AB Archiv des Badewesens April 2018
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Wasseraufbereitung · Bädertechnik | <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> 04/<strong>2018</strong> 224<br />
einer oder mehreren Stellen im Schwimmbecken<br />
mit einem Skimmer abgesaugt<br />
wird.<br />
Abbildung 16: Regelkreis der Badewasseraufbereitung<br />
Abweichungen von der Horizontalen<br />
von max. ± 2 mm zulässig.<br />
Teillastbetrieb während <strong>des</strong><br />
Badebetriebs nach DIN 19 643-1<br />
Kapitel 13.9.2 3)<br />
Wichtigster Grundsatz für den Teillastbetrieb<br />
ist, dass die Beckenhydraulik<br />
weiter voll funktionstüchtig bleibt.<br />
Daher muss die Durchströmung mit einem<br />
Färbetest nach DIN EN 15 288 unter<br />
den Bedingungen <strong>des</strong> Teillastbetriebs<br />
nachgewiesen werden. Auch die<br />
automatische Mess- und Regeltechnik<br />
darf in ihrer Funktionsweise nicht von<br />
der Reduzierung <strong>des</strong> Volumenstroms<br />
nachteilig beeinflusst werden. Nur wenn<br />
diese Bedingungen eingehalten werden,<br />
ist eine Einsparung durch Teillastbetrieb<br />
gegeben. Bei ungenügender<br />
Durchströmung kann sich das Bildungspotenzial<br />
für mikrobiologischen<br />
Bewuchs insbesondere an den Beckenwänden<br />
und Böden erhöhen, was dann<br />
einen erhöhten Chlorbedarf oder auch<br />
manuellen Reinigungsaufwand zur Folge<br />
hat.<br />
Automatisch geregelte Dosierung<br />
nach DIN 19 643-1 Kapitel 11.4 3)<br />
Die Anforderung an eine automatische<br />
Messwerterfassung ist oft nur sehr<br />
schwer zu erreichen. Um eine Trägheit<br />
<strong>des</strong> Messsystems unter 1 min zu erreichen,<br />
spielt auch hier die Beckenhydraulik<br />
eine wesentliche Rolle. Die<br />
Trägheit <strong>des</strong> Messsystems ist die Zeit,<br />
die vergeht, bis eine Änderung <strong>des</strong> Sollwertes<br />
sich in der Änderung <strong>des</strong> Istwertes<br />
bemerkbar macht. Die Trägheit<br />
setzt sich aus der Verzögerung in der<br />
Dosier- und Reinwasserleitung, dem<br />
Messwassertransport und dem Teil der<br />
Chlorverteilung (dynamisches Einströmen<br />
<strong>des</strong> Reinwassers) der Beckenhydraulik<br />
zusammen (siehe Abbildung<br />
16).<br />
Das Messwasser ist etwa 20 cm unterhalb<br />
<strong>des</strong> Beckenwasserspiegels eines<br />
Schwimm- oder Badebeckens zu entnehmen<br />
und ist dem Messfühler auf<br />
kürzestem Weg zuzuführen. Dabei ist<br />
die Entnahmestelle so zu wählen, dass<br />
die Messwerte <strong>des</strong> entnommenen Wassers<br />
bei jedem Betriebszustand repräsentativ<br />
sind. Hier sind die Erkenntnisse<br />
der Problemstellen der verschiedenen<br />
Einströmsysteme zu berücksichtigen.<br />
Die Messwasserentnahme sollte<br />
also immer auf der Höhe der Einströmdüsen<br />
erfolgen.<br />
Besondere normative Anforderungen<br />
in privaten Schwimmbädern nach<br />
DIN EN 16 713-2 8)<br />
Im Kapitel 4.3.3 „Skimmer“ der DIN<br />
EN 16 713-2 werden die Anforderungen<br />
für diese Art <strong>des</strong> Überlaufs von<br />
abgebadetem Wasser zur Aufbereitungsanlage<br />
beschrieben. Normativ<br />
wird ausgeführt, dass das Wasser an<br />
Bereits in dieser Formulierung ist die<br />
tatsächliche Funktion eines Skimmers<br />
nicht korrekt wiedergegeben. Bei diesem<br />
System wird zwar das Wasser aus<br />
dem Bereich hinter dem Skimmer direkt<br />
von der Umwälzpumpe abgesaugt;<br />
der Zufluss aus dem Becken erfolgt jedoch<br />
über eine bewegliche Wehrklappe,<br />
die durch das einströmende Wasser<br />
von dem verdrängten Wasservolumen<br />
überströmt wird (siehe Abbildung<br />
17). In Abbildung 18 kann man erkennen,<br />
dass – obwohl beide Skimmer den<br />
gleichen Volumenstrom haben, jedoch<br />
eine Einlaufdüse verstopft war – kein<br />
Absaugen durch den Skimmer stattfindet.<br />
Die Anzahl der Skimmer hängt min<strong>des</strong>tens<br />
von den Faktoren Fläche,<br />
Schwimmbeckenform, Öffnungsgröße<br />
<strong>des</strong> Skimmers und dem Nennvolumenstrom<br />
ab. Skimmer werden meist auch<br />
mit einem Bodenablauf kombiniert,<br />
wobei ein Volumenstromverhältnis von<br />
etwa 2/3 durch die Skimmer und etwa<br />
1/3 durch den Bodenablauf empfohlen<br />
wird. Bei Bodenabläufen ist unbedingt<br />
die Gefährdung durch Ansaugen zu<br />
berücksichtigen. Bei Einbau mehrerer<br />
Skimmer ist ein gleichmäßiger Volumenstrom,<br />
z. B. durch Verrohrung nach<br />
Abbildung 17: Skimmer