Der Betriebsleiter 4/2018
Der Betriebsleiter 4/2018
Der Betriebsleiter 4/2018
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19186<br />
4<br />
www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
April <strong>2018</strong><br />
Fertigungstechnik:<br />
Neuentwicklungen für<br />
06Hochleistung bei der Zerspanung<br />
Hannover Messe und CeMAT:<br />
Gemeinsam zur nächsten<br />
08Stufe von Industrie 4.0<br />
Handhabungstechnik:<br />
Einfach automatisieren mit<br />
18Cobots<br />
Datenmanagement 4.0:<br />
Zukunftsfähig mit Fertigungs-<br />
36IT der vierten Generation
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
Montage und Handhabung<br />
Supplement der Zeitschriften <strong>Der</strong> Konstrukteur und <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong><br />
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Käfige – Wandlungsprozess<br />
stellt neue<br />
Anforderungen an<br />
Roboter<br />
Sonderpalettierer im<br />
Einsatz in der Montage<br />
pharmazeutischer<br />
Produkte<br />
Speziell angepasste<br />
Pressensysteme<br />
für die Zylinder-<br />
Modul-Montage<br />
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19186<br />
10<br />
Oktober 2016<br />
9 Print-Ausgaben im Jahr<br />
+<br />
Schnell entlüftet und gebremst<br />
Pneumatische Brems- und Klemmsysteme<br />
für Linearführungen<br />
Handhabungstechnik:<br />
Schlauchheber machen Kistenhandling<br />
12 leicht<br />
MUH_AG_2014_01_001 1 11.07.2014 12:02:21<br />
Motek 2016:<br />
Intralogistik:<br />
Persönliche Schutzausrüstung:<br />
Viel Neues rund um die<br />
Dynamische Lagerlösung<br />
Welche Schutzkleidung ist die<br />
16 Montage und Handhabung 36 optimiert Kommissionierweg 44 richtige für Schweißer?<br />
BTL_AG_2016_10_001 1 16.09.2016 15:38:20<br />
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Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />
genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
Individuell virtuell<br />
Virtual- und Augmented-Reality-Lösungen (VR, AR) heben seit<br />
geraumer Zeit die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung auf ein<br />
bisher nicht gekanntes Level. Sind Sie auch schon in die virtuelle Realität<br />
eingetaucht? Nicht nur in der Spielewelt, auch in Showrooms, auf<br />
Messen und Ausstellungen oder auch im beruflichen Alltag ist dies ja<br />
mittlerweile immer öfter möglich. Die Chancen, die sich dadurch für<br />
produzierende Unternehmen ergeben, sind vielfältig – vor allem auch<br />
mit Blick auf Industrie 4.0.<br />
Grundsätzlich besteht Einigkeit darüber, dass Virtual-Reality- bzw.<br />
Augmented-Reality-Anwendungen Produktivzuwächse und Kosteneinsparungen<br />
versprechen. Ihren Einsatz finden die smarten Systeme heute<br />
bereits u.a. in der Produktentwicklung, bei Wartungsarbeiten, in<br />
Logistik-, Produktions- und Montageabläufen oder auch bei Schulungen.<br />
Allerdings sollten Unternehmen Bedarf und Ziele genau definieren, um<br />
die entsprechenden Lösungen optimal nutzen zu können. Wie die Praxis<br />
zeigt, können sie dabei in den seltensten Fällen auf standardisierte<br />
Angebote zurückgreifen, sondern benötigen individuelle Entwicklungen.<br />
Außerdem ist es essenziell, dass die betroffenen Mitarbeiter in den<br />
Innovationsprozess einbezogen werden.<br />
Ob der Hype, der im Gaming-Bereich seinen Anfang nahm, sich letztendlich<br />
flächendeckend in Business-Anwendungen niederschlägt, ist noch<br />
offen. Fest steht, dass die Qualität von VR/AR-Anwendungen und die<br />
Leistungsfähigkeit von Hardware-Komponenten sich mittlerweile auf<br />
einem so hohen Niveau befinden, dass Virtual und Augmented Reality<br />
nachhaltig in der Industrie Einzug halten können.<br />
Machen Sie sich selbst ein Bild – zum Beispiel auf der Hannover Messe.<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Qualitätssicherung<br />
24. – 27. 04. <strong>2018</strong><br />
STUTTGART<br />
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führt die 32. Control die internationalen<br />
Marktführer und innovativen Anbieter aller<br />
QS-relevanten Technologien, Produkte,<br />
Subsysteme sowie Komplettlösungen in<br />
Hard- und Software mit den Anwendern<br />
aus aller Welt zusammen.<br />
Messtechnik<br />
Werkstoffprüfung<br />
Analysegeräte<br />
Optoelektronik<br />
QS-Systeme / Service<br />
ToheyVector/Fotolia.de<br />
Martina Laun<br />
Redakteurin<br />
m.laun@vfmz.de<br />
www.control-messe.de<br />
Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />
+49 (0) 7025 9206-0<br />
control@schall-messen.de
INHALT<br />
RUBRIKEN<br />
03 Editorial<br />
14 WISSENSSERIE Tipps für die Reinigung sensibler Bauteile ohne ESD-Effekte<br />
26 LESERTEST Testen Sie industrielle Wischtücher<br />
40 Inserentenverzeichnis<br />
42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 5/<strong>2018</strong>; Impressum<br />
BETRIEBSFORUM<br />
05 Termine und Aktuelles<br />
Hannover Messe und<br />
CeMAT zünden die nächste<br />
08Stufe von Industrie 4.0<br />
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
06 TITEL Interview zu den Ambitionen der Hoffmann Group in der<br />
Hochleistungszerspanung<br />
08 Hannover Messe und CeMAT <strong>2018</strong>: Die nächste Stufe von Industrie 4.0<br />
10 Mit intelligenten Kunststoffmodulen Wartungskosten senken und<br />
Produktionsausfälle verhindern<br />
12 Ziehen, drücken, biegen, …: Welches Materialprüfsystem ist das passende?<br />
14 Industrie 4.0 Maturity Index: Mit individueller Roadmap zur vernetzten<br />
Produktion<br />
16 SERIE Spezialeinsatz: Erlebnispark automatisiert NASA-Simulator mit<br />
moderner Technik<br />
17 Produktneuheiten<br />
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
18 Kollaborierende Leichtbauroboter – ein Guide für Einsteiger<br />
20 Produkte<br />
Automatisierung: Mit intelligenten<br />
Kunststoffmodulen<br />
10Anlagenstillstand vermeiden<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
22 Mit ergonomischer Crimp-Zange Aderendhülsen komfortabel verarbeiten<br />
24 Energiemanagement im Fokus: Unternehmen müssen künftig Verbesserung<br />
energiebezogener Leistung nachweisen<br />
25 Produkte<br />
INTRALOGISTIK<br />
28 Individuell konzipierte Fördertechnik für die Produktion von Glasröhrchen<br />
30 Produktneuheiten<br />
Betriebstechnik:<br />
Auch bei Crimp-Zangen ist<br />
22Ergonomie gefragt<br />
SPECIAL: DATENMANAGEMENT<br />
32 Armaturenhersteller ist mit MES & Co. auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
34 MES in der Datenwolke: zwischen Hype und praktischem Nutzen<br />
36 Integrative Plattform für die Smart Factory<br />
38 So wird individuelle Softwareentwicklung kein Abenteuer<br />
40 Produkte<br />
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TITELBILD<br />
Hoffmann Group,<br />
München<br />
Special: Datenmanagement<br />
32in der Smart Factory
BETRIEBSFORUM<br />
Control <strong>2018</strong>: neue Erkenntnisse und ihre<br />
Anwendung in der QS-Praxis<br />
Die Control – Internationale<br />
Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
– steht in den Startlöchern:<br />
Das Branchentreffen<br />
findet vom 24. bis 27. April in<br />
Stuttgart statt. Damit sich<br />
Theorie und Praxis optimal<br />
verzahnen, bietet der Veranstalter P.E. Schall GmbH & Co. KG eine<br />
besonders besucherfreundliche und übersichtliche Aufteilung des<br />
Exponate-Spektrums in Blöcken. So sind Messtechnik, Werkstoff-<br />
Prüfung, Analysegeräte, Optoelektronik, QS-Systeme und Service in<br />
direkt an der industriellen Praxis ausgerichteter Reihenfolge<br />
angeordnet. Die Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“, die in<br />
Kooperation zwischen der Fraunhofer-Allianz Vision und der<br />
P.E. Schall GmbH & Co. KG durchgeführt wird, zeigt neueste<br />
Entwicklungen und zukunftsweisende Technologien. Und noch ein<br />
weiteres Fraunhofer-Institut wird auf der Control neueste<br />
Erkenntnisse der Wissenschaft für die Praxis vorstellen: Das Institut<br />
für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) lädt zum<br />
Eventforum ein, um neue und zukunftsweisende Technologien zum<br />
Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit durch Smarte<br />
Qualitätskontrolle – vom Produktdesign bis zum Recycling“ zu<br />
präsentieren und „live“ erlebbar zu machen. Referenten aus Industrie<br />
und Forschung stellen außerdem speziell zu den von ihnen<br />
gehaltenen Vorträgen auch Exponate aus. Auf diese Weise findet<br />
direkt der Transfer von der Theorie in die Praxis statt.<br />
www.control-messe.de<br />
Fachtagung: Arbeitsschutz für technische<br />
Führungskräfte<br />
Die 2. Jahrestagung „Arbeitsschutz<br />
für technische Führungskräfte“<br />
vom 16. bis 17.<br />
Mai <strong>2018</strong> in Berlin greift die<br />
wichtigsten Themen rund um<br />
den industriellen Arbeitsschutz<br />
auf und informiert<br />
Teilnehmer über aktuelle Novellierungen<br />
in der Gesetzgebung.<br />
Namhafte Unternehmen wie Badische Stahlwerke, Bayer, Bilfinger<br />
Chemserv, CHT R. Beitlich, ICL Group, Infraserv, Merck und<br />
RWE berichten aus erster Hand, wie sie ihren Arbeitsschutz optimieren.<br />
Experten vermitteln ihr umfangreiches Fachwissen sowohl<br />
aus Industrie- als auch Behördensicht und mit hohem Praxisbezug.<br />
Die Teilnehmer erwarten Informationen zu Themen wie z. B. der<br />
Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern, dem sicheren<br />
Aufbau einer durchgängigen Sicherheitskultur, der Bewertung<br />
von Gefahrstoffen zur Bereichseinteilung sowie der Wirtschaftlichkeit<br />
und Evaluation von Arbeitsschutzmaßnahmen. Best<br />
Practices sowie zahlreiche Diskussionsmöglichkeiten versprechen<br />
wertvolle Impulse und Umsetzungshilfen für die betriebliche Praxis.<br />
Darüber hinaus bieten halbtägige Workshops die Gelegenheit,<br />
sich zu ausgewählten Themen intensiv auszutauschen. Ein geselliges<br />
Get-together am Ende des ersten Tages lädt dazu ein, Kontakte<br />
zu knüpfen und Teil der Arbeitsschutz-Community zu werden.<br />
Bildquelle: Zahovaev K/Shutterstock<br />
www.tacook.de/arbeitsschutz<strong>2018</strong><br />
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Kötter.indd 1 05.02.<strong>2018</strong> 09:02:17<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 5
FERTIGUNGSTECHNIK I TITEL<br />
Meisterlich zerspanen<br />
Borries Schüler und Steffen Hedrich über die Ambitionen der Hoffmann Group<br />
01 Borries Schüler, Vorstand strategisches Produktmanagement, und Steffen Hedrich, Director<br />
Drilling, sehen die Hoffmann Group mit den neuen Hochleistungswerkzeugen gut aufgestellt<br />
Die Hoffmann Group unterstreicht mit der ‚Garant Master’-Produktfamilie<br />
ihre Kompetenz bei Werkzeugen für die Hochleistungszerspanung.<br />
Borries Schüler, Vorstand strategisches Produktmanagement,<br />
und Steffen Hedrich, Director Drilling, erklären im Interview,<br />
wohin die Reise geht.<br />
Welche Strategie verfolgen Sie mit ihrer<br />
Produktfamilie für die Hochleistungszerspanung?<br />
Schüler: Mit der Produktfamilie ‚Garant<br />
Master’ geben wir unseren Kunden<br />
Orientierung bei der Werkzeugauswahl.<br />
Die Zerspanungsaufgaben der Anwender<br />
werden immer vielfältiger. Deshalb haben<br />
wir alle Highend-Werkzeuge der ‚Garant<br />
Master‘-Familie für ein bestimmtes<br />
Anwendungsfeld optimiert.<br />
Hedrich: Wir reduzieren mit der Produktfamilie<br />
Komplexität und machen unseren<br />
Kunden das Leben einfacher. Das jüngste<br />
Beispiel ist unser neuer universeller<br />
Hochleistungsgewindebohrer Garant<br />
MasterTap. Mit diesem Werkzeug bieten<br />
wir maximale Prozesssicherheit bei der<br />
Bearbeitung verschiedenster Materialien.<br />
Ein MasterTap ersetzt mehrere Gewindebohrer<br />
und vereinfacht die Werkzeugverwaltung.<br />
Das neue Werkzeug ist im Gegensatz zu<br />
den anderen ‚Master’ also nicht mehr<br />
speziell für die Stahlzerspanung<br />
optimiert?<br />
Schüler: Genau. ‚Garant Master‘ bedeutet<br />
im Grunde nur, dass der Kunde ein<br />
Highend-Werkzeug auf dem letzten Stand<br />
der Technik bekommt. Unsere ‚Master-<br />
Steel’ sind für die Stahlzerspanung<br />
konzipiert. Dabei verfolgen wir den<br />
Gedanken von Universal- und Spezialwerkzeugen<br />
aus einer Familie. Bei den<br />
Bohrern gibt es neben dem Vorschub-<br />
Champion Master Steel Feed den Master<br />
Steel Speed für maximale Schnittgeschwindigkeiten,<br />
bei den Fräsern kam<br />
nach dem klassischen Vierschneider mit<br />
dem Master Steel PickPocket ein<br />
dreischneidiges Multitalent für sämtliche<br />
Fräsdisziplinen auf den Markt und im<br />
November 2016 wurde die Familie durch<br />
den 5-schneidigen Hochleistungskordelfräser<br />
Master Steel SlotMachine mit<br />
Spezialgebiet ‚Vollnuten’ ergänzt. Als<br />
nächstes folgen nun weitere ‚Master‘ für<br />
andere Werkstoffe.<br />
Was macht den neuen MasterTap so<br />
besonders?<br />
Hedrich: Wir haben den MasterTap auf der<br />
Basis eines komplett neuen Entwicklungskonzepts<br />
für universell einsetzbare<br />
Gewindebohrer konstruiert. Dadurch ist es<br />
uns gelungen, das Werkzeug so zu<br />
gestalten, dass es Späne prozesssicher in<br />
einem extrem breiten Werkstoffspektrum<br />
abführen kann und keine Wickel- und<br />
Wirrspäne produziert. Das ist bei<br />
Gewindebohrern eine echte<br />
Herausforderung.<br />
Und wie ist es Ihnen gelungen, diese<br />
Herausforderung zu meistern?<br />
Hedrich: Wir haben die Schneidkantengeometrie<br />
verändert und die Spanräume<br />
6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
TITEL I FERTIGUNGSTECHNIK<br />
optimiert. Zusätzlich haben wir die Zahnrücken so konstruiert,<br />
dass die Späne gezielt abgeschert und die Spanwurzeln geglättet<br />
werden. Das macht das Werkzeug beim Reversieren in der<br />
Grundlochbearbeitung extrem prozesssicher – und das bei<br />
verschiedenen Materialien wie Stahl, Inox, Aluminium, Messing<br />
und Guss. Selbst in duktilen Kupferlegierungen entstehen präzise<br />
Gewinde ohne Axialverschnitt und in Al-Knetlegierungen sind<br />
dank der ultraglatten AlTiX-Hochleistungsbeschichtung hohe<br />
Schnittgeschwindigkeiten möglich. Um den Verschleiß bei der<br />
Bearbeitung hochfester Stahlwerkstoffe zu reduzieren, haben wir<br />
außerdem die Schneidkanten verrundet. Dadurch erzielen wir<br />
bis zu 30 Prozent längere Standzeiten im Vergleich zu konventionellen<br />
Universalgewindebohrer.<br />
02<br />
Mit dem MasterTap schlagen Sie also mehrere Fliegen mit einer<br />
Klappe. Was war der Anstoß für diese Entwicklung?<br />
Schüler: Als Händler bekommen wir viele Impulse aus dem Markt,<br />
die wir dann zu neuen Werkzeugideen verarbeiten. Unsere<br />
Kunden kommen aus den verschiedensten Branchen und auch<br />
bei den Unternehmensgrößen ist quasi alles dabei. Dadurch<br />
erhalten wir einen ganzen Strauß an Eindrücken und aus der<br />
Essenz dieser Gespräche entstehen Produkte, die möglichst vielen<br />
Kunden was bringen. Das ist nicht immer einfach, aber das ist<br />
unser Anspruch.<br />
03<br />
Und auf der Basis solcher Erfahrungen haben Sie den MasterTap<br />
entwickelt?<br />
Schüler: So ist es. Wir haben gesehen, wie umständlich es für viele<br />
Kunden ist, für die Gewindebearbeitung verschiedene Spezialwerkzeuge<br />
für ein derart begrenztes Einsatzgebiet vorhalten zu<br />
müssen. Wir haben uns dann überlegt, wie ein Gewindebohrer<br />
sein muss, damit er möglichst vielen Kunden möglichst viel<br />
bringt. Wenn es darum geht, neue Werkzeugideen zu entwickeln,<br />
sind wir in alle Richtungen offen. Die Idee für den Hochvorschubfräser<br />
Master Steel SlotMachine ist zum Beispiel aus der<br />
Erprobung eines Messmittels entstanden. Beim dreischneidigen<br />
VHM-Bohrer Master Steel Feed haben wir hingegen ein<br />
bestehendes Konzept optimiert. Dreischneidige Bohrer gibt es seit<br />
50 Jahren, aber sie waren nur bedingt einsetzbar.<br />
Hedrich: Durch die dritte Schneide haben diese deutlich mehr<br />
Vorschub. Bei langspanenden Materialien ist es jedoch schwierig,<br />
das erhöhte Zerspanvolumen durch die konstruktionsbedingt<br />
kleineren Spanräume auszubringen. Wir haben schließlich einen<br />
Weg gefunden, die Späne prozesssicher abzuführen. <strong>Der</strong> Master<br />
Steel Feed leistet bis zu 50 Prozent mehr Vorschub und bearbeitet<br />
auch langspanende Materialien wie X5CrNi18-10 und allgemeine<br />
Baustähle wie St37 zuverlässig.<br />
Sie haben vorhin gesagt, dass Sie mit der Produktfamilie ‚Garant<br />
Master‘ Universal- und Spezialwerkzeuge auf den Markt bringen<br />
wollen. Werden auch weitere Gewindewerkzeuge folgen?<br />
Hedrich: Ja, das ist unser Plan. Als Ergänzung zum MasterTap<br />
wird es demnächst eine neue VHM-Gewindefräserlinie , den<br />
sogenannten Garant MasterTM, geben. Dieses Werkzeug eignet<br />
sich zum Beispiel sehr gut für den Werkzeug- und Formenbau.<br />
Unsere Kunden werden durch den MasterTM von einem Technologiesprung<br />
bei der Gewindefräsbearbeitung profitieren.<br />
Schüler: Wir werden die ‚Garant Master‘-Produktfamilie kontinuierlich<br />
für neue Anwendungsgebiete und Werkstoffe erweitern. Es<br />
gibt sogar bereits Überlegungen in Richtung Superlegierungen.<br />
Damit unsere Kunden aus den neuen Hochleistungswerkzeugen<br />
das Optimum herausholen können, stehen ihnen unsere<br />
Anwendungstechniker beratend zur Seite. Unsere<br />
02 <strong>Der</strong> Hochleistungsgewindebohrer<br />
MasterTap ist das<br />
jüngste Mitglied der ‚Garant<br />
Master’-Produktfamilie. Es gibt<br />
ihn in 13 verschiedenen Formen,<br />
Toleranzen und Normen<br />
03 <strong>Der</strong> MasterTap erzielt<br />
herausragende Ergebnisse in<br />
einem breiten Werkstoffspektrum,<br />
darunter Stahl, Inox,<br />
Aluminium, Messing und Guss<br />
04 <strong>Der</strong> optimierte Zahnrücken<br />
gewährleistet den prozesssicheren<br />
Einsatz in unterschiedlichen<br />
Materialien. Er schert den<br />
Span optimal ab und glättet die<br />
Spanwurzel<br />
Anwendungstechniker haben oft selbst als Zerspaner gearbeitet<br />
und kennen die Probleme ihrer Kunden genau. Dadurch können<br />
sie bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs für ihre Prozesse<br />
kompetent unterstützen. Wir wollen in der Zerspanung ganz<br />
vorne mit dabei sein und mit unseren Hochleistungswerkzeugen<br />
sämtliche Anwendungsgebiete abdecken. Mit der ‚Garant<br />
Master‘-Familie haben wir aktuell einen echten Vorsprung im<br />
Markt.<br />
www.hoffmann-group.com<br />
04<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 7
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Hannover Messe und CeMAT <strong>2018</strong>:<br />
Die nächste Stufe von Industrie 4.0<br />
Unter dem Leitthema „Integrated Industry – Connect & Collaborate“<br />
stehen in diesem Jahr Hannover Messe und CeMAT, die vom 23. bis 27.<br />
April gemeinsam ihre Pforten öffnen. Dort können Besucher erleben, wie<br />
die Vernetzung in der Industrie ganz neue Formen des Wirtschaftens, des<br />
Arbeitens und der Kollaboration schafft.<br />
und damit kostengünstiger produzieren zu<br />
können. Auf der CeMAT lässt sich diese Verschmelzung<br />
direkt erleben. „Angesichts der<br />
rasanten Vernetzung von Logistik und Produktionsprozessen<br />
bieten wir den Besuchern<br />
aus aller Welt einen noch nie da gewesenen<br />
Überblick über die Lösungen für<br />
die Zukunft der Logistik“, so Köckler.<br />
Das Zusammenspiel von Automatisierungstechnik,<br />
Plattformen und maschinellem<br />
Lernen hebt Industrie 4.0 auf<br />
die nächste Stufe“, sagt Dr. Jochen Köckler,<br />
Vorsitzender des Vorstands der Deutschen<br />
Messe AG. Die Fabriktechnik wird immer<br />
leistungsfähiger, industrielle IT-Plattformen<br />
drängen auf den Markt, Zulieferunternehmen<br />
sind mit ihren Kunden digital<br />
verbunden. Hinzu kommen Machine-<br />
Learning-Ansätze, die Maschinen und Roboter<br />
in die Lage versetzen, Entscheidungen<br />
zu treffen. „Die Hannover Messe ist<br />
der Ort, um die rasante Entwicklung von<br />
Industrie 4.0 und ihren Nutzen zu erleben“,<br />
betont Köckler. „Die führenden Hersteller<br />
von Automatisierungstechnik, die<br />
weltweit wichtigsten Robotik-Unternehmen<br />
sowie globale IT- und Software-Konzerne<br />
machen Hannover zum globalen<br />
Hotspot für Industrie 4.0.“<br />
Rasante Vernetzung von Produktions-<br />
und Logistikprozessen<br />
Im Rahmen von Industrie 4.0 verändern<br />
sich auch die Produktionslogistik und die<br />
Anforderungen an Logistikunternehmen.<br />
Es geht darum, komplexe Prozesse zu beherrschen<br />
und effizient zu gestalten. Künftig<br />
werden neue Logistik-Prozesse notwendig,<br />
die der hohen Komplexität von Lieferketten<br />
gerecht werden. Dies beginnt bereits<br />
im automatisierten Lager, wo die Abläufe<br />
von Softwareprogrammen gesteuert werden,<br />
Roboter rund um die Uhr eigenständig<br />
durch die Hallen navigieren und Waren zur<br />
richtigen Zeit in der richtigen Menge zum<br />
Zielort bringen.<br />
Produktions- und Logistikprozesse werden<br />
immer enger intelligent miteinander<br />
vernetzt, um noch effizienter und flexibler<br />
Industrie 4.0 trifft Logistik 4.0<br />
Innovationsplattform für Trends<br />
Darüber hinaus werden auch die mehr als<br />
80 begleitenden Foren und Kongresse das<br />
Leitthema „Integrated Industry – Connect &<br />
Collaborate“ aufgreifen und damit die<br />
Hannover Messe einmal mehr zur Innovationsplattform<br />
für Trends machen.<br />
Bilder: Deutsche Messe<br />
www.hannovermesse.de<br />
www.cemat.de<br />
Unter dem Leitthema „Integrated Industry“ ist die Hannover Messe der globale<br />
Hotspot für alle Themen rund um die Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0)<br />
und der Energiesysteme (Integrated Energy). Sie vereint fünf Leitmessen an einem<br />
Ort: Industrial Automation, Motion & Drives, Digital Factory, Energy, Industrial<br />
Supply und Research & Technology. Mexiko ist in diesem Jahr das Partnerland der<br />
Hannover Messe.<br />
Die CeMAT – Weltleitmesse für Intralogistik und Supply Chain Management – wird<br />
gemeinsam mit der Hannover Messe veranstaltet. Ob Gabelstapler und Flurförderzeuge,<br />
vollautomatisierte Förderanlagen, Krane, Hebezeuge und Hubarbeitsbühnen,<br />
Regal- und Lagersysteme oder neueste Systemsteuerungen und Entwicklungen aus<br />
dem Logistics-IT-Bereich – auf der CeMAT sind alle Bereiche der Intralogistik vertreten.<br />
Auto-ID-Systeme, Roboterlogistik und Verpackungstechnik runden das Bild ab.<br />
8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Lösungen für Simulations- und<br />
Steuerungsaufgaben aus einer Hand<br />
Die ISG Industrielle<br />
Steuerungstechnik<br />
GmbH<br />
hat die neueste<br />
Version ihres<br />
Simulationssystems<br />
ISG-virtuos<br />
vorgestellt. Die<br />
Hardware-in-<br />
the-Loop-<br />
Simulation<br />
realisiert digitale<br />
Zwillinge, die nicht von realen Maschinen zu unterscheiden sind.<br />
Die erstellten Simulationen sichern nicht nur Anlagenauslegungen<br />
ab, sie ermöglichen auch die reale Inbetriebnahme an<br />
virtuellen Komponenten. Zudem sind sie als Schattenanlagen zur<br />
Serviceunterstützung einsetzbar.<br />
Darüber hinaus präsentiert die ISG Industrielle Steuerungstechnik<br />
GmbH die neueste Version des Steuerungskerns<br />
ISG-kernel. Dieser steuert als Softwarelösung Maschinen und<br />
Anlagen in den Bereichen CNC, Robotik und Motion Control<br />
(PLCopen). <strong>Der</strong> universell einsetzbare Steuerungskern<br />
beinhaltet nicht nur allgemeine Bewegungsfunktionen,<br />
sondern darüber hinaus auch technologiespezifische<br />
Erweiterungen für das HSC-Fräsen, Drahterodieren,<br />
Wasserstrahlschneiden etc.<br />
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Vom NH-Sicherungs-Lasttrenner zum<br />
Energiedatenmanagement<br />
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Sowohl Großbetriebe als auch kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) sind mittlerweile dazu<br />
verpflichtet, je nach Gesetzeslage – relevant sind etwa<br />
das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) sowie die<br />
ISO 50001 – Audits und daraus abgeleitete<br />
Maßnahmen zur Einsparung von Energie umzusetzen. Häufig<br />
bedeutet die Umstellung auf ein digitales Messsystem jedoch<br />
einen hohen Aufwand: Vielerorts ist für die entsprechenden<br />
Geräte kein oder kaum Platz vorhanden, sodass größere<br />
Umbaumaßnahmen notwendig sind, bevor die Systeme installiert<br />
werden können. Die KBR GmbH bietet nun in Kooperation mit<br />
der Efen GmbH eine einfache Lösung an: Wurden in einem<br />
Unternehmen die NH-Sicherungs-Lasttrenner verbaut, können<br />
diese mittels Silas Smart Upgrade Kit schnell und platzsparend<br />
aufgerüstet werden. Damit kann der Energieverbrauch rund um<br />
die Uhr gemessen und überwacht werden. Auswerten lassen sich<br />
die Daten anschließend über die Energiedatenmanagement-<br />
Software visual energy von KBR, die<br />
durch neue Updates noch<br />
benutzerfreundlicher gemacht<br />
wurde. Über die Kooperation sowie<br />
die erweiterte Version von visual<br />
energy können sich Besucher auf<br />
der diesjährigen Hannover Messe<br />
informieren.<br />
Hannover Messe: Halle 13, Stand E10; Halle 13, Stand E81<br />
www.kbr.de<br />
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Software-<br />
Lösungen<br />
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Bluhm.indd 1 14.03.<strong>2018</strong> 11:39:29<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 9
LIVE@<br />
01 Mit smart plastics überwachen<br />
sich die drylin Linearführung, die Energiekette<br />
und die Leitung permanent<br />
selbst und ermöglichen so eine vorausschauende<br />
Planung von Wartung<br />
und Austausch<br />
02 Das isense CF.Q ermittelt die Daten<br />
der chainflex Leitungen, während das<br />
isense EC.W den Abrieb der e-kette misst<br />
01<br />
03 Beim isense EC.RC überprüfen<br />
verschiedene Sensoren durchgehend den<br />
betriebsgemäßen Lauf der Energiekette.<br />
Ein einziges Kommunikationsmodul<br />
kann gleichzeitig viele e-ketten und<br />
Leitungen überwachen<br />
Mit Smart Plastics gegen Stillstand<br />
Mit intelligenten Kunststoffmodulen Wartungskosten senken und Produktionsausfälle verhindern<br />
Als ein Bestandteil von Industrie 4.0<br />
gilt die vorausschauende Wartung<br />
oder auch Predictive Maintenance.<br />
Für diesen Bereich hat igus unter<br />
dem Begriff „isense“ eine Produktfamilie<br />
mit Sensoren und Überwachungsmodulen<br />
entwickelt, die<br />
Kunststoffkomponenten von<br />
Energieketten, Leitungen sowie<br />
Gleitlagerprodukte intelligent<br />
machen.<br />
Die smart plastics helfen dabei, ungeplante<br />
Anlagenstillstände und damit<br />
teure Produktionsausfälle zu vermeiden.<br />
„Dank der digitalen Vernetzung von Maschinen<br />
und Produkten ist es möglich, laufend<br />
den Zustand der Komponenten zu erfassen<br />
und zu informieren, sobald eine Reparatur<br />
oder ein Austausch erforderlich ist“,<br />
erklärt Michael Blaß, Prokurist e-kettensysteme<br />
bei igus.<br />
Bei Energiekettensystemen erledigt dies<br />
beispielsweise der isense-EC.M-Sensor, der<br />
auf dem Mitnehmer der Kette montiert wird<br />
und eigenständig dessen Zustand über Beschleunigung,<br />
Geschwindigkeit, Temperatur<br />
und zurückgelegte Zyklen aufnimmt.<br />
Daraus kann die zurückgelegte Strecke sowie<br />
die verbleibende Standzeit des Systems<br />
abgeleitet werden. Mit dem optimierten<br />
isense EC.W Sensor wird bei gleitenden e-<br />
ketten-Anwendungen beispielsweise auf<br />
Kranen, Portalen oder Verfahrachsen der<br />
Abrieb an den Verschleißzugaben prozentgenau<br />
ermittelt.<br />
Sofortiger Stopp bei<br />
Zwischenfällen<br />
Für unmittelbar auftretende und unvorhersehbare<br />
Vorfälle hat igus das isense-EC.B-<br />
Modul entwickelt. Es ermittelt den Bruch eines<br />
Kettenglieds durch Unfälle oder Vandalismus.<br />
Das Modul besteht aus einem Polymerdraht<br />
in Spezialtrennstegen und einer<br />
Sensoreinheit. Die Information aus der Sensoreinheit<br />
kann entweder von der Auswerteinheit<br />
isense EC.B, die Teil des IoT-Netzwerks<br />
sein kann, ausgelesen werden, oder<br />
die Sensoreinheit wird direkt an das kundenseitige<br />
System angeschlossen.<br />
Dieses System befindet sich beispielsweise<br />
bei einem österreichischen Automobilzulieferer<br />
im Einsatz. In dessen Hallenportal<br />
zum automatisierten Handling von Motorenblöcken<br />
kam es in der Vergangenheit dazu,<br />
dass es bei optischen Kontrollen der<br />
Energiekettensysteme keine Beanstandungen<br />
gab, aber zwei Wochen später die Kette<br />
ausfiel. Durch die Bruchüberwachung kann<br />
dies nun verhindert werden.<br />
Ein System mit der Bezeichnung PPDS<br />
(Push/Pull Force Detection System) wird bereits<br />
seit 2010 weltweit an hunderten Krananlagen<br />
zur Erkennung ungewöhnlicher Betriebszustände<br />
eingesetzt. Eine am Mitnehmer<br />
der e-kette angebrachte Kraftsensorik<br />
misst kontinuierlich die im Betrieb anfallenden<br />
Zug- und Schubkräfte und gleicht diese<br />
mit den gespeicherten Sollwerten ab. Im Störungsfall<br />
erfolgt je nach kundenseitiger Einstellung<br />
eine sofortige Abschaltung der Anlage,<br />
bevor weitere kapitale Schäden am e-<br />
kettensystem auftreten.<br />
Dieses bewährte PPDS-Konzept wurde<br />
nun unter der Bezeichnung isense EC.P in<br />
das isense-Konzept integriert. Die Module<br />
können zusätzlich drahtlos via WLAN oder<br />
drahtgebunden (CAN-Bus) eingebunden<br />
werden und helfen somit, auch die präventiven<br />
Wartungsempfehlungen zu verbessern.<br />
Für Energieketten und insbesondere in<br />
Führungsrinnen bei langen Verfahrwegen<br />
bietet isense EC.RC (e-chain Run Control)<br />
einen zuverlässigen Aufstiegsschutz im Falle<br />
einer Blockade. Sensoren messen und überprüfen<br />
dabei durchgehend die Position der<br />
Energiekette. Auf diese Weise wird bei mechanischen<br />
Störungen ein Aufsteigen der<br />
Kette bzw. das Weiterlaufen der Anlage verhindert.<br />
Damit gehören Totalschäden der<br />
10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
03<br />
02 Auf den<br />
Punkt gebracht<br />
Kette oder ein elektrisches Abschalten (beispielsweise<br />
durch Leitungsschäden) der<br />
Vergangenheit an.<br />
Intelligenz für dynamische<br />
Leitungen<br />
Mit dem neuen isense CF.Q Hutschienenmodul<br />
werden auch chainflex-Leitungen,<br />
die von igus speziell für den bewegten Einsatz<br />
in Energieketten entwickelt wurden,<br />
„intelligent“. Basierend auf der Erfahrung<br />
aus tausenden Tests im Labor für dynamische<br />
Leitungen empfehlen sie dem Anwender<br />
einen Austausch, bevor die Änderungen<br />
der elektrischen Eigenschaften zu einem<br />
Anlagenstillstand führen. Durch kontinuierliche<br />
Messung der elektrischen<br />
Eigenschaften in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur<br />
und der Zyklenzahl wird<br />
ein möglicher Ausfall der Leitung rechtzeitig<br />
vorhergesagt. Fortlaufende Tests im<br />
Testlabor und in Kundenanwendungen helfen<br />
dabei, die Analyse der Messwerte immer<br />
präziser zu gestalten.<br />
Auch Gleitlagertechnik<br />
wird smart<br />
Auch aus der Gleitlagertechnik, dem zweiten<br />
großen Geschäftsbereich von igus, gibt<br />
es Mitglieder in der isense-Familie. Mit<br />
dem isense-PRT.W- und dem<br />
isense-DL.W-Modul lassen sich der Abrieb<br />
und somit die verbleibende Lebensdauer<br />
an iglidur PRT Polymer-Rundtischgleitlagern<br />
bzw. an drylin-Linearführungen messen.<br />
Per Funk werden die Zustandsdaten an<br />
den Anwender weitergegeben, der dadurch<br />
jederzeit und von überall die Möglichkeit<br />
hat, zum richtigen Zeitpunkt einzugreifen.<br />
Einfach nachrüstbar sind diese Module<br />
als leichte und robuste Kunststoffelemente<br />
auch für ein Retrofit<br />
und eine Vielzahl von Anwendungen<br />
geeignet, beispielsweise in der Verpackungstechnik,<br />
aber auch in der Montageautomation,<br />
etwa in Automobilwerken<br />
oder in der Fertigung von Elektronikartikeln.<br />
Sammeln und Auswerten<br />
von Maschinendaten<br />
In Industrie-4.0-Netzwerken können isense-Produkte<br />
sämtliche erhobenen Daten<br />
anonymisiert über einen icom-Datenkonzentrator<br />
an einen zentralen igus-Datenspeicher<br />
senden. Das weiterentwickelte<br />
icom-Modul kommuniziert nun weitgehend<br />
kabellos. Unter anderem auch dadurch,<br />
dass für mehrere Systeme nur noch<br />
ein einziges icom-Modul benötigt wird,<br />
lässt es sich noch einfacher in die bestehende<br />
Produktion integrieren.<br />
Zusätzlich haben Anwender nun optional<br />
die Möglichkeit, datengenerierende<br />
Einheiten anderer Hersteller, die den Status<br />
überwachen, mit dem icom-Modul zu<br />
verbinden. Aus diesen Daten wird mit den<br />
igus-Machine-Learning-Modellen eine<br />
Verschleißprognose berechnet, die die tatsächlichen<br />
Nutzungsmuster berücksichtigt.<br />
Die Präzision der über ein Webinterface<br />
dargestellten Wartungsempfehlungen<br />
wird somit kontinuierlich verbessert. <strong>Der</strong><br />
Anlagenbetreiber kann so geplante Produktionsunterbrechungen<br />
nutzen, die präzisen<br />
präventiven Wartungsempfehlungen<br />
umsetzen und dadurch seine Geschäftsprozesse<br />
optimieren. Somit können die Instandhaltungs-<br />
und Servicekosten weiter<br />
Zur Produktfamilie isense gehören<br />
Sensoren und Überwachungsmodule, die<br />
Kunststoffkomponenten von Energieketten,<br />
Leitungen sowie Gleitlagerprodukte intelligent<br />
machen. Durch isense kommunizieren<br />
die intelligente e-kette, Leitung und<br />
Linearführung mit dem Anwender und<br />
informieren ihn über ihren Zustand<br />
und mögliche Instandhaltungstermine.<br />
gesenkt und die Qualität der Fertigung gesteigert<br />
werden.<br />
Das Sammeln und Auswerten von Maschinendaten<br />
ist dabei ein wichtiger Eckpfeiler<br />
für eine höhere Planungssicherheit<br />
und effiziente Wartung in der Fabrik der Zukunft.<br />
Vergleichbar einem weltweiten Testlabor<br />
wird es durch die Analyse und Auswertung<br />
konkreter Daten unterschiedlichster<br />
Anwendungen ermöglicht, zahlreiche<br />
statistische Werte ermitteln, die einerseits<br />
noch genauere Vorhersagen erlauben und<br />
andererseits auch wieder in die Forschung<br />
und Entwicklung neuer Produkte zurückfließen<br />
können.<br />
Hannover Messe: Halle 17, Stand H04 und<br />
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www.igus.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 11
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Ziehen,<br />
drücken,<br />
biegen, …<br />
Welches Materialprüfsystem<br />
ist das passende?<br />
LIVE@<br />
01 Die servohydraulische<br />
Prüfmaschine<br />
HB3500 ist für große<br />
Bauteile ausgelegt<br />
Mechanische Prüfungen von Bauteilen und<br />
Komponenten spielen eine zentrale Rolle in der<br />
Produktentwicklung und Qualitätssicherung.<br />
Angefangen von der klassischen Zug- und<br />
Druckprüfung reichen sie über die Messung der<br />
Biege- und Torsionsfestigkeit bis hin zur<br />
Ermüdungsprüfung – auch bei hohen und<br />
tiefen Temperaturen. Welche Prüfmaschine<br />
für welche Anwendung? Diese Frage wird<br />
nachfolgend beantwortet.<br />
Welche Prüfmaschine eingesetzt wird,<br />
hängt unter anderem davon ab, ob es<br />
sich um eine statische und/oder dynamische<br />
Prüfung handelt und welcher Kraftund<br />
Frequenzbereich benötigt wird. Mit<br />
vier unterschiedlichen Technologien,<br />
einem Belastungsbereich von 0,5 bis<br />
2500 kN und Frequenzen von 1 bis 285 Hz<br />
bietet das Unternehmen Zwick Roell ein<br />
Portfolio an, das die meisten Anforderungen<br />
der Industrie abdeckt.<br />
Servohydraulische<br />
Prüfmaschinen<br />
Autor: Dr. Peter Stipp, awikom gmbh<br />
Die Bestimmung der Materialermüdung<br />
und Lebensdauer ist die Aufgabe dynamischer<br />
Prüfmaschinen. Als Ermüdung<br />
bezeichnet man die Alterung eines Materials<br />
unter wiederholter oder wechselnder<br />
Belastung, deren Intensität nicht ausreicht,<br />
um ein Versagen des Materials durch einen<br />
einzelnen Belastungsschritt zu erreichen.<br />
Das breiteste Anwendungsfeld zur Prüfung<br />
der Materialermüdung bieten servohydraulische<br />
Prüfmaschinen. Die von<br />
Zwick Roell angebotenen Systeme reichen<br />
von 5 bis 2 500 kN, der Frequenzbereich bis<br />
100 Hz. Die Lastrahmen wurden extra für<br />
die besonderen Anforderungen verschiedener<br />
Verfahren der Ermüdungsprüfung konzipiert.<br />
Zu nennen sind hier beispielsweise<br />
Wöhlerversuch (Dauerschwingversuch),<br />
Bruchmechanik und Low Cycle Fatigue<br />
(LCF).<br />
Typische Anwendungen für servohydraulische<br />
Prüfmaschinen sind LCF-<br />
Versuche. Hierbei wird das Material bei einer<br />
meist erhöhten Temperatur zyklisch bis zu<br />
einer geringen plastischen Verformung hin<br />
belastet. Das Material der Probe hält bei dieser<br />
Belastungsart nur wenige tausend Lastwechsel<br />
aus. Dabei sind die Prüfmaschine<br />
bzw. der Regler besonders gefordert, da sich<br />
beim Übergang von der elastischen zur plastischen<br />
Verformung die Steifigkeit der Probe<br />
dramatisch ändert und der Regler sehr<br />
schnell reagieren muss, um z.B. eine präzise<br />
Messung der Dehnungszunahme zu garantieren.<br />
Hierzu stehen bei Zwick Roell berührende<br />
und berührungslose Längenänderungsaufnehmer<br />
zur Verfügung. Sie erlauben<br />
eine hochpräzise Dehnungsmessung<br />
und erfassen Verformungen in elastischen<br />
und plastischen Bereichen während des gesamten<br />
Zugversuches bis zum Probenbruch.<br />
Elektromechanische und elektrodynamische<br />
Systeme<br />
Elektromechanische Prüfsysteme (EM)<br />
haben im Vergleich zu servohydraulischen<br />
Systemen zwar den Vorteil, dass sie keine<br />
Materialeigenschaften von Metallen,<br />
Kunststoffen und Composites sind<br />
ausschlaggebend für die Qualität von<br />
Bauteilen und Komponenten. Um ein<br />
Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
bei statischen und dynamischen Untersuchungen<br />
zu erreichen, ist es essentiell die<br />
richtige Prüftechnologie mit dem<br />
passenden Kraft- und Frequenzbereich<br />
auszuwählen.<br />
hydraulischen Anschlüsse benötigen, sie<br />
sind aber primär für rein statische Prüfanwendungen<br />
wie klassische Zug-, Druckund<br />
Biegeversuche ausgelegt. Dafür bieten<br />
sie einen nahezu wartungsfreien AC-<br />
Antrieb mit den Vorteilen einer digitalen<br />
Steuerung. Das Resultat, insbesondere bei<br />
Zugversuchen, ist ein hohes Maß an Kontrolle<br />
und Präzision bei der Dehnraten-Messung.<br />
Zudem sorgt ein innovatives Motorfeedback-System<br />
für ausgezeichnete<br />
Gleichlaufeigenschaften, auch bei geringen<br />
Geschwindigkeiten.<br />
Die Kräfte der EM-Maschinen von Zwick<br />
Roell liegen mit 0,2 bis 2 500 kN in einem<br />
ähnlichen Bereich wie servohydraulische<br />
Lösungen, der Frequenzbereich bis 1 Hz<br />
liegt aber deutlich tiefer. EM-Prüfmaschinen<br />
sind mit einem biegesteifen Hohlprofil<br />
mit Führungszylinder und einer langen,<br />
präzisen Traversenführung ausgestattet.<br />
Das minimiert unerwünschte mechanische<br />
Einflüsse auf die Probe.<br />
Eine weitere ölfreie Alternative ist die rein<br />
elektrisch betriebene LTM-Reihe mit Linearmotor.<br />
Die Kräfte der Prüfmaschinen<br />
liegen mit 5 und 10 kN zwar deutlich tiefer<br />
12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
als die der EM- und servohydraulischen<br />
Lösungen, erreichen mit 100 Hz aber hohe<br />
Frequenzen. Die Positioniergenauigkeit liegt<br />
bei +/-2 μm, der Kolbenhub bei 60 mm.<br />
Dank des breiten Geschwindigkeitsbereichs<br />
mit Werten von 1 mm/min bis 1,5 m/s<br />
lassen sich bei Bedarf auch langsame statische<br />
Material- und Bauteilprüfungen durchführen.<br />
Gerade bei geringen Geschwindigkeiten<br />
bietet der patentierte elektrodynamische<br />
Antrieb eine besonders hohe Laufruhe.<br />
Hinzu kommt eine geringe Reibung durch<br />
die gleitgelagerte Kolbenstange, was Stick/<br />
Slip-Effekte minimiert und die Prüfergebnisse<br />
bei geringen Amplituden verbessert.<br />
Dank des ölfreien Antriebs ist die neue<br />
Entwicklung auch für den Einsatz in der Medizintechnik<br />
geeignet. Typische Beispiele<br />
sind Ermüdungsprüfungen von Hüftgelenk-,<br />
Knie- und Zahnimplantaten. Für Komfort<br />
und Sicherheit sorgen die motorisch verstellbare<br />
und elektrisch überwachte Klemmung<br />
der Traverse. <strong>Der</strong> sichere Einrichtbetrieb<br />
nach EN 60204-1 reduziert die Geschwindigkeit<br />
auf 10 mm/s. Eine Standardkühlung<br />
über die Umgebungsluft ist integriert.<br />
Magnet-Resonanz-<br />
Prüfmaschinen<br />
Für dynamische Untersuchungen mit<br />
Frequenzen deutlich über 100 Hz sind die<br />
Magnet-Resonanz-Prüfmaschinen von<br />
Zwick Roell ausgelegt, bekannt auch als<br />
Hochfrequenzpulsatoren oder Vibrophore.<br />
Ihre Kräfte reichen von 50 bis 1 000 kN, der<br />
Frequenzbereich von 30 bis 285 Hz. Sie sind<br />
speziell für starre Metall- oder Keramikproben<br />
entwickelt und können unter Belastung<br />
auch Spannungszyklen mit geringer Amplitude<br />
induzieren, die denen in Flugzeuganwendungen<br />
ähnlich sind.<br />
Die neuen Vibrophore verwenden einen<br />
Elektroantrieb für die kontrollierte statische<br />
Belastung und einen Magnet-Resonanz-<br />
Antrieb für die kontrollierte dynamische<br />
Belastung. Das ermöglicht sowohl dynamische<br />
HCF-Auswertungen als auch rein statische<br />
Prüfungen. Mit bis zu acht Frequenzschritten<br />
können die Prüfungen auch Änderungen<br />
wie den teilweisen Drehmomentverlust<br />
durch Temperatureffekte simulieren<br />
oder eine zusätzliche Systemdämpfung bieten,<br />
falls die Erwärmung des Bauteils während<br />
der Prüfung ein Problem darstellt.<br />
Magnet-Resonanz-Prüfmaschinen sind<br />
besonders zuverlässig und wartungsarm,<br />
da nur wenige Teile einem mechanischen<br />
Verschleiß ausgesetzt sind. Zudem verbrauchen<br />
sie lediglich 2 % der Energie und<br />
nur 20 bis 40 % der Zeit, die eine servohydraulische<br />
Maschine für die gleiche Anzahl<br />
von Zyklen benötigt. Diese schnelle<br />
Prüffähigkeit ist besonders relevant in einer<br />
Produktionsumgebung, in der mehrere Proben<br />
jedes Loses erfolgreich geprüft werden<br />
müssen, bevor das Los zur Benutzung freigegeben<br />
werden kann.<br />
Hannover Messe: Halle 27, Stand H75<br />
www.zwick.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
02 Ermüdungsprüfung an einer Kette mit<br />
einem Vibrophore 100<br />
03 Dank des ölfreien Antriebs ist die<br />
elektrodynamische Prüfmaschine LTM 10 kN<br />
auch für den Einsatz in der Medizintechnik<br />
geeignet<br />
Wir machen Ihre<br />
Maschine sicher.<br />
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PROTECT PSC1.<br />
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02 03
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Industrie 4.0 Maturity Index<br />
Mit individueller Roadmap zur vernetzten Produktion<br />
Die sechs Reifegrade des Maturity Index<br />
(Quelle: FIR e.V. an der RWTH Aachen)<br />
Produzierende Unternehmen<br />
könnten mit digitalisierten Prozessen<br />
bis zu 25 Prozent Energie<br />
und Material einsparen [1]. Oft<br />
fehlt allerdings ein systematisches<br />
Vorgehen oder es bleiben Fragen zu<br />
den Teilschritten und deren<br />
Priorisierung offen. Hilfreich ist hier<br />
ein Leitfaden, anhand dessen sich<br />
Industrie-4.0-Anwendungen<br />
erfolgreich implementieren lassen.<br />
Unternehmen, die ihre Produktion zukunftsfähig<br />
aufstellen wollen, können<br />
den acatech Industrie 4.0 Maturity Index<br />
nutzen. Dieser wurde von der Deutsche<br />
Akademie der Technikwissenschaften e.V.<br />
acatech zusammen mit führenden deutschen<br />
Universitäten und Industriepartnern<br />
entwickelt – darunter auch TÜV Süd. Die<br />
Prüfer und Zertifizierer haben insbesondere<br />
ihr Know-how bei der Industrial IT-Security<br />
nach dem Standard IEC 62443 eingebracht.<br />
<strong>Der</strong> Index erfasst als mehrdimensionales<br />
Reifegradmodell nicht nur den<br />
Stand bei der digitalen Transformation.<br />
Auch lassen sich individuelle Roadmaps<br />
Autor: Dr. Bertolt Gärtner, President & CEO,<br />
TÜV SÜD ATISAE, Tres Cantos (Madrid)<br />
zum Implementieren der zugehörigen<br />
Technologien entwickeln. <strong>Der</strong> Index ist insbesondere<br />
für kleinere und mittlere Unternehmen<br />
geeignet, die sehr schnell in die<br />
Umsetzung für eine agile und lernende Organisation<br />
kommen wollen.<br />
Monitoring erhöht Liefertreue,<br />
Flexibilität und Effektivität<br />
Eine solche Roadmap hat z. B. ein Zulieferer<br />
für Energie- und Signaltechnik umgesetzt.<br />
Mit insgesamt mehr als 4 000 Mitarbeitern<br />
stellt das Unternehmen verteilt über<br />
zahlreiche Produktionsstätten Steck-, Anschluss-<br />
und Netzwerksysteme her, die zur<br />
Automatisierung verwendet werden. Das<br />
Unternehmen hat in den vergangen Jahren<br />
seine IT-Infrastruktur ausgebaut, ein digitales<br />
Abbild der Produktion geschaffen und<br />
aktuell gehalten. In nur vier Tagen konnte<br />
dieser Basis der Stand der Produktion<br />
evaluiert werden.<br />
Als Pilotprojekt dienten verschiedene über<br />
die Standorte verteilte Stanzschneiden. Sie<br />
wurden mit Körperschall-Sensoren ausgestattet,<br />
die Vibrationen messen können. Dadurch<br />
ließ sich ihr Zustand genauer überwachen<br />
und die Anlagen bedarfsgerechter instand<br />
halten. Bisher wurden die Prozesse<br />
aber nur lokal verbessert. Durch vernetzt<br />
ausgewertete Daten lassen sich die Effekte<br />
einzelner Optimierungen anhand konkreter<br />
Kennzahlen über die Produktionslinien hinweg<br />
vergleichen. Die beste Instandhaltungsmaßnahme<br />
kann dann übergreifend ausgerollt<br />
und weiter beobachtet werden.<br />
Im vorliegenden Fall umfasste die Roadmap<br />
über dreißig Maßnahmen, mit denen<br />
sich die Effektivität der bereits digital überwachten<br />
Anlagen weiter deutlich steigern<br />
ließ. Das hat auch die Liefertreue und Flexibilität<br />
der Produktion verbessert.<br />
Transformation zur agilen und<br />
lernenden Organisation<br />
Voraussetzung dafür ist die Transformation<br />
des Unternehmens in eine agile und lernende<br />
Organisation. Diese muss in der Lage<br />
sein, schnelle Entscheidungen zu treffen,<br />
um ihre Produkte auch künftig wettbewerbsfähig<br />
zu halten. Dabei ist sie oft auf<br />
Daten angewiesen, die die Hersteller der<br />
Sensoren und Komponenten bereitstellen.<br />
TÜV Süd unterstützt Unternehmen hier unabhängig<br />
von der eingesetzten Technologie<br />
mit fachübergreifendem Know-how.<br />
Quellen:<br />
[1] Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0“<br />
im Auftrag vom VDI Zentrum für Ressourceneffizienz<br />
[2] Studie „Which Companies Are the Real<br />
Champions of Building the Digital Future“ der<br />
Boston Consulting Group<br />
www.tuev-sued.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
Kompetenz in Safety at Work und<br />
Industrie 4.0<br />
Das Gefährliche am Risiko<br />
ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />
wie man mit ihm umgeht.<br />
LIVE@<br />
In den Mittelpunkt seines diesjährigen Messeauftritts<br />
in Hannover stellt der Sensorexperte Leuze electronic<br />
seine Kompetenz in Safety at work. Auf Basis seiner<br />
Sicherheits-Lichtvorhänge MLC entwickelte der<br />
Optosensorikhersteller mit Smart Process Gating eine<br />
Alternative zum Mutingverfahren, die keine signalgebenden<br />
Sensoren benötigt. Als weiteres Safety-Highlight wird der<br />
Sicherheits-Laserscanner RSL 400 präsentiert. Dessen neue<br />
Profinet/PROFIsafe-Varianten lassen sich einfach in industrielle<br />
Netzwerke integrieren. Ebenso neu ist die Kombination der<br />
RSL-Sicherheitstechnik mit einer hochwertigen Messwertausgabe<br />
für die Navigation von Automated Guided Vehicles (AGVs). Neben<br />
dem Thema Safety stellen smarte Industrie 4.0-Lösungen einen<br />
weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts in Hannover dar.<br />
Anhand von praktischen Beispielen zeigt Leuze electronic, wie<br />
Condition Monitoring und Predicitive Maintenance funktionieren.<br />
Hierfür stellt der Sensorhersteller unter anderem erstmals eine<br />
intelligente Sensorleitung mit „SmartCore-Technologie“ vor.<br />
Damit ist es möglich, einen drohenden Aderbruch präventiv und<br />
noch bevor die Sensorleitung ganz ausfällt zu erkennen. Auch<br />
zeigt Leuze electronic, wie Sensordaten mittels OPC UA und<br />
Cloudservices über verschiedene Standorte, Applikationen und<br />
Unternehmensgrenzen hinweg global vernetzt und verfügbar<br />
gemacht werden können.<br />
Darüber hinaus wird gezeigt,<br />
wie durch den Einsatz einer<br />
Augmented Reality Datenbrille<br />
die Inbetriebnahme für<br />
den Einrichter vereinfacht<br />
werden kann.<br />
Hannover Messe: Halle 9, Stand F68<br />
www.leuze.com<br />
Retrofit macht Werkzeugmaschinen<br />
energieeffizienter<br />
LIVE@<br />
Den Betrieb von bestehenden Werkzeugmaschinen<br />
energieeffizienter machen kann ein Retrofit der<br />
Hydraulik zum Betätigen von Spannstöcken,<br />
Kraftspannfuttern sowie Klemmen von Schlitten und<br />
Reitstöcken. Von Nachi gibt es dafür die Hydraulikaggregate<br />
NSPi. Sie erzeugen nur den exakt benötigten Volumenstrom<br />
und Druck. Elektromotor und Hydraulikpumpe sind direkt<br />
verbunden. Das reduziert Reibungsverluste. Die einstellbare<br />
Flügelzellenpumpe ist mit einer Druckwaage ausgestattet.<br />
Dadurch lässt sich der Volumenstrom anpassen. Muss die<br />
Hydraulik lediglich den Druck halten, fließt außer einer geringen<br />
internen Leckagemenge kein Öl. Benötigt dagegen die Hydraulik<br />
einen größeren Volumenstrom, z. B.<br />
beim Öffnen oder Schließen von<br />
Spannbacken, wird die<br />
Flügelzellenpumpe innerhalb<br />
kürzester Zeit entsprechend<br />
eingestellt. <strong>Der</strong> Hersteller bietet<br />
auch Hydraulikaggregate speziell<br />
für Umformmaschinen an, z. B.<br />
Abkantpressen.<br />
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www.nachi.de<br />
Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />
Brände erkennen<br />
Brände löschen<br />
Schäden verhindern<br />
Wir realisieren kundenspezifische Schutzkonzepte für<br />
Absaugleitungen, Filter, Silos und Bearbeitungsmaschinen<br />
sowie für viele andere Produktionsbereiche.<br />
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www.tbelectronic.eu
SPEZIALEINSATZ I SERIE<br />
Ausflug ins Weltall<br />
Erlebnispark automatisiert NASA-Simulator mit moderner Technik<br />
LIVE@<br />
Im Erlebnispark „Euro Space Center“ im belgischen<br />
Transinne steht neben diversen Simulatoren der<br />
originale Mehrachsenstuhl der NASA aus den 1960er<br />
Jahren, auf dem Astronauten Desorientierungsübungen<br />
absolviert haben. Heute können Besucher<br />
des Parks damit für einige Minuten in die Fußstapfen<br />
der Weltraumpioniere treten. Dazu wurde der Stuhl<br />
mit moderner Technik automatisiert. Die Steuerung<br />
dafür stammt von Siemens.<br />
<strong>Der</strong> Mehrachsenstuhl von der NASA<br />
wurde automatisierungstechnisch auf den<br />
neuesten Stand gebracht<br />
Wer hat als Kind nicht schon mal davon geträumt, einmal in die<br />
Fußstapfen von Neil Armstrong oder Buzz Aldrin zu treten und<br />
als Astronaut den Weltraum zu erkunden. Zumindest gefühlsmäßig<br />
und für einen kurzen Zeitraum wird das im „Euro Space<br />
Center“ in Transinne, Belgien, möglich. Hier können Besucher<br />
in Simula toren den „Moonwalk“ und Schwerelosigkeit erleben<br />
oder im sogenannten Mehrachsenstuhl eine Desorientierungsübung<br />
machen.<br />
Manuelle Steuerung durch Logikmodul ersetzt<br />
Mit diesem Stuhl bereitete die NASA ihre Astronauten auf den Einsatz<br />
im Weltall vor und das Original ist nun in Transinne im Einsatz.<br />
Die frühere manuelle Steuerung des über drei Achsen und zwei<br />
Aluminiumringe schwenkbaren Stuhls wurde jedoch mittlerweile<br />
durch das Logikmodul Logo! 8 von Siemens ersetzt und die Steuerung<br />
automatisiert. Mit Logo! lassen sich kleine Automatisierungsprojekte<br />
einfach realisieren. Das Modul zeichnet sich durch einfache<br />
Montage und minimalen Verdrahtungsaufwand aus und erlaubt<br />
eine bequeme Programmierung.<br />
Immer perfekt ausgerichtet<br />
„Früher mussten unsere Mitarbeiter den Simulator über ein einfaches<br />
Handrad starten, die Drehzahl regulieren, den Stuhl abbremsen<br />
und anhalten“, erinnert sich Catherine Vuidar, Marketing<br />
Manager des Euro Space Center. Mit Logo! 8 verbessert sich nicht<br />
nur die Handhabung für die Mitarbeiter. Auch Lenkfähigkeit, Wirksamkeit<br />
und Sicherheit wurden erhöht. Verantwortlich für die<br />
Aufrüstung des Sessels war das belgische Unternehmen Heinen,<br />
das die Einstellungen des neuen Steuerprogramms berechnete,<br />
testete und justierte.<br />
„Um die Sicherheit des Systems zu verbessern, haben wir an genau<br />
definierten Stellen des Simulators zwei Sensoren angebracht“,<br />
so der leitende Entwicklungsingenieur Marc Radoux. Die mit Logo!<br />
8 verbundenen Sensoren positionieren den Stuhl beim Start und<br />
vor allem beim Anhalten optimal, damit der Besucher beispielsweise<br />
nicht kopfüber zum Stehen kommt.<br />
Weitere Projekte in Planung<br />
Die Drehung des Stuhls selbst erfolgt durch einen Asynchronmotor<br />
mit einer maximalen Drehzahl von 3600 Umdrehungen pro Minute<br />
(U/min.), der an einen Frequenzregler angeschlossen ist. In den aktuell<br />
verfügbaren drei Geschwindigkeitsstufen „langsam“, „schnell“<br />
und „sehr schnell“ sind bis zu 30 Umdrehungen des Stuhls pro<br />
Minute möglich – für Magen und Gleichgewichtsorgan der „Testperson“<br />
durchaus eine Herausforderung. Über einen Not-Halt kann<br />
der Stuhl jederzeit gestoppt werden und über das Display der Steuerung<br />
sind Spannungs- und Geschwindigkeitsparameter jederzeit<br />
in Echtzeit einsehbar.<br />
„Das Projekt ist derart erfolgreich, dass wir sogar einen mobilen<br />
Mehrachsenstuhl entwickelt haben. Und auch ein drittes Projekt ist<br />
bereits in der Umsetzung“, resümiert Radoux.<br />
www.siemens.de<br />
16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
FERTIGUNGSTECHNIK<br />
Lean-Audit und Potenzialanalyse für mittelständische Fertigungsunternehmen<br />
Wie effizient sind unsere Unternehmensprozesse heute? Wo stehen wir im Vergleich zu anderen Betrieben?<br />
Wo schlummern noch Optimierungspotenziale? – Diese Fragen stellen sich heute viele mittelständische<br />
Fertigungsunternehmen vor dem Hintergrund des raschen Produktionswandels und eines weiter<br />
zunehmenden internationalen Wettbewerbs. Antworten darauf geben Prof. Dr. Markus Schneider und<br />
seine PuLL Beratung GmbH in einem 2-tägigen Lean-Audit. Im Rahmen des Workshops werden alle<br />
Prozesse (Produktion, Logistik, Steuerung) entlang der sieben wichtigsten Stellhebel für deren Optimierung<br />
bewertet. Auf der Basis dieser Ergebnisse lassen sich dann weitere Maßnahmen auf dem Weg zu einer<br />
schlanken und smarten Produktion ableiten. Adressiert werden dabei vor allem Unternehmen und<br />
Organisationseinheiten mit 100 bis 2 000 Mitarbeiter. Das Lean-Audit bildet eine solide Grundlage, um weitere Projektschritte zu planen.<br />
So können die erkannten Potenziale für einen Nordstern-Workshop herangezogen werden, um entsprechende Zielzustände und<br />
Maßnahmen zu erarbeiten. Um diese schließlich zu erreichen, steht ein umfangreicher Methodenbaukasten im Rahmen des von Prof. Dr.<br />
Schneider mitentwickelten Lean-Factory-Design-Konzepts zur Verfügung. Dieses interdisziplinäre Optimierungskonzept, erarbeitet an der<br />
Hochschule Landshut, basiert auf langjährigen Forschungsergebnissen sowie zahlreichen Best-Practice-Projekten.<br />
www.pull-beratung.de<br />
Industrie-4.0: Smart<br />
Safety Solution<br />
Die Schmersal Gruppe hat eine<br />
Safety-to-Cloud-Lösung präsentiert.<br />
Alle Sicherheitszuhaltungen<br />
und Sicherheitssensoren<br />
von Schmersal, die mit einem<br />
SD-Interface ausgestattet sind,<br />
sowie einige Sicherheitslichtgitter<br />
können über die Sicherheitssteuerung<br />
PSC1 oder ein<br />
SD-Gateway sowie über ein<br />
Edge-Gateway Daten in eine<br />
beliebige Cloud übertragen. Das<br />
SD („Serielle Diagnose“)-<br />
Interface dient der Übertragung<br />
nicht-sicherer Daten von Sicherheitssensoren<br />
und -zuhaltungen<br />
in der sicheren Reihenschaltung.<br />
Mit der Smart Safety Solution<br />
können damit alle zyklischen<br />
SD-Interface-Sensordaten in die<br />
Cloud übermittelt werden. Eine<br />
Verknüpfung dieser zyklischen<br />
SD-Daten innerhalb der Cloud<br />
bietet dem Anwender umfangreiche<br />
Diagnosemöglichkeiten,<br />
dazu zählen z. B. Schaltzyklen,<br />
die Zustandssituation der<br />
Sicherheit, Grenzbereichswarnungen,<br />
Abstandswarnungen<br />
und vieles mehr. Das<br />
Edge-Gateway leitet die Daten<br />
im OPC UA-Format weiter,<br />
einem standardisierten Protokoll<br />
für die M2M-Kommunikation.<br />
Diese Diagnoseinformationen<br />
können auf Bildschirmen<br />
visualisiert und über mobile<br />
Endgeräte wie Tablets oder<br />
Handys abgerufen werden.<br />
Damit wird eine standortunabhängige<br />
Kontrolle von<br />
Fertigungsprozessen ermöglicht.<br />
www.schmersal.com<br />
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Das umfassende Nachschlagewerk mit über 2.400 Seiten – unverzichtbar für Ihr Business.<br />
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MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Automatisierung<br />
leicht gemacht<br />
Kollaborierende Leichtbauroboter – ein Guide für Einsteiger<br />
Häufig sind Entscheider in kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen unsicher, ob und<br />
wie sich Fertigungsabläufe automatisieren<br />
lassen. Ein enormes Potenzial, um eine Vielzahl<br />
innerbetrieblicher Aufgaben zu optimieren,<br />
bietet die Leichtbaurobotik und insbesondere<br />
ihre Anwendung im Rahmen der Mensch-<br />
Roboter-Kollaboration (MRK).<br />
LIVE@<br />
Autor: Andreas Schunkert, Head of Technical Support<br />
Western Europe der Universal Robots GmbH, München<br />
Moderne kollaborierende Roboter sind<br />
echte Arbeitskollegen, die nach erfolgreich<br />
abgeschlossener Risikobeurteilung<br />
ohne oder nur mit minimaler Schutzumhausung<br />
direkt neben den menschlichen Mitarbeitern<br />
zum Einsatz kommen. Mensch und<br />
Maschine teilen sich die Workload und während<br />
der Leichtbauroboter beispielsweise<br />
noch ein Teil weiterverarbeitet, kann der<br />
Arbeiter schon die nachfolgenden Produktionsschritte<br />
vorbereiten. Diese Entlastung<br />
motiviert Mitarbeiter und führt dazu, dass<br />
diese sich wieder auf anspruchsvollere<br />
Aufgaben konzentrieren können.<br />
Dank der schnellen und einfachen<br />
Implementierung können Cobots – wie die<br />
kollaborierenden Roboter auch genannt<br />
werden – zudem im laufenden Betrieb ohne<br />
großen Zeitverlust immer neue Aufgaben<br />
übernehmen. Die MRK ist somit ein<br />
bewährtes Mittel, um:<br />
n die Effizienz der Produktion und somit<br />
auch die Produktivität zu steigern,<br />
n bei gegebenenfalls höherem Tempo trotzdem<br />
eine größere Präzision in der Fertigung<br />
zu erreichen,<br />
n die Betriebskosten bei gleichbleibender<br />
Qualität zu senken sowie<br />
n die Produktion schnell und flexibel an<br />
sich schnell ändernde Kundenbedürfnisse<br />
anzupassen.<br />
Ein wichtiger Faktor in der direkten Kollaboration<br />
zwischen Mensch und Roboter ist<br />
außerdem die Erhöhung der Sicherheit:<br />
Gerade bei der Arbeit mit Maschinen, wie<br />
Pressen, bei Pick & Place-Applikationen<br />
oder bei der Arbeit mit gefährlichen Werkstoffen,<br />
kann ein Cobot die Sicherheit für<br />
die Angestellten verbessern, indem er den<br />
gefährlichen Teil der Arbeitsschritte übernimmt.<br />
Für welche Aufgaben sind Cobots<br />
überhaupt geeignet?<br />
Kollaborierende Leichtbauroboter sind ideal<br />
geeignet, um repetitive Arbeitsschritte, die<br />
trotz hoher Wiederholungsrate mit immer<br />
derselben Kraft und Präzision ausgeführt<br />
werden müssen, zu übernehmen. Schwere<br />
Lasten können sie in der Regel zwar nicht<br />
stemmen, aber prinzipiell sind Modelle wie<br />
beispielsweise die von Universal Robots in<br />
der Lage, Aufgaben mit einer Nutzlast bis<br />
10 kg auszuführen. Denn die Roboter können<br />
für die gleichen Bewegungen program-<br />
miert werden, die auch ein Mensch ausführen<br />
kann. Und auch ihre Reichweite ähnelt<br />
mit 500 bis 1 300 mm der des menschlichen<br />
Arms.<br />
Zusätzlich lassen sich die Werkzeugschnittstellen<br />
der Roboter je nach individuellen<br />
Anforderungen flexibel mit unterschiedlichen<br />
Werkzeugen wie Greifern oder<br />
Vision-Sensoren bestücken und können<br />
somit verschiedenste Aufgaben übernehmen.<br />
Pick & Place, Polieren, Verpacken und<br />
Palettieren, Qualitätskontrolle, Montage,<br />
Maschinenbestückung, Schrauben, Laboranalyse<br />
und Tests, Kleben und Schweißen<br />
zählen vornehmlich zu den vielseitigen<br />
Anwendungsbereichen.<br />
Flexible Cobots lassen sich unkompliziert<br />
per Plug & Play mit verschiedenen<br />
AddOns erweitern bzw. für neue Aufgaben<br />
umrüsten: Universal Robots bietet hierfür<br />
den virtuellen Showroom UR+ mit einer<br />
großen Auswahl an kompatiblen Werkzeugen<br />
und anderem Zubehör. Für zusätzliche<br />
Vielseitigkeit und Kompatibilität verfügen<br />
die UR-Roboter zudem über diverse<br />
Schnittstellen, wie etwa Profinet und<br />
Ethernet/IP. Darüber hinaus können<br />
Anwender mittels einer TCP/IP-Verbin-<br />
18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Schulungen erleichtern den Einstieg<br />
Um den Einstieg in die Automatisierung insbesondere für<br />
kleinere und mittlere Betriebe zusätzlich zu erleichtern,<br />
bietet Universal Robots ein umfangreiches Schulungsangebot<br />
sowie das kostenlose Online-Schulungsprogramm<br />
„Universal Robots Academy“. Sechs Schulungseinheiten in<br />
Form von E-Learning-Modulen vermitteln Basiskenntnisse<br />
für die Programmierung von UR-Robotern, dazu kommen<br />
drei vertiefende Lernmodule. Zudem gibt es im neuen<br />
Trainingscenter von Universal Robots in München vielfältige<br />
Fortbildungen, die über die Grundlagen der UR-Academy<br />
hinausgehen. Hierzu zählen z.B. Basis- und Advanced-Schulungen<br />
für die Roboterbedienung sowie spezielle Lerneinheiten<br />
zu den Themen Sicherheit und Zertifizierung.<br />
Nach erfolgreich abgeschlossener Risikobeurteilung können die<br />
UR-Roboter direkt neben dem Menschen eingesetzt werden<br />
dung drei verschiedene Client Interfaces,<br />
eine RTDE-Schnittstelle und einen Dashboard-Server<br />
bedienen. Weiterhin können<br />
UR-Roboter auch als Modbus-Server oder<br />
Modbus-Client kommunizieren.<br />
Braucht man Programmierkenntnisse<br />
für die Implementierung?<br />
Cobots wie die Modelle von Universal<br />
Robots lassen sich auch ohne umfassende<br />
Programmierungserfahrung dank intuitiver<br />
3D-Visualisierung schnell einrichten und<br />
bedienen. Aufwändiges Programmieren im<br />
Code ist nicht zwingend erforderlich. So<br />
können die UR-Roboter zum Beispiel über<br />
Pfeiltasten auf dem Bildschirm oder durch<br />
einfaches „Anlernen“ des Roboterarms im<br />
„Teach-Modus“ programmiert werden.<br />
Hierbei führt der Anwender den Roboterarm<br />
per Hand an die Wegpunkte, die er im<br />
Rahmen seiner Arbeit anfahren soll und<br />
bringt ihm so seinen Arbeitsweg bei. <strong>Der</strong><br />
Ablauf der Applikation wird so Schritt für<br />
Schritt gespeichert. Dadurch kann ein<br />
UR-Roboter im laufenden Betrieb ohne<br />
großen Zeitverlust immer neue Aufgaben<br />
übernehmen.<br />
Ein Roboter für unterschiedliche<br />
Maschinen und Werkstücke?<br />
Für das Arbeiten mit variierenden Werkstücke<br />
oder unstrukturierten Anordnungen<br />
benötigt der Cobot Sensoren, die ihm beim<br />
Erfassen und Greifen der einzelnen Teile<br />
helfen. Zwar können moderne Roboterapplikationen<br />
mit den entsprechenden<br />
AddOns derart komplexe Prozesse leisten,<br />
einfacher umzusetzen ist eine solche Applikation<br />
in der Regel jedoch, wenn man die<br />
Werkstücke mit einfachen Sortiermaschinen<br />
wie Fließbändern oder Trichtern vorsortiert.<br />
Grundsätzlich gilt die Faustregel: Zuerst<br />
mechanisch vereinzeln, erst wenn das nicht<br />
mehr ausreicht, auf Kamera, Ultraschall<br />
oder andere Sensoren zurückgreifen.<br />
Sind Cobots sicher? Wie sieht es<br />
mit der Risikobeurteilung aus?<br />
Cobots sollten je nach der möglichen<br />
Gefährdung einen gewissen Grad an Zuverlässigkeit<br />
bei ihren Sicherheitsfunktionen<br />
nachweisen. Diese Zuverlässigkeit wird mit<br />
dem sog. Performance Level beschrieben,<br />
das gemäß der harmonisierten Norm EN<br />
ISO 13849-1:2008 von a (geringe Zuverlässigkeit/Fehlersicherheit)<br />
bis hin zu e (hohe<br />
Zuverlässigkeit/Fehlersicherheit) gegliedert<br />
ist. Die Roboter von Universal Robots<br />
wurden vom TÜV Nord mit einem Performance<br />
Level d zertifiziert, was der zweithöchsten<br />
Klassifizierung und auch der<br />
standardmäßig geforderten Sicherheit für<br />
Industrieroboter entspricht.<br />
Da Roboter in industriellen Umgebungen<br />
auch hin und wieder Dreck, Staub und<br />
Feuchtigkeit ausgesetzt sind, ist es zudem<br />
ratsam, auf eine entsprechende IP Klassifizierung<br />
gemäß IEC 60529 zu achten. Die<br />
Roboter von Universal Robots weisen eine<br />
Klassifizierung von IP54 für den UR5 und<br />
den UR10 und eine Klassifizierung von IP64<br />
für den UR3 auf.<br />
Zudem entscheidend wichtig: Um eine<br />
Roboter-Applikation abschließend auf ihre<br />
Sicherheit zu überprüfen, muss in jedem<br />
Fall eine Risikobeurteilung durchgeführt<br />
werden. In dieser werden alle möglichen<br />
Gefahren, die von der Anwendung ausgehen<br />
könnten, identifiziert und betrachtet. Bei<br />
MRK-Anwendungen muss dabei dem „Kollaborationsraum“,<br />
also dem Bereich, in dem<br />
Roboter und Mensch direkt miteinander<br />
agieren können, besonderes Augenmerk<br />
gewidmet werden. Für diesen sollte immer<br />
das Grundprinzip „So klein wie möglich, so<br />
groß wie nötig“ gelten, da für diesen Bereich<br />
nachgewiesen werden muss, dass im<br />
Rahmen der Kollaboration keine Gefahren<br />
für den Menschen auftreten können. Je<br />
größer der Kollaborationsraum, desto<br />
höher ist auch der Aufwand für die Verifizierung<br />
der Sicherheit.<br />
Bei Roboterapplikationen mit Kraft- und<br />
Leistungsbegrenzung erfolgt die Risikobeurteilung<br />
für den Kollaborationsraum<br />
mittels Messung und Berechnung von Kollisionskräften.<br />
Hierzu wurde im Februar 2016<br />
die ISO TS 15066 herausgegeben, die speziell<br />
für diese Applikationen und die Bewertung<br />
der Sicherheit sehr viele hilfreiche<br />
Hinweise und Beispiele enthält.<br />
Um das Risiko einer Roboter-Anwendung<br />
zu beurteilen, darf zudem nicht nur der<br />
alleinstehende Roboter betrachtet werden,<br />
sondern das „große Ganze“ ist zu berücksichtigen<br />
– das heißt, die gesamte Roboterapplikation,<br />
zu der u.a. auch der Greifer<br />
und das Werkstück zählt. Denn gerade bei<br />
spitzen oder scharfkantigen Werkstücken ist<br />
im Kollaborationsraum besondere Vorsicht<br />
geboten. Besteht in solchen Fällen das Risiko<br />
einer Kollision mit dem menschlichen<br />
Mitarbeiter, kann das dazu führen, dass<br />
Sicherheitsmaßnahmen wie ein Schutzzaun,<br />
der Mensch und Roboter räumlich<br />
voneinander trennt, erforderlich sind.<br />
Fazit<br />
All diese Punkte zeigen: Automatisierung ist<br />
prinzipiell für jeden Betrieb eine machbare<br />
Lösung. Cobots sind nach erfolgreich abgeschlossener<br />
Risikobeurteilung flexibel in<br />
allen denkbaren Prozessen einsetzbar und<br />
ein echter Gewinn für jeden Betrieb, der<br />
produktiver und flexibler fertigen möchte,<br />
ohne dabei Qualität einzubüßen.<br />
Hannover Messe: Halle 17, Stand B32<br />
www.universal-robots.com/de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 19
TIPPS<br />
FÜR DIE REINIGUNG<br />
SENSIBLER<br />
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ESD-EFFEKTE<br />
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hohes Risiko dar: Die Folgen von ESD-Effekten reichen von teuren<br />
Nacharbeiten bis hin zu Produktionsausfällen. Ein entscheidender<br />
Faktor für die Gewährleistung der ESD-Sicherheit ist die anforderungsgerechte<br />
Reinigung von Arbeitsplätzen und Bauteilen. In Zusammenarbeit mit<br />
Kimberly-Clark Professional* erklären wir auf der <strong>Betriebsleiter</strong>-Webseite, wie ESD-Effekte<br />
entstehen, welche Risiken die Entladungen mit sich bringen und welchen Mehrwert ein<br />
ESD-sicheres Feuchtreinigungssystem bietet.<br />
MEHR INFO?<br />
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SIE DEN<br />
VOLLSTÄNDIGEN<br />
ARTIKEL:<br />
www.derbetriebsleiter.de/<br />
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BTL_Kimberly-Clark_Wissensserie_Wettask ESD_Teil 1_<strong>2018</strong>_04.indd 34 19.03.<strong>2018</strong> 11:20:30<br />
Autonom fahrendes Robotersystem<br />
bewährt sich in der Praxis<br />
LIVE@<br />
Nachdem Stäubli im vergangenen Jahr mit dem<br />
autonom fahrenden Robotersystem HelMo erstmals<br />
seinen Lösungsansatz für die nächste Stufe der<br />
Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) vorstellte, ist<br />
HelMo inzwischen „erwachsen“ geworden und<br />
bewährt sich auch in der Praxis. „HelMo ist die neue Generation<br />
von leistungsfähigen Robotern, die völlig autonom arbeiten und<br />
an unterschiedlichste Arbeitsplätze fahren, ihr Material selbst<br />
zusammenstellen und dann die Arbeit aufnehmen können“, sagt<br />
Gerald Vogt, Group Division Manager Robotics bei Stäubli.<br />
Welche Einsatzszenarien mit HelMo künftig möglich sind, erprobt<br />
Stäubli in der eigenen Fertigung. Hier arbeiten Techniker und das<br />
mobile HelMo-Robotersystem Seite an Seite, etwa bei der<br />
Montage von Elektrosteckern für<br />
Kupplungssysteme. „HelMo arbeitet auch<br />
bei monotonen und ermüdenden Arbeitsschritten<br />
fehlerfrei. Er entlastet die<br />
Belegschaft von unliebsamen Arbeiten und<br />
gilt deshalb als überaus beliebter Kollege“,<br />
sagt Gerald Vogt.<br />
Für das System verwendet Stäubli einen<br />
leistungsfähigen Standardroboter mit<br />
möglichst geringen Modifikationen, in<br />
diesem Fall einen Roboter aus der<br />
zuverlässigen und präzisen TX2-Baureihe.<br />
Hannover Messe: Halle 17/C13<br />
www.staubli.com/de<br />
Mechatronisches Greifen im Fokus<br />
LIVE@ Intelligent, kompakt und einfach zu bedienen – so sieht<br />
Schunk das Greifen von morgen. „Auch wenn pneumatische<br />
Komponenten weiter einen wichtigen Stellenwert<br />
einnehmen werden, geht der Trend ganz klar zur<br />
Mechatronik“, betont der geschäftsführende Gesellschafter,<br />
CEO, Henrik A. Schunk, mit Blick auf die Hannover Messe.<br />
„Die digitale Transformation der industriellen Produktion erfordert<br />
gerade in Handhabung und Montage ein vernetztes Zusammenspiel<br />
aller beteiligten Komponenten. Auf der Weltleitmesse der<br />
Industrie werden wir zeigen, wie breit das Spektrum des mechatronischen<br />
Greifens bereits ist, wie einfach die smarten Module<br />
mittlerweile zu bedienen sind und welche Möglichkeiten sie zur<br />
Prozessüberwachung unmittelbar am Werkstück, bieten.“ Einen<br />
Schwerpunkt wird Schunk bei Greifern für kollaborative<br />
Anwendungen setzen: „Damit die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />
zum Erfolg wird, braucht es End-of-Arm-Tools, die nachweislich<br />
die Vorgaben der DGUV einhalten und zugleich auf hohe<br />
Akzeptanz beim Menschen stoßen.“ Genau diese Symbiose bietet<br />
das Unternehmen mit seinen zertifizierten Co-act-Greifern. Doch<br />
nicht nur für Visionäre, auch<br />
für Praktiker aus der<br />
Hochleistungsmontage zeigt<br />
Schunk clevere Mechatronikkomponenten:<br />
z. B. den<br />
plug-&-work-fähigen<br />
24-V-Baukasten für die<br />
Montageautomation.<br />
www.schunk.com<br />
Hannover Messe: Halle 17/B40<br />
20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />
Innovative Schweißtechnologien für die<br />
Fertigung der Zukunft<br />
LIVE@<br />
Auf der Hannover Messe präsentiert die Carl Cloos<br />
Schweißtechnik GmbH eine Vielzahl an zukunftsweisenden<br />
Innovationen rund um die manuelle und<br />
automatisierte Schweißtechnik. Im Mittelpunkt des<br />
Messestandes stehen die Themen Digitalisierung und<br />
Vernetzung. In einer interaktiven Präsentation zeigen die<br />
Schweißspezialisten eine vollständig vernetzte Roboteranlage.<br />
Egal ob individuelle Bauteilmarkierung, Offline-Programmierung,<br />
3D-Vermessung, automatische Betriebs- und Produktionsdatenüberwachung,<br />
Fernwartung und vieles mehr – Cloos bietet vielfältige<br />
Lösungen rund um Industrie 4.0 in der Schweißtechnik.<br />
Das Cloos-Produktspektrum reicht von einfachen, kompakten<br />
Systemen bis hin zu komplexen, verketteten Anlagen mit selbstständiger<br />
Bauteilidentifizierung<br />
und automatischen Be- und<br />
Entladeprozessen. Dabei liegt die<br />
Stärke des Traditionsunternehmens<br />
in der breit angelegten<br />
Kompetenz.<br />
Hannover Messe: Halle 17/C06<br />
www.cloos.de<br />
Handlingsystem für flexible<br />
Anwendungen mit sehr kurzer Zykluszeit<br />
LIVE@<br />
Die Afag Automation AG hat mit FlexSpeed ein neues<br />
Handlingsystem entwickelt, das besonders schnell ist<br />
und gleichzeitig sehr präzise arbeitet. Zum Einsatz<br />
kommt es u.a. in der Verpackungsindustrie, in der hohe<br />
Anforderungen an die Taktzeiten vorherrschen. Auch<br />
für anspruchsvolle Aufgaben in der Montageautomation eignet sich<br />
das FlexSpeed optimal. Die Basis des neuen Handlingsystems ist<br />
die horizontale Portalachse PDL40 von Afag. Mit einer einfachen<br />
aktiven Kühlung und einem optimierten Kühlkörper sorgt sie für<br />
beste Voraussetzungen für sämtliche Prozesse. Hinzu kommt die<br />
vertikale Achse ES20-100-SL.<br />
Beide werden über einen Linearmotor<br />
angetrieben. Sie können<br />
simultan verschiedene<br />
Bewegungen fahren und zudem<br />
unterschiedliche Positionen<br />
einnehmen. Die Spitzenkraft der<br />
Portalachse liegt bei 550 N, die<br />
der vertikalen Achse bei 137 N.<br />
Hannover Messe: Halle 17/E01<br />
www.afag.com<br />
Linearführungen in automatisierter Schweißanlage<br />
Schweißspritzer und Schweißstaub beeinträchtigen die Lebensdauer von Antriebs- und Führungselementen in automatisierten Schweißanlagen.<br />
Diese Erfahrung machte auch ein Hersteller von Blechkonstruktionen. Die Linearführungen an den automatisierten Schweißzangen<br />
einer Anlage mussten aus diesem Grund regelmäßig nach zwei bis drei Monaten ersetzt werden. Das Unternehmen wandte sich an NSK mit<br />
der Aufgabe, eine langlebige Linearführung für Schweiß-Anwendungen zu empfehlen. NSK schlug den Austausch der vorhandenen<br />
Führungselemente gegen Linearführungen der NH-Serie in Kombination mit Stahlabstreifern und der K1-Langzeitschmiereinheit vor. Die<br />
Stahlabstreifer schützen die dahinter liegende Dichtlippe und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Verschmutzungen nicht ins Innere<br />
der Führung dringen können. Ihr Einsatz führt zu höherem Anpressdruck auf die Dichtung. Die K1-Einheit bewirkt, dass sich die Dichtlippe<br />
bei diesem Druck dauerhaft reibungsarm auf dem Schmierfilm bewegt. Darüber hinaus sind die Oberflächen der Lineareinheiten schwarzverchromt.<br />
Dies verhindert, dass sich Schweißspritzer dauerhaft auf der Führung festsetzen. Mit dieser Lösung sind die C-Schweißzangen<br />
seit mehr als drei Jahren in Betrieb – ohne Ausfälle und Austausch der Linearführungen. Ihre Standzeit hat sich mehr als verzehnfacht.<br />
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Besuchen Sie uns: Halle 21, Stand F34<br />
23. – 27. April <strong>2018</strong> auf der CeMAT in Hannover<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 21
BETRIEBSTECHNIK<br />
Ermüdungsarm und prozesssicher<br />
Mit ergonomischer Crimp-Zange Aderendhülsen in jeder Lage komfortabel verarbeiten<br />
Das wohl am häufigsten verarbeitete Medium bei der Verdrahtung von<br />
Komponenten in Schaltanlagen und -schränken ist nach wie vor die<br />
Aderendhülse. Wer damit verdrahtet, benötigt prozesssichere, komfortable<br />
Werkzeuge. Mit der Crimpfox Duo 10 bietet Phoenix Contact jetzt eine<br />
Crimp-Zange, die neben der seitlichen und frontalen Verdrahtung weitere<br />
Vorteile aufweist und ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht.<br />
Neben der Qualität der Arbeitsergebnisse<br />
ist heute auch die Ergonomie der<br />
Arbeits geräte immer stärker in den Fokus<br />
der Betriebe und Unternehmen gerückt.<br />
Über- und Fehlbelastungen des Bewegungsapparates<br />
– wie sie beispielsweise bei<br />
der dauerhaften Verarbeitung von Aderendhülsen<br />
im Schaltschrankbau vorkommen<br />
können – führen zwangsläufig zu Ermüdungserscheinungen.<br />
Treten derartige<br />
Belastungen mit hoher Frequenz über<br />
einen langen Zeitraum auf, steigt das Risiko<br />
einer entsprechenden Erkrankung – bis hin<br />
zum Ausfall des betroffenen Mitarbeiters. In<br />
diesem Kontext sollte jeder Werkzeug-<br />
Einkäufer auch das Thema ergonomische<br />
Handhabung auf dem Schirm haben.<br />
dass die erhöhte Betätigungskraft genau in<br />
diesem Bereich abgerufen wird, was eine<br />
angenehmere und spürbar einfachere<br />
Verarbeitung der Aderendhülse ermöglicht.<br />
Auch beim Öffnen der Zange nach erfolgtem<br />
Crimp-Vorgang zeigen sich deutliche<br />
Unterschiede im Vergleich zu anderen<br />
Zangen. Die sog. Rückstellkräfte konnten<br />
auf ein moderates Maß reduziert werden,<br />
sodass der übliche „Schlag“ in die Hand<br />
entfällt und ein gesundheitliches Risiko<br />
vermieden wird. Eine optimierte Griffgeometrie,<br />
die der Anatomie der menschlichen<br />
Hand nachempfunden wurde, verbessert<br />
die Ergonomie ebenso wie die ausbalancierte<br />
Gewichtsverteilung des kompakten<br />
Werkzeugs. Auf diese Weise reduziert die<br />
Crimpfox Duo 10 das Risiko von Über- und<br />
Fehlbelastungen auf ein Minimum und<br />
unterstützt eine anwendungsorientierte<br />
und ermüdungsarme Verarbeitung der<br />
Aderendhülse.<br />
Crimp-Qualität im Fokus<br />
Für eine hohe Prozesssicherheit arbeitet die<br />
Crimpfox Duo 10 mit einer integrierten<br />
Zwangssperre, die sicherstellt, dass der<br />
Crimp-Zyklus immer vollständig durchge-<br />
Ergonomie steckt im Detail<br />
Mit einer neuen Crimp-Zange – der<br />
Crimpfox Duo 10 – stellt Phoenix Contact<br />
nun ein ergonomisches und prozesssicheres<br />
Werkzeug für hohe Ansprüche vor. Das<br />
Besondere an diesem Werkzeug ist die hohe<br />
Flexibilität in der Anwendung. Ein drehbares<br />
Gesenk verrastet sicher in zwei Positionen<br />
und ermöglicht dem Anwender, die<br />
Aderendhülsen frontal und seitlich einzulegen.<br />
So kann auch in beengten Arbeitsumgebungen<br />
sowie an schlecht zugänglichen<br />
Stellen komfortabel und übersichtlich<br />
gearbeitet werden.<br />
Außerdem bietet das Crimp-Werkzeug<br />
einen optimierten Handkraft-Verlauf. Darunter<br />
ist der notwendige Kraftaufwand im<br />
Verlauf der Bewegung von der geöffneten<br />
bis zur geschlossenen Hand zu verstehen.<br />
Am stärksten ist die Kraft der menschlichen<br />
Hand im mittleren Bereich der Greifbewegung.<br />
Die Crimpfox Duo 10 ist so ausgelegt,<br />
LIVE@<br />
Autor: Jens Frischemeier, staatl. gepr. Techniker,<br />
Gruppenleiter Produktmarketing, Business Unit<br />
Marking and Installation, Phoenix Contact<br />
GmbH & Co. KG, Blomberg<br />
22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Worauf es beim Crimpen ankommt<br />
n Das fachgerechte Crimpen beginnt bereits mit der Auswahl von Hülse und<br />
Leiter. Kompatibilität, Materialqualität und Normkonformität sind die Kriterien.<br />
Nach dem quetschfreien Schneiden des Leiters erfolgt der Abisoliervorgang mit<br />
einem geeigneten Werkzeug. Einzelne Litzen dürfen dabei nicht abgetrennt<br />
werden und sollen auch nicht beschädigt werden. Eine gute Hilfestellung zur<br />
optischen Bewertung derartiger Prozesse bietet die Norm IEC 60352-2. Die<br />
Abisolierlänge ist so zu wählen, dass der Leiter bis zu 0,5 mm aus der Hülse<br />
hervorsteht, mindestens jedoch bündig anliegt.<br />
n Wird die Hülse auf den Leiter aufgeschoben, dürfen sich auf keinen Fall<br />
Einzellitzen umbiegen und nach hinten aus dem Kragen hervorstehen. Freiliegende<br />
Potenziale könnten hier Gefahren verursachen. Mit einem geeigneten<br />
Crimp-Werkzeug wird an definierter Position die dauerhafte Verbindung<br />
zwischen Hülse und Leiter hergestellt.<br />
n Die Anforderungen an eine Crimp-Verbindung sind in den nationalen und<br />
internationalen Normwerken und Vorschriften präzise formuliert. Für die Aderendhülse<br />
gilt die Zugfestigkeit der elektrischen Verbindung als wesentliches Gütekriterium.<br />
Mittels spezieller Auszugsprüfgeräte kann zudem die mechanische<br />
Festigkeit überprüft werden.<br />
führt wird. Sie entriegelt erst, wenn der<br />
erforderliche Pressdruck aufgebracht ist. Unterpressungen<br />
sind damit ausgeschlossen. So<br />
werden unabhängig vom Anwender und seiner<br />
Kraft dauerhaft langzeitstabile Arbeitsergebnisse<br />
von hoher Güte erzielt.<br />
Darüber hinaus wird die Prozesssicherheit auch<br />
durch das präzise gefertigte Universalgesenk positiv<br />
beeinflusst. Im Gegensatz zu anderen Werkzeugen,<br />
die über mehrere Gesenknester für<br />
verschiedene Querschnitte oder Querschnittsbereiche<br />
verfügen, besitzt die Crimpfox Duo 10<br />
nur ein einziges Weitbereichs-Gesenknest. Damit<br />
können alle Aderendhülsen-Typen nach DIN<br />
46228-1/-4 sowie nach UL 486F (Form A,E und F)<br />
im Querschnittsbereich zwischen 0,14 und 10<br />
mm² verarbeitet werden. Verarbeiten lassen sich<br />
auch Zwillingshülsen – sog. Twin-Aderendhülsen<br />
– bis zu einem Querschnitt von 2 x 4 mm².<br />
Hannover Messe: Halle 9, Stand F40<br />
www.phoenixcontact.de<br />
01 Beengte Platzverhältnisse<br />
oder schlecht zugängliche<br />
Stellen – hier stellt die<br />
Crimpfox Duo 10 ihre hohe<br />
Flexibilität und ihre<br />
ergonomischen Pluspunkte<br />
besonders unter Beweis<br />
02 Das drehbare Gesenk<br />
macht das Crimp-Werkzeug<br />
flexibel – je nach Bedarf<br />
kann das Gesenk für die<br />
seitliche oder frontale<br />
Einführung der Hülsen<br />
eingestellt werden<br />
03 Genormter Leistungsumfang:<br />
Die Crimpfox Duo<br />
10 verarbeitet Aderendhülsen<br />
gemäß DIN<br />
46228-1/-4 im Querschnittsbereich<br />
von 0,14 bis 10 mm²<br />
sowie Twin-Hülsen gemäß<br />
UL 486F von 2 x 0,5 mm² bis<br />
2 x 4 mm²<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 23
BETRIEBSTECHNIK<br />
Auf den<br />
Punkt gebracht<br />
Ein funktionsfähiges Energiemanagementsystem<br />
nachzuweisen,<br />
genügt jetzt nicht mehr. Die<br />
Verbesserung der energiebezogenen<br />
Leistung gegenüber der Ausgangsbasis<br />
wird durch die neue Norm<br />
essenziell für den Zertifizierungsprozess.<br />
LIVE@<br />
Energiemanagement im Fokus<br />
Unternehmen müssen künftig Verbesserung energiebezogener Leistung nachweisen<br />
Seit kurzem müssen Unternehmen<br />
in Deutschland eine verbesserte<br />
energiebezogene Leistung nachweisen,<br />
um steuerliche Vorteile<br />
geltend machen zu können. Steffen<br />
Nölck, Produktmanager für Energieund<br />
Umweltmanagementsysteme<br />
bei TÜV Nord Cert, erläutert, welche<br />
Auswirkungen das auf Betriebe hat.<br />
Seit 14. Oktober 2017 ist die Akkreditierung<br />
aller Zertifizierungsstellen im Bereich<br />
Energiemanagementsysteme (EnMS)<br />
auf die internationale Akkreditierungsnorm<br />
ISO 50003 umgestellt. Das hat Folgen für Unternehmen:<br />
Zukünftig müssen diese die<br />
„Leistungsfähigkeit des Energiemanagementsystems“<br />
durch eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der energiebezogenen Leistung<br />
nachweisen. Sie setzt sich zusammen<br />
aus messbaren Ergebnissen bezüglich Energieeffizienz,<br />
Energieeinsatz und Energieverbrauch.<br />
Die Dokumentation der Ergebnisse<br />
ist nun bei jedem Zertifizierungs- und Re-<br />
Zertifizierungsaudit durchzuführen.<br />
„Bisher reichte es aus, ein funktionsfähiges<br />
Energiemanagementsystem nachzuweisen.<br />
Das allein genügt jetzt nicht mehr. Die<br />
Verbesserung der energiebezogenen Leistung<br />
gegenüber der Ausgangsbasis wird<br />
durch die neue Norm essenziell für den Zertifizierungsprozess“,<br />
erklärt Nölck. Geprüft<br />
wird die Leistung im Drei-Jahres-Zyklus. Auf<br />
die anfängliche Erstzertifizierung folgt alle<br />
drei Jahre eine Re Zertifizierung. Dazwischen<br />
finden jährliche Überwachungsaudits statt.<br />
Betroffen sind insbesondere Unternehmen<br />
des produzierenden Gewerbes, die im Rahmen<br />
des Spitzenausgleichs bzw. der Umlagebegrenzung<br />
im Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz Anträge stellen. Zudem gilt die Regelung<br />
für alle großen Unternehmen, die ein<br />
Energiemanagementsystem betreiben, um<br />
die gesetzlichen Anforderungen gemäß dem<br />
Energiedienstleistungsgesetz einzuhalten.<br />
Energieeffizienz bedingt<br />
Steuererleichterung<br />
Bereits seit der Einführung des Energie- und<br />
Stromsteuergesetzes 2013 sind bestimmte<br />
Steuererleichterungen für Unternehmen an<br />
die Verbesserung der Energieeffizienz<br />
gekoppelt. Neu ist, dass diese Steuererleichterungen<br />
bzw. -rückzahlungen an eine verbesserte<br />
energiebezogene Leistung gebunden<br />
sind. „So soll bei Unternehmen der<br />
Anreiz erhöht werden, ihre Energieeffizienz<br />
kontinuierlich zu steigern und auch von den<br />
tatsächlich gesparten Energiekosten zu profitieren“,<br />
sagt Nölck. „Wie hoch diese letztendlich<br />
ausfallen, ist natürlich abhängig<br />
vom tatsächlichen Energieverbrauch und<br />
den jeweiligen Energiepreisen.“<br />
Geänderte<br />
Kompetenzanforderungen<br />
Um ein Energiemanagementsystem umfassend<br />
betreuen zu können, muss das Unternehmen<br />
einen Energiemanagementbeauftragten<br />
und gegebenenfalls ein Energiemanagementteam<br />
benennen. <strong>Der</strong> Beauftragte<br />
und sein Team sind verantwortlich für das<br />
EnMS. Ihre Aufgabe ist es, transparent und<br />
damit nachweisbar zu zeigen, wie sich die<br />
energiebezogene Leistung entwickelt. <strong>Der</strong><br />
Beauftragte und die Teammitglieder müssen<br />
daher über entsprechende allgemeine<br />
und spezifische Fachkompetenzen verfügen.<br />
Dazu gehören neben der Kenntnis der<br />
relevanten Normen auch Kenntnisse darüber,<br />
wie Energieeffizienzkriterien festgelegt<br />
und entsprechende Effizienzmaßnahmen<br />
umgesetzt und beurteilt werden können.<br />
Darüber hinaus sind methodische, organisatorische<br />
und technische Fertigkeiten im<br />
Umgang mit einem EnMS grundlegende<br />
Voraussetzungen. Diese können durch die<br />
bisherige Berufsausbildung oder durch<br />
weiterbildende Maßnahmen erworben<br />
worden sein, wie sie beispielsweise die TÜV<br />
Nord Akademie anbietet.<br />
Hilfe für die Umsetzung<br />
Im Gegensatz zur Zertifizierungsnorm ISO<br />
50001 handelt es sich bei der ISO 50003 um<br />
eine Akkreditierungsnorm. Diese legt die Anforderungen<br />
für die Zertifizierungsstellen im<br />
Bereich der EnMS fest. Sie ersetzt die bisherige<br />
nationale DAkkS- Regel 71 SD 6 022. Die<br />
ergänzenden Normen ISO 50004, 50006 und<br />
50015 können Unternehmen helfen, die neuen<br />
Anforderungen umzusetzen: Sie zeigen,<br />
wie zum einen eine energetische Ausgangsbasis<br />
und zum anderen relevante Energiekennzahlen<br />
gebildet werden können. Anhand<br />
dieser Werte wird die energiebezogene<br />
Leistung gemessen und beurteilt.<br />
Hannover Messe: Halle 12, Stand C39<br />
www.tuev-nord-group.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
BETRIEBSTECHNIK<br />
Ergonomisch gestaltete Bedienterminals<br />
LIVE@<br />
Die Bernstein AG legt bei der Entwicklung von Neuprodukten<br />
besonderes Augenmerk auf die Ergonomie nach<br />
DIN ISO 33402-2. „Unsere Tragsysteme erleichtern das<br />
Bedienen und Beobachten von Maschinen und Anlagen.<br />
Wir gestalten es ebenso flexibel wie individuell“, erläutert<br />
Kerstin Zahn, Projekt- und Branchenmanagerin der Bernstein AG.<br />
Davon können sich Messebesucher in Hannover selbst überzeugen:<br />
Ausprobieren können sie auf dem Messestand z. B. die Tastaturablage<br />
an der Standsäule CS-4000 neXt. Zusammen mit den Befehlsgeräten<br />
in der Bedienkonsole lässt diese sich mit Hilfe eines Sliders<br />
der individuellen Körpergröße des<br />
Bedieners anpassen. Die Funktion<br />
unterstützt außerdem das Einstellen des<br />
IPCs auf eine optimale Bedienfeldhöhe.<br />
Dank stufenloser Neigung steht dem freien<br />
Blick auf den Bildschirm auch bei Reflektionen<br />
oder Lichteinfall nichts entgegen.<br />
Zudem entlastet bei der Eingabe von Daten<br />
eine Handballenauflage an der Tastaturanlage<br />
das Handgelenk. Ein Mausauszug unter<br />
der Tastaturablage lässt sich flexibel auf der<br />
linken oder rechten Seite nutzen und macht<br />
das Bedienen so für Links- und Rechtshänder<br />
gleichermaßen bequem.<br />
Hannover Messe: Halle 9, Stand G76<br />
www.bernstein.eu<br />
Schrankservice für Berufskleidung<br />
In einem geordneten<br />
Betrieb hat alles<br />
seinen Platz: Geräte,<br />
Werkzeug, Kleinteile<br />
– und auch die<br />
Arbeitskleidung.<br />
Doch wohin mit der<br />
schmutzigen<br />
Kleidung? Wohin mit<br />
den frischen<br />
Garnituren? Und wo<br />
liegt die Privatkleidung? Eine praktische Lösung bietet der Schrankservice<br />
von Mewa. <strong>Der</strong> Textildienstleister stattet seine Kunden mit<br />
Schränken aus, die modular aufgebaut sind und sich beliebig<br />
erweitern und kombinieren lassen. Jeder Mitarbeiter hat sein<br />
persönliches Schrankfach, in dem seine Kleidung liegt. Während die<br />
saubere Arbeitskleidung frisch und einsatzbereit im persönlichen<br />
Schrankfach bereit liegt, wird die verschmutzte Kleidung nach dem<br />
Tragen im integrierten Schmutzwäscheschrank separat gesammelt.<br />
So wird größtmögliche Hygiene garantiert, besonders wichtig bei<br />
Hygienekleidung – etwa in der Lebensmittelindustrie. Das Gesetz<br />
schreibt vor, dass die hygienischen Bedingungen nicht nur beim<br />
Waschen, sondern auch beim Transport und Lagern eingehalten<br />
werden müssen. Das gilt auch für Arbeitskleidung, die durch Gefahrstoffe<br />
kontaminiert wurde.<br />
www.mewa.de<br />
Werkbank mit E-Antrieb für mehr<br />
Mobilität und Ergonomie in der Werkshalle<br />
Als Highlight der neuen<br />
Garant GridLine-Serie<br />
präsentiert die Hoffmann<br />
Group die selbstfahrende<br />
Werkbank. Sie wird durch<br />
einen leistungsstarken<br />
Akku elektrisch<br />
angetrieben. Dadurch<br />
können die Mitarbeiter<br />
ihren kompletten Arbeitsplatz<br />
ohne großen Kraftaufwand an einen anderen Ort innerhalb<br />
der Werkshalle verlagern. Schraubstock, Werkzeuge und andere<br />
schwere Gegenstände sind somit immer dabei; schweres Tragen<br />
wird vermieden und der Rücken entlastet.<br />
Die Bedienung der selbstfahrenden Werkbank ist denkbar<br />
einfach. Mit nur einer Hand am Lenkgriff kann der Mitarbeiter die<br />
Werkbank mühelos vorwärts und rückwärts bewegen – und das<br />
stufenlos mit bis zu 4 km/h. Über eine LED-Anzeige ist der<br />
Betriebszustand der Werkbank selbst in weniger gut beleuchteten<br />
Bereichen der Werkstatt jederzeit gut ablesbar.<br />
Damit sich die Werkbank auch auf unebenem Untergrund<br />
komfortabel bewegen lässt, wurde sie mit Rädern von 125 mm<br />
Raddurchmesser ausgestattet. Auch über Türschwellen fährt sie<br />
problemlos hinweg. Feststeller für Rad und Drehkranz an den<br />
Lenkrollen ermöglichen ein sicheres Arretieren an Ort und Stelle.<br />
<strong>Der</strong> solide, aus verzinktem Stahlblech gefertigte Korpus ist gegen<br />
Spritzwasser von allen Seiten geschützt. Als Produkt aus der<br />
neuen Garant GridLine-Serie passt die Werkbank perfekt mit<br />
sämtlichen nach Garant GridLine konzipierten Betriebseinrichtungen<br />
zusammen. Die Werkbank ist ab Mitte Juni <strong>2018</strong> verfügbar.<br />
www.hoffmann-group.com<br />
Neue Generation Schlauchaufroller<br />
Im Fokus der Entwicklung<br />
der neuen Generation<br />
Schlauchaufroller von<br />
Cejn stand die Herstellung<br />
eines sicheren,<br />
leistungsstarken<br />
Produkts. Das Ergebnis<br />
sind hochwertige<br />
Aufroller, bei deren<br />
Anwendung die<br />
Werkzeuge von hohem<br />
Durchfluss und geringen<br />
Druckverlusten profitieren, was letztendlich zu einem höheren<br />
Durchsatz führt. Die Handhabung ist sicher. <strong>Der</strong> Schlauch wird<br />
durch den kräftigen Einzug präzise zurück in das Gehäuse<br />
geführt. Die Schläuche lassen sich austauschen, sodass die<br />
Schlauchaufroller lange genutzt werden können. Durch die<br />
Verwendung bester Materialien in allen Komponenten ist auch<br />
die Wartung einfach. Dazu trägt die neue schnelle und sichere<br />
Schlauchwechselfunktion bei. Das Aufrollerangebot von Cejn<br />
kann für die Verwendung mit Luft, Wasser und Strom konfiguriert<br />
werden.<br />
Durch eine Sortimentserweiterung umfasst das Angebot nun<br />
auch große, offene Trommeln mit kontrolliertem Einzug für<br />
intensive Anwendungen. Wie bei allen Cejn-Produkten hat auch<br />
hier Sicherheit oberste Priorität. Dabei kann der große Aufroller<br />
auch sehr lange Schläuche bzw. solche mit großem Durchmesser<br />
aufnehmen. Für eine noch längere Haltbarkeit wurde die robuste<br />
Stahlaufroller pulverbeschichtet und meistert so auch verschleißintensive<br />
und anspruchsvolle Bedingungen. Ein weiteres<br />
Highlight ist die spezielle Achse mit Doppelhaltersystem für<br />
maximale Stabilität.<br />
www.cejn.de/schlauchaufroller<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 25
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Materialmix, der durch die Verbindung von Baumwollfasern mit saugfähigen Zellulosefasern<br />
und reißfesten Polypropylenfasern überzeugt. Bei Akzeptanztests unter Anwendern<br />
schnitt WypAll* ForceMax durchweg als präferiertes Produkt für die Reinigung in industriellen<br />
Umgebungen ab.
BETRIEBSTECHNIK<br />
Mit Ultraschall-Condition-Monitoring<br />
Leckagen an Hochdruckleitungen orten<br />
MARTINA LAUN<br />
REDAKTEURIN DER BETRIEBSLEITER<br />
„Die Industriewischtücher sind vielseitig<br />
einsetzbar – sicher auch in Ihrem<br />
Unternehmen. Wir bieten Ihnen die<br />
Möglichkeit, die Tücher zu testen. Sie<br />
erhalten eine Einführung durch einen<br />
Kimberly-Clark-Experten und können sich<br />
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der Produkte überzeugen. Nutzen Sie die<br />
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m.laun@vfmz.de<br />
LIVE@<br />
Mit dem neuen Ultraschalldetektor<br />
Sonochek<br />
steigt Prüftechnik, der<br />
Spezialist für Condition-<br />
Monitoring-Systeme in ein<br />
neues Feld der Anlagen- und Maschinenüberwachung<br />
ein. Das Herzstück<br />
des neuen Handheld-Geräts Sonochek<br />
sind die beiden Apps Sonolevel und<br />
Sonoleak. Die Sonolevel-App ist das<br />
Universaltool in Sonochek. Damit können Lecks gesucht und<br />
gefunden, einfache Condition-Monitoring-Aufgaben zur Lagerüberwachung<br />
durchgeführt, Kondensatabscheider auf Funktion<br />
überprüft und Elektroschaltschränke auf Funkenentwicklung hin<br />
abgehört werden. Hierzu ist das Handheld-Gerät mit verschiedenen<br />
Sensoraufsätzen sowohl für die akustische (berührungslose)<br />
wie auch die taktile (berührungsbedingte) Übertragung von<br />
Ultraschall ausgerüstet. Erst die Sonoleak-App macht das neue<br />
Leckageortungssystem besonders. Damit wird die präzise Ortung<br />
von Lecks an sämtlichen Hochdruckgasleitungen ermöglicht,<br />
gleichzeitig kann die genaue Mengenbestimmung des Austrittsverlusts<br />
erfolgen. Durch das breite Einsatzspektrum von<br />
20 bis 100 kHz lassen sich alle Arten und Größen von Lecks an<br />
Gasdruckleitungen sowie Schäden an Kondensatabscheidern, in<br />
Schaltschränken oder in Motorlagern punktgenau orten.<br />
Hannover Messe: Halle 15, Stand G42<br />
www.pruftechnik.com<br />
Druckluftanlagen intelligent vernetzen<br />
LIVE@<br />
Boge Kompresoren hat es sich zur Entwicklungsaufgabe<br />
gemacht, den Weg für die vierte industrielle Revolution<br />
in der Drucklufttechnik zu ebnen. In der Smart Factory<br />
der Zukunft kommunizieren Drucklufttechnologien<br />
automatisch mit der angeschlossenen Peripherie. Die<br />
Basis dafür bildet das selbstbeschreibende Kommunikationsprotokoll<br />
OPC Unified Architectures. Gemeinsam mit Anwendern<br />
entwickelt das Bielefelder Unternehmen Standards zur<br />
intelligenten Komponentenvernetzung. Ziel ist es, dass sich die<br />
Anlage selbst den Bedingungen anpasst und maximal energieeffizient<br />
arbeitet. Neue Komponenten sollen sich zudem per<br />
„Plug-and-Pressure“ einfach in das System integrieren lassen.<br />
„Die intelligente Vernetzung von Drucklufterzeugern und Druckluftverbrauchern<br />
eröffnet vielfältige Potenziale zum Überwachen,<br />
Steuern und Optimieren der gesamten Systemtopologie“, sagt<br />
Peter Boldt, Leiter Entwicklung bei Boge. Als einer der ersten<br />
Hersteller von Druckluftlösungen arbeitet Boge an einem<br />
ganzheitlichen Vernetzungsansatz, bei dem die an die Druckluft<br />
angeschlossenen Prozesstechnologien berücksichtigt werden.<br />
OPC UA bietet die Möglichkeit, einen herstellerunabhängigen<br />
Standard zu etablieren. Die Anlagentechnologie übernimmt<br />
selbsttätig die technische Konfiguration, um auf Basis definierter<br />
Parameter den<br />
bedarfsgerechten<br />
Auslegungspunkt für<br />
die Drucklufterzeugung<br />
einzustellen.<br />
Hannover Messe: Halle 16,<br />
Stand A04<br />
www.boge.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 27
INTRALOGISTIK<br />
Transportieren und handhaben<br />
LIVE@<br />
Individuell konzipierte Fördertechnik für die Produktion von Glasröhrchen<br />
Glasröhrchen, die 100°C heiß direkt<br />
aus der Produktion kommen, per<br />
Fördertechnik übernehmen, transportieren<br />
und an entsprechende<br />
Weiterbearbeitungsstationen<br />
übergeben – und das alles unter<br />
Berücksichtigung der bestehenden<br />
betrieblichen Gegebenheiten: So<br />
lautete die Vorgabe für die<br />
Entwicklung einer individuell auf<br />
die besonderen Ansprüche eines<br />
Produktionsbetriebs zugeschnittene<br />
Taktförderanlage.<br />
Im Segment der thermischen und mechanischen<br />
Glasbearbeitung bietet die Arnold<br />
Gruppe ein breites Spektrum an Brennern,<br />
Werkzeugen und Standardmaschinen für<br />
den anspruchsvollen Glasfachbetrieb. Aber<br />
auch komplexe Prozesslösungen zum<br />
Beispiel für die solarthermische Glasröhrenfertigung,<br />
das hochpräzise Resizing von<br />
Quarzglasröhren, zur hochautomatisierten<br />
Fertigung von Labor- und Lampenglas<br />
sowie andere Spezialanwendungen für die<br />
thermische Glasbearbeitung gehören zum<br />
Portfolio des Unternehmens.<br />
Die Anforderung<br />
01<br />
Für einen Kunden aus dem Bereich der<br />
Glasröhrenfertigung bestand die Anforderung<br />
darin, eine vollautomatische Förderanlage<br />
zu realisieren, die in der Lage sein<br />
muss, Handhabung und Transport der<br />
direkt aus der Produktion kommenden,<br />
noch 100°C heißen Gläser mit einem<br />
Durchmesser von 25 mm und Längen von<br />
90 bis 150 mm im Sinne eines effizienten<br />
Materialflusses zu kombinieren. Dabei sollen<br />
in einem Takt von acht Sekunden jeweils<br />
vier Glasröhrchen sortenrein, also<br />
z.B. 90 mm lang, transportiert, per Sauggreifer<br />
aufgenommen, auf ein Werkstückträgersystem<br />
mit insgesamt 24 Einheiten<br />
übergeben und per Fördertechnik weiterberarbeitenden<br />
Maschinenanlagen zugeführt<br />
werden.<br />
Da die Arnold Gruppe bei anderen Projekten<br />
bereits mit der AMI Förder- und<br />
Lagertechnik GmbH zusammengearbeitet<br />
hat und sowohl die Fähigkeit des Unternehmens,<br />
sich auf individuelle Kundenwünsche<br />
einzustellen als auch dessen fachliches<br />
Know-how und die Zuverlässigkeit<br />
sehr schätzt, ging die Anfrage und schließlich<br />
der Auftrag zur Entwicklung, Konstruktion,<br />
Herstellung und zur Realisierung des<br />
Taktfördersystems an AMI.<br />
Die Lösung und ihre konstruktiven<br />
Details<br />
„Die durch bereits vorhandene Maschinen,<br />
Anlagen, Sicherheitseinrichtungen und<br />
einen Schaltschrank existierende innerbetriebliche<br />
Infrastruktur und die nur<br />
eingeschränkt zur Verfügung stehende Stellfläche<br />
verlangte von uns ein hohes Maß an<br />
Ideenreichtum für den konstruktiven Aufbau<br />
und die Realisierung. Denn schließlich<br />
musste das Taktfördersystem den prozesstechnischen<br />
Anforderungen entsprechen<br />
und sich zudem in die Anlagen zur weiteren<br />
Bearbeitung integrieren lassen. Auch durfte<br />
zum Beispiel der Werkstückträger inklusive<br />
überstehender Bauteile für die Aufnahme<br />
der Glasröhrchen eine gewisse Breite nicht<br />
überschreiten“, erläutert Rolf Quint, ausführender<br />
Konstrukteur bei AMI, die Rahmenbedingungen<br />
des Projekts.<br />
Als Basis der Konstruktion kam ein Zahnriemenförderer<br />
mit Spezialzahnriemen<br />
zum Einsatz, der sowohl die positionsgenaue<br />
Aufnahme der Glasröhrchen auf die<br />
einzelnen Werkstückträger als auch deren<br />
exakte Übergabe an die jeweilige Weiterbearbeitungsstation<br />
garantiert. Bei einem<br />
Achsabstand (Antriebs- zu Umlenkachse)<br />
von etwa sechs Metern wurde eine Teilung<br />
von 24 gewählt, um die Distanz zwischen<br />
Aufnahme und Übergabe an den beiden<br />
Bearbeitungsanlagen zu überbrücken und<br />
den Takt in der geforderten Zeit von acht<br />
Sekunden realisieren zu können.<br />
Bedingt durch die vorhandenen Maschinen<br />
und Anlagen wurde ein Werkstückträgersystem<br />
mit einer Breite von 260 mm<br />
konstruiert, von dem jede Einheit in der<br />
Lage ist, vier Glasröhrchen aufzunehmen<br />
und sich, wie gewünscht, manuell auf Röhrchen<br />
mit Längen von 90 bis 150 mm verstellen<br />
lässt. Ist eine Verstellung erforderlich, so<br />
wird diese auf einfache Weise vom Bediener<br />
über eine seitlich am Werkstückträger befindliche<br />
Rändelschraube realisiert. Für die<br />
auf den einzelnen Werkstückträgern angebrachte<br />
Vorrichtung zur Aufnahme der<br />
Glasröhrchen wurde ein hochtemperaturbeständiger<br />
Polyamid-Kunststoff gewählt,<br />
28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
INTRALOGISTIK<br />
02<br />
01 Mit der Entwicklung der Taktförderanlage konnten die<br />
Experten von AMI Fördertechnik einmal mehr ihr Know-how für die<br />
Erfüllung individueller Betreiberansprüche unter Beweis stellen<br />
02 Konstruktiver Aufbau der Taktförderanlage mit<br />
Werkstückträgern für die Glasröhrchen<br />
03 Über die Rändelschraube am Werkstückträger wird dieser<br />
auf die jeweils aufzunehmende Röhrchenlänge eingestellt<br />
04 Die mitfahrende Sauggreifer-Einheit sorgt für die<br />
Aufnahme und Übergabe der Glasröhrchen<br />
Effizient und zuverlässig<br />
Auch in puncto Wartung und Instandhaltung<br />
wird das Fördersystem seine<br />
Effizienz aufgrund weitest gehender<br />
Wartungsarmut unter Beweis stellen:<br />
So sind alle Lagerungen lebensdauergeschmiert.<br />
Darüber hinaus bestehen<br />
alle führenden Elemente aus gleitfähigen<br />
Kunststoffen und bedürfen<br />
lediglich einer regelmäßigen Kontrolle<br />
auf eventuelle Beschädigung. Das gilt<br />
auch für die Werkstückträger, bei<br />
denen sich die Kontrolle auf mögliche<br />
Deformierungen aufgrund eventuell<br />
auftretender zu hoher Temperaturen<br />
beschränkt.<br />
der selbst bei Dauer gebrauchstemperaturen<br />
bis zu 155°C formstabil bleibt.<br />
Damit die Glasröhrchen für die Übernahme<br />
aus der Produktion und die Übergabe an<br />
die Weiterbearbeitung seitlich und in der<br />
Höhe lagerichtig auf den Werkstückträgern<br />
positioniert werden können, ist eine entsprechende<br />
Führung unabdingbar. Um dies<br />
sicherzustellen, haben die AMI-Konstrukteure<br />
ein innenliegendes Führungssystem<br />
entwickelt, über das man mit zwei einstellbaren<br />
Führungselementen auf beiden<br />
Seiten des Taktförderers die Werkstückträger<br />
seitlich und in der Höhe ausrichten<br />
kann. Diese Lösung trägt dazu bei, dass die<br />
03 04<br />
Längeneinstellung auf den Werkstückträgern<br />
frei von Störkonturen aufgrund von<br />
z.B. Hallenstützen und eines Sicherheitszauns<br />
unter der zur Verfügung stehenden<br />
Breite von 260 mm bleiben konnte.<br />
Für eine präzise Taktung des Zahnriemens<br />
und der Werkstückträger sorgt ein<br />
Winkelgetriebe mit angeflanschtem Servomotor<br />
und Absolutwertgeber, unterstützt<br />
von einem induktiven Näherungsschalter<br />
an der Aufnahmeposition. Zudem wird an<br />
der jeweiligen Aufnahme- und Übergabestation<br />
per Lichtschranke und Reflektor<br />
kontrolliert, ob die Aufnahmevorrichtung<br />
des jeweiligen Werkstückträgers vor der<br />
Bestückung und nach der Entnahme leer ist.<br />
Besonderheiten der Handhabung<br />
Für die Übergabefunktion an die jeweilige<br />
Weiterbearbeitungsanlage entwickelte und<br />
fertigte AMI ein spezielles Handhabungssystem,<br />
dessen Basis von einem Grundrahmen<br />
aus Aluminium-Konstruktionsprofil<br />
gebildet wird. Auf einer soliden Aluminium-Grundplatte<br />
ist der lineare Pneumatikantrieb<br />
inkl. Führung, mechanischem<br />
Anschlag und Stoßdämpfer befestigt. <strong>Der</strong><br />
Führungsschlitten des Linearantriebs dient<br />
zur Aufnahme des vertikalen Führungszylinders,<br />
an dem die vier gefederten Sauggreifer<br />
– je Glasröhrchen einer – befestigt<br />
sind. Alle pneumatischen Ventile sind in<br />
unmittelbarer Nähe des jeweiligen Antriebs<br />
positioniert. Auf diese Weise werden durch<br />
zu große Schlauchlängen bedingte Verzögerungen<br />
minimiert.<br />
Aus ähnlichem Grund sind die Vakuum-<br />
Ejektoren des Handhabungssystems in<br />
direkter Nähe zu den Sauggreifern mitfahrend<br />
positioniert. Die Vorteile liegen auf der<br />
Hand: kurze Schlauchlängen, besseres<br />
Ansprechverhalten, weniger Schläuche in<br />
der Energiekette (nur zwei Zuluftleitungen,<br />
statt einer Zuluft- und vier Vakuumleitungen).<br />
Pneumatische Schläuche, Kabel für<br />
Ventile und Signalgeber der Antriebe<br />
werden über eine mitfahrende Energiekette<br />
geführt, deren großer Umlenkradius eine<br />
hohe Lebensdauer der Schläuche und<br />
Kabel garantiert. In der Energiekette selbst<br />
werden Schläuche und Kabel durch Trennstege<br />
separat voneinander geführt.<br />
Die von den Sauggreifern realisierte<br />
Übergabe der Glasröhrchen auf die Aufnahmevorrichtung<br />
der Werkstückträger wird<br />
von einer Lichtschranke-/Reflektor-Kombination<br />
überwacht. So wird sichergestellt,<br />
dass Röhrchen nur übergeben werden,<br />
wenn die Aufnahme frei ist.<br />
Fazit<br />
Durch die gesamtheitliche Konzeption<br />
haben die AMI-Ingenieure ein Taktfördersystem<br />
für Glasröhrchen konzipiert, das die<br />
Einbindung in eine vorhandene Produktion<br />
mit ihren Teilprozessen und Maschinen<br />
ermöglicht und die Ziele eines effizienten<br />
Materialflusses erreicht. Seit kurzem ist die<br />
Taktförderanlage zur vollsten Zufriedenheit<br />
des Kunden in Betrieb und zeigt für<br />
Manfred Langen jr., Mitarbeiter Vertrieb,<br />
AMI Förder- und Lagertechnik, „dass auch<br />
bei diesem Projekt die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />
der Arnold Gruppe zielführend für den<br />
Erfolg war“.<br />
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Im Fokus<br />
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Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 29
INTRALOGISTIK<br />
Intelligentes Flottenmanagement<br />
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Still bündelt seine Lösungskompetenz im Bereich<br />
Flottenmanagement in zwei Säulen: Nummer eins<br />
besteht aus intelligenten Softwaretools, mit denen<br />
Anwender die Effizienz ihrer Flotte endgerätunabhängig<br />
von überall auf der Welt steuern können. Säule<br />
Nummer zwei ist die intralogistische Beratung, in der ein<br />
Expertenteam von Still Flotte und Anforderungen des Kunden<br />
genau analysiert und anschließend Lösungsansätze und<br />
Handlungsempfehlungen aufzeigt.<br />
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Kettenzug mit vier Lasthaken für ein<br />
breites Einsatzspektrum<br />
<strong>Der</strong> Demag Quadro Kettenzug<br />
LDC-Q, ein Serienhebezeug aus<br />
der weltweit bewährten Demag<br />
Baureihe DC, löst vielzählige<br />
Handlingaufgaben in Produktion<br />
und Intralogistik. Ausgestattet mit<br />
vier Lasthaken ist der LDC-Q in der<br />
Lage, kundenindividuelle Lastaufnahmemittel<br />
oder flächige Bauteile<br />
aufzunehmen, innerbetrieblich zu<br />
transportieren und die jeweiligen Güter den entsprechenden<br />
Arbeitsstationen zuzuführen.<br />
Basis des breiten Einsatzspektrums sind zum einen die Technik<br />
des Doppelkettenzugs LDC-D sowie einige spezifische Merkmale.<br />
Dazu gehört zum Beispiel die konstruktive Verbindung von zwei<br />
Doppelkettenzügen, allerdings – und das ist eine technische<br />
Besonderheit – mit nur einem Antrieb. Das bedeutet, dass nur ein<br />
Kettenzugmotor über entsprechende Verbindungselemente die<br />
Kraftübertragung auf die drei anderen Kettenabläufe des Demag<br />
Quadro LDC-Q übernimmt. Dabei sorgen mechanisch synchronisierte<br />
Hakenabläufe für ein gleichmäßiges und präzises Lasthandling.<br />
Auf diese Weise wird eine problemlose Aufnahme auch von<br />
Lasten mit asymmetrischem Gewichtsverhältnis – bis zu einer<br />
Verteilung von 70:30 möglich.<br />
Die nur in Demag Kettenzügen integrierte stufenlose Geschwindigkeitsregelung<br />
ProHub gestattet zudem eine um bis zu<br />
90 Prozent höhere Nenngeschwindigkeit im Teillastbereich. Zur<br />
Erledigung anstehender Handlingaufgaben stehen dem<br />
Anwender die Baugrößen DC10 und DC25 für ein Lastspektrum<br />
von bis zu 3,2 t zur Verfügung.<br />
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Palette sauber und ergonomisch bepackt<br />
dank Palettenhubtisch mit Stapelwänden<br />
<strong>Der</strong> im Bild gezeigte Flexlift-Palettenhubtisch wird vom Anwender<br />
an einem Pack-Arbeitsplatz eingesetzt, an dem per Hand Kartons<br />
auf einer Euro-Palette aufgestapelt werden. Hierzu ist der Tisch<br />
stirnseitig und an einer Längsseite mit Stapelwänden ausgerüstet.<br />
Eine leere Palette wird mit dem Hubtisch nach oben gefahren, um<br />
in ergonomisch günstiger Höhe die erste Lage Kartons<br />
aufzulegen. Hierbei nutzt der Packer Stapelwände als Anschlag,<br />
gegen die die Kartons angedrückt und so genau positioniert<br />
werden. Nach der ersten Lage wird der Hubtisch ein Stück nach<br />
unten gefahren und die zweite Lage aufgepackt. Auf diese Weise<br />
wird Lage für Lage die Palette gepackt.<br />
Das Resultat: eine exakt gepackte<br />
Palette ohne seitliche Überstände.<br />
Zusätzliche Ausstattungsmerkmale<br />
dieses Hubtisches sind das angebaute<br />
Aggregat mit Stromzuführung von der<br />
Decke – somit keine Stolperfallen<br />
durch am Boden liegende Kabel und<br />
Schläuche – sowie die vom Kunden<br />
für erhöhte Arbeitssicherheit<br />
gewünschte Bodenwanne mit seitlicher<br />
Abschirmung im Bereich der<br />
Schere.<br />
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30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong><br />
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Farbige, kontrastreiche Drucke mit<br />
schwach-pigmentierten Tinten<br />
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Die Tintenstrahldrucker der Linx 89er Serie von Bluhm<br />
Systeme können nun Produkte und Verpackungen<br />
auch mit schwach-pigmentierten Tinten – erhältlich<br />
sind schwarz, blau und gelb – sehr gut lesbar<br />
bedrucken. Gleichzeitig sind ein neues Tinten-Service-<br />
Modul und ein neuer Druckkopf für die Systeme verfügbar.<br />
Softwareseitig gab es ebenfalls Anpassungen. Durch die neuen<br />
Features sind die Linx-Drucker vielseitig einsetzbar.<br />
Anders als bei vielen anderen vergleichbaren Drucklösungen<br />
benötigen die Linx-Drucker kein mechanisches Rührwerk, um<br />
mit den pigmentierten Tinten konstant sehr gute, kontrastreiche<br />
Ergebnisse zu erreichen. Während der Strahl läuft oder der<br />
Drucker druckt, wird die Tinte automatisch im neuen Service-<br />
Modul allein durch den Tintenfluss gemixt. Mit jedem Start des<br />
Strahls startet auch automatisch der Mischzyklus. Dadurch druckt<br />
der Drucker auch nach Stillstandzeiten von bis zu vier Wochen ab<br />
dem ersten Druck in gleichbleibend<br />
guter Qualität kontrastreich.<br />
Das neue Service-Modul garantiert<br />
Service-Intervalle bis zu<br />
6 000 Stunden oder 12 Monaten.<br />
Zudem muss der neue Druckkopf<br />
im Durchschnitt erst nach sechs<br />
Wochen gereinigt werden.<br />
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Bis zu 32 Fässer á 200 Liter, 12 Euro- oder 8 Chemiepaletten<br />
oder 8 IBC á 1 000 Liter kann das neue<br />
Brandschutzregallager RFP aufnehmen. Regallager<br />
werden für große Mengen Gefahrstoffe konstruiert<br />
und gebaut. Das neue Raumsystem RFP ist unter<br />
anderem mit einer wasserrechtlich zugelassenen Auffangwanne<br />
ausgestattet, die auch für große Gebinde geeignet ist. In Sachen<br />
Sicherheit erwerben Kunden alle relevanten Zertifizierungen<br />
gleich mit. Auch das neue Denios-Brandschutzregallager verfügt<br />
über die aktuelle bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen<br />
Institut für Bautechnik (DIBt) und des IBS in Linz (REI 90). Als<br />
separater Brandschutzabschnitt sind keine Mindestabstände zu<br />
anliegenden Gebäuden notwendig. Auch eine Aufstellung<br />
innerhalb von Produktionshallen ist möglich.<br />
Denios fertigt das neue Brandschutzregallager in den Versionen<br />
"base" und "base-P". Erstere Variante wird ganzflächig auf dem<br />
Boden aufgestellt, in der Version "base-P" verfügt das RFP über<br />
eine Unterfahrbarkeit. Das neue Raumsystem besteht aus<br />
vorgefertigten Stahl-Baugruppen, die aufgrund der engen<br />
Toleranzen passgenau<br />
ineinander greifen. Zusätzliche<br />
Komponenten wie<br />
Klimaanlagen, technische<br />
Lüftungen oder Löschanlagen<br />
sind standardisiert<br />
und können bequem<br />
konfiguriert werden.<br />
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Armaturenhersteller ist mit MES & Co. auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />
Ein Armaturenhersteller stand vor der Situation, dass unterschiedliche<br />
Systeme für Personalzeiterfassung, Betriebsdatenerfassung,<br />
Maschinendatenerfassung und Leitstand im Einsatz waren und<br />
Systemupdates anstanden. Zudem waren erste Ideen entstanden, ein<br />
Manufacturing Execution System (MES) einzuführen. So lag es nahe, einen<br />
Softwareanbieter zu finden, der alles aus einer Hand anbietet.<br />
ARI-Armaturen ist ein international<br />
führender Entwickler, Hersteller und<br />
Vertreiber von Armaturen zum Regeln, Absperren,<br />
Sichern und Ableiten von flüssigen<br />
und gasförmigen Medien. An drei Standorten<br />
– ausschließlich in Deutschland – produziert<br />
das Unternehmen Qualitätsschwerarmaturen<br />
nach modernsten Standards.<br />
Zur Auswahl eines Softwareanbieters<br />
wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog<br />
erstellt, der auch weiche Kriterien enthielt.<br />
Matthias Kornfeld (CIO) Leiter IKDV (Informationsmanagement<br />
– Kommunikationssysteme<br />
– Datenverarbeitung) erklärt: „Uns<br />
war es wichtig, qualitativ hochwertige Software<br />
aus einer Hand zu bekommen. Aber<br />
wir wollten auch einen Partner finden, mit<br />
dem wir gut und langfristig für eine stabile<br />
Zukunft zusammenarbeiten können.“ Nach<br />
einer längeren Auswahlphase konnte<br />
schließlich das Gesamtpaket der Essener<br />
GFOS mbH überzeugen, da, so war sich das<br />
Projektteam von ARI-Armaturen sicher,<br />
GFOS das Unternehmen und die gestellten<br />
Anforderungen am besten verstanden hat.<br />
Bei ARI-Armaturen versteht man ein<br />
Manufacturing Execution System als ein<br />
prozessnah operierendes Fertigungsmanagementsystem.<br />
Es zeichnet sich<br />
gegenüber ähnlich wirkenden Systemen zur<br />
Produktionsplanung durch die direkte<br />
Anbindung an die Automatisierung aus und<br />
ermöglicht die Kontrolle der Produktion in<br />
Echtzeit. <strong>Der</strong> Begriff MES bezieht sich in der<br />
Regel auf ein Gesamtsystem, das den Bereich<br />
zwischen dem ERP-System, der Unternehmensleitebene<br />
und dem eigentlichen<br />
Fertigungs- bzw. Produktionsprozess in der<br />
Fertigungs- bzw. Automatisierungsebene<br />
abdeckt. Als Produkt erscheint MES sowohl<br />
als Gesamtpaket als auch in einzelnen Komponenten,<br />
in Form von Software, ggf. ergänzt<br />
um Hardware zur Datenerfassung und Steuerung.<br />
Wie schon bei der Automatisierung<br />
ist auch hier die große Herausforderung die<br />
Verbindung der einzelnen Komponenten zu<br />
einem effektiven Ganzen.<br />
MES für alle produzierenden<br />
Bereiche<br />
Ziel von MES-Lösungen ist es, die Produktion<br />
zu straffen sowie Abläufe und die Organisation<br />
zu optimieren. Diese Erwartungshaltung<br />
hatte auch ARI-Armaturen bei der<br />
Einführung des MES. Zudem sollte die neue<br />
IT-Lösung maßgeblich zur rückstandsfreien<br />
Planung beitragen. Denn mithilfe des MES<br />
ist es möglich, die Produktion sehr genau<br />
und vor allem zeitnah – quasi online in Echtzeit<br />
– zu planen. Dafür muss der aktuelle<br />
Ist-Zustand immer verfügbar und auch die<br />
Zukunft muss verlässlich planbar sein. Nur<br />
durch diese Transparenz der aktuellen<br />
Zustände der Produktionsmittel, der Lagerbestände<br />
und der Aufträge ist es möglich,<br />
verlässlich zu planen, Liefertermine zu halten<br />
und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Um diese gesteckten Ziele zu erreichen<br />
und die gewünschten Echtzeitinformationen<br />
zu erhalten, war es besonders wichtig,<br />
ein Bewusstsein für die notwendigen zeitnahen<br />
Meldungen zu schaffen (eine manuelle<br />
Meldung durch den Mitarbeiter sollte<br />
innerhalb von 10 Sekunden durchführbar<br />
sein). Auch wurden alle Arbeitsplätze mit<br />
Terminals ausgestattet, sämtliche Daten<br />
werden mit BDE und MDE erfasst.<br />
Die BDE hilft dabei, Transparenz in die<br />
Fertigungsprozesse und Abläufe zu bringen,<br />
da mit der BDE Mengen, Laufzeiten,<br />
32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />
Die eingesetzte GFOS-<br />
Software im Überblick<br />
n gfos.Workforce<br />
Zeiterfassung, Personaleinsatzplanung,<br />
Lohndatenaufbereitung<br />
n gfos.Security<br />
Zutrittskontrolle<br />
n gfos.MES<br />
Alarmmanagement, Betriebsdatenerfassung,<br />
grafische Plantafel,<br />
Feinplanung mit Reihenfolgenbildung,<br />
Leistungslohnkomponente, Rückmeldestudio,<br />
Maschinendatenerfassung,<br />
Trendanalysengenerator, Zuteilung<br />
Fertigungsauftrag<br />
Stillstände, Störgründe, Chargen- und<br />
Qualitätsdaten in einem System erfasst werden.<br />
Zudem müssen Liefertermine eingehalten,<br />
Weiterverarbeitungen zeitnah in die<br />
Wege geleitet, Maschinen effizient ausgelastet<br />
und Lagerkosten im Blick gehalten<br />
werden. Durch den Einsatz der MDE<br />
können Stückzahlen, Maschinenzustände<br />
und Prozesswerte – eben alle Betriebsdaten,<br />
die während der Produktion eines<br />
Produktes entstehen und erforderlich sind<br />
– erfasst und ausgewertet werden.<br />
Dem Leitstand kommt eine besonders<br />
wichtige Bedeutung zu: Kernaufgabe ist, die<br />
Dynamik im Planungshorizont zu steuern.<br />
Es werden kürzlich aufgetretene Ereignisse,<br />
wie Störungen oder Anlagenausfälle,<br />
unmittelbar berücksichtigt, um so stets in<br />
der Lage zu sein, präzise Endtermine festzulegen<br />
und auf mögliche Konflikte zu<br />
reagieren, bevor ein Problem eskaliert.<br />
„Somit ist das MES in allen produzierenden<br />
Bereichen im Einsatz, sodass wir ohne<br />
MES gar nicht mehr arbeitsfähig wären. Die<br />
MES-Meldung gehört zu jedem Werkstück<br />
dazu“, fasst Matthias Kornfeld zusammen.<br />
Zeitwirtschaft und<br />
Personaleinsatzplanung<br />
Wie bereits erwähnt, setzt ARI-Armaturen<br />
auch auf die Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung<br />
von GFOS. „Wir bieten<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
die unterschiedlichsten Arbeitszeitmodelle<br />
an: halbtags, 38-Stunden-Woche, 40-Stunden-Woche<br />
und weitere Sondermodelle.<br />
Schließlich wollen wir für unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ein attraktiver<br />
Arbeitgeber sein. Zudem wird in Früh-, Mittag-<br />
und Nachtschicht gearbeitet. Um die<br />
Kapazitäten der Maschinen abzudecken,<br />
gibt es aber auch besondere Kombinationen.<br />
Dies ist ohne ein gutes Zeitwirtschaftssystem<br />
nicht zu handhaben“, so Matthias<br />
Kornfeld.<br />
Darüber hinaus kommt in der Fertigung<br />
und in der Organisation/Verwaltung die<br />
Personaleinsatzplanung zum Einsatz.<br />
Dabei war es dem Unternehmen wichtig,<br />
dass GFOS eine „richtige Personaleinsatzplanung“<br />
anbietet und nicht nur eine<br />
vereinfachte Urlaubsplanung. Denn nur so<br />
kann bereichsübergreifend gerecht und<br />
identisch geplant werden.<br />
Besonders die Verknüpfung von Leitstand<br />
und Personaleinsatzplanung bietet<br />
eine Menge Vorteile. Durch die stets aktuelle<br />
Datengrundlage aus der Fertigung kann<br />
ein optimaler Personaleinsatzplan erstellt<br />
werden – ohne dass der Meister große<br />
manuelle Aufwände hat. <strong>Der</strong> fertige Personaleinsatzplan<br />
wird den Mitarbeitern als<br />
Aushang zur Verfügung gestellt.<br />
Fazit und Perspektive<br />
Industrie 4.0<br />
Das Projekt war sehr umfangreich und<br />
damit natürlich auch anstrengend und<br />
erforderte Ausdauer. Zunächst wurde die<br />
Zeitwirtschaft sehr zügig innerhalb von<br />
zwei Monaten eingeführt. Danach folgte<br />
das MES sukzessive (ein Fraktal nach dem<br />
anderen). Besonders für den Leitstand<br />
nahm man sich viel Zeit, da die Einführung<br />
besonders wichtig und auch komplex war.<br />
Zudem erfolgten einige individuelle Anpassungen<br />
speziell auf die Bedürfnisse von<br />
ARI-Armaturen.<br />
„Sicherlich hat es im Projekt hier und da<br />
auch einmal geruckelt, da die Einführung<br />
insgesamt länger gedauert hat, als ursprünglich<br />
geplant. Aber die Projektteams<br />
von ARI-Armaturen und GFOS standen<br />
stets in Kontakt. Es fanden regelmäßig Telkos<br />
und auch Vor-Ort-Termine statt und alle<br />
Punkte wurden zielgerichtet abgearbeitet.<br />
02+03 Mit der Einführung der MES-Lösung wurde<br />
die Produktion der Armaturen gestrafft und Abläufe<br />
sowie die Organisation wurden optimiert<br />
Diese Art der Zusammenarbeit war absolut<br />
vertrauensbildend – und das MES von<br />
GFOS ist nach wie vor unangefochten die<br />
beste Lösung für uns“, fasst Matthias Kornfeld<br />
zusammen. Im Anschluss an das MES<br />
wurde dann die Personaleinsatzplanung<br />
eingeführt.<br />
Und auch heute noch ist das MES in<br />
Arbeit, da ARI-Armaturen gerade vor dem<br />
Hintergrund von Industrie 4.0 nicht stehen<br />
bleiben will, sondern stetig um weitere<br />
Optimierung bemüht ist. Dies geschieht in<br />
enger Absprache mit dem MES-Berater der<br />
GFOS.<br />
Matthias Kornfeld zum Thema Industrie<br />
4.0: „Natürlich ist Industrie 4.0 ein Thema für<br />
uns! Schließlich findet die Digitalisierung<br />
überall statt – privat und beruflich. Unternehmen<br />
müssen hier Schritt halten, sonst<br />
sind sie morgen nicht mehr da. MES- Systeme<br />
stellen aus meiner Sicht die Grundlage<br />
für Industrie 4.0 dar. Denn ohne MES ist eine<br />
vernünftige Automatisierung nicht möglich.<br />
Aber natürlich müssen sämtliche Prozesse<br />
im Unternehmen IT-gestützt und miteinander<br />
verwoben sein – also ERP, MES, CRM,<br />
PLM usw. Wir bei ARI-Armaturen haben<br />
damit bereits vor einigen Jahren begonnen<br />
und wir werden nicht stehen bleiben.“<br />
Bilder: Fotolia/Andrea Danti; Ari Armaturen<br />
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Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 33
DATENMANAGEMENT I SPECIAL<br />
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Trendthema Cloud Computing<br />
MES in der Datenwolke: zwischen Hype und praktischem Nutzen<br />
Immer mehr Unternehmen setzen<br />
auf Cloud Computing. Es gibt<br />
unzählige Studien und Umfragen,<br />
die zu diesem Ergebnis kommen.<br />
Und da sich Manufacturing<br />
Execution Systeme (MES) immer<br />
mehr zum Ausgangspunkt für den<br />
Weg in die Industrie 4.0 entwickeln,<br />
treiben Verbände und Branchenführer<br />
das Thema „MES in der<br />
Cloud“ voran. Doch wie sieht es in<br />
den Produktionshallen des<br />
deutschen Mittelstands wirklich<br />
aus? Was ist medialer Hype und<br />
was tatsächlich von Nutzen?<br />
Autor: Michael Möller, Geschäftsführer gbo<br />
datacomp GmbH, Augsburg<br />
Die Vorteile der Cloud sind hinlänglich<br />
bekannt und werden allseits betont:<br />
<strong>Der</strong> Administrationsaufwand im IT-<br />
Bereich und vor allem die damit verbundenen<br />
Kosten sinken. Dafür erhält man eine<br />
höhere Verfügbarkeit und bessere Skalierbarkeit<br />
der IT-Systeme. Durch deren<br />
Vernetzung profitiert man zudem von<br />
einem orts- und geräteunabhängigen<br />
Zugriff auf die in der Cloud befindlichen<br />
Daten. Kein Wunder also, dass Umfragen<br />
wie die der Berliner Hochschule für Wirtschaft<br />
und Recht in Zusammenarbeit mit<br />
dem Softwarehaus Forcont vom September<br />
2017 zu dem Ergebnis kommen, dass<br />
die Zahl der Unternehmen, die Cloud<br />
Computing einsetzen oder dies in absehbarer<br />
Zeit wollen, steigt. „Waren bisher auf<br />
diesem Gebiet vorwiegend Konzerne und<br />
Großunternehmen aktiv, so zieht der<br />
Mittelstand aktuell nach und entdeckt die<br />
Vorteile von Cloud Computing und Software-as-a-Service<br />
(SaaS)“, heißt es in der<br />
Umfrage mit dem Titel „Deutscher Mittelstand<br />
auf Wolke 7?“<br />
Die Frage lässt sich getrost mit Nein<br />
beantworten, denn schaut man sich die<br />
Unternehmensbereiche an, in denen<br />
Cloud-Anwendungen eingesetzt werden,<br />
so sind das vornehmlich der Vertrieb, das<br />
Marketing, die Buchhaltung und das Personalwesen.<br />
Die Fertigung kommt in der<br />
Umfrage nicht vor. Und natürlich gibt es<br />
auch die Studien mit etwas ernüchternden<br />
Ergebnissen. So befragten die Commerzbank<br />
und TNS Infratest rund 4000 Führungskräfte<br />
aus dem Mittelstand, von<br />
denen der überwältigende Teil (86 Prozent)<br />
an die Chancen der Digitalisierung<br />
glaubt, aber nur 15 Prozent tatsächlich auf<br />
digitale Technologien wie etwa Cloud<br />
Computing setzen. Das Fazit: <strong>Der</strong> deutsche<br />
Mittelstand investiert kaum in digitale<br />
Innovationen. Sind Cloud-MES-Lösungen<br />
in der Produktion also reine Utopie?<br />
Die diffuse Welt der Cloud<br />
<strong>Der</strong> Begriff „Datenwolke“ beschreibt ungewollt<br />
den etwas nebulösen Charakter, der<br />
ihr innewohnt. Nicht jeder, der von Cloud<br />
spricht, meint dasselbe. Die Datenwolke<br />
umfasst Anwendungen, die vom reinen<br />
Speichern der Daten auf (externen)<br />
Servern, statt lokal auf Rechnern über die<br />
bereits erwähnten SaaS-Lösungen bis hin<br />
zu PaaS-Konzepten (Platform as a Service)<br />
reichen. Fazit: Die Cloud ist groß, ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />
sind vielfältig.<br />
Grob wird zwischen Private und Public<br />
Cloud unterschieden. Dienste und Anwendungen<br />
in der privaten oder öffentlichen<br />
Cloud sind für jedermann zugänglich, insofern<br />
mit dem Anbieter ein entsprechendes<br />
Vertragsverhältnis besteht. Unterhält ein<br />
Unternehmen eigene Server oder verfügt<br />
über den alleinigen Zugriff auf eine von<br />
einem Dritten gehostete IT-Infrastruktur,<br />
handelt es sich um eine Private Cloud. Die<br />
Mischform aus Public und Private Cloud<br />
wird Hybrid Cloud genannt. Häufig befinden<br />
sich dabei die Anwendungen im öffentlichen<br />
und sensible Unternehmensdaten<br />
im privaten Bereich der Datenwolke.<br />
34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />
Hoher Aufwand,<br />
empfindliche Strafen<br />
Die Hybrid Cloud offenbart gleichzeitig das<br />
vorrangige Dilemma, weshalb der Mittelstand<br />
der Datenwolke skeptisch gegenübersteht:<br />
Man ist sich nicht sicher, wie sicher die<br />
eigenen Daten in der Cloud aufgehoben sind.<br />
Gerade die Daten aus Produktionsprozessen<br />
sind hochsensibel, denn sie beinhalten Informationen<br />
über diverse Produkteigenschaften.<br />
<strong>Der</strong> Aufwand für ein Maximum an Datensicherheit<br />
wird in Zukunft auch nicht weniger<br />
werden. Im Gegenteil: Am 25. Mai <strong>2018</strong> tritt<br />
beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung<br />
EU-weit in Kraft. Sie verschärft vor<br />
allem den Umgang mit personenbezogenen<br />
Daten, so dass Unternehmen hierfür adäquate<br />
Lösungen finden müssen, um keine der<br />
empfindlichen Strafen zu riskieren. Verstöße<br />
werden als Verletzungen der Grundrechte-<br />
Charta der EU angesehen und können bis zu<br />
20 Millionen Euro oder vier Prozent des Umsatzes<br />
aus dem jüngsten abgeschlossenen<br />
Geschäftsjahr nach sich ziehen.<br />
Dass große Konzerne und Branchenführer<br />
das Thema „MES in der Cloud“ pushen, liegt<br />
daran, dass sie im Vergleich zu kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen (KMU)<br />
einerseits einen leichteren Zugang zu externen<br />
Wissens- und Technologiequellen haben,<br />
Innovationskapazitäten also besser aufbauen<br />
können, und demzufolge auch über das<br />
Personal mit dem benötigten technischen<br />
und kaufmännischen Know-how verfügen.<br />
Andererseits stehen sie weniger in Abhängigkeitsverhältnissen<br />
zu Lieferanten und Abnehmern,<br />
befinden sich also eher in einer Machtposition,<br />
in der sie ihre Vorstellungen von<br />
einer effizienten Wertschöpfungskette zu<br />
ihrem Vorteil durchsetzen können.<br />
Technologische Grenzen<br />
Hinzu kommen technologische Hürden, die<br />
nicht unüberwindbar sind, aber erst in der<br />
Zukunft übersprungen werden. Kernaufgabe<br />
eines MES ist die Bereitstellung von Daten<br />
aus der Produktion, um Informationen in<br />
Echtzeit validieren und somit die Fertigung<br />
steuern zu können. Ein Beispiel hierfür ist<br />
etwa die Prüfung bestimmter Produkteigenschaften,<br />
deren Daten ein MES in Millisekunden<br />
bereitstellt. Die Verarbeitung<br />
solch komplexer Daten in Echtzeit ist jedoch<br />
in der Cloud mit dem heutigen Stand der<br />
Technik nicht möglich.<br />
Des Weiteren entstehen durch die Dokumentation<br />
einzelner Prozessschritte enorm<br />
große Datenmengen,<br />
für deren Übertragung<br />
in die Cloud<br />
entsprechende<br />
Bandbreiten benötigt<br />
werden. <strong>Der</strong> Ausbau,<br />
insbesondere mit<br />
zukunftsfähiger Glasfaser,<br />
geht jedoch nur<br />
schleppend voran,<br />
vor allem in ländlichen<br />
Regionen. Laut<br />
einer Studie der WIK-<br />
Consult GmbH im<br />
Auftrag des Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />
(DIHK) standen Ende 2016<br />
in Gewerbe- und Industriegebieten lediglich<br />
10 Mbit/s flächendeckend zur Verfügung.<br />
Nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent)<br />
der rund 71.800 Gewerbeflächen in Deutschland<br />
verfügt über mehr als 50 Mbit/s.<br />
Vorverdichtete Daten in der Cloud<br />
Nichtsdestotrotz ist der Einsatz von Cloud-<br />
Lösungen auch im Produktivbereich ein<br />
Thema, zum Beispiel wenn der Verpackungsprozess<br />
eines Produkts mittels einzelner<br />
Videos festgehalten wird. Die Videos<br />
werden anschließend in die Cloud hochgeladen,<br />
dort sequenziert und ausgewertet.<br />
Dafür spielt aber weniger die Breitbandanbindung<br />
als vielmehr die Rechenpower im<br />
Rechenzentrum die entscheidende Rolle.<br />
Außerdem muss die Auswertung nicht wie<br />
bei einem MES in Millisekunden vorliegen.<br />
Ebenso existieren im Markt auch SaaS-<br />
Anwendungen für MES. Sie sind jedoch<br />
eher für Klein- und Kleinstunternehmen<br />
interessant, die temporär bestimmte Auswertungen<br />
nutzen und dafür keine langfristigen<br />
und teuren Lizenzen kaufen wollen.<br />
Die Nachfrage nach SaaS-Anwendungen ist<br />
aber auch deshalb eher gering, weil produzierende<br />
Unternehmen die Cloud nicht<br />
dazu nutzen, um Prozessdaten aus der Fertigung<br />
zu übertragen und in der Datenwolke<br />
zu verarbeiten. Die Cloud wird stattdessen<br />
dort genutzt, wo vorverdichtete Daten zum<br />
Einsatz kommen. Für die Fertigungsplanung<br />
nutzen Betriebs- und Produktionsleiter<br />
immer häufiger mobile Endgeräte wie<br />
Smartphones und Tablets, auf denen ihnen<br />
das MES Informationen wie den Online-Status<br />
einer Maschine oder Stillstände anzeigt,<br />
Bis auch Prozessdaten und Prozessvalidierung<br />
in der Datenwolke stattfinden, müssen die<br />
noch bestehenden Performance-Grenzen durchbrochen<br />
werden.– Vor allem aber muss die Skepsis<br />
gegenüber der Sicherheit derartig sensibler<br />
Unternehmensdaten in der Cloud sinken.<br />
Michael Möller, Geschäftsführer gbo datacomp GmbH,<br />
Augsburg<br />
also Daten, die das MES auf Grundlage der<br />
Steuerungsdaten einer Maschine generiert.<br />
Für solche Anwendungen gibt es im produzierenden<br />
Mittelstand durchaus eine Nachfrage:<br />
Prozessdaten werden weiterhin lokal<br />
vom MES verarbeitet, aber die nachfolgende<br />
Stufe der Auswertung für die Ermittlung von<br />
Kennzahlen oder die Bereitstellung von Reports<br />
wird in die Datenwolke verlegt. Dass<br />
sich der Mittelstand kaum für Cloud-Lösungen<br />
auf der Stufe der Prozessdatenermittlung<br />
interessiert, liegt auch daran, dass die von<br />
Verbänden und Branchenführern propagierten<br />
Cloud-MES-Lösungen keine Antwort darauf<br />
liefern, wie z.B. die für eine Maschine<br />
notwendigen Auftrags- und Bewegungsdaten<br />
von ERP und MES über die Cloud zur Maschinensteuerung<br />
gelangen sollen.<br />
Was die Zukunft bringt<br />
Sicherlich wird es in Zukunft auch MES-<br />
Lösungen geben, bei denen die Prozess daten<br />
über IoT-Sensoren an Maschinen und Anlagen<br />
nicht mehr lokal, sondern in der Cloud<br />
verarbeitet werden, weil es schlicht und ergreifend<br />
weniger aufwendig und mit geringeren<br />
Kosten verbunden sein wird. Auf diese<br />
Weise ließen sich z.B. in einer verketteten<br />
Produktion an verschiedenen Standorten die<br />
einzelnen Werkstücke über Seriennummern<br />
leicht verfolgen und organisieren. Bis aber<br />
auch Prozessdaten und Prozessvalidierung<br />
in der Datenwolke stattfinden, müssen die<br />
noch bestehenden Performance-Grenzen<br />
durchbrochen werden – vor allem aber muss<br />
die Skepsis gegenüber der Sicherheit derartig<br />
sensibler Unternehmensdaten in der Cloud<br />
sinken. Dies dürfte die weitaus größere Herausforderung<br />
für die Protagonisten cloud-basierter<br />
MES-Lösungen sein.<br />
Bilder: Fotolia/Mimi Potter; gbo datacomp<br />
Hannover Messe: Halle 7, Stand E11<br />
www.gbo-datacomp.de<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 35
Fertigungs-IT der<br />
vierten Generation<br />
Integrative Plattform für die Smart Factory<br />
Letztendlich wäre eine standardisierte<br />
Individualsoftware die ideale Lösung. Die<br />
aktuell an vielen Stellen propagierte Plattformarchitektur<br />
weist allerdings ähnlich<br />
nützliche Eigenschaften auf und führt die<br />
Fertigungsindustrie nicht nur aus dem<br />
Dilemma heraus, sondern auch zur Fertigungs-IT<br />
der vierten Generation.<br />
Ein wesentliches Merkmal für den Erfolg<br />
von Plattformen ist die Trennung von<br />
standardisierten, konfigurierbaren Basisdiensten<br />
und individuellen Anwendungen.<br />
Heutzutage spricht man dabei von Services<br />
und Apps. Die Services sorgen dafür, dass<br />
Entwickler das Rad in Form von geeigneten<br />
Datenstrukturen und aufwendig zu<br />
programmierenden Hintergrundfunktionen<br />
nicht jedes Mal neu erfinden müssen.<br />
Gleichzeitig stellt die Plattform sicher, dass<br />
Apps unterschiedlicher Hersteller interoperabel<br />
lauffähig sind. Die bis heute dafür oftmals<br />
aufwendig implementierte horizontale<br />
Integration wird somit eine systemimmanente<br />
Eigenschaft und gewinnt im Umfeld<br />
von Plattformen weiter an Bedeutung.<br />
LIVE@<br />
Schon bald werden heutige Manufacturing Execution Systeme (MES)<br />
ernstzunehmende Konkurrenz bekommen, denn immer mehr<br />
Unternehmen benötigen und fordern mehr Flexibilität für ihre<br />
Fertigungs-IT. Die Manufacturing Integration Platform (MIP) von MPDV<br />
als beispielhafter Vertreter der vierten Generation von Fertigungs-IT<br />
vereint Standardisierung und Individualisierung in idealer Weise.<br />
Parallel zur vierten industriellen Revolution<br />
(Industrie 4.0) kündigt sich auch die<br />
vierte Generation von Software für die Fertigungs-IT<br />
an. Dabei rückt neben der Anwendungssicht<br />
auf fertigungsnahe IT-Systeme<br />
auch deren struktureller Aufbau immer<br />
mehr in den Fokus. Daher ist die Forderung<br />
nach einem offenen Plattformansatz als IT-<br />
Basis für den Shopfloor der Smart Factory<br />
mehr als berechtigt.<br />
Zurückblickend lassen sich bis heute vier<br />
Generationen der Fertigungs-IT identifizieren.<br />
Systeme der ersten Generation waren in<br />
der Regel spezialisierte Insellösungen z. B.<br />
für die Maschinendatenerfassung, die Qualitätssicherung<br />
oder die Fertigungssteuerung.<br />
Monolithische IT-Systeme in der zweiten<br />
Generation fassten oftmals mehrere dieser<br />
Insellösungen zu sog. Fertigungsmanagement-Systemen<br />
zusammen, die in der Folge<br />
als Manufacturing Execution Systeme (MES)<br />
bezeichnet wurden. Erst durch die VDI-<br />
Richtlinie 5600 und die darin definierten<br />
MES-Aufgaben entstanden modulare MES-<br />
Systeme in der dritten Generation wie z.B.<br />
Hydra von MPDV. Noch heute meistern weltweit<br />
viele Unternehmen damit ihren Fertigungsalltag<br />
erfolgreich und umfassend.<br />
Nicht erst mit Industrie 4.0 ist deutlich<br />
geworden, dass die Fertigungs-IT – genau<br />
wie viele andere IT-Systeme – vor einem<br />
Die MIP ist die Basis für Funktionen,<br />
die heute ein MES übernimmt.<br />
Darüber hinaus kann sie weitere<br />
Anwendungen integrieren. Die Smart<br />
Factory wird ohne eine solche Plattform<br />
nicht effizient funktionieren.<br />
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der MPDV Mikrolab GmbH<br />
Dilemma steht: Einerseits machen immer<br />
komplexere Prozesse eine individuelle Programmierung<br />
unabdingbar, andererseits<br />
braucht es Standards, um diese Komplexität<br />
beherrschbar und zukunftsfähig zu machen.<br />
Plattform ja, aber welche?<br />
Auch wenn die Zahl innovativer Plattformen<br />
immer mehr zunimmt, eignen sich nur<br />
wenige davon als Basis für die moderne<br />
Fertigungs-IT. Einerseits gibt es die IoT-<br />
Plattformen, die sich auf die Speicherung<br />
und Verteilung von erfassten Daten fokussieren,<br />
andererseits reine Technologie-Plattformen,<br />
die quasi als Betriebssystem für<br />
Anwendungen unterschiedlicher Anbieter<br />
dienen. Beide Arten von Plattformen haben<br />
ihre Daseinsberechtigung. Fertigungsunternehmen<br />
benötigen jedoch eine Lösung, die<br />
sowohl die Nutzung verschiedenster Apps<br />
ermöglicht als auch die Produktion komplett<br />
digital abbildet (digitaler Zwilling). IoT-<br />
Plattformen könnten in diesem Kontext als<br />
Datenlieferanten dienen.<br />
Zur Hannover Messe stellt beispielsweise<br />
MPDV eine solche Plattform vor: die Manufacturing<br />
Integration Platform (MIP). <strong>Der</strong><br />
Kern, der auch als Virtual Production Reality<br />
(ViPR) bezeichnet wird, bildet den Lebensraum<br />
für den digitalen Zwilling der Produktion.<br />
Hier werden<br />
sämtliche Daten<br />
nicht nur gespeichert<br />
und vorgehalten<br />
– vielmehr bildet<br />
die Gesamtheit der<br />
Daten das digitale<br />
Abbild.<br />
Man spricht in<br />
diesem Zusammenhang<br />
auch von<br />
einem semantischen<br />
Informationsmodell, das auf langjährige<br />
Erfahrung im Fertigungsumfeld basiert.<br />
Außerdem realisieren integrierte Services<br />
die Kommunikation mit dem Shopfloor und<br />
anderen IT-Systemen (z. B. ERP).<br />
36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />
Mittels Entwicklungsplattform (SDK)<br />
können beliebige eigene Anwendungen<br />
implementiert und Services bedarfsgerecht<br />
adaptiert oder erweitert werden. Dazu beinhaltet<br />
das SDK neben umfangreichen<br />
Bibliotheken und Tutorials auch beispielhafte<br />
Anwendungen, sog. Manufacturing<br />
Apps (mApps). Insbesondere Entwickler<br />
sparen durch die Nutzung der MIP als Basis<br />
viel Zeit und Programmieraufwand, da alle<br />
wichtigen Datenstrukturen und Grundfunktionen<br />
bereits enthalten sind. Ab Mitte des<br />
Jahres soll die MIP ausgeliefert werden.<br />
Gespräche mit ersten Pilotanwendern sowie<br />
Entwicklungspartnern laufen bereits.<br />
Beispielhafte Einsatzszenarien<br />
Aufgrund der gesteigerten Flexibilität von<br />
Plattformen wie der MIP können Fertigungsunternehmen<br />
künftig von unterschiedlichen<br />
Einsatzszenarien profitieren.<br />
Grundsätzlich lassen sich damit Funktionen<br />
eines heutigen MES-Systems realisieren –<br />
es geht aber auch deutlich mehr. Hier ein<br />
paar ausgewählte Beispiele:<br />
n Implementierung von Lösungen mit eigenen<br />
IT-Ressourcen<br />
Die Anforderungen an die Fertigungs-IT<br />
von Unternehmen A, einem Hersteller von<br />
Elektronikkomponenten, lassen sich aufgrund<br />
komplexer Kundenanforderungen<br />
nicht mehr mit einem herkömmlichen<br />
MES-System umsetzen. Insbesondere die<br />
umfangreiche Dokumentationspflicht<br />
sowie das Tracking von Reparaturen im<br />
Laufe der Produktnutzung erfordern einen<br />
Zugriff unterschiedlichster Anwendungen<br />
auf Daten, die während der Produktion<br />
entstehen. Um die Komplexität zu meistern,<br />
führt Unternehmen A die MIP ein und<br />
nutzt entsprechende mitgelieferte Services<br />
zur Anbindung des ERP-Systems und der<br />
zahlreichen Produktionsmaschinen. Die<br />
mApps zur manuellen Eingabe von Daten<br />
entwickelt Unternehmen A selbst und nutzt<br />
dafür das MIP Software Development Kit, in<br />
dem unter anderem auch die Datenstruktur<br />
der MIP offengelegt ist. Damit die während<br />
der Produktion erfassten Daten auch nach<br />
der Auslieferung der Artikel zur Verfügung<br />
stehen, entwickelt Unternehmen A eine<br />
mApp zur Synchronisation der Daten mit<br />
dem aktuell im Service genutzten IT-<br />
System. Mittelfristig ist geplant, das komplette<br />
Service-Tool als mApp zu realisieren,<br />
um die Datenhaltung zu vereinheitlichen.<br />
Fazit: Unternehmen A schafft mit der MIP<br />
die Integration bestehender IT-Systeme aus<br />
Produktion und Service. Durch die<br />
Migration des Service-Systems auf die MIP<br />
entstehen weitere Synergieeffekte, so dass<br />
Ressourcen frei werden, die anderweitig<br />
eingesetzt werden können.<br />
n Zusammenstellung von Lösungen durch<br />
Systemintegrator mit Branchenfokus<br />
Unternehmen B ist Maschinenbauer und<br />
betreibt eine eigene Metallgießerei. Die<br />
Evolution der Fertigungs-IT: von der Insellösung zur offenen Plattform<br />
Anforderungen der klassischen Fertigung<br />
lassen sich zwar mit einem herkömmlichen<br />
MES-System abbilden, allerdings ist die Integration<br />
der Gießerei-Prozesse komplex, da<br />
die Kunden von Unternehmen B Teile der<br />
Maschinen in jeweils individuellen Legierungen<br />
benötigen. Daher wurde die Gießerei bisher<br />
mit einem selbstentwickelten IT-System<br />
betrieben. Auf der Suche nach einer passenden<br />
Komplettlösung stößt Unternehmen B<br />
auf den Systemintegrator S, der einen Fokus<br />
auf die Metallverarbeitung hat. <strong>Der</strong> Umgang<br />
mit kundenspezifischen Legierungen ist für<br />
den Systemintegrator keine Besonderheit.<br />
Allerdings hat S leider keine MES-Funktionen<br />
für Montageprozesse im Portfolio. Mit<br />
der MIP kann der Systemintegrator die eigene<br />
Lösung für individuelle Gießprozesse mit auf<br />
dem Markt verfügbaren mApps für Montageprozesse<br />
kombinieren und Unternehmen B<br />
eine umfassende Lösung anbieten, die einerseits<br />
auf Standardkomponenten basiert, aber<br />
andererseits exakt die individuellen Anforderungen<br />
abdeckt. Somit bekommt Unternehmen<br />
B eine zukunftsfähige Komplettlösung,<br />
die deutlich einfacher zu warten ist, als die<br />
Kombination aus MES und Insellösung für<br />
die Gießerei. Gleichzeitig ist das System offen<br />
für weitere mApps.<br />
n Schneller produktiv durch mApps vom<br />
Maschinenhersteller<br />
Unternehmen C nutzt die MIP bereits umfassend<br />
und in vielen Fertigungsbereichen.<br />
Nun sollen neue Spritzgießmaschinen vom<br />
Hersteller M angeschafft werden. Bisher<br />
musste Unternehmen C Maschinen vom<br />
Hersteller M eigenständig an die Fertigungs-IT<br />
anbinden, um wichtige Daten<br />
erfassen zu können. Auf Basis der MIP kann<br />
Hersteller M nun eigene mApps zur Erfassung<br />
und Visualisierung der Maschinendaten<br />
bzw. zur automatisierten Übertragung<br />
von Einstelldaten anbieten. Diese<br />
mApps spielt der Kunde auf seine MIP ein<br />
und kann sofort mit den neuen Maschinen<br />
kommunizieren. Dadurch kann Unternehmen<br />
C die eigenen IT-Ressourcen schonen<br />
und gleichzeitig den Produktivbetrieb neuer<br />
Maschinen schneller sicherstellen.<br />
Ausblick<br />
In vielen Fällen wird also eine Kombination<br />
aus standardisierter Basis und individueller<br />
Ausgestaltung zum Ziel führen. Dafür wird<br />
sich der Markt der Fertigungs-IT sukzessive<br />
weiterentwickeln. Auch wenn viele Unternehmen<br />
mittelfristig noch mit einem klassischen<br />
MES auskommen, so ist der Bedarf<br />
für die vierte Generation der Fertigungs-IT<br />
bereits deutlich erkennbar. Fertigungsbetriebe<br />
haben somit künftig die Wahl, ob<br />
sie ein fertiges, markterprobtes MES nutzen<br />
Auch wenn viele Unternehmen noch mit MES auskommen, ist der<br />
Bedarf für die vierte Generation Fertigungs-IT bereits erkennbar<br />
wollen oder eine Plattform wie die Manufacturing<br />
Integration Platform als Vertreter<br />
der vierten Generation. Ausschlaggebend<br />
sind dabei die eigenen Anforderungen, das<br />
eigene IT-Know-how und die damit verbundene<br />
Industrie-4.0-Strategie.<br />
Hannover Messe: Halle 7, Stand A12<br />
www.mpdv.com<br />
Im Fokus<br />
Effizienz<br />
Sicherheit<br />
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 37
BETRIEBSFORUM<br />
Augen auf bei der Partnerwahl<br />
Damit individuelle Softwareentwicklung kein Abenteuer wird<br />
Mittelständische Unternehmen<br />
starten in der Regel wohl überlegt<br />
in das Abenteuer „Individuelle<br />
Softwareentwicklung“. Die<br />
Evaluierung des Softwarehauses ist<br />
dabei alles andere als einfach.<br />
Umso größer ist die Verärgerung,<br />
wenn ein Projekt dennoch aus dem<br />
Ruder läuft oder gar Produktionsabläufe<br />
beeinträchtigt. Die Gefahr,<br />
dass so etwas passiert, lässt sich<br />
allerdings eindämmen.<br />
Dass die meisten Softwareentwicklungsprojekte<br />
weder termin- noch kostentreu<br />
abschließen, hat viele Ursachen. Beispielsweise<br />
spielen Unsicherheit und Unwissen auf<br />
Seite des Auftraggebers eine entscheidende<br />
Rolle. Allerdings liegen Planabweichungspotenziale<br />
auch auf Seiten des Entwicklungspartners.<br />
<strong>Der</strong> War of Talents etwa führt branchenweit<br />
zu Personalengpässen und damit<br />
naturgemäß zu einer dünnen Kapazitätsdecke,<br />
die bei Ausfällen schnell einreißt. Hinzu<br />
kommt die Tatsache, dass die meisten Häuser<br />
oft mit großen Auftraggebern zusammenarbeiten,<br />
die als gern präsentierte Referenz in<br />
der Prioritätenliste stets oben stehen wollen.<br />
Kleinere und mittlere Auftraggeber geraten<br />
Autor: Markus Müller, Geschäftsführung, new<br />
frontiers software GmbH, Groß-Bieberau<br />
so schnell ins Hintertreffen und müssen oft<br />
warten, wenn vermeintlich wichtigere Projekte<br />
Aufmerksamkeit erfordern.<br />
Sorgfalt und Qualität im Fokus<br />
Insbesondere in Zeiten einer austauschbaren<br />
Supply-Chain sind die innerbetrieblichen<br />
Prozesse und das Funktionieren der<br />
Kern-Software zentrale Erfolgsfaktoren. Über<br />
die Funktionstüchtigkeit können Kundenempfehlungen<br />
und Referenzbesuche verlässlich<br />
Auskunft geben. Im Fokus solcher<br />
Recherchen sollte zwingend auch die übliche<br />
Herangehensweise und Prozesssicherheit<br />
des künftigen Dienstleisters stehen. Es<br />
mag einfach klingen, aber zweifelsohne zählt<br />
dabei etwa das gemeinsame Erarbeiten verständlicher<br />
Anforderungen zu den wichtigsten<br />
Kriterien in der frühen Projektphase. Da<br />
üblicherweise einige von ihnen miteinander<br />
in Konflikt stehen, sind hier Priorisierungen<br />
ein Indiz für ein solides Projektmanagement.<br />
Systementwickler, die versuchen, allen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, scheitern in<br />
der Regel an der Komplexität. Hand in Hand<br />
mit der Anforderungsanalyse geht das Anforderungsmanagement,<br />
das eine sorgfältige<br />
und vollumfängliche Dokumentation inklusive<br />
Versionierung sicherstellt und durch<br />
Transparenz zeitraubende Diskussionen<br />
und Missverständnisse vermeidet.<br />
Fachkenntnis und Schnittstellen<br />
Eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit,<br />
Sachverhalte abstrahieren zu können,<br />
sind selbstredend wichtige Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Fokus<br />
sollten aber vor allem auch nachweisbare<br />
Erfahrungen im Produktionsumfeld stehen.<br />
Nur mit diesen Erfahrungen kann der Auftragnehmer<br />
Lücken schließen, die im Verlauf<br />
der Anforderungsanalyse auftreten.<br />
Es sollten Fragen geklärt werden wie: Ist<br />
eine Kommunikation mit der Automatisierungstechnik<br />
notwendig und wenn ja, welche<br />
Feldbus-Systeme sind dort im Einsatz? Werden<br />
Schnittstellen zu Produktionsplanungssystemen<br />
oder Leitständen benötigt? Kommt<br />
es durch eine getaktete Fertigung zu Lastspitzen<br />
im Netzwerkverkehr, mit denen man umgehen<br />
muss? Gibt es rechtliche Vorgaben wie<br />
Nachweispflichten? Des Weiteren gilt es zu<br />
klären, ob die neue Software Auswirkungen<br />
auf bestehende oder angestrebte Qualitätszertifizierungen<br />
hat. Diese produktionsspezifischen<br />
Aspekte dürfen für einen Softwarepartner<br />
kein Neuland sein. Anderenfalls<br />
steigt die Gefahr, dass wichtige Aspekte übersehen<br />
oder falsch verstanden werden und zu<br />
massiven zeitlichen Verzögerungen führen.<br />
Diese beispielhafte Liste der zu beachtenden<br />
Punkte ließe sich ohne weiteres fortsetzen<br />
und würde auch weiche Faktoren, wie<br />
etwa das gern zitierte „Bauchgefühl“, beinhalten.<br />
Wirklich relevant werden diese Faktoren<br />
aber erst, wenn eine ausreichende<br />
Branchenkenntnis und ein Funktionieren<br />
der Kern-Software des Anbieters der Wahl<br />
nachgewiesen sind. Besuche bei bestehenden<br />
Kunden der eigenen Branche können<br />
hierüber Aufschluss geben. Aber auch aus<br />
der Art der Fragen, die ein potentieller Anbieter<br />
stellt, lässt sich oft ein Rückschluss auf<br />
bestehende Projekterfahrung ziehen.<br />
Bild: Fotolia/Surflifes<br />
www.new-frontiers.de<br />
38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
Virtual Machining für bessere Qualität und Effizienz<br />
Die Werner Weitner GmbH<br />
ist Spezialist für Werkzeugausrüstungen,<br />
Spezial- und<br />
Komplettwerkzeuge,<br />
Hochleistungspumpen<br />
sowie Präzisionsbauteile.<br />
<strong>Der</strong> Einsatz einer durchgängigen<br />
Virtual-Machining-<br />
Software-Prozess-Lösung in<br />
Verbindung mit neuesten<br />
Produktionsmaschinen<br />
zeichnet den Mittelständler aus. Dank der CAM-Software ProfiCAM VM von Coscom mit<br />
Full HPC-Technologie in Kombination mit dem CAM-Datenmanagement-System Factory-<br />
DIRECTOR, der Werkzeugverwaltung ToolDIRECTOR sowie der Simulation ProfiKINE-<br />
MATIK hat das Unternehmen seine Rüst- und Einfahrzeiten um ca. 50 % gesenkt , die<br />
Laufzeiten um 30 % reduziert sowie die Fehler- und Ausschussquote nahe Null gebracht.<br />
Coscom Virtual Machining sichert den kompletten CAD/CAM-Prozess im Vorfeld der<br />
Produktion am virtuellen Arbeitsplatz (PC) ab. Ergebnis sind kürzeste Bearbeitungszeiten<br />
auf der Maschine und maximale Flexibilität bei der Belegung des Maschinenparks.<br />
IHR PARTNER FÜR<br />
DIE INDUSTRIE<br />
Smarter aufgestellt mit<br />
MES & Workforce Management<br />
23. - 27.04.<br />
Halle 7<br />
Stand B26<br />
www.coscom.eu<br />
Durchgängige Materialflüsse in der Smart Factory<br />
LIVE@ <strong>Der</strong> Intralogistik-Spezialist viastore ist ein führender Anbieter von Systemen<br />
und Software für Warehouse Management sowie vernetzte und automatisierte<br />
Materialflüsse in Logistik und industrieller Fertigung. Welche<br />
Lösungen es hier gibt und welchen Mehrwert sie bieten, zeigt viastore auf<br />
der Digital Factory der Hannover Messe. Im Fokus steht die neueste Version<br />
des Warehouse Management Systems viadat. Es unterstützt alle Aufgaben, die Entwicklungen<br />
wie Industrie 4.0 an die Intralogistik stellen und ist für komplexe Logistikzentren<br />
mit hohem Warenumschlag ebenso geeignet wie für konventionelle, manuelle oder<br />
staplerbediente Anlagen. „Wir vernetzen Materialflüsse über die klassischen Grenzen<br />
hinweg, indem wir Logistik und Produktion wirkungsvoll durch Warehouse Management<br />
Systeme und Manufacturing Execution<br />
Systeme integrieren“, erklärt Dr. Harald Göbel,<br />
COO der viastore Software. „Das schafft die<br />
Voraussetzung für effiziente Prozesse und höchste<br />
Transparenz entlang der Supply Chain.“ Wie<br />
solche Prozesse in Produktion und Logistik<br />
aussehen, erfahren Besucher auf dem Messestand<br />
per Virtual Reality.<br />
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Hannover Messe: Halle 7, Stand A40<br />
Mit Maschinendaten und Business Intelligence zur<br />
transparenten Wertschöpfungskette<br />
LIVE@<br />
Business Intelligence meets Internet of Things: Unter diesem Motto präsentiert<br />
die Sievers-Group auf der Hannover Messe ihre Zusammenarbeit mit der<br />
Harting Technologiegruppe. Eine gemeinsam entwickelte IoT-Lösung<br />
ermöglicht es Anwendern, ihre Maschinendaten mit anderen Informationen<br />
entlang des Produktionsprozesses zu verknüpfen. <strong>Der</strong> modular aufgebaute<br />
iMini-Computer MICA von Harting erfasst dazu die Arbeitsdaten einzelner Maschinen<br />
und Anlagen. Diese Daten kombiniert die Sievers-Group mit ERP- und Business-Intelligence-Anwendungen.<br />
So liefert das IT-Architekturhaus ein Werkzeug, um aus der Produktion<br />
heraus betriebswirtschaftliche Fragestellungen fundiert zu beantworten.<br />
Hannover Messe: Halle 11, Stand C13<br />
www.sievers-group.com
DATENMANAGEMENT I SPECIAL<br />
Umfassender Schutz von sensitiven<br />
Produktionsdaten<br />
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Rohde & Schwarz Cybersecurity stellt auf der diesjährigen<br />
Hannover Messe Sicherheitslösungen für digitale<br />
Industrieprozesse vor, die eine Brücke zwischen<br />
Operational Technology (OT) und IT bauen. Präsentiert<br />
wird ein Sicherheitskonzept für den Netzwerkschutz in<br />
der Industrie 4.0, das den Anforderungen beider Seiten gerecht<br />
wird. Die Lösung R&S Industrial Network Analytics liefert in<br />
Echtzeit Informationen über den Zustand eines Netzwerkes.<br />
Probleme, die aus infizierten Maschinensteuerungen, Fehlkonfigurationen<br />
oder potenziellen Cyberangriffen resultieren, werden<br />
frühzeitig erkannt. Schließlich lassen sich auf Basis der Analyse mit<br />
den gateprotect Firewalls die notwendigen Schutzmaßnahmen<br />
einrichten und Angreifer schnell und sicher abwehren.<br />
Hannover Messe: Bitkom Innovation Area Halle 6<br />
cybersecurity.rohde-schwarz.com/de<br />
Inserentenverzeichnis Heft 4/<strong>2018</strong><br />
AMI, Luckenbach21<br />
Bluhm, Rheinbreitbach9<br />
Conrad Electronic, Hirschau17<br />
COSMO CONSULT, Berlin40<br />
EXPRESSO, Kassel31<br />
Ruwac, Melle31<br />
Schall, Frickenhausen3<br />
Schmalz, Glatten30<br />
Schmersal, Wuppertal13<br />
T&B electronic, Alfeld15<br />
gbo, Augsburg40,41 Turkish Machinery Promotion Group<br />
GFOS, Essen39<br />
(TMPG), Ankara (TR)41<br />
KÖTTER, Rheine5<br />
WF Steuerungstechnik, Wiernsheim U3<br />
MAROTECH, Fulda30<br />
Beilagenhinweis:<br />
<strong>Betriebsleiter</strong>_230318.pdf 1 23.03.<strong>2018</strong> Brewes, 14:50:52 Markersdorf<br />
Mit Warehouse Management zum<br />
digitalisierten Lager 4.0<br />
LIVE@<br />
Das Jungheinrich Warehouse<br />
Management System (WMS)<br />
wurde vom Forschungs- und<br />
Anwendungszentrum<br />
Industrie 4.0 der Universität<br />
Potsdam als „Beste Fabriksoftware <strong>2018</strong>“<br />
ausgezeichnet. Das WMS überzeugte die<br />
Juroren vor allem durch seinen besonders<br />
hohen Kundennutzen und seine leichte<br />
Einbindung in bereits bestehende<br />
Softwarestrukturen. Markus Skof, Vice President Warehouse<br />
Management Solutions bei Jungheinrich betont: „Mit dem<br />
Jungheinrich WMS begleiten wir unsere Kunden auf ihrem Weg<br />
zum digitalisierten Lager 4.0. Jedes Unternehmen, sei es Global<br />
Player, mittlerer oder kleinerer Betrieb, kann damit seine Prozesse<br />
gewinnbringend vernetzen und perfekt dirigieren und sich so<br />
Profitabilität und Zukunftsfähigkeit sichern. Dabei bieten wir<br />
individuelle Lösungen, die stets auf die spezifischen Bedürfnisse<br />
eines Lagers abgestimmt sind – egal ob manuell, teil- oder vollautomatisiert.<br />
Das Jungheinrich WMS ist eine ausgereifte Plattform, die<br />
kontinuierlich weiterentwickelt wird, stets vorwärtskompatibel ist<br />
und solide mit ihren Marktanforderungen mitwächst. Für uns steht<br />
der effiziente und fehlerfreie Einsatz der Software beim Anwender<br />
im Vordergrund. Schnelle<br />
ANZEIGE<br />
Erlernbarkeit und einfache<br />
Bedienung sind dabei das<br />
A und O. Für das<br />
Jungheinrich-WMS gilt<br />
deshalb: Ein vernetztes<br />
System darf komplex sein,<br />
aber nicht kompliziert.“<br />
CeMAT: Freigelände Pavillion<br />
33 und 34<br />
www.jungheinrich.de<br />
Neues RFID-Label für zukunftsorientiertes<br />
Behältermanagement<br />
gbo-datacomp.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 08:34:10<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
Hannover<br />
Messe <strong>2018</strong><br />
23. - 27. April<br />
Halle 7 | Stand C40<br />
Als Branchenspezialist<br />
für die Fergungsindustrie und<br />
projektorienerte Dienstleister sowie<br />
Handelsunternehmen verfügt COSMO CONSULT<br />
über ein umfangreiches Angebot an zerfizierten<br />
Branchen- und Speziallösungen auf Basis von<br />
Microso Dynamics und QlikView.<br />
www.cosmoconsult.com<br />
FRANKREICH | DEUTSCHLAND | ÖSTERREICH | SCHWEDEN | SCHWEIZ | SPANIEN<br />
CHILE | ECUADOR | KOLUMBIEN | MEXIKO | PANAMA | PERU<br />
<strong>Der</strong> Sprung in die Industrie<br />
4.0 gelingt nur über eine<br />
datengesteuerte und<br />
durchgängige Kommunikation<br />
in Produktion,<br />
Montage und Logistik. Ein<br />
entscheidender Faktor<br />
dabei: ein intelligentes,<br />
RFID-basiertes Behältermanagement<br />
für alle<br />
Behälterarten entlang der gesamten Supply Chain. Schreiner<br />
ProTech stellt sein neues ((rfid))-DistaFerr ESD LongRange Label<br />
zur Behälterkennzeichnung vor. Das neue Label ist speziell für<br />
ESD-Behälter aller Varianten und Antistatik-Level konzipiert und<br />
verfügt über eine Lesereichweite von etwa sieben Metern. Ein<br />
weiteres neues Produkt im Portfolio ist ein Hybrid-Label, das die<br />
NFC-Technologie mit der RFID-UHF-Technologie vereint. Das<br />
RFID-Label erlaubt sowohl die Lesung über lange Reichweiten in<br />
Fertigung und Logistik als auch die Auslesung via Mobiltelefon<br />
beim Kunden.<br />
www.schreiner-protech.com<br />
40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong><br />
Cosmo-Consult.indd 1 27.03.<strong>2018</strong> 10:55:47
Direkte Anbindung der Produktion an die Cloud<br />
LIVE@<br />
Cloud-Lösungen und das Internet der Dinge<br />
schaffen Mehrwert-Optionen in Form von vorausschauender<br />
Wartung, Serviceunterstützung durch<br />
Augmented Reality, mobile Apps und vieles mehr.<br />
Mit dem e-F@ctory Konzept bietet Mitsubishi<br />
Electric hierfür einen Weg, um cybersichere, offene<br />
Edge-Computing-Lösungen für die direkte Anbindung der<br />
Produktion an die Cloud zu entwickeln. Die Stärke dieses<br />
Konzeptes ist zunächst einmal die Erfassung großer Mengen<br />
an Produktionsdaten sowohl von den hauseigenen<br />
Komponenten als auch den Geräten anderer Anbieter. Die frei<br />
skalierbare Edge-Computing-Lösung mit dem C-Controller<br />
von Mitsubishi Electric als kleinster Einheit bereitet die Daten innerhalb der Automatisierungsplattform<br />
so auf, dass die Ver-<br />
ANZEIGE<br />
zögerungen der Cloud vermieden und die<br />
Echtzeit-Anforderungen der Produktion<br />
erfüllt werden. Die C-Controller-Lösung<br />
gibt die Daten wahlweise direkt an ERP/<br />
MES-Systeme, Cloud-Lösungen oder auch<br />
an eigene Applikationen weiter. Hierfür steht<br />
ein Software Development Kit (SDK) zur<br />
Verfügung.<br />
Hannover Messe: Halle 17, Stand D40<br />
de3a.mitsubishielectric.com/fa<br />
Neue RFID-Antenne und -Transponder halten<br />
härtesten Industriebedingungen stand<br />
gbo-datacomp.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 08:34:10<br />
LIVE@<br />
Siemens erweitert sein RFID-System Simatic RF600 um zwei neue Geräte:<br />
zum einen um die besonders kompakte Antenne RF615A mit linearer<br />
Antennenpolarisation und zum anderen um den robusten sowie passiven<br />
und wartungsfreien Transponder RF645T auf Basis der UHF Class 1 Gen<br />
2-Technologie nach der Norm ISO 18000-63. Sowohl Antenne als auch<br />
Transponder verfügen über eine besonders hohe Schutzart und sind so für den<br />
Einsatz auch unter härtesten Industriebedingungen geeignet.<br />
Die Antenne Simatic RF615A für das Siemens UHF(Ultra Hochfrequenz)-System<br />
Simatic RF600 eignet sich für unterschiedliche industrielle Anwendungen in<br />
Produktion und Logistik. Sie lässt sich sowohl auf metallischen als auch nichtmetallischen<br />
Untergründen montieren und verfügt über eine Lesereichweite<br />
von bis zu 1,3 m. <strong>Der</strong> Transponder RF645T verfügt über einen großen 448-bit<br />
EPC (Electronic Product Code)- und 2.048-bit User-Speicher. Die Montage<br />
erfolgt direkt auf jeder Art von metallischen Oberflächen. Die Schreib- und<br />
Lesereichweite beträgt bis zu sechs Meter.<br />
Hannover Messe: Halle 9, Stand D35<br />
www.siemens.de/rfid<br />
Mit MES in Richtung Industrie 4.0<br />
Hannover Messe: Halle 7, Stand A09<br />
Auch in diesem Jahr wird GFOS auf der Hannover<br />
Messe präsent sein und dort das Manufacturing<br />
Execution System gfos.MES vorstellen und zeigen,<br />
wie MES auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0<br />
unter-stützen kann. MES-Systeme werden im<br />
Zeitalter von Industrie 4.0 zunehmend unverzichtbar<br />
für Produktionsunternehmen, denn durch sie sind<br />
intelligente Fabriken erst möglich.<br />
www.gfos.com
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 5/<strong>2018</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 05. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 04. <strong>2018</strong><br />
03<br />
01 02<br />
04<br />
01 Die sieben größten Hebel zur Produktionsoptimierung<br />
mit Lean und Industrie 4.0<br />
(Bild: Pull Beratung/iStockphoto)<br />
02 Effektive Druckluftversorgung für eine<br />
Mineralwasserproduktion (Bild: CompAir)<br />
03 ESD-konform und ergonomisch:<br />
Drehstuhlserie für komfortables Arbeiten in<br />
der Schutzzone (Bild: Werksitz)<br />
04 Kühlschmierstoff-Feinstfiltration<br />
unterstützt hochpräzise Fertigung<br />
(Bild: Lehmann-UMT)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass<br />
vorbehalten)<br />
<strong>Der</strong> direkte Weg<br />
im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />
www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2018</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl (mh),<br />
Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.heimerl@vfmz.de<br />
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />
Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />
Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Anette Fröder, Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />
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Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
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42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>
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