Kreis 03-18
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ANZEIGE UND REDAKTIONELLES 30<br />
Melle-Buer (EVZ).<br />
„Ich spiele Klarinette, um meine<br />
Gefühle mit den Menschen zu teilen“<br />
ist eine Äußerung vom begnadeten<br />
Klarinettisten Giora Feidman. Nie<br />
hat man das legendäre „Yesterday“<br />
von den Beatles gefühlvoller gehört,<br />
als von der Klarinette Feidmans<br />
und dem ihn begleitenden Rastelli<br />
Cello -Quartett in der Martinikirche.<br />
Leise, leise, noch leiser ging nicht.<br />
Mit einem herzlichen „Shalom“ begrüßte<br />
der Künstler seine Zuhörer<br />
nach dem meist-gecoverten Pop-<br />
Song aller Zeiten. Schon zum vierten<br />
Mal gastierte der unermütliche interkulturelle<br />
Brückenbauer in Melle-Buer.<br />
„This are my Friends, my<br />
best Friends“ deutete der Klarinettist<br />
auf das voll besetzte Kirchenschiff.<br />
Als Beatles-Fan, bereits<br />
seit den sechziger Jahren, war es<br />
für den 81-Jährigen „dran”, ein<br />
ganzes Album mit den Melodien<br />
der Jungs aus Liverpool zu machen.<br />
Harmonisch, melodiös und hingebungsvoll<br />
zelebrierten die Musiker<br />
die in aller Welt bekannten Songs.<br />
Ohne Texte wirkten die Melodien<br />
Feidman plays BEATLES: The „King of Klezmer“<br />
begeisterte seine Fangemeinde in der Martinikirche<br />
Giora Feidman (re.) und das Rastelli Cello-Quartett erwiesen sich als<br />
Meister der leisen Töne. Für das außergewöhnliche Klangerlebnis<br />
ernteten die Musiker vom Publikum jubelnden Applaus.<br />
nicht weniger empathisch und melancholisch.<br />
Die Musiker des Rastelli<br />
Cello-Quartetts stammen aus St.<br />
Petersburg und Minsk. Sie sind<br />
jeder für sich ausgezeichnete Cellisten,<br />
die es wagten, mit eingeschliffenen<br />
Hörgewohnheiten zu<br />
brechen und musikalische Grenzen<br />
Das Jerusalem-Duo Hila Ofek an der Harfe und André Tsirlin, führender<br />
Saxophonist Israels, musizierten in Harmonie.<br />
FOTOS: EVZ (KLAUS-D. KUHLMANN)<br />
zu sprengen, was sie nicht nur mit<br />
dem Solo „Dizzy Miss Lizzy“ eindrucksvoll<br />
unter Beweis stellten.<br />
Als besonderes „Bonbon“ hatten<br />
die großartigen Musiker das „Jerusalem<br />
Duo“ mitgebracht. Verschmitzt<br />
verriet Feidmann: „Die<br />
junge hübsche Dame ist my Grandtochter“.<br />
Die vielfach ausgezeichneten<br />
jungen Musiker begeisterten<br />
ebenfalls die Zuhörer. Mit „Obladi-Oblada“,<br />
das akustisch einer<br />
schnatternden Entenschar gleichkam,<br />
wollten sich die Instrumentalisten<br />
verabschieden, da sie die<br />
Zugabe schon vor der Pause gegeben<br />
hätten. Das gelang ihnen natürlich<br />
nicht. Bevor die jubelnden<br />
und applaudierenden Zuhörer, die<br />
nicht nur aus der näheren Umgebung<br />
angereist waren, die grandiosen<br />
Musiker entließen, gab es<br />
noch etliche nicht im Programm<br />
angekündigte Melodien.<br />
N A C H D E N K E N S W E R T<br />
Traditionell ist die Zeit vor Ostern<br />
Fastenzeit. Zumindest im katholischen<br />
Bereich. Luther hielt<br />
ja nicht viel vom Fasten, weil er<br />
es als menschlichen Versuch verstand,<br />
durch eigene Anstrengungen<br />
Gottes Liebe zu erringen.<br />
Er hielt dagegen: Gott liebt uns<br />
seit unserer Geburt. Und was<br />
wir tun sollen, ist dann nicht,<br />
irgendwelche religiösen Leistungen<br />
zu erbringen, sondern an<br />
unserem Platz in der Welt das<br />
zu tun, was wir können, damit<br />
es allen so gut wie möglich<br />
geht. Trotzdem haben auch evangelische<br />
Christen das Fasten<br />
wiederentdeckt. Warum? Nun<br />
heute geht es beim Fasten nicht<br />
darum, sich selbst zu kasteien<br />
und damit Pluspunkte bei Gott<br />
zu sammeln. Nein, heute geht<br />
es darum, an irgendwelchen<br />
Punkten die Automatismen des<br />
Alltags zu unterbrechen und<br />
hinzuspüren, was ich wirklich<br />
brauche. Also mal sieben Wochen<br />
keinen Alkohol zu mir zu nehmen<br />
und hinzufühlen, wie geht es<br />
mir damit? Mal sieben Wochen<br />
auf Kaffee zu verzichten und<br />
wahrzunehmen, wie ich lebe,<br />
wenn ich mich nicht aufputsche.<br />
Mal sieben Wochen auf Fleisch<br />
zu verzichten und zu entdecken,<br />
wie gut es sich auch mit vegetarischem<br />
Essen leben lässt. Mal<br />
ein oder zwei Wochen gar nichts<br />
zu essen und zu merken, für<br />
F a s t e n<br />
Hanno Paul, Pfarrer am Lukas-<br />
Krankenhaus Bünde.<br />
FOTO: ALEXANDER KRÖGER<br />
eine gewisse Zeit geht auch das,<br />
ich bin nicht davon abhängig,<br />
immer gleich nachzuschieben.<br />
Und dann im Anschluss zu überlegen:<br />
Was heißt diese Erfahrung<br />
für mich? Wo und wie will ich<br />
die gelassenen Dinge wieder<br />
neu genießen? Und was lasse<br />
ich vielleicht auch dauerhaft,<br />
weil ich merke, ich brauche es<br />
nicht und es schadet eher - entweder<br />
anderen oder mir selbst.<br />
Wenn ich das tue, dann folge<br />
ich, von dem seine Gegner sagten,<br />
er hätte gern gegessen und<br />
getrunken, und der zugleich bereit<br />
war, sein Leben für das zu<br />
geben, was er als Gottes Sache<br />
erkannt hatte: Jesus von Nazareth.<br />
Hanno Paul, Pfarrer am Lukas-<br />
Krankenhaus Bünde.<br />
Kirchen und Kapellen<br />
Autor veröffentlicht ein Buch über Sakralbauten<br />
Superintendent Michael Krause mit dem neuen Buch und Autor Leonard<br />
Dingwerth mit einer fotografischen Übersicht zu den 51 Kirchen und<br />
Kapellen.<br />
FOTO: AKPR<br />
<strong>Kreis</strong> Herford (EVZ).<br />
Mit diesem Werk hat sich Leonhard<br />
Dingwerth aus Spenge viel Mühe<br />
gegeben. Anlässlich des 200-jährigen<br />
Bestehens des Evangelischen<br />
Kirchenkreises Herford veröffentlichte<br />
er im Selbstverlag das gebundene<br />
Buch „Kirchen und Kapellen<br />
im Kirchenkreis Herford“.<br />
„Leonard Dingwerth hat uns mit<br />
seinem Buch eine große Freude<br />
bereitet“, berichtet Superintendent<br />
Michael Krause. Das imposante<br />
Werk beinhaltet viele Fotos, Grafiken<br />
und Informationen auf mehr<br />
als 215 Seiten. Der Autor stammt<br />
ursprünglich aus Greffen im heutigen<br />
Harsewinkel. Heute lebt er<br />
im früheren Wallenbrücker Kleinbahnhof<br />
in Spenge. Bereits als Jugendlicher<br />
hat ihn Heimatgeschichte<br />
fasziniert. Beispielsweise schrieb<br />
er als Schüler eine Ortschronik<br />
über sein Heimatdorf. Später erlernte<br />
er den Beruf des Grafikers<br />
und machte sich selbstständig. Nebenher<br />
veröffentlichte er als Hobby,<br />
oder vielmehr aus engagierter Leidenschaft<br />
heraus, mehrere historische<br />
Abhandlungen und Bücher<br />
– insgesamt 60 an der Zahl. Das<br />
aktuelle Buch ist ein aufwendig<br />
hergestelltes „Schmuckstück“. Bei<br />
W. Oldemeyer<br />
Treppen + Grabmale<br />
• Fensterbänke für innen und außen • Treppen auf Betonkern, freitragend,<br />
auf Wangen • Küchenarbeitsplatten + Tische aus Marmor, Agglo und Granit<br />
• Grabsteine • Grabeinfassungen • Abdeckplatten • Liegeplatten<br />
49328 Melle-Markendorf, Bulstener Str. 8<br />
Fon (0 54 27) 2 79, Fax (0 54 27) 13 74<br />
www.natursteinoldemeyer.de<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 8-12 Uhr + 13-17:30 Uhr<br />
Sa. 8-12 Uhr (jeden 1. Sa. im Monat geschlossen)<br />
näherem Betrachten fällt die inhaltliche<br />
Vielfalt auf, die der 66-<br />
Jährige an Wissen zusammengetragen<br />
und selbst recherchiert hat.<br />
Beispielsweise besuchte und fotografierte<br />
er 51 evangelische Kirchen<br />
und Kapellen im Kirchenkreis und<br />
entwarf Grafiken. Zudem besuchte<br />
er Archive, sprach mit mehreren<br />
Pfarrern oder historisch interessierten<br />
Gemeindemitgliedern sowie<br />
mit Zeitzeugen. Sein Buch gibt es<br />
in limitierter Auflage für 68 Euro<br />
direkt beim Autor.<br />
Weitere Infos bei Leonhard<br />
Dingwerth, Telefon (0 52 25)<br />
60 10 50 14 oder per E-Mail:<br />
ldd-exclusiv@web.de