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Der Betriebsleiter 4/2018

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19186<br />

4<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

April <strong>2018</strong><br />

Fertigungstechnik:<br />

Neuentwicklungen für<br />

06Hochleistung bei der Zerspanung<br />

Hannover Messe und CeMAT:<br />

Gemeinsam zur nächsten<br />

08Stufe von Industrie 4.0<br />

Handhabungstechnik:<br />

Einfach automatisieren mit<br />

18Cobots<br />

Datenmanagement 4.0:<br />

Zukunftsfähig mit Fertigungs-<br />

36IT der vierten Generation


TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />

Montage und Handhabung<br />

Supplement der Zeitschriften <strong>Der</strong> Konstrukteur und <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong><br />

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Käfige – Wandlungsprozess<br />

stellt neue<br />

Anforderungen an<br />

Roboter<br />

Sonderpalettierer im<br />

Einsatz in der Montage<br />

pharmazeutischer<br />

Produkte<br />

Speziell angepasste<br />

Pressensysteme<br />

für die Zylinder-<br />

Modul-Montage<br />

www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

19186<br />

10<br />

Oktober 2016<br />

9 Print-Ausgaben im Jahr<br />

+<br />

Schnell entlüftet und gebremst<br />

Pneumatische Brems- und Klemmsysteme<br />

für Linearführungen<br />

Handhabungstechnik:<br />

Schlauchheber machen Kistenhandling<br />

12 leicht<br />

MUH_AG_2014_01_001 1 11.07.2014 12:02:21<br />

Motek 2016:<br />

Intralogistik:<br />

Persönliche Schutzausrüstung:<br />

Viel Neues rund um die<br />

Dynamische Lagerlösung<br />

Welche Schutzkleidung ist die<br />

16 Montage und Handhabung 36 optimiert Kommissionierweg 44 richtige für Schweißer?<br />

BTL_AG_2016_10_001 1 16.09.2016 15:38:20<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

<strong>Der</strong> Bluetooth-Lautsprecher<br />

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6 Telefax: 06131-992/100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: engineering-news.net & Telefon: 06131-992/147<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben und kostet € 86,- (Ausland € 102,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />

4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />

genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

Individuell virtuell<br />

Virtual- und Augmented-Reality-Lösungen (VR, AR) heben seit<br />

geraumer Zeit die Möglichkeiten unserer Wahrnehmung auf ein<br />

bisher nicht gekanntes Level. Sind Sie auch schon in die virtuelle Realität<br />

eingetaucht? Nicht nur in der Spielewelt, auch in Showrooms, auf<br />

Messen und Ausstellungen oder auch im beruflichen Alltag ist dies ja<br />

mittlerweile immer öfter möglich. Die Chancen, die sich dadurch für<br />

produzierende Unternehmen ergeben, sind vielfältig – vor allem auch<br />

mit Blick auf Industrie 4.0.<br />

Grundsätzlich besteht Einigkeit darüber, dass Virtual-Reality- bzw.<br />

Augmented-Reality-Anwendungen Produktivzuwächse und Kosteneinsparungen<br />

versprechen. Ihren Einsatz finden die smarten Systeme heute<br />

bereits u.a. in der Produktentwicklung, bei Wartungsarbeiten, in<br />

Logistik-, Produktions- und Montageabläufen oder auch bei Schulungen.<br />

Allerdings sollten Unternehmen Bedarf und Ziele genau definieren, um<br />

die entsprechenden Lösungen optimal nutzen zu können. Wie die Praxis<br />

zeigt, können sie dabei in den seltensten Fällen auf standardisierte<br />

Angebote zurückgreifen, sondern benötigen individuelle Entwicklungen.<br />

Außerdem ist es essenziell, dass die betroffenen Mitarbeiter in den<br />

Innovationsprozess einbezogen werden.<br />

Ob der Hype, der im Gaming-Bereich seinen Anfang nahm, sich letztendlich<br />

flächendeckend in Business-Anwendungen niederschlägt, ist noch<br />

offen. Fest steht, dass die Qualität von VR/AR-Anwendungen und die<br />

Leistungsfähigkeit von Hardware-Komponenten sich mittlerweile auf<br />

einem so hohen Niveau befinden, dass Virtual und Augmented Reality<br />

nachhaltig in der Industrie Einzug halten können.<br />

Machen Sie sich selbst ein Bild – zum Beispiel auf der Hannover Messe.<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

24. – 27. 04. <strong>2018</strong><br />

STUTTGART<br />

Qualität macht<br />

den Unterschied.<br />

Als Weltleitmesse für Qualitätssicherung<br />

führt die 32. Control die internationalen<br />

Marktführer und innovativen Anbieter aller<br />

QS-relevanten Technologien, Produkte,<br />

Subsysteme sowie Komplettlösungen in<br />

Hard- und Software mit den Anwendern<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

Messtechnik<br />

Werkstoffprüfung<br />

Analysegeräte<br />

Optoelektronik<br />

QS-Systeme / Service<br />

ToheyVector/Fotolia.de<br />

Martina Laun<br />

Redakteurin<br />

m.laun@vfmz.de<br />

www.control-messe.de<br />

Veranstalter: P. E. SCHALL GmbH & Co. KG<br />

+49 (0) 7025 9206-0<br />

control@schall-messen.de


INHALT<br />

RUBRIKEN<br />

03 Editorial<br />

14 WISSENSSERIE Tipps für die Reinigung sensibler Bauteile ohne ESD-Effekte<br />

26 LESERTEST Testen Sie industrielle Wischtücher<br />

40 Inserentenverzeichnis<br />

42 Vorschau auf <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 5/<strong>2018</strong>; Impressum<br />

BETRIEBSFORUM<br />

05 Termine und Aktuelles<br />

Hannover Messe und<br />

CeMAT zünden die nächste<br />

08Stufe von Industrie 4.0<br />

FERTIGUNGSTECHNIK<br />

06 TITEL Interview zu den Ambitionen der Hoffmann Group in der<br />

Hochleistungszerspanung<br />

08 Hannover Messe und CeMAT <strong>2018</strong>: Die nächste Stufe von Industrie 4.0<br />

10 Mit intelligenten Kunststoffmodulen Wartungskosten senken und<br />

Produktionsausfälle verhindern<br />

12 Ziehen, drücken, biegen, …: Welches Materialprüfsystem ist das passende?<br />

14 Industrie 4.0 Maturity Index: Mit individueller Roadmap zur vernetzten<br />

Produktion<br />

16 SERIE Spezialeinsatz: Erlebnispark automatisiert NASA-Simulator mit<br />

moderner Technik<br />

17 Produktneuheiten<br />

MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

18 Kollaborierende Leichtbauroboter – ein Guide für Einsteiger<br />

20 Produkte<br />

Automatisierung: Mit intelligenten<br />

Kunststoffmodulen<br />

10Anlagenstillstand vermeiden<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

22 Mit ergonomischer Crimp-Zange Aderendhülsen komfortabel verarbeiten<br />

24 Energiemanagement im Fokus: Unternehmen müssen künftig Verbesserung<br />

energiebezogener Leistung nachweisen<br />

25 Produkte<br />

INTRALOGISTIK<br />

28 Individuell konzipierte Fördertechnik für die Produktion von Glasröhrchen<br />

30 Produktneuheiten<br />

Betriebstechnik:<br />

Auch bei Crimp-Zangen ist<br />

22Ergonomie gefragt<br />

SPECIAL: DATENMANAGEMENT<br />

32 Armaturenhersteller ist mit MES & Co. auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

34 MES in der Datenwolke: zwischen Hype und praktischem Nutzen<br />

36 Integrative Plattform für die Smart Factory<br />

38 So wird individuelle Softwareentwicklung kein Abenteuer<br />

40 Produkte<br />

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TITELBILD<br />

Hoffmann Group,<br />

München<br />

Special: Datenmanagement<br />

32in der Smart Factory


BETRIEBSFORUM<br />

Control <strong>2018</strong>: neue Erkenntnisse und ihre<br />

Anwendung in der QS-Praxis<br />

Die Control – Internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

– steht in den Startlöchern:<br />

Das Branchentreffen<br />

findet vom 24. bis 27. April in<br />

Stuttgart statt. Damit sich<br />

Theorie und Praxis optimal<br />

verzahnen, bietet der Veranstalter P.E. Schall GmbH & Co. KG eine<br />

besonders besucherfreundliche und übersichtliche Aufteilung des<br />

Exponate-Spektrums in Blöcken. So sind Messtechnik, Werkstoff-<br />

Prüfung, Analysegeräte, Optoelektronik, QS-Systeme und Service in<br />

direkt an der industriellen Praxis ausgerichteter Reihenfolge<br />

angeordnet. Die Sonderschau „Berührungslose Messtechnik“, die in<br />

Kooperation zwischen der Fraunhofer-Allianz Vision und der<br />

P.E. Schall GmbH & Co. KG durchgeführt wird, zeigt neueste<br />

Entwicklungen und zukunftsweisende Technologien. Und noch ein<br />

weiteres Fraunhofer-Institut wird auf der Control neueste<br />

Erkenntnisse der Wissenschaft für die Praxis vorstellen: Das Institut<br />

für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) lädt zum<br />

Eventforum ein, um neue und zukunftsweisende Technologien zum<br />

Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit durch Smarte<br />

Qualitätskontrolle – vom Produktdesign bis zum Recycling“ zu<br />

präsentieren und „live“ erlebbar zu machen. Referenten aus Industrie<br />

und Forschung stellen außerdem speziell zu den von ihnen<br />

gehaltenen Vorträgen auch Exponate aus. Auf diese Weise findet<br />

direkt der Transfer von der Theorie in die Praxis statt.<br />

www.control-messe.de<br />

Fachtagung: Arbeitsschutz für technische<br />

Führungskräfte<br />

Die 2. Jahrestagung „Arbeitsschutz<br />

für technische Führungskräfte“<br />

vom 16. bis 17.<br />

Mai <strong>2018</strong> in Berlin greift die<br />

wichtigsten Themen rund um<br />

den industriellen Arbeitsschutz<br />

auf und informiert<br />

Teilnehmer über aktuelle Novellierungen<br />

in der Gesetzgebung.<br />

Namhafte Unternehmen wie Badische Stahlwerke, Bayer, Bilfinger<br />

Chemserv, CHT R. Beitlich, ICL Group, Infraserv, Merck und<br />

RWE berichten aus erster Hand, wie sie ihren Arbeitsschutz optimieren.<br />

Experten vermitteln ihr umfangreiches Fachwissen sowohl<br />

aus Industrie- als auch Behördensicht und mit hohem Praxisbezug.<br />

Die Teilnehmer erwarten Informationen zu Themen wie z. B. der<br />

Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern, dem sicheren<br />

Aufbau einer durchgängigen Sicherheitskultur, der Bewertung<br />

von Gefahrstoffen zur Bereichseinteilung sowie der Wirtschaftlichkeit<br />

und Evaluation von Arbeitsschutzmaßnahmen. Best<br />

Practices sowie zahlreiche Diskussionsmöglichkeiten versprechen<br />

wertvolle Impulse und Umsetzungshilfen für die betriebliche Praxis.<br />

Darüber hinaus bieten halbtägige Workshops die Gelegenheit,<br />

sich zu ausgewählten Themen intensiv auszutauschen. Ein geselliges<br />

Get-together am Ende des ersten Tages lädt dazu ein, Kontakte<br />

zu knüpfen und Teil der Arbeitsschutz-Community zu werden.<br />

Bildquelle: Zahovaev K/Shutterstock<br />

www.tacook.de/arbeitsschutz<strong>2018</strong><br />

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Telefon: +49 5971 9710-0<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 5


FERTIGUNGSTECHNIK I TITEL<br />

Meisterlich zerspanen<br />

Borries Schüler und Steffen Hedrich über die Ambitionen der Hoffmann Group<br />

01 Borries Schüler, Vorstand strategisches Produktmanagement, und Steffen Hedrich, Director<br />

Drilling, sehen die Hoffmann Group mit den neuen Hochleistungswerkzeugen gut aufgestellt<br />

Die Hoffmann Group unterstreicht mit der ‚Garant Master’-Produktfamilie<br />

ihre Kompetenz bei Werkzeugen für die Hochleistungszerspanung.<br />

Borries Schüler, Vorstand strategisches Produktmanagement,<br />

und Steffen Hedrich, Director Drilling, erklären im Interview,<br />

wohin die Reise geht.<br />

Welche Strategie verfolgen Sie mit ihrer<br />

Produktfamilie für die Hochleistungszerspanung?<br />

Schüler: Mit der Produktfamilie ‚Garant<br />

Master’ geben wir unseren Kunden<br />

Orientierung bei der Werkzeugauswahl.<br />

Die Zerspanungsaufgaben der Anwender<br />

werden immer vielfältiger. Deshalb haben<br />

wir alle Highend-Werkzeuge der ‚Garant<br />

Master‘-Familie für ein bestimmtes<br />

Anwendungsfeld optimiert.<br />

Hedrich: Wir reduzieren mit der Produktfamilie<br />

Komplexität und machen unseren<br />

Kunden das Leben einfacher. Das jüngste<br />

Beispiel ist unser neuer universeller<br />

Hochleistungsgewindebohrer Garant<br />

MasterTap. Mit diesem Werkzeug bieten<br />

wir maximale Prozesssicherheit bei der<br />

Bearbeitung verschiedenster Materialien.<br />

Ein MasterTap ersetzt mehrere Gewindebohrer<br />

und vereinfacht die Werkzeugverwaltung.<br />

Das neue Werkzeug ist im Gegensatz zu<br />

den anderen ‚Master’ also nicht mehr<br />

speziell für die Stahlzerspanung<br />

optimiert?<br />

Schüler: Genau. ‚Garant Master‘ bedeutet<br />

im Grunde nur, dass der Kunde ein<br />

Highend-Werkzeug auf dem letzten Stand<br />

der Technik bekommt. Unsere ‚Master-<br />

Steel’ sind für die Stahlzerspanung<br />

konzipiert. Dabei verfolgen wir den<br />

Gedanken von Universal- und Spezialwerkzeugen<br />

aus einer Familie. Bei den<br />

Bohrern gibt es neben dem Vorschub-<br />

Champion Master Steel Feed den Master<br />

Steel Speed für maximale Schnittgeschwindigkeiten,<br />

bei den Fräsern kam<br />

nach dem klassischen Vierschneider mit<br />

dem Master Steel PickPocket ein<br />

dreischneidiges Multitalent für sämtliche<br />

Fräsdisziplinen auf den Markt und im<br />

November 2016 wurde die Familie durch<br />

den 5-schneidigen Hochleistungskordelfräser<br />

Master Steel SlotMachine mit<br />

Spezialgebiet ‚Vollnuten’ ergänzt. Als<br />

nächstes folgen nun weitere ‚Master‘ für<br />

andere Werkstoffe.<br />

Was macht den neuen MasterTap so<br />

besonders?<br />

Hedrich: Wir haben den MasterTap auf der<br />

Basis eines komplett neuen Entwicklungskonzepts<br />

für universell einsetzbare<br />

Gewindebohrer konstruiert. Dadurch ist es<br />

uns gelungen, das Werkzeug so zu<br />

gestalten, dass es Späne prozesssicher in<br />

einem extrem breiten Werkstoffspektrum<br />

abführen kann und keine Wickel- und<br />

Wirrspäne produziert. Das ist bei<br />

Gewindebohrern eine echte<br />

Herausforderung.<br />

Und wie ist es Ihnen gelungen, diese<br />

Herausforderung zu meistern?<br />

Hedrich: Wir haben die Schneidkantengeometrie<br />

verändert und die Spanräume<br />

6 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


TITEL I FERTIGUNGSTECHNIK<br />

optimiert. Zusätzlich haben wir die Zahnrücken so konstruiert,<br />

dass die Späne gezielt abgeschert und die Spanwurzeln geglättet<br />

werden. Das macht das Werkzeug beim Reversieren in der<br />

Grundlochbearbeitung extrem prozesssicher – und das bei<br />

verschiedenen Materialien wie Stahl, Inox, Aluminium, Messing<br />

und Guss. Selbst in duktilen Kupferlegierungen entstehen präzise<br />

Gewinde ohne Axialverschnitt und in Al-Knetlegierungen sind<br />

dank der ultraglatten AlTiX-Hochleistungsbeschichtung hohe<br />

Schnittgeschwindigkeiten möglich. Um den Verschleiß bei der<br />

Bearbeitung hochfester Stahlwerkstoffe zu reduzieren, haben wir<br />

außerdem die Schneidkanten verrundet. Dadurch erzielen wir<br />

bis zu 30 Prozent längere Standzeiten im Vergleich zu konventionellen<br />

Universalgewindebohrer.<br />

02<br />

Mit dem MasterTap schlagen Sie also mehrere Fliegen mit einer<br />

Klappe. Was war der Anstoß für diese Entwicklung?<br />

Schüler: Als Händler bekommen wir viele Impulse aus dem Markt,<br />

die wir dann zu neuen Werkzeugideen verarbeiten. Unsere<br />

Kunden kommen aus den verschiedensten Branchen und auch<br />

bei den Unternehmensgrößen ist quasi alles dabei. Dadurch<br />

erhalten wir einen ganzen Strauß an Eindrücken und aus der<br />

Essenz dieser Gespräche entstehen Produkte, die möglichst vielen<br />

Kunden was bringen. Das ist nicht immer einfach, aber das ist<br />

unser Anspruch.<br />

03<br />

Und auf der Basis solcher Erfahrungen haben Sie den MasterTap<br />

entwickelt?<br />

Schüler: So ist es. Wir haben gesehen, wie umständlich es für viele<br />

Kunden ist, für die Gewindebearbeitung verschiedene Spezialwerkzeuge<br />

für ein derart begrenztes Einsatzgebiet vorhalten zu<br />

müssen. Wir haben uns dann überlegt, wie ein Gewindebohrer<br />

sein muss, damit er möglichst vielen Kunden möglichst viel<br />

bringt. Wenn es darum geht, neue Werkzeugideen zu entwickeln,<br />

sind wir in alle Richtungen offen. Die Idee für den Hochvorschubfräser<br />

Master Steel SlotMachine ist zum Beispiel aus der<br />

Erprobung eines Messmittels entstanden. Beim dreischneidigen<br />

VHM-Bohrer Master Steel Feed haben wir hingegen ein<br />

bestehendes Konzept optimiert. Dreischneidige Bohrer gibt es seit<br />

50 Jahren, aber sie waren nur bedingt einsetzbar.<br />

Hedrich: Durch die dritte Schneide haben diese deutlich mehr<br />

Vorschub. Bei langspanenden Materialien ist es jedoch schwierig,<br />

das erhöhte Zerspanvolumen durch die konstruktionsbedingt<br />

kleineren Spanräume auszubringen. Wir haben schließlich einen<br />

Weg gefunden, die Späne prozesssicher abzuführen. <strong>Der</strong> Master<br />

Steel Feed leistet bis zu 50 Prozent mehr Vorschub und bearbeitet<br />

auch langspanende Materialien wie X5CrNi18-10 und allgemeine<br />

Baustähle wie St37 zuverlässig.<br />

Sie haben vorhin gesagt, dass Sie mit der Produktfamilie ‚Garant<br />

Master‘ Universal- und Spezialwerkzeuge auf den Markt bringen<br />

wollen. Werden auch weitere Gewindewerkzeuge folgen?<br />

Hedrich: Ja, das ist unser Plan. Als Ergänzung zum MasterTap<br />

wird es demnächst eine neue VHM-Gewindefräserlinie , den<br />

sogenannten Garant MasterTM, geben. Dieses Werkzeug eignet<br />

sich zum Beispiel sehr gut für den Werkzeug- und Formenbau.<br />

Unsere Kunden werden durch den MasterTM von einem Technologiesprung<br />

bei der Gewindefräsbearbeitung profitieren.<br />

Schüler: Wir werden die ‚Garant Master‘-Produktfamilie kontinuierlich<br />

für neue Anwendungsgebiete und Werkstoffe erweitern. Es<br />

gibt sogar bereits Überlegungen in Richtung Superlegierungen.<br />

Damit unsere Kunden aus den neuen Hochleistungswerkzeugen<br />

das Optimum herausholen können, stehen ihnen unsere<br />

Anwendungstechniker beratend zur Seite. Unsere<br />

02 <strong>Der</strong> Hochleistungsgewindebohrer<br />

MasterTap ist das<br />

jüngste Mitglied der ‚Garant<br />

Master’-Produktfamilie. Es gibt<br />

ihn in 13 verschiedenen Formen,<br />

Toleranzen und Normen<br />

03 <strong>Der</strong> MasterTap erzielt<br />

herausragende Ergebnisse in<br />

einem breiten Werkstoffspektrum,<br />

darunter Stahl, Inox,<br />

Aluminium, Messing und Guss<br />

04 <strong>Der</strong> optimierte Zahnrücken<br />

gewährleistet den prozesssicheren<br />

Einsatz in unterschiedlichen<br />

Materialien. Er schert den<br />

Span optimal ab und glättet die<br />

Spanwurzel<br />

Anwendungstechniker haben oft selbst als Zerspaner gearbeitet<br />

und kennen die Probleme ihrer Kunden genau. Dadurch können<br />

sie bei der Auswahl des richtigen Werkzeugs für ihre Prozesse<br />

kompetent unterstützen. Wir wollen in der Zerspanung ganz<br />

vorne mit dabei sein und mit unseren Hochleistungswerkzeugen<br />

sämtliche Anwendungsgebiete abdecken. Mit der ‚Garant<br />

Master‘-Familie haben wir aktuell einen echten Vorsprung im<br />

Markt.<br />

www.hoffmann-group.com<br />

04<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 7


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Hannover Messe und CeMAT <strong>2018</strong>:<br />

Die nächste Stufe von Industrie 4.0<br />

Unter dem Leitthema „Integrated Industry – Connect & Collaborate“<br />

stehen in diesem Jahr Hannover Messe und CeMAT, die vom 23. bis 27.<br />

April gemeinsam ihre Pforten öffnen. Dort können Besucher erleben, wie<br />

die Vernetzung in der Industrie ganz neue Formen des Wirtschaftens, des<br />

Arbeitens und der Kollaboration schafft.<br />

und damit kostengünstiger produzieren zu<br />

können. Auf der CeMAT lässt sich diese Verschmelzung<br />

direkt erleben. „Angesichts der<br />

rasanten Vernetzung von Logistik und Produktionsprozessen<br />

bieten wir den Besuchern<br />

aus aller Welt einen noch nie da gewesenen<br />

Überblick über die Lösungen für<br />

die Zukunft der Logistik“, so Köckler.<br />

Das Zusammenspiel von Automatisierungstechnik,<br />

Plattformen und maschinellem<br />

Lernen hebt Industrie 4.0 auf<br />

die nächste Stufe“, sagt Dr. Jochen Köckler,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Deutschen<br />

Messe AG. Die Fabriktechnik wird immer<br />

leistungsfähiger, industrielle IT-Plattformen<br />

drängen auf den Markt, Zulieferunternehmen<br />

sind mit ihren Kunden digital<br />

verbunden. Hinzu kommen Machine-<br />

Learning-Ansätze, die Maschinen und Roboter<br />

in die Lage versetzen, Entscheidungen<br />

zu treffen. „Die Hannover Messe ist<br />

der Ort, um die rasante Entwicklung von<br />

Industrie 4.0 und ihren Nutzen zu erleben“,<br />

betont Köckler. „Die führenden Hersteller<br />

von Automatisierungstechnik, die<br />

weltweit wichtigsten Robotik-Unternehmen<br />

sowie globale IT- und Software-Konzerne<br />

machen Hannover zum globalen<br />

Hotspot für Industrie 4.0.“<br />

Rasante Vernetzung von Produktions-<br />

und Logistikprozessen<br />

Im Rahmen von Industrie 4.0 verändern<br />

sich auch die Produktionslogistik und die<br />

Anforderungen an Logistikunternehmen.<br />

Es geht darum, komplexe Prozesse zu beherrschen<br />

und effizient zu gestalten. Künftig<br />

werden neue Logistik-Prozesse notwendig,<br />

die der hohen Komplexität von Lieferketten<br />

gerecht werden. Dies beginnt bereits<br />

im automatisierten Lager, wo die Abläufe<br />

von Softwareprogrammen gesteuert werden,<br />

Roboter rund um die Uhr eigenständig<br />

durch die Hallen navigieren und Waren zur<br />

richtigen Zeit in der richtigen Menge zum<br />

Zielort bringen.<br />

Produktions- und Logistikprozesse werden<br />

immer enger intelligent miteinander<br />

vernetzt, um noch effizienter und flexibler<br />

Industrie 4.0 trifft Logistik 4.0<br />

Innovationsplattform für Trends<br />

Darüber hinaus werden auch die mehr als<br />

80 begleitenden Foren und Kongresse das<br />

Leitthema „Integrated Industry – Connect &<br />

Collaborate“ aufgreifen und damit die<br />

Hannover Messe einmal mehr zur Innovationsplattform<br />

für Trends machen.<br />

Bilder: Deutsche Messe<br />

www.hannovermesse.de<br />

www.cemat.de<br />

Unter dem Leitthema „Integrated Industry“ ist die Hannover Messe der globale<br />

Hotspot für alle Themen rund um die Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0)<br />

und der Energiesysteme (Integrated Energy). Sie vereint fünf Leitmessen an einem<br />

Ort: Industrial Automation, Motion & Drives, Digital Factory, Energy, Industrial<br />

Supply und Research & Technology. Mexiko ist in diesem Jahr das Partnerland der<br />

Hannover Messe.<br />

Die CeMAT – Weltleitmesse für Intralogistik und Supply Chain Management – wird<br />

gemeinsam mit der Hannover Messe veranstaltet. Ob Gabelstapler und Flurförderzeuge,<br />

vollautomatisierte Förderanlagen, Krane, Hebezeuge und Hubarbeitsbühnen,<br />

Regal- und Lagersysteme oder neueste Systemsteuerungen und Entwicklungen aus<br />

dem Logistics-IT-Bereich – auf der CeMAT sind alle Bereiche der Intralogistik vertreten.<br />

Auto-ID-Systeme, Roboterlogistik und Verpackungstechnik runden das Bild ab.<br />

8 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Lösungen für Simulations- und<br />

Steuerungsaufgaben aus einer Hand<br />

Die ISG Industrielle<br />

Steuerungstechnik<br />

GmbH<br />

hat die neueste<br />

Version ihres<br />

Simulationssystems<br />

ISG-virtuos<br />

vorgestellt. Die<br />

Hardware-in-<br />

the-Loop-<br />

Simulation<br />

realisiert digitale<br />

Zwillinge, die nicht von realen Maschinen zu unterscheiden sind.<br />

Die erstellten Simulationen sichern nicht nur Anlagenauslegungen<br />

ab, sie ermöglichen auch die reale Inbetriebnahme an<br />

virtuellen Komponenten. Zudem sind sie als Schattenanlagen zur<br />

Serviceunterstützung einsetzbar.<br />

Darüber hinaus präsentiert die ISG Industrielle Steuerungstechnik<br />

GmbH die neueste Version des Steuerungskerns<br />

ISG-kernel. Dieser steuert als Softwarelösung Maschinen und<br />

Anlagen in den Bereichen CNC, Robotik und Motion Control<br />

(PLCopen). <strong>Der</strong> universell einsetzbare Steuerungskern<br />

beinhaltet nicht nur allgemeine Bewegungsfunktionen,<br />

sondern darüber hinaus auch technologiespezifische<br />

Erweiterungen für das HSC-Fräsen, Drahterodieren,<br />

Wasserstrahlschneiden etc.<br />

www.isg-stuttgart.de<br />

Vom NH-Sicherungs-Lasttrenner zum<br />

Energiedatenmanagement<br />

LIVE@<br />

Sowohl Großbetriebe als auch kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) sind mittlerweile dazu<br />

verpflichtet, je nach Gesetzeslage – relevant sind etwa<br />

das Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) sowie die<br />

ISO 50001 – Audits und daraus abgeleitete<br />

Maßnahmen zur Einsparung von Energie umzusetzen. Häufig<br />

bedeutet die Umstellung auf ein digitales Messsystem jedoch<br />

einen hohen Aufwand: Vielerorts ist für die entsprechenden<br />

Geräte kein oder kaum Platz vorhanden, sodass größere<br />

Umbaumaßnahmen notwendig sind, bevor die Systeme installiert<br />

werden können. Die KBR GmbH bietet nun in Kooperation mit<br />

der Efen GmbH eine einfache Lösung an: Wurden in einem<br />

Unternehmen die NH-Sicherungs-Lasttrenner verbaut, können<br />

diese mittels Silas Smart Upgrade Kit schnell und platzsparend<br />

aufgerüstet werden. Damit kann der Energieverbrauch rund um<br />

die Uhr gemessen und überwacht werden. Auswerten lassen sich<br />

die Daten anschließend über die Energiedatenmanagement-<br />

Software visual energy von KBR, die<br />

durch neue Updates noch<br />

benutzerfreundlicher gemacht<br />

wurde. Über die Kooperation sowie<br />

die erweiterte Version von visual<br />

energy können sich Besucher auf<br />

der diesjährigen Hannover Messe<br />

informieren.<br />

Hannover Messe: Halle 13, Stand E10; Halle 13, Stand E81<br />

www.kbr.de<br />

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Software-<br />

Lösungen<br />

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IT-gestützt kennzeichnen -Produktion optimiert!<br />

Kennzeichnungslösungen von BLUHM<br />

Bluhm Systeme GmbH<br />

www.bluhmsysteme.com . info@bluhmsysteme.com<br />

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Halle 17 . Stand C40<br />

Bluhm.indd 1 14.03.<strong>2018</strong> 11:39:29<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 9


LIVE@<br />

01 Mit smart plastics überwachen<br />

sich die drylin Linearführung, die Energiekette<br />

und die Leitung permanent<br />

selbst und ermöglichen so eine vorausschauende<br />

Planung von Wartung<br />

und Austausch<br />

02 Das isense CF.Q ermittelt die Daten<br />

der chainflex Leitungen, während das<br />

isense EC.W den Abrieb der e-kette misst<br />

01<br />

03 Beim isense EC.RC überprüfen<br />

verschiedene Sensoren durchgehend den<br />

betriebsgemäßen Lauf der Energiekette.<br />

Ein einziges Kommunikationsmodul<br />

kann gleichzeitig viele e-ketten und<br />

Leitungen überwachen<br />

Mit Smart Plastics gegen Stillstand<br />

Mit intelligenten Kunststoffmodulen Wartungskosten senken und Produktionsausfälle verhindern<br />

Als ein Bestandteil von Industrie 4.0<br />

gilt die vorausschauende Wartung<br />

oder auch Predictive Maintenance.<br />

Für diesen Bereich hat igus unter<br />

dem Begriff „isense“ eine Produktfamilie<br />

mit Sensoren und Überwachungsmodulen<br />

entwickelt, die<br />

Kunststoffkomponenten von<br />

Energieketten, Leitungen sowie<br />

Gleitlagerprodukte intelligent<br />

machen.<br />

Die smart plastics helfen dabei, ungeplante<br />

Anlagenstillstände und damit<br />

teure Produktionsausfälle zu vermeiden.<br />

„Dank der digitalen Vernetzung von Maschinen<br />

und Produkten ist es möglich, laufend<br />

den Zustand der Komponenten zu erfassen<br />

und zu informieren, sobald eine Reparatur<br />

oder ein Austausch erforderlich ist“,<br />

erklärt Michael Blaß, Prokurist e-kettensysteme<br />

bei igus.<br />

Bei Energiekettensystemen erledigt dies<br />

beispielsweise der isense-EC.M-Sensor, der<br />

auf dem Mitnehmer der Kette montiert wird<br />

und eigenständig dessen Zustand über Beschleunigung,<br />

Geschwindigkeit, Temperatur<br />

und zurückgelegte Zyklen aufnimmt.<br />

Daraus kann die zurückgelegte Strecke sowie<br />

die verbleibende Standzeit des Systems<br />

abgeleitet werden. Mit dem optimierten<br />

isense EC.W Sensor wird bei gleitenden e-<br />

ketten-Anwendungen beispielsweise auf<br />

Kranen, Portalen oder Verfahrachsen der<br />

Abrieb an den Verschleißzugaben prozentgenau<br />

ermittelt.<br />

Sofortiger Stopp bei<br />

Zwischenfällen<br />

Für unmittelbar auftretende und unvorhersehbare<br />

Vorfälle hat igus das isense-EC.B-<br />

Modul entwickelt. Es ermittelt den Bruch eines<br />

Kettenglieds durch Unfälle oder Vandalismus.<br />

Das Modul besteht aus einem Polymerdraht<br />

in Spezialtrennstegen und einer<br />

Sensoreinheit. Die Information aus der Sensoreinheit<br />

kann entweder von der Auswerteinheit<br />

isense EC.B, die Teil des IoT-Netzwerks<br />

sein kann, ausgelesen werden, oder<br />

die Sensoreinheit wird direkt an das kundenseitige<br />

System angeschlossen.<br />

Dieses System befindet sich beispielsweise<br />

bei einem österreichischen Automobilzulieferer<br />

im Einsatz. In dessen Hallenportal<br />

zum automatisierten Handling von Motorenblöcken<br />

kam es in der Vergangenheit dazu,<br />

dass es bei optischen Kontrollen der<br />

Energiekettensysteme keine Beanstandungen<br />

gab, aber zwei Wochen später die Kette<br />

ausfiel. Durch die Bruchüberwachung kann<br />

dies nun verhindert werden.<br />

Ein System mit der Bezeichnung PPDS<br />

(Push/Pull Force Detection System) wird bereits<br />

seit 2010 weltweit an hunderten Krananlagen<br />

zur Erkennung ungewöhnlicher Betriebszustände<br />

eingesetzt. Eine am Mitnehmer<br />

der e-kette angebrachte Kraftsensorik<br />

misst kontinuierlich die im Betrieb anfallenden<br />

Zug- und Schubkräfte und gleicht diese<br />

mit den gespeicherten Sollwerten ab. Im Störungsfall<br />

erfolgt je nach kundenseitiger Einstellung<br />

eine sofortige Abschaltung der Anlage,<br />

bevor weitere kapitale Schäden am e-<br />

kettensystem auftreten.<br />

Dieses bewährte PPDS-Konzept wurde<br />

nun unter der Bezeichnung isense EC.P in<br />

das isense-Konzept integriert. Die Module<br />

können zusätzlich drahtlos via WLAN oder<br />

drahtgebunden (CAN-Bus) eingebunden<br />

werden und helfen somit, auch die präventiven<br />

Wartungsempfehlungen zu verbessern.<br />

Für Energieketten und insbesondere in<br />

Führungsrinnen bei langen Verfahrwegen<br />

bietet isense EC.RC (e-chain Run Control)<br />

einen zuverlässigen Aufstiegsschutz im Falle<br />

einer Blockade. Sensoren messen und überprüfen<br />

dabei durchgehend die Position der<br />

Energiekette. Auf diese Weise wird bei mechanischen<br />

Störungen ein Aufsteigen der<br />

Kette bzw. das Weiterlaufen der Anlage verhindert.<br />

Damit gehören Totalschäden der<br />

10 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

03<br />

02 Auf den<br />

Punkt gebracht<br />

Kette oder ein elektrisches Abschalten (beispielsweise<br />

durch Leitungsschäden) der<br />

Vergangenheit an.<br />

Intelligenz für dynamische<br />

Leitungen<br />

Mit dem neuen isense CF.Q Hutschienenmodul<br />

werden auch chainflex-Leitungen,<br />

die von igus speziell für den bewegten Einsatz<br />

in Energieketten entwickelt wurden,<br />

„intelligent“. Basierend auf der Erfahrung<br />

aus tausenden Tests im Labor für dynamische<br />

Leitungen empfehlen sie dem Anwender<br />

einen Austausch, bevor die Änderungen<br />

der elektrischen Eigenschaften zu einem<br />

Anlagenstillstand führen. Durch kontinuierliche<br />

Messung der elektrischen<br />

Eigenschaften in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur<br />

und der Zyklenzahl wird<br />

ein möglicher Ausfall der Leitung rechtzeitig<br />

vorhergesagt. Fortlaufende Tests im<br />

Testlabor und in Kundenanwendungen helfen<br />

dabei, die Analyse der Messwerte immer<br />

präziser zu gestalten.<br />

Auch Gleitlagertechnik<br />

wird smart<br />

Auch aus der Gleitlagertechnik, dem zweiten<br />

großen Geschäftsbereich von igus, gibt<br />

es Mitglieder in der isense-Familie. Mit<br />

dem isense-PRT.W- und dem<br />

isense-DL.W-Modul lassen sich der Abrieb<br />

und somit die verbleibende Lebensdauer<br />

an iglidur PRT Polymer-Rundtischgleitlagern<br />

bzw. an drylin-Linearführungen messen.<br />

Per Funk werden die Zustandsdaten an<br />

den Anwender weitergegeben, der dadurch<br />

jederzeit und von überall die Möglichkeit<br />

hat, zum richtigen Zeitpunkt einzugreifen.<br />

Einfach nachrüstbar sind diese Module<br />

als leichte und robuste Kunststoffelemente<br />

auch für ein Retrofit<br />

und eine Vielzahl von Anwendungen<br />

geeignet, beispielsweise in der Verpackungstechnik,<br />

aber auch in der Montageautomation,<br />

etwa in Automobilwerken<br />

oder in der Fertigung von Elektronikartikeln.<br />

Sammeln und Auswerten<br />

von Maschinendaten<br />

In Industrie-4.0-Netzwerken können isense-Produkte<br />

sämtliche erhobenen Daten<br />

anonymisiert über einen icom-Datenkonzentrator<br />

an einen zentralen igus-Datenspeicher<br />

senden. Das weiterentwickelte<br />

icom-Modul kommuniziert nun weitgehend<br />

kabellos. Unter anderem auch dadurch,<br />

dass für mehrere Systeme nur noch<br />

ein einziges icom-Modul benötigt wird,<br />

lässt es sich noch einfacher in die bestehende<br />

Produktion integrieren.<br />

Zusätzlich haben Anwender nun optional<br />

die Möglichkeit, datengenerierende<br />

Einheiten anderer Hersteller, die den Status<br />

überwachen, mit dem icom-Modul zu<br />

verbinden. Aus diesen Daten wird mit den<br />

igus-Machine-Learning-Modellen eine<br />

Verschleißprognose berechnet, die die tatsächlichen<br />

Nutzungsmuster berücksichtigt.<br />

Die Präzision der über ein Webinterface<br />

dargestellten Wartungsempfehlungen<br />

wird somit kontinuierlich verbessert. <strong>Der</strong><br />

Anlagenbetreiber kann so geplante Produktionsunterbrechungen<br />

nutzen, die präzisen<br />

präventiven Wartungsempfehlungen<br />

umsetzen und dadurch seine Geschäftsprozesse<br />

optimieren. Somit können die Instandhaltungs-<br />

und Servicekosten weiter<br />

Zur Produktfamilie isense gehören<br />

Sensoren und Überwachungsmodule, die<br />

Kunststoffkomponenten von Energieketten,<br />

Leitungen sowie Gleitlagerprodukte intelligent<br />

machen. Durch isense kommunizieren<br />

die intelligente e-kette, Leitung und<br />

Linearführung mit dem Anwender und<br />

informieren ihn über ihren Zustand<br />

und mögliche Instandhaltungstermine.<br />

gesenkt und die Qualität der Fertigung gesteigert<br />

werden.<br />

Das Sammeln und Auswerten von Maschinendaten<br />

ist dabei ein wichtiger Eckpfeiler<br />

für eine höhere Planungssicherheit<br />

und effiziente Wartung in der Fabrik der Zukunft.<br />

Vergleichbar einem weltweiten Testlabor<br />

wird es durch die Analyse und Auswertung<br />

konkreter Daten unterschiedlichster<br />

Anwendungen ermöglicht, zahlreiche<br />

statistische Werte ermitteln, die einerseits<br />

noch genauere Vorhersagen erlauben und<br />

andererseits auch wieder in die Forschung<br />

und Entwicklung neuer Produkte zurückfließen<br />

können.<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand H04 und<br />

Halle 16, Stand A18<br />

www.igus.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 11


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Ziehen,<br />

drücken,<br />

biegen, …<br />

Welches Materialprüfsystem<br />

ist das passende?<br />

LIVE@<br />

01 Die servohydraulische<br />

Prüfmaschine<br />

HB3500 ist für große<br />

Bauteile ausgelegt<br />

Mechanische Prüfungen von Bauteilen und<br />

Komponenten spielen eine zentrale Rolle in der<br />

Produktentwicklung und Qualitätssicherung.<br />

Angefangen von der klassischen Zug- und<br />

Druckprüfung reichen sie über die Messung der<br />

Biege- und Torsionsfestigkeit bis hin zur<br />

Ermüdungsprüfung – auch bei hohen und<br />

tiefen Temperaturen. Welche Prüfmaschine<br />

für welche Anwendung? Diese Frage wird<br />

nachfolgend beantwortet.<br />

Welche Prüfmaschine eingesetzt wird,<br />

hängt unter anderem davon ab, ob es<br />

sich um eine statische und/oder dynamische<br />

Prüfung handelt und welcher Kraftund<br />

Frequenzbereich benötigt wird. Mit<br />

vier unterschiedlichen Technologien,<br />

einem Belastungsbereich von 0,5 bis<br />

2500 kN und Frequenzen von 1 bis 285 Hz<br />

bietet das Unternehmen Zwick Roell ein<br />

Portfolio an, das die meisten Anforderungen<br />

der Industrie abdeckt.<br />

Servohydraulische<br />

Prüfmaschinen<br />

Autor: Dr. Peter Stipp, awikom gmbh<br />

Die Bestimmung der Materialermüdung<br />

und Lebensdauer ist die Aufgabe dynamischer<br />

Prüfmaschinen. Als Ermüdung<br />

bezeichnet man die Alterung eines Materials<br />

unter wiederholter oder wechselnder<br />

Belastung, deren Intensität nicht ausreicht,<br />

um ein Versagen des Materials durch einen<br />

einzelnen Belastungsschritt zu erreichen.<br />

Das breiteste Anwendungsfeld zur Prüfung<br />

der Materialermüdung bieten servohydraulische<br />

Prüfmaschinen. Die von<br />

Zwick Roell angebotenen Systeme reichen<br />

von 5 bis 2 500 kN, der Frequenzbereich bis<br />

100 Hz. Die Lastrahmen wurden extra für<br />

die besonderen Anforderungen verschiedener<br />

Verfahren der Ermüdungsprüfung konzipiert.<br />

Zu nennen sind hier beispielsweise<br />

Wöhlerversuch (Dauerschwingversuch),<br />

Bruchmechanik und Low Cycle Fatigue<br />

(LCF).<br />

Typische Anwendungen für servohydraulische<br />

Prüfmaschinen sind LCF-<br />

Versuche. Hierbei wird das Material bei einer<br />

meist erhöhten Temperatur zyklisch bis zu<br />

einer geringen plastischen Verformung hin<br />

belastet. Das Material der Probe hält bei dieser<br />

Belastungsart nur wenige tausend Lastwechsel<br />

aus. Dabei sind die Prüfmaschine<br />

bzw. der Regler besonders gefordert, da sich<br />

beim Übergang von der elastischen zur plastischen<br />

Verformung die Steifigkeit der Probe<br />

dramatisch ändert und der Regler sehr<br />

schnell reagieren muss, um z.B. eine präzise<br />

Messung der Dehnungszunahme zu garantieren.<br />

Hierzu stehen bei Zwick Roell berührende<br />

und berührungslose Längenänderungsaufnehmer<br />

zur Verfügung. Sie erlauben<br />

eine hochpräzise Dehnungsmessung<br />

und erfassen Verformungen in elastischen<br />

und plastischen Bereichen während des gesamten<br />

Zugversuches bis zum Probenbruch.<br />

Elektromechanische und elektrodynamische<br />

Systeme<br />

Elektromechanische Prüfsysteme (EM)<br />

haben im Vergleich zu servohydraulischen<br />

Systemen zwar den Vorteil, dass sie keine<br />

Materialeigenschaften von Metallen,<br />

Kunststoffen und Composites sind<br />

ausschlaggebend für die Qualität von<br />

Bauteilen und Komponenten. Um ein<br />

Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />

bei statischen und dynamischen Untersuchungen<br />

zu erreichen, ist es essentiell die<br />

richtige Prüftechnologie mit dem<br />

passenden Kraft- und Frequenzbereich<br />

auszuwählen.<br />

hydraulischen Anschlüsse benötigen, sie<br />

sind aber primär für rein statische Prüfanwendungen<br />

wie klassische Zug-, Druckund<br />

Biegeversuche ausgelegt. Dafür bieten<br />

sie einen nahezu wartungsfreien AC-<br />

Antrieb mit den Vorteilen einer digitalen<br />

Steuerung. Das Resultat, insbesondere bei<br />

Zugversuchen, ist ein hohes Maß an Kontrolle<br />

und Präzision bei der Dehnraten-Messung.<br />

Zudem sorgt ein innovatives Motorfeedback-System<br />

für ausgezeichnete<br />

Gleichlaufeigenschaften, auch bei geringen<br />

Geschwindigkeiten.<br />

Die Kräfte der EM-Maschinen von Zwick<br />

Roell liegen mit 0,2 bis 2 500 kN in einem<br />

ähnlichen Bereich wie servohydraulische<br />

Lösungen, der Frequenzbereich bis 1 Hz<br />

liegt aber deutlich tiefer. EM-Prüfmaschinen<br />

sind mit einem biegesteifen Hohlprofil<br />

mit Führungszylinder und einer langen,<br />

präzisen Traversenführung ausgestattet.<br />

Das minimiert unerwünschte mechanische<br />

Einflüsse auf die Probe.<br />

Eine weitere ölfreie Alternative ist die rein<br />

elektrisch betriebene LTM-Reihe mit Linearmotor.<br />

Die Kräfte der Prüfmaschinen<br />

liegen mit 5 und 10 kN zwar deutlich tiefer<br />

12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


als die der EM- und servohydraulischen<br />

Lösungen, erreichen mit 100 Hz aber hohe<br />

Frequenzen. Die Positioniergenauigkeit liegt<br />

bei +/-2 μm, der Kolbenhub bei 60 mm.<br />

Dank des breiten Geschwindigkeitsbereichs<br />

mit Werten von 1 mm/min bis 1,5 m/s<br />

lassen sich bei Bedarf auch langsame statische<br />

Material- und Bauteilprüfungen durchführen.<br />

Gerade bei geringen Geschwindigkeiten<br />

bietet der patentierte elektrodynamische<br />

Antrieb eine besonders hohe Laufruhe.<br />

Hinzu kommt eine geringe Reibung durch<br />

die gleitgelagerte Kolbenstange, was Stick/<br />

Slip-Effekte minimiert und die Prüfergebnisse<br />

bei geringen Amplituden verbessert.<br />

Dank des ölfreien Antriebs ist die neue<br />

Entwicklung auch für den Einsatz in der Medizintechnik<br />

geeignet. Typische Beispiele<br />

sind Ermüdungsprüfungen von Hüftgelenk-,<br />

Knie- und Zahnimplantaten. Für Komfort<br />

und Sicherheit sorgen die motorisch verstellbare<br />

und elektrisch überwachte Klemmung<br />

der Traverse. <strong>Der</strong> sichere Einrichtbetrieb<br />

nach EN 60204-1 reduziert die Geschwindigkeit<br />

auf 10 mm/s. Eine Standardkühlung<br />

über die Umgebungsluft ist integriert.<br />

Magnet-Resonanz-<br />

Prüfmaschinen<br />

Für dynamische Untersuchungen mit<br />

Frequenzen deutlich über 100 Hz sind die<br />

Magnet-Resonanz-Prüfmaschinen von<br />

Zwick Roell ausgelegt, bekannt auch als<br />

Hochfrequenzpulsatoren oder Vibrophore.<br />

Ihre Kräfte reichen von 50 bis 1 000 kN, der<br />

Frequenzbereich von 30 bis 285 Hz. Sie sind<br />

speziell für starre Metall- oder Keramikproben<br />

entwickelt und können unter Belastung<br />

auch Spannungszyklen mit geringer Amplitude<br />

induzieren, die denen in Flugzeuganwendungen<br />

ähnlich sind.<br />

Die neuen Vibrophore verwenden einen<br />

Elektroantrieb für die kontrollierte statische<br />

Belastung und einen Magnet-Resonanz-<br />

Antrieb für die kontrollierte dynamische<br />

Belastung. Das ermöglicht sowohl dynamische<br />

HCF-Auswertungen als auch rein statische<br />

Prüfungen. Mit bis zu acht Frequenzschritten<br />

können die Prüfungen auch Änderungen<br />

wie den teilweisen Drehmomentverlust<br />

durch Temperatureffekte simulieren<br />

oder eine zusätzliche Systemdämpfung bieten,<br />

falls die Erwärmung des Bauteils während<br />

der Prüfung ein Problem darstellt.<br />

Magnet-Resonanz-Prüfmaschinen sind<br />

besonders zuverlässig und wartungsarm,<br />

da nur wenige Teile einem mechanischen<br />

Verschleiß ausgesetzt sind. Zudem verbrauchen<br />

sie lediglich 2 % der Energie und<br />

nur 20 bis 40 % der Zeit, die eine servohydraulische<br />

Maschine für die gleiche Anzahl<br />

von Zyklen benötigt. Diese schnelle<br />

Prüffähigkeit ist besonders relevant in einer<br />

Produktionsumgebung, in der mehrere Proben<br />

jedes Loses erfolgreich geprüft werden<br />

müssen, bevor das Los zur Benutzung freigegeben<br />

werden kann.<br />

Hannover Messe: Halle 27, Stand H75<br />

www.zwick.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

02 Ermüdungsprüfung an einer Kette mit<br />

einem Vibrophore 100<br />

03 Dank des ölfreien Antriebs ist die<br />

elektrodynamische Prüfmaschine LTM 10 kN<br />

auch für den Einsatz in der Medizintechnik<br />

geeignet<br />

Wir machen Ihre<br />

Maschine sicher.<br />

Mit der<br />

PROTECT PSC1.<br />

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Programmierbare, modulare<br />

Sicherheitssteuerung<br />

Flexible und skalierbare<br />

Applikationsanpassung<br />

Feldbusanbindung via integriertes<br />

Kommunikationsinterface<br />

Sichere Achsüberwachung von bis<br />

zu 12 Achsen<br />

www.schmersal.com<br />

02 03


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Industrie 4.0 Maturity Index<br />

Mit individueller Roadmap zur vernetzten Produktion<br />

Die sechs Reifegrade des Maturity Index<br />

(Quelle: FIR e.V. an der RWTH Aachen)<br />

Produzierende Unternehmen<br />

könnten mit digitalisierten Prozessen<br />

bis zu 25 Prozent Energie<br />

und Material einsparen [1]. Oft<br />

fehlt allerdings ein systematisches<br />

Vorgehen oder es bleiben Fragen zu<br />

den Teilschritten und deren<br />

Priorisierung offen. Hilfreich ist hier<br />

ein Leitfaden, anhand dessen sich<br />

Industrie-4.0-Anwendungen<br />

erfolgreich implementieren lassen.<br />

Unternehmen, die ihre Produktion zukunftsfähig<br />

aufstellen wollen, können<br />

den acatech Industrie 4.0 Maturity Index<br />

nutzen. Dieser wurde von der Deutsche<br />

Akademie der Technikwissenschaften e.V.<br />

acatech zusammen mit führenden deutschen<br />

Universitäten und Industriepartnern<br />

entwickelt – darunter auch TÜV Süd. Die<br />

Prüfer und Zertifizierer haben insbesondere<br />

ihr Know-how bei der Industrial IT-Security<br />

nach dem Standard IEC 62443 eingebracht.<br />

<strong>Der</strong> Index erfasst als mehrdimensionales<br />

Reifegradmodell nicht nur den<br />

Stand bei der digitalen Transformation.<br />

Auch lassen sich individuelle Roadmaps<br />

Autor: Dr. Bertolt Gärtner, President & CEO,<br />

TÜV SÜD ATISAE, Tres Cantos (Madrid)<br />

zum Implementieren der zugehörigen<br />

Technologien entwickeln. <strong>Der</strong> Index ist insbesondere<br />

für kleinere und mittlere Unternehmen<br />

geeignet, die sehr schnell in die<br />

Umsetzung für eine agile und lernende Organisation<br />

kommen wollen.<br />

Monitoring erhöht Liefertreue,<br />

Flexibilität und Effektivität<br />

Eine solche Roadmap hat z. B. ein Zulieferer<br />

für Energie- und Signaltechnik umgesetzt.<br />

Mit insgesamt mehr als 4 000 Mitarbeitern<br />

stellt das Unternehmen verteilt über<br />

zahlreiche Produktionsstätten Steck-, Anschluss-<br />

und Netzwerksysteme her, die zur<br />

Automatisierung verwendet werden. Das<br />

Unternehmen hat in den vergangen Jahren<br />

seine IT-Infrastruktur ausgebaut, ein digitales<br />

Abbild der Produktion geschaffen und<br />

aktuell gehalten. In nur vier Tagen konnte<br />

dieser Basis der Stand der Produktion<br />

evaluiert werden.<br />

Als Pilotprojekt dienten verschiedene über<br />

die Standorte verteilte Stanzschneiden. Sie<br />

wurden mit Körperschall-Sensoren ausgestattet,<br />

die Vibrationen messen können. Dadurch<br />

ließ sich ihr Zustand genauer überwachen<br />

und die Anlagen bedarfsgerechter instand<br />

halten. Bisher wurden die Prozesse<br />

aber nur lokal verbessert. Durch vernetzt<br />

ausgewertete Daten lassen sich die Effekte<br />

einzelner Optimierungen anhand konkreter<br />

Kennzahlen über die Produktionslinien hinweg<br />

vergleichen. Die beste Instandhaltungsmaßnahme<br />

kann dann übergreifend ausgerollt<br />

und weiter beobachtet werden.<br />

Im vorliegenden Fall umfasste die Roadmap<br />

über dreißig Maßnahmen, mit denen<br />

sich die Effektivität der bereits digital überwachten<br />

Anlagen weiter deutlich steigern<br />

ließ. Das hat auch die Liefertreue und Flexibilität<br />

der Produktion verbessert.<br />

Transformation zur agilen und<br />

lernenden Organisation<br />

Voraussetzung dafür ist die Transformation<br />

des Unternehmens in eine agile und lernende<br />

Organisation. Diese muss in der Lage<br />

sein, schnelle Entscheidungen zu treffen,<br />

um ihre Produkte auch künftig wettbewerbsfähig<br />

zu halten. Dabei ist sie oft auf<br />

Daten angewiesen, die die Hersteller der<br />

Sensoren und Komponenten bereitstellen.<br />

TÜV Süd unterstützt Unternehmen hier unabhängig<br />

von der eingesetzten Technologie<br />

mit fachübergreifendem Know-how.<br />

Quellen:<br />

[1] Studie „Ressourceneffizienz durch Industrie 4.0“<br />

im Auftrag vom VDI Zentrum für Ressourceneffizienz<br />

[2] Studie „Which Companies Are the Real<br />

Champions of Building the Digital Future“ der<br />

Boston Consulting Group<br />

www.tuev-sued.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

14 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


Kompetenz in Safety at Work und<br />

Industrie 4.0<br />

Das Gefährliche am Risiko<br />

ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />

wie man mit ihm umgeht.<br />

LIVE@<br />

In den Mittelpunkt seines diesjährigen Messeauftritts<br />

in Hannover stellt der Sensorexperte Leuze electronic<br />

seine Kompetenz in Safety at work. Auf Basis seiner<br />

Sicherheits-Lichtvorhänge MLC entwickelte der<br />

Optosensorikhersteller mit Smart Process Gating eine<br />

Alternative zum Mutingverfahren, die keine signalgebenden<br />

Sensoren benötigt. Als weiteres Safety-Highlight wird der<br />

Sicherheits-Laserscanner RSL 400 präsentiert. Dessen neue<br />

Profinet/PROFIsafe-Varianten lassen sich einfach in industrielle<br />

Netzwerke integrieren. Ebenso neu ist die Kombination der<br />

RSL-Sicherheitstechnik mit einer hochwertigen Messwertausgabe<br />

für die Navigation von Automated Guided Vehicles (AGVs). Neben<br />

dem Thema Safety stellen smarte Industrie 4.0-Lösungen einen<br />

weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts in Hannover dar.<br />

Anhand von praktischen Beispielen zeigt Leuze electronic, wie<br />

Condition Monitoring und Predicitive Maintenance funktionieren.<br />

Hierfür stellt der Sensorhersteller unter anderem erstmals eine<br />

intelligente Sensorleitung mit „SmartCore-Technologie“ vor.<br />

Damit ist es möglich, einen drohenden Aderbruch präventiv und<br />

noch bevor die Sensorleitung ganz ausfällt zu erkennen. Auch<br />

zeigt Leuze electronic, wie Sensordaten mittels OPC UA und<br />

Cloudservices über verschiedene Standorte, Applikationen und<br />

Unternehmensgrenzen hinweg global vernetzt und verfügbar<br />

gemacht werden können.<br />

Darüber hinaus wird gezeigt,<br />

wie durch den Einsatz einer<br />

Augmented Reality Datenbrille<br />

die Inbetriebnahme für<br />

den Einrichter vereinfacht<br />

werden kann.<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F68<br />

www.leuze.com<br />

Retrofit macht Werkzeugmaschinen<br />

energieeffizienter<br />

LIVE@<br />

Den Betrieb von bestehenden Werkzeugmaschinen<br />

energieeffizienter machen kann ein Retrofit der<br />

Hydraulik zum Betätigen von Spannstöcken,<br />

Kraftspannfuttern sowie Klemmen von Schlitten und<br />

Reitstöcken. Von Nachi gibt es dafür die Hydraulikaggregate<br />

NSPi. Sie erzeugen nur den exakt benötigten Volumenstrom<br />

und Druck. Elektromotor und Hydraulikpumpe sind direkt<br />

verbunden. Das reduziert Reibungsverluste. Die einstellbare<br />

Flügelzellenpumpe ist mit einer Druckwaage ausgestattet.<br />

Dadurch lässt sich der Volumenstrom anpassen. Muss die<br />

Hydraulik lediglich den Druck halten, fließt außer einer geringen<br />

internen Leckagemenge kein Öl. Benötigt dagegen die Hydraulik<br />

einen größeren Volumenstrom, z. B.<br />

beim Öffnen oder Schließen von<br />

Spannbacken, wird die<br />

Flügelzellenpumpe innerhalb<br />

kürzester Zeit entsprechend<br />

eingestellt. <strong>Der</strong> Hersteller bietet<br />

auch Hydraulikaggregate speziell<br />

für Umformmaschinen an, z. B.<br />

Abkantpressen.<br />

Hannover Messe: Halle 22, Stand B30/4<br />

www.nachi.de<br />

Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />

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sowie für viele andere Produktionsbereiche.<br />

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SPEZIALEINSATZ I SERIE<br />

Ausflug ins Weltall<br />

Erlebnispark automatisiert NASA-Simulator mit moderner Technik<br />

LIVE@<br />

Im Erlebnispark „Euro Space Center“ im belgischen<br />

Transinne steht neben diversen Simulatoren der<br />

originale Mehrachsenstuhl der NASA aus den 1960er<br />

Jahren, auf dem Astronauten Desorientierungsübungen<br />

absolviert haben. Heute können Besucher<br />

des Parks damit für einige Minuten in die Fußstapfen<br />

der Weltraumpioniere treten. Dazu wurde der Stuhl<br />

mit moderner Technik automatisiert. Die Steuerung<br />

dafür stammt von Siemens.<br />

<strong>Der</strong> Mehrachsenstuhl von der NASA<br />

wurde automatisierungstechnisch auf den<br />

neuesten Stand gebracht<br />

Wer hat als Kind nicht schon mal davon geträumt, einmal in die<br />

Fußstapfen von Neil Armstrong oder Buzz Aldrin zu treten und<br />

als Astronaut den Weltraum zu erkunden. Zumindest gefühlsmäßig<br />

und für einen kurzen Zeitraum wird das im „Euro Space<br />

Center“ in Transinne, Belgien, möglich. Hier können Besucher<br />

in Simula toren den „Moonwalk“ und Schwerelosigkeit erleben<br />

oder im sogenannten Mehrachsenstuhl eine Desorientierungsübung<br />

machen.<br />

Manuelle Steuerung durch Logikmodul ersetzt<br />

Mit diesem Stuhl bereitete die NASA ihre Astronauten auf den Einsatz<br />

im Weltall vor und das Original ist nun in Transinne im Einsatz.<br />

Die frühere manuelle Steuerung des über drei Achsen und zwei<br />

Aluminiumringe schwenkbaren Stuhls wurde jedoch mittlerweile<br />

durch das Logikmodul Logo! 8 von Siemens ersetzt und die Steuerung<br />

automatisiert. Mit Logo! lassen sich kleine Automatisierungsprojekte<br />

einfach realisieren. Das Modul zeichnet sich durch einfache<br />

Montage und minimalen Verdrahtungsaufwand aus und erlaubt<br />

eine bequeme Programmierung.<br />

Immer perfekt ausgerichtet<br />

„Früher mussten unsere Mitarbeiter den Simulator über ein einfaches<br />

Handrad starten, die Drehzahl regulieren, den Stuhl abbremsen<br />

und anhalten“, erinnert sich Catherine Vuidar, Marketing<br />

Manager des Euro Space Center. Mit Logo! 8 verbessert sich nicht<br />

nur die Handhabung für die Mitarbeiter. Auch Lenkfähigkeit, Wirksamkeit<br />

und Sicherheit wurden erhöht. Verantwortlich für die<br />

Aufrüstung des Sessels war das belgische Unternehmen Heinen,<br />

das die Einstellungen des neuen Steuerprogramms berechnete,<br />

testete und justierte.<br />

„Um die Sicherheit des Systems zu verbessern, haben wir an genau<br />

definierten Stellen des Simulators zwei Sensoren angebracht“,<br />

so der leitende Entwicklungsingenieur Marc Radoux. Die mit Logo!<br />

8 verbundenen Sensoren positionieren den Stuhl beim Start und<br />

vor allem beim Anhalten optimal, damit der Besucher beispielsweise<br />

nicht kopfüber zum Stehen kommt.<br />

Weitere Projekte in Planung<br />

Die Drehung des Stuhls selbst erfolgt durch einen Asynchronmotor<br />

mit einer maximalen Drehzahl von 3600 Umdrehungen pro Minute<br />

(U/min.), der an einen Frequenzregler angeschlossen ist. In den aktuell<br />

verfügbaren drei Geschwindigkeitsstufen „langsam“, „schnell“<br />

und „sehr schnell“ sind bis zu 30 Umdrehungen des Stuhls pro<br />

Minute möglich – für Magen und Gleichgewichtsorgan der „Testperson“<br />

durchaus eine Herausforderung. Über einen Not-Halt kann<br />

der Stuhl jederzeit gestoppt werden und über das Display der Steuerung<br />

sind Spannungs- und Geschwindigkeitsparameter jederzeit<br />

in Echtzeit einsehbar.<br />

„Das Projekt ist derart erfolgreich, dass wir sogar einen mobilen<br />

Mehrachsenstuhl entwickelt haben. Und auch ein drittes Projekt ist<br />

bereits in der Umsetzung“, resümiert Radoux.<br />

www.siemens.de<br />

16 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Lean-Audit und Potenzialanalyse für mittelständische Fertigungsunternehmen<br />

Wie effizient sind unsere Unternehmensprozesse heute? Wo stehen wir im Vergleich zu anderen Betrieben?<br />

Wo schlummern noch Optimierungspotenziale? – Diese Fragen stellen sich heute viele mittelständische<br />

Fertigungsunternehmen vor dem Hintergrund des raschen Produktionswandels und eines weiter<br />

zunehmenden internationalen Wettbewerbs. Antworten darauf geben Prof. Dr. Markus Schneider und<br />

seine PuLL Beratung GmbH in einem 2-tägigen Lean-Audit. Im Rahmen des Workshops werden alle<br />

Prozesse (Produktion, Logistik, Steuerung) entlang der sieben wichtigsten Stellhebel für deren Optimierung<br />

bewertet. Auf der Basis dieser Ergebnisse lassen sich dann weitere Maßnahmen auf dem Weg zu einer<br />

schlanken und smarten Produktion ableiten. Adressiert werden dabei vor allem Unternehmen und<br />

Organisationseinheiten mit 100 bis 2 000 Mitarbeiter. Das Lean-Audit bildet eine solide Grundlage, um weitere Projektschritte zu planen.<br />

So können die erkannten Potenziale für einen Nordstern-Workshop herangezogen werden, um entsprechende Zielzustände und<br />

Maßnahmen zu erarbeiten. Um diese schließlich zu erreichen, steht ein umfangreicher Methodenbaukasten im Rahmen des von Prof. Dr.<br />

Schneider mitentwickelten Lean-Factory-Design-Konzepts zur Verfügung. Dieses interdisziplinäre Optimierungskonzept, erarbeitet an der<br />

Hochschule Landshut, basiert auf langjährigen Forschungsergebnissen sowie zahlreichen Best-Practice-Projekten.<br />

www.pull-beratung.de<br />

Industrie-4.0: Smart<br />

Safety Solution<br />

Die Schmersal Gruppe hat eine<br />

Safety-to-Cloud-Lösung präsentiert.<br />

Alle Sicherheitszuhaltungen<br />

und Sicherheitssensoren<br />

von Schmersal, die mit einem<br />

SD-Interface ausgestattet sind,<br />

sowie einige Sicherheitslichtgitter<br />

können über die Sicherheitssteuerung<br />

PSC1 oder ein<br />

SD-Gateway sowie über ein<br />

Edge-Gateway Daten in eine<br />

beliebige Cloud übertragen. Das<br />

SD („Serielle Diagnose“)-<br />

Interface dient der Übertragung<br />

nicht-sicherer Daten von Sicherheitssensoren<br />

und -zuhaltungen<br />

in der sicheren Reihenschaltung.<br />

Mit der Smart Safety Solution<br />

können damit alle zyklischen<br />

SD-Interface-Sensordaten in die<br />

Cloud übermittelt werden. Eine<br />

Verknüpfung dieser zyklischen<br />

SD-Daten innerhalb der Cloud<br />

bietet dem Anwender umfangreiche<br />

Diagnosemöglichkeiten,<br />

dazu zählen z. B. Schaltzyklen,<br />

die Zustandssituation der<br />

Sicherheit, Grenzbereichswarnungen,<br />

Abstandswarnungen<br />

und vieles mehr. Das<br />

Edge-Gateway leitet die Daten<br />

im OPC UA-Format weiter,<br />

einem standardisierten Protokoll<br />

für die M2M-Kommunikation.<br />

Diese Diagnoseinformationen<br />

können auf Bildschirmen<br />

visualisiert und über mobile<br />

Endgeräte wie Tablets oder<br />

Handys abgerufen werden.<br />

Damit wird eine standortunabhängige<br />

Kontrolle von<br />

Fertigungsprozessen ermöglicht.<br />

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MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Automatisierung<br />

leicht gemacht<br />

Kollaborierende Leichtbauroboter – ein Guide für Einsteiger<br />

Häufig sind Entscheider in kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen unsicher, ob und<br />

wie sich Fertigungsabläufe automatisieren<br />

lassen. Ein enormes Potenzial, um eine Vielzahl<br />

innerbetrieblicher Aufgaben zu optimieren,<br />

bietet die Leichtbaurobotik und insbesondere<br />

ihre Anwendung im Rahmen der Mensch-<br />

Roboter-Kollaboration (MRK).<br />

LIVE@<br />

Autor: Andreas Schunkert, Head of Technical Support<br />

Western Europe der Universal Robots GmbH, München<br />

Moderne kollaborierende Roboter sind<br />

echte Arbeitskollegen, die nach erfolgreich<br />

abgeschlossener Risikobeurteilung<br />

ohne oder nur mit minimaler Schutzumhausung<br />

direkt neben den menschlichen Mitarbeitern<br />

zum Einsatz kommen. Mensch und<br />

Maschine teilen sich die Workload und während<br />

der Leichtbauroboter beispielsweise<br />

noch ein Teil weiterverarbeitet, kann der<br />

Arbeiter schon die nachfolgenden Produktionsschritte<br />

vorbereiten. Diese Entlastung<br />

motiviert Mitarbeiter und führt dazu, dass<br />

diese sich wieder auf anspruchsvollere<br />

Aufgaben konzentrieren können.<br />

Dank der schnellen und einfachen<br />

Implementierung können Cobots – wie die<br />

kollaborierenden Roboter auch genannt<br />

werden – zudem im laufenden Betrieb ohne<br />

großen Zeitverlust immer neue Aufgaben<br />

übernehmen. Die MRK ist somit ein<br />

bewährtes Mittel, um:<br />

n die Effizienz der Produktion und somit<br />

auch die Produktivität zu steigern,<br />

n bei gegebenenfalls höherem Tempo trotzdem<br />

eine größere Präzision in der Fertigung<br />

zu erreichen,<br />

n die Betriebskosten bei gleichbleibender<br />

Qualität zu senken sowie<br />

n die Produktion schnell und flexibel an<br />

sich schnell ändernde Kundenbedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Ein wichtiger Faktor in der direkten Kollaboration<br />

zwischen Mensch und Roboter ist<br />

außerdem die Erhöhung der Sicherheit:<br />

Gerade bei der Arbeit mit Maschinen, wie<br />

Pressen, bei Pick & Place-Applikationen<br />

oder bei der Arbeit mit gefährlichen Werkstoffen,<br />

kann ein Cobot die Sicherheit für<br />

die Angestellten verbessern, indem er den<br />

gefährlichen Teil der Arbeitsschritte übernimmt.<br />

Für welche Aufgaben sind Cobots<br />

überhaupt geeignet?<br />

Kollaborierende Leichtbauroboter sind ideal<br />

geeignet, um repetitive Arbeitsschritte, die<br />

trotz hoher Wiederholungsrate mit immer<br />

derselben Kraft und Präzision ausgeführt<br />

werden müssen, zu übernehmen. Schwere<br />

Lasten können sie in der Regel zwar nicht<br />

stemmen, aber prinzipiell sind Modelle wie<br />

beispielsweise die von Universal Robots in<br />

der Lage, Aufgaben mit einer Nutzlast bis<br />

10 kg auszuführen. Denn die Roboter können<br />

für die gleichen Bewegungen program-<br />

miert werden, die auch ein Mensch ausführen<br />

kann. Und auch ihre Reichweite ähnelt<br />

mit 500 bis 1 300 mm der des menschlichen<br />

Arms.<br />

Zusätzlich lassen sich die Werkzeugschnittstellen<br />

der Roboter je nach individuellen<br />

Anforderungen flexibel mit unterschiedlichen<br />

Werkzeugen wie Greifern oder<br />

Vision-Sensoren bestücken und können<br />

somit verschiedenste Aufgaben übernehmen.<br />

Pick & Place, Polieren, Verpacken und<br />

Palettieren, Qualitätskontrolle, Montage,<br />

Maschinenbestückung, Schrauben, Laboranalyse<br />

und Tests, Kleben und Schweißen<br />

zählen vornehmlich zu den vielseitigen<br />

Anwendungsbereichen.<br />

Flexible Cobots lassen sich unkompliziert<br />

per Plug & Play mit verschiedenen<br />

AddOns erweitern bzw. für neue Aufgaben<br />

umrüsten: Universal Robots bietet hierfür<br />

den virtuellen Showroom UR+ mit einer<br />

großen Auswahl an kompatiblen Werkzeugen<br />

und anderem Zubehör. Für zusätzliche<br />

Vielseitigkeit und Kompatibilität verfügen<br />

die UR-Roboter zudem über diverse<br />

Schnittstellen, wie etwa Profinet und<br />

Ethernet/IP. Darüber hinaus können<br />

Anwender mittels einer TCP/IP-Verbin-<br />

18 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Schulungen erleichtern den Einstieg<br />

Um den Einstieg in die Automatisierung insbesondere für<br />

kleinere und mittlere Betriebe zusätzlich zu erleichtern,<br />

bietet Universal Robots ein umfangreiches Schulungsangebot<br />

sowie das kostenlose Online-Schulungsprogramm<br />

„Universal Robots Academy“. Sechs Schulungseinheiten in<br />

Form von E-Learning-Modulen vermitteln Basiskenntnisse<br />

für die Programmierung von UR-Robotern, dazu kommen<br />

drei vertiefende Lernmodule. Zudem gibt es im neuen<br />

Trainingscenter von Universal Robots in München vielfältige<br />

Fortbildungen, die über die Grundlagen der UR-Academy<br />

hinausgehen. Hierzu zählen z.B. Basis- und Advanced-Schulungen<br />

für die Roboterbedienung sowie spezielle Lerneinheiten<br />

zu den Themen Sicherheit und Zertifizierung.<br />

Nach erfolgreich abgeschlossener Risikobeurteilung können die<br />

UR-Roboter direkt neben dem Menschen eingesetzt werden<br />

dung drei verschiedene Client Interfaces,<br />

eine RTDE-Schnittstelle und einen Dashboard-Server<br />

bedienen. Weiterhin können<br />

UR-Roboter auch als Modbus-Server oder<br />

Modbus-Client kommunizieren.<br />

Braucht man Programmierkenntnisse<br />

für die Implementierung?<br />

Cobots wie die Modelle von Universal<br />

Robots lassen sich auch ohne umfassende<br />

Programmierungserfahrung dank intuitiver<br />

3D-Visualisierung schnell einrichten und<br />

bedienen. Aufwändiges Programmieren im<br />

Code ist nicht zwingend erforderlich. So<br />

können die UR-Roboter zum Beispiel über<br />

Pfeiltasten auf dem Bildschirm oder durch<br />

einfaches „Anlernen“ des Roboterarms im<br />

„Teach-Modus“ programmiert werden.<br />

Hierbei führt der Anwender den Roboterarm<br />

per Hand an die Wegpunkte, die er im<br />

Rahmen seiner Arbeit anfahren soll und<br />

bringt ihm so seinen Arbeitsweg bei. <strong>Der</strong><br />

Ablauf der Applikation wird so Schritt für<br />

Schritt gespeichert. Dadurch kann ein<br />

UR-Roboter im laufenden Betrieb ohne<br />

großen Zeitverlust immer neue Aufgaben<br />

übernehmen.<br />

Ein Roboter für unterschiedliche<br />

Maschinen und Werkstücke?<br />

Für das Arbeiten mit variierenden Werkstücke<br />

oder unstrukturierten Anordnungen<br />

benötigt der Cobot Sensoren, die ihm beim<br />

Erfassen und Greifen der einzelnen Teile<br />

helfen. Zwar können moderne Roboterapplikationen<br />

mit den entsprechenden<br />

AddOns derart komplexe Prozesse leisten,<br />

einfacher umzusetzen ist eine solche Applikation<br />

in der Regel jedoch, wenn man die<br />

Werkstücke mit einfachen Sortiermaschinen<br />

wie Fließbändern oder Trichtern vorsortiert.<br />

Grundsätzlich gilt die Faustregel: Zuerst<br />

mechanisch vereinzeln, erst wenn das nicht<br />

mehr ausreicht, auf Kamera, Ultraschall<br />

oder andere Sensoren zurückgreifen.<br />

Sind Cobots sicher? Wie sieht es<br />

mit der Risikobeurteilung aus?<br />

Cobots sollten je nach der möglichen<br />

Gefährdung einen gewissen Grad an Zuverlässigkeit<br />

bei ihren Sicherheitsfunktionen<br />

nachweisen. Diese Zuverlässigkeit wird mit<br />

dem sog. Performance Level beschrieben,<br />

das gemäß der harmonisierten Norm EN<br />

ISO 13849-1:2008 von a (geringe Zuverlässigkeit/Fehlersicherheit)<br />

bis hin zu e (hohe<br />

Zuverlässigkeit/Fehlersicherheit) gegliedert<br />

ist. Die Roboter von Universal Robots<br />

wurden vom TÜV Nord mit einem Performance<br />

Level d zertifiziert, was der zweithöchsten<br />

Klassifizierung und auch der<br />

standardmäßig geforderten Sicherheit für<br />

Industrieroboter entspricht.<br />

Da Roboter in industriellen Umgebungen<br />

auch hin und wieder Dreck, Staub und<br />

Feuchtigkeit ausgesetzt sind, ist es zudem<br />

ratsam, auf eine entsprechende IP Klassifizierung<br />

gemäß IEC 60529 zu achten. Die<br />

Roboter von Universal Robots weisen eine<br />

Klassifizierung von IP54 für den UR5 und<br />

den UR10 und eine Klassifizierung von IP64<br />

für den UR3 auf.<br />

Zudem entscheidend wichtig: Um eine<br />

Roboter-Applikation abschließend auf ihre<br />

Sicherheit zu überprüfen, muss in jedem<br />

Fall eine Risikobeurteilung durchgeführt<br />

werden. In dieser werden alle möglichen<br />

Gefahren, die von der Anwendung ausgehen<br />

könnten, identifiziert und betrachtet. Bei<br />

MRK-Anwendungen muss dabei dem „Kollaborationsraum“,<br />

also dem Bereich, in dem<br />

Roboter und Mensch direkt miteinander<br />

agieren können, besonderes Augenmerk<br />

gewidmet werden. Für diesen sollte immer<br />

das Grundprinzip „So klein wie möglich, so<br />

groß wie nötig“ gelten, da für diesen Bereich<br />

nachgewiesen werden muss, dass im<br />

Rahmen der Kollaboration keine Gefahren<br />

für den Menschen auftreten können. Je<br />

größer der Kollaborationsraum, desto<br />

höher ist auch der Aufwand für die Verifizierung<br />

der Sicherheit.<br />

Bei Roboterapplikationen mit Kraft- und<br />

Leistungsbegrenzung erfolgt die Risikobeurteilung<br />

für den Kollaborationsraum<br />

mittels Messung und Berechnung von Kollisionskräften.<br />

Hierzu wurde im Februar 2016<br />

die ISO TS 15066 herausgegeben, die speziell<br />

für diese Applikationen und die Bewertung<br />

der Sicherheit sehr viele hilfreiche<br />

Hinweise und Beispiele enthält.<br />

Um das Risiko einer Roboter-Anwendung<br />

zu beurteilen, darf zudem nicht nur der<br />

alleinstehende Roboter betrachtet werden,<br />

sondern das „große Ganze“ ist zu berücksichtigen<br />

– das heißt, die gesamte Roboterapplikation,<br />

zu der u.a. auch der Greifer<br />

und das Werkstück zählt. Denn gerade bei<br />

spitzen oder scharfkantigen Werkstücken ist<br />

im Kollaborationsraum besondere Vorsicht<br />

geboten. Besteht in solchen Fällen das Risiko<br />

einer Kollision mit dem menschlichen<br />

Mitarbeiter, kann das dazu führen, dass<br />

Sicherheitsmaßnahmen wie ein Schutzzaun,<br />

der Mensch und Roboter räumlich<br />

voneinander trennt, erforderlich sind.<br />

Fazit<br />

All diese Punkte zeigen: Automatisierung ist<br />

prinzipiell für jeden Betrieb eine machbare<br />

Lösung. Cobots sind nach erfolgreich abgeschlossener<br />

Risikobeurteilung flexibel in<br />

allen denkbaren Prozessen einsetzbar und<br />

ein echter Gewinn für jeden Betrieb, der<br />

produktiver und flexibler fertigen möchte,<br />

ohne dabei Qualität einzubüßen.<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand B32<br />

www.universal-robots.com/de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 19


TIPPS<br />

FÜR DIE REINIGUNG<br />

SENSIBLER<br />

BAUTEILE OHNE<br />

ESD-EFFEKTE<br />

SPONSORED BY Elektrostatische Entladungen stellen für Elektrokomponenten ein<br />

hohes Risiko dar: Die Folgen von ESD-Effekten reichen von teuren<br />

Nacharbeiten bis hin zu Produktionsausfällen. Ein entscheidender<br />

Faktor für die Gewährleistung der ESD-Sicherheit ist die anforderungsgerechte<br />

Reinigung von Arbeitsplätzen und Bauteilen. In Zusammenarbeit mit<br />

Kimberly-Clark Professional* erklären wir auf der <strong>Betriebsleiter</strong>-Webseite, wie ESD-Effekte<br />

entstehen, welche Risiken die Entladungen mit sich bringen und welchen Mehrwert ein<br />

ESD-sicheres Feuchtreinigungssystem bietet.<br />

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Autonom fahrendes Robotersystem<br />

bewährt sich in der Praxis<br />

LIVE@<br />

Nachdem Stäubli im vergangenen Jahr mit dem<br />

autonom fahrenden Robotersystem HelMo erstmals<br />

seinen Lösungsansatz für die nächste Stufe der<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) vorstellte, ist<br />

HelMo inzwischen „erwachsen“ geworden und<br />

bewährt sich auch in der Praxis. „HelMo ist die neue Generation<br />

von leistungsfähigen Robotern, die völlig autonom arbeiten und<br />

an unterschiedlichste Arbeitsplätze fahren, ihr Material selbst<br />

zusammenstellen und dann die Arbeit aufnehmen können“, sagt<br />

Gerald Vogt, Group Division Manager Robotics bei Stäubli.<br />

Welche Einsatzszenarien mit HelMo künftig möglich sind, erprobt<br />

Stäubli in der eigenen Fertigung. Hier arbeiten Techniker und das<br />

mobile HelMo-Robotersystem Seite an Seite, etwa bei der<br />

Montage von Elektrosteckern für<br />

Kupplungssysteme. „HelMo arbeitet auch<br />

bei monotonen und ermüdenden Arbeitsschritten<br />

fehlerfrei. Er entlastet die<br />

Belegschaft von unliebsamen Arbeiten und<br />

gilt deshalb als überaus beliebter Kollege“,<br />

sagt Gerald Vogt.<br />

Für das System verwendet Stäubli einen<br />

leistungsfähigen Standardroboter mit<br />

möglichst geringen Modifikationen, in<br />

diesem Fall einen Roboter aus der<br />

zuverlässigen und präzisen TX2-Baureihe.<br />

Hannover Messe: Halle 17/C13<br />

www.staubli.com/de<br />

Mechatronisches Greifen im Fokus<br />

LIVE@ Intelligent, kompakt und einfach zu bedienen – so sieht<br />

Schunk das Greifen von morgen. „Auch wenn pneumatische<br />

Komponenten weiter einen wichtigen Stellenwert<br />

einnehmen werden, geht der Trend ganz klar zur<br />

Mechatronik“, betont der geschäftsführende Gesellschafter,<br />

CEO, Henrik A. Schunk, mit Blick auf die Hannover Messe.<br />

„Die digitale Transformation der industriellen Produktion erfordert<br />

gerade in Handhabung und Montage ein vernetztes Zusammenspiel<br />

aller beteiligten Komponenten. Auf der Weltleitmesse der<br />

Industrie werden wir zeigen, wie breit das Spektrum des mechatronischen<br />

Greifens bereits ist, wie einfach die smarten Module<br />

mittlerweile zu bedienen sind und welche Möglichkeiten sie zur<br />

Prozessüberwachung unmittelbar am Werkstück, bieten.“ Einen<br />

Schwerpunkt wird Schunk bei Greifern für kollaborative<br />

Anwendungen setzen: „Damit die Mensch-Roboter-Kollaboration<br />

zum Erfolg wird, braucht es End-of-Arm-Tools, die nachweislich<br />

die Vorgaben der DGUV einhalten und zugleich auf hohe<br />

Akzeptanz beim Menschen stoßen.“ Genau diese Symbiose bietet<br />

das Unternehmen mit seinen zertifizierten Co-act-Greifern. Doch<br />

nicht nur für Visionäre, auch<br />

für Praktiker aus der<br />

Hochleistungsmontage zeigt<br />

Schunk clevere Mechatronikkomponenten:<br />

z. B. den<br />

plug-&-work-fähigen<br />

24-V-Baukasten für die<br />

Montageautomation.<br />

www.schunk.com<br />

Hannover Messe: Halle 17/B40<br />

20 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Innovative Schweißtechnologien für die<br />

Fertigung der Zukunft<br />

LIVE@<br />

Auf der Hannover Messe präsentiert die Carl Cloos<br />

Schweißtechnik GmbH eine Vielzahl an zukunftsweisenden<br />

Innovationen rund um die manuelle und<br />

automatisierte Schweißtechnik. Im Mittelpunkt des<br />

Messestandes stehen die Themen Digitalisierung und<br />

Vernetzung. In einer interaktiven Präsentation zeigen die<br />

Schweißspezialisten eine vollständig vernetzte Roboteranlage.<br />

Egal ob individuelle Bauteilmarkierung, Offline-Programmierung,<br />

3D-Vermessung, automatische Betriebs- und Produktionsdatenüberwachung,<br />

Fernwartung und vieles mehr – Cloos bietet vielfältige<br />

Lösungen rund um Industrie 4.0 in der Schweißtechnik.<br />

Das Cloos-Produktspektrum reicht von einfachen, kompakten<br />

Systemen bis hin zu komplexen, verketteten Anlagen mit selbstständiger<br />

Bauteilidentifizierung<br />

und automatischen Be- und<br />

Entladeprozessen. Dabei liegt die<br />

Stärke des Traditionsunternehmens<br />

in der breit angelegten<br />

Kompetenz.<br />

Hannover Messe: Halle 17/C06<br />

www.cloos.de<br />

Handlingsystem für flexible<br />

Anwendungen mit sehr kurzer Zykluszeit<br />

LIVE@<br />

Die Afag Automation AG hat mit FlexSpeed ein neues<br />

Handlingsystem entwickelt, das besonders schnell ist<br />

und gleichzeitig sehr präzise arbeitet. Zum Einsatz<br />

kommt es u.a. in der Verpackungsindustrie, in der hohe<br />

Anforderungen an die Taktzeiten vorherrschen. Auch<br />

für anspruchsvolle Aufgaben in der Montageautomation eignet sich<br />

das FlexSpeed optimal. Die Basis des neuen Handlingsystems ist<br />

die horizontale Portalachse PDL40 von Afag. Mit einer einfachen<br />

aktiven Kühlung und einem optimierten Kühlkörper sorgt sie für<br />

beste Voraussetzungen für sämtliche Prozesse. Hinzu kommt die<br />

vertikale Achse ES20-100-SL.<br />

Beide werden über einen Linearmotor<br />

angetrieben. Sie können<br />

simultan verschiedene<br />

Bewegungen fahren und zudem<br />

unterschiedliche Positionen<br />

einnehmen. Die Spitzenkraft der<br />

Portalachse liegt bei 550 N, die<br />

der vertikalen Achse bei 137 N.<br />

Hannover Messe: Halle 17/E01<br />

www.afag.com<br />

Linearführungen in automatisierter Schweißanlage<br />

Schweißspritzer und Schweißstaub beeinträchtigen die Lebensdauer von Antriebs- und Führungselementen in automatisierten Schweißanlagen.<br />

Diese Erfahrung machte auch ein Hersteller von Blechkonstruktionen. Die Linearführungen an den automatisierten Schweißzangen<br />

einer Anlage mussten aus diesem Grund regelmäßig nach zwei bis drei Monaten ersetzt werden. Das Unternehmen wandte sich an NSK mit<br />

der Aufgabe, eine langlebige Linearführung für Schweiß-Anwendungen zu empfehlen. NSK schlug den Austausch der vorhandenen<br />

Führungselemente gegen Linearführungen der NH-Serie in Kombination mit Stahlabstreifern und der K1-Langzeitschmiereinheit vor. Die<br />

Stahlabstreifer schützen die dahinter liegende Dichtlippe und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Verschmutzungen nicht ins Innere<br />

der Führung dringen können. Ihr Einsatz führt zu höherem Anpressdruck auf die Dichtung. Die K1-Einheit bewirkt, dass sich die Dichtlippe<br />

bei diesem Druck dauerhaft reibungsarm auf dem Schmierfilm bewegt. Darüber hinaus sind die Oberflächen der Lineareinheiten schwarzverchromt.<br />

Dies verhindert, dass sich Schweißspritzer dauerhaft auf der Führung festsetzen. Mit dieser Lösung sind die C-Schweißzangen<br />

seit mehr als drei Jahren in Betrieb – ohne Ausfälle und Austausch der Linearführungen. Ihre Standzeit hat sich mehr als verzehnfacht.<br />

www.nskeurope.de<br />

Besuchen Sie uns: Halle 21, Stand F34<br />

23. – 27. April <strong>2018</strong> auf der CeMAT in Hannover<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Qualität ist kein Zufall. Sie steckt im Detail und ist das Ergebnis kompetenter Köpfe und engagierten<br />

Handelns. Mit unseren herausragenden Lösungen in der Förder-, Lager- und Automatisierungstechnik<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 21


BETRIEBSTECHNIK<br />

Ermüdungsarm und prozesssicher<br />

Mit ergonomischer Crimp-Zange Aderendhülsen in jeder Lage komfortabel verarbeiten<br />

Das wohl am häufigsten verarbeitete Medium bei der Verdrahtung von<br />

Komponenten in Schaltanlagen und -schränken ist nach wie vor die<br />

Aderendhülse. Wer damit verdrahtet, benötigt prozesssichere, komfortable<br />

Werkzeuge. Mit der Crimpfox Duo 10 bietet Phoenix Contact jetzt eine<br />

Crimp-Zange, die neben der seitlichen und frontalen Verdrahtung weitere<br />

Vorteile aufweist und ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglicht.<br />

Neben der Qualität der Arbeitsergebnisse<br />

ist heute auch die Ergonomie der<br />

Arbeits geräte immer stärker in den Fokus<br />

der Betriebe und Unternehmen gerückt.<br />

Über- und Fehlbelastungen des Bewegungsapparates<br />

– wie sie beispielsweise bei<br />

der dauerhaften Verarbeitung von Aderendhülsen<br />

im Schaltschrankbau vorkommen<br />

können – führen zwangsläufig zu Ermüdungserscheinungen.<br />

Treten derartige<br />

Belastungen mit hoher Frequenz über<br />

einen langen Zeitraum auf, steigt das Risiko<br />

einer entsprechenden Erkrankung – bis hin<br />

zum Ausfall des betroffenen Mitarbeiters. In<br />

diesem Kontext sollte jeder Werkzeug-<br />

Einkäufer auch das Thema ergonomische<br />

Handhabung auf dem Schirm haben.<br />

dass die erhöhte Betätigungskraft genau in<br />

diesem Bereich abgerufen wird, was eine<br />

angenehmere und spürbar einfachere<br />

Verarbeitung der Aderendhülse ermöglicht.<br />

Auch beim Öffnen der Zange nach erfolgtem<br />

Crimp-Vorgang zeigen sich deutliche<br />

Unterschiede im Vergleich zu anderen<br />

Zangen. Die sog. Rückstellkräfte konnten<br />

auf ein moderates Maß reduziert werden,<br />

sodass der übliche „Schlag“ in die Hand<br />

entfällt und ein gesundheitliches Risiko<br />

vermieden wird. Eine optimierte Griffgeometrie,<br />

die der Anatomie der menschlichen<br />

Hand nachempfunden wurde, verbessert<br />

die Ergonomie ebenso wie die ausbalancierte<br />

Gewichtsverteilung des kompakten<br />

Werkzeugs. Auf diese Weise reduziert die<br />

Crimpfox Duo 10 das Risiko von Über- und<br />

Fehlbelastungen auf ein Minimum und<br />

unterstützt eine anwendungsorientierte<br />

und ermüdungsarme Verarbeitung der<br />

Aderendhülse.<br />

Crimp-Qualität im Fokus<br />

Für eine hohe Prozesssicherheit arbeitet die<br />

Crimpfox Duo 10 mit einer integrierten<br />

Zwangssperre, die sicherstellt, dass der<br />

Crimp-Zyklus immer vollständig durchge-<br />

Ergonomie steckt im Detail<br />

Mit einer neuen Crimp-Zange – der<br />

Crimpfox Duo 10 – stellt Phoenix Contact<br />

nun ein ergonomisches und prozesssicheres<br />

Werkzeug für hohe Ansprüche vor. Das<br />

Besondere an diesem Werkzeug ist die hohe<br />

Flexibilität in der Anwendung. Ein drehbares<br />

Gesenk verrastet sicher in zwei Positionen<br />

und ermöglicht dem Anwender, die<br />

Aderendhülsen frontal und seitlich einzulegen.<br />

So kann auch in beengten Arbeitsumgebungen<br />

sowie an schlecht zugänglichen<br />

Stellen komfortabel und übersichtlich<br />

gearbeitet werden.<br />

Außerdem bietet das Crimp-Werkzeug<br />

einen optimierten Handkraft-Verlauf. Darunter<br />

ist der notwendige Kraftaufwand im<br />

Verlauf der Bewegung von der geöffneten<br />

bis zur geschlossenen Hand zu verstehen.<br />

Am stärksten ist die Kraft der menschlichen<br />

Hand im mittleren Bereich der Greifbewegung.<br />

Die Crimpfox Duo 10 ist so ausgelegt,<br />

LIVE@<br />

Autor: Jens Frischemeier, staatl. gepr. Techniker,<br />

Gruppenleiter Produktmarketing, Business Unit<br />

Marking and Installation, Phoenix Contact<br />

GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

22 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Worauf es beim Crimpen ankommt<br />

n Das fachgerechte Crimpen beginnt bereits mit der Auswahl von Hülse und<br />

Leiter. Kompatibilität, Materialqualität und Normkonformität sind die Kriterien.<br />

Nach dem quetschfreien Schneiden des Leiters erfolgt der Abisoliervorgang mit<br />

einem geeigneten Werkzeug. Einzelne Litzen dürfen dabei nicht abgetrennt<br />

werden und sollen auch nicht beschädigt werden. Eine gute Hilfestellung zur<br />

optischen Bewertung derartiger Prozesse bietet die Norm IEC 60352-2. Die<br />

Abisolierlänge ist so zu wählen, dass der Leiter bis zu 0,5 mm aus der Hülse<br />

hervorsteht, mindestens jedoch bündig anliegt.<br />

n Wird die Hülse auf den Leiter aufgeschoben, dürfen sich auf keinen Fall<br />

Einzellitzen umbiegen und nach hinten aus dem Kragen hervorstehen. Freiliegende<br />

Potenziale könnten hier Gefahren verursachen. Mit einem geeigneten<br />

Crimp-Werkzeug wird an definierter Position die dauerhafte Verbindung<br />

zwischen Hülse und Leiter hergestellt.<br />

n Die Anforderungen an eine Crimp-Verbindung sind in den nationalen und<br />

internationalen Normwerken und Vorschriften präzise formuliert. Für die Aderendhülse<br />

gilt die Zugfestigkeit der elektrischen Verbindung als wesentliches Gütekriterium.<br />

Mittels spezieller Auszugsprüfgeräte kann zudem die mechanische<br />

Festigkeit überprüft werden.<br />

führt wird. Sie entriegelt erst, wenn der<br />

erforderliche Pressdruck aufgebracht ist. Unterpressungen<br />

sind damit ausgeschlossen. So<br />

werden unabhängig vom Anwender und seiner<br />

Kraft dauerhaft langzeitstabile Arbeitsergebnisse<br />

von hoher Güte erzielt.<br />

Darüber hinaus wird die Prozesssicherheit auch<br />

durch das präzise gefertigte Universalgesenk positiv<br />

beeinflusst. Im Gegensatz zu anderen Werkzeugen,<br />

die über mehrere Gesenknester für<br />

verschiedene Querschnitte oder Querschnittsbereiche<br />

verfügen, besitzt die Crimpfox Duo 10<br />

nur ein einziges Weitbereichs-Gesenknest. Damit<br />

können alle Aderendhülsen-Typen nach DIN<br />

46228-1/-4 sowie nach UL 486F (Form A,E und F)<br />

im Querschnittsbereich zwischen 0,14 und 10<br />

mm² verarbeitet werden. Verarbeiten lassen sich<br />

auch Zwillingshülsen – sog. Twin-Aderendhülsen<br />

– bis zu einem Querschnitt von 2 x 4 mm².<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F40<br />

www.phoenixcontact.de<br />

01 Beengte Platzverhältnisse<br />

oder schlecht zugängliche<br />

Stellen – hier stellt die<br />

Crimpfox Duo 10 ihre hohe<br />

Flexibilität und ihre<br />

ergonomischen Pluspunkte<br />

besonders unter Beweis<br />

02 Das drehbare Gesenk<br />

macht das Crimp-Werkzeug<br />

flexibel – je nach Bedarf<br />

kann das Gesenk für die<br />

seitliche oder frontale<br />

Einführung der Hülsen<br />

eingestellt werden<br />

03 Genormter Leistungsumfang:<br />

Die Crimpfox Duo<br />

10 verarbeitet Aderendhülsen<br />

gemäß DIN<br />

46228-1/-4 im Querschnittsbereich<br />

von 0,14 bis 10 mm²<br />

sowie Twin-Hülsen gemäß<br />

UL 486F von 2 x 0,5 mm² bis<br />

2 x 4 mm²<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 23


BETRIEBSTECHNIK<br />

Auf den<br />

Punkt gebracht<br />

Ein funktionsfähiges Energiemanagementsystem<br />

nachzuweisen,<br />

genügt jetzt nicht mehr. Die<br />

Verbesserung der energiebezogenen<br />

Leistung gegenüber der Ausgangsbasis<br />

wird durch die neue Norm<br />

essenziell für den Zertifizierungsprozess.<br />

LIVE@<br />

Energiemanagement im Fokus<br />

Unternehmen müssen künftig Verbesserung energiebezogener Leistung nachweisen<br />

Seit kurzem müssen Unternehmen<br />

in Deutschland eine verbesserte<br />

energiebezogene Leistung nachweisen,<br />

um steuerliche Vorteile<br />

geltend machen zu können. Steffen<br />

Nölck, Produktmanager für Energieund<br />

Umweltmanagementsysteme<br />

bei TÜV Nord Cert, erläutert, welche<br />

Auswirkungen das auf Betriebe hat.<br />

Seit 14. Oktober 2017 ist die Akkreditierung<br />

aller Zertifizierungsstellen im Bereich<br />

Energiemanagementsysteme (EnMS)<br />

auf die internationale Akkreditierungsnorm<br />

ISO 50003 umgestellt. Das hat Folgen für Unternehmen:<br />

Zukünftig müssen diese die<br />

„Leistungsfähigkeit des Energiemanagementsystems“<br />

durch eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der energiebezogenen Leistung<br />

nachweisen. Sie setzt sich zusammen<br />

aus messbaren Ergebnissen bezüglich Energieeffizienz,<br />

Energieeinsatz und Energieverbrauch.<br />

Die Dokumentation der Ergebnisse<br />

ist nun bei jedem Zertifizierungs- und Re-<br />

Zertifizierungsaudit durchzuführen.<br />

„Bisher reichte es aus, ein funktionsfähiges<br />

Energiemanagementsystem nachzuweisen.<br />

Das allein genügt jetzt nicht mehr. Die<br />

Verbesserung der energiebezogenen Leistung<br />

gegenüber der Ausgangsbasis wird<br />

durch die neue Norm essenziell für den Zertifizierungsprozess“,<br />

erklärt Nölck. Geprüft<br />

wird die Leistung im Drei-Jahres-Zyklus. Auf<br />

die anfängliche Erstzertifizierung folgt alle<br />

drei Jahre eine Re Zertifizierung. Dazwischen<br />

finden jährliche Überwachungsaudits statt.<br />

Betroffen sind insbesondere Unternehmen<br />

des produzierenden Gewerbes, die im Rahmen<br />

des Spitzenausgleichs bzw. der Umlagebegrenzung<br />

im Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz Anträge stellen. Zudem gilt die Regelung<br />

für alle großen Unternehmen, die ein<br />

Energiemanagementsystem betreiben, um<br />

die gesetzlichen Anforderungen gemäß dem<br />

Energiedienstleistungsgesetz einzuhalten.<br />

Energieeffizienz bedingt<br />

Steuererleichterung<br />

Bereits seit der Einführung des Energie- und<br />

Stromsteuergesetzes 2013 sind bestimmte<br />

Steuererleichterungen für Unternehmen an<br />

die Verbesserung der Energieeffizienz<br />

gekoppelt. Neu ist, dass diese Steuererleichterungen<br />

bzw. -rückzahlungen an eine verbesserte<br />

energiebezogene Leistung gebunden<br />

sind. „So soll bei Unternehmen der<br />

Anreiz erhöht werden, ihre Energieeffizienz<br />

kontinuierlich zu steigern und auch von den<br />

tatsächlich gesparten Energiekosten zu profitieren“,<br />

sagt Nölck. „Wie hoch diese letztendlich<br />

ausfallen, ist natürlich abhängig<br />

vom tatsächlichen Energieverbrauch und<br />

den jeweiligen Energiepreisen.“<br />

Geänderte<br />

Kompetenzanforderungen<br />

Um ein Energiemanagementsystem umfassend<br />

betreuen zu können, muss das Unternehmen<br />

einen Energiemanagementbeauftragten<br />

und gegebenenfalls ein Energiemanagementteam<br />

benennen. <strong>Der</strong> Beauftragte<br />

und sein Team sind verantwortlich für das<br />

EnMS. Ihre Aufgabe ist es, transparent und<br />

damit nachweisbar zu zeigen, wie sich die<br />

energiebezogene Leistung entwickelt. <strong>Der</strong><br />

Beauftragte und die Teammitglieder müssen<br />

daher über entsprechende allgemeine<br />

und spezifische Fachkompetenzen verfügen.<br />

Dazu gehören neben der Kenntnis der<br />

relevanten Normen auch Kenntnisse darüber,<br />

wie Energieeffizienzkriterien festgelegt<br />

und entsprechende Effizienzmaßnahmen<br />

umgesetzt und beurteilt werden können.<br />

Darüber hinaus sind methodische, organisatorische<br />

und technische Fertigkeiten im<br />

Umgang mit einem EnMS grundlegende<br />

Voraussetzungen. Diese können durch die<br />

bisherige Berufsausbildung oder durch<br />

weiterbildende Maßnahmen erworben<br />

worden sein, wie sie beispielsweise die TÜV<br />

Nord Akademie anbietet.<br />

Hilfe für die Umsetzung<br />

Im Gegensatz zur Zertifizierungsnorm ISO<br />

50001 handelt es sich bei der ISO 50003 um<br />

eine Akkreditierungsnorm. Diese legt die Anforderungen<br />

für die Zertifizierungsstellen im<br />

Bereich der EnMS fest. Sie ersetzt die bisherige<br />

nationale DAkkS- Regel 71 SD 6 022. Die<br />

ergänzenden Normen ISO 50004, 50006 und<br />

50015 können Unternehmen helfen, die neuen<br />

Anforderungen umzusetzen: Sie zeigen,<br />

wie zum einen eine energetische Ausgangsbasis<br />

und zum anderen relevante Energiekennzahlen<br />

gebildet werden können. Anhand<br />

dieser Werte wird die energiebezogene<br />

Leistung gemessen und beurteilt.<br />

Hannover Messe: Halle 12, Stand C39<br />

www.tuev-nord-group.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

24 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Ergonomisch gestaltete Bedienterminals<br />

LIVE@<br />

Die Bernstein AG legt bei der Entwicklung von Neuprodukten<br />

besonderes Augenmerk auf die Ergonomie nach<br />

DIN ISO 33402-2. „Unsere Tragsysteme erleichtern das<br />

Bedienen und Beobachten von Maschinen und Anlagen.<br />

Wir gestalten es ebenso flexibel wie individuell“, erläutert<br />

Kerstin Zahn, Projekt- und Branchenmanagerin der Bernstein AG.<br />

Davon können sich Messebesucher in Hannover selbst überzeugen:<br />

Ausprobieren können sie auf dem Messestand z. B. die Tastaturablage<br />

an der Standsäule CS-4000 neXt. Zusammen mit den Befehlsgeräten<br />

in der Bedienkonsole lässt diese sich mit Hilfe eines Sliders<br />

der individuellen Körpergröße des<br />

Bedieners anpassen. Die Funktion<br />

unterstützt außerdem das Einstellen des<br />

IPCs auf eine optimale Bedienfeldhöhe.<br />

Dank stufenloser Neigung steht dem freien<br />

Blick auf den Bildschirm auch bei Reflektionen<br />

oder Lichteinfall nichts entgegen.<br />

Zudem entlastet bei der Eingabe von Daten<br />

eine Handballenauflage an der Tastaturanlage<br />

das Handgelenk. Ein Mausauszug unter<br />

der Tastaturablage lässt sich flexibel auf der<br />

linken oder rechten Seite nutzen und macht<br />

das Bedienen so für Links- und Rechtshänder<br />

gleichermaßen bequem.<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand G76<br />

www.bernstein.eu<br />

Schrankservice für Berufskleidung<br />

In einem geordneten<br />

Betrieb hat alles<br />

seinen Platz: Geräte,<br />

Werkzeug, Kleinteile<br />

– und auch die<br />

Arbeitskleidung.<br />

Doch wohin mit der<br />

schmutzigen<br />

Kleidung? Wohin mit<br />

den frischen<br />

Garnituren? Und wo<br />

liegt die Privatkleidung? Eine praktische Lösung bietet der Schrankservice<br />

von Mewa. <strong>Der</strong> Textildienstleister stattet seine Kunden mit<br />

Schränken aus, die modular aufgebaut sind und sich beliebig<br />

erweitern und kombinieren lassen. Jeder Mitarbeiter hat sein<br />

persönliches Schrankfach, in dem seine Kleidung liegt. Während die<br />

saubere Arbeitskleidung frisch und einsatzbereit im persönlichen<br />

Schrankfach bereit liegt, wird die verschmutzte Kleidung nach dem<br />

Tragen im integrierten Schmutzwäscheschrank separat gesammelt.<br />

So wird größtmögliche Hygiene garantiert, besonders wichtig bei<br />

Hygienekleidung – etwa in der Lebensmittelindustrie. Das Gesetz<br />

schreibt vor, dass die hygienischen Bedingungen nicht nur beim<br />

Waschen, sondern auch beim Transport und Lagern eingehalten<br />

werden müssen. Das gilt auch für Arbeitskleidung, die durch Gefahrstoffe<br />

kontaminiert wurde.<br />

www.mewa.de<br />

Werkbank mit E-Antrieb für mehr<br />

Mobilität und Ergonomie in der Werkshalle<br />

Als Highlight der neuen<br />

Garant GridLine-Serie<br />

präsentiert die Hoffmann<br />

Group die selbstfahrende<br />

Werkbank. Sie wird durch<br />

einen leistungsstarken<br />

Akku elektrisch<br />

angetrieben. Dadurch<br />

können die Mitarbeiter<br />

ihren kompletten Arbeitsplatz<br />

ohne großen Kraftaufwand an einen anderen Ort innerhalb<br />

der Werkshalle verlagern. Schraubstock, Werkzeuge und andere<br />

schwere Gegenstände sind somit immer dabei; schweres Tragen<br />

wird vermieden und der Rücken entlastet.<br />

Die Bedienung der selbstfahrenden Werkbank ist denkbar<br />

einfach. Mit nur einer Hand am Lenkgriff kann der Mitarbeiter die<br />

Werkbank mühelos vorwärts und rückwärts bewegen – und das<br />

stufenlos mit bis zu 4 km/h. Über eine LED-Anzeige ist der<br />

Betriebszustand der Werkbank selbst in weniger gut beleuchteten<br />

Bereichen der Werkstatt jederzeit gut ablesbar.<br />

Damit sich die Werkbank auch auf unebenem Untergrund<br />

komfortabel bewegen lässt, wurde sie mit Rädern von 125 mm<br />

Raddurchmesser ausgestattet. Auch über Türschwellen fährt sie<br />

problemlos hinweg. Feststeller für Rad und Drehkranz an den<br />

Lenkrollen ermöglichen ein sicheres Arretieren an Ort und Stelle.<br />

<strong>Der</strong> solide, aus verzinktem Stahlblech gefertigte Korpus ist gegen<br />

Spritzwasser von allen Seiten geschützt. Als Produkt aus der<br />

neuen Garant GridLine-Serie passt die Werkbank perfekt mit<br />

sämtlichen nach Garant GridLine konzipierten Betriebseinrichtungen<br />

zusammen. Die Werkbank ist ab Mitte Juni <strong>2018</strong> verfügbar.<br />

www.hoffmann-group.com<br />

Neue Generation Schlauchaufroller<br />

Im Fokus der Entwicklung<br />

der neuen Generation<br />

Schlauchaufroller von<br />

Cejn stand die Herstellung<br />

eines sicheren,<br />

leistungsstarken<br />

Produkts. Das Ergebnis<br />

sind hochwertige<br />

Aufroller, bei deren<br />

Anwendung die<br />

Werkzeuge von hohem<br />

Durchfluss und geringen<br />

Druckverlusten profitieren, was letztendlich zu einem höheren<br />

Durchsatz führt. Die Handhabung ist sicher. <strong>Der</strong> Schlauch wird<br />

durch den kräftigen Einzug präzise zurück in das Gehäuse<br />

geführt. Die Schläuche lassen sich austauschen, sodass die<br />

Schlauchaufroller lange genutzt werden können. Durch die<br />

Verwendung bester Materialien in allen Komponenten ist auch<br />

die Wartung einfach. Dazu trägt die neue schnelle und sichere<br />

Schlauchwechselfunktion bei. Das Aufrollerangebot von Cejn<br />

kann für die Verwendung mit Luft, Wasser und Strom konfiguriert<br />

werden.<br />

Durch eine Sortimentserweiterung umfasst das Angebot nun<br />

auch große, offene Trommeln mit kontrolliertem Einzug für<br />

intensive Anwendungen. Wie bei allen Cejn-Produkten hat auch<br />

hier Sicherheit oberste Priorität. Dabei kann der große Aufroller<br />

auch sehr lange Schläuche bzw. solche mit großem Durchmesser<br />

aufnehmen. Für eine noch längere Haltbarkeit wurde die robuste<br />

Stahlaufroller pulverbeschichtet und meistert so auch verschleißintensive<br />

und anspruchsvolle Bedingungen. Ein weiteres<br />

Highlight ist die spezielle Achse mit Doppelhaltersystem für<br />

maximale Stabilität.<br />

www.cejn.de/schlauchaufroller<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 25


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Industrielle Umgebungen prozesssicher reinigen: Mit WypAll* ForceMax bietet Kimberly-<br />

Clark Professional* Anwendern jetzt eine anforderungsgerechte und kostengünstige<br />

Alternative zu bunten Putzlappen und Mietputztüchern: Die Wischtuchneuheit absorbiert<br />

40 % mehr Öl und das fünfmal schneller als Putzlappen. Grund dafür ist der innovative<br />

Materialmix, der durch die Verbindung von Baumwollfasern mit saugfähigen Zellulosefasern<br />

und reißfesten Polypropylenfasern überzeugt. Bei Akzeptanztests unter Anwendern<br />

schnitt WypAll* ForceMax durchweg als präferiertes Produkt für die Reinigung in industriellen<br />

Umgebungen ab.


BETRIEBSTECHNIK<br />

Mit Ultraschall-Condition-Monitoring<br />

Leckagen an Hochdruckleitungen orten<br />

MARTINA LAUN<br />

REDAKTEURIN DER BETRIEBSLEITER<br />

„Die Industriewischtücher sind vielseitig<br />

einsetzbar – sicher auch in Ihrem<br />

Unternehmen. Wir bieten Ihnen die<br />

Möglichkeit, die Tücher zu testen. Sie<br />

erhalten eine Einführung durch einen<br />

Kimberly-Clark-Experten und können sich<br />

direkt in Ihrer betrieblichen Praxis von<br />

der Leistungsfähigkeit und den Vorzügen<br />

der Produkte überzeugen. Nutzen Sie die<br />

Gelegenheit und melden sich umgehend<br />

für den Lesertest an! Wir stellen den<br />

Kontakt zum Anbieter her.“<br />

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m.laun@vfmz.de<br />

LIVE@<br />

Mit dem neuen Ultraschalldetektor<br />

Sonochek<br />

steigt Prüftechnik, der<br />

Spezialist für Condition-<br />

Monitoring-Systeme in ein<br />

neues Feld der Anlagen- und Maschinenüberwachung<br />

ein. Das Herzstück<br />

des neuen Handheld-Geräts Sonochek<br />

sind die beiden Apps Sonolevel und<br />

Sonoleak. Die Sonolevel-App ist das<br />

Universaltool in Sonochek. Damit können Lecks gesucht und<br />

gefunden, einfache Condition-Monitoring-Aufgaben zur Lagerüberwachung<br />

durchgeführt, Kondensatabscheider auf Funktion<br />

überprüft und Elektroschaltschränke auf Funkenentwicklung hin<br />

abgehört werden. Hierzu ist das Handheld-Gerät mit verschiedenen<br />

Sensoraufsätzen sowohl für die akustische (berührungslose)<br />

wie auch die taktile (berührungsbedingte) Übertragung von<br />

Ultraschall ausgerüstet. Erst die Sonoleak-App macht das neue<br />

Leckageortungssystem besonders. Damit wird die präzise Ortung<br />

von Lecks an sämtlichen Hochdruckgasleitungen ermöglicht,<br />

gleichzeitig kann die genaue Mengenbestimmung des Austrittsverlusts<br />

erfolgen. Durch das breite Einsatzspektrum von<br />

20 bis 100 kHz lassen sich alle Arten und Größen von Lecks an<br />

Gasdruckleitungen sowie Schäden an Kondensatabscheidern, in<br />

Schaltschränken oder in Motorlagern punktgenau orten.<br />

Hannover Messe: Halle 15, Stand G42<br />

www.pruftechnik.com<br />

Druckluftanlagen intelligent vernetzen<br />

LIVE@<br />

Boge Kompresoren hat es sich zur Entwicklungsaufgabe<br />

gemacht, den Weg für die vierte industrielle Revolution<br />

in der Drucklufttechnik zu ebnen. In der Smart Factory<br />

der Zukunft kommunizieren Drucklufttechnologien<br />

automatisch mit der angeschlossenen Peripherie. Die<br />

Basis dafür bildet das selbstbeschreibende Kommunikationsprotokoll<br />

OPC Unified Architectures. Gemeinsam mit Anwendern<br />

entwickelt das Bielefelder Unternehmen Standards zur<br />

intelligenten Komponentenvernetzung. Ziel ist es, dass sich die<br />

Anlage selbst den Bedingungen anpasst und maximal energieeffizient<br />

arbeitet. Neue Komponenten sollen sich zudem per<br />

„Plug-and-Pressure“ einfach in das System integrieren lassen.<br />

„Die intelligente Vernetzung von Drucklufterzeugern und Druckluftverbrauchern<br />

eröffnet vielfältige Potenziale zum Überwachen,<br />

Steuern und Optimieren der gesamten Systemtopologie“, sagt<br />

Peter Boldt, Leiter Entwicklung bei Boge. Als einer der ersten<br />

Hersteller von Druckluftlösungen arbeitet Boge an einem<br />

ganzheitlichen Vernetzungsansatz, bei dem die an die Druckluft<br />

angeschlossenen Prozesstechnologien berücksichtigt werden.<br />

OPC UA bietet die Möglichkeit, einen herstellerunabhängigen<br />

Standard zu etablieren. Die Anlagentechnologie übernimmt<br />

selbsttätig die technische Konfiguration, um auf Basis definierter<br />

Parameter den<br />

bedarfsgerechten<br />

Auslegungspunkt für<br />

die Drucklufterzeugung<br />

einzustellen.<br />

Hannover Messe: Halle 16,<br />

Stand A04<br />

www.boge.de<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 27


INTRALOGISTIK<br />

Transportieren und handhaben<br />

LIVE@<br />

Individuell konzipierte Fördertechnik für die Produktion von Glasröhrchen<br />

Glasröhrchen, die 100°C heiß direkt<br />

aus der Produktion kommen, per<br />

Fördertechnik übernehmen, transportieren<br />

und an entsprechende<br />

Weiterbearbeitungsstationen<br />

übergeben – und das alles unter<br />

Berücksichtigung der bestehenden<br />

betrieblichen Gegebenheiten: So<br />

lautete die Vorgabe für die<br />

Entwicklung einer individuell auf<br />

die besonderen Ansprüche eines<br />

Produktionsbetriebs zugeschnittene<br />

Taktförderanlage.<br />

Im Segment der thermischen und mechanischen<br />

Glasbearbeitung bietet die Arnold<br />

Gruppe ein breites Spektrum an Brennern,<br />

Werkzeugen und Standardmaschinen für<br />

den anspruchsvollen Glasfachbetrieb. Aber<br />

auch komplexe Prozesslösungen zum<br />

Beispiel für die solarthermische Glasröhrenfertigung,<br />

das hochpräzise Resizing von<br />

Quarzglasröhren, zur hochautomatisierten<br />

Fertigung von Labor- und Lampenglas<br />

sowie andere Spezialanwendungen für die<br />

thermische Glasbearbeitung gehören zum<br />

Portfolio des Unternehmens.<br />

Die Anforderung<br />

01<br />

Für einen Kunden aus dem Bereich der<br />

Glasröhrenfertigung bestand die Anforderung<br />

darin, eine vollautomatische Förderanlage<br />

zu realisieren, die in der Lage sein<br />

muss, Handhabung und Transport der<br />

direkt aus der Produktion kommenden,<br />

noch 100°C heißen Gläser mit einem<br />

Durchmesser von 25 mm und Längen von<br />

90 bis 150 mm im Sinne eines effizienten<br />

Materialflusses zu kombinieren. Dabei sollen<br />

in einem Takt von acht Sekunden jeweils<br />

vier Glasröhrchen sortenrein, also<br />

z.B. 90 mm lang, transportiert, per Sauggreifer<br />

aufgenommen, auf ein Werkstückträgersystem<br />

mit insgesamt 24 Einheiten<br />

übergeben und per Fördertechnik weiterberarbeitenden<br />

Maschinenanlagen zugeführt<br />

werden.<br />

Da die Arnold Gruppe bei anderen Projekten<br />

bereits mit der AMI Förder- und<br />

Lagertechnik GmbH zusammengearbeitet<br />

hat und sowohl die Fähigkeit des Unternehmens,<br />

sich auf individuelle Kundenwünsche<br />

einzustellen als auch dessen fachliches<br />

Know-how und die Zuverlässigkeit<br />

sehr schätzt, ging die Anfrage und schließlich<br />

der Auftrag zur Entwicklung, Konstruktion,<br />

Herstellung und zur Realisierung des<br />

Taktfördersystems an AMI.<br />

Die Lösung und ihre konstruktiven<br />

Details<br />

„Die durch bereits vorhandene Maschinen,<br />

Anlagen, Sicherheitseinrichtungen und<br />

einen Schaltschrank existierende innerbetriebliche<br />

Infrastruktur und die nur<br />

eingeschränkt zur Verfügung stehende Stellfläche<br />

verlangte von uns ein hohes Maß an<br />

Ideenreichtum für den konstruktiven Aufbau<br />

und die Realisierung. Denn schließlich<br />

musste das Taktfördersystem den prozesstechnischen<br />

Anforderungen entsprechen<br />

und sich zudem in die Anlagen zur weiteren<br />

Bearbeitung integrieren lassen. Auch durfte<br />

zum Beispiel der Werkstückträger inklusive<br />

überstehender Bauteile für die Aufnahme<br />

der Glasröhrchen eine gewisse Breite nicht<br />

überschreiten“, erläutert Rolf Quint, ausführender<br />

Konstrukteur bei AMI, die Rahmenbedingungen<br />

des Projekts.<br />

Als Basis der Konstruktion kam ein Zahnriemenförderer<br />

mit Spezialzahnriemen<br />

zum Einsatz, der sowohl die positionsgenaue<br />

Aufnahme der Glasröhrchen auf die<br />

einzelnen Werkstückträger als auch deren<br />

exakte Übergabe an die jeweilige Weiterbearbeitungsstation<br />

garantiert. Bei einem<br />

Achsabstand (Antriebs- zu Umlenkachse)<br />

von etwa sechs Metern wurde eine Teilung<br />

von 24 gewählt, um die Distanz zwischen<br />

Aufnahme und Übergabe an den beiden<br />

Bearbeitungsanlagen zu überbrücken und<br />

den Takt in der geforderten Zeit von acht<br />

Sekunden realisieren zu können.<br />

Bedingt durch die vorhandenen Maschinen<br />

und Anlagen wurde ein Werkstückträgersystem<br />

mit einer Breite von 260 mm<br />

konstruiert, von dem jede Einheit in der<br />

Lage ist, vier Glasröhrchen aufzunehmen<br />

und sich, wie gewünscht, manuell auf Röhrchen<br />

mit Längen von 90 bis 150 mm verstellen<br />

lässt. Ist eine Verstellung erforderlich, so<br />

wird diese auf einfache Weise vom Bediener<br />

über eine seitlich am Werkstückträger befindliche<br />

Rändelschraube realisiert. Für die<br />

auf den einzelnen Werkstückträgern angebrachte<br />

Vorrichtung zur Aufnahme der<br />

Glasröhrchen wurde ein hochtemperaturbeständiger<br />

Polyamid-Kunststoff gewählt,<br />

28 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


INTRALOGISTIK<br />

02<br />

01 Mit der Entwicklung der Taktförderanlage konnten die<br />

Experten von AMI Fördertechnik einmal mehr ihr Know-how für die<br />

Erfüllung individueller Betreiberansprüche unter Beweis stellen<br />

02 Konstruktiver Aufbau der Taktförderanlage mit<br />

Werkstückträgern für die Glasröhrchen<br />

03 Über die Rändelschraube am Werkstückträger wird dieser<br />

auf die jeweils aufzunehmende Röhrchenlänge eingestellt<br />

04 Die mitfahrende Sauggreifer-Einheit sorgt für die<br />

Aufnahme und Übergabe der Glasröhrchen<br />

Effizient und zuverlässig<br />

Auch in puncto Wartung und Instandhaltung<br />

wird das Fördersystem seine<br />

Effizienz aufgrund weitest gehender<br />

Wartungsarmut unter Beweis stellen:<br />

So sind alle Lagerungen lebensdauergeschmiert.<br />

Darüber hinaus bestehen<br />

alle führenden Elemente aus gleitfähigen<br />

Kunststoffen und bedürfen<br />

lediglich einer regelmäßigen Kontrolle<br />

auf eventuelle Beschädigung. Das gilt<br />

auch für die Werkstückträger, bei<br />

denen sich die Kontrolle auf mögliche<br />

Deformierungen aufgrund eventuell<br />

auftretender zu hoher Temperaturen<br />

beschränkt.<br />

der selbst bei Dauer gebrauchstemperaturen<br />

bis zu 155°C formstabil bleibt.<br />

Damit die Glasröhrchen für die Übernahme<br />

aus der Produktion und die Übergabe an<br />

die Weiterbearbeitung seitlich und in der<br />

Höhe lagerichtig auf den Werkstückträgern<br />

positioniert werden können, ist eine entsprechende<br />

Führung unabdingbar. Um dies<br />

sicherzustellen, haben die AMI-Konstrukteure<br />

ein innenliegendes Führungssystem<br />

entwickelt, über das man mit zwei einstellbaren<br />

Führungselementen auf beiden<br />

Seiten des Taktförderers die Werkstückträger<br />

seitlich und in der Höhe ausrichten<br />

kann. Diese Lösung trägt dazu bei, dass die<br />

03 04<br />

Längeneinstellung auf den Werkstückträgern<br />

frei von Störkonturen aufgrund von<br />

z.B. Hallenstützen und eines Sicherheitszauns<br />

unter der zur Verfügung stehenden<br />

Breite von 260 mm bleiben konnte.<br />

Für eine präzise Taktung des Zahnriemens<br />

und der Werkstückträger sorgt ein<br />

Winkelgetriebe mit angeflanschtem Servomotor<br />

und Absolutwertgeber, unterstützt<br />

von einem induktiven Näherungsschalter<br />

an der Aufnahmeposition. Zudem wird an<br />

der jeweiligen Aufnahme- und Übergabestation<br />

per Lichtschranke und Reflektor<br />

kontrolliert, ob die Aufnahmevorrichtung<br />

des jeweiligen Werkstückträgers vor der<br />

Bestückung und nach der Entnahme leer ist.<br />

Besonderheiten der Handhabung<br />

Für die Übergabefunktion an die jeweilige<br />

Weiterbearbeitungsanlage entwickelte und<br />

fertigte AMI ein spezielles Handhabungssystem,<br />

dessen Basis von einem Grundrahmen<br />

aus Aluminium-Konstruktionsprofil<br />

gebildet wird. Auf einer soliden Aluminium-Grundplatte<br />

ist der lineare Pneumatikantrieb<br />

inkl. Führung, mechanischem<br />

Anschlag und Stoßdämpfer befestigt. <strong>Der</strong><br />

Führungsschlitten des Linearantriebs dient<br />

zur Aufnahme des vertikalen Führungszylinders,<br />

an dem die vier gefederten Sauggreifer<br />

– je Glasröhrchen einer – befestigt<br />

sind. Alle pneumatischen Ventile sind in<br />

unmittelbarer Nähe des jeweiligen Antriebs<br />

positioniert. Auf diese Weise werden durch<br />

zu große Schlauchlängen bedingte Verzögerungen<br />

minimiert.<br />

Aus ähnlichem Grund sind die Vakuum-<br />

Ejektoren des Handhabungssystems in<br />

direkter Nähe zu den Sauggreifern mitfahrend<br />

positioniert. Die Vorteile liegen auf der<br />

Hand: kurze Schlauchlängen, besseres<br />

Ansprechverhalten, weniger Schläuche in<br />

der Energiekette (nur zwei Zuluftleitungen,<br />

statt einer Zuluft- und vier Vakuumleitungen).<br />

Pneumatische Schläuche, Kabel für<br />

Ventile und Signalgeber der Antriebe<br />

werden über eine mitfahrende Energiekette<br />

geführt, deren großer Umlenkradius eine<br />

hohe Lebensdauer der Schläuche und<br />

Kabel garantiert. In der Energiekette selbst<br />

werden Schläuche und Kabel durch Trennstege<br />

separat voneinander geführt.<br />

Die von den Sauggreifern realisierte<br />

Übergabe der Glasröhrchen auf die Aufnahmevorrichtung<br />

der Werkstückträger wird<br />

von einer Lichtschranke-/Reflektor-Kombination<br />

überwacht. So wird sichergestellt,<br />

dass Röhrchen nur übergeben werden,<br />

wenn die Aufnahme frei ist.<br />

Fazit<br />

Durch die gesamtheitliche Konzeption<br />

haben die AMI-Ingenieure ein Taktfördersystem<br />

für Glasröhrchen konzipiert, das die<br />

Einbindung in eine vorhandene Produktion<br />

mit ihren Teilprozessen und Maschinen<br />

ermöglicht und die Ziele eines effizienten<br />

Materialflusses erreicht. Seit kurzem ist die<br />

Taktförderanlage zur vollsten Zufriedenheit<br />

des Kunden in Betrieb und zeigt für<br />

Manfred Langen jr., Mitarbeiter Vertrieb,<br />

AMI Förder- und Lagertechnik, „dass auch<br />

bei diesem Projekt die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />

der Arnold Gruppe zielführend für den<br />

Erfolg war“.<br />

CeMAT: Halle 21, Stand F34<br />

www.ami-foerdertechnik.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 29


INTRALOGISTIK<br />

Intelligentes Flottenmanagement<br />

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Still bündelt seine Lösungskompetenz im Bereich<br />

Flottenmanagement in zwei Säulen: Nummer eins<br />

besteht aus intelligenten Softwaretools, mit denen<br />

Anwender die Effizienz ihrer Flotte endgerätunabhängig<br />

von überall auf der Welt steuern können. Säule<br />

Nummer zwei ist die intralogistische Beratung, in der ein<br />

Expertenteam von Still Flotte und Anforderungen des Kunden<br />

genau analysiert und anschließend Lösungsansätze und<br />

Handlungsempfehlungen aufzeigt.<br />

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Kettenzug mit vier Lasthaken für ein<br />

breites Einsatzspektrum<br />

<strong>Der</strong> Demag Quadro Kettenzug<br />

LDC-Q, ein Serienhebezeug aus<br />

der weltweit bewährten Demag<br />

Baureihe DC, löst vielzählige<br />

Handlingaufgaben in Produktion<br />

und Intralogistik. Ausgestattet mit<br />

vier Lasthaken ist der LDC-Q in der<br />

Lage, kundenindividuelle Lastaufnahmemittel<br />

oder flächige Bauteile<br />

aufzunehmen, innerbetrieblich zu<br />

transportieren und die jeweiligen Güter den entsprechenden<br />

Arbeitsstationen zuzuführen.<br />

Basis des breiten Einsatzspektrums sind zum einen die Technik<br />

des Doppelkettenzugs LDC-D sowie einige spezifische Merkmale.<br />

Dazu gehört zum Beispiel die konstruktive Verbindung von zwei<br />

Doppelkettenzügen, allerdings – und das ist eine technische<br />

Besonderheit – mit nur einem Antrieb. Das bedeutet, dass nur ein<br />

Kettenzugmotor über entsprechende Verbindungselemente die<br />

Kraftübertragung auf die drei anderen Kettenabläufe des Demag<br />

Quadro LDC-Q übernimmt. Dabei sorgen mechanisch synchronisierte<br />

Hakenabläufe für ein gleichmäßiges und präzises Lasthandling.<br />

Auf diese Weise wird eine problemlose Aufnahme auch von<br />

Lasten mit asymmetrischem Gewichtsverhältnis – bis zu einer<br />

Verteilung von 70:30 möglich.<br />

Die nur in Demag Kettenzügen integrierte stufenlose Geschwindigkeitsregelung<br />

ProHub gestattet zudem eine um bis zu<br />

90 Prozent höhere Nenngeschwindigkeit im Teillastbereich. Zur<br />

Erledigung anstehender Handlingaufgaben stehen dem<br />

Anwender die Baugrößen DC10 und DC25 für ein Lastspektrum<br />

von bis zu 3,2 t zur Verfügung.<br />

Marotech.indd 1 28.03.2017 15:31:08<br />

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Palette sauber und ergonomisch bepackt<br />

dank Palettenhubtisch mit Stapelwänden<br />

<strong>Der</strong> im Bild gezeigte Flexlift-Palettenhubtisch wird vom Anwender<br />

an einem Pack-Arbeitsplatz eingesetzt, an dem per Hand Kartons<br />

auf einer Euro-Palette aufgestapelt werden. Hierzu ist der Tisch<br />

stirnseitig und an einer Längsseite mit Stapelwänden ausgerüstet.<br />

Eine leere Palette wird mit dem Hubtisch nach oben gefahren, um<br />

in ergonomisch günstiger Höhe die erste Lage Kartons<br />

aufzulegen. Hierbei nutzt der Packer Stapelwände als Anschlag,<br />

gegen die die Kartons angedrückt und so genau positioniert<br />

werden. Nach der ersten Lage wird der Hubtisch ein Stück nach<br />

unten gefahren und die zweite Lage aufgepackt. Auf diese Weise<br />

wird Lage für Lage die Palette gepackt.<br />

Das Resultat: eine exakt gepackte<br />

Palette ohne seitliche Überstände.<br />

Zusätzliche Ausstattungsmerkmale<br />

dieses Hubtisches sind das angebaute<br />

Aggregat mit Stromzuführung von der<br />

Decke – somit keine Stolperfallen<br />

durch am Boden liegende Kabel und<br />

Schläuche – sowie die vom Kunden<br />

für erhöhte Arbeitssicherheit<br />

gewünschte Bodenwanne mit seitlicher<br />

Abschirmung im Bereich der<br />

Schere.<br />

www.flexlift.de<br />

30 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong><br />

Schmalz.indd 1 26.03.<strong>2018</strong> 09:36:16


anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />

Farbige, kontrastreiche Drucke mit<br />

schwach-pigmentierten Tinten<br />

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Die Tintenstrahldrucker der Linx 89er Serie von Bluhm<br />

Systeme können nun Produkte und Verpackungen<br />

auch mit schwach-pigmentierten Tinten – erhältlich<br />

sind schwarz, blau und gelb – sehr gut lesbar<br />

bedrucken. Gleichzeitig sind ein neues Tinten-Service-<br />

Modul und ein neuer Druckkopf für die Systeme verfügbar.<br />

Softwareseitig gab es ebenfalls Anpassungen. Durch die neuen<br />

Features sind die Linx-Drucker vielseitig einsetzbar.<br />

Anders als bei vielen anderen vergleichbaren Drucklösungen<br />

benötigen die Linx-Drucker kein mechanisches Rührwerk, um<br />

mit den pigmentierten Tinten konstant sehr gute, kontrastreiche<br />

Ergebnisse zu erreichen. Während der Strahl läuft oder der<br />

Drucker druckt, wird die Tinte automatisch im neuen Service-<br />

Modul allein durch den Tintenfluss gemixt. Mit jedem Start des<br />

Strahls startet auch automatisch der Mischzyklus. Dadurch druckt<br />

der Drucker auch nach Stillstandzeiten von bis zu vier Wochen ab<br />

dem ersten Druck in gleichbleibend<br />

guter Qualität kontrastreich.<br />

Das neue Service-Modul garantiert<br />

Service-Intervalle bis zu<br />

6 000 Stunden oder 12 Monaten.<br />

Zudem muss der neue Druckkopf<br />

im Durchschnitt erst nach sechs<br />

Wochen gereinigt werden.<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand C 40<br />

www.bluhmsysteme.com<br />

www.ruwac.de<br />

05226-9830-0<br />

Brandschutzlager: zertifizierte Sicherheit<br />

im Großformat<br />

LIVE@<br />

Bis zu 32 Fässer á 200 Liter, 12 Euro- oder 8 Chemiepaletten<br />

oder 8 IBC á 1 000 Liter kann das neue<br />

Brandschutzregallager RFP aufnehmen. Regallager<br />

werden für große Mengen Gefahrstoffe konstruiert<br />

und gebaut. Das neue Raumsystem RFP ist unter<br />

anderem mit einer wasserrechtlich zugelassenen Auffangwanne<br />

ausgestattet, die auch für große Gebinde geeignet ist. In Sachen<br />

Sicherheit erwerben Kunden alle relevanten Zertifizierungen<br />

gleich mit. Auch das neue Denios-Brandschutzregallager verfügt<br />

über die aktuelle bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen<br />

Institut für Bautechnik (DIBt) und des IBS in Linz (REI 90). Als<br />

separater Brandschutzabschnitt sind keine Mindestabstände zu<br />

anliegenden Gebäuden notwendig. Auch eine Aufstellung<br />

innerhalb von Produktionshallen ist möglich.<br />

Denios fertigt das neue Brandschutzregallager in den Versionen<br />

"base" und "base-P". Erstere Variante wird ganzflächig auf dem<br />

Boden aufgestellt, in der Version "base-P" verfügt das RFP über<br />

eine Unterfahrbarkeit. Das neue Raumsystem besteht aus<br />

vorgefertigten Stahl-Baugruppen, die aufgrund der engen<br />

Toleranzen passgenau<br />

ineinander greifen. Zusätzliche<br />

Komponenten wie<br />

Klimaanlagen, technische<br />

Lüftungen oder Löschanlagen<br />

sind standardisiert<br />

und können bequem<br />

konfiguriert werden.<br />

Hannover Messe: Halle 22/B30/4<br />

www.denios.de<br />

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Standard, aber<br />

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DATENMANAGEMENT I SPECIAL<br />

Daten umfassend im Blick<br />

LIVE@<br />

Armaturenhersteller ist mit MES & Co. auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

Ein Armaturenhersteller stand vor der Situation, dass unterschiedliche<br />

Systeme für Personalzeiterfassung, Betriebsdatenerfassung,<br />

Maschinendatenerfassung und Leitstand im Einsatz waren und<br />

Systemupdates anstanden. Zudem waren erste Ideen entstanden, ein<br />

Manufacturing Execution System (MES) einzuführen. So lag es nahe, einen<br />

Softwareanbieter zu finden, der alles aus einer Hand anbietet.<br />

ARI-Armaturen ist ein international<br />

führender Entwickler, Hersteller und<br />

Vertreiber von Armaturen zum Regeln, Absperren,<br />

Sichern und Ableiten von flüssigen<br />

und gasförmigen Medien. An drei Standorten<br />

– ausschließlich in Deutschland – produziert<br />

das Unternehmen Qualitätsschwerarmaturen<br />

nach modernsten Standards.<br />

Zur Auswahl eines Softwareanbieters<br />

wurde ein umfangreicher Kriterienkatalog<br />

erstellt, der auch weiche Kriterien enthielt.<br />

Matthias Kornfeld (CIO) Leiter IKDV (Informationsmanagement<br />

– Kommunikationssysteme<br />

– Datenverarbeitung) erklärt: „Uns<br />

war es wichtig, qualitativ hochwertige Software<br />

aus einer Hand zu bekommen. Aber<br />

wir wollten auch einen Partner finden, mit<br />

dem wir gut und langfristig für eine stabile<br />

Zukunft zusammenarbeiten können.“ Nach<br />

einer längeren Auswahlphase konnte<br />

schließlich das Gesamtpaket der Essener<br />

GFOS mbH überzeugen, da, so war sich das<br />

Projektteam von ARI-Armaturen sicher,<br />

GFOS das Unternehmen und die gestellten<br />

Anforderungen am besten verstanden hat.<br />

Bei ARI-Armaturen versteht man ein<br />

Manufacturing Execution System als ein<br />

prozessnah operierendes Fertigungsmanagementsystem.<br />

Es zeichnet sich<br />

gegenüber ähnlich wirkenden Systemen zur<br />

Produktionsplanung durch die direkte<br />

Anbindung an die Automatisierung aus und<br />

ermöglicht die Kontrolle der Produktion in<br />

Echtzeit. <strong>Der</strong> Begriff MES bezieht sich in der<br />

Regel auf ein Gesamtsystem, das den Bereich<br />

zwischen dem ERP-System, der Unternehmensleitebene<br />

und dem eigentlichen<br />

Fertigungs- bzw. Produktionsprozess in der<br />

Fertigungs- bzw. Automatisierungsebene<br />

abdeckt. Als Produkt erscheint MES sowohl<br />

als Gesamtpaket als auch in einzelnen Komponenten,<br />

in Form von Software, ggf. ergänzt<br />

um Hardware zur Datenerfassung und Steuerung.<br />

Wie schon bei der Automatisierung<br />

ist auch hier die große Herausforderung die<br />

Verbindung der einzelnen Komponenten zu<br />

einem effektiven Ganzen.<br />

MES für alle produzierenden<br />

Bereiche<br />

Ziel von MES-Lösungen ist es, die Produktion<br />

zu straffen sowie Abläufe und die Organisation<br />

zu optimieren. Diese Erwartungshaltung<br />

hatte auch ARI-Armaturen bei der<br />

Einführung des MES. Zudem sollte die neue<br />

IT-Lösung maßgeblich zur rückstandsfreien<br />

Planung beitragen. Denn mithilfe des MES<br />

ist es möglich, die Produktion sehr genau<br />

und vor allem zeitnah – quasi online in Echtzeit<br />

– zu planen. Dafür muss der aktuelle<br />

Ist-Zustand immer verfügbar und auch die<br />

Zukunft muss verlässlich planbar sein. Nur<br />

durch diese Transparenz der aktuellen<br />

Zustände der Produktionsmittel, der Lagerbestände<br />

und der Aufträge ist es möglich,<br />

verlässlich zu planen, Liefertermine zu halten<br />

und damit wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Um diese gesteckten Ziele zu erreichen<br />

und die gewünschten Echtzeitinformationen<br />

zu erhalten, war es besonders wichtig,<br />

ein Bewusstsein für die notwendigen zeitnahen<br />

Meldungen zu schaffen (eine manuelle<br />

Meldung durch den Mitarbeiter sollte<br />

innerhalb von 10 Sekunden durchführbar<br />

sein). Auch wurden alle Arbeitsplätze mit<br />

Terminals ausgestattet, sämtliche Daten<br />

werden mit BDE und MDE erfasst.<br />

Die BDE hilft dabei, Transparenz in die<br />

Fertigungsprozesse und Abläufe zu bringen,<br />

da mit der BDE Mengen, Laufzeiten,<br />

32 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />

Die eingesetzte GFOS-<br />

Software im Überblick<br />

n gfos.Workforce<br />

Zeiterfassung, Personaleinsatzplanung,<br />

Lohndatenaufbereitung<br />

n gfos.Security<br />

Zutrittskontrolle<br />

n gfos.MES<br />

Alarmmanagement, Betriebsdatenerfassung,<br />

grafische Plantafel,<br />

Feinplanung mit Reihenfolgenbildung,<br />

Leistungslohnkomponente, Rückmeldestudio,<br />

Maschinendatenerfassung,<br />

Trendanalysengenerator, Zuteilung<br />

Fertigungsauftrag<br />

Stillstände, Störgründe, Chargen- und<br />

Qualitätsdaten in einem System erfasst werden.<br />

Zudem müssen Liefertermine eingehalten,<br />

Weiterverarbeitungen zeitnah in die<br />

Wege geleitet, Maschinen effizient ausgelastet<br />

und Lagerkosten im Blick gehalten<br />

werden. Durch den Einsatz der MDE<br />

können Stückzahlen, Maschinenzustände<br />

und Prozesswerte – eben alle Betriebsdaten,<br />

die während der Produktion eines<br />

Produktes entstehen und erforderlich sind<br />

– erfasst und ausgewertet werden.<br />

Dem Leitstand kommt eine besonders<br />

wichtige Bedeutung zu: Kernaufgabe ist, die<br />

Dynamik im Planungshorizont zu steuern.<br />

Es werden kürzlich aufgetretene Ereignisse,<br />

wie Störungen oder Anlagenausfälle,<br />

unmittelbar berücksichtigt, um so stets in<br />

der Lage zu sein, präzise Endtermine festzulegen<br />

und auf mögliche Konflikte zu<br />

reagieren, bevor ein Problem eskaliert.<br />

„Somit ist das MES in allen produzierenden<br />

Bereichen im Einsatz, sodass wir ohne<br />

MES gar nicht mehr arbeitsfähig wären. Die<br />

MES-Meldung gehört zu jedem Werkstück<br />

dazu“, fasst Matthias Kornfeld zusammen.<br />

Zeitwirtschaft und<br />

Personaleinsatzplanung<br />

Wie bereits erwähnt, setzt ARI-Armaturen<br />

auch auf die Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung<br />

von GFOS. „Wir bieten<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

die unterschiedlichsten Arbeitszeitmodelle<br />

an: halbtags, 38-Stunden-Woche, 40-Stunden-Woche<br />

und weitere Sondermodelle.<br />

Schließlich wollen wir für unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ein attraktiver<br />

Arbeitgeber sein. Zudem wird in Früh-, Mittag-<br />

und Nachtschicht gearbeitet. Um die<br />

Kapazitäten der Maschinen abzudecken,<br />

gibt es aber auch besondere Kombinationen.<br />

Dies ist ohne ein gutes Zeitwirtschaftssystem<br />

nicht zu handhaben“, so Matthias<br />

Kornfeld.<br />

Darüber hinaus kommt in der Fertigung<br />

und in der Organisation/Verwaltung die<br />

Personaleinsatzplanung zum Einsatz.<br />

Dabei war es dem Unternehmen wichtig,<br />

dass GFOS eine „richtige Personaleinsatzplanung“<br />

anbietet und nicht nur eine<br />

vereinfachte Urlaubsplanung. Denn nur so<br />

kann bereichsübergreifend gerecht und<br />

identisch geplant werden.<br />

Besonders die Verknüpfung von Leitstand<br />

und Personaleinsatzplanung bietet<br />

eine Menge Vorteile. Durch die stets aktuelle<br />

Datengrundlage aus der Fertigung kann<br />

ein optimaler Personaleinsatzplan erstellt<br />

werden – ohne dass der Meister große<br />

manuelle Aufwände hat. <strong>Der</strong> fertige Personaleinsatzplan<br />

wird den Mitarbeitern als<br />

Aushang zur Verfügung gestellt.<br />

Fazit und Perspektive<br />

Industrie 4.0<br />

Das Projekt war sehr umfangreich und<br />

damit natürlich auch anstrengend und<br />

erforderte Ausdauer. Zunächst wurde die<br />

Zeitwirtschaft sehr zügig innerhalb von<br />

zwei Monaten eingeführt. Danach folgte<br />

das MES sukzessive (ein Fraktal nach dem<br />

anderen). Besonders für den Leitstand<br />

nahm man sich viel Zeit, da die Einführung<br />

besonders wichtig und auch komplex war.<br />

Zudem erfolgten einige individuelle Anpassungen<br />

speziell auf die Bedürfnisse von<br />

ARI-Armaturen.<br />

„Sicherlich hat es im Projekt hier und da<br />

auch einmal geruckelt, da die Einführung<br />

insgesamt länger gedauert hat, als ursprünglich<br />

geplant. Aber die Projektteams<br />

von ARI-Armaturen und GFOS standen<br />

stets in Kontakt. Es fanden regelmäßig Telkos<br />

und auch Vor-Ort-Termine statt und alle<br />

Punkte wurden zielgerichtet abgearbeitet.<br />

02+03 Mit der Einführung der MES-Lösung wurde<br />

die Produktion der Armaturen gestrafft und Abläufe<br />

sowie die Organisation wurden optimiert<br />

Diese Art der Zusammenarbeit war absolut<br />

vertrauensbildend – und das MES von<br />

GFOS ist nach wie vor unangefochten die<br />

beste Lösung für uns“, fasst Matthias Kornfeld<br />

zusammen. Im Anschluss an das MES<br />

wurde dann die Personaleinsatzplanung<br />

eingeführt.<br />

Und auch heute noch ist das MES in<br />

Arbeit, da ARI-Armaturen gerade vor dem<br />

Hintergrund von Industrie 4.0 nicht stehen<br />

bleiben will, sondern stetig um weitere<br />

Optimierung bemüht ist. Dies geschieht in<br />

enger Absprache mit dem MES-Berater der<br />

GFOS.<br />

Matthias Kornfeld zum Thema Industrie<br />

4.0: „Natürlich ist Industrie 4.0 ein Thema für<br />

uns! Schließlich findet die Digitalisierung<br />

überall statt – privat und beruflich. Unternehmen<br />

müssen hier Schritt halten, sonst<br />

sind sie morgen nicht mehr da. MES- Systeme<br />

stellen aus meiner Sicht die Grundlage<br />

für Industrie 4.0 dar. Denn ohne MES ist eine<br />

vernünftige Automatisierung nicht möglich.<br />

Aber natürlich müssen sämtliche Prozesse<br />

im Unternehmen IT-gestützt und miteinander<br />

verwoben sein – also ERP, MES, CRM,<br />

PLM usw. Wir bei ARI-Armaturen haben<br />

damit bereits vor einigen Jahren begonnen<br />

und wir werden nicht stehen bleiben.“<br />

Bilder: Fotolia/Andrea Danti; Ari Armaturen<br />

Hannover Messe: Halle 7, Stand B26<br />

www.gfos.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 33


DATENMANAGEMENT I SPECIAL<br />

LIVE@<br />

Trendthema Cloud Computing<br />

MES in der Datenwolke: zwischen Hype und praktischem Nutzen<br />

Immer mehr Unternehmen setzen<br />

auf Cloud Computing. Es gibt<br />

unzählige Studien und Umfragen,<br />

die zu diesem Ergebnis kommen.<br />

Und da sich Manufacturing<br />

Execution Systeme (MES) immer<br />

mehr zum Ausgangspunkt für den<br />

Weg in die Industrie 4.0 entwickeln,<br />

treiben Verbände und Branchenführer<br />

das Thema „MES in der<br />

Cloud“ voran. Doch wie sieht es in<br />

den Produktionshallen des<br />

deutschen Mittelstands wirklich<br />

aus? Was ist medialer Hype und<br />

was tatsächlich von Nutzen?<br />

Autor: Michael Möller, Geschäftsführer gbo<br />

datacomp GmbH, Augsburg<br />

Die Vorteile der Cloud sind hinlänglich<br />

bekannt und werden allseits betont:<br />

<strong>Der</strong> Administrationsaufwand im IT-<br />

Bereich und vor allem die damit verbundenen<br />

Kosten sinken. Dafür erhält man eine<br />

höhere Verfügbarkeit und bessere Skalierbarkeit<br />

der IT-Systeme. Durch deren<br />

Vernetzung profitiert man zudem von<br />

einem orts- und geräteunabhängigen<br />

Zugriff auf die in der Cloud befindlichen<br />

Daten. Kein Wunder also, dass Umfragen<br />

wie die der Berliner Hochschule für Wirtschaft<br />

und Recht in Zusammenarbeit mit<br />

dem Softwarehaus Forcont vom September<br />

2017 zu dem Ergebnis kommen, dass<br />

die Zahl der Unternehmen, die Cloud<br />

Computing einsetzen oder dies in absehbarer<br />

Zeit wollen, steigt. „Waren bisher auf<br />

diesem Gebiet vorwiegend Konzerne und<br />

Großunternehmen aktiv, so zieht der<br />

Mittelstand aktuell nach und entdeckt die<br />

Vorteile von Cloud Computing und Software-as-a-Service<br />

(SaaS)“, heißt es in der<br />

Umfrage mit dem Titel „Deutscher Mittelstand<br />

auf Wolke 7?“<br />

Die Frage lässt sich getrost mit Nein<br />

beantworten, denn schaut man sich die<br />

Unternehmensbereiche an, in denen<br />

Cloud-Anwendungen eingesetzt werden,<br />

so sind das vornehmlich der Vertrieb, das<br />

Marketing, die Buchhaltung und das Personalwesen.<br />

Die Fertigung kommt in der<br />

Umfrage nicht vor. Und natürlich gibt es<br />

auch die Studien mit etwas ernüchternden<br />

Ergebnissen. So befragten die Commerzbank<br />

und TNS Infratest rund 4000 Führungskräfte<br />

aus dem Mittelstand, von<br />

denen der überwältigende Teil (86 Prozent)<br />

an die Chancen der Digitalisierung<br />

glaubt, aber nur 15 Prozent tatsächlich auf<br />

digitale Technologien wie etwa Cloud<br />

Computing setzen. Das Fazit: <strong>Der</strong> deutsche<br />

Mittelstand investiert kaum in digitale<br />

Innovationen. Sind Cloud-MES-Lösungen<br />

in der Produktion also reine Utopie?<br />

Die diffuse Welt der Cloud<br />

<strong>Der</strong> Begriff „Datenwolke“ beschreibt ungewollt<br />

den etwas nebulösen Charakter, der<br />

ihr innewohnt. Nicht jeder, der von Cloud<br />

spricht, meint dasselbe. Die Datenwolke<br />

umfasst Anwendungen, die vom reinen<br />

Speichern der Daten auf (externen)<br />

Servern, statt lokal auf Rechnern über die<br />

bereits erwähnten SaaS-Lösungen bis hin<br />

zu PaaS-Konzepten (Platform as a Service)<br />

reichen. Fazit: Die Cloud ist groß, ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind vielfältig.<br />

Grob wird zwischen Private und Public<br />

Cloud unterschieden. Dienste und Anwendungen<br />

in der privaten oder öffentlichen<br />

Cloud sind für jedermann zugänglich, insofern<br />

mit dem Anbieter ein entsprechendes<br />

Vertragsverhältnis besteht. Unterhält ein<br />

Unternehmen eigene Server oder verfügt<br />

über den alleinigen Zugriff auf eine von<br />

einem Dritten gehostete IT-Infrastruktur,<br />

handelt es sich um eine Private Cloud. Die<br />

Mischform aus Public und Private Cloud<br />

wird Hybrid Cloud genannt. Häufig befinden<br />

sich dabei die Anwendungen im öffentlichen<br />

und sensible Unternehmensdaten<br />

im privaten Bereich der Datenwolke.<br />

34 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />

Hoher Aufwand,<br />

empfindliche Strafen<br />

Die Hybrid Cloud offenbart gleichzeitig das<br />

vorrangige Dilemma, weshalb der Mittelstand<br />

der Datenwolke skeptisch gegenübersteht:<br />

Man ist sich nicht sicher, wie sicher die<br />

eigenen Daten in der Cloud aufgehoben sind.<br />

Gerade die Daten aus Produktionsprozessen<br />

sind hochsensibel, denn sie beinhalten Informationen<br />

über diverse Produkteigenschaften.<br />

<strong>Der</strong> Aufwand für ein Maximum an Datensicherheit<br />

wird in Zukunft auch nicht weniger<br />

werden. Im Gegenteil: Am 25. Mai <strong>2018</strong> tritt<br />

beispielsweise die Datenschutz-Grundverordnung<br />

EU-weit in Kraft. Sie verschärft vor<br />

allem den Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten, so dass Unternehmen hierfür adäquate<br />

Lösungen finden müssen, um keine der<br />

empfindlichen Strafen zu riskieren. Verstöße<br />

werden als Verletzungen der Grundrechte-<br />

Charta der EU angesehen und können bis zu<br />

20 Millionen Euro oder vier Prozent des Umsatzes<br />

aus dem jüngsten abgeschlossenen<br />

Geschäftsjahr nach sich ziehen.<br />

Dass große Konzerne und Branchenführer<br />

das Thema „MES in der Cloud“ pushen, liegt<br />

daran, dass sie im Vergleich zu kleinen und<br />

mittelständischen Unternehmen (KMU)<br />

einerseits einen leichteren Zugang zu externen<br />

Wissens- und Technologiequellen haben,<br />

Innovationskapazitäten also besser aufbauen<br />

können, und demzufolge auch über das<br />

Personal mit dem benötigten technischen<br />

und kaufmännischen Know-how verfügen.<br />

Andererseits stehen sie weniger in Abhängigkeitsverhältnissen<br />

zu Lieferanten und Abnehmern,<br />

befinden sich also eher in einer Machtposition,<br />

in der sie ihre Vorstellungen von<br />

einer effizienten Wertschöpfungskette zu<br />

ihrem Vorteil durchsetzen können.<br />

Technologische Grenzen<br />

Hinzu kommen technologische Hürden, die<br />

nicht unüberwindbar sind, aber erst in der<br />

Zukunft übersprungen werden. Kernaufgabe<br />

eines MES ist die Bereitstellung von Daten<br />

aus der Produktion, um Informationen in<br />

Echtzeit validieren und somit die Fertigung<br />

steuern zu können. Ein Beispiel hierfür ist<br />

etwa die Prüfung bestimmter Produkteigenschaften,<br />

deren Daten ein MES in Millisekunden<br />

bereitstellt. Die Verarbeitung<br />

solch komplexer Daten in Echtzeit ist jedoch<br />

in der Cloud mit dem heutigen Stand der<br />

Technik nicht möglich.<br />

Des Weiteren entstehen durch die Dokumentation<br />

einzelner Prozessschritte enorm<br />

große Datenmengen,<br />

für deren Übertragung<br />

in die Cloud<br />

entsprechende<br />

Bandbreiten benötigt<br />

werden. <strong>Der</strong> Ausbau,<br />

insbesondere mit<br />

zukunftsfähiger Glasfaser,<br />

geht jedoch nur<br />

schleppend voran,<br />

vor allem in ländlichen<br />

Regionen. Laut<br />

einer Studie der WIK-<br />

Consult GmbH im<br />

Auftrag des Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />

(DIHK) standen Ende 2016<br />

in Gewerbe- und Industriegebieten lediglich<br />

10 Mbit/s flächendeckend zur Verfügung.<br />

Nur etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent)<br />

der rund 71.800 Gewerbeflächen in Deutschland<br />

verfügt über mehr als 50 Mbit/s.<br />

Vorverdichtete Daten in der Cloud<br />

Nichtsdestotrotz ist der Einsatz von Cloud-<br />

Lösungen auch im Produktivbereich ein<br />

Thema, zum Beispiel wenn der Verpackungsprozess<br />

eines Produkts mittels einzelner<br />

Videos festgehalten wird. Die Videos<br />

werden anschließend in die Cloud hochgeladen,<br />

dort sequenziert und ausgewertet.<br />

Dafür spielt aber weniger die Breitbandanbindung<br />

als vielmehr die Rechenpower im<br />

Rechenzentrum die entscheidende Rolle.<br />

Außerdem muss die Auswertung nicht wie<br />

bei einem MES in Millisekunden vorliegen.<br />

Ebenso existieren im Markt auch SaaS-<br />

Anwendungen für MES. Sie sind jedoch<br />

eher für Klein- und Kleinstunternehmen<br />

interessant, die temporär bestimmte Auswertungen<br />

nutzen und dafür keine langfristigen<br />

und teuren Lizenzen kaufen wollen.<br />

Die Nachfrage nach SaaS-Anwendungen ist<br />

aber auch deshalb eher gering, weil produzierende<br />

Unternehmen die Cloud nicht<br />

dazu nutzen, um Prozessdaten aus der Fertigung<br />

zu übertragen und in der Datenwolke<br />

zu verarbeiten. Die Cloud wird stattdessen<br />

dort genutzt, wo vorverdichtete Daten zum<br />

Einsatz kommen. Für die Fertigungsplanung<br />

nutzen Betriebs- und Produktionsleiter<br />

immer häufiger mobile Endgeräte wie<br />

Smartphones und Tablets, auf denen ihnen<br />

das MES Informationen wie den Online-Status<br />

einer Maschine oder Stillstände anzeigt,<br />

Bis auch Prozessdaten und Prozessvalidierung<br />

in der Datenwolke stattfinden, müssen die<br />

noch bestehenden Performance-Grenzen durchbrochen<br />

werden.– Vor allem aber muss die Skepsis<br />

gegenüber der Sicherheit derartig sensibler<br />

Unternehmensdaten in der Cloud sinken.<br />

Michael Möller, Geschäftsführer gbo datacomp GmbH,<br />

Augsburg<br />

also Daten, die das MES auf Grundlage der<br />

Steuerungsdaten einer Maschine generiert.<br />

Für solche Anwendungen gibt es im produzierenden<br />

Mittelstand durchaus eine Nachfrage:<br />

Prozessdaten werden weiterhin lokal<br />

vom MES verarbeitet, aber die nachfolgende<br />

Stufe der Auswertung für die Ermittlung von<br />

Kennzahlen oder die Bereitstellung von Reports<br />

wird in die Datenwolke verlegt. Dass<br />

sich der Mittelstand kaum für Cloud-Lösungen<br />

auf der Stufe der Prozessdatenermittlung<br />

interessiert, liegt auch daran, dass die von<br />

Verbänden und Branchenführern propagierten<br />

Cloud-MES-Lösungen keine Antwort darauf<br />

liefern, wie z.B. die für eine Maschine<br />

notwendigen Auftrags- und Bewegungsdaten<br />

von ERP und MES über die Cloud zur Maschinensteuerung<br />

gelangen sollen.<br />

Was die Zukunft bringt<br />

Sicherlich wird es in Zukunft auch MES-<br />

Lösungen geben, bei denen die Prozess daten<br />

über IoT-Sensoren an Maschinen und Anlagen<br />

nicht mehr lokal, sondern in der Cloud<br />

verarbeitet werden, weil es schlicht und ergreifend<br />

weniger aufwendig und mit geringeren<br />

Kosten verbunden sein wird. Auf diese<br />

Weise ließen sich z.B. in einer verketteten<br />

Produktion an verschiedenen Standorten die<br />

einzelnen Werkstücke über Seriennummern<br />

leicht verfolgen und organisieren. Bis aber<br />

auch Prozessdaten und Prozessvalidierung<br />

in der Datenwolke stattfinden, müssen die<br />

noch bestehenden Performance-Grenzen<br />

durchbrochen werden – vor allem aber muss<br />

die Skepsis gegenüber der Sicherheit derartig<br />

sensibler Unternehmensdaten in der Cloud<br />

sinken. Dies dürfte die weitaus größere Herausforderung<br />

für die Protagonisten cloud-basierter<br />

MES-Lösungen sein.<br />

Bilder: Fotolia/Mimi Potter; gbo datacomp<br />

Hannover Messe: Halle 7, Stand E11<br />

www.gbo-datacomp.de<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 35


Fertigungs-IT der<br />

vierten Generation<br />

Integrative Plattform für die Smart Factory<br />

Letztendlich wäre eine standardisierte<br />

Individualsoftware die ideale Lösung. Die<br />

aktuell an vielen Stellen propagierte Plattformarchitektur<br />

weist allerdings ähnlich<br />

nützliche Eigenschaften auf und führt die<br />

Fertigungsindustrie nicht nur aus dem<br />

Dilemma heraus, sondern auch zur Fertigungs-IT<br />

der vierten Generation.<br />

Ein wesentliches Merkmal für den Erfolg<br />

von Plattformen ist die Trennung von<br />

standardisierten, konfigurierbaren Basisdiensten<br />

und individuellen Anwendungen.<br />

Heutzutage spricht man dabei von Services<br />

und Apps. Die Services sorgen dafür, dass<br />

Entwickler das Rad in Form von geeigneten<br />

Datenstrukturen und aufwendig zu<br />

programmierenden Hintergrundfunktionen<br />

nicht jedes Mal neu erfinden müssen.<br />

Gleichzeitig stellt die Plattform sicher, dass<br />

Apps unterschiedlicher Hersteller interoperabel<br />

lauffähig sind. Die bis heute dafür oftmals<br />

aufwendig implementierte horizontale<br />

Integration wird somit eine systemimmanente<br />

Eigenschaft und gewinnt im Umfeld<br />

von Plattformen weiter an Bedeutung.<br />

LIVE@<br />

Schon bald werden heutige Manufacturing Execution Systeme (MES)<br />

ernstzunehmende Konkurrenz bekommen, denn immer mehr<br />

Unternehmen benötigen und fordern mehr Flexibilität für ihre<br />

Fertigungs-IT. Die Manufacturing Integration Platform (MIP) von MPDV<br />

als beispielhafter Vertreter der vierten Generation von Fertigungs-IT<br />

vereint Standardisierung und Individualisierung in idealer Weise.<br />

Parallel zur vierten industriellen Revolution<br />

(Industrie 4.0) kündigt sich auch die<br />

vierte Generation von Software für die Fertigungs-IT<br />

an. Dabei rückt neben der Anwendungssicht<br />

auf fertigungsnahe IT-Systeme<br />

auch deren struktureller Aufbau immer<br />

mehr in den Fokus. Daher ist die Forderung<br />

nach einem offenen Plattformansatz als IT-<br />

Basis für den Shopfloor der Smart Factory<br />

mehr als berechtigt.<br />

Zurückblickend lassen sich bis heute vier<br />

Generationen der Fertigungs-IT identifizieren.<br />

Systeme der ersten Generation waren in<br />

der Regel spezialisierte Insellösungen z. B.<br />

für die Maschinendatenerfassung, die Qualitätssicherung<br />

oder die Fertigungssteuerung.<br />

Monolithische IT-Systeme in der zweiten<br />

Generation fassten oftmals mehrere dieser<br />

Insellösungen zu sog. Fertigungsmanagement-Systemen<br />

zusammen, die in der Folge<br />

als Manufacturing Execution Systeme (MES)<br />

bezeichnet wurden. Erst durch die VDI-<br />

Richtlinie 5600 und die darin definierten<br />

MES-Aufgaben entstanden modulare MES-<br />

Systeme in der dritten Generation wie z.B.<br />

Hydra von MPDV. Noch heute meistern weltweit<br />

viele Unternehmen damit ihren Fertigungsalltag<br />

erfolgreich und umfassend.<br />

Nicht erst mit Industrie 4.0 ist deutlich<br />

geworden, dass die Fertigungs-IT – genau<br />

wie viele andere IT-Systeme – vor einem<br />

Die MIP ist die Basis für Funktionen,<br />

die heute ein MES übernimmt.<br />

Darüber hinaus kann sie weitere<br />

Anwendungen integrieren. Die Smart<br />

Factory wird ohne eine solche Plattform<br />

nicht effizient funktionieren.<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kletti, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der MPDV Mikrolab GmbH<br />

Dilemma steht: Einerseits machen immer<br />

komplexere Prozesse eine individuelle Programmierung<br />

unabdingbar, andererseits<br />

braucht es Standards, um diese Komplexität<br />

beherrschbar und zukunftsfähig zu machen.<br />

Plattform ja, aber welche?<br />

Auch wenn die Zahl innovativer Plattformen<br />

immer mehr zunimmt, eignen sich nur<br />

wenige davon als Basis für die moderne<br />

Fertigungs-IT. Einerseits gibt es die IoT-<br />

Plattformen, die sich auf die Speicherung<br />

und Verteilung von erfassten Daten fokussieren,<br />

andererseits reine Technologie-Plattformen,<br />

die quasi als Betriebssystem für<br />

Anwendungen unterschiedlicher Anbieter<br />

dienen. Beide Arten von Plattformen haben<br />

ihre Daseinsberechtigung. Fertigungsunternehmen<br />

benötigen jedoch eine Lösung, die<br />

sowohl die Nutzung verschiedenster Apps<br />

ermöglicht als auch die Produktion komplett<br />

digital abbildet (digitaler Zwilling). IoT-<br />

Plattformen könnten in diesem Kontext als<br />

Datenlieferanten dienen.<br />

Zur Hannover Messe stellt beispielsweise<br />

MPDV eine solche Plattform vor: die Manufacturing<br />

Integration Platform (MIP). <strong>Der</strong><br />

Kern, der auch als Virtual Production Reality<br />

(ViPR) bezeichnet wird, bildet den Lebensraum<br />

für den digitalen Zwilling der Produktion.<br />

Hier werden<br />

sämtliche Daten<br />

nicht nur gespeichert<br />

und vorgehalten<br />

– vielmehr bildet<br />

die Gesamtheit der<br />

Daten das digitale<br />

Abbild.<br />

Man spricht in<br />

diesem Zusammenhang<br />

auch von<br />

einem semantischen<br />

Informationsmodell, das auf langjährige<br />

Erfahrung im Fertigungsumfeld basiert.<br />

Außerdem realisieren integrierte Services<br />

die Kommunikation mit dem Shopfloor und<br />

anderen IT-Systemen (z. B. ERP).<br />

36 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


SPECIAL I DATENMANAGEMENT<br />

Mittels Entwicklungsplattform (SDK)<br />

können beliebige eigene Anwendungen<br />

implementiert und Services bedarfsgerecht<br />

adaptiert oder erweitert werden. Dazu beinhaltet<br />

das SDK neben umfangreichen<br />

Bibliotheken und Tutorials auch beispielhafte<br />

Anwendungen, sog. Manufacturing<br />

Apps (mApps). Insbesondere Entwickler<br />

sparen durch die Nutzung der MIP als Basis<br />

viel Zeit und Programmieraufwand, da alle<br />

wichtigen Datenstrukturen und Grundfunktionen<br />

bereits enthalten sind. Ab Mitte des<br />

Jahres soll die MIP ausgeliefert werden.<br />

Gespräche mit ersten Pilotanwendern sowie<br />

Entwicklungspartnern laufen bereits.<br />

Beispielhafte Einsatzszenarien<br />

Aufgrund der gesteigerten Flexibilität von<br />

Plattformen wie der MIP können Fertigungsunternehmen<br />

künftig von unterschiedlichen<br />

Einsatzszenarien profitieren.<br />

Grundsätzlich lassen sich damit Funktionen<br />

eines heutigen MES-Systems realisieren –<br />

es geht aber auch deutlich mehr. Hier ein<br />

paar ausgewählte Beispiele:<br />

n Implementierung von Lösungen mit eigenen<br />

IT-Ressourcen<br />

Die Anforderungen an die Fertigungs-IT<br />

von Unternehmen A, einem Hersteller von<br />

Elektronikkomponenten, lassen sich aufgrund<br />

komplexer Kundenanforderungen<br />

nicht mehr mit einem herkömmlichen<br />

MES-System umsetzen. Insbesondere die<br />

umfangreiche Dokumentationspflicht<br />

sowie das Tracking von Reparaturen im<br />

Laufe der Produktnutzung erfordern einen<br />

Zugriff unterschiedlichster Anwendungen<br />

auf Daten, die während der Produktion<br />

entstehen. Um die Komplexität zu meistern,<br />

führt Unternehmen A die MIP ein und<br />

nutzt entsprechende mitgelieferte Services<br />

zur Anbindung des ERP-Systems und der<br />

zahlreichen Produktionsmaschinen. Die<br />

mApps zur manuellen Eingabe von Daten<br />

entwickelt Unternehmen A selbst und nutzt<br />

dafür das MIP Software Development Kit, in<br />

dem unter anderem auch die Datenstruktur<br />

der MIP offengelegt ist. Damit die während<br />

der Produktion erfassten Daten auch nach<br />

der Auslieferung der Artikel zur Verfügung<br />

stehen, entwickelt Unternehmen A eine<br />

mApp zur Synchronisation der Daten mit<br />

dem aktuell im Service genutzten IT-<br />

System. Mittelfristig ist geplant, das komplette<br />

Service-Tool als mApp zu realisieren,<br />

um die Datenhaltung zu vereinheitlichen.<br />

Fazit: Unternehmen A schafft mit der MIP<br />

die Integration bestehender IT-Systeme aus<br />

Produktion und Service. Durch die<br />

Migration des Service-Systems auf die MIP<br />

entstehen weitere Synergieeffekte, so dass<br />

Ressourcen frei werden, die anderweitig<br />

eingesetzt werden können.<br />

n Zusammenstellung von Lösungen durch<br />

Systemintegrator mit Branchenfokus<br />

Unternehmen B ist Maschinenbauer und<br />

betreibt eine eigene Metallgießerei. Die<br />

Evolution der Fertigungs-IT: von der Insellösung zur offenen Plattform<br />

Anforderungen der klassischen Fertigung<br />

lassen sich zwar mit einem herkömmlichen<br />

MES-System abbilden, allerdings ist die Integration<br />

der Gießerei-Prozesse komplex, da<br />

die Kunden von Unternehmen B Teile der<br />

Maschinen in jeweils individuellen Legierungen<br />

benötigen. Daher wurde die Gießerei bisher<br />

mit einem selbstentwickelten IT-System<br />

betrieben. Auf der Suche nach einer passenden<br />

Komplettlösung stößt Unternehmen B<br />

auf den Systemintegrator S, der einen Fokus<br />

auf die Metallverarbeitung hat. <strong>Der</strong> Umgang<br />

mit kundenspezifischen Legierungen ist für<br />

den Systemintegrator keine Besonderheit.<br />

Allerdings hat S leider keine MES-Funktionen<br />

für Montageprozesse im Portfolio. Mit<br />

der MIP kann der Systemintegrator die eigene<br />

Lösung für individuelle Gießprozesse mit auf<br />

dem Markt verfügbaren mApps für Montageprozesse<br />

kombinieren und Unternehmen B<br />

eine umfassende Lösung anbieten, die einerseits<br />

auf Standardkomponenten basiert, aber<br />

andererseits exakt die individuellen Anforderungen<br />

abdeckt. Somit bekommt Unternehmen<br />

B eine zukunftsfähige Komplettlösung,<br />

die deutlich einfacher zu warten ist, als die<br />

Kombination aus MES und Insellösung für<br />

die Gießerei. Gleichzeitig ist das System offen<br />

für weitere mApps.<br />

n Schneller produktiv durch mApps vom<br />

Maschinenhersteller<br />

Unternehmen C nutzt die MIP bereits umfassend<br />

und in vielen Fertigungsbereichen.<br />

Nun sollen neue Spritzgießmaschinen vom<br />

Hersteller M angeschafft werden. Bisher<br />

musste Unternehmen C Maschinen vom<br />

Hersteller M eigenständig an die Fertigungs-IT<br />

anbinden, um wichtige Daten<br />

erfassen zu können. Auf Basis der MIP kann<br />

Hersteller M nun eigene mApps zur Erfassung<br />

und Visualisierung der Maschinendaten<br />

bzw. zur automatisierten Übertragung<br />

von Einstelldaten anbieten. Diese<br />

mApps spielt der Kunde auf seine MIP ein<br />

und kann sofort mit den neuen Maschinen<br />

kommunizieren. Dadurch kann Unternehmen<br />

C die eigenen IT-Ressourcen schonen<br />

und gleichzeitig den Produktivbetrieb neuer<br />

Maschinen schneller sicherstellen.<br />

Ausblick<br />

In vielen Fällen wird also eine Kombination<br />

aus standardisierter Basis und individueller<br />

Ausgestaltung zum Ziel führen. Dafür wird<br />

sich der Markt der Fertigungs-IT sukzessive<br />

weiterentwickeln. Auch wenn viele Unternehmen<br />

mittelfristig noch mit einem klassischen<br />

MES auskommen, so ist der Bedarf<br />

für die vierte Generation der Fertigungs-IT<br />

bereits deutlich erkennbar. Fertigungsbetriebe<br />

haben somit künftig die Wahl, ob<br />

sie ein fertiges, markterprobtes MES nutzen<br />

Auch wenn viele Unternehmen noch mit MES auskommen, ist der<br />

Bedarf für die vierte Generation Fertigungs-IT bereits erkennbar<br />

wollen oder eine Plattform wie die Manufacturing<br />

Integration Platform als Vertreter<br />

der vierten Generation. Ausschlaggebend<br />

sind dabei die eigenen Anforderungen, das<br />

eigene IT-Know-how und die damit verbundene<br />

Industrie-4.0-Strategie.<br />

Hannover Messe: Halle 7, Stand A12<br />

www.mpdv.com<br />

Im Fokus<br />

Effizienz<br />

Sicherheit<br />

Nachhaltigkeit<br />

<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong> 37


BETRIEBSFORUM<br />

Augen auf bei der Partnerwahl<br />

Damit individuelle Softwareentwicklung kein Abenteuer wird<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

starten in der Regel wohl überlegt<br />

in das Abenteuer „Individuelle<br />

Softwareentwicklung“. Die<br />

Evaluierung des Softwarehauses ist<br />

dabei alles andere als einfach.<br />

Umso größer ist die Verärgerung,<br />

wenn ein Projekt dennoch aus dem<br />

Ruder läuft oder gar Produktionsabläufe<br />

beeinträchtigt. Die Gefahr,<br />

dass so etwas passiert, lässt sich<br />

allerdings eindämmen.<br />

Dass die meisten Softwareentwicklungsprojekte<br />

weder termin- noch kostentreu<br />

abschließen, hat viele Ursachen. Beispielsweise<br />

spielen Unsicherheit und Unwissen auf<br />

Seite des Auftraggebers eine entscheidende<br />

Rolle. Allerdings liegen Planabweichungspotenziale<br />

auch auf Seiten des Entwicklungspartners.<br />

<strong>Der</strong> War of Talents etwa führt branchenweit<br />

zu Personalengpässen und damit<br />

naturgemäß zu einer dünnen Kapazitätsdecke,<br />

die bei Ausfällen schnell einreißt. Hinzu<br />

kommt die Tatsache, dass die meisten Häuser<br />

oft mit großen Auftraggebern zusammenarbeiten,<br />

die als gern präsentierte Referenz in<br />

der Prioritätenliste stets oben stehen wollen.<br />

Kleinere und mittlere Auftraggeber geraten<br />

Autor: Markus Müller, Geschäftsführung, new<br />

frontiers software GmbH, Groß-Bieberau<br />

so schnell ins Hintertreffen und müssen oft<br />

warten, wenn vermeintlich wichtigere Projekte<br />

Aufmerksamkeit erfordern.<br />

Sorgfalt und Qualität im Fokus<br />

Insbesondere in Zeiten einer austauschbaren<br />

Supply-Chain sind die innerbetrieblichen<br />

Prozesse und das Funktionieren der<br />

Kern-Software zentrale Erfolgsfaktoren. Über<br />

die Funktionstüchtigkeit können Kundenempfehlungen<br />

und Referenzbesuche verlässlich<br />

Auskunft geben. Im Fokus solcher<br />

Recherchen sollte zwingend auch die übliche<br />

Herangehensweise und Prozesssicherheit<br />

des künftigen Dienstleisters stehen. Es<br />

mag einfach klingen, aber zweifelsohne zählt<br />

dabei etwa das gemeinsame Erarbeiten verständlicher<br />

Anforderungen zu den wichtigsten<br />

Kriterien in der frühen Projektphase. Da<br />

üblicherweise einige von ihnen miteinander<br />

in Konflikt stehen, sind hier Priorisierungen<br />

ein Indiz für ein solides Projektmanagement.<br />

Systementwickler, die versuchen, allen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, scheitern in<br />

der Regel an der Komplexität. Hand in Hand<br />

mit der Anforderungsanalyse geht das Anforderungsmanagement,<br />

das eine sorgfältige<br />

und vollumfängliche Dokumentation inklusive<br />

Versionierung sicherstellt und durch<br />

Transparenz zeitraubende Diskussionen<br />

und Missverständnisse vermeidet.<br />

Fachkenntnis und Schnittstellen<br />

Eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit,<br />

Sachverhalte abstrahieren zu können,<br />

sind selbstredend wichtige Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Fokus<br />

sollten aber vor allem auch nachweisbare<br />

Erfahrungen im Produktionsumfeld stehen.<br />

Nur mit diesen Erfahrungen kann der Auftragnehmer<br />

Lücken schließen, die im Verlauf<br />

der Anforderungsanalyse auftreten.<br />

Es sollten Fragen geklärt werden wie: Ist<br />

eine Kommunikation mit der Automatisierungstechnik<br />

notwendig und wenn ja, welche<br />

Feldbus-Systeme sind dort im Einsatz? Werden<br />

Schnittstellen zu Produktionsplanungssystemen<br />

oder Leitständen benötigt? Kommt<br />

es durch eine getaktete Fertigung zu Lastspitzen<br />

im Netzwerkverkehr, mit denen man umgehen<br />

muss? Gibt es rechtliche Vorgaben wie<br />

Nachweispflichten? Des Weiteren gilt es zu<br />

klären, ob die neue Software Auswirkungen<br />

auf bestehende oder angestrebte Qualitätszertifizierungen<br />

hat. Diese produktionsspezifischen<br />

Aspekte dürfen für einen Softwarepartner<br />

kein Neuland sein. Anderenfalls<br />

steigt die Gefahr, dass wichtige Aspekte übersehen<br />

oder falsch verstanden werden und zu<br />

massiven zeitlichen Verzögerungen führen.<br />

Diese beispielhafte Liste der zu beachtenden<br />

Punkte ließe sich ohne weiteres fortsetzen<br />

und würde auch weiche Faktoren, wie<br />

etwa das gern zitierte „Bauchgefühl“, beinhalten.<br />

Wirklich relevant werden diese Faktoren<br />

aber erst, wenn eine ausreichende<br />

Branchenkenntnis und ein Funktionieren<br />

der Kern-Software des Anbieters der Wahl<br />

nachgewiesen sind. Besuche bei bestehenden<br />

Kunden der eigenen Branche können<br />

hierüber Aufschluss geben. Aber auch aus<br />

der Art der Fragen, die ein potentieller Anbieter<br />

stellt, lässt sich oft ein Rückschluss auf<br />

bestehende Projekterfahrung ziehen.<br />

Bild: Fotolia/Surflifes<br />

www.new-frontiers.de<br />

38 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


Virtual Machining für bessere Qualität und Effizienz<br />

Die Werner Weitner GmbH<br />

ist Spezialist für Werkzeugausrüstungen,<br />

Spezial- und<br />

Komplettwerkzeuge,<br />

Hochleistungspumpen<br />

sowie Präzisionsbauteile.<br />

<strong>Der</strong> Einsatz einer durchgängigen<br />

Virtual-Machining-<br />

Software-Prozess-Lösung in<br />

Verbindung mit neuesten<br />

Produktionsmaschinen<br />

zeichnet den Mittelständler aus. Dank der CAM-Software ProfiCAM VM von Coscom mit<br />

Full HPC-Technologie in Kombination mit dem CAM-Datenmanagement-System Factory-<br />

DIRECTOR, der Werkzeugverwaltung ToolDIRECTOR sowie der Simulation ProfiKINE-<br />

MATIK hat das Unternehmen seine Rüst- und Einfahrzeiten um ca. 50 % gesenkt , die<br />

Laufzeiten um 30 % reduziert sowie die Fehler- und Ausschussquote nahe Null gebracht.<br />

Coscom Virtual Machining sichert den kompletten CAD/CAM-Prozess im Vorfeld der<br />

Produktion am virtuellen Arbeitsplatz (PC) ab. Ergebnis sind kürzeste Bearbeitungszeiten<br />

auf der Maschine und maximale Flexibilität bei der Belegung des Maschinenparks.<br />

IHR PARTNER FÜR<br />

DIE INDUSTRIE<br />

Smarter aufgestellt mit<br />

MES & Workforce Management<br />

23. - 27.04.<br />

Halle 7<br />

Stand B26<br />

www.coscom.eu<br />

Durchgängige Materialflüsse in der Smart Factory<br />

LIVE@ <strong>Der</strong> Intralogistik-Spezialist viastore ist ein führender Anbieter von Systemen<br />

und Software für Warehouse Management sowie vernetzte und automatisierte<br />

Materialflüsse in Logistik und industrieller Fertigung. Welche<br />

Lösungen es hier gibt und welchen Mehrwert sie bieten, zeigt viastore auf<br />

der Digital Factory der Hannover Messe. Im Fokus steht die neueste Version<br />

des Warehouse Management Systems viadat. Es unterstützt alle Aufgaben, die Entwicklungen<br />

wie Industrie 4.0 an die Intralogistik stellen und ist für komplexe Logistikzentren<br />

mit hohem Warenumschlag ebenso geeignet wie für konventionelle, manuelle oder<br />

staplerbediente Anlagen. „Wir vernetzen Materialflüsse über die klassischen Grenzen<br />

hinweg, indem wir Logistik und Produktion wirkungsvoll durch Warehouse Management<br />

Systeme und Manufacturing Execution<br />

Systeme integrieren“, erklärt Dr. Harald Göbel,<br />

COO der viastore Software. „Das schafft die<br />

Voraussetzung für effiziente Prozesse und höchste<br />

Transparenz entlang der Supply Chain.“ Wie<br />

solche Prozesse in Produktion und Logistik<br />

aussehen, erfahren Besucher auf dem Messestand<br />

per Virtual Reality.<br />

www.viastore.com<br />

Hannover Messe: Halle 7, Stand A40<br />

Mit Maschinendaten und Business Intelligence zur<br />

transparenten Wertschöpfungskette<br />

LIVE@<br />

Business Intelligence meets Internet of Things: Unter diesem Motto präsentiert<br />

die Sievers-Group auf der Hannover Messe ihre Zusammenarbeit mit der<br />

Harting Technologiegruppe. Eine gemeinsam entwickelte IoT-Lösung<br />

ermöglicht es Anwendern, ihre Maschinendaten mit anderen Informationen<br />

entlang des Produktionsprozesses zu verknüpfen. <strong>Der</strong> modular aufgebaute<br />

iMini-Computer MICA von Harting erfasst dazu die Arbeitsdaten einzelner Maschinen<br />

und Anlagen. Diese Daten kombiniert die Sievers-Group mit ERP- und Business-Intelligence-Anwendungen.<br />

So liefert das IT-Architekturhaus ein Werkzeug, um aus der Produktion<br />

heraus betriebswirtschaftliche Fragestellungen fundiert zu beantworten.<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand C13<br />

www.sievers-group.com


DATENMANAGEMENT I SPECIAL<br />

Umfassender Schutz von sensitiven<br />

Produktionsdaten<br />

LIVE@<br />

Rohde & Schwarz Cybersecurity stellt auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe Sicherheitslösungen für digitale<br />

Industrieprozesse vor, die eine Brücke zwischen<br />

Operational Technology (OT) und IT bauen. Präsentiert<br />

wird ein Sicherheitskonzept für den Netzwerkschutz in<br />

der Industrie 4.0, das den Anforderungen beider Seiten gerecht<br />

wird. Die Lösung R&S Industrial Network Analytics liefert in<br />

Echtzeit Informationen über den Zustand eines Netzwerkes.<br />

Probleme, die aus infizierten Maschinensteuerungen, Fehlkonfigurationen<br />

oder potenziellen Cyberangriffen resultieren, werden<br />

frühzeitig erkannt. Schließlich lassen sich auf Basis der Analyse mit<br />

den gateprotect Firewalls die notwendigen Schutzmaßnahmen<br />

einrichten und Angreifer schnell und sicher abwehren.<br />

Hannover Messe: Bitkom Innovation Area Halle 6<br />

cybersecurity.rohde-schwarz.com/de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 4/<strong>2018</strong><br />

AMI, Luckenbach21<br />

Bluhm, Rheinbreitbach9<br />

Conrad Electronic, Hirschau17<br />

COSMO CONSULT, Berlin40<br />

EXPRESSO, Kassel31<br />

Ruwac, Melle31<br />

Schall, Frickenhausen3<br />

Schmalz, Glatten30<br />

Schmersal, Wuppertal13<br />

T&B electronic, Alfeld15<br />

gbo, Augsburg40,41 Turkish Machinery Promotion Group<br />

GFOS, Essen39<br />

(TMPG), Ankara (TR)41<br />

KÖTTER, Rheine5<br />

WF Steuerungstechnik, Wiernsheim U3<br />

MAROTECH, Fulda30<br />

Beilagenhinweis:<br />

<strong>Betriebsleiter</strong>_230318.pdf 1 23.03.<strong>2018</strong> Brewes, 14:50:52 Markersdorf<br />

Mit Warehouse Management zum<br />

digitalisierten Lager 4.0<br />

LIVE@<br />

Das Jungheinrich Warehouse<br />

Management System (WMS)<br />

wurde vom Forschungs- und<br />

Anwendungszentrum<br />

Industrie 4.0 der Universität<br />

Potsdam als „Beste Fabriksoftware <strong>2018</strong>“<br />

ausgezeichnet. Das WMS überzeugte die<br />

Juroren vor allem durch seinen besonders<br />

hohen Kundennutzen und seine leichte<br />

Einbindung in bereits bestehende<br />

Softwarestrukturen. Markus Skof, Vice President Warehouse<br />

Management Solutions bei Jungheinrich betont: „Mit dem<br />

Jungheinrich WMS begleiten wir unsere Kunden auf ihrem Weg<br />

zum digitalisierten Lager 4.0. Jedes Unternehmen, sei es Global<br />

Player, mittlerer oder kleinerer Betrieb, kann damit seine Prozesse<br />

gewinnbringend vernetzen und perfekt dirigieren und sich so<br />

Profitabilität und Zukunftsfähigkeit sichern. Dabei bieten wir<br />

individuelle Lösungen, die stets auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

eines Lagers abgestimmt sind – egal ob manuell, teil- oder vollautomatisiert.<br />

Das Jungheinrich WMS ist eine ausgereifte Plattform, die<br />

kontinuierlich weiterentwickelt wird, stets vorwärtskompatibel ist<br />

und solide mit ihren Marktanforderungen mitwächst. Für uns steht<br />

der effiziente und fehlerfreie Einsatz der Software beim Anwender<br />

im Vordergrund. Schnelle<br />

ANZEIGE<br />

Erlernbarkeit und einfache<br />

Bedienung sind dabei das<br />

A und O. Für das<br />

Jungheinrich-WMS gilt<br />

deshalb: Ein vernetztes<br />

System darf komplex sein,<br />

aber nicht kompliziert.“<br />

CeMAT: Freigelände Pavillion<br />

33 und 34<br />

www.jungheinrich.de<br />

Neues RFID-Label für zukunftsorientiertes<br />

Behältermanagement<br />

gbo-datacomp.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 08:34:10<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

Hannover<br />

Messe <strong>2018</strong><br />

23. - 27. April<br />

Halle 7 | Stand C40<br />

Als Branchenspezialist<br />

für die Fergungsindustrie und<br />

projektorienerte Dienstleister sowie<br />

Handelsunternehmen verfügt COSMO CONSULT<br />

über ein umfangreiches Angebot an zerfizierten<br />

Branchen- und Speziallösungen auf Basis von<br />

Microso Dynamics und QlikView.<br />

www.cosmoconsult.com<br />

FRANKREICH | DEUTSCHLAND | ÖSTERREICH | SCHWEDEN | SCHWEIZ | SPANIEN<br />

CHILE | ECUADOR | KOLUMBIEN | MEXIKO | PANAMA | PERU<br />

<strong>Der</strong> Sprung in die Industrie<br />

4.0 gelingt nur über eine<br />

datengesteuerte und<br />

durchgängige Kommunikation<br />

in Produktion,<br />

Montage und Logistik. Ein<br />

entscheidender Faktor<br />

dabei: ein intelligentes,<br />

RFID-basiertes Behältermanagement<br />

für alle<br />

Behälterarten entlang der gesamten Supply Chain. Schreiner<br />

ProTech stellt sein neues ((rfid))-DistaFerr ESD LongRange Label<br />

zur Behälterkennzeichnung vor. Das neue Label ist speziell für<br />

ESD-Behälter aller Varianten und Antistatik-Level konzipiert und<br />

verfügt über eine Lesereichweite von etwa sieben Metern. Ein<br />

weiteres neues Produkt im Portfolio ist ein Hybrid-Label, das die<br />

NFC-Technologie mit der RFID-UHF-Technologie vereint. Das<br />

RFID-Label erlaubt sowohl die Lesung über lange Reichweiten in<br />

Fertigung und Logistik als auch die Auslesung via Mobiltelefon<br />

beim Kunden.<br />

www.schreiner-protech.com<br />

40 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong><br />

Cosmo-Consult.indd 1 27.03.<strong>2018</strong> 10:55:47


Direkte Anbindung der Produktion an die Cloud<br />

LIVE@<br />

Cloud-Lösungen und das Internet der Dinge<br />

schaffen Mehrwert-Optionen in Form von vorausschauender<br />

Wartung, Serviceunterstützung durch<br />

Augmented Reality, mobile Apps und vieles mehr.<br />

Mit dem e-F@ctory Konzept bietet Mitsubishi<br />

Electric hierfür einen Weg, um cybersichere, offene<br />

Edge-Computing-Lösungen für die direkte Anbindung der<br />

Produktion an die Cloud zu entwickeln. Die Stärke dieses<br />

Konzeptes ist zunächst einmal die Erfassung großer Mengen<br />

an Produktionsdaten sowohl von den hauseigenen<br />

Komponenten als auch den Geräten anderer Anbieter. Die frei<br />

skalierbare Edge-Computing-Lösung mit dem C-Controller<br />

von Mitsubishi Electric als kleinster Einheit bereitet die Daten innerhalb der Automatisierungsplattform<br />

so auf, dass die Ver-<br />

ANZEIGE<br />

zögerungen der Cloud vermieden und die<br />

Echtzeit-Anforderungen der Produktion<br />

erfüllt werden. Die C-Controller-Lösung<br />

gibt die Daten wahlweise direkt an ERP/<br />

MES-Systeme, Cloud-Lösungen oder auch<br />

an eigene Applikationen weiter. Hierfür steht<br />

ein Software Development Kit (SDK) zur<br />

Verfügung.<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand D40<br />

de3a.mitsubishielectric.com/fa<br />

Neue RFID-Antenne und -Transponder halten<br />

härtesten Industriebedingungen stand<br />

gbo-datacomp.indd 1 15.03.<strong>2018</strong> 08:34:10<br />

LIVE@<br />

Siemens erweitert sein RFID-System Simatic RF600 um zwei neue Geräte:<br />

zum einen um die besonders kompakte Antenne RF615A mit linearer<br />

Antennenpolarisation und zum anderen um den robusten sowie passiven<br />

und wartungsfreien Transponder RF645T auf Basis der UHF Class 1 Gen<br />

2-Technologie nach der Norm ISO 18000-63. Sowohl Antenne als auch<br />

Transponder verfügen über eine besonders hohe Schutzart und sind so für den<br />

Einsatz auch unter härtesten Industriebedingungen geeignet.<br />

Die Antenne Simatic RF615A für das Siemens UHF(Ultra Hochfrequenz)-System<br />

Simatic RF600 eignet sich für unterschiedliche industrielle Anwendungen in<br />

Produktion und Logistik. Sie lässt sich sowohl auf metallischen als auch nichtmetallischen<br />

Untergründen montieren und verfügt über eine Lesereichweite<br />

von bis zu 1,3 m. <strong>Der</strong> Transponder RF645T verfügt über einen großen 448-bit<br />

EPC (Electronic Product Code)- und 2.048-bit User-Speicher. Die Montage<br />

erfolgt direkt auf jeder Art von metallischen Oberflächen. Die Schreib- und<br />

Lesereichweite beträgt bis zu sechs Meter.<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand D35<br />

www.siemens.de/rfid<br />

Mit MES in Richtung Industrie 4.0<br />

Hannover Messe: Halle 7, Stand A09<br />

Auch in diesem Jahr wird GFOS auf der Hannover<br />

Messe präsent sein und dort das Manufacturing<br />

Execution System gfos.MES vorstellen und zeigen,<br />

wie MES auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0<br />

unter-stützen kann. MES-Systeme werden im<br />

Zeitalter von Industrie 4.0 zunehmend unverzichtbar<br />

für Produktionsunternehmen, denn durch sie sind<br />

intelligente Fabriken erst möglich.<br />

www.gfos.com


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 5/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 08. 05. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 04. <strong>2018</strong><br />

03<br />

01 02<br />

04<br />

01 Die sieben größten Hebel zur Produktionsoptimierung<br />

mit Lean und Industrie 4.0<br />

(Bild: Pull Beratung/iStockphoto)<br />

02 Effektive Druckluftversorgung für eine<br />

Mineralwasserproduktion (Bild: CompAir)<br />

03 ESD-konform und ergonomisch:<br />

Drehstuhlserie für komfortables Arbeiten in<br />

der Schutzzone (Bild: Werksitz)<br />

04 Kühlschmierstoff-Feinstfiltration<br />

unterstützt hochpräzise Fertigung<br />

(Bild: Lehmann-UMT)<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass<br />

vorbehalten)<br />

<strong>Der</strong> direkte Weg<br />

im Internet: www.<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong>.de<br />

als E-Paper: www.engineering-news.net<br />

Redaktion: m.laun@vfmz.de<br />

Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />

in sozialen Netzwerken:<br />

www.Facebook.com/<strong>Der</strong><strong>Betriebsleiter</strong><br />

www.twitter.com/<strong>Der</strong>_Betriebslei<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 59. Jahrgang, ISSN 0344-5941<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />

Tel.: 06131/992-238, E-Mail: m.doeppert@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Heimerl (mh),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.heimerl@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau,<br />

Tel.: 06131/992-329, E-Mail: d.buchenau@vfmz.de,<br />

Angelina Haas, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Anette Fröder, Sonja Schirmer, Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 56: gültig ab 1. Oktober 2017<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 11,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 86,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 102,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

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www.engineering-news.net<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteur-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

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Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />

etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />

den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />

Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht<br />

zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das<br />

Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht<br />

zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

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42 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 4/<strong>2018</strong>


präsentiert Ihre<br />

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