00 - Beratung die Sinn macht - Internet-Version - 01-03-2018 -
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STRESS MARKE „EIGENBAU“<br />
REDUZIERT DAS ERLEBEN VON<br />
SINN AM ARBEITSPLATZ<br />
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei Stress Marke „Eigenbau“<br />
um selbst verursachten Druck, der auf verinnerlichte Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster<br />
zurückzuführen ist, <strong>die</strong> persönlichkeitsbedingt sind<br />
und tendenziell das Selbstwertgefühl vermindern.<br />
In Situationen, wo Menschen unbewusst ihr Selbstwertgefühl bedroht sehen,<br />
fühlen sie sich abgewertet, überfordert und jagen dann einem überzogenen<br />
Ideal-Ich nach: „Man“ muss jetzt Stärke zeigen, alles richtig machen,<br />
jedem entgegenkommen, damit „man“ akzeptiert wird, „man“ darf keine<br />
Zeit verlieren und vor allem - „man“ muss das Beste geben.<br />
Das erzeugt nicht nur Druck, sondern demotiviert systematisch.<br />
Das wissen <strong>die</strong> wenigsten Führungspersonen, weil sie selber oft von <strong>die</strong>sem<br />
Stress Marke „Eigenbau“ getrieben sind und <strong>die</strong>sen als normal erleben.<br />
Ja noch mehr: Diese Stressverstärker werden noch als „motivierend“ erlebt.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass einerseits unwissenschaftlich behauptet<br />
wird, dass Stress gesund sei und andererseits wird regelmäßig auf Stu<strong>die</strong>n<br />
hingewiesen, <strong>die</strong> belegen sollen, dass Stress im Arbeitsleben konstant im<br />
Ansteigen ist.<br />
Aus fachlicher Sicht sind Bedenken gerechtfertigt. Unsere Stu<strong>die</strong>nergebnisse<br />
(N = ca. 2<strong>00</strong>0) aus der Praxis belegen: Die meisten, zwischen 70 und 80<br />
Prozent, verspüren natürlich Stress, können damit aber in der Regel situationsangepasst<br />
umgehen. Bei etwa 15 bis 20 Prozent ist <strong>die</strong> Beanspruchung<br />
durch Stress eindeutig stärker ausgeprägt, sodass ein arbeitspsychologisch<br />
fun<strong>die</strong>rtes Persönlichkeits-Coaching notwendig wäre.<br />
Bei ca. 5 bis 10 Prozent sind <strong>die</strong> persönlichkeitsbedingten, stressfördernden<br />
Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster aber so dominant, dass auch gut durchdachte<br />
organisatorische Maßnahmen auf der Verhältnisebene (Organisationsablauf,<br />
Schnittstellenproblematik) nicht mehr ausreichen, damit <strong>die</strong>se<br />
Mitarbeiter(innen) das Gefühl haben, weniger Stress zu spüren.