Leseprobe stahl und eisen 03/2018

ISSN 0340-4803
3/2018
März 2018
Zeitschrift für die
Herstellung und
Verarbeitung von
Eisen und Stahl
Verlag Stahleisen GmbH, Postfach 105164, 40042 Düsseldorf
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447

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Faires Miteinander ohne
Handelsbeschränkungen
ragenden Ergebnisse (nicht nur) der deutschen Athleten bejubeln.
tungen. Dies kann auch für die Stahl industrie als Vorbild gelten:
Leistungen anerkennen – ohne Restriktionen.
Maßnahmen gegen Stahlimporte angekündigt, unter dem Deckmantel der nationalen
porte. „Die USA bauen eine Zollschranke auf, mit der sie sich gegen Stahlimporte aus
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Glück auf!
Chefredakteur
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3 3

März 2018
Zeitschrift für die
Herstellung und
Verarbeitung von
Eisen und Stahl
ISSN 0340-4803
37 41
Flüssigkeitsfüllstand im
Hochofen messen
Ein neuartiges Füllstandsmesssystem
am Hochofen 5 der ROGESA nutzt
Dehnungsmessstreifen für die Auswertung
Gießen und Walzen von
Flachprodukten bei Shougang
Danieli installiert eine neue Generation von
Dünnbrammen-Gießwalzanlagen bei Shougang
Jingtang United Iron & Steel in China
INHALT
Ausgabe 3/2018
3/2018
TECHNIK + TRENDS
INNOVATION
Verlag Stahleisen GmbH, Postfach 105164, 40042 Düsseldorf
PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447
©Titel-/Coverphoto:
SMS group,
Düsseldorf:
Radial-Axial Ringwalzmaschine
im
Probebetrieb bei der
SMS group in Witten
vor der Auslieferung
an den Kunden Forgia
Rapida, Bologna,
Italien
Anlagentechnik / Plant engineering
37 Flüssigkeitsfüllstand im Hochofen über
Dehnungsmessstreifen messen
Liquid level measurement in the blast furnace
hearth using strain gauges
Jean-François Stumper, Raffael Mancini,
Rongshan Lin
41 Universelle Lösung für das Gießen und
Walzen von Flachprodukten bei Shougang
Universal solution for thin slab casting and
Alessandro Pigani, Paolo Bobig, Mike Knights
47 Technische Lösungen zur sicheren
Handhabung hochfester Stahlbunde
Technical solutions for safe handling of
high-strength steel coils
Christian Mengel, Ulrich Cramer, Thomas Holzhauer,
Andreas Kastner, Adolf Müller, Wolfgang Fuchs
52 Ultraschallanlage kann nahtlose Rohre bei
voller Produktionsgeschwindigkeit prüfen
54 Herstellung von großen Metallringen
mit über 4,5 m Durchmesser: Herr der
Riesenringe
57 Universität Kassel bietet Lösung für den
3-D-Druck von Metallen: Neue Legierung
ermöglicht Druck von sicheren und
zuverlässigen Stahlprodukten
UNTERNEHMEN + MÄRKTE
60 Maßgeschneiderte Rahmen für
Schmiedemanipulatoren von Dango &
Dienenthal: Agile Riesen mit
Fingerspitzengefühl
4
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3

52
60
Prüfung nahtloser Rohre bei
Produktionsgeschwindigkeit
Mit einer neuen Ultraschallprüfanlage können bei
Vallourec in Düsseldorf-Rath nahtlose Rohre bei voller
Produktionsgeschwindigkeit gemessen werden
Maßgeschneiderte Rahmen für
Schmiedemanipulatoren
Dango & Dienenthal Maschinenbau GmbH setzt beim
Bau der Hauptrahmen ihrer Schmiedemanipulatoren
auf die Spezialkenntnisse der Jebens GmbH
BERUF + KARRIERE
66 Personal- und Kompetenzentwicklung in
Unternehmen: Die Kunst des kollektiven
(Ver-)Lernens
PRISMA
74 Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle“ im
Unesco-Welterbe Zollverein: Schicht im
Schacht für die Kohle
77 Stahl für das ikonische Dach des Louvre in
Abu Dhabi
78 Technikgeschichte: Die Saareisenindustrie
im Ersten Weltkrieg: Fliegerangriffe,
Zwangsarbeit und Panzerplatten
RUBRIKEN
3 Editorial
6 Namen und Nachrichten
12 Stahlindustrie
22 wire und Tube 2018
71 Recht
71 Termine
72 Mitglieder Stahlinstitut VDEh
78 Technikgeschichte
82 Inserentenverzeichnis
83 Themen im nächsten Heft
83 Impressum
Produkte
46, 58
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3 5

AKTUELLES
Namen und Nachrichten
Aditya Mittal
Foto: ArcelorMittal
Aditya Mittal zum Präsidenten von ArcelorMittal ernannt
Aditya Mittal, CFO der
Arcelor Mittal-Gruppe und
CEO von ArcelorMittal Europe,
ist zum President von Arcelor-
Mittal ernannt worden.
Zusätzlich zu seinen bisherigen
Funktionen wird er in dieser neuen
Position den Chairman und
CEO von ArcelorMittal, Lakshmi
Mittal, unterstützen.
Lakshmi Mittal kommentierte:
„Aditya hat sich als Group CFO
und CEO unseres europäischen
Geschäfts als erfolgreicher und
versierter Manager erwiesen, der
Ergebnisse liefert und Werte für
das Unternehmen schafft. Er wird
weiterhin mit mir die zukünftige
strategische Ausrichtung der Gruppe
gestalten.“
ArcelorMittal
Tim Hartmann
Foto: Guido Werner
Führungswechsel bei SHS, Dillinger und Saarstahl
Dr. Michael Müller und Fred
Metzken haben dem Kuratorium
der Montan-Stiftung-Saar
in dessen erster Sitzung des
Jahres Anfang Februar mitgeteilt,
dass sie sich im Laufe des
Jahres 2018 aus dem operativen
Geschäft zurückziehen werden.
Dr. Michael Müller wird somit aus
dem Amt des Vorsitzenden der Ge-
ding-Saar
(SHS) und Fred Metzken
aus dem Amt des Sprechers des
Vorstandes von Dillinger und von
Saarstahl sowie des Mitglieds der
Geschäftsführung der SHS zum 31.
August 2018 ausscheiden.
Mit den persönlich getroffenen
Entscheidungen wollen
sowohl Müller (63) als auch
Metzken (62) den aus ihrer Sicht
anstehenden Generationswechsel
an der Spitze der saarländischen
Stahlindustrie ermöglichen und
eine zukunftsweisende Nachfolgeregelung
vorbereiten und
aktiv unterstützen. In diesem
Sinne wird im Laufe des Jahres
Tim Hartmann (49) als Nachfolger
vorgeschlagen werden,
der zukünftig in Personalunion
das Amt des Vorsitzenden der
Geschäftsführung SHS und des
Vorstandes von Dillinger und von
Saarstahl ausüben wird.
T. Hartmann ist Vorstandsvorsitzender
der envia Mitteldeutsche
Energie AG (enviaM),
Chemnitz, sowie Vorsitzender
der Geschäftsführung der Mitgas
Mitteldeutsche Gasversorgung
GmbH, Kabelsketal, und war zuvor
Mitglied des Vorstandes der
VSE AG, Saarbrücken.
Die hiermit einhergehenden
Entscheidungen stehen unter dem
Vorbehalt der erforderlichen Beschlussfassungen
verschiedener
Aufsichtsratsgremien, die Anfang
März tagten.
SHS Stahl-Holding-Saar
Satoru Iijima
Foto: Primetals Technologies
Primetals beruft Satoru Iijima zum CEO und Chairman
Satoru Iijima wurde zum
1. April 2018 zum Chief
Chairman of the Board von Primetals
Technologies berufen.
Satoru Iijima folgt auf den derzeitigen
CEO und Chairman von
Primetals Technologies, Yasukuni
Yamasaki, der weiterhin als
Director of the Board verbleibt
und mit seiner langjährigen Erfahrung
dazu beitragen soll, die
Unternehmensziele in der Stahlindustrie
zu erreichen.
Satoru Iijima begann seine
Karriere 1986 bei der Mitsubishi
Corporation in der Abteilung
Heavy Machinery in Tokyo. Von
1990 bis 2014 besetzte er Positionen
in den Bereichen Projektentwicklung,
Exportgeschäfte und
Maschinensysteme im Hauptquartier
in Tokyo/Japan, Düsseldorf/Deutschland
und Chicago/
USA. Seit 2015 war er Präsident
and CEO von Primetals Technologies
USA LLC.
Primetals Technologies
USA schotten sich massiv gegen Stahlimporte ab
US-Präsident Donald Trump
hat am 1. März 2018 die Einführung
protektionistischer
Maßnahmen gegen Stahlimporte
angekündigt, unter dem
Deckmantel der nationalen
Sicherheit. Vorgesehen ist ein
pauschaler Wertzoll in Höhe
von 25 % auf alle Stahl importe.
„Die USA bauen eine Zollschranke
auf, mit der sie sich gegen
Stahl importe aus aller Welt abschotten.
Diese Maßnahme verstößt
eindeutig gegen Regeln der
Welthandels organisation WTO.
Jetzt muss die EU konsequent mit
den Instrumenten dagegen vorgehen,
die die WTO hierfür bereitstellt“,
sagt Hans Jürgen Kerkhoff,
Präsident der Wirtschaftsvereinigung
Stahl.
Das Hauptaugenmerk müsse
dabei auf die Bekämpfung von
Handelsumlenkungen gerichtet
sein. Denn der gefährlichste Effekt
der US-Maßnahmen sei eine
erneute Eskalation der Import-
6
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3

krise in Europa. Angesichts der
geplanten Zölle in den USA würden
Exporteure ihre Augen auf
den offenen EU-Markt richten,
der durch keinerlei Importzölle
oder andere Handelshemmnisse
beschränkt sei. Die seitens der
USA angestrebte Importreduzierung
von 13 Mio. t droht zu
einem erheblichen Teil in den
EU nicht handelt, wird unsere
Stahlindustrie die Rechnung für
den Protektionismus in den USA
bezahlen. Europa wird durch
Handelsumlenkungen von einer
neuen Stahlschwemme bedroht,
in einer Situation, in der die Importkrise
auf dem EU-Markt bei
den ist“, macht Kerkhoff klar.
Im vergangenen Jahr sind die
1 % auf einen neuen Höchststand
von 32 Mio. t gestiegen.
Hinzu komme eine direkte
Belastung der deutschen Stahlexporte
in Richtung USA. Die
Vereinigten Staaten nahmen
und sind für die Stahlindustrie in
Deutschland: Drittland-Ausfuhr
Gesamt 2017 Anteile in %
6%
6%
19% Europa ohne EU/GUS
17%
20%
32%
Deutschland damit der wichtigs-
EU. Darüber hinaus wären auch
die deutschen Lieferungen in
andere Länder betroffen, da die
effekte und damit einen Anstieg
des weltweiten Protektionismus
nach sich ziehen würden.
Der US-Präsident folgt mit den
nem Vorschlag seines Handelsmi-
USA
Asien o. N. u. M. Osten
Afrika
GUS
Übrige
*Jan-Nov annualisiert
11%
Bericht drei verschiedene Optionen
zur Auswahl gestellt hatte.
Von der Möglichkeit, befreundete
amerikanische Präsident keinen
Gebrauch gemacht. Grundlage für
on 232, die den Präsidenten dazu
Wirtschaftsvereinigung Stahl
EU-28: Ausfuhr Gesamt
2017 Anteile in %
Die USA sind für die deutsche Stahlindustrie der wichtigste Drittlandmarkt für Walzstahlerzeugnisse
5%
16%
17%
16%
35%
Grafik: Wirtschaftsvereinigung Stahl
Verfolgen Sie die
aktuelle Entwicklung
zu diesem Thema in
unseren Online-News
unter
www.stahlundeisen.de
Hohes Umsatzwachstum für die Gesamtbranche erwartet
Gute Stimmung im deutschen
Maschinen- und Anlagenbau
Die Umsatzerwartungen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau liegen dem aktuellen
für die Gesamtbranche bei 4,8 %. Die gute Grundstimmung und die optimistischen
Prognosen haben einen positiven Effekt auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
Der Anteil derjenigen Unternehmen, die neue Jobs schaffen möchten, ist auf einem
Höchststand. Allerdings spielt der Fachkräftemangel hier eine entscheidende Rolle.
ie Stimmung im deutschen
Maschinenbau ist
so gut wie selten zuvor
zu einem Jahreswechsel. Derzeit
nehmen 92 % der Befragten ein
ben liegen über den Vergleichswerten
der Vorjahre. Auch der
Ausblick auf die kommenden
80 % der befragten Entscheider
blicken hoffnungsvoll auf die
im Jahr 2018. Im Hinblick auf die
globale Konjunktur erreicht die
Stimmung sogar ein neues Re-
der Befragten sind optimistisch
schaft in den kommenden zwölf
Monaten.
Die befragten Maschinenbauer
haben hohe Erwartungen an das
neue Jahr. Für die Gesamtbranche
prognostizieren sie im Schnitt
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3 7

AKTUELLES
Namen und Nachrichten
an Mitarbeitern in Produktion und
Service (81 %) als größere Wachstumshindernisse
als die politische
Situation im Ausland (69 %).
Thema Nachhaltigkeit
Foto: SMS group
Die Stimmung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist für das Jahr
2018 hervorragend
4,8 % Wachstum gegenüber dem
Vorjahr. Für das eigene Unternehmen
liegt die durchschnittliche
Umsatzprognose bei 6,4 %.
Beides sind die höchsten Werte,
die im Rahmen des Maschinenbau-Barometers
zu einem neuen
Kalenderjahr jemals gemessen
wurden. Zum Vergleich: Für 2017
rechneten die Befragten mit 1,9 %
Wachstum für die Gesamtbranche
und 5,3 % für die eigene Firma.
Die Mehrheit der befragten Unternehmen
arbeitet am Auslastungslimit.
Nahezu zwei Drittel (64 %) der
Befragten vermelden eine Auslastung
von über 95 %. Im Schnitt liegt
die Kapazitätsauslastung bei 93,6 %
–ein neues Rekordhoch.
Hohe Nachfrage nach
Arbeitskräften
Die positive Konjunktur und die
hohe Auslastung bewirken eine
Arbeitskräften im Maschinenbau.
Die Zahl derjenigen Unternehmen,
die Jobs schaffen möchten, ist auf
einem Höchststand und liegt 20
Prozentpunkte über dem Durchschnittswert
aller bisherigen Erhebungswellen.
Mehr als die Hälfte der
befragten Entscheider (53 %) plant
in den kommenden zwölf Monaten
eine Erhöhung der Zahl der Vollzeitbeschäftigten.
Lediglich 4 % der Befragten
planen einen Stellenabbau.
Auch Investitionen werden von der
positiven Entwicklung maßgeblich
liegt bei investitionsbereiten Unternehmen
durchschnittlich bei 9,0 %.
Sie verbleibt somit auf dem bereits im
Vorquartal berechneten Höchstwert.
Trotz aller positiven Meldungen
bereiten einige Themen den
Maschinenbauern auch weiterhin
Kopfzerbrechen. Und dies hat primär
mit Personalfragen zu tun.
Erstmals seit Beginn der Erhebung
sehen die Befragten den Mangel an
Fachkräften (88 %) und den Mangel
Beim Thema Nachhaltigkeit zeigt
sich die Branche uneins. Weniger als
die Hälfte der Befragten gibt an, dass
Nachhaltigkeit zur Unternehmenstradition
gehöre. In einer früheren
Erhebung teilten immerhin noch
54 % diese Ansicht. Zugenommen
hat hingegen die Bedeutung ausgewählter
Aspekte wie rein ökonomischer
oder rein ökologisch-sozialer
Komponenten von Nachhaltigkeit.
Für zwei Drittel der Befragten
spielt hingegen die Nachhaltigkeit
in der Lieferkette insgesamt eine
wichtige Rolle.
In den kommenden fünf Jahren
wird Nachhaltigkeit für die Maschinenbauer
maßgeblich durch
zwei Aspekte geprägt werden:
den Fachkräftemangel (80 %) und
regulatorische Anforderungen an
die Lieferkette, zum Beispiel durch
Arbeits- oder Umweltschutz (52 %).
Langfristige gesellschaftliche
Entwicklungen wie zum Beispiel
lich
durch direkte Kundenanforderungen
in die Produktentwicklung
ein (40 %). Ein Viertel der befragten
Entscheider ist hingegen der
Ansicht, diese Trends seien nicht
relevant für die langfristige Marktsicherung.
PwC
Wachstum im europäischen Lagermarkt
Der europäische Markt für me-
in einer Phase kontinuierlichen
Wachstums, angetrieben
von der Einführung technisch
ausgefeilter Lager mit verbesserter
Leistung sowie der
Nachfrage nach Lagern mit
längerer Lebensdauer, höherer
Wartungsanforderungen.
Der vermehrte Einsatz von hochwertigen
Lagern wird allerdings
den Auswechselzeitraum reduzieren,
da diese dann auf der Grundlage
ihres tatsächlichen Zustands
ersetzt werden und nicht mehr
nach einem vorher festgelegten
Austauschplan.
Die Studie des Dienstleistungsunternehmens
Frost & Sullivan „European
Bearings Market, Forecast to
2021“ untersucht markttreibende
und -hemmende Faktoren, Herausforderungen
und Chancen und liefert
eine Wettbewerbsanalyse der
wichtigsten Unternehmen wie SKF,
The Timken Company, JTEKT Corporation,
Nachi Europe GmbH, Kinex
Bearings und Fersa Bearings.
Eingeteilt ist sie in die Segmente
Kugel- bzw. Rollenlager.
8
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3

„Die Akzeptanz von intelligenten
mechanischen Lagern im
Rahmen des industriellen Internet
of Things (IIoT), die bevorstehende
Defekte und Ausfälle selbst
erkennen und diagnostizieren
können, wird in den Branchen
Luftfahrt und Verteidigung,
Windturbinen, Bahnverkehr
sowie Automobil voraussichtlich
ansteigen”,
erklärt Krishna Raman,
Frost & Sullivan Automation
& Process Control
Research Analyst. „Dies
wird die Hersteller von
mechanischen Lagern
dazu bringen, ihr Produktportfolio
zu erweitern und
neue, hochmoderne Lager
zu entwickeln, und das in
Kooperation mit IIoT-Lösungsanbietern
sowie mit sogenannten
„Predictive Maintenance Services“
(vorausschauende Wartungsdienste).”
Wichtige strategische Schritte
für Erfolg und Wachstum im Europamarkt
für Lager umfassen:
▷ die Einbeziehung der Industriekunden
während der Designphase
▷ die Entwicklung von Lagern,
sen
der Kunden gerecht werden
▷ die Entwicklung eines integrierten
Lösungsansatzes, um
die strengen Vorschriften bei
sionsnorm
zu erfüllen, sowie
Foto: SKF
▷ die Entwicklung robuster Prüfmechanismen
zur Validierung
der Leistungsfähigkeit spezieller
Lager, wie etwa gegen Wasser-
und Reinigung geschützte
bzw. hitzebeständige Lager.
„Im Bereich der erneuerbaren
Energien werden Gelenklager
für Rotorblätter von Windturbinen
und isoliert eingebaute Kugel-
bzw. Zylinderrollenlager für
Generatoren voraussichtlich zu
den sich abgrenzenden Produktsegmenten
gehören, die Chancen
und Möglichkeiten für Hersteller
hochwertiger Lager bereithalten”,
erläutert Raman.
Weitere, englischsprachige
Informationen zu dieser Studie
unter: https://goo.gl/iwq82x
Frost & Sullivan
Kooperationen mit IIoT-Lösungsanbietern
werden das Produktportfolio
im Markt für mechanische Lager erweitern
Gemeinsame Charta zur Cybersicherheit verabschiedet
Siemens und acht Partner aus
der Industrie haben Mitte
Februar auf der Münchner
Sicherheitskonferenz erstmals
eine gemeinsame Charta für
mehr Cybersicherheit unterzeichnet.
Die von Siemens initiierte „Charter
of Trust“ fordert verbindliche Regeln
und Standards, um Vertrauen
in die Cybersicherheit aufzubauen
und die Digitalisierung weiter voranzutreiben.
Zum Dokument ver-
der Münchner Sicherheitskonferenz
(MSC) die Unternehmen Airbus, Allianz,
Daimler, IBM, NXP, SGS und
Deutsche Telekom. Unterstützt wird
die Charta zudem von Chrystia Freeland,
Außenministerin Kanadas und
Stellvertreterin für die G7, sowie der
EU-Kommissarin für Binnenmarkt,
Industrie und Unternehmertum,
„Ein wichtiges Element des digitalen
Wandels ist die Glaubwürdigkeit
darüber, dass die Sicherheit
von Daten und vernetzten Systemen
gewährleistet ist“, sagte Joe
Kaeser, Vorstandsvorsitzender
von Siemens. „Deshalb müssen
wir die digitale Welt sicherer und
vertrauenswürdiger machen. Es ist
höchste Zeit zu handeln – und
zwar nicht jeder alleine, sondern
gemeinsam mit starken Partnern,
die in ihren Märkten zu den führenden
Unternehmen zählen. Dabei
sind weitere Partner willkommen,
um unsere Initiative weiter
zu stärken.“
stahl und eisen 138 (2018) Nr. 3 9

AKTUELLES
Namen und Nachrichten
Die Charta zeigt zehn Handlungsfelder
für Cybersicherheit auf,
in denen Politik und Unternehmen
gleichermaßen aktiv werden müssen.
So fordert das Dokument, die
Verantwortung für Cybersicherheit
auf höchster Regierungs- und
Unternehmens ebene zu verankern
und dort ein eigenes Ministerium
sowie einen Chief Information Se-
-
für kritische Infrastrukturen im
Internet der Dinge etabliert werden
– vor allem dort, wo es zu
gefährlichen Situationen kommen
kann: etwa beim autonomen
Fahren oder für Roboter in der
Produktion, die in Zukunft direkt
mit Menschen zusammenarbeiten.
Sicherheits- und Datenschutzfunktionen
sollen künftig in Technolo-
zur Cybersicherheit ein Teil von
Freihandelsabkommen sein. Auch
in der Ausbildung und bei internationalen
Initiativen erwarten
sich die Unterzeichner der Charta
mehr Impulse, um Cybersicherheit
zu fördern.
Die Bedrohungen der Cybersicherheit
nehmen in einer digitalisierten
Welt beständig zu: 2017
waren 8,4 Mrd. vernetzte Geräte in
Gebrauch – das sind 31 % mehr
als 2016. Bis 2020 sollen es bereits
20,4 Mrd. sein.
www.charter-of-trust.com
Siemens
SMS group: Arkansas Steelmaking Academy gegründet
Vertreter der SMS group
Nordamerika und des
Arkansas Northeastern
College haben Verhandlungen
über die Gründung
der Arkansas Steelmaking
abgeschlossen und einen
entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
Die Academy wird
2019 die ersten Schulungen
anbieten.
Seit der Inbetriebnahme von Big
River Steel ist der Nordosten Arkansas
eine Region mit der dichtesten
Ansiedlung von Stahlherstellungskapazitäten
in den USA.
2017 eröffnete die SMS group
eine neue Werkstatt in Osceola,
Arkansas. Hierdurch hat die SMS
group die Serviceeinrichtungen
näher zum Kunden gebracht,
was sich für die Unternehmen
in der Region in Form geringerer
Transportkosten auszahlt. Die
in einer ehemals leer stehenden,
recht neuen Gewerbehalle mit
einer Fläche von über 5 000 m 2 .
Neben der Lieferung von
Spitzentechnologie unterstützt
die SMS group Betreiber von Produktionsanlagen
mit Lösungen
entlang der gesamten Prozesskette
vom Schmelzen über das
Stranggießen und Walzen bis
hin zur Adjustage. Für zahlreiche
Kunden in der Region, wie Nucor
Steel, Big River Steel, Tenaris und
TMK IPSCO, aber auch für viele
andere Hersteller in anderen
Teilen der USA, führt die SMS
group Servicedienstleistungen
aus. So lag es für das Unternehmen
nahe, sich mit dem Angebot
des Arkansas Northeastern
College, Schulungen vor Ort in
den USA anzubieten, näher zu
beschäftigen.
Der zwischen dem Arkansas
Northeastern College und der SMS
group geschlossene Vertrag erspart
den Unternehmen den Aufwand
für Reisen nach Deutschland.
Denn sie werden bald ganz in ihrer
Nähe die Möglichkeit haben,
die Schulungen der TECademy
von SMS zu nutzen.
Die Arkansas Steelmaking Academy
(ASA) wird im neuen, aktu-
Allied Technology des Colleges
untergebracht. Der neue Komplex
wird eine Fläche von knapp
8 500 m 2 erhalten. Der ASA werden
mit modernster Technik ausgestattete
Seminarräume und exzellente
Laboreinrichtungen für
praktische Schulungen zur Verfügung
stehen. Die Eröffnung des
Center for Allied Technology ist
für August 2018 geplant.
SMS group
Air Products plant Übernahme von CO 2
-Unternehmen ACP Europe
Der amerikanische
Industriegasehersteller Air
Products aus Lehigh Valley,
Pennsylvania, gab Mitte
Februar eine endgültige Vereinbarung
zum Erwerb von
ACP Europe SA bekannt, dem
größten unabhängigen
2
men
in Kontinentaleuropa.
Die Transaktion soll die Leistungsfähigkeit
von Air Products rund um
die europaweite Versorgung mit
CO 2
in den Kernregionen ergänzen,
die das Unternehmen bereits jetzt
mit technischen Gasen beliefert.
Derzeit liefert Air Products
eine breite Palette von technischen
Gasen in 13 europäische
CO 2
aus dem Geschäft in Spanien
und Polen. Durch die Übernahme
von ACP will Air Products seine
CO 2
in weiteren Ländern Europas
ausbauen und sein Angebot
in ganz Kontinentaleuropa weiter
verdichten.
Air Products
10
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