4-2018
Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Energiemanagement<br />
Wie sich aus vorgeschriebenen Energieaudits<br />
Gewinn schlagen lässt<br />
EDL-G verlangt regelmäßige Überprüfung des eigenen Stromverbrauchs, doch da ist noch mehr drin<br />
höher als eigentlich nötig. „Das<br />
ermittelte Einsparpotenzial kann<br />
bis zu 15 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs<br />
betragen. Trotzdem<br />
sehen viele Unternehmen keinen<br />
Bedarf zu handeln“, weiß Unkauf<br />
aus Erfahrung.<br />
In regelmäßigen Abständen sollten aussagekräftige Daten zu den Energiequellen und Hauptenergieverbrauchern<br />
eingeholt und ausgewertet werden. Dies kann beispielsweise über intelligente Messgeräte wie das<br />
multimess D4 mit Display der multimess-Familie geschehen. Bilder: KBR Kompensationsanlagenbau GmbH<br />
KBR Kompensationsanlagenbau<br />
GmbH<br />
info@kbr.de<br />
www.kbr.de<br />
Seit 2015 sieht das Energiedienstleistungsgesetz<br />
(EDL-G) vor, dass<br />
Unternehmen einer gewissen Größe,<br />
sogenannte Nicht-KMU, regelmäßige<br />
Energieaudits durchführen müssen.<br />
Doch häufig wird die Angelegenheit<br />
nach den Prüfungen als erledigt<br />
angesehen und die Ergebnisse<br />
landen unbeachtet im Regal. Besonders<br />
im Hinblick auf die Kosten, die<br />
ein Energie audit mit sich bringt, stellt<br />
sich jedoch die Frage nach Wirtschaftlichkeit.<br />
Denn die Umsetzung<br />
der empfohlenen Maßnahmen führt<br />
in der Regel zu erheblichen finanziellen<br />
Ein sparungen, sodass sich<br />
sowohl das Audit als auch die Investitionen<br />
in die neuen Lösungen in<br />
kurzer Zeit amortisieren. Von der<br />
Durchführung der Audits über die<br />
Konzeption des Sparplans bis zur<br />
Umsetzung und Überwachung der<br />
einzelnen Schritte stehen dabei<br />
Dienstleister wie die KBR GmbH<br />
zur Verfügung.<br />
„Das Bundesamt für Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, fordert<br />
von Nicht-KMUs alle vier Jahre die<br />
Durchführung eines Energieaudits<br />
nach DIN EN 16247. Dabei wird der<br />
gesamte Energieeinsatz und -verbrauch<br />
eines Unternehmens systematisch<br />
erfasst und analysiert, Energieeffizienzmaßnahmen<br />
abgeleitet<br />
und Potenziale zur Kostensenkung<br />
aufgezeigt“, erklärt Patrick Unkauf,<br />
Energiemanagement-Beauftragter<br />
bei KBR und BAFA-gelisteter<br />
Energieauditor. Nach Ausführung<br />
des Audits wird von einem Bußgeld<br />
von bis zu 50.000 Euro abgesehen.<br />
Eine zwingende Umsetzung<br />
der ermittelten Sparmaßnahmen ist<br />
allerdings nicht vorgesehen. „Das<br />
Energieaudit ist ein wichtiges Instrument,<br />
um Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz und zur<br />
Reduzierung der Energiekosten<br />
festzustellen. […] Der wirtschaftliche<br />
Nutzen des Energieaudits ist<br />
daher nicht zu unterschätzen“, ist<br />
das BAFA laut Website überzeugt.<br />
Doch gerade dieser wird von den<br />
Unternehmen oft vernachlässigt.<br />
Zwar werden die seit 2015 vorgeschriebenen<br />
Energieaudits regelgemäß<br />
durchgeführt, die meisten<br />
Firmen belassen es jedoch dabei,<br />
den Vorschriften Genüge zu tun,<br />
und leiten keine weiteren Schritte<br />
ein. So laufen nicht nur die für das<br />
Audit aufgewendeten Geldmittel<br />
ins Leere, auch die Ausgaben der<br />
Unternehmen für Strom sind viel<br />
Entwicklung eines<br />
geeigneten Sparkonzepts<br />
Bereits die Realisierung des Energieaudits<br />
selbst birgt großes Einsparpotenzial.<br />
Günstig wirkt sich dabei<br />
unter anderem die Beauftragung<br />
spezialisierter Dienstleister aus,<br />
die bei der Ausführung der Audits<br />
und der Erstellung eines geeigneten<br />
Konzepts helfen. Besonders umfassend<br />
ist das „energy + punkt“-Programm<br />
von KBR, in dessen Rahmen<br />
unter anderem auch Vorträge,<br />
Workshops und Schulungen angeboten<br />
werden. „In etwa acht Wochen<br />
ist das Audit durch KBR mit einer<br />
mobilen Messung durchführbar.<br />
Dabei halten wir uns streng an die<br />
durch die Norm festgelegten Vorgaben.<br />
In enger Zusammenarbeit<br />
mit den jeweiligen Verantwortlichen<br />
im Unternehmen wird im Anschluss<br />
ein geeignetes Konzept erarbeitetet,<br />
um den größtmöglichen Nutzen<br />
für den Kunden zu erreichen“,<br />
erläutert Unkauf. Sinnvoll ist es im<br />
nächsten Schritt, die Maßnahmen<br />
auf den nötigen Kosten- und Zeitaufwand<br />
hin zu beleuchten. „Häufig<br />
werden dadurch Möglichkeiten<br />
aufgedeckt, wie mit geringen oder<br />
gänzlich ohne finanzielle Mittel der<br />
Energiebedarf des Unternehmens<br />
stark eingeschränkt werden kann.<br />
Darunter fällt beispielsweise eine<br />
Reduzierung des Drucks in der<br />
Druckluftanlage um 1 bar, die oft<br />
zu Energieeinsparungen von bis zu<br />
sechs Prozent führt“, so Unkauf weiter.<br />
Auch die Umstellung auf LED-<br />
Technik gehört zu den bevorzugten<br />
und einfach durchzuführenden Maßnahmen.<br />
Weitere Stellen, bei denen<br />
sich in den meisten Fällen Kosten<br />
senken lassen, sind Heizungsanlagen<br />
und Pumpen. Für komplexe<br />
Änderungen sollte allerdings zusätzlich<br />
der Rat eines Experten eingeholt<br />
werden.<br />
50 PC & Industrie 4/<strong>2018</strong>