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4-2018

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Sicherheit<br />

Damit die Funktionalität einer Steuereinheit wiederhergestellt werden<br />

kann, müssen beim Backup, neben den selbst erzeugten Daten, auch<br />

alle Daten der darunter liegenden Ebenen lückenlos gesichert werden<br />

Nach dem Start von waxarIndustry wählt der Bediener den Prozess, die<br />

Sicherungsquelle und das Medium. Die Sicherung läuft automatisch an<br />

andere als trivial und weicht erheblich<br />

von den Prozessen ab, die sich<br />

für die Datensicherung in der Standard-IT<br />

durchgesetzt haben.<br />

Backup der Daten in der<br />

Industrie hat spezielle<br />

Anforderungen<br />

Das beginnt damit, dass Backup-<br />

Lösungen der Standard-IT in der<br />

Regel die logischen Ebenen der<br />

Datenstruktur nutzen und infolgedessen<br />

streng an die Regeln des<br />

Betriebssystems gebunden sind.<br />

Die Anwender müssen die jeweils<br />

richtige Version der Backup-Lösung<br />

auswählen und prüfen, unter welchem<br />

Betriebssystem die Lösung<br />

ausgeführt wird, für welche physischen<br />

oder virtuellen Umgebungen<br />

sie geeignet ist und für welche Art<br />

der Sicherung – Datei- oder Imagesicherung<br />

– sie eingesetzt werden<br />

kann. Für die industriellen Systeme,<br />

von denen Daten gesichert werden<br />

müssen, werden jedoch oft spezielle<br />

Industrie-Betriebssysteme eingesetzt,<br />

teilweise auch proprietäre<br />

sowie hybride Systeme, die von<br />

Lösungen der Standard-IT nicht<br />

abgedeckt werden. Jede Systemkomponente<br />

braucht zudem unter<br />

Umständen eine spezifische Vorgehensweise<br />

bei der Sicherung der<br />

Funktionalität.<br />

Die Funktionsfähigkeit steht<br />

an erster Stelle<br />

Weiterhin erfordern in der Standard-IT<br />

die Verfahren, die für die<br />

Sicherung von Inhalten der Speichermedien<br />

verwendet werden, die Installation<br />

und Konfiguration der Sicherungssoftware<br />

im Betriebs system.<br />

Das lassen die in der Industrie verwendeten<br />

Systeme häufig nicht zu.<br />

Die Sicherungssoftware muss deshalb<br />

von einer externen Speichereinheit<br />

wie USB-Stick oder USB-Festplatte<br />

aus ausgeführt oder von einer<br />

fest in die Hardware eingebauten<br />

Speichereinheit (CF-Card, SSD-<br />

Festplatte und andere) aus benutzt<br />

werden können. Außerdem stehen<br />

in der Standard-IT bei Backup und<br />

Restore die selbst erzeugten Daten<br />

im Vordergrund, während in der<br />

Automatisierung die Funktionalität<br />

der Steuerung die Hauptrolle<br />

spielt. Die dafür relevanten Daten<br />

weisen bei den Standard-Verfahren<br />

jedoch systembedingt Lücken auf.<br />

Sie entstehen, da Daten unterhalb<br />

der Dateiebene, beispielsweise auf<br />

der Ebene der speziellen Systembereiche,<br />

unerkannt bleiben. Auf<br />

bestimmte Datenbereiche blockiert<br />

das Betriebssystem den Zugriff,<br />

sie werden beim Backup ebenfalls<br />

nicht erfasst. Zudem gehen Daten<br />

ver loren, wenn bei der Wiederherstellung<br />

die Datenstruktur neu organisiert<br />

wird. Eine vollständige Wiederherstellung<br />

von Funktionalität<br />

ist auf diese Weise nicht möglich.<br />

Bit-für-Bit-Sicherung direkt<br />

von der Festplatte<br />

Diese Schwierigkeiten lassen<br />

sich durch den direkten Zugriff auf<br />

den produktionsrelevanten Datenträger<br />

– Festplatte, Flash-Card,<br />

USB-Medien – umgehen. Umgesetzt<br />

wird dieser Ansatz in der<br />

Backup-Lösung „waxarIndustry“.<br />

Die Daten werden unabhängig von<br />

ihrer Art sektorenweise ausgelesen<br />

und archiviert. Die Lösung arbeitet<br />

also unabhängig von Betriebssystem<br />

und Betriebssystem-Versionen,<br />

von der verwendeten Hardware<br />

oder der installierten Konstellation<br />

aus Betriebssystem und weiterer<br />

Software. So können beliebige,<br />

auch proprietäre Betriebs systeme<br />

und Daten von instabiler Hardware<br />

gesichert werden. Die Sicherung<br />

erfolgt, basierend auf Sektorenvergleichen,<br />

nach Wahl inkrementell<br />

oder differentiell. Auf dieser<br />

Grundlage kann der softwaredefinierte<br />

Zustand eines Systems vollautomatisch<br />

und komplett zu 100 %<br />

wiederhergestellt werden, so dass<br />

sich die Kosten durch Ausfälle und<br />

Standzeiten erheblich reduzieren.<br />

Ohne IT-Kenntnisse<br />

bedienbar<br />

Das Backup wird auf einem USB-<br />

Stick oder einem beliebigen anderen<br />

Speichermedium erstellt und kann<br />

anschließend von der Produktionsleitung<br />

in nur einem Arbeitsschritt<br />

zurückgespielt oder auf einen anderen<br />

Steuerungsrechner aufgespielt<br />

werden. Auch die Replikation auf<br />

mehrere Steuereinheiten ist möglich.<br />

IT-Kenntnisse sind für die Bedienung<br />

der Lösung nicht erforderlich.<br />

Sie ist für vollautomatische Abläufe<br />

konzipiert und kann für die Erstellung<br />

eines Backups auf einen Knopfdruck<br />

reduziert werden. Für die Wiederherstellung<br />

wird die Steuereinheit<br />

gestoppt, der Datenträger mit<br />

der Lösung und den Daten an eine<br />

USB-Schnittstelle angeschlossen,<br />

der Computer wieder gestartet und<br />

abgewartet, bis er nach der Wiederherstellung,<br />

die je nach Datenmenge<br />

zehn bis 20 Minuten dauert, wieder<br />

herunter gefahren wird. Danach<br />

wird die Speichereinheit von der<br />

USB-Schnittstelle abgezogen und<br />

der Computer erneut gestartet. Die<br />

Funktionalität der Steuereinheit ist<br />

damit wiederhergestellt, sie kann<br />

weiter benutzt werden. Mit diesem<br />

Ablauf kann die Produktionsleitung<br />

auch Updates ohne Unterstützung<br />

von außen vornehmen. ◄<br />

PC & Industrie 4/<strong>2018</strong> 55

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