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Erfahrungsbericht von der 81-jährigen Frau Z.<br />

Das Loslassen<br />

Den letzten Lebensabschnitt ohne Selbstkontrolle führen zu müssen, ist schwer zu<br />

akzeptieren. Frau Z. erzählt, wie sie ihn erlebt und was sie bewegt.<br />

Frau Z. wurde in den 1930er Jahren geboren, eine<br />

angeborene Deformation der Wirbelsäule plagt<br />

sie seit ihrer frühen Jugend. Vorzwölf Jahren ist<br />

sie eine grosse Treppe hinuntergestürzt, anschliessend<br />

musste sie operiert werden. Ihre untersten<br />

Rückenwirbel wurden versteift, wodurch<br />

dem Rücken mehr Halt gegeben wurde. Trotz<br />

Schmerztherapie besserten sich ihre Schmerzen<br />

nur wenig. Um den Rücken zu entlasten, halfen<br />

beimGehenGehstock und später Rollatoren. «Ich<br />

bin unheimlich dankbar,dass es Hilfsmittel gibt.<br />

Dennochhatte und habe ichMühe, mich damitin<br />

der Öffentlichkeit zu zeigen», erzählt Frau Z.. Es<br />

war unheimlich frustrierend, Spaziergänge nicht<br />

mehr ohne Hilfe meistern zu können. Und doch<br />

musste sie lernen, mit dieser Situation umzugehen.<br />

«Ich stehe immer noch am Anfang, wenn<br />

es darum geht, die Situation zu akzeptieren»,<br />

erzählt sie.<br />

Lösungen finden<br />

Sie liess sich einen Lift imTreppenhaus installieren,<br />

automatisierte die Rollläden, kaufte sich<br />

einen Duschstuhl, einen Rollstuhl, machte Spaziergänge<br />

mit Freunden und Familie und tat alles,<br />

um möglichst mobil bleiben zu können. «Mit der<br />

Zeit verlor ich an Kraft und hatte Mühe mit dem<br />

Gleichgewicht. Daher konnte ich nicht mehr<br />

alleine gehen oder aufstehen», so Frau Z.. Seit<br />

einem schweren Sturz im vergangenen Oktober<br />

wollte sie dann nicht mehralleine sein, dieAngst,<br />

erneut zustürzen, wurde täglich grösser. Eine<br />

Person für Tagund Nacht reicht jetzt nicht mehr.<br />

Nach der Grippen Impfung begleitete sie tageund<br />

nächtelanges Schwitzen, Fieber hatte sie<br />

keines. Seither hat sie Mühe mit der Feinmotorik.<br />

Kein Aufgeben in Sicht<br />

«Ich bin dankbar,dass ich zu Hause bleiben kann<br />

und dass es mein Gehirn intakt geblieben ist»,<br />

erzählt Frau Z., die am liebsten bei ihrer Familie<br />

ist und sehr gerne Besuch erhält. Es fällt ihr<br />

besonders schwer,die kleinen Verrichtungen des<br />

Alltags abgeben zu müssen und zu akzeptieren.<br />

WasinZukunft kommt, weiss sie nicht, sie lässt<br />

sich überraschen und nimmt das Ganze so, wie<br />

es kommt. «Ich werde täglich motiviert, nicht<br />

aufzugeben», so Frau Z. und fügt abschliessend<br />

hinzu, dass es ihr unheimlich schwer fällt, nicht<br />

mehr für andere dasein zu können.<br />

GESUNDHEITSMAGAZIN 29

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