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Unsere alten und kranken Mitschwestern<br />

„Die Jüngeren sollen die Älteren ehren; die Älteren die Jüngeren lieben.“<br />

(Benediktsregel, Kap. 63,10)<br />

„Der Mönch [die Nonne] tut nur das, wozu die gemeinsame Regel und das Beispiel der Älteren<br />

mahnen.“ (Benediktsregel, Kap. 7,55)<br />

„Die Sorge für die Kranken steht vor und über allem. Man soll ihnen wirklich wie Christus dienen.“<br />

(Benediktsregel, Kap. 36,1)<br />

Die alten und kranken Mitschwestern sind die besonderen „Schätze“ einer Gemeinschaft. Im alten<br />

Mönchtum, d.h. im 3. und 4. Jahrhundert, wurden die Altväter und -mütter als Lehrmeister<br />

besonders verehrt. Ihre Weisheit und ihr Beispiel zeigen uns, wie benediktinisches Leben auch<br />

über Jahrzehnte sinnvoll gelebt werden kann. Von den Kranken wiederum können wir lernen,<br />

dass das Wichtigste im Leben Geschenk ist und wir es nicht „machen“ können, und dass Loslassen<br />

eine lebenslange Aufgabe bleibt. Unsere alten und kranken Mitschwestern leben bis zu<br />

ihrem Tod in unserer Gemeinschaft und werden hier gepflegt und b<strong>et</strong>reut. Jede einzelne kann<br />

entscheiden, in welcher Weise sie sich noch in die Gemeinschaft einbringen möchte und kann.<br />

Eine Pensionsgrenze gibt es im Kloster nicht. Viele von uns sind bis ins hohe Alter aktiv, anderen<br />

wiederum ist ein langes Leiden beschieden. Am Sterbeb<strong>et</strong>t einer Mitschwester singen wir<br />

noch einmal das „Suscipe“, unseren benediktinischen Professgesang. Der Sarg der Verstorbenen<br />

steht dann drei Tage im Kapitelsaal bevor er zum Requiem noch einmal in den Nonnenchor zurückkehrt.<br />

Auf unserem Klosterfriedhof find<strong>et</strong> die Verstorbene dann ihre l<strong>et</strong>zte Ruhestätte.<br />

Our Old and Infirm Fellow Sisters<br />

“The juniors, therefore, should honor their seniors, and the seniors love their juniors.”<br />

(Rule of St Benedict, Ch 63, 10)<br />

“A monk [a nun] does nothing except what is commended by the common Rule of the<br />

monastery and the example of the elders.” (Rule of St Benedict, Ch 7, 55)<br />

“Before all things and above all things, care must be taken of the sick, so that they will<br />

be served as if they were Christ in person.” (Rule of St Benedict, Ch 36, 1)<br />

The old and infirm fellow Sisters are the special “treasures” of a community. In ancient<br />

monasticism in the 3rd and 4th centuries the foremothers and forefathers were particularly<br />

revered as teachers. Their wisdom and example show us how Benedictine life can<br />

be lived in a meaningful way even over decades. From the infirm however we can learn<br />

that the most important thing in life is som<strong>et</strong>hing given, a gift, not som<strong>et</strong>hing we can<br />

just “produce“, and that l<strong>et</strong>ting go remains a lifelong task. Our old and infirm fellow Sisters<br />

remain in our community until they die. They are nursed and looked after here, in<br />

their home. Each Sister can decide in which way she wishes to participate in community<br />

life. We have no fixed r<strong>et</strong>irement age. Many of us remain active up to a very old age,<br />

others, however, have to endure a long time of suffering. At the deathbed of a fellow<br />

sister we once more sing the “Suscipe”, our Benedictine song of profession. Then the<br />

coffin of the deceased Sister is taken to the chapter room, the centre of the community,<br />

before being r<strong>et</strong>urned to the nuns’ choir for the requiem for the last time. The deceased<br />

Sister finds her final resting place in our cem<strong>et</strong>ery.

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