AB Archiv des Badewesens April 2018
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207 <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 04/<strong>2018</strong> | Bäderbau · Planung<br />
licht. Die computergestützte Kollisionsprüfung<br />
von virtuellen Überschneidungen<br />
von Modellelementen eines<br />
oder mehrerer Fachmodelle und deren<br />
reibungsloser Datenaustausch spielen<br />
dabei eine besonders wichtige Rolle.<br />
Die Daten eines dreidimensionalen Gebäudemodells<br />
helfen den Projektbeteiligten<br />
nicht nur bei der Bauabwicklung,<br />
sondern können noch im weiteren<br />
Lebenszyklus <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> angewendet<br />
und weiterentwickelt werden<br />
und bilden somit eine Basisdatenbank<br />
für das Facility-Management. Es sollen<br />
allerdings immer vorerst Ziele und<br />
Qualitäten eines zu erzeugenden digitalen<br />
Modells definiert werden, mit<br />
Hilfe derer eine wertvolle Datenbank<br />
für den weiteren Betrieb <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong><br />
entstehen kann. Dies kann ein Schlüssel<br />
zur Auflösung <strong>des</strong> mühsamen, allgemein<br />
bekannten Suchprozesses in<br />
alten Aktenordnern werden. Denn BIM<br />
kann nicht nur bei Neubauprojekten,<br />
sondern auch beim Bauen im Bestand<br />
eingesetzt werden, auch wenn dies der<br />
herkömmlichen Meinung auf den ersten<br />
Blick widersprechen mag. Bauen<br />
im Bestand beträgt ca. 80 % der Aufgaben<br />
im Berufsfeld eines Planers.<br />
Trotz häufig fehlender, nicht ausreichender<br />
Informationen eines Bestandsgebäu<strong>des</strong><br />
ist die Umsetzung vom BIM<br />
als gute Planungsgrundlage auch mit<br />
Hilfe von einzelnen Fachmodellen hilfreich<br />
und zukünftig möglicherweise<br />
für ein erfolgreiches Facility-Management<br />
notwendig.<br />
Detaillierung eines Gebäudemodells<br />
Die Detailtiefe der vom Architekten zu<br />
erbringenden Leistungen ist projektabhängig<br />
und soll so weit ausgeführt<br />
werden, dass die darauf abgestimmten<br />
vertraglichen Planungsleistungen der<br />
Fachingenieure in einem Modell erbracht<br />
werden können. Für einen modellbasierten<br />
Planungsprozess sollen<br />
den Projektbeteiligten alle notwendigen<br />
Informationen und Modelleigenschaften<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
die in Absprache mit dem Auftraggeber<br />
in einem Pflichtheft zusammengefasst<br />
werden.<br />
Es wird bei der Festlegung der Detailtiefe<br />
zwischen Gesamt-, Teil- und Fachmodellen<br />
unterschieden, die ihrerseits<br />
aus unterschiedlich klassifizierten<br />
Bauelementen wie primären und sekundären<br />
Bauteilen sowie Erschließungs-<br />
und Dokumentationsbauteilen<br />
bestehen. Die Teilmodelle entwickeln<br />
sich entlang der einzelnen Projektphasen.<br />
Hier werden gern die LoD hinzugezogen<br />
(LoD: Level of Detail): LoD100<br />
bis LoD500. Unter LoD versteht man<br />
einen Fertigstellungsgrad <strong>des</strong> Bauwerksmodells,<br />
der von der Leistungsphase<br />
und der Fachdisziplin abhängig<br />
ist sowie inhaltlich den fachlich notwendigen<br />
Planungsinformationen und<br />
der beauftragten Planungsleistung zu<br />
der jeweiligen Phase entspricht. Der<br />
Fertigstellungsgrad beschreibt auch,<br />
wie belastbar die Informationen eines<br />
Bauwerksmodells für eine bestimmte<br />
Auswertung sind.<br />
Grundsätzlich soll die Detaillierung<br />
eines Gebäudemodells so weit gepflegt<br />
werden, wie es das nachträgliche Betreiben<br />
<strong>des</strong> Modells erfordert. Eine<br />
Bäderbau<br />
Vom 3-D-Modell in die digitale Planung: Aus der realitätsnahen Darstellung im Modell werden Daten für die Anwendungssoftware <strong>des</strong> Planers,<br />
hier am Beispiel einer Schleusenanlage; Quelle: © Bun<strong>des</strong>anstalt für Wasserbau, Karlsruhe, und LocLab Consulting, Darmstadt