06.03.2018 Aufrufe

4-2018

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Energiemanagement<br />

Wie sich aus vorgeschriebenen Energieaudits<br />

Gewinn schlagen lässt<br />

EDL-G verlangt regelmäßige Überprüfung des eigenen Stromverbrauchs, doch da ist noch mehr drin<br />

höher als eigentlich nötig. „Das<br />

ermittelte Einsparpotenzial kann<br />

bis zu 15 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs<br />

betragen. Trotzdem<br />

sehen viele Unternehmen keinen<br />

Bedarf zu handeln“, weiß Unkauf<br />

aus Erfahrung.<br />

In regelmäßigen Abständen sollten aussagekräftige Daten zu den Energiequellen und Hauptenergieverbrauchern<br />

eingeholt und ausgewertet werden. Dies kann beispielsweise über intelligente Messgeräte wie das<br />

multimess D4 mit Display der multimess-Familie geschehen. Bilder: KBR Kompensationsanlagenbau GmbH<br />

KBR Kompensationsanlagenbau<br />

GmbH<br />

info@kbr.de<br />

www.kbr.de<br />

Seit 2015 sieht das Energiedienstleistungsgesetz<br />

(EDL-G) vor, dass<br />

Unternehmen einer gewissen Größe,<br />

sogenannte Nicht-KMU, regelmäßige<br />

Energieaudits durchführen müssen.<br />

Doch häufig wird die Angelegenheit<br />

nach den Prüfungen als erledigt<br />

angesehen und die Ergebnisse<br />

landen unbeachtet im Regal. Besonders<br />

im Hinblick auf die Kosten, die<br />

ein Energie audit mit sich bringt, stellt<br />

sich jedoch die Frage nach Wirtschaftlichkeit.<br />

Denn die Umsetzung<br />

der empfohlenen Maßnahmen führt<br />

in der Regel zu erheblichen finanziellen<br />

Ein sparungen, sodass sich<br />

sowohl das Audit als auch die Investitionen<br />

in die neuen Lösungen in<br />

kurzer Zeit amortisieren. Von der<br />

Durchführung der Audits über die<br />

Konzeption des Sparplans bis zur<br />

Umsetzung und Überwachung der<br />

einzelnen Schritte stehen dabei<br />

Dienstleister wie die KBR GmbH<br />

zur Verfügung.<br />

„Das Bundesamt für Wirtschaft und<br />

Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, fordert<br />

von Nicht-KMUs alle vier Jahre die<br />

Durchführung eines Energieaudits<br />

nach DIN EN 16247. Dabei wird der<br />

gesamte Energieeinsatz und -verbrauch<br />

eines Unternehmens systematisch<br />

erfasst und analysiert, Energieeffizienzmaßnahmen<br />

abgeleitet<br />

und Potenziale zur Kostensenkung<br />

aufgezeigt“, erklärt Patrick Unkauf,<br />

Energiemanagement-Beauftragter<br />

bei KBR und BAFA-gelisteter<br />

Energieauditor. Nach Ausführung<br />

des Audits wird von einem Bußgeld<br />

von bis zu 50.000 Euro abgesehen.<br />

Eine zwingende Umsetzung<br />

der ermittelten Sparmaßnahmen ist<br />

allerdings nicht vorgesehen. „Das<br />

Energieaudit ist ein wichtiges Instrument,<br />

um Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz und zur<br />

Reduzierung der Energiekosten<br />

festzustellen. […] Der wirtschaftliche<br />

Nutzen des Energieaudits ist<br />

daher nicht zu unterschätzen“, ist<br />

das BAFA laut Website überzeugt.<br />

Doch gerade dieser wird von den<br />

Unternehmen oft vernachlässigt.<br />

Zwar werden die seit 2015 vorgeschriebenen<br />

Energieaudits regelgemäß<br />

durchgeführt, die meisten<br />

Firmen belassen es jedoch dabei,<br />

den Vorschriften Genüge zu tun,<br />

und leiten keine weiteren Schritte<br />

ein. So laufen nicht nur die für das<br />

Audit aufgewendeten Geldmittel<br />

ins Leere, auch die Ausgaben der<br />

Unternehmen für Strom sind viel<br />

Entwicklung eines<br />

geeigneten Sparkonzepts<br />

Bereits die Realisierung des Energieaudits<br />

selbst birgt großes Einsparpotenzial.<br />

Günstig wirkt sich dabei<br />

unter anderem die Beauftragung<br />

spezialisierter Dienstleister aus,<br />

die bei der Ausführung der Audits<br />

und der Erstellung eines geeigneten<br />

Konzepts helfen. Besonders umfassend<br />

ist das „energy + punkt“-Programm<br />

von KBR, in dessen Rahmen<br />

unter anderem auch Vorträge,<br />

Workshops und Schulungen angeboten<br />

werden. „In etwa acht Wochen<br />

ist das Audit durch KBR mit einer<br />

mobilen Messung durchführbar.<br />

Dabei halten wir uns streng an die<br />

durch die Norm festgelegten Vorgaben.<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit den jeweiligen Verantwortlichen<br />

im Unternehmen wird im Anschluss<br />

ein geeignetes Konzept erarbeitetet,<br />

um den größtmöglichen Nutzen<br />

für den Kunden zu erreichen“,<br />

erläutert Unkauf. Sinnvoll ist es im<br />

nächsten Schritt, die Maßnahmen<br />

auf den nötigen Kosten- und Zeitaufwand<br />

hin zu beleuchten. „Häufig<br />

werden dadurch Möglichkeiten<br />

aufgedeckt, wie mit geringen oder<br />

gänzlich ohne finanzielle Mittel der<br />

Energiebedarf des Unternehmens<br />

stark eingeschränkt werden kann.<br />

Darunter fällt beispielsweise eine<br />

Reduzierung des Drucks in der<br />

Druckluftanlage um 1 bar, die oft<br />

zu Energieeinsparungen von bis zu<br />

sechs Prozent führt“, so Unkauf weiter.<br />

Auch die Umstellung auf LED-<br />

Technik gehört zu den bevorzugten<br />

und einfach durchzuführenden Maßnahmen.<br />

Weitere Stellen, bei denen<br />

sich in den meisten Fällen Kosten<br />

senken lassen, sind Heizungsanlagen<br />

und Pumpen. Für komplexe<br />

Änderungen sollte allerdings zusätzlich<br />

der Rat eines Experten eingeholt<br />

werden.<br />

50 PC & Industrie 4/<strong>2018</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!