modelle<br />
für künftige Projekte. Spezielle Trainings<br />
können auf Anfrage ebenso durchgeführt<br />
werden.<br />
data M Sheet Metal Solutions arbeitet<br />
auch weiterhin an Trainings- und Service-<br />
Angeboten für Bestands- und Neukunden.<br />
Die Pakete richten sich vornehmlich an<br />
Walzprofilierer und Rohrhersteller, die ihr<br />
Produktportfolio um weitere Bearbeitungsschritte<br />
erweitern wollen, ohne dabei die<br />
Kontrolle über den kompletten Produktionsprozess<br />
zu verlieren.<br />
(sm 180306049)<br />
« KONTAKT<br />
data M Sheet Metal Solutions GmbH<br />
Am Marschallfeld 17<br />
83626 Valley<br />
Tel. +49 8024 640-0<br />
www.datam.de<br />
<br />
(Fotos: data M)<br />
Rotationszugbiegen eines rollgeformten Rohres in COPRA FEA RF<br />
Simulation des Prägungsprozesses in COPRA FEA RF<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
32 K <br />
Volles Rohr<br />
Sif setzt auf TM-Stahl von Dillinger: Schweißbar, zäh, gut<br />
Extreme Einsatzgebiete mit arktischen Temperaturen und<br />
enormen mechanischen und dynamischen Belastungen kennzeichnen die<br />
Herausforderungen der Offshore-Industrie. Die Sif Netherlands B.V., einer<br />
der bedeutendsten Hersteller von Stahlrohren für den Bau von Öl- und<br />
Gasplattformen oder Gründungen von Offshore-Windparks, setzt seit<br />
Jahrzehnten aus Überzeugung auf Grobbleche von Dillinger.<br />
Mit über 450 Mitarbeitern kann Sif pro<br />
Jahr bis zu 300.000 t Stahlrohre für Off -<br />
shore-Gründungen produzieren. In den 70<br />
Jahren seines Bestehens hat es über 1.700<br />
Offshore-Gründungen mit Rohrlieferungen<br />
für Jacketfertiger oder Offshorewindprojekte<br />
realisiert. Mit stark automatisierten Prozessen<br />
entstehen am Stammsitz in Roermond<br />
rund um die Uhr Mantelschüsse, die<br />
zu XL-Monopiles (Großrohren) mit Durchmessern<br />
von bis zu 11 m und bis zu 2.000 t<br />
Fertiggewicht zusammengefügt werden.<br />
<br />
<br />
Wasser, Wind und Kälte setzen Offshore-<br />
Anlagen starken statischen und dynamischen<br />
Belastungen aus. Entsprechend hoch<br />
sind die Anforderungen an die zum Bau von<br />
Jackets, Topsides oder Monopiles eingesetzten<br />
Stahlsorten. Dillinger beantwortet diese<br />
Anforderungen mit bis zu 35 t schweren<br />
thermomechanisch (TM) gewalzten Grobblechen,<br />
die mit höchsten Umformgraden<br />
in Dicken bis zu 150 mm für Stahlbaugüten<br />
bzw. 110 mm für klassischen Offshore<br />
angeboten werden. Daneben umfasst das<br />
Angebot normalisierte, gequettete und an -<br />
gelassene Stähle in zum Teil noch größeren<br />
Dicken. Für William Lafleur, Leiter Schweißtechnik<br />
bei Sif, sind Dillinger-Bleche das Beste,<br />
das man sich im Bereich der Offshore-<br />
Industrie wünschen kann. »Beim Bestellen<br />
der Bleche ist die gute Zusammenarbeit mit<br />
Dillinger für uns extrem wichtig«, erläutert<br />
er. »Oft kennen wir die Maße noch nicht,<br />
reservieren aber bereits Tonnagen für be -<br />
stimmte Kalenderwochen.«<br />
<br />
Die Reihenfolge der Teilefertigung bei Sif ist<br />
stets unterschiedlich, da sie sich nach den<br />
individuellen Kundenvorgaben richtet. Im<br />
ersten Arbeitsschritt werden Schweißkanten<br />
an die Bleche angebracht, wobei Bleche für<br />
Windturbinen meistens als Schweißvorbereitung<br />
direkt mit Fräskanten und einem<br />
schweißbaren Primer als Korrosionsschutz<br />
bei Dillinger bestellt werden. Sif formt dann<br />
bis zu 160 mm dicke und 4,20 m breite Bleche<br />
der Sorte S355 zu Zylindern oder Halbschalen<br />
kalt um. Letztere werden anschließend<br />
zu Mantelschüssen zunächst innen,<br />
dann außen per Längsnaht zusammengeschweißt.<br />
Der Zusammenbau der fertigen<br />
Ringelemente erfolgt im Parallelverfahren:<br />
Ein Anlagenführer bedient vier Schweißköpfe,<br />
die vier Rundnähte gleichzeitig fertigen.<br />
<br />
Für das 134 m hohe Jacket der Edvard-<br />
Grieg-Plattform lieferte Dillinger 12.400 t<br />
(Foto: Dillinger)<br />
(Foto: Dillinger)<br />
Rollmaschinen formen die Dillinger Bleche zu Halbschalen.<br />
Die umgeformten Bleche werden innen und außen per Längsnaht<br />
zusammengeschweißt.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
(Foto: Sif Netherlands B.V.)<br />
Am Standort Roermond werden die<br />
großen Mantelschüsse zu XL-Monopiles<br />
zusammengefügt.<br />
TM-Blech der Sorten S355G10+N/+M,<br />
S420G2+M und S500G2+M. Sif fertigte<br />
daraus 16 Jacket Piles, zwei Gripper Piles<br />
(Greiferpfähle) und 18 Pile Sleeves (Rohrmuffen).<br />
Das Edvard-Grieg-Jacket ist an seinen<br />
vier Eckpunkten mit jeweils vier Hauptbeinen<br />
in rd. 100 m Wassertiefe fest am<br />
Meeresgrund verankert. Für die 120 mm<br />
dicken Bleche der Beine wählte Sif die Güte<br />
S355G10+N, für alle anderen Bleche die<br />
thermomechanisch gewalzte Qualität<br />
S420G2+M. Ein entscheidender Punkt<br />
neben den lieferbaren großen Wanddicken<br />
und Streckgrenzen der TM-Bleche von Dillinger<br />
ist für William Lafleur die schon vom<br />
Walzwerk vorab durchgeführte Pre-Qualification,<br />
durch die er Sicherheitsreserven des<br />
Materials direkt aus dem Schweißreport<br />
ablesen kann. Ob Kerbschlagbiegeprobe,<br />
CTOD-Prüfung (Rissprüfung), minimale Se -<br />
gregation durch die von Dillinger beim<br />
Stranggießen eingesetzte Soft-Reduction-<br />
Technologie oder hohe Umformgrade von<br />
der Bramme zum Blech – in puncto Sicherheit<br />
übertreffen diese Stähle bei Weitem<br />
übliche Qualitäten.<br />
<br />
<br />
Auch bei den Monopiles für den Gemini-<br />
Offshore-Windpark an der niederländischen<br />
Küste vertraute Sif auf die herausragende<br />
Qualität der TM-Bleche von Dillinger. Sif verarbeitete<br />
für die beauftragten Monopiles<br />
und Übergangsstücke insgesamt 94.500 t<br />
der Stahlsorte S355ML – mit Einzelblechgewichten<br />
von 32 t. Gerade bei solchen<br />
Großprojekten ist für Sif die Lieferfähigkeit<br />
von Dillinger für große Mengen in kurzer<br />
Zeit unverzichtbar. »Dillinger ist nicht nur<br />
sehr gut in dickwandigen Blechen und<br />
gleichbleibend hoher Qualität bei diesen<br />
großen Serien, sondern auch sehr stark in<br />
Stählen mit den hohen Streckgrenzen, die<br />
wir für Offshore-Projekte brauchen«, sagt<br />
Lafleur. Und noch einen weiteren Vorteil der<br />
Zusammenarbeit betont er: »Dillinger hat<br />
eine eigene Schweißversuchsabteilung und<br />
dadurch ein sehr großes Spektrum an Pre-<br />
(Foto: Lundin Petroleum)<br />
Für das Jacket der Edvard-Grieg-Plattform lieferte Dillinger 12.400 t thermomechanisch<br />
gewalzten Stahl der Sorten S355G10+N/+M, S420G2-M und S500g2+M.<br />
Qualifications. Das erspart uns eigene Verfahrensprüfungen.«<br />
Neben dem vertrauensvollen<br />
Miteinander und für beide Seiten<br />
auch technisch wertvollen Austausch steht<br />
aber ein Punkt klar im Vordergrund: »Hauptgrund,<br />
warum Sif auf Dillinger Stahl setzt,<br />
ist dessen hervorragende Schweißbarkeit.<br />
Sie macht das Unternehmen zu unserem<br />
Preferred Supplier.«<br />
(sm 180306028)<br />
« KONTAKT<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke<br />
Werkstraße 1<br />
66763 Dillingen/Saar<br />
Tel. +49 6831 47-0<br />
www.dillinger.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Die sta Schalltechnische Anlagen GmbH entschied sich für eine MicroStep-Anlage der Baureihe MG mit einer Bearbeitungsfläche<br />
für Flachmaterial von 6.000 mm x 2.000 mm. Rohre und Profile können bis 6 m Länge und 500 mm Durchmesser bearbeitet werden.<br />
Zudem stehen Technologien zum Fasen, Bohren, Senken und Gewinden zur Verfügung.<br />
(Foto: sta Schallschutz-Systeme/ABUS)<br />
Unabhängig vom Lohnschneider<br />
Investition in mehr Flexibilität und Geschwindigkeit<br />
Bad Wörishofen/Hamm (Sieg). Auf die Schallreduktionslösungen der<br />
sta Schalltechnische Anlagen GmbH in Rheinland-Pfalz vertrauen kleine<br />
Betriebe wie auch namhafte Großkonzerne aus aller Welt. Das Unternehmen<br />
setzt seit Kurzem auf eine Plasmaschneidanlage der Baureihe MG<br />
von MicroStep zur Bearbeitung von Blechen, Rohren und Profilen.<br />
Weltweit sorgen Anlagen von sta für<br />
die Schallreduktion im industriellen Umfeld.<br />
Ein bedeutendes Thema ist der Bereich<br />
Lärmschutz in Produktionshallen mit zahlreichen,<br />
lautstarken Systemen zur Fertigung.<br />
Durch den Einbau von Lärmschutzwänden,<br />
Maschineneinhausungen, Laserschutzanlagen,<br />
Pressenverkleidungen sowie Schallschutzkabinen<br />
lässt sich der Lärmpegel<br />
reduzieren und die Gesundheit der arbeitenden<br />
Menschen verbessern. Um unabhängiger<br />
von Lieferanten zu werden und die für<br />
zunehmend individuellere Kundenwünsche<br />
notwendige Flexibilität sowie mehr Produktionsgeschwindigkeit<br />
zu erreichen, investierte<br />
der Schallschutzfachbetrieb in eine neue<br />
Plasmaschneidanlage. Nachdem mehrere<br />
Hersteller unter die Lupe genommen wurden,<br />
entschied man sich für eine Micro Step-<br />
Plasmaschneidanlage der Baureihe MG zur<br />
Bearbeitung von Blechen, Rohren und Profilen<br />
mit Technologien zum Fasenschneiden,<br />
Bohren, Gewinden und Senken. »Wir müssen<br />
immer mehr auf Kundenwünsche eingehen,<br />
immer mehr auf Details achten«,<br />
verrät sta-Geschäftsführer Josef Theis. Dazu<br />
komme, dass im Vergleich zu früheren Zeiten<br />
ein deutlich höherer Maßstab an hochpräziser<br />
Vorarbeit angelegt wird. »Da konnte<br />
man vor Ort auch noch Sachen nacharbeiten,<br />
das geht heute nicht mehr.«<br />
Zuerst Laserschneidanlage im Blick,<br />
dann für Plasmaschneidanlage<br />
entschieden<br />
Heute sind die Herausforderungen im Produktionsbetrieb<br />
in puncto Präzision, Flexibilität<br />
und Geschwindigkeit hoch. Jahrelang<br />
be währte Vorgehensweisen bei der Planung,<br />
beim Materialhandling und schluss endlich<br />
der Fertigung und Inbetriebnahme mussten<br />
angepasst werden. So wurde vor vier Jahren<br />
erstmals der Ruf nach einer eigenen Schneidanlage<br />
laut, um effizienter produzieren zu<br />
können. »Wir haben verschiedene Laserschneidanlagen<br />
angefragt, uns aus Kostengründen<br />
aber schnell dagegen entschieden.<br />
Das war aber immer wieder ein Thema«,<br />
sagte Theis. Im Laufe der Zeit kam dann die<br />
Frage auf, ob die verwendeten Materialien<br />
und Dicken auch mit Plasmatechnologie<br />
bearbeitet werden können. Aber auch das<br />
Thema Laserschneidanlage war noch nicht<br />
vom Tisch. Mittels Web recherche und durch<br />
einen Besuch der Messe EuroBLECH in Hannover<br />
wurden die passenden Hersteller identifiziert.<br />
Gesucht wurde eine Kombilösung<br />
mit der Möglichkeit, außer Blech auch Profil<br />
und Rohr zu bearbeiten. »Wir haben bei<br />
mehreren Anbietern gefragt, dank Micro-<br />
Step waren wir dann bei einem Kunden und<br />
auch im MicroStep-CompetenceCenter zur<br />
Vorführung. Danach ha ben wir uns für ein<br />
Plasmasystem entschieden«, sagte Theis.<br />
Schneidsystem für Bleche, Rohre<br />
und Profile zum Fasen und Bohren<br />
Die Entscheidung fiel auf eine Anlage der<br />
Baureihe MG, dem Alleskönner von Micro-<br />
Step. Die Baureihe wurde entwickelt, um im<br />
Mehrschichtbetrieb ein Maximum an Bearbeitungsoptionen<br />
an Blechen, Rohren, Profilen<br />
und Behälterböden zur Verfügung zu<br />
haben. Der Schallschutzexperte setzt auf<br />
eine Ausführung mit einer Bearbeitungsfläche<br />
für Flachmaterial von 6.000 mm x<br />
2.000 mm. Rohre und Profile können bis 6 m<br />
Länge und 500 mm Durchmesser bearbeitet<br />
werden. Es steht ein Fasenaggregat zum<br />
Fasenschneiden zum Beispiel zur Schweißnahtvorbereitung<br />
bis zu 50° zur Verfügung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 35<br />
Mit einer vollautomatischen Bohrspindel ist<br />
Bohren bis 30 mm Durchmesser und Gewindedrehen<br />
bis M20 möglich. Seit Kurzem ist<br />
die Plasmaschneidanlage nun im Einsatz,<br />
produziert wird im Einschichtbetrieb. Nach<br />
den guten Erfahrungen und der stetig zu -<br />
nehmenden Produktionsgeschwindigkeit<br />
will das Unternehmen künftig auch als Lohnschneider<br />
tätig werden. »Die Montage und<br />
die Inbetriebnahme sind top gelaufen«,<br />
blickt Theis zurück. Überwiegend wurde bislang<br />
Flachmaterial im niedrigeren Dickenbereich<br />
geschnitten, es wurden viele Bohrungen<br />
und Gewindearbeiten durchgeführt.<br />
Die Entscheidung für die neue Plasmaschneidanlage<br />
hat sich nach einem halben<br />
Jahr bewährt: »Wir haben investiert, um den<br />
Zukauf von Teilen zu uns zu verlagern, um<br />
die Lieferzeiten zu verkürzen und flexibler zu<br />
werden. Jetzt schickt die Konstruktionsabteilung<br />
einfach den Auftrag an die Maschine,<br />
der wird dann automatisch verschachtelt<br />
und spätestens einen Tag danach liegt das<br />
Teil in der Produktion«, sagt Theis.<br />
(sm 180305963)<br />
Zur besseren Anpassung an das Unternehmensbild im Maschinenpark wurde die CNC-Maschine<br />
in einer Sonderlackierung ausgeliefert. Auch die Plasmaquelle von Kjellberg und die Absauganlage<br />
von Teka wurden farblich integriert.<br />
(Foto: MicroStep Europa)<br />
« KONTAKT<br />
MicroStep Europa ® GmbH<br />
Messerschmittstraße 10<br />
86825 Bad Wörishofen<br />
Tel. +49 8247 96294-0<br />
www.microstep-europa.de<br />
sta Schalltechnische Anlagen GmbH<br />
Industriestraße 1<br />
57577 Hamm (Sieg)<br />
Tel. +49 2682 9527-0<br />
www.sta-group.de<br />
Die MG Plasmaschneidanlage bei sta Schalltechnische Anlagen ermöglicht die Bearbeitung von<br />
Blechen, Rohren und Profilen. Folgende Technologien stehen auf der Anlage zur Verfügung: ein<br />
Rotator zum Fasen bis zu 50° und eine Bohrspindel zum Bohren bis 30 mm und Gewinden bis M20.<br />
(Foto: MicroStep Europa)<br />
Technische Details/Highlights<br />
Die Firma Schalltechnische Anlagen GmbH entschied<br />
sich für eine umfangreich ausgestattete<br />
Version der Baureihe MG – eine MG-PrB<br />
6001.15+S500 zum Plasmaschneiden an Blechen,<br />
Rohren und Profilen auf einer Arbeitsfläche von<br />
6.000 mm x 2.000 mm. Die CNC-Plasmaschneidanlage<br />
wird mit einer HiFocus 161i neo mit automatischer<br />
Gaskonsole und Contour Cut Speed<br />
Technologie von Kjellberg betrieben. Ein integrierter<br />
Schacht ermöglicht die Rohr- und Profilbearbeitung<br />
mit einem Durchmesser bis 500 mm.<br />
Durch eine optionale Gitterabdeckung auf dem<br />
Schacht können Bleche mit 2.000 mm Breite ge -<br />
schnitten werden. Schlackenwannen erleichtern<br />
zudem den Abtransport der anfallenden Schlacke.<br />
Zusätzlich wurde die Anlage um eine Rohrschneidvorrichtung<br />
RSV 30-300 ausgerüstet. Die<br />
Vorrichtung kann Rohre und Profile mit einem<br />
Durchmesser von 30 mm bis 300 mm und einem<br />
maximalen Gewicht von bis zu 3.000 kg aufnehmen<br />
und drehen. Die Filteranlage ZPF 6H 11 kW<br />
zur Außenaufstellung vom deutschen Hersteller<br />
TEKA ist an die Sektionsabsaugung im Brennschneidtisch<br />
angeschlossen, zudem hat das<br />
Unternehmen sta noch einen Funkenvorabscheider<br />
FVS 7000-12000 im Einsatz. Außerdem investierte<br />
sta noch in einen Schraubenkompressor des<br />
Typs Aircenter 8 von Kaeser. Über den hochwertigen<br />
2-D-Plasmaschnitt hinaus gibt die MG-PrB<br />
6001.15+S500 dem Betreiber auch die Möglichkeit<br />
zur 3-D-Bearbeitung, beispielsweise für<br />
Fasenschnitte zur Schweißnahtvorbereitung.<br />
Denn dieses Modell wurde mit einem Rotator<br />
ausgestattet. Mit dem MicroStep-R5-Rotator können<br />
einfache V- und X-Nähte sowie auch komplexe<br />
Y- oder K-Nähte mit Steg an das Material angebracht<br />
werden. Abhängig von der Geometrie des<br />
eingesetzten Plasmabrenners können Fasen bis zu<br />
50° erzielt werden. Die integrierte automatische,<br />
patentierte Kalibriereinheit ACTG ® gewährleistet<br />
außerdem gleichbleibend exakte Ergebnisse.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
36 K <br />
Rohrbearbeitungstechnologien<br />
in der Virtual Reality<br />
Mit Smartphone und VR-Brille Lösungen erleben<br />
Fortschrittliche transfluid-Rohrbearbeitungsmaschinen<br />
per VR-Technologie entdecken: Möglich macht dies eine spezielle App auf<br />
dem Smartphone in einer entsprechenden VR-Brille. So lassen sich<br />
verschiedene Hightech-Lösungen in der Rohrbearbeitung digital hautnah<br />
erleben.<br />
»Mittlerweile ist die VR-Technologie<br />
komfortabel und gut einsetzbar, um die Einsatzmöglichkeiten<br />
unserer Maschinen zu<br />
vermitteln«, resümiert Stefanie Flaeper, Ge -<br />
schäftsführerin bei transfluid, über die VR-<br />
Einblicke vom spanlosen Rohrtrennen. Über<br />
die transfluid-VR-App können in einer virtuellen<br />
Werkshalle vier Maschinen im Einsatz<br />
erlebt werden, so z. B. die spanlos orbitale<br />
Trennanlage t cut RTO 628. Damit sind präzise<br />
Schnittergebnisse mit Schnittmengen<br />
bis 1.600 Stück pro Stunde möglich. Die<br />
Rohre können direkt weiterverarbeitet werden,<br />
beispielsweise durch die Umsetzung<br />
von Umformungen direkt an der Schnittfläche.<br />
Und weil die Rohre während des Trennens<br />
größenabhängig mit unterschiedlichen<br />
Momenten zugbelastet werden, bleibt die<br />
Trennstelle vor einem Einfall bewahrt.<br />
<br />
<br />
Für doppelt effektive Umformmöglichkeiten<br />
sorgt die Kombinationsmaschine REB 632/<br />
SRM 622 CNC. Damit kann z. B. eine ge -<br />
stauchte Geometrie nachgerollt oder ein<br />
Beschnitt vor der axialen Rohrumformung<br />
durchgeführt werden. Werkzeugwechsel<br />
sind sehr schnell umgesetzt. Zwei Dornbiegemaschinen<br />
lassen sich im virtuellen Raum<br />
per 3-D-Brille im Einsatz anschauen. Die<br />
t bend DB 622 CNC R/L sorgt als Rechts-/<br />
Links-Biegemaschine für mehr Freiheit, auch<br />
wenn der vorhandene Raum knapp ist, und<br />
sie ermöglicht die Umsetzung komplexer<br />
Geometrien. Dabei ist sie für das Bearbeiten<br />
kleiner Rohre bis 22 mm Durchmesser mit<br />
einem schnellen Wechsel der Biegerichtung<br />
ideal geeignet. Dieser ist in weniger als zwei<br />
Sekunden durchgeführt. Gebogen wird mit<br />
zwei Biegeköpfen. Eine stehende Variante<br />
biegt rechts und ein hängender Biegekopf<br />
links. Bei der zweiten digital präsentierten<br />
Dornbiegemaschine handelt es sich um eine<br />
t bend DB 2090 CNC VE. Diese vollautomatische<br />
Lösung biegt runde und viereckige<br />
Rohre von 20 bis 90 mm Durchmesser mit<br />
beeindruckender Wiederholgenauigkeit und<br />
Qualität. Auch das Freiformen großer Biegeradien<br />
macht die Anlage möglich.<br />
(sm 180306005)<br />
(Foto: Transfluid)<br />
Per VR-Brille<br />
konnten die<br />
Messebesucher<br />
der Fabtech die<br />
vier tranfluid-<br />
Rohr bearbeitungs<br />
maschinen<br />
im Einsatz<br />
erleben.<br />
« KONTAKT<br />
transfluid Maschinenbau GmbH<br />
Hünegräben 20 – 22<br />
57392 Schmallenberg<br />
Tel. +49 2972 9715-0<br />
www.transfluid.net<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 37<br />
Optimierte Schnittpläne für den Zuschnitt<br />
von Stahlprofilen<br />
Fraunhofer-Institut entwickelt Software<br />
Die vom Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI entwickelte<br />
Software AutoBarSizer ermittelt optimierte Schnittpläne für den Zuschnitt von Stahlprofilen und anderem Stangenmaterial<br />
(Langgut) in kürzere Teile (Fixmaße). Die Lösungen zeichnen sich durch einen hohen Materialnutzungsgrad<br />
aus, Schnittverluste werden minimiert.<br />
Dabei werden diverse konfigurierbare Nebenbedingungen eingehalten.<br />
Verschiedene Parameter erlauben dem Planer, einen Kompromiss<br />
zwischen Materialausnutzung und dem organisatorischen<br />
Mehraufwand durch die Erzeugung wiederverwendbarer Reste zu<br />
finden. Wenn Teile auf Gehrung geschnitten werden, optimiert<br />
AutoBarSizer auch die Verschachtelung bzw. Verzahnung der Teile.<br />
Dafür ist es manchmal sinnvoll, die Teile zu drehen. Welche Drehungen<br />
dabei erlaubt sind, kann abhängig von Symmetrien des Materials<br />
und produktionstechnischen Anforderungen vom Planer vorgegeben<br />
werden. Die Berechnungen für einen Schnittplan in üb -<br />
licher Größe dauern nur wenige Sekunden bis maximal einige<br />
Minuten.<br />
Sizer auch über eine Dateischnittstelle oder als Serverdienst nutzbar.<br />
Auf Basis aktueller Forschungsergebnisse entwickelt Fraunhofer<br />
SCAI AutoBarSizer stetig weiter. Das Forschungsinstitut geht mit<br />
der Software auch auf die Bedürfnisse einzelner Kunden ein, die<br />
entweder als Features in neue Versionen einfließen oder durch eine<br />
Individualsoftware unter Einbeziehung von AutoBarSizer abgedeckt<br />
werden.<br />
(sm 180305962)<br />
<br />
Mit einer computergestützten Optimierung von Längenkombinationen<br />
beim Zuschnitt von Stangenware lassen sich durch die bestmögliche<br />
Vermeidung von Schrott erhebliche Mengen an Material<br />
einsparen. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Produktionskosten<br />
gesenkt, ohne die Produkt- und Servicequalität zu beeinträchtigen.<br />
Durch individuelle Gewichtungen von Restverwertung<br />
und Resterzeugung können mit AutoBarSizer zudem die Restelagerbestände<br />
reguliert und unnötige Lagerkosten vermieden werden.<br />
<br />
AutoBarSizer wird als reiner Rechenkern über eine XML-Schnittstelle<br />
in andere Anwendungen, beispielsweise Anlagensteuerungen<br />
oder ERP-Systeme, eingebunden und ist für alle aktuellen Microsoft-Windows-Betriebssysteme<br />
verfügbar. Alternativ ist AutoBar-<br />
« <br />
Fraunhofer-Institut für Algorithmen und<br />
Wissenschaftliches Rechnen SCAI<br />
Schloss Birlinghoven<br />
53754 Sankt Augustin<br />
Tel. +49 2241 14-0<br />
www.scai.fraunhofer.de/autobarsizer<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
38 K <br />
Qualitätsvorsprung durch kombiniertes<br />
Prüfsystem<br />
Großer chinesischer Stahlhersteller misst berührungslos<br />
Die chinesische Pangang-Gruppe setzt künftig auf die Messanlage<br />
Osiris Hot von Nextsense. Der Grazer Spezialist für optische Messtechnik<br />
unterstützt mit seiner Anlage für Profilmessung und Oberflächeninspektion<br />
den zweitgrößten Stahlhersteller Chinas bei der Schienenproduktion, um<br />
dessen Qualitätsvorsprung auf dem chinesischen Markt weiter auszubauen.<br />
Nextsense stellt sich gemeinsam mit<br />
Panzhihua New Steel & Vanadium Co. Ltd.,<br />
einem Tochterunternehmen von Panzhihua<br />
Iron and Steel (Pangang), den wachsenden<br />
Qualitätsanforderungen bei der Schienenherstellung.<br />
Basierend auf berührungsloser<br />
Messtechnik erzielt das Lasermesssystem aus<br />
Graz zukünftig in China hochgenaue Messergebnisse<br />
und erkennt als kombiniertes<br />
System sowohl Profilabweichungen als auch<br />
Oberflächendefekte in einem Arbeitsschritt.<br />
<br />
Die stationären Messsysteme Osiris Hot und<br />
Osiris Cold überwachen simultan Oberflächengüte<br />
und Maßhaltigkeit von Walzprofilen.<br />
Während Osiris Hot das Messverfahren<br />
im heißen Zustand durchführt, überprüft<br />
Osiris Cold bereits erkaltete Walzgüter<br />
auf Profilabweichungen<br />
und Oberflächende fekte.<br />
Mithilfe modernster Laserlichtschnitttechnik<br />
und ho -<br />
hen Abtast raten erstellen die<br />
Messan lagen eine komplette<br />
3-D-Rekon struktion der zu vermessenden<br />
Langgüter in Echtzeit und während des laufenden<br />
Produktionsvorganges. Der chinesische<br />
Schienenhersteller Panzhihua New<br />
Steel & Vanadium Co. Ltd. kann durch die<br />
kontinuierliche Qualitätsüberprüfung der<br />
Walzgüter im heißen Zustand mit Osiris Hot<br />
noch während des Produktionsprozesses<br />
periodische Fehler erkennen und sofort darauf<br />
reagieren. Durch schnellstmöglich eingeleitete<br />
Korrekturmaßnahmen kann da -<br />
durch beispielsweise die Ausschussquote in<br />
der Herstellung von Stahlprodukten be -<br />
trächtlich reduziert werden. »Das Messsystem<br />
hilft uns durch seine herausragende<br />
Genauigkeit und Funktionalität, besonders<br />
effizient Schienen von ausgezeichneter Qualität<br />
herzustellen und dadurch den Vorsprung<br />
auf unsere Mitbewerber stetig auszubauen«,<br />
sagt Gong Ming Tao, Chief<br />
Technical Engineer der Pangang Group<br />
Panzhihua Steel & Vanadium Co. Ltd. Die<br />
Pangang Group ist seit 2010 Teil der Ansteel<br />
Group Corporation, des siebtgrößten Stahlherstellers<br />
der Welt.<br />
(Foto: Krug/Nextsense)<br />
Kombiniertes Messsystem<br />
Osiris: Während Osiris Hot das<br />
Messverfahren im heißen<br />
Zustand durchführt, überprüft<br />
Osiris Cold bereits erkaltete<br />
Walzgüter auf Profilabweichungen<br />
und Oberflächendefekte.<br />
(sm 180306035)<br />
« KONTAKT<br />
Nextsense GmbH<br />
Straßganger Straße 295<br />
8053 Graz, Österreich<br />
Tel. +43 316 232400-0<br />
www.nextsense-worldwide.com<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
<br />
-<br />
<br />
Düsseldorf. Auch 2018 erhalten deutsche<br />
Unternehmen aus der Draht-, Kabel- und Rohrindustrie<br />
sowie den Industrietechnologien der<br />
Gießerei und Metallurgie bei Messebeteiligungen<br />
in Russland (Moskau), China (Shanghai), Indien<br />
(Mumbai) und Indonesien (Jarkarta) wieder Un -<br />
terstützung durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie (BMWi). Das BMWi fördert<br />
zusammen mit dem Verband der Draht- und<br />
Kabelmaschinenhersteller (VDKM) die Aussteller<br />
der wire in China und Indien; gemeinsam mit der<br />
International Tube Association (ITA) werden Tube<br />
India und Tube China unterstützt.<br />
Zusammen mit dem Verband Deutscher Ma -<br />
schinen und Anlagenbau (VDMA) fördert das<br />
BMWi ebenfalls die Aussteller aus den Bereichen<br />
Gießerei und Metallurgie in Russland, Indien, und<br />
Indonesien: Litmash Russia, Metallurgy Russia,<br />
Metallurgy India und Indometal in Jarkarta. Die<br />
Messe Düsseldorf GmbH hat damit erneut den<br />
Zuschlag zur Durchführung einer offiziellen Unternehmensgemeinschaftsbeteiligung<br />
auf diesen<br />
Fachmessen vor Ort erhalten.<br />
www.messe-duesseldorf.de<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171205564)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
K 39<br />
Effiziente Fertigung komplex<br />
geformter Rohre<br />
Auf der Tube 2018 stellt die Aachener<br />
Maschinenbau GmbH (AMBA) erstmals ihre All-in-one-<br />
Maschinen für die Kaltumformung von Rohren vor.<br />
Die All-in-one-Maschinen von AMBA sind die ersten Maschinen,<br />
die Rohre mit variierendem Querschnitt in einem Lauf einbaufertig<br />
herstellen. Der erste Anwender hat den Anlagendurchsatz um den<br />
Faktor zehn gesteigert und gleichzeitig die Produktionskosten deutlich<br />
gesenkt. Rohre mit über die Länge variierendem Querschnitt<br />
wurden bisher warm umgeformt und mussten anschließend zerspant<br />
werden. In einer neuen Anlage für die Produktion von Achsen<br />
für Fahrzeugsitze wendet AMBA das All-in-one-Prinzip an, das sich<br />
bereits bei der Herstellung langer Schrauben bewährt hat: Der<br />
gesamte Prozess des Kaltumformens in sieben Stufen und in einer<br />
Formwalze bis hin zum Stempeln läuft vollautomatisch in einer einzigen<br />
Maschine ab. Die Rohre verlassen die Maschine einbaufertig,<br />
eine weitere Bearbeitung ist nicht erforderlich. Von der automatisierten<br />
Zuführung aus einem Bunker mit hohem Fassungsvermögen<br />
bis zum einbaufertigen Rohr läuft der gesamte Prozess automatisch.<br />
Das reduziert nicht nur den Personalaufwand drastisch, die Kaltumformung<br />
bringt im Vergleich zu dem spanenden Verfahren auch<br />
geringere Kosten für die Werkzeuge mit sich. Die All-in-one-Maschinen<br />
eignen sich für Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 50 mm.<br />
Im Jahr 2017 hat die erste Maschine bereits mehr als eine Million<br />
Rohre für die Automobilindustrie produziert.<br />
www.amba.de<br />
/<br />
(sm 180305999)<br />
<br />
Houston/USA. Axalta Coating Systems (NYSE: AXTA) hat die neueste Ergänzung<br />
seiner Produktlinie an korrosionsbeständigen Rohrinnen beschichtungen<br />
aus der Nap-Gard ® Functional Coatings Kollektion eingeführt. Nap-Gard<br />
7-0015 Tan Internal FBE ist ein wärmehärtendes Epoxidpulver, das entwickelt<br />
wurde, um die Saudi Aramco Vorgabe 09-SAMSS-091 (2011) zu erfüllen. Die<br />
Umgebungen, die von Öl- und Gasfirmen heute erschlossen werden, weisen<br />
neben höheren Temperaturen auch höhere Konzentrationen an H 2<br />
S, CO 2<br />
und<br />
anderen gasförmigen Schadstoffen auf. Diese Bedingungen erfordern die Verwendung<br />
von erheblich teureren Metall-Chrom-Legierungen, um Korrosion<br />
und Schäden zu vermeiden. Die neue Generation an Rohrbeschichtungen von<br />
Axalta bietet eine kostengünstige Alternative zum Schutz der Rohrinnenflächen.<br />
Dank seiner hohen Haftungseigenschaften bietet Nap-Gard 7-0015<br />
einen wirksamen Schutz für Pipelines, die H 2<br />
S, CO 2<br />
und CH 4<br />
ausgesetzt sind.<br />
Die Nap-Gard Pulverlacke von Axalta sind zur Ein-, Zwei- oder Mehrschichtapplikation<br />
auf den Innen- und Außenflächen von Öl-, Gas- und Wasserrohren<br />
formuliert. Nap-Gard bietet ebenfalls Lösungen zum Korrosionsschutz<br />
von Ventilen, Armaturen und Betonstahl. Die Axalta Functional Coatings<br />
bieten innovative Lösungen für heutige Anwendungsanforderungen an<br />
epoxidbasierte Beschichtungen und sind für einen herausragenden Korrosionsschutz<br />
von Substraten in rauen, belastenden Umgebungen konzipiert.<br />
www.axaltacs.com/powder<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong><br />
Ws(Jp)/SE/Jp (sm 171105646)
40 K <br />
Vollautomatische Bandsäge<br />
Der tschechische Sägespezialist Bomar hat seine vollautomatische Bandsäge Proline 420.350<br />
ANC komplett überarbeitet.<br />
Sie bietet jetzt unter anderem eine<br />
durchgehende Rollenbahn und kann optional<br />
mit einem Vertikalspannsystem versehen<br />
werden. Die Vollautomaten der Proline-Serie<br />
von Bomar sind für den universellen Einsatz<br />
mit hoher Schnittleistung konzipiert. Sie verfügen<br />
über eine vollwertige CNC-Steuerung<br />
und sind mit dem Visual-Dialog-Steuerungssystem<br />
einfach zu bedienen. Zu den Neuigkeiten<br />
der überarbeiteten Proline 420.350<br />
ANC gehört unter anderem, dass die komplette<br />
Länge des Vorschubs ohne manuellen<br />
Eingriff genutzt werden kann. Denn der<br />
Vorschub auf Linearführungen und die Integration<br />
eines Vorschubwagens<br />
sorgen für<br />
eine durchgehende<br />
Rollenbahn,<br />
wodurch das Material stets auf dem<br />
gleichen Transportniveau geführt wird. Die<br />
Proline-Sägen werden mit einer USB-<br />
Schnittstelle ausgestattet, sodass beispielsweise<br />
mit der Software sawmanager generierte<br />
Zuschnitts daten direkt an die Säge<br />
übertragen werden können.<br />
<br />
<br />
Die robuste, vollautomatische Zweisäulen-<br />
Bandsäge ist für senkrechte<br />
Schnitte bis zu<br />
einem Materialdurchmesser<br />
von<br />
350 mm be -<br />
stimmt. Der<br />
Sägearm wird<br />
durch zwei<br />
robuste Säulen<br />
geführt. Die präzise dreiseitige Hartmetallführung<br />
des 34 mm hohen Sägebands und<br />
die synchron laufende Bürste zur Entfernung<br />
der Späne sind Voraus setzungen für<br />
die hervorragende Schnittleistung. Der Vorschub<br />
des Materials, die Materialaufnahme<br />
und der Vorschub des Sägebandarms in den<br />
Schnitt und zurück erfolgen hydraulisch. Die<br />
maximale Länge eines Vorschubs beträgt<br />
600 mm. Sämtliche Be dienungselemente<br />
befinden sich am frei positionierbaren Be -<br />
dienpult. Zur Dateneingabe dienen eine<br />
übersichtliche Folientas tatur und ein Display.<br />
Die Maschine ist mit einem Frequenzwandler<br />
versehen, der die Einstellung der optimalen<br />
Geschwindigkeit des Sägebands stufenlos<br />
im Bereich von 20 m/min bis 120 m/min<br />
ermöglicht, was sowohl die Standzeit der<br />
Sägebänder als auch die Maschinenproduktivität<br />
erheblich erhöht. Die Maschine ist für<br />
eine Antriebsleistung von 4 kW ausgelegt.<br />
Es lassen sich Rohre bis zu einem Durchmesser<br />
von 350 mm sowie Vierkantprofile<br />
von maximal 420 mm x 350 mm, 350 mm<br />
x 420 mm und 350 mm x 350 mm trennen.<br />
Bei Vollmate rial kann die maximale Abmessung<br />
250 mm betragen.<br />
www.bomar-germany.de<br />
/<br />
(sm 180305954)<br />
(Foto: Bomar)<br />
Die automatische Zweisäulen-Bandsäge ProLine 420.350 ANC wurde<br />
komplett überarbeitet, sie enthält jetzt eine durchgehende Rollenbahn<br />
sowie ein Vertikalspannsystem.<br />
WALZSTAHLHANDEL ESSEN GmbH<br />
– Import Walzstahlprodukte –<br />
Stastahl – Soderamessue – Spezalprole<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Logistik & Handhabung, Lagertechnik K 41<br />
(Fotos: LogiMAT)<br />
Intralogistik aus erster Hand<br />
LogiMAT zeigt vielfältige Innovationen<br />
München. »Intralogistik aus erster Hand: Digital – Vernetzt – Innovativ« ist das Motto der 16. LogiMAT –<br />
Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement, die vom 13. bis 15. <strong>März</strong> 2018 auf<br />
dem Messegelände Stuttgart stattfindet. Auf 117.000 m² Ausstellungsfläche zeigen über 1.500 Aussteller ihr<br />
Produkt- und Lösungsspektrum.<br />
»Die LogiMAT ist bei Ausstellern und<br />
Fachpublikum international als das Jahresevent<br />
für Intralogistik und Prozessmanagement<br />
etabliert«, urteilt Messeleiter Peter<br />
Kazander, Geschäftsführer des LogiMAT-<br />
Veranstalters EUROEXPO Messe-und Kongress-GmbH,<br />
München. Übergreifend zentrales<br />
Thema der Aussteller ist die Einbindung<br />
moderner Technologien und Materialien<br />
in zukunftsfähige Lösungen für die<br />
Herausforderungen unter Industrie 4.0,<br />
Logistik 4.0, dem Internet der Dinge (IoT)<br />
und der damit verknüpften Digitalisierung.<br />
Vielfältiges Spektrum<br />
Die Aussteller der Bereiche AutoID und Verpackungstechnik<br />
präsentieren sich in den<br />
Hallen 4 und 6 sowie im Eingangsbereich<br />
der Messe. Sie zeigen ein Spektrum, das von<br />
neuen Hochleistungs-Verpackungsstraßen<br />
und der Einbindung von Augmented Reality<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong><br />
bis hin zu funkgesteuerten Digitaletiketten<br />
reicht. Im neu geschaffenen Ausstellungsbereich<br />
»Intelligente Behälter- und Lagerlösungen«<br />
sind in Halle 6 branchenübergreifende<br />
Komplettlösungen zu sehen.<br />
In den Hallen 1, 3, 5 und 7 zeigen die Fördertechnik-<br />
und Anlagenbauer Neuentwicklungen<br />
für effiziente Warenflüsse und die<br />
Zusammenarbeit zwischen Mensch und<br />
Maschine, respektive Roboter. In Halle 7 finden<br />
die Fachbesucher zudem eine Vielzahl<br />
von Anbietern innovativer Brandschutzlösungen.<br />
Die Weiterentwicklung von fahrerlosen<br />
Transportsystemen, Assistenzsystemen<br />
und Elektrifizierung bestimmt die Auftritte<br />
der Staplerhersteller in den Hallen 9 und 10.<br />
In den Hallen 8 und 10 stellen Software-<br />
Unternehmen ihre Neuentwicklungen und<br />
Lösungsansätze für zukunftsfähiges Warehouse-,<br />
Transport- und Supply-Chain-Management<br />
mit durchgängig vernetztem<br />
Datenaustausch vor. Darüber hinaus umfasst<br />
das Rahmenprogramm der LogiMAT mehr<br />
als 30 hochrangig besetzte Fachforen und<br />
drei serielle Live-Events.<br />
Hochkarätige Kompetenz-Plattform:<br />
TradeWorld<br />
Zudem präsentiert im Rahmen der LogiMAT<br />
die TradeWorld – Kompetenz-Plattform für<br />
Handelsprozesse – Produkte und Lösungen<br />
zu E-Commerce und Omnichannel. Hochkarätige<br />
Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Fachverbänden vermitteln auf<br />
den Fachforen in Halle 6 ein erstklassiges<br />
Weiterbildungsprogramm. Die Gesamtveranstaltung<br />
bietet neben der Ausstellung<br />
täglich wechselnde Vortragsreihen inmitten<br />
der Hallen zu den unterschiedlichsten Themen.<br />
www.logimat-messe.de<br />
www.tradeworld.de<br />
/<br />
(sm 180306101)
42 K Logistik & Handhabung, Lagertechnik<br />
80 Jahre Erfahrung als Lagerspezialist<br />
Stapeln, Lagern, Transportieren – Messeneuheiten zur LogiMAT<br />
Horst. Die Karl H. Bartels GmbH feiert 2018 ihr 80-jähriges Jubiläum. Auf<br />
der LogiMAT 2018 präsentiert das Familienunternehmen deshalb bewährte<br />
Produkte und Produktneuheiten wie das flexible Palettenstapelsystem<br />
»PSS«. Mit dessen Hilfe werden auch Paletten mit unterschiedlich hoher<br />
Ladung stapelbar.<br />
»Mit unserem Palettenstapel-System<br />
PSS wird die Raumausnutzung im Lkw noch<br />
planbarer«, erklärt Bartels-Geschäftsführer<br />
Sebastian Krayenborg. Die Gewichtsverteilung<br />
wird optimiert und die Sicherheit deutlich<br />
erhöht. Dabei sind die Stückgüter von<br />
allen vier Seiten erreichbar. Das standardmäßig<br />
für EPAL-Paletten produzierte System<br />
kann an kundenspezifische Maße angepasst<br />
werden. Als weitere Neuheit stellt Bartels die<br />
stapelbaren Systemgitterboxen »SGB« vor.<br />
Die Gitterboxen in verschiedenen Varianten<br />
verfügen über bis zu sechs Schubladen, die<br />
jeweils bis zu 150 kg tragen. Zudem können<br />
bis zu fünf Systeme aufeinander gestapelt<br />
werden. Mit ihrem intelligenten Innenleben<br />
bringen die Gitterboxen Ordnung auf Baustellen,<br />
ans Fließband oder auf die Fertigungsinsel.<br />
Langgut bis zu 70 m<br />
maßgeschneidert lagern<br />
Die Möglichkeiten der Bartels-Maßanfertigung<br />
werden durch das Roll-aus-Regal<br />
demonstriert. Mit diesem lässt sich Langgut<br />
von 3 m, aber auch von 70 m Länge lagern.<br />
Nicht nur die von Bartels selbst produzierten<br />
Regale sind maßgeschneidert, auch die<br />
meisten von Bartels vertriebenen Produkte<br />
lassen sich an die jeweiligen Kundenbedürfnisse<br />
anpassen, wie etwa der Palettenwender,<br />
den Bartels auf einer Sonderfläche präsentiert.<br />
Er ist in verschiedenen Varianten<br />
erhältlich: als 90°-Wendegerät, 95°-Pa -<br />
lettenwender, 110°-Palettenwechsler oder<br />
180°- Palettenwender. »Der Palettenwender<br />
ist sehr vielfältig einsetzbar. Unsere Kunden<br />
nutzen ihn für das Umschichten von Waren<br />
im Hochregallager ebenso wie für das<br />
schnelle Wenden von Produkten. Die Zeitersparnisse<br />
sind beeindruckend, sodass sich<br />
die Produktivität im Unternehmen messbar<br />
steigern lässt«, sagt Krayenborg. Außerdem<br />
zeigt Bartels sein Schubfachregal für Bleche,<br />
sein Kassettenschubfachregal, sein Wabenregal,<br />
sein Palettenschubfachregal, seinen<br />
Mini-Selbstkipper sowie Klappbodenbehälter.<br />
(sm 180305855)<br />
(Foto: Bartels)<br />
Roll-aus-Regal<br />
« KONTAKT<br />
Karl H. Bartels GmbH<br />
Max-Planck-Straße 6<br />
25358 Horst<br />
Tel. +49 4126 3968-0<br />
www.bartels-germany.de<br />
LogiMAT: Halle 1, Stand B71<br />
Stahl jetzt online verkaufen<br />
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Logistik & Handhabung, Lagertechnik K 43<br />
Kompaktes Standardlager für große<br />
Materialvielfalt<br />
Variable System- und Beladehöhen für unterschiedliche Produkte<br />
Achern-Gamshurst. Verschiedene Materialien effizient und platzsparend<br />
lagern: Das ist der Schwerpunkt des Messeauftritts der Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG auf der LogiMAT 2018 in Stuttgart. Vom 13. bis<br />
15. <strong>März</strong> können Besucher der internationalen Fachmesse für Intralogistik<br />
die Lösungen des Lager- und Sägetechnikanbieters begutachten.<br />
Das kompakte und standardisierte<br />
Turmlager KASTOecostore ist in zwei Versionen<br />
verfügbar: Zur Lagerung von Langgut<br />
oder von Blechen und anderen flächigen<br />
Gütern in unterschiedlichen Formaten. Letztere<br />
wird auf dem Messestand von Kasto<br />
live in Aktion zu sehen sein. Je nach Ausführung<br />
kommen als Lastaufnahmemittel Kassetten<br />
oder Flachpaletten zum<br />
Einsatz. Das automatisierte<br />
System punktet durch einen<br />
ge ringen Platzbedarf und<br />
hohe Lagerdichte, durch Flexibilität<br />
bei der Materialaufnahme,<br />
kurze Zugriffszeiten<br />
sowie ein attraktives Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis. Anwender<br />
können pro Lagersystem<br />
bis zu drei unterschiedliche<br />
Beladehöhen zwischen<br />
50 mm und 950 mm definieren.<br />
Für Werkstätten, Betriebsschlossereien<br />
oder als Pufferlager<br />
Die Lastaufnahmemittel werden automatisch<br />
ein- und ausgelagert und mit einem<br />
Hubwerk auf die optimale Be- und Entladehöhe<br />
gebracht. Ein zusätzliches<br />
Hubmittel<br />
wie ein Gabelstapler ist zur Kassettenauslagerung<br />
nicht erforderlich. Dies sorgt für<br />
kurze Zugriffszeiten und eine ergonomische<br />
Arbeitsweise. Die Antriebstechnik ist mit<br />
modernen Frequenzumrichtern von Siemens<br />
ausgestattet, der Motor ist stationär angebracht.<br />
Dies ermöglicht dynamische und<br />
präzise Ein- und Auslagervorgänge. Robuste<br />
Rollenketten stellen einen langlebigen und<br />
wartungsarmen Betrieb sicher. Der Stahlbau<br />
besteht aus genormten Walzprofilen und ist<br />
gemäß der geltenden Erdbebenrichtlinien<br />
dimensioniert. Ein umfassendes Sicherheitskonzept<br />
auf Basis eines Safety-Steuerungssystems<br />
beugt Fehlfunktionen vor und verhindert<br />
kostspielige Stillstandzeiten. Darüber<br />
hinaus verfügt KASTOecostore serienmäßig<br />
über die Maschinensteuerung Smart-<br />
Control. Diese ist dank eines intuitiven User<br />
Interface mit Touchscreen einfach zu bedienen.<br />
Das erlaubt schnelles und fehlerfreies<br />
Arbeiten. Zudem lässt sich das Lager aufgrund<br />
seiner kompakten Abmessungen<br />
auch ideal in Maschinennähe installieren.<br />
(sm 180205837)<br />
« KONTAKT<br />
Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.de<br />
LogiMAT: Halle 1, Stand J11<br />
Kasto zeigt auf der LogiMAT in Stuttgart u. a. das kompakte<br />
und standardisierte Turmlagersystem KASTOecostore.<br />
(Foto: Kasto)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
44 K Logistik & Handhabung, Lagertechnik<br />
Systemimplementation<br />
elegant gelöst<br />
Wanko setzt auf Praxisnähe<br />
Ainring. Die Wanko Informationslogistik GmbH zeigt auf der Messe<br />
LogiMAT Neuheiten ihres universellen Logistiksteuerungssystems. Unter<br />
anderem wird eine Lösung zum Planen intermodaler Transporte gezeigt<br />
und Neuerungen rund um das Lagerverwaltungssystem Pramag, das sich<br />
dank einer einzigartigen Implementationsfunktionalität im laufenden<br />
Tagesgeschäft einführen lässt.<br />
Das Logistiksteuerungssystem von<br />
Wanko besteht aus den Modulen Pramag für<br />
die Lagerverwaltung, Pracar für die Tourenoptimierung<br />
und dem integrierten Telematiksystem<br />
Prabord, das die komplette Fahrerkommunikation<br />
sowie das Erstellen der<br />
elektronischen Abliefernachweise bis hin zur<br />
automatischen Rückmeldung an die Disposition<br />
übernimmt. Umfangreiche Branchenlösungen<br />
wie Pragas für die Transportplanung<br />
von flüssigen und gasförmigen Gütern<br />
runden das leistungsfähige Portfolio ab.<br />
Ergänzend bietet das Modul Praweb die<br />
Echtzeitverfolgung des Sendungsstatus via<br />
Internet. Damit ermöglicht das Logistiksteuerungssystem<br />
das kostenoptimale Planen<br />
und Durchführen sämtlicher Prozesse in der<br />
Logistik. Als Analysetool zur Auswertung<br />
und Darstellung aller Logistikkennzahlen<br />
stellt Wanko ein fertiges Interface zu Qlikview<br />
zur Verfügung. Die System-Module<br />
werden je nach Bedarf einzeln oder als<br />
durchgängiges System eingesetzt und sind<br />
Basis für die Effizienzsteigerung entlang der<br />
gesamten Lieferkette.<br />
Das automatisierte Planen in Auslieferwellen<br />
von Zentral- beziehungsweise Regionallägern<br />
an deren Kunden – in diesem Falle<br />
die Werkstätten – hat Wanko unter anderem<br />
für die Belieferung in der Automotive-<br />
Ersatzteile-Branche weiterentwickelt. Die<br />
Vorteile dieses Verfahrens kommen vor<br />
allem bei Kfz-Teilen, -Zubehör, Reifen sowie<br />
Werkstattausrüstung zum Tragen. Die Kombination<br />
von Belieferungsmengen, Schwankungen<br />
und fixe Rhythmen wird höchst<br />
effizient umgesetzt.<br />
Auch in der Chemie- und Gasbranche verfügt<br />
Wanko über langjährige Erfahrungen<br />
und fundiertes Know-how. Branchen-Module,<br />
wie Pragas, beinhalten die branchenspezifischen<br />
Funktionalitäten, die für die<br />
Transportplanung von flüssigen und gasförmigen<br />
Gütern erforderlich sind.<br />
Bei der Präsentation des Lagerverwaltungssystems<br />
Pramag steht die Vielzahl der<br />
Standardfunktionalitäten im Vordergrund,<br />
wobei speziell die Funktionalität der Systemimplementation<br />
als Alleinstellungsmerkmal<br />
betont wird. Die Systemeinführung kann<br />
dabei während des laufenden Betriebes<br />
erfolgen, ähnlich einer Produktionsanlage,<br />
die hochgefahren wird. Damit ist zu jedem<br />
Zeitpunkt der Umstellungsphase die zeitgerechte<br />
Auslieferung gesichert. »Pramag enthält<br />
eine Vielzahl von Standards, die konfiguriert<br />
oder angepasst werden können, um<br />
den optimierten, kundenspezifischen Soll-<br />
Prozess zu realisieren«, betont der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Alexander Wanko.<br />
Lösungen von Wanko steuern die Logistikprozesse<br />
in unterschiedlichen Branchen,<br />
mit dem Ziel Kostenoptimierungspotenzial<br />
zu realisieren, u. a. die Prozesse in der<br />
Lebensmittel-, Stahl-, Möbel-, Bau- und<br />
Papierindustrie. Besondere Referenzen<br />
bestehen in den Bereichen Chemieflüssiggase,<br />
Spedition, Handel, Produktion und<br />
Logistikdienstleistungen.<br />
(sm 180306006)<br />
Wanko präsentiert auf der LogiMAT unter anderem Praxislösungen für die optimierte<br />
Transportplanung für flüssige und gasförmige Güter.<br />
(Foto: Praxair)<br />
« KONTAKT<br />
Wanko Informationslogistik GmbH<br />
Gewerbestraße 1<br />
83404 Ainring<br />
Tel. +49 8654 483-0<br />
www.wanko.de<br />
LogiMAT: Halle 8, Stand F15<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Logistik & Handhabung, Lagertechnik K 45<br />
Aktuelle Studie zu Schlüsseltrends<br />
der Transportlogistik<br />
Digitalisierungspotenzial wird aktuell nur zu 37,5 % genutzt<br />
Ulm. 4.0-Technologien halten Einzug in die Transportlogistik. Gemessen<br />
am verkehrspolitischen Potenzial und den wirtschaftlichen Vorteilen<br />
besteht bei den Unternehmen allerdings noch Luft nach oben – das hat<br />
jetzt eine Studie der RWTH Aachen University in Zusammenarbeit mit der<br />
Transporeon Group herausgefunden.<br />
Unter dem Begriff »Transportlogistik<br />
4.0« haben die Forscher des Cybernetics<br />
Lab IMA/ZLW & IfU der RWTH Aachen University<br />
verschiedene marktreife Technolo gien<br />
sowie in der Entwicklung befindliche technologische<br />
Trends zusammenfassend analysiert<br />
und Unternehmen verschiedener Branchen<br />
und Größe zu ihrer aktuellen Praxis befragt.<br />
Eine Erkenntnis der Erhebung: derzeit nutzten<br />
die befragten Unternehmen im Schnitt erst<br />
37,5 % des gesamten Digitalisierungspotenzials.<br />
Trotz möglicher Ar beitszeitersparnisse<br />
und -erleichterungen wickeln erst 12 % aller<br />
Unternehmen ihre transportrelevanten Dokumente<br />
vollständig digital ab, so die Studie.<br />
Vorreiter sind u. a. die Automobilindustrie<br />
sowie der Maschinenbau. Hier werden diese<br />
Dokumente von bis zu 80 % der befragten<br />
Unternehmen bereits ganz, überwiegend<br />
oder immerhin schon zum Teil online abgewickelt.<br />
Je größer ein Unternehmen ist, desto<br />
weiter ist es auf dem Weg der Digitalisierung<br />
bereits vorangeschritten.<br />
Flexible Vernetzung<br />
Die 4.0-Welt eröffnet mittels Schnittstellen<br />
Zugriffsmöglichkeiten auf Dienste und Services<br />
anderer Akteure. Hier liegt das größte<br />
Potenzial für die Transportlogistik: »Informationen<br />
werden in Echtzeit verfügbar, wo -<br />
durch sich die Transparenz und die Flexibilität<br />
erhöhen. Von dieser Entwicklung profitieren<br />
alle Beteiligten, weshalb die Logistik<br />
der Zukunft durch Kooperation selbst konkurrierender<br />
Mitbewerber geprägt sein<br />
wird. Diese Dualität von Konkurrenz und<br />
Kooperation auf Märkten wird als Coopetition<br />
– Kooperationswettbewerb – bezeichnet«,<br />
erklärt Peter Schmidt, Geschäftsführer<br />
und CCO der Transporeon Group.<br />
Die neuen Technologien haben in der Transportlogistik<br />
also große Wirkung: Transporteure,<br />
die mit Gewinnmargen von unter<br />
3 % operieren, können beispielsweise über<br />
cloudbasierte Logistikplattformen ihre Lkw<br />
besser auslasten und mit kürzeren Warteund<br />
Standzeiten Kosten sparen. Verlader<br />
wiederum erhöhen mit dem Einsatz neuer<br />
Technologien die Ladeproduktivität, was die<br />
Transportkosten reduziert.<br />
4.0-Kompetenzen müssen<br />
Standard werden<br />
»Der Einführung von 4.0-Technologien sollte<br />
über die gesamte digitale Wertschöpfungskette<br />
hinweg eine zentrale Rolle zu -<br />
kommen«, sagt Prof. Dr. Sabina Jeschke,<br />
Head des Cybernetics Lab IMA/ZLW & IfU an<br />
der RWTH Aachen University. »Viele Unternehmen<br />
zeichnen sich jedoch weiterhin<br />
durch erheblichen Nachholbedarf aus, während<br />
bei technologischen Vorreitern bereits<br />
Trends wie autonomes Fahren oder additive<br />
Fertigungsverfahren Einzug halten«, mahnt<br />
sie zum raschen Handeln.<br />
www.ima-zlw-ifu.rwth-aachen.de<br />
www.transporeon-group.com<br />
/<br />
(sm 180305766)<br />
Von A nach B transportieren?<br />
Unterschiedliche Lasten<br />
benötigen vielseitige Traversen!<br />
PFEIFER<br />
Seil- und Hebetechnik GmbH<br />
www.pfeifer.info<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
46 K Logistik & Handhabung, Lagertechnik<br />
Magnetischer Greifer für schwere Stahlteile<br />
Waalre. Auf der Technishow in Utrecht stellte das niederländische Unternehmen Goudsmit vor Kurzem<br />
ihren neu entwickelten magnetischen Powergreifer vor.<br />
(Foto: Goudsmith)<br />
Der Powergreifer eignet sich für mehrere<br />
Anwendungsbereiche. Er dient als<br />
Hebemagnet zum Aufnehmen oder Greifen<br />
schwerer ferromagnetischer Teile ab 6 mm,<br />
zum Beispiel Träger, Gitter, Bleche oder Frästeile<br />
aus massivem Stahl. Der kompakte<br />
Neodym-Magnet kann aber auch als Handlingmagnet<br />
in Roboteranwendungen oder<br />
in Plasmaschneidemaschinen in der Metallindustrie<br />
eingesetzt werden. Der Permanentmagnet<br />
ist mithilfe von Druckluft<br />
pneumatisch schaltbar. Das macht den Greifer<br />
extrem sicher. Bei Wegfall der Druckluft<br />
hält der Magnet die Last weiterhin fest. Ein<br />
115-mm-Powergreifer hebt etwa eine Last<br />
von etwa 175 kg und verfügt über eine Haltekraft<br />
von 527 kg. Der Magnet ist wartungsfrei,<br />
hat eine lange Lebensdauer und<br />
ist in drei Durchmessern mit 50, 75 und<br />
115 mm lieferbar. Als Magnetgreifer für<br />
Roboter dient der Powergreifer zum Aufnehmen<br />
oder Festhalten von massiven und<br />
schweren Stahlteilen oder Produkten in<br />
Roboteranwendungen. Die Magnete können<br />
mithilfe einer einfachen pneumatischen<br />
Bedienung ein- und ausgeschaltet werden.<br />
Dadurch kann das System Stahlteile ab<br />
6 mm einzeln anheben und transportieren.<br />
Die Ein-/Aus-Position kann mithilfe von Sensoren<br />
in den Schlitzlöchern festgestellt werden.<br />
Bis zu drei Greifer können miteinander<br />
gekoppelt werden.<br />
www.goudsmitmagnets.com<br />
/<br />
Der kürzlich<br />
entwickelte<br />
magnetische<br />
Powergreifer greift<br />
Blech material ab<br />
6 mm und ist für<br />
Roboter anwendungen<br />
und als<br />
Hebemagnet<br />
geeignet.<br />
(sm 180306003)<br />
L KURZMELDUNG<br />
KEINE ÄNDERUNG<br />
DER MAUTSÄTZE<br />
Berlin/Bonn/Düsseldorf. Das Bundesverkehrsministerium<br />
hat auf die Initiative der drei<br />
Verbände bvse (Bundesverband Sekundärrohstoffe<br />
und Entsorgung e.V.), BDSV (Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
e.V.) und VDM (Verband<br />
Deutscher Metallhändler e.V.) reagiert. Es hat<br />
klargestellt, dass es bis auf weiteres zu keiner<br />
Änderung der Mautsätze kommen wird. Dies<br />
bedeutet, dass ab 1. Juli 2018 die bisherigen<br />
Mautsätze auch auf die dann zusätzlich mautpflichtig<br />
werdenden 40.000 Kilometer Bundesstraßen<br />
angewandt werden. Hintergrund ist, dass<br />
Deutschland gemäß der einschlägigen EU-Richtlinie<br />
bei der Festlegung der Mauthöhe nicht autonom<br />
ist. Die Maut muss sich auf die Kosten beziehen,<br />
die ein Lkw verursacht, wenn er öffentliche<br />
Straßen nutzt. Dies wird durch ein wissenschaftliches<br />
Wegekostengutachten festgestellt. Das<br />
bisher zugrundeliegende Wegekostengutachten<br />
betrachtete den Zeitraum 2013 bis 2017.<br />
Eine Neubewertung wäre also nun eigentlich<br />
fällig. Von dieser Aufgabe hat das Bundesverkehrsministerium<br />
aber nun offensichtlich Abstand<br />
genommen. Das Bundesverkehrsministerium verweist<br />
so lange auf die Regierungsneubildung.<br />
Aufgrund des Zeitbedarfs für ein Gesetzgebungsverfahren<br />
könne bis zum 1. Juli 2018 kein Änderungsgesetz<br />
zum Bundesfern straßenmautgesetz<br />
mehr erlassen werden. Im Klartext: Mit einer<br />
Mautänderung ist zu rechnen – aber mit dem<br />
Gesetzgebungsverfahren kann erst nach Regierungsbildung<br />
begonnen werden.<br />
www.bdsv.org<br />
www.bvse.de<br />
www.vdm.berlin<br />
/<br />
WS(SHN)/JK (sm 180306008)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Logistik & Handhabung, Lagertechnik K 47<br />
Neuer Handgriff für<br />
ergonomisches Umsetzen<br />
von Produkten<br />
Aying bei München. Die Dalmec GmbH hat einen<br />
pneumatischen Handhabungsmanipulator für schwere<br />
Lasten bis zu 60 kg entwickelt.<br />
Mit pneumatisch gesteuerten Hand habungsmanipulatoren wie<br />
dem Posivel Pv können Lastenbewegungen schneller, präziser sowie<br />
ergonomischer als mit Ketten zügen oder elektronisch gesteuerten<br />
Geräten vorgenommen werden: Die Grundeinheit des auf bis zu<br />
60 kg Last ausgelegten Modells verfügt über einen doppelten und<br />
für die 360°-Drehung ausgelegten Knick arm, der über zwei unabhängige<br />
Stahlseile mit verschiedenen Aufnahmevorrichtungen verbunden<br />
wird. Dalmec hat für den Posivel Pv einen neuen Führungsgriff<br />
entwickelt, dessen Konstruktion an die natürliche Form der<br />
menschlichen Hand angepasst wurde. Ein pneumatischer Zylinder,<br />
der mit Druckluft beaufschlagt und mit einem Hebelsystem kombiniert<br />
wird, steuert den Gewichtsausgleich der aufgenommenen Last.<br />
Die Kraft, die dabei auf den Zylinder wirkt, wird durch zwei voreingestellte<br />
Druckluftkreis läufe gesteuert. Die Einstellung der unterschiedlichen<br />
Lastgewichte erfolgt durch eine direkte Betätigung des<br />
Bedieners an der Aufnahmevorrichtung oder durch das Führen an<br />
der Last. Der Posivel PV verfügt über eine maximale Tragkraft von<br />
60 kg, eine vertikalen Hub von 1,7 m und einen Radius von 2,2 m<br />
beziehungsweise 2,6 m.<br />
www.dalmec.de<br />
/<br />
(sm 180306033)<br />
Beim neuen Führungsgriff<br />
von Dalmec kann<br />
die Winkelstellung<br />
individuell ange passt<br />
werden. Durch das<br />
abgerundete und<br />
ballige Design passt sich<br />
der Führungsgriff der<br />
natürlichen Form der<br />
menschlichen Hand an.<br />
(Foto: Dalmec)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
48 K Logistik & Handhabung, Lagertechnik<br />
Lasthaken für verschiedenste Hebezwecke<br />
Markgröningen. Die norelem Normelemente KG bietet ein großes Sortiment Lasthaken für das Heben von<br />
Lasten bis zu 10 t.<br />
Lasthaken von norelem dienen als<br />
Schnittstelle zwischen Hebezeug und An -<br />
schlagkette bzw. textilen Anschlagmitteln.<br />
Das Unternehmen führt alle gängigen<br />
Hakentypen mit Ösen- oder Gabelkopf.<br />
Letztere werden mit Bolzen und Splint geliefert;<br />
sie erlauben eine direkte Montage der<br />
Kette ohne Verwendung von Verbindungsgliedern.<br />
Die Lasthaken sind für Ketten der Nenngrößen<br />
6 mm bis 16 mm geeignet und lassen<br />
sich zum Heben von Lasten bis zu 10 t<br />
einsetzen. Alle Modelle verfügen über eine<br />
hochwertige geschmiedete Sicherheitsfalle,<br />
die ein Herausrutschen der Last verhindert.<br />
Der Sicherheitslasthaken 07792 und der<br />
Wirbelhaken 07794 schließen und verriegeln<br />
automatisch unter Belastung und bieten<br />
dem Anwender somit noch mehr Sicherheit.<br />
Zum schnellen Einhängen von textilen<br />
Anschlagmitteln wie Hebebändern oder<br />
Rundschlingen eignet sich der Rundschlingenhaken<br />
07796 mit stabiler geschmiedeter<br />
Sicherungsfalle. Zur Schonung der textilen<br />
Anschlagmittel sind alle Kanten sauber<br />
abgerundet. Die Farbe der Rundschlingenhaken<br />
orientiert sich am<br />
Farbcode für die Tragfähigkeit von<br />
textilen Anschlagmitteln.<br />
Alle Lasthaken im Sortiment von<br />
norelem werden unter Einhaltung<br />
der aktuellen Sicherheitsbestimmungen<br />
gefertigt, entsprechen der Maschinenrichtlinie<br />
und sind BG-geprüft (H-Stempel). Die<br />
Lasthaken sind in der Güteklasse 10 gefertigt,<br />
Rundschlingenhaken inkl. Verbindungsglieder<br />
in Güteklasse 8.<br />
www.norelem.de (sm 180305856)<br />
(Foto: norelem)<br />
/<br />
Der Sicherheits lasthaken 07792<br />
von norelem schließt und verriegelt<br />
automatisch unter Belastung und<br />
bietet dem Anwender somit viel<br />
Sicherheit.<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« zeigt Präsenz<br />
zur wire & Tube 2018<br />
Treffen Sie sich mit uns am Messestand<br />
Halle 7.0, Stand C27<br />
Vom 16. bis 20. April 2018 am Focus Rostfrei-Gemeinschaftsstand.<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 518 · Fax: +49 211 6707- 923 518 · www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Logistik & Handhabung, Lagertechnik K 49<br />
L KURZMELDUNG<br />
ZWEI SPEDITIONEN VERSCHMOLZEN<br />
Neuss. Bereits seit 2015 gehört die W&W Spedition GmbH mit Sitz im<br />
Baden-Württembergischen Deizisau zur Hergarten Gruppe, einem Full-Service-<br />
Logistikanbieter für die Stahlindustrie. Zum 1. Januar 2018 ist sie nun mit der<br />
Hergarten GmbH Stahlspedition verschmolzen. Mehr als nur eine Namensänderung.<br />
»Von der Verschmelzung profitieren nicht nur wir, sondern auch unsere<br />
Kunden«, sagt Marcel Hergarten, Geschäftsführer der Hergarten Gruppe.<br />
Der neue Name unterstreicht nun nicht nur die Zugehörigkeit zum Unternehmensverbund<br />
Hergarten, sondern führt auch zu einer Verschlankung<br />
sämtlicher betrieblicher Abläufe und administrativer Aufgaben. Für die 25<br />
am Standort Deizisau beschäftigten Mitarbeiter ändert sich darüber hinaus<br />
im Zuge der Verschmelzung nichts.<br />
www.stahlspedition.de<br />
/<br />
WS(SHN)JK (sm 180306019)<br />
DIREKTVERTRIEBSGESELLSCHAFT IN FINNLAND<br />
GEGRÜNDET<br />
Hamburg. Der Intralogistikspezialist STILL gründet mit der Übernahme des<br />
finnischen Händlers Konekesko Oy eine Direktvertriebsgesellschaft in Finnland.<br />
Mit diesem Schritt soll die Marktpräsenz in Skandinavien weiter<br />
gestärkt werden. Die finale Eigentumsübertragung durch die zuständigen<br />
Behörden ist am Donnerstag, den 1. Februar 2018, erfolgt. Alle Unternehmensaktivitäten<br />
in Finnland werden zukünftig unter dem Namen STILL Finnland<br />
zusammengefasst und sind Teil des skandinavischen STILL Vertriebs- und<br />
Servicenetzwerks.<br />
STILL Finnland wird seinen derzeitigen Standort in Vantaa Hakkila weiterführen.<br />
Alle Geschäfts aktivitäten der Konekesko Oy im Flurförderzeugbereich<br />
sowie alle Mitarbeiter gehen in die neue STILL Gesellschaft über.<br />
www.still.de<br />
/<br />
WS(SHN)JK (sm 180306038)<br />
ENVENTA ERP MIT NEUER TOURENPLANUNG<br />
Stockach. Komplett neu entwickelt hat Nissen & Velten die Tourenplanung<br />
in eNVenta ERP. Mit Version 3.9. lassen sich bei der Wahl des Versandwegs<br />
»Zufuhr« nun auch die Optionen »eigener Fuhrpark« oder »Paketdienstleister«<br />
auswählen. Auf dieser Basis wird jeweils zum Auftragszeitpunkt das<br />
Lieferdatum ermittelt. Verfügt der eNVenta-Anwender über einen eigenen<br />
Fuhrpark, so greift die Tourenplanung. Fährt ein Unternehmen eine Tour in<br />
einem Postleitzahlenbereich, so wird die nächstmögliche Tour als Lieferdatum<br />
angezeigt. Diese Information steht dem Verkäufer bereits zum Erfassungszeitpunkt<br />
zur Verfügung, sodass er dem Kunden direkt Auskunft über den<br />
Zeitpunkt der Lieferung geben kann. Denn mit der Auftragserfassung werden<br />
die entsprechenden Positionen eines Auftrags bereits automatisch vorab auf<br />
die verfügbaren Touren verteilt. Mit dem Auftragsabschluss sind die verschiedenen<br />
Artikelpositionen »eingetourt«. Mit der neuen Tourenplanungsfunktion<br />
steht den Anwender unternehmen zudem eine Auswertung der Tourenrentabilität<br />
zur Verfügung. Es lässt sich kontinuierlich erfassen, mit welchen<br />
Touren Geld verdient oder gegebenenfalls verloren wurde.<br />
www.nissen-velten.de<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 171205724)<br />
Die robuste AntiColl-Lösung von Symeo besteht zum einen aus den neuen<br />
Symeo-Funksensoren vom Typ LPR ® -1D24, die kontinuierlich die Posi tion von<br />
schienengebundenen Kränen per Funk bestimmen.<br />
Das neue Anti-Kollisionssystem erfasst nicht nur Kräne auf einer Ebene, sondern<br />
auch Kräne, die sich unterhalb oder oberhalb eines Krans befinden, beispielsweise<br />
Halbportalkräne oder Deckenkräne in Produktionshallen. Die Messdaten<br />
eines Krans werden mit nur einem einzigen Funksensor drahtlos an die<br />
Wandstation oder an eine zentrale Stelle weitergeleitet und alle Positionsdaten<br />
kontinuierlich ausgetauscht. Das Collision Control Center (CCC), ein modular<br />
aufgebautes Assistenzsystem, lässt sich ohne Installation einer speziellen Software<br />
einfach über eine Weboberfläche im Browser aufrufen und dient der Interaktion<br />
mit dem User. Hier können Beschleunigungsparameter für Warn- und<br />
Stoppzonen hinterlegt, Geräte konfiguriert und Updates eingespielt werden.<br />
www.symeo.com<br />
/<br />
QUALITÄT<br />
IST HART IM NEHMEN<br />
Unser Beispiel*zeigt eine Offshore- Plattform.<br />
Für die Herstellung besonders belastbarer<br />
Komponenten nutzt man gerne unsere Profile.<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der Wire & Tube Düsseldorf<br />
16.-20. April 2018<br />
Halle 12/Stand A32<br />
AS/WS(SHN)/SE/Jp (sm 171105578)<br />
LOGISTIKZENTRUM IN MADRID ERÖFFNET<br />
Madrid/Frankfurt. DB Schenker, eines der weltweit führenden Unternehmen<br />
im Bereich Logistik und Transport, hat auf einem 60.000 m² großen<br />
Areal sein größtes Logistikzentrum in Madrid, Spanien, eröffnet. Dort werden<br />
der inländische und internationale Landtransport und die Projektabteilungen<br />
sowie der Luft- und Seetransport der Hauptstadt gebündelt. In das neue<br />
Logistikzentrum wurden insgesamt 22 Mill. € investiert, die einmal mehr das<br />
starke Engagement für kontinuierliches Wachstum in Spanien verdeut lichen.<br />
www.dbschenker.com<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180205832)<br />
Beispiel 7: Offshore<br />
Nahezu alle Wirtschaftszweige<br />
hoch entwickelter<br />
Industrie nationen schätzen<br />
unsere Standard- und<br />
Son derprofile. Wegen ihrer<br />
Vielzahl von Anwendungs -<br />
möglichkeiten und ihrer<br />
Qualität. Und wegen un -<br />
serer Erfahrung. Gebündelt<br />
als Wissen von 5 Generationen.<br />
KOLLISIONSVERMEIDUNG VON KRÄNEN<br />
Neubiberg. Die Symeo GmbH hat eine neue Radarlösung entwickelt, mit<br />
der Zusammenstöße von Kränen auf mehreren Ebenen zuverlässig vermieden<br />
werden können. Basis der neuen AntiColl-Lösung sind die funkbasierten<br />
Symeo-Sensoren LPR ® -1D24 zur dynamischen Echtzeit-Lokalisierung von<br />
Kränen sowie ein benutzerfreund liches Web-Interface als Assistenzsystem.<br />
www.boellinghaus.de<br />
*Weitere Beispiele finden Sie unter<br />
www.boellinghaus.de/advertising<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Stahl über das Internet<br />
verkaufen<br />
5 Tipps vom Experten<br />
Düsseldorf. Stahl wird online gekauft oder verkauft, Lagerbestände und<br />
Produktkataloge werden online abgebildet, Angebote online eingesehen<br />
oder bestätigt, Maschinen sind miteinander vernetzt und sorgen so für<br />
eine Verbesserung der Produktionsprozesse. Die Digitalisierung hat<br />
die Stahlbranche erreicht. Mapudo, ein Online-Marktplatz für Stahl und<br />
NE-Metalle, hat fünf Tipps für Stahlhändler zusammengestellt, um die<br />
Potenziale der Digitalisierung für sich zu nutzen.<br />
MIT UNSEREN<br />
INTERFACE-LÖSUNGEN<br />
WERDEN MESSWERTE<br />
ZU ERGEBNISSEN.<br />
DIE BOBE-BOX:<br />
Für alle gängigen Messmittel, für<br />
nahezu jede PC-Software und mit<br />
USB, RS232 oder Funk.<br />
IHRE SCHNITTSTELLE ZU UNS:<br />
www.bobe-i-e.de<br />
Die Vorteile des Online-Verkaufs von<br />
Produkten aus Stahl und NE-Metallen sind<br />
nicht zu unterschätzen: Kleinlosige Bestellungen<br />
lassen sich mit erheblich weniger<br />
Aufwand bearbeiten, die Schnelligkeit der<br />
Kaufabwicklung spart den Mitarbeitern Zeit<br />
und nicht zuletzt lassen sich mit dem Online-<br />
Kanal neue Kunden gewinnen. Vor allem für<br />
Stahlhändler ergeben sich durch die Digitalisierung<br />
aber auch Fragen, die es zu beantworten<br />
gilt. Wie verkauft man also Stahl<br />
online und was sind die Vorteile. Und: Wo<br />
fange ich an?<br />
Der Online-Marktplatz Mapudo hat fünf<br />
Tipps parat, mit denen Stahlhändler die ersten<br />
Schritte in Richtung Digitalisierung un -<br />
ternehmen können. Und eines sei gleich<br />
vorweg genommen: Stahlhändler können<br />
die Vorteile der Digitalisierung für sich nutzen,<br />
wenn sie sich entsprechend aufstellen<br />
und online präsentieren.<br />
Tipp 1<br />
Punkten Sie mit Inhalten<br />
und locken Sie Besucher auf<br />
Ihre Internetseite<br />
Stahlhändler verfügen mit ihrer jahrelangen<br />
Erfahrung im Verkauf von Stahl über ein<br />
enormes Wissen, das für sie vielleicht selbstverständlich<br />
ist – dem Kunden aber einen<br />
hohen Mehrwert bieten kann. Dazu können<br />
zum Beispiel Werkstoffdatenblätter, Einsatzgebiete<br />
der verschiedenen Produkte oder<br />
Informationen zu den Stahlwerken, aus<br />
denen die Produkte kommen, gehören.<br />
Auch mit weiterführenden Informationen,<br />
die im ersten Moment nicht direkt mit den<br />
Stahlprodukten in Verbindung stehen, können<br />
Händler ihre Online-Nutzer von sich und<br />
ihrem Know-how überzeugen. So bieten sie<br />
dem Kunden einen inhaltlichen Mehrwert,<br />
erreichen, dass er sich an sie erinnert und<br />
binden ihn dadurch langfristig an ihr Unternehmen.<br />
Übrigens: Je länger sich Nutzer auf der<br />
Internetseite eines Stahlhändlers befinden<br />
und je mehr sie sich durch die verschiedenen<br />
Inhalte klicken, desto besser wird sein »An -<br />
sehen« bei Suchmaschinen wie Google. So<br />
erscheint er bei der Internet-Recherche von<br />
Nutzern über diese Suchmaschinen weiter<br />
oben in der Ergebnisliste – und überzeugt<br />
damit weitere Nutzer von einem Klick auf<br />
seine Website.<br />
Tipp 2<br />
Nutzen Sie Ihre Daten,<br />
um Ihre Kunden noch besser<br />
kennen zulernen<br />
Im Tagesgeschäft haben Stahlhändler idealerweise<br />
einen großen Stammkundenkreis<br />
und wissen viel über ihre Kunden. Im Internet<br />
hingegen weiß man selten, mit wem<br />
man es zu tun hat. Wie alt sind die Besucher<br />
auf einer Website im Durchschnitt? Wie sind<br />
die Nutzer auf die Internetseite aufmerksam<br />
geworden? Haben sie im Internet nach örtlichen<br />
Händlern gesucht, wofür interessieren<br />
sich die Kunden vielleicht auch noch?<br />
All diese Informationen lassen sich ablesen<br />
und auswerten, wenn man seine Internetseite<br />
bspw. mit Google Analytics verbindet.<br />
Neben einer Analyse, aus welcher Stadt die<br />
Nutzer auf die eigene Website zugreifen,<br />
sieht man auch, ob sich diese über den PC,<br />
das Tablet oder das Smartphone die Internetseite<br />
anschauen oder über welchen Suchbegriff<br />
die Nutzer eine Seite gefunden haben.<br />
Daraus lassen sich verschiedene Handlungsempfehlungen<br />
ableiten. Beispielsweise<br />
kann ein Händler Nutzern aus seiner Region<br />
bezahlte Werbung bei der Suchmaschinennutzung<br />
ausspielen. Er zahlt dabei einen<br />
geringen Betrag an den Suchmaschinenbetreiber,<br />
sobald jemand auf die Anzeige<br />
klickt. Zudem kann er die Website für die<br />
Verwendung mit mobilen Geräten optimieren,<br />
wenn zum Beispiel ein signifikanter Teil<br />
seiner Nutzer mit dem Smartphone auf seine<br />
Seite zugreift.<br />
Tipp 3<br />
Fragen Sie Ihren Kunden<br />
nach seiner Meinung<br />
Das beste Mittel, seine Kunden zu verstehen,<br />
ist immer noch, sie nach ihrer Meinung<br />
und ihren Bedürfnissen zu fragen. Dies können<br />
Händler im persönlichen Gespräch tun<br />
oder Online-Dienste dafür nutzen. Dadurch<br />
lassen sich Kundenmeinungen noch einfacher<br />
und kostengünstiger sammeln. Viele<br />
Online-Werkzeuge bieten beispielsweise<br />
den kostenlosen Versand von Umfragen an<br />
die Kundschaft an. Mit Programmen wie<br />
Surveymonkey o. ä. kann man eigene kurze<br />
Fragebögen erstellen und so direktes Feedback<br />
von den Kunden erhalten. Die Auswertung<br />
erfolgt dabei automatisch. Man könnte<br />
Kunden beispielsweise fragen, ob sie sich<br />
die Möglichkeit für einen Online-Stahlein-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />
kauf wünschen, ob sie mit dem Service<br />
zufrieden sind und vieles mehr.<br />
Aus den Ergebnissen sollte ein Händler im<br />
besten Fall seine nächsten Schritte im Sinne<br />
des Kunden planen: Das Bereitstellen seiner<br />
Produkte online, die Verbesserung seines<br />
Service-Angebots, eine Sortimentserweiterung<br />
und vieles mehr.<br />
Tipp 4<br />
Was bieten Sie an?<br />
Präsentieren Sie Ihr Produktspektrum<br />
und Ihre Serviceleistungen<br />
Viele Stahlhändler bieten neben dem reinen<br />
Verkauf von Produkten aus Stahl oder<br />
NE-Metallen weitere Services, beispielsweise<br />
Grundierungen, Gehrungsschnitte oder<br />
Maß bleche an. Darüber sollten sie ihre Kunden<br />
auch informieren. Neben dem Sortiment<br />
sollten auch die Zusatzleistungen präsentiert<br />
werden.<br />
Tipp 5<br />
Rücken Sie Ihre Produkte ins<br />
richtige Licht: Stahlverkauf über<br />
Online-Marktplätze<br />
Die bisher aufgezählten Maßnahmen sind<br />
bei dünner Personaldecke zwar umsetzbar,<br />
manchem mögen sie trotzdem zu kompliziert<br />
oder zeitaufwendig erscheinen. Zum<br />
Do-it-yourself-Ansatz gibt es Alternativen,<br />
um Stahl und NE-Metalle on line zu verkaufen:<br />
Online-Marktplätze wie Mapudo. Solche<br />
Plattformen können durch folgende<br />
Vorteile punkten:<br />
• Keine vorherigen Investitionen: Der Stahlhändler<br />
gibt seine Produktdaten einfach<br />
an den Betreiber des Online-Marktplatzes,<br />
der diese für ihn aufbereitet und in<br />
die Produktdatenbank inklusive Produktmerkmale,<br />
Preis, Lieferdauer etc. einpflegt.<br />
Es ist technisch übrigens möglich,<br />
Stahleinkäufern die Individualisierung der<br />
Produkte zu ermöglichen: Bei Mapudo<br />
können Kunden zum Beispiel Maßbleche<br />
oder Gehrungsschnitte bestellen.<br />
• Steigerung der Sichtbarkeit im Internet:<br />
Um Online-Marketing und die Online-<br />
Akquise von Neukunden muss sich der<br />
Stahlhändler nicht selbst kümmern.<br />
• Auftragsabwicklung schnell und einfach<br />
online organisieren: Sobald Kunden die<br />
Produkte kaufen, erhält der Händler eine<br />
Information über die Bestellung per<br />
E-Mail und kann diese im Internet bestätigen<br />
oder ablehnen. Der Kunde wird<br />
nach einem Klick vom Händler automatisch<br />
über den Status seiner Bestellung<br />
informiert.<br />
Der Online-Vertrieb im Stahlhandel bietet<br />
großes Potenzial, betont die Online-Plattform<br />
Mapudo. Mit diesen Tipps können<br />
Händler ihre ersten Schritte in die Richtung<br />
»digitaler Stahlhandel« gehen oder bereits<br />
vorhandene digitale Prozesse in ihrem<br />
Unternehmen weiter ausbauen.<br />
« KONTAKT<br />
Mapudo GmbH<br />
Erkrather Straße 162<br />
40233 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 176071-60<br />
www.mapudo.de<br />
(sm 180306039)<br />
<br />
<br />
<br />
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L KURZMELDUNG<br />
ARCELORMITTAL LIEFERT STAHL<br />
FÜR FORSCHUNGSSCHIFF<br />
Luxembourg. ArcelorMittal Galati liefert Stahl<br />
für ein von der australischen Regierung in Auftrag<br />
gegebenes Forschungsschiff für den Einsatz im<br />
Südpolarmeer und in der Antarktik. Der 156 m<br />
lange Eisbrecher wird gegenwärtig von der rumänischen<br />
Werft Damen in Galati gebaut. Der Stahlerzeuger<br />
liefert unter anderem übergroße Grobbleche<br />
der Sorten AH36 bis EH36. Diese Stähle<br />
enthalten nur geringe Kohlenstoffanteile und<br />
eigenen sich bestens für den Einsatz in polaren<br />
Gewässern. Sie sind hart genug, um Eis mit einer<br />
Dicke von bis zu 1,65 m zu durchfahren.<br />
Das Forschungsschiff birgt aber nicht nur La -<br />
boratorien, sondern befördert auch Personal,<br />
Lebensmittel und Ausrüstungen zu den Forschungsstationen<br />
im ewigen Eis. Es soll im Jahr<br />
2020 vom Stapel laufen.<br />
www.corporate.arcelormittal.com<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 180305951)<br />
<br />
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<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
52 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Kooperation ermöglicht Stahl-Online-Shop<br />
E/D/E und Montanstahl gehen strategische Partnerschaft ein<br />
Wuppertal. Mit dem am Markt erprobten Online-Shopsystem steel.shop<br />
von Montanstahl bietet die Wuppertaler Verbundgruppe ihren Mitgliedern<br />
nun vielfältige neue Möglichkeiten im Stahl-E-Commerce.<br />
Exakte Daten zu über 400.000 Produkten,<br />
Schnittstellen zu allen gängigen ERP-<br />
Systemen und damit eine nahtlose Integration<br />
in die Prozessabläufe der Händler – das<br />
und noch viel mehr bietet steel.shop, die<br />
Webshop-Lösung der Montanstahl GmbH<br />
aus Oelde, künftig den Stahlhändlern in der<br />
E/D/E-Gruppe. Beide Unternehmen haben<br />
vereinbart, eine strategische Kooperation<br />
einzugehen, um den mittelständisch ge -<br />
prägten Händlern der E/D/E-Tochter ESH<br />
EURO STAHL-Handel im digitalen Wettbewerb<br />
mit großen Stahlhändlern und -herstellern<br />
neue Wege zu eröffnen.<br />
»Die zunehmende Digitalisierung im<br />
Stahlhandel ist ein klarer und unumkehrbarer<br />
Trend«, sagt Oliver Schaub, Geschäftsführer<br />
der ESH. »Unsere Aufgabe als Verbund<br />
ist es, unsere Mitglieder dabei zu<br />
unterstützen, auf Augenhöhe mit finanzstarken<br />
Wettbewerbern zu agieren. Das<br />
habe ich bereits während unseres Stahlforums<br />
im Dezember in Stuttgart gesagt.<br />
Die strategische Partnerschaft mit Montanstahl<br />
ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.«<br />
Joachim Hiemeyer, ebenfalls ESH-Geschäftsführer<br />
und innerhalb der E/D/E-Geschäftsführung<br />
für den Bereich Stahl verantwortlich,<br />
ergänzt: »In der E/D/E-Gruppe<br />
haben wir das Thema E-Commerce im Stahlhandel<br />
bereits seit einiger Zeit im Blick.<br />
Unsere Experten in den Fachbereichen ha -<br />
ben in Pilotaktivitäten, u. a. mit Mitgliedern,<br />
die besonderen Herausforderungen im Stahl<br />
»<br />
Wir wollen unsere Mitglieder dabei unterstützen, auf Augenhöhe mit<br />
finanzstarken Wettbewerbern zu agieren. Die strategische Partnerschaft mit<br />
Montanstahl ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.<br />
Oliver Schaub, Geschäftsführer ESH EURO STAHL-Handel<br />
eruiert und vielfältige Erfahrungen gesammelt.<br />
Deshalb sind wir überzeugt, dass wir<br />
unseren Händlern mit steel.shop nun ein<br />
individuell konfigurierbares und gebrandetes<br />
Online-Shopsystem anbieten, mit dem<br />
sie schnell und einfach einen weiteren Vertriebskanal<br />
etablieren können und digital<br />
sichtbar werden. Dabei möchten wir sie eng<br />
begleiten.«<br />
Der steel.shop ist am Markt bereits er -<br />
probt und speziell auf die Anforderungen<br />
mittelständischer Stahlhändler ausgerichtet<br />
– bis hin zur Übermittlung komplexer Anarbeitungen.<br />
Er ergänzt an dieser Stelle den<br />
E/D/E-Multishop, der auf die Bedürfnisse des<br />
Produktionsverbindungshandels<br />
spezialisiert<br />
ist. Die<br />
steel.shop-Datenbank<br />
umfasst schon<br />
heute mehr als<br />
400.000 Stahlprodukte<br />
aus allen Sortimentsbereichen inklusive<br />
Zeichnungen, den technischen Daten<br />
sowie statistischen Werten. Sie wird von der<br />
Betreiberfirma stetig gepflegt, ergänzt und<br />
norm aktuell gehalten. Die zugrundeliegende<br />
Softwarearchitektur ermöglicht es den<br />
Stahlhändlern, ihre Warenwirtschaftssysteme<br />
auf einfache Art und Weise mit dem<br />
Shop zu verbinden und die enthaltenen Artikel<br />
zu matchen. Schaub: »Bislang fehlten<br />
sowohl eine allgemeine Datenbank sowie<br />
ein technischer Branchenstandard. Entsprechend<br />
hoch war die Unsicherheit in der Handelslandschaft,<br />
was in der Konsequenz zu<br />
einer nachvollziehbaren Zurückhaltung bei<br />
den Unternehmern in Sachen E-Commerce-<br />
Aktivitäten geführt hat. steel.shop ist aus<br />
unserer Sicht die Chance, dem mittelständischen<br />
Stahlhandel diese Unsicherheit zu<br />
nehmen.«<br />
Die Montanstahl GmbH ist eine Tochter<br />
der Montanstahl AG, einem erfolgreichen<br />
und dynamischen Familienunternehmen aus<br />
dem schweizerischen Stabio, das auf die<br />
Herstellung und Lieferung von hochwertigen<br />
Spezialstahl-Langprodukten spezialisiert<br />
ist. Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
Wolfgang Stumm sieht in der strategischen<br />
Partnerschaft mit der ESH viele Vorteile für<br />
den mittelständischen Stahlhandel: »Stahlhändler<br />
haben eine reale Chance, die Vertriebslandschaft<br />
zu verbessern, indem sie<br />
E-Commerce-Lösungen schrittweise er -<br />
schließen. Die Umsetzung gestaltete sich<br />
bislang jedoch für viele aus mehreren Gründen<br />
als schwierig.« Zum einen ließ sich die<br />
Komplexität von Stahlprodukten mit den auf<br />
dem Markt verfügbaren Standardlösungen<br />
nicht abbilden. Kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen fehlt es zum anderen<br />
oft an Kapazitäten und dem IT-Fachwissen,<br />
um eine eigene Lösung intern umzusetzen.<br />
»<br />
Wir sind überzeugt, dass wir unseren Händlern mit<br />
steel.shop nun ein individuell konfigurierbares und<br />
gebrandetes Online-Shopsystem anbieten können.<br />
Joachim Hiemeyer, Geschäftsführer ESH<br />
Solche Insellösungen bergen zudem einen<br />
schwer kalkulierbaren Kosten- und Zeitaufwand.<br />
»Deshalb haben wir auf Basis unseres<br />
Know-hows einen speziell auf die Stahlbranchen<br />
zugeschnittenen Webshop entwickelt.<br />
Und wir sind sehr froh, mit der ESH einen<br />
starken Partner gefunden zu haben, der die<br />
Vorteile des steel.shop ihren vielen Mitgliedern<br />
direkt zugänglich macht.«<br />
/<br />
www.ede.de<br />
www.steel.shop<br />
(sm 180306083)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 53<br />
Industrieunternehmen führend bei der digitalen Transformation<br />
Bonn. Mittelständische Industrieunternehmen haben 2017 digital zugelegt: im Digitalisierungsindex konnten sie<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals um zwei Punkte auf jetzt 58 von 100 möglichen Punkten steigern.<br />
Dies ist das Ergebnis der zweiten repräsentativen<br />
Telekom-Studie »Digitalisierungsindex<br />
Mittelstand«, für den das Analystenhaus<br />
techconsult im Sommer 2017 rd. 2.000<br />
kleine und mittelständische Unternehmen<br />
in Deutschland befragt hat. Zum Vergleich:<br />
Über alle Branchen hinweg erreichen mittelständische<br />
Unternehmen im Digitalisierungsindex<br />
durchschnittlich 54 Punkte.<br />
Am höchsten fällt die Digitale Dividende<br />
bei den digitalen Vorreitern unter den Industrieunternehmen<br />
aus. Sie erreichen einen<br />
Indexwert von 89 Punkten und sind mit<br />
ihren Geschäftskennzahlen wie Umsatz, Ab -<br />
satz oder der Neukundengewinnung deutlich<br />
zufriedener als der Rest der Unternehmen.<br />
43 % der Industrieunternehmen ha -<br />
ben das Thema Digitalisierung daher in der<br />
Geschäftsstrategie verankert. Das ist verglichen<br />
mit dem Vorjahr ein deutlicher<br />
Zuwachs um 13 Prozentpunkte. Mit 4 %<br />
fällt die Zahl jener Betriebe, die sich noch<br />
nicht mit der digitalen Transformation be -<br />
fasst haben, besonders gering aus.<br />
Mittelständische Industrieunternehmen<br />
bewerten die digitale Transformation zunehmend<br />
als Treiber. Heute bieten 32 % der<br />
Industrieunternehmen bereits Produkte und<br />
Services, die sie mithilfe von Datenauswertungen<br />
individualisiert haben.<br />
Erstmals kann die Studie einen Zusammenhang<br />
zwischen digitalem Reifegrad und<br />
Geschäftserfolg nachweisen. Unternehmen,<br />
die einen überdurchschnittlichen Digitalisierungsindex<br />
von 67 Punkten erreichen,<br />
haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr<br />
gesteigert. Jene hingegen, die im Index bei<br />
höchstens 53 Punkten liegen, erlitten im<br />
gleichen Zeitraum Umsatzeinbußen.<br />
Schon einzelne Digitalisierungsmaßnahmen<br />
wirken sich positiv auf die Umsatzentwicklung,<br />
die Kundengewinnung oder die<br />
Qualität der Prozesse aus. So konnten 88 %<br />
der Industrieunternehmen, die ihre Maschinen<br />
und Anlagen vorausschauend warten,<br />
ihre Umsätze steigern. 74 % verdanken der<br />
Cloud bessere interne Prozesse.<br />
www.digitalisierungsindex.de<br />
/<br />
(sm 180205910)<br />
L KURZMELDUNG<br />
NEUE SERVICELEISTUNG:<br />
NACHFOLGE, EXPANSION UND CO.<br />
Dortmund. Das Thema Unternehmensnachfolge<br />
gewinnt im deutschen Mittelstand immer stärker<br />
an Bedeutung: viele Nordwest-Handelspartner<br />
stehen vor dieser Herausforderung. Um sie zu<br />
unterstützen, bietet der Verband seinen Partnern<br />
seit Januar eine neue Dienstleistung.<br />
Ein Unternehmensverkauf bzw. die Suche eines<br />
geeigneten Nachfolgers gestalten sich zunehmend<br />
komplex. Fragestellungen aus Bereichen<br />
wie Unternehmensbewertung, Steuer-, Gesellschafts-<br />
oder Erbrecht sind vielschichtig. »Gleichzeitig<br />
stehen auch Unternehmer vor der Frage, ob<br />
eine Expansion über Unternehmenszukäufe eine<br />
sinnvolle Variante zur Zukunftssicherung darstellen<br />
kann«, erläutert Jan Korb, Nordwest-Bereichsleiter<br />
Vertriebsinnendienst.<br />
Grund genug für Nordwest, seine Handelspartner<br />
ab 1. Januar 2018 intensiv zu unterstützen.<br />
»Mit der Zerbach & Company Corporate Finance<br />
GmbH konnten wir einen ausgewiesenen Spezialisten<br />
gewinnen«, so Jan Korb. Zu den auch modular<br />
erhältlichen Beratungs- und Serviceleistungen<br />
zählen u.a. die Planung, Vorbereitung und Umsetzung<br />
von Nachfolgelösungen, Suche geeigneter<br />
Übernahmeinteressenten sowie Beratung, Koordinierung<br />
und Optimierung des gesamten Verkaufsprozesses.<br />
www.nordwest.com<br />
/<br />
eb/WS(SHN)JK (sm 180305986)<br />
Tel. Deutschland: 0800 000 5764<br />
combilift.com
54 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
L KURZMELDUNGEN<br />
EXPERTENTEAM FÜR INTRA-<br />
LOGISTIKLÖSUNGEN ENTSTEHT<br />
(Foto: Linde)<br />
Markus Schmermund<br />
Aschaffenburg. Am 1. September 2017 trat<br />
Markus Schmermund bei Linde Material Handling<br />
die neu geschaffene Position des Vice President<br />
Intralogistic Solutions an. Er wird ein neues Expertenteam<br />
aufbauen, um das bestehende Angebot<br />
an Lösungen für die innerbetriebliche Logistik in<br />
der europäischen Organisation zu vereinheitlichen<br />
und weiter auszubauen. Schmermund<br />
berichtet direkt an den Vorsitzenden der Ge -<br />
schäftsführung, Andreas Krinninger.<br />
»Die Digitalisierung schafft in der Intralogistik<br />
völlig neue Ansätze, um Arbeitsprozesse übergreifend<br />
und mit höchster Effizienz zu steuern«, sagt<br />
Andreas Krinninger, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Linde Material Handling. Um dieses<br />
Potenzial für sich zu nutzen, bräuchten die Unternehmen<br />
Partner, die über den Tellerrand hinausblicken<br />
und Lösungen anbieten, die über ihr angestammtes<br />
Geschäftsfeld hinausgehen.<br />
Linde Material Handling bietet neben Gabelstaplern<br />
längst schon vernetzte Fahrzeuge, Automatisierung,<br />
Flottenmanagement oder Systemtechnik<br />
wie Schmalganggeräte und Routenzüge<br />
an. In Verbindung mit Regalsystemen, Fördertechnik,<br />
Kommissionier-Equipment werden komplexe<br />
Projekte realisiert, die die gesamten Materialflüsse<br />
in einem Unternehmen optimieren. In Zukunft<br />
soll dieses Know-how und das Angebotsspektrum<br />
durch eine Expertengruppe um den neuen Vice<br />
President Intralogistic Solutions, Markus Schmermund,<br />
gestärkt und weiter ausgebaut werden.<br />
www.linde-mh.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 170905338)<br />
KOALITIONSVERTRAG STIMMT<br />
RECYCLER OPTIMISTISCH<br />
Düsseldorf. Die BDSV Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
begrüßte den von den Koalitionsparteien<br />
CDU, CSU und SPD vereinbarten Koalitionsvertrag<br />
als »Schritt in die richtige Richtung«. Beim<br />
Bekenntnis, das »erfolgreiche deutsche Modell<br />
der Kreislaufwirtschaft« weiter fortführen zu wollen,<br />
wird das Wettbewerbsprinzip ausdrücklich<br />
erwähnt. Dies lasse den Schluss zu, dass bei der<br />
Politik jetzt endlich angekommen zu sein scheint,<br />
das Recycling in Deutschland nicht dadurch verbessern<br />
zu können, dass man es der kommunalen<br />
Daseinsvorsorge überantwortet.<br />
BDSV Hauptgeschäftsführer Rainer Cosson<br />
zeigt sich optimistisch: »Die teilweise quälenden<br />
Diskussionen in der vergangenen Legislaturperiode<br />
– Stichwort Verpackungsgesetz! – dürften<br />
sich damit in den nächsten dreieinhalb Jahren<br />
nicht mehr wiederholen.«<br />
Positiv aufgenommen wird auch die Ankündigung,<br />
eine »Nationale Forschungs- und Innovationsstrategie<br />
für Ressourcenschutztechnologie«<br />
gemeinsam mit der Wirtschaft erarbeiten zu wollen.<br />
Daran werde sich die Stahlrecyclingbranche<br />
mit ihrer Expertise gerne beteiligen. Forschungsbedarf<br />
besteht: So wird die Stahlrecyclingwirtschaft<br />
mehr und mehr vor das Problem gestellt,<br />
Metall- und Metall/Kunststoffverbunde auftrennen<br />
zu müssen, was derzeit noch erhebliche Probleme<br />
bereiten kann. Hier mit der Unterstützung<br />
öffentlicher Instanzen und gemeinsam mit den<br />
Produzenten rentable Recyclinglösungen zu entwickeln,<br />
sei ein wichtiges Vorhaben, so die BDSV.<br />
Auch die im Koalitionsvertrag angekündigte<br />
weitere Stärkung der Produktverantwortung findet<br />
die grundsätzliche Unterstützung der BDSV.<br />
Soweit die Stärkung durch den »Aus- und Aufbau<br />
von Kreislaufwirtschaftssystemen« geschehen<br />
soll, sieht sie sich allerdings zu der Mahnung veranlasst,<br />
dass die mittelständischen Stahlrecyclingunternehmen<br />
im Rahmen von neu aufgebauten<br />
Systemen weiterhin eine faire Chance behalten<br />
müssen. Prinzipiell, so die BDSV, begünstigen Systeme<br />
nämlich die Bildung »großer Einheiten«. Die<br />
BDSV werde dafür eintreten, dass eine Balance in<br />
der Struktur der Recyclingunternehmen erhalten<br />
bleibe.<br />
www.bdsv.org<br />
/<br />
WS(SHN)JK (sm 180306073)<br />
SCHIENENVERKEHR AUF<br />
ÖKOSTROM UMGESTELLT<br />
Frankfurt am Main/Ingolstadt. Die Audi-<br />
Logistik ist Vorreiter im Klimaschutz: Sämtliche<br />
Bahntransporte der AUDI AG in Deutschland sind<br />
ab sofort CO 2<br />
-frei. Als erstes Unternehmen in<br />
Deutschland wickelt Audi damit seine Logistikverkehre<br />
auf der Schiene vollständig klimaneutral<br />
ab. Durch das Umstellen auf das Produkt »DBeco<br />
plus« von DB Cargo spart das Unternehmen jährlich<br />
mehr als 13.000 t CO 2<br />
ein und erreicht ein<br />
wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur CO 2<br />
-neutralen<br />
Produktion.<br />
Bereits seit 2010 setzt Audi auf den umweltfreundlichen<br />
Schienentransport »DBeco plus« für<br />
seine Automobile. Seit dem 1. August 2010 fährt<br />
der sogenannte »grüne Zug« von Ingolstadt an<br />
den Nordsee-Verladehafen Emden. Damit nutzte<br />
Audi als erstes Unternehmen Züge mit Ökostrom.<br />
Seit 2012 fahren auch auf der Verbindung vom<br />
Audi-Standort Neckarsulm nach Emden »grüne<br />
Züge«. Auf beiden Strecken wurden seitdem<br />
knapp 1,6 Mill. Automobile transportiert und<br />
63.000 t CO 2<br />
eingespart.<br />
www.deutschebahn.com<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 171005491)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
(Foto: Meba)<br />
In der Rückansicht sind die drei Generationen gut sichtbar: Mebamat 434, Mebamat 407 A, Mebamat 330 (v.l.n.r.)<br />
Drei Generationen unter einem Dach<br />
Oskar Schwilk GmbH nimmt dritten Mebamat im Maschinenpark auf<br />
Westerheim/Heroldstatt. Die Oskar Schwilk GmbH hat sich für den<br />
Mebamat 330 entschieden und erweitert damit ihren Maschinenpark um<br />
den dritten hartmetalltauglichen Automaten aus dem Hause Meba.<br />
Zusammen mit den bereits bestehenden Mebamat 407A und Mebamat 434<br />
produziert der Zulieferer für verschiedene Branchen der Metallindustrie<br />
damit auf drei Generationen Mebamat.<br />
Der Mebamat ist ausgerichtet auf den<br />
rationellen Produktionseinsatz in Industrie<br />
und Stahlhandel. Jochen Schwilk, Geschäftsführer<br />
der Oskar Schwilk GmbH, bescheinigt<br />
dem neuen Mebamat 330 eine einfache<br />
Bedienung: »In der Steuerung ist eine Materialdatenbank<br />
vorhanden, wodurch das Aussuchen<br />
der Schnittwerte extrem erleichtert<br />
wird.« Über eine Suchfunktion kann der<br />
Werkstoff ausgewählt werden, Länge, Breite<br />
und Dimension. Automatisch erscheint<br />
daraufhin die Empfehlung des passenden<br />
Sägebands mit optimalen Schnittwerten.<br />
Aus der Datenbank werden auch die Materialabmessungen<br />
übernommen. Via Memory-Taste<br />
kann der 0-Punkt gespeichert werden.<br />
Die laserüberwachte Höhenerkennung<br />
ist optional verfügbar. Als weitere Option<br />
bietet die Materialbreitenerkennung einen<br />
sicheren Sägeprozess mit Kollisionserkennung<br />
bei Bedienfehlern.<br />
Hohe Wirtschaftlichkeit<br />
Der neue Mebamat 330 ist durchgängig<br />
busvernetzt. Durch das schnelle Ether- Cat-<br />
Bussystem findet eine Kommunikation zwischen<br />
Antrieben, Reglern und Steuerung<br />
statt. Genauso werden alle wichtigen Komponenten<br />
überwacht und Einschränkungen<br />
oder Störungen frühzeitig erkannt. »Da wir<br />
viele teure Materialien wie Titan bearbeiten,<br />
sind wir sehr froh darüber, dass bei den<br />
Meba-Sägen, vor allem auch beim neuen<br />
Mebamat, sehr kurze Reststücke übrigbleiben,<br />
wodurch wir wenig Verluste durch<br />
Abfall oder Sägeabschnitt haben«, sagt<br />
Schwilk. Außerdem zeigt sich Schwilk sehr<br />
zufrieden über die Qualität und Zuverlässigkeit<br />
der Mebamat-Sägen im täglichen Einsatz.<br />
»Das Sägeband ist jetzt in drei bis vier<br />
Minuten gewechselt, was in älteren Maschinen<br />
noch zehn Minuten oder länger gedauert<br />
hat.« Der Mebamat arbeitet problemlos<br />
im Zweischicht- oder auch mannlosen Dreischichtbetrieb<br />
nachts die anfallenden Sägeaufgaben<br />
ab. Bei großen Aufträgen mit<br />
kurzen Sägeabschnitten läuft die Maschine<br />
rund um die Uhr.<br />
« KONTAKT<br />
Meba Metall-<br />
Bandsägemaschinen GmbH<br />
Lindenstraße 6 – 8<br />
72589 Westerheim<br />
Tel. +49 7333 9644-0<br />
www.meba-saw.com<br />
Oskar Schwilk GmbH<br />
Albstraße 15<br />
72535 Heroldstatt<br />
Tel. +49 7389 908958-0<br />
www.schwilk-drehteile.de<br />
(sm 180306051)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
56 K Edelstahl<br />
Bedachungen aus Edelstahl<br />
Rostfrei fügen sich harmonisch<br />
in jede Umgebung ein.<br />
(Foto: Binder und Sohn)<br />
Bedachungen mit Edelstahl Rostfrei<br />
Von Martina Helzel*<br />
Edelstahl Rostfrei nimmt seit langem einen festen Platz unter den<br />
Bedachungsmetallen ein. Durch die fortschreitende Entwicklung im Bereich<br />
des nachhaltigen Bauens gewinnt der korrosionsbeständige Werkstoff bei<br />
Neubauten und Sanierungen weiter an Bedeutung.<br />
Mit Edelstahl Rostfrei entscheiden sich<br />
Planer und Bauherren für einen Werkstoff,<br />
der jahrzehntelang korrosionsbeständig ist.<br />
Gerade am Dach, das sich meist genaueren<br />
Blicken entzieht und wo Schäden oft erst<br />
spät erkannt werden, stellt die Dauerhaftigkeit<br />
einen entscheidenden Vorteil dar.<br />
Mechanische und<br />
physikalische Vorteile<br />
Die üblicherweise bei Bedachungen eingesetzten<br />
Sorten nichtrostender Stähle lassen<br />
sich selbst bei sehr niedrigen Außentemperaturen<br />
leicht umformen und fügen. Die<br />
* Martina Helzel, circa drei architektur und medien,<br />
München<br />
Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation<br />
872, die kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei, E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de, angefordert<br />
oder unter www.edelstahl-rostfrei.de heruntergeladen<br />
werden kann.<br />
Verlegung kann unabhängig von Wetter<br />
und Jahreszeit erfolgen. Nichtrostende Stähle<br />
mit hoher Festigkeit ermöglichen es, die<br />
Materialdicken deutlich zu reduzieren, was<br />
gleichzeitig zu einer nicht unerheblichen<br />
Gewichts- und Kostenreduktion führt.<br />
Neben einer geringen Wärmeleitfähigkeit<br />
zeichnet sich Edelstahl Rostfrei gegenüber<br />
anderen Bedachungswerkstoffen wie Zink<br />
oder Aluminium durch eine deutlich niedrigere<br />
Wärmeausdehnung aus.<br />
Edelstahl-Rostfrei-Oberflächen sehen<br />
nicht nur gut aus, sondern reflektieren auch<br />
einen Großteil der solaren Strahlung und<br />
reduzieren so die Erwärmung des Gebäudes.<br />
Zudem kann die durchgehende, elektrisch<br />
leitende Dachhaut gezielt für den<br />
Blitzschutz oder zur Abschirmung elektromagnetischer<br />
Strahlung genutzt werden,<br />
wie sie in Gebäuden mit empfindlichen elektronischen<br />
Geräten erforderlich sein kann.<br />
Aspekte der Nachhaltigkeit<br />
Mit seinen hervorragenden Eigenschaften<br />
erfüllt nichtrostender Stahl ökologische,<br />
ökonomische und soziale Nachhaltigkeitskriterien<br />
und punktet in allen gängigen Zertifizierungssystemen.<br />
Edelstahl Rostfrei verhält<br />
sich über die gesamte Produktlebensdauer<br />
neutral gegenüber der Umwelt. Der<br />
inerte Werkstoff gibt keinerlei Schadstoffe<br />
in Luft, Wasser oder Boden ab. Folglich wird<br />
auch ablaufendes Regenwasser, das dem<br />
Grundwasser wieder zugeführt wird, nicht<br />
belastet. Selbst im Brandfall ist Edelstahl<br />
Rostfrei feuerbeständig, nicht brennbar und<br />
emittiert keine gefährlichen Rauchgase.<br />
Betrachtet man die Lebenszykluskosten,<br />
ist das Grundmaterial zwar meist teurer als<br />
andere Bedachungsmaterialien, jedoch bieten<br />
Dächer und Dachentwässerungs-Systeme<br />
aus nichtrostendem Stahl durch ihre<br />
Robustheit und Dauerhaftigkeit und dem<br />
damit verbundenen geringen Wartungsaufwand<br />
letztendlich eine interessante wirtschaftliche<br />
Alternative für den Bauherrn.<br />
Während einige andere Bedachungsmaterialien<br />
am Ende der Nutzungsdauer des<br />
Gebäudes mit hohen Kosten entsorgt werden<br />
müssen, weist Edelstahl Rostfrei sogar<br />
noch einen positiven Schrottwert auf.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Edelstahl K 57<br />
(Foto: Lummel)<br />
(Foto: BRANDT Edelstahldach)<br />
Bei der Sanierung des Flachdaches mit rollennahtgeschweißtem Edelstahl Rostfrei wird die<br />
vorhandene Abdichtung in den Neuaufbau eingebunden.<br />
Die sich schuppenartig überlappenden<br />
Edelstahlschindeln umhüllen die Rundungen<br />
des Baukörpers und spiegeln verzerrt die<br />
Umgebung wieder.<br />
Deckungsarten<br />
Die traditionelle Stehfalzdeckung ist auch<br />
bei nichtrostenden Stählen die am weitesten<br />
verbreitete Deckungsart und für viele Dachformen<br />
anwendbar. Bandmaterial steht in<br />
Dicken von 0,4 oder 0,5 mm und verschiedenen<br />
Breiten zur Verfügung. Das Band<br />
kann auf der Baustelle profiliert werden,<br />
zumeist werden die Scharen jedoch in der<br />
Werkstatt vorgefertigt. Auch Sonderformen<br />
wie konvexe und konkave Rundungen und<br />
konische Scharen lassen sich herstellen.<br />
Stehfalzdächer aus Edelstahl Rostfrei können<br />
als Kalt- oder Warmdach ausgeführt<br />
werden. In beiden Fällen erfordern die Scharen<br />
einen durchgehenden Unterbau. Beim<br />
klassischen, hinterlüfteten Kaltdach besteht<br />
diese Auflage in der Regel aus einer hölzernen<br />
Unterlattung. Üblicherweise wird zwischen<br />
Holz- und Dachhaut eine Trennschicht<br />
angebracht, die schützend und schalldämmend<br />
wirkt. Warmdächer empfehlen sich<br />
wegen ihrer günstigeren bauphysikalischen<br />
Eigenschaften. Die sachgemäße Anbringung<br />
der Dampfsperre zwischen Unterkonstruktion<br />
und Dämmung ist bei Warmdächern<br />
von besonderer Bedeutung.<br />
Durch das Falzen der Scharen entsteht<br />
eine gegen Ablaufwasser dichte Verbindung.<br />
Dabei kommen Einfachfalze ausschließlich<br />
für steile Dachneigungen in Be -<br />
tracht, bei Winkelstehfalzen ist eine Mindestdachneigung<br />
von 25° einzuhalten.<br />
Doppelstehfalze können ab einer Neigung<br />
von 3° ausgebildet werden. Für besonders<br />
flache Dächer mit Neigungen bis zu 0°, bei<br />
denen es zu stehenden Wasseransammlungen<br />
kommen kann, eignet sich zum Verbinden<br />
der Scharen das Rollennahtschweißen.<br />
Hierbei werden die Bleche und Bänder mit<br />
einfachen Aufkantungen von ca. 30 mm<br />
versehen und mit Hilfe einer speziellen Rollennahtschweißmaschine<br />
durch Widerstandsschweißen<br />
kontinuierlich verschweißt.<br />
Ein abschließendes Umbördeln<br />
verleiht dem Falz zusätzliche Stabilität und<br />
beseitigt scharfe Kanten.<br />
Aufgrund der hohen Korrosionsbeständigkeit<br />
nichtrostender Stähle, unter anderem<br />
gegen bitumenhaltige Materialien oder<br />
Feuchtigkeit, kann bei Sanierungsprojekten<br />
die vorhandene Dachabdichtung in den<br />
Neubau mit einbezogen werden – was häufig<br />
eine besonders wirtschaftliche Alternative<br />
darstellt. Durch die gleichzeitig hohe<br />
Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchung,<br />
Durchwurzelung und Algen eignen<br />
sich Bedachungen aus Edelstahl Rostfrei<br />
gut für Begrünungen. Zudem verhindern<br />
rollennahtgeschweißte Dächer Undichtigkeiten<br />
bei Wasserrückstau und sind im<br />
Gegensatz zu anderen Metalldeckungen<br />
auch als Flachdach absolut wasserdicht.<br />
Eine weitere traditionelle Deckung, die<br />
eine durchgehende Unterkonstruktion er -<br />
fordert, ist die Schindeldeckung. Rautenzuschnitte<br />
unterschiedlicher Formen und<br />
Größen eröffnen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und passen sich an jede<br />
Gebäudegeometrie an. Auch selbsttragende<br />
Dacheindeckungen können in nichtrostendem<br />
Stahl ausgeführt werden. Die vor allem<br />
im Industriebau eingesetzten rollprofilierten<br />
Bleche mit Trapez- oder Sinusquerschnitten<br />
zeichnen sich durch hohe Steifigkeit und<br />
große Spannweiten aus.<br />
Dachentwässerung<br />
Im Bereich der Dachentwässerung verhindert<br />
Edelstahl Rostfrei langfristig Schäden, die<br />
manchmal erst nach Jahren sichtbar werden.<br />
Nichtrostende Stähle können unabhängig<br />
von anderen Baustoffen eingesetzt werden.<br />
Besonders unter aggressiven Umgebungsbedingungen<br />
erweist sich die Wirtschaftlichkeit<br />
des alterungsbeständigen Werkstoffs. Neben<br />
ihrer praktischen Funktion fügen sich Dachentwässerungen<br />
aus Edelstahl Rostfrei mit<br />
ihrer Vielzahl an Oberflächen, von hochglänzend<br />
über seidig schimmernd bis matt, in<br />
urbane und ländliche Umgebungen ein und<br />
passen sich, rund oder eckig, sowohl klassischen<br />
als auch modernen Baustilen an.<br />
« KONTAKT<br />
Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
(sm 180306001)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
58 K Edelstahl<br />
Kontinuierlich steigende Nachfrage<br />
Positiver Jahresverlauf für Rostfreierzeuger erwartet<br />
Essen. Das Jahr 2018 ist für die deutsche Rostfrei-Industrie sehr positiv<br />
angelaufen. Die Nachfrage in wichtigen Abnehmerbranchen ist stabil.<br />
Hinzu kommen neue Anwendungsmöglichkeiten. Sollte US-Präsident<br />
Donald Trump künftig Importe in die USA verbieten, dürfte dies die europäischen<br />
Erzeuger nicht bedrohen, aber ihre Gewinnmargen reduzieren.<br />
Europäische Hersteller lieferten im Jahr<br />
2017 rd. 158.000 t Flach- und 66.000 t<br />
Langprodukte in die USA. Dieses Volumen<br />
sei nicht lebensnotwendig, sagte Markus A.<br />
Moll, Managing Director Steel & Metals<br />
Market Research (SMR), während des Edelstahl<br />
Rostfrei Convent am 1. Februar 2018<br />
in Essen. Da die Margen in den USA aber<br />
gut seien, tue ein Ausbleiben mit Sicherheit<br />
weh. Der Referent betonte, dass die US-<br />
Stahlindustrie schon immer sehr geschützt<br />
wurde. »Der Protektionismus in den USA<br />
war schon lange vor Trump da«, sagte Moll.<br />
Das US-Handelsministerium entscheide im<br />
Vergleich zur EU-Kommission wesentlich<br />
öfter im Sinne der heimischen Industrie und<br />
erlasse Importzölle. Trump habe nun aber<br />
ein Verfahren entsprechend der Section 232<br />
in Gang gesetzt und fürchte um die nationale<br />
Sicherheit. Moll wartet gespannt auf<br />
die weitere Entwicklung.<br />
EBIT-Margen im Rostfrei-Markt<br />
Rohstofflieferanten<br />
Edelstahl-<br />
Rostfrei-<br />
Hersteller<br />
Der US-Präsident hatte das Handelsministerium<br />
vor Monaten um eine Prüfung der<br />
These gebeten, dass Stahlimporte die nationale<br />
Sicherheit gefährden. Die Antwort<br />
liegt ihm seit Anfang Februar 2018 vor. Darin<br />
werden drei Vorschläge gemacht: Entweder<br />
das Besteuern aller Stahlimporte mit<br />
24 % oder 53 % Zoll auf 12 ausgewählte<br />
Länder plus ein »Einfrieren« der Importe auf<br />
dem Niveau der Importe des Jahres 2017 für<br />
alle anderen Länder. Der dritte Vorschlag<br />
wäre, alle Importe auf 63 % der Importmenge<br />
von 2017 zu beschränken.<br />
Wofür immer Trump sich entscheidet.<br />
»Die Rechnung bezahlen die amerikanischen<br />
Verbraucher und die Industrie«, so Moll. Er<br />
untermauerte dies mit der Entwicklung in<br />
Brasilien. Dort habe die Regierung eine Handelsbeschränkung<br />
nach der anderen erlassen.<br />
Inzwischen sei kein Schrauben- und kein<br />
Topfhersteller mehr wettbewerbsfähig und<br />
Distributoren Endnutzer Gesamt<br />
74% 4% 7%<br />
16%<br />
60% -11% 11%<br />
40%<br />
48% 11% 13%<br />
28%<br />
20% 20% 15%<br />
45%<br />
100% = 49%<br />
100% = 24%<br />
100% = 26%<br />
100% = 10%<br />
45% 14% 13%<br />
27% 100% = 24%<br />
58% 15% 8%<br />
19% 100% = 48%<br />
überproportional reell unterproportional<br />
Quelle: SMR GmbH, Edelstahl Rostfrei Convent 2018<br />
viele Fertigerzeugnisse würden eingeführt<br />
Die Europäische Kommission prüft Dumpingvorwürfe<br />
heimischer Erzeuger Moll<br />
zufolge nun intensiver, entscheidet sich oft<br />
für einen freien Markt und gegen protektionistische<br />
Maßnahmen. Allerdings existieren<br />
auch in Europa Importzölle für Rostfreierzeugnisse<br />
aus China, Taiwan und Indien.<br />
Abgesehen von dieser Entwicklung sieht<br />
der Referent vor allem positive Effekte für<br />
die weitere Nachfrage nach nichtrostenden<br />
Stahlerzeugnissen. Zum einen prognostiziert<br />
Moll einen weiteren Anstieg des Ölpreises<br />
und damit auch eine anziehende Nachfrage<br />
nach Stahlerzeugnissen für die Bohrtätigkeit.<br />
»2018 wird ein signifikant besseres<br />
Jahr für alles, was mit Öl und Gas zu tun<br />
hat«, sagte er. Dies betrifft vor allem Langprodukte.<br />
Zum anderen glaubt Moll, dass<br />
auch die petrochemische Industrie künftig<br />
wieder mehr nichtrostende Stähle einsetzen<br />
wird. Nachdem sie in den vergangenen Jahren<br />
aufgrund von Kostenproblemen die<br />
Investitionen auf ein Minimum reduziert<br />
hätte, stünden demnächst diverse Projekte<br />
zur Realisierung an. Rund ein Jahr vor der<br />
Inbetriebnahme der Anlagen wird traditionell<br />
der meiste Stahl geliefert.<br />
Die Automobilindustrie wächst 2018 laut<br />
Moll nicht. Da die Intensität der Edelstahlanwendungen<br />
in den Fahrzeugen kontinuierlich<br />
steige, dürften die Rostfreierzeuger<br />
auch hier eine solide Nachfrage erwarten.<br />
Im Wettstreit »Diesel gegen Benzin« unterlägen<br />
die Rostfreierzeuger nur auf den ersten<br />
Blick. Zwar sei bisher noch mehr Rostfreistahl<br />
in Dieselfahrzeugen als in Benzinern<br />
enthalten. Da neue benzinbetriebene Autos<br />
aber auch mit Partikelfiltern ausgerüstet<br />
würden, wende sich das Blatt und der<br />
Bedarf an nichtrostenden Stählen steige.<br />
Außerdem kämen auch im Automobilbau<br />
neue Anwendungen wie Auspuffblenden<br />
aus Edelstahl hinzu. Gute Aussichten habe<br />
ferner die Bauindustrie, die jedoch durch<br />
den Facharbeitermangel eingeschränkt sei.<br />
Besondere Perspektiven gebe es außerdem<br />
für die Kreuzfahrtindustrie. kibi<br />
(sm 180306042)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Edelstahl K 59<br />
Am Anfang war die Sorte »304«<br />
Das Arbeitstier der Rostfrei-Industrie<br />
London. Egal, wie man ihn nennt: 304, 1.4301, 18/8 oder V2A. Die<br />
Beschäftigten in der Stahlindustrie wissen genau, was sie meinen. Hierfür<br />
gibt es zwei beziehungsweise drei ausgezeichnete Gründe.<br />
Erstens war 304 eine der ersten<br />
nichtrostenden Stahlsorten, die entwickelt<br />
wurde. Zweitens wurde sie schnell das<br />
Arbeitstier der Rostfrei-Industrie und der<br />
Kunden. Drittens hat diese Sorte ihren guten<br />
Ruf bis heute nicht verloren. Aus all diesen<br />
Gründen verwundert es nicht, dass Coils der<br />
Sorte 304 der Verkaufsschlager des britischen<br />
Unternehmens Stainless Band sind.<br />
Die Vorteile beschreibt der Edelstahlanbieter<br />
wie folgt. In den vergangenen Jahren<br />
wurde die Sorte 304 weltweit in Forschungseinrichtungen<br />
und Unternehmen immer<br />
weiter entwickelt, sodass heute rd. 200 austenitische<br />
und ferritische Spezifikationen<br />
angeboten werden, darunter Duplex, Super<br />
Duplex und Lean Duplex. Jedes Erzeugnis<br />
verfügt über individuelle Eigenschaften und<br />
wurde für spezielle Anwendungen entwickelt<br />
– auch als Versuch, auf teure Legierungen<br />
zu verzichten.<br />
Die Wahl einer Duplex-Sorte führt beispielsweise<br />
bei einer Reduzierung des<br />
Gewichtes zu einer höheren Festigkeit und<br />
einer besseren Korrosionsbeständigkeit. Ein<br />
Chrom-Nickel-Molybdän-Gemisch der Sorte<br />
316 eignet sich indes aufgrund der hohen<br />
Korrosionsbeständigkeit für Anwendungen<br />
im maritimen Umfeld oder dort, wo viel<br />
Streusalz eingesetzt wird oder chemische<br />
Prozesse stattfinden.<br />
An 304 führt kaum ein Weg vorbei<br />
Alle Weiterentwicklungen konnten die Sorte<br />
304 aber nicht aus dem Markt drängen.<br />
Sie bleibt das bevorzugte Material der Wahl<br />
für viele Anwendungen. Dies liegt nicht an<br />
einem vergleichsweise günstigen Preis.<br />
Denn dieser kann wegen des 8-prozentigen<br />
Nickelanteils sehr schwanken. Die Beliebtheit<br />
ergibt sich zu allererst aus dem 18-prozentigen<br />
Chromanteil. Er sorgt für die hohe<br />
Korrosionsbeständigkeit. Das zugesetzte<br />
Nickel stabilisiert die austenitische Struktur<br />
des Stahls, macht ihn beständig und sehr<br />
gut formbar.<br />
Es ist also die Kombination der positiven<br />
Eigenschaften, die die Sorte 304 so begehrt<br />
macht. Wer diesen Stahl wählt, erhält ein<br />
geeignetes Produkt zu vertretbaren Kosten<br />
für den Einsatz in folgenden Industrien:<br />
Chemie, Pharmazie, Nahrungsmittel, Ge -<br />
tränkeproduktion, Baubranche und auch in<br />
der privaten Küche.<br />
Wenngleich sich die Stahlsorte seit vielen<br />
Jahren in unzähligen Einsätzen bewährt, ist<br />
sie nicht immer für alle Anwendungen die<br />
beste Lösung. Gleichwohl wird 304 ihren<br />
Siegeszug auf absehbare Zeit weiter fortsetzen.<br />
Edelstahl Rostfrei: Sorte 304<br />
(sm 180305688)<br />
Der nichtrostende Stahl mit der Werkstoffnummer<br />
1.4301 ist ein austenitischer, säurebeständiger<br />
Chrom-Nickel-Stahl und wird nach EN-Norm auch<br />
als X5CrNi18-10 bezeichnet (entsprechend einem<br />
Masseanteil von rd. 18 % Chrom und 10 %<br />
Nickel). Er heißt im »Volksmund« auch V2A, eine<br />
Bezeichnung, die schon seit der Erfindung<br />
nichtrostender Stähle vor über 100 Jahren existiert.<br />
International ist auch die Bezeichnung nach<br />
dem American Iron & Steel Institute üblich; dort<br />
hat der Werkstoff die Bezeichnung AISI 304.<br />
« KONTAKT<br />
Stainless Band Ltd.<br />
Unit G + H Castlefields Industrial<br />
Estate<br />
Castlefields Road<br />
Bingley, BD16 2AF<br />
United Kingdom<br />
Tel. +44 1274 566 831<br />
www.stainlessband.co.uk<br />
Der britische Edelstahl-Rostfrei-Anbieter<br />
Stainless Band hält zahlreiche Produkte mit<br />
unterschiedlichen Legierungen und Formaten<br />
auf Lager.<br />
(Foto: Stainless Band)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
60 K Edelstahl<br />
Dieses Buch vermittelt umfassende technische<br />
Informationen über Edelstahlwerkstoffe.<br />
Es versetzt den Leser in die Lage, wesentliche<br />
Handwerkszeuge zu nutzen, Ausführungsspezifikationen<br />
zu interpretieren und<br />
zu erstellen, Verhaltensphänomene im Be -<br />
trieb richtig zu deuten sowie Korrosionsund<br />
Medienschäden vorausschauend zu<br />
vermeiden. Der Inhalt umfasst u. a.: Bauteile<br />
und Komponenten aus austenitischen<br />
Edelstahllegierungen im Praxiseinsatz, Übersicht<br />
der Edelstahlwerkstoffe, typische An -<br />
lagenbauteile, deren Wirkungsweise und<br />
deren Eigenschaftsverhalten bei Problemen<br />
im Betrieb, mikroskopische und makroskopische<br />
Darstellung von technischen Oberflächen<br />
mit messtechnisch reproduzierbaren<br />
topografischen Oberflächendefinitionen<br />
sowie Messmethoden zur Bestimmung to -<br />
pografischer, morphologischer und energieshop@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-527<br />
Fax +49 211 6707-582<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de<br />
Edelstahl Rostfrei in der Gebäudetechnik.<br />
Abgasanlagen (Merkblatt 867)<br />
und Edelstahl Rostfrei in freistehenden<br />
Schornsteinen (Merkblatt 870)<br />
ISER-Publikationen, Düsseldorf 2017 und 2016, 14 S. Und 8 S.,<br />
mit zahlreichen Abbildungen, Best.-Nr. MB 867 und MB 870<br />
Dass sich bei den maßgeblichen Regelwerken<br />
einiges geändert hat, hat die Informationstelle<br />
Edelstahl Rostfrei (ISER), Düsseldorf,<br />
zum Anlass genommen, ihre einschlägigen<br />
Merkblätter zum Einsatz von Abgasanlagen<br />
und Schornsteinen aus nichtrostenden<br />
Stählen neu aufzulegen. Seit vielen<br />
Jahren hat sich Edelstahl Rostfrei als Werkstoff<br />
für Schornsteine und Abgasanlagen<br />
durchgesetzt. Seine hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
und Belastbarkeit auch bei betriebsbedingt<br />
auftretenden Temperaturschwankungen,<br />
seine aufgrund des geringen Ge -<br />
wichts unproblematische Montage und<br />
seine Wartungsfreundlichkeit sichern die<br />
Dauerhaftigkeit.<br />
Die ISER-Publikationen Merkblatt 867<br />
»Edelstahl Rostfrei in der Gebäudetechnik:<br />
Abgasanlagen« und Merkblatt 870 »Edelstahl<br />
Rostfrei in freistehenden Schornsteinen«<br />
wurden nun im Auftrag der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei von Georg W.<br />
Berger, dem langjährigen Geschäftsführer<br />
des Industrieverbands Stahlschornsteine<br />
e.V., Nürnberg, aktualisiert.<br />
Die neuen Merkblätter stehen online zum<br />
kostenlosen Download zur Verfügung und<br />
können in Einzelexemplaren kostenlos angefordert<br />
werden.<br />
www.edelstahl-rostfrei.de/<br />
Publikationen<br />
K<br />
/<br />
Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 170504887)<br />
Henkel, Georg; Rau, Jan; Henkel,<br />
Benedikt: Topographie und Morphologie<br />
funktionaler Edelstahloberflächen<br />
expert Verlag GmbH, Renningen 2015 (2. überarb., erw. Auflage),<br />
245 S., mit 365 Abbildungen, ISBN: 978-3-8169-3226-0,<br />
Preis: 58,00 €<br />
technischer Eigenschaften von Edelstahloberflächen.<br />
Zielgruppe dieses Buches sind Mitarbeiter<br />
aus der technischen Planung, dem technischen<br />
Einkauf, der Arbeitsvorbereitung,<br />
dem Apparate- und Anlagenbau, der Montage<br />
und der Anlagenbetriebsverantwortung<br />
u. a. aus den Bereichen Bio- und Pharmatechnik,<br />
Reinstgasetechnik, Reinmedientechnik,<br />
Polymerchemie, Architektur, Textiltechnik,<br />
Vakuumtechnik, Implantat- und<br />
Medizintechnik, Nukleartechnik sowie in -<br />
dustrieller Edelstahlverarbeitung.<br />
K<br />
(sm 171105627)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
L KURZMELDUNGEN<br />
MEPS SIEHT 2018 REKORD<br />
BEI ROSTFREI-ERZEUGUNG<br />
London. Im laufenden Jahr könnte die weltweite<br />
Erzeugung von nichtrostendem Rohstahl um<br />
knapp 5 % auf 50,3 Mill. t steigen. Das wäre nach<br />
Angaben des internationalen Marktforschungsunternehmens<br />
MEPS ein neuer Rekord. 2017 seien<br />
bereits 48 Mill. t und 4,9 % mehr Rostfrei-Rohstahl<br />
hergestellt worden.<br />
Vor allem die Produktionsdaten aus China<br />
überraschen. Sie fallen wesentlich höher aus als<br />
ursprünglich erwartet. Offiziellen Angaben zufolge<br />
erzeugten chinesische Unternehmen im Jahr<br />
2017 knapp 26 Mill. t nichtrostenden Rohstahl<br />
und hatten einen Weltmarktanteil von 54 % inne.<br />
Im laufenden Jahr soll eine weitere Mill. t hinzukommen.<br />
In Taiwan setzte sich 2017 die Erholung fort.<br />
Es wurde ein Zuwachs von knapp 9 % auf<br />
1,375 Mill. t verzeichnet. Für 2018 ist ein Anstieg<br />
von rund 4 % vorgesehen. In Südkorea stieg die<br />
Erzeugung 2017 um knapp 6 % auf 2,4 Mill. t. Im<br />
laufenden Jahr ist eine weitere Verbesserung um<br />
4 % geplant. In Japan wuchs die Erzeugung 2017<br />
um nicht einmal 2 % auf 3,15 Mill. t. Mehr ist<br />
auch in diesem Jahr nicht drin. Die USA erhöhten<br />
die Produktion 2017 um 8 % auf 2,7 Mill t. 2018<br />
dürften sie aber nur noch eine Steigerung von<br />
weniger als 2 % erreichen. Die EU steuerte ein<br />
Plus von 2 % auf 7,4 Mill. t bei und erwartet im<br />
laufenden Jahr einen Zuwachs von 150.000 t. Alle<br />
anderen Staaten erzeugten 2017 rund 12 % mehr<br />
nichtrostenden Rohstahls als im Vorjahr. Hierzu<br />
trugen auch neue Kapazitäten in Indien und Indonesien<br />
bei. Im laufenden Jahr rechnet MEPS in<br />
dieser Gruppe mit einem Anstieg um 20 %.<br />
www.meps.co.uk<br />
/<br />
Tube 2018: Halle 14, Stand C10<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong><br />
kibi/WS(SHN)JK (sm 180306043)<br />
NICHTROSTENDER STAHL FÜR<br />
KRANKENHÄUSER<br />
Brüssel. Der Einsatz nichtrostender Stahlerzeugnisse<br />
in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens bietet allen Beteiligten<br />
hohe Sicherheit. Rostfreistähle jeden Alters<br />
und jedweder Oberflächen lassen sich einer neuen<br />
Studie zufolge ausgezeichnet desinfizieren und<br />
von Keimen und Bakterien befreien.<br />
Die Ergebnisse der gemeinsamen Untersuchung<br />
der Manchester Metropolitan University<br />
und der AgroParisTech sind auf der Homepage<br />
www.teamstainless.org einsehbar. Nach Angaben<br />
des Auftraggebers Team Stainless haben bisherige<br />
Studien immer nur die Desinfizierbarkeit neuer<br />
Stahlerzeugnisse untersucht. Nun seien erstmals<br />
auch künstlich gealterte Stähle erfasst worden.<br />
Getestet wurden die häufig in Kliniken eingesetzten<br />
Stahlsorten AISI 304 und AISI 316 mit<br />
unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen.<br />
Die Forscher reinigten mit Krankenhauskeimen<br />
kontaminierte Produktproben. Sie stellten keine<br />
Unterschiede zwischen neuen und alten Stählen<br />
beziehungsweise bestimmten Beschichtungen<br />
fest. Alle Sorten ließen sich gleichgut desinfizieren<br />
und waren hygienisch einwandfrei.<br />
K<br />
kibi/WS(Jp)/ (sm 180105754)<br />
HEMPEL ENTWICKELT NEUEN<br />
KORROSIONSSCHUTZ<br />
Lyngby. Der dänische Beschichtungsspezialist<br />
Hempel hat einen weiteren Korrosionsschutz entwickelt.<br />
Der Aktiv-Zink-Primer Hempadur Avantguard<br />
860 ist nach Angaben des Unternehmens<br />
sehr vielseitig einsetzbar. Er vereine die Vorteile<br />
eines Epoxydharzes mit einem hervorragenden<br />
Korrosionsschutz. Die innovative Grundierung sei<br />
speziell für Stahlerzeugnisse in mittleren bis stark<br />
korrosiven Umgebungen entwickelt worden. Sie<br />
liefere langfristigen Schutz und übertreffe die<br />
Festigkeit von Standard-Zinklegierungen.<br />
Die Grundierung kann bis zu Temperaturen von<br />
– 10 °C aufgetragen werden und bedarf keiner<br />
bestimmten Luftfeuchtigkeit. Sie kann bereits<br />
nach einer Trockenzeit von einer Stunde überstrichen<br />
werden – viermal früher als herkömmliche<br />
Beschichtungen aus Zinklegierungen.<br />
www.hempel.com<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 180105689)<br />
DR. KLAUS SEPPELER PREIS 2017<br />
VERGEBEN<br />
Rietberg. »Eine Arbeit, die zur sicheren und<br />
effizienten Energienutzung beiträgt«, wie Prof. Dr.<br />
Ralf Feser, Vorsitzender der Gesellschaft für Korrosionsschutz<br />
e.V. (GFKORR) in seiner Begrüßung<br />
hervorhob. Hierzu hat Dr.-Ing. Soleimani-Dorcheh<br />
das Oxidations- und Nitrierungsverhalten von<br />
Chrom-Legierungen untersucht, eine experimentell<br />
sehr aufwendige Arbeit, wie Prof. Dr. Feser<br />
betont. Im Verlauf seiner Forschung hat der Preisträger<br />
auch selbst Modelllegierungen hergestellt,<br />
die eine entscheidende Verbesserung der Beständigkeit<br />
der Chromlegierungen erreichten und die<br />
Dr.-Ing. Soleimani-Dorcheh in zahlreichen Untersuchungen<br />
nachweisen konnte. Die Ergebnisse<br />
seiner Arbeit stoßen auf großes Interesse bei der<br />
Industrie.<br />
www.seppeler.de<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 180205870)
62 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
GRINDTEC 2018<br />
Augsburg. Industrie 4.0 ist in aller Munde und<br />
auch Thema auf der internationalen Fachmesse<br />
für Schleiftechnik vom 14. bis 17. <strong>März</strong> 2018 in<br />
der Messe Augsburg. Die Aussteller, insbesondere<br />
die Schleifmaschinen-, Steuerungs- und Softwarehersteller<br />
bieten hierzu interessante Einblicke.<br />
Organisiert vom Messeveranstalter AFAG mit dem<br />
Fachverband deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer<br />
e.V. (FDPW), geht es daher neben konventionellen<br />
Schleifmaschinen für die Außenrund-,<br />
Innenrund- und Flachschleifbearbeitung<br />
auch um Megatrends wie die Elektromobilität.<br />
www.grindtec.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180306009)<br />
MACH 2018<br />
London. Von der Industrie für die Industrie ist<br />
das Leitmotiv der MACH 2018, organisiert von der<br />
Manufacturing Technologies Association (MTA).<br />
Vom 9. bis 13. April 2018 präsentiert sich das<br />
breite Spektrum der Fertigungstechnik im NEC in<br />
Birmingham. Innovationen und Technologien aus<br />
den Gebieten Werkzeugmaschinen, Schneidewerkzeuge,<br />
Messinstrumente sowie CAD/CAM-<br />
Software werden dort vorgestellt. Besucher aus<br />
zahlreichen Fertigungsbereichen, auch aus dem<br />
Luftfahrt- sowie Automobilsektor und dem Energiebereich<br />
sind dann anzutreffen.<br />
www.machexhibition.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 171005415)<br />
KOSTENOPTMIERUNG<br />
SCHMIEDETEILE<br />
Frankfurt/Main. Prozess- und auch Kostentransparenz<br />
sind unabdingbar, um als Einkäufer<br />
die Materialgruppe zu beherrschen. Bei Schmiedeteilen<br />
kommt es durch verschiedene Zuschläge<br />
(Materialteuerungs-, Legierungs- oder Energiezuschlag)<br />
aber häufig zu Verschleierungen. Kostenstrukturen<br />
zu verstehen und Potenziale zu<br />
bestimmen, ist daher das Anliegen dieses von der<br />
BME-Akademie (Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V.) am 10. April<br />
2018 im InterCity Hotel Hannover gehaltenen<br />
Seminars.<br />
www.bme.de/products/<br />
kostenoptimierung-schmiedeteile K<br />
/<br />
SE/ (sm 171105518)<br />
CUTTING WORLD MIT DEM<br />
DEUTSCHEN SCHNEIDKONGRESS<br />
Essen. »Schneiden ist erst der Anfang« lautet<br />
das Motto des ersten Deutschen Schneidkongresses<br />
im Rahmen der neuen Messe CUTTING<br />
WORLD vom 17. bis 19. April 2018 in der Messe<br />
Essen. Schneiden steht oft am Anfang einer Prozesskette<br />
und ist Voraussetzung für weitere Verfahren<br />
wie Kanten oder Verschweißen, daher<br />
befassen sich die Messe Essen und das Schneidforum<br />
Consulting ge nauer mit diesem wichtigen<br />
Prozess. Abgebildet wird hier der gesamte Fertigungsablauf<br />
von der Planung über das Schneiden<br />
bis hin zu Logistik und Lagersystemen.<br />
www.messe-essen.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/Jp (sm 170905218<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />
Frankfurt/M. Essenzielles Wissen für Neu- und<br />
Quereinsteiger im Stahleinkauf möchte dieses am<br />
24. und 25. April 2018 im Mercure Hotel Duisburg<br />
City von der Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME) gehaltene<br />
Seminar vermitteln. Informationen zum Werkstoff<br />
zählen dazu, aber auch ein Überblick über die<br />
Stahlwelt mitsamt den Markt- und Preisstrukturen<br />
sowie Rahmenbedingungen. Ein Besuch der<br />
Stahlherstellung bei thyssenkrupp oder den<br />
Hüttenwerken Krupp Mannesmann vertieft die<br />
Theorie.<br />
www.bme-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 171205569)<br />
WORLD OF MATERIAL HANDLING<br />
(WOMH)<br />
Mannheim. Unter dem Motto »Simplexity. The<br />
Art of Smart Solutions.« findet vom 4. bis<br />
15. Juni 2018 auf dem Maimarktgelände in<br />
Mannheim die 3. World of Material Handling<br />
(WoMH) statt. Mehr als 30 internationale Intralogistik-Anbieter<br />
zeigen Präsenz. Besucher aus<br />
über 50 Ländern haben dort die Gelegenheit, sich<br />
intensiv über Markttrends, technologische Innovationen<br />
und ganzheitliche Lösungsansätze für<br />
die Intralogistik zu informieren und mit Experten<br />
auszutauschen. Das 13.000 m 2 große Areal bietet<br />
Raum für Live-Installationen von Intralogistik-<br />
Prozessen, Produktpräsentationen und -tests<br />
sowie für Plenumsveranstaltungen, Workshops<br />
und persönlichen Austausch. Aussteller sind Linde<br />
Material Handling und Dematic sowie viele weitere<br />
internationale Intralogistik-Anbieter.<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE –<br />
EIGENSCHAFTEN<br />
UND ANWENDUNGEN<br />
Düsseldorf. Vielfältige Eigenschaften zeichnen<br />
nichtrostende Stähle aus, was auch ihr Anwendungsspektrum<br />
vergrößert. Allerdings erfordert<br />
dieser Werkstoff auch besondere Kenntnisse der<br />
Verarbeitungsweisen. Dieses von der Stahl-Akademie<br />
mit der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
organisierte Seminar wird am 5. und 6. Juni<br />
2018 im Stahlinstitut VDEh, Stahlzentrum, in<br />
Düsseldorf, Anwender eingehend über diesen<br />
Werkstoff informieren und den passenden nichtrostenden<br />
Stahl für sein Projekt zu finden.<br />
www.stahl-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(Jp)/SE/ (sm 180306031)<br />
17. INTERNATIONAL<br />
STAINLESS AND SPECIAL STEEL<br />
SUMMIT 2018<br />
Reutte. Für diesen »Edelstahl-Gipfel« laufen die<br />
Planungen der SMR Events – Steel & Metals Conferences<br />
and Seminars GmbH derzeit auf Hochtouren,<br />
denn vom 18. bis 20. September 2018<br />
wird sie in Helsinki gehalten. Bedeutende Redner<br />
stellen ihre Markteinschätzungen und Ausblicke<br />
auf künftige Trends zur Disposition und der Austausch<br />
mit Global Players und Marktexperten<br />
unterstützt das Netzwerken. Im vorigen Jahr wurden<br />
über 140 Teilnehmer aus mehr als 80 Unternehmen<br />
verzeichnet.<br />
www.stainless-conference.com<br />
www.metalbulletin.com/events K<br />
/<br />
Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180105802)<br />
STAINLESS 2019<br />
Brünn/Xanten. Zu dieser 10. internationalen<br />
Stainless-Steel-Messe werden sich am 15. und<br />
16. Mai 2019 Edelstahlproduzenten, -händler<br />
und -nutzer sowie Zulieferer im tschechischen<br />
Brno treffen. Im zweijährigen Turnus wird diese<br />
Messe von Verlag Focus Rostfrei GmbH in Kooperation<br />
mit BVV Trade Fairs Brno organisiert und<br />
hat sich einen Ruf als Tor zu den Märkten in Zentral-,<br />
aber auch Osteuropa erarbeitet. Kontakte in<br />
tschechische, polnische und angrenzende Stahlmärkte<br />
zu knüpfen, zu erneuern und zu netzwerken<br />
steht im Fokus dieser Plattform.<br />
www.stainless2019.com<br />
K<br />
/<br />
Eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180205881)<br />
/<br />
www.worldofmaterialhandling.com K<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 180306071)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
StahlTermine K 63<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
7.-8.<strong>3.2018</strong><br />
Düsseldorf<br />
7.-8.<strong>3.2018</strong><br />
Stuttgart-Nürtingen<br />
8.<strong>3.2018</strong><br />
Dresden<br />
13.-14.<strong>3.2018</strong><br />
Stuttgart<br />
Zukunft Stahl<br />
Handelsblatt Jahrestagung<br />
Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />
in der industriellen Praxis<br />
26. Kranfachtagung Technische Universität Dresden,<br />
Institut für Technische Logistik<br />
und Arbeitssysteme<br />
Strategische Stahl- und<br />
Rohstoffbeschaffung<br />
Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3845<br />
veranstaltungen.handelsblatt.com/<br />
<strong>stahlmarkt</strong>/<br />
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-119<br />
www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />
+49 351 463-32538<br />
www.tu-dresden.de<br />
+49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
13.-15.<strong>3.2018</strong><br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2018<br />
EUROEXPO Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
14.-17.<strong>3.2018</strong><br />
Augsburg<br />
GrindTec 2018<br />
AFAG Messen und Ausstellungen<br />
GmbH<br />
FDPW Fachverband deutscher Präzisions-Werkzeugschleifer<br />
e.V.<br />
+49 821 58982-0<br />
www.grindtec.de<br />
15.-16.<strong>3.2018</strong><br />
Rom<br />
11. European Thermoforming<br />
Conference 2018<br />
European Thermoforming Division<br />
der Society of Plastics Engineers<br />
+32 3 541 77 55<br />
www.e-t-d.org<br />
19.-20.<strong>3.2018</strong><br />
London<br />
20.<strong>3.2018</strong><br />
(19. und 21.<strong>3.2018</strong> - Workshops)<br />
Bonn<br />
20.-21.<strong>3.2018</strong><br />
München<br />
22.-24.<strong>3.2018</strong><br />
Parma<br />
23.<strong>3.2018</strong><br />
Düsseldorf<br />
27.-30.<strong>3.2018</strong><br />
Paris<br />
Metals in the Future CRU Group +44 20 7903 2444<br />
https://events.crugroup.com/<br />
metalsinthefuture/home<br />
12. BME Stahl-Forum 2018<br />
mit zwei Workshops<br />
33. FDBR-Fachtagung<br />
Rohrleitungstechnik und<br />
2. Kongress Anlagenservice<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />
Fachverband Dampfkessel-,<br />
Behälter- und Rohrleitungsbau<br />
(FDBR) e.V.<br />
+49 69 30838-0<br />
www.bme.de/stahlforum<br />
+49 211 49870-32<br />
www.fdbr.de<br />
MECSPE Senaf Srl +39 023320391<br />
www.mecspe.com<br />
4. Steel Plate Conference Europe Metal Expert +38 56 375-79-12<br />
www.metalexpert.com<br />
GLOBAL INDUSTRIe GL Events +33 8 25 836 835<br />
www.gl-events.com<br />
9.-13.4.2018<br />
Birmingham<br />
MACH2018<br />
The Manufacturing Technologies<br />
Association (MTA)<br />
+44 20 7298 6400<br />
www.machexhibition.com<br />
10.4.2018<br />
Hannover<br />
16.4.2018<br />
Düsseldorf<br />
16.-20.4.2018<br />
Düsseldorf<br />
17.-19.4.2018<br />
Essen<br />
17.-20.4.2018<br />
Karlsruhe<br />
23.-27.4.2018<br />
Hannover<br />
Kostenoptimierung Schmiedeteile BME-Akademie +49 69 30838-201<br />
www.bme.de/products/<br />
kostenoptimierung- schmiedeteile<br />
<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH<br />
wire & Tube 2018 Messe Düsseldorf www.wire.de<br />
www.tube.de<br />
Cutting World mit Deutschem<br />
Schneidkongress<br />
Messe Essen GmbH<br />
Schneidforum Consulting<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
Branchentreff<br />
+49 201 72440<br />
+49 212 2471047<br />
www.messe-essen.de<br />
PaintExpo 2018 FairFair GmbH +49 7022 60255-0<br />
www.paintexpo.de<br />
Hannover Messe 2018 Deutsche Messe AG www.hannovermesse.de<br />
23.-27.4.2018<br />
Hannover<br />
Industrial Supply<br />
(Hannover Messe)<br />
Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.messe.de<br />
23.-27.4.2018<br />
Hannover<br />
24.-25.4.2018<br />
Duisburg<br />
24.-27.4.2018<br />
Stuttgart<br />
CEMAT 2018 Deutsche Messe AG +49 0511 89-0<br />
www.cemat.de<br />
Stahleinkauf kompakt BME +49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
32. Control P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.control-messe.de<br />
2.-4.5.2018<br />
Aachen<br />
AKL‘18<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Lasertechnik (ILT)<br />
+49 241 8906-0<br />
www.lasercongress.org<br />
4.-15.6.2018<br />
Mannheim<br />
World of Material Handling<br />
(WoMH)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
64 K Fachmedien<br />
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Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Karl-Heinz<br />
Wehking u. a.: Laufende Seile. Bemessung<br />
und Überwachung<br />
expert verlag, Renningen, 5., überarb. und erw. Aufl. 2018,<br />
190 S., 121 Abb., 44 Tab., A5, brosch., Preis: 49,80 €,<br />
(Kontakt & Studium, 673) ISBN 978-3-8169-3363-2<br />
Prof. Dr.-Ing. Paul Gümpel und weitere:<br />
Formgedächtnislegierungen<br />
Einsatzmöglichkeiten in Maschinenbau,<br />
Medizintechnik und Aktuatorik<br />
expert Verlag, Remmingen 2017, 2. Aufl., 146 S., 119 Abb.,<br />
9 Tab., A5, brosch. Preis: 39,80 €, ISBN 978-3-8169-2727-3<br />
Weber, Rainer: Effektive Arbeitsvorbereitung<br />
– Produktions- und<br />
Beschaffungslogistik. Werkzeuge zur<br />
Verbesserung von Termintreue – Beständen<br />
– Durchlaufzeiten – Produktivität –<br />
Flexibilität – Lieferservice<br />
expert Verlag GmbH, Renningen 2017 (4. akt. Auflage), 321 S.,<br />
ISBN: 978-3-8169-3428-8, Preis: 49,80 €<br />
Laufende Seile sind Drahtseile und Faserseile,<br />
die über Seilrollen, Treibscheiben und<br />
Trommeln laufen. Sie werden eingesetzt in<br />
Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, Kranen, Aufzügen<br />
und Seilbahnen und sind sicherheitsrelevant.<br />
Sie tragen zum Beispiel Personen<br />
oder Lasten, die über Personen geführt werden<br />
können. Wegen ihrer endlichen Lebensdauer<br />
ist ein sicherer Betrieb nur gewährleistet,<br />
wenn die Seile sorgfältig überwacht und<br />
beim Erkennen der Ablegereife rechtzeitig<br />
ersetzt werden.<br />
Der Themenband informiert über Seile,<br />
insbesondere über Drahtseile, aber auch<br />
über Seile aus synthetischen Fasern. Das vermittelte<br />
Fachwissen erleichtert die Bemessung<br />
und Überwachung laufender Seile, vor<br />
allem die Bemessung laufender Seile nach<br />
Lebensdauer.<br />
Das Buch führt Kriterien für die Ablegereife,<br />
für die Beurteilung von Seilschäden<br />
und deren Vermeidung vor dem Hintergrund<br />
eines sicheren Betriebes auf.<br />
(sm 180305991)<br />
Formgedächtnislegierungen sind »Legierungen,<br />
die nach geeigneter Behandlung aufgrund<br />
einer martensitischen Umwandlung<br />
ihre Gestalt in Abhängigkeit von der Temperatur<br />
ändern«. Derartige Materialien werden<br />
in den nächsten Jahrzehnten eine<br />
wachsende Rolle in der Technik spielen. Um<br />
die Eigenschaften dieser Werkstoffe optimal<br />
nutzen zu können, ist es wichtig, den Einfluss<br />
des Herstellungs- und Verarbeitungsprozesses<br />
auf ihre Anwendung zu kennen.<br />
Das Buch behandelt die metallkundlichen<br />
Hintergründe und die Verwendungsmöglichkeiten<br />
der Formgedächtnislegierungen<br />
in verständlicher, auf den Anwender zugeschnittener<br />
Weise.<br />
Nach einer Einführung in den Aufbau und<br />
die Eigenschaften von Formgedächtnislegierungen<br />
geht es um Herstellungsbedingungen,<br />
Bearbeitungs- und Verarbeitungsverhalten,<br />
Produktformen für den praktischen<br />
Einsatz, neue Entwicklungen, Anwendungsbeispiele<br />
und Anwendungspotenziale.<br />
Mit dem Buch richten sich die Autoren an<br />
Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen<br />
Konstruktion, Fertigung, Forschung und<br />
Entwicklung des Maschinen- und Apparatebaus,<br />
der Automobilindustrie, der Medizinund<br />
Verfahrenstechnik, die mit dem Einsatz<br />
und der Be- und Verarbeitbarkeit von Spezialwerkstoffen<br />
zu tun haben.<br />
(sm 180105768)<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass von<br />
einer effektiven Arbeitsvorbereitung sowie<br />
der Produktions- und Beschaffungslogistik,<br />
die flexibel auf Kundenanforderungen reagiert,<br />
bis zu 40 % des Umsatzwachstums<br />
und auch 25 % der Unternehmensrentabilität<br />
abhängen. Schlussendlich sind vollkommene<br />
Termintreue, kurze Lieferzeiten und<br />
konkurrenzfähige Preise entscheidende Voraussetzungen<br />
für wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Daher vermittelt dieses Buch umfassende<br />
Kenntnisse für den Aufbau einer wirtschaftlichen<br />
Produktionsplanung und -steuerung<br />
sowie einer Produktions- und Beschaffungslogistik.<br />
Desweiteren wird die Arbeitsvorberietung<br />
als Order-Control-Center beleuchtet,<br />
die eine hohe Termintreue und kürzere<br />
Lieferzeiten mit kleinerem Bestand gewährleistet.<br />
Ferner wird ein ERP- oder PPS-Werkzeugkasten<br />
vorgestellt, der Stammdaten<br />
oder wichtige Informationen vorhält, die für<br />
das Gelingen des Wandels zur Industrie 4.0<br />
bedeutsam sind. (sm 180105746)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Inserentenverzeichnis K 65<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Andernach & Bleck GmbH & Co. KG 21<br />
Artur Naumann Stahl AG 39<br />
B<br />
BGH Edelstahl Siegen GmbH 17<br />
BOBE Industrie-Elektronik 50<br />
Böllinghaus Steel GmbH 49<br />
Business Control Software GmbH 54<br />
join the best:<br />
16–20 April 2018<br />
Düsseldorf, Germany<br />
www.wire.de I www.tube.de<br />
C<br />
COILTEC Maschinenvertriebs GmbH 40<br />
Combilift Ltd. 53<br />
D<br />
Peter Drösser GmbH 61<br />
G<br />
GIMA e.K. 46<br />
Göcke Umformtechnik GmbH & Co. KG 47<br />
I<br />
IMS Messsysteme GmbH 11<br />
K<br />
KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG 19<br />
M<br />
Mapudo GmbH 42<br />
MARCEGAGLIA CARBON STEEL S.p.A. 7<br />
Messe Düsseldorf GmbH 65<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH 2, 14, 17, 48<br />
P<br />
PETIG Edelstahlhandel GmbH 13<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 45<br />
R<br />
Rohrhandel - Brunzel GmbH 37<br />
S<br />
SALICO S.P.A. 15<br />
Salzgitter Mannesmann Handel GmbH 1<br />
Stainless Band Ltd 23<br />
U<br />
Universal Eisen und Stahl GmbH 9, 29<br />
V<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 25<br />
W<br />
WALZSTAHLHANDEL ESSEN GmbH 40<br />
Weinmann Aach AG 68<br />
WOKO Magnet- und Anlagenbau GmbH 51<br />
International Wire and Cable Trade Fair<br />
Internationale Fachmesse Draht und Kabel<br />
International Tube and Pipe Trade Fair<br />
Internationale Rohr-Fachmesse<br />
Beilage<br />
Verlag Focus Rostfrei GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
66 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Generationswechsel bei SHS,<br />
Dillinger und Saarstahl<br />
Dr. Michael Müller und Fred Metzken<br />
haben ihren Rückzug aus dem operativen<br />
Geschäft von SHS, Dillinger und Saarstahl<br />
beschlossen. Dr. Michael Müller wird somit<br />
aus dem Amt des Vorsitzenden der Ge -<br />
schäftsführung der SHS - Stahl-Holding-Saar<br />
(SHS) und Fred Metzken aus dem Amt des<br />
Sprechers des Vorstandes von Dillinger und<br />
von Saarstahl sowie des Mitglieds der<br />
Geschäftsführung der SHS zum 31.8.2018<br />
ausscheiden.<br />
Beide wollen den aus ihrer Sicht anstehenden<br />
Generationswechsel an der Spitze<br />
der saarländischen Stahlindustrie ermöglichen<br />
und eine zukunftsweisende<br />
Nachfolgeregelung<br />
vorbereiten und aktiv<br />
unterstützen. In diesem<br />
Sinne wird im Laufe des<br />
Jahres Tim Hartmann als<br />
Nachfolger vorgeschlagen<br />
werden, der zukünftig in<br />
Perso nalunion das Amt des Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung SHS und des Vorstandes<br />
von Dillinger und von Saarstahl ausüben<br />
soll.<br />
Tim Hartmann ist Vorstandsvorsitzender<br />
der envia Mitteldeutsche Energie AG (en-<br />
viaM), Chemnitz, sowie Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der MITGAS Mitteldeutsche<br />
Gasversorgung GmbH, Kabelsketal,<br />
und war zuvor Mitglied des Vorstandes der<br />
VSE AG, Saarbrücken. Die Beschlussfassungen<br />
der verschiedenen Aufsichtsratsgremien<br />
sollten Anfang <strong>März</strong> erfolgt sein.<br />
K<br />
(sm 180306077)<br />
André Hinzmann verstärkt<br />
seit Januar 2018 als<br />
Market Development<br />
Manager Colors Coil Sales<br />
das Team von Tata Steel<br />
am Standort Düsseldorf. In<br />
dieser Funktion verantwortet<br />
der diplomierte Bauingenieur die<br />
erfolgreiche Vermarktung der bandbeschichteten<br />
Premiumstähle Colorcoat Prisma<br />
und Colorcoat HPS200 Ultra in der Region<br />
Deutschland, Österreich und Schweiz<br />
(DACH).<br />
K<br />
(sm 180306074)<br />
Bernhard Mattes ist<br />
zum neuen Präsidenten<br />
des Verbands der Automobilindustrie<br />
(VDA)<br />
gewählt worden. Er hat<br />
seine Tätigkeit bereits am<br />
1. <strong>März</strong> 2018 aufgenommen.<br />
Damit wurde er Nachfolger von Matthias<br />
Wissmann, der seit 1. Juni 2007<br />
VDA-Präsident war und den Verband mit<br />
Ende seines Vertrages verlässt. Mattes war<br />
von 2002 bis 2016 Vorsitzender des Vorstands<br />
der Ford-Werke AG bzw. der<br />
Geschäftsführung der GmbH in Köln. K<br />
(sm 180306037)<br />
Die Knauf Interfer Gruppe trauert um<br />
Michael Otto, Standortleitung der Interfer<br />
Stahl GmbH in Magdeburg. Er ist nach fast<br />
25-jähriger Tätigkeit für die Knauf Interfer<br />
Gruppe am 22. Januar 2018 verstorben. K<br />
(sm 180306050)<br />
Karl-Heinz Birkner, Finanzgeschäftsführer<br />
der STILL GmbH, ist nach 34 Dienstjahren<br />
in der KION Group zum 1. Februar<br />
2018 in den Ruhestand<br />
gegangen. Amtsnachfolger<br />
ist Thorsten Hofmann,<br />
der bislang das<br />
Corporate Controlling bei<br />
der KION Group in Wiesbaden<br />
geleitet hat. Hofmann<br />
wurde vom Aufsichtsrat der STILL<br />
GmbH mit Wirkung zum 1. Februar 2018<br />
zum Finanzgeschäftsführer der KION Group<br />
Tochter bestellt und übernimmt ebenfalls<br />
die Funktion des Arbeitsdirektors.<br />
K<br />
(sm 180306048)<br />
Ovako hat Tore Bertilsson als Vice<br />
Chairman in seinen Verwaltungsrat berufen.<br />
Der erfahrene Manager war unter anderem<br />
24 Jahre für die SKF-Gruppe tätig. K<br />
(sm 180306053)<br />
Am 7. <strong>März</strong> wird Dr.-Ing. Karl Schäfer,<br />
früher Geschäftsführer der H. Butting GmbH<br />
& Co. KG, 80 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 180305971)<br />
Seinen 70. Geburtstag feiert am 12. <strong>März</strong><br />
Dr.-Ing. Achim Georg Deja, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der TIMA GmbH Un -<br />
ternehmensentwicklung.<br />
K<br />
(sm 180305972)<br />
Harald Schartau, Mitglied der Ge -<br />
schäftsführung, Arbeitsdirektor der Georgsmarienhütte<br />
Holding GmbH, begeht am<br />
18. <strong>März</strong> seinen 65. Geburtstag. K<br />
(sm 180305973)<br />
Am 31. <strong>März</strong> wird Dr.-Ing. Alfred<br />
Hennecke, ehemals stellvertretender Direktor<br />
des Institutes für angewandte Arbeitswissenschaft<br />
e.V., 95 Jahre alt.<br />
K<br />
(sm 180305975)<br />
Seinen 80. Geburtstag feiert am 31. <strong>März</strong><br />
Gerd Lohscheidt, früher Sprecher des Vorstandes<br />
der Rasselstein GmbH.<br />
K<br />
(sm 180305976)<br />
Randolf Rodenstock, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Optische Werke G.<br />
Rodenstock GmbH & Co. KG, begeht am<br />
31. <strong>März</strong> seinen 70. Geburtstag. K<br />
(sm 180305977)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>
Vorschau / Impressum K 67<br />
VORSCHAU 4.2018<br />
Steel International<br />
• Der Stahlmarkt in Japan<br />
• Zukunft Stahl 2018 – wohin geht die Reise?<br />
• Die Weiße-Ware-Industrie in Asien<br />
Technologietrend »Grüner Stahl«<br />
• Plädoyer für branchenspezifische Einsparziele<br />
• HIsarna geht weiter<br />
• Stahlproduktion ohne Einsatz fossiler Energieträger<br />
• Grünes Licht für Wasserstoffpilotanlage beim H2FUTURE-Projekt<br />
• Neue Klima-Studie: Stahlindustrie steht vor Riesenherausforderung<br />
Stahlstandort Deutschland<br />
• Jubiläum: 30millionste Tonne Stahlblech für die Automobilindustrie<br />
• Patent für Stahl-Keramik-Werkstoff<br />
Branchenbericht<br />
Werkzeugmaschinenindustrie baut Spitzenstellung aus<br />
wire & Tube in Düsseldorf / Rohre, Profile, Flansche<br />
• Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt<br />
• Profilbiegen live vorgeführt<br />
• Neue Impulse für die Rohr- und Drahtindustrie aus dem Anlagenbau<br />
• Orbitalschweißen<br />
Schweißen, Schneiden, Additive Fertigung<br />
• Herausforderungen und Anwendungsfelder für die Additive Fertigung<br />
• Innovatives Sägekonzept für die additive Fertigung<br />
• 3-D-Druck von Metallen<br />
• Thermisches Laserspritzen als Alternative zum Auftragschweißen<br />
• Sato und Innomax haben ihre Kräfte gebündelt<br />
Qualität, Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
• Effektive Werkzeuge zur Qualitätsverbesserung<br />
• Werkstoffprüfung – just in time<br />
Veranstaltungen<br />
wire & Tube 2018<br />
Hannover Messe<br />
Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
und vieles mehr!<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Nadine Kopmann<br />
Tel. +49 211 6707-518, Fax +49 211 6707-923518<br />
E-Mail: nadine.kopmann@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
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76275 Ettlingen<br />
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(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 67.<br />
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ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Indumasch, Laserline, Polysoude)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>3.2018</strong>