11.04.2018 Aufrufe

Gazette Zehlendorf April 2016

Gazette für Zehlendorf, Nikolassee, Schlachtensee, Dahlem und Wannsee

Gazette für Zehlendorf, Nikolassee, Schlachtensee, Dahlem und Wannsee

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Gazette</strong> <strong>Zehlendorf</strong> | <strong>April</strong> <strong>2016</strong> | 11<br />

Budapester Str. 22<br />

10787 Berlin<br />

Tempelhofer Damm 177<br />

12099 Berlin<br />

Martin-Luther Str. 97<br />

10825 Berlin<br />

Kurfürstendamm 74a<br />

10709 Berlin<br />

In den 60er-Jahren: Helga und „ihre“ Kinder aus dem Kindergarten.<br />

BVG und Presse mobilisierte und<br />

so durchsetzte, dass rechtzeitig<br />

zur ungemütlichen Jahreszeit der<br />

Unterstand installiert war.<br />

Und wenn sie heute am Wartehäuschen<br />

wegen des Wetters<br />

griesgrämige Gesichter sieht, sagt<br />

sie nur lachend: „Ein Glück, dass<br />

der liebe Gott euch nicht ernst<br />

nimmt“, und schon erhellen sich<br />

die Gesichter.<br />

Helga ist es auch, die alljährlich<br />

am Martinstag zu Zephir´s Laternenumzug<br />

die Kinder zusammenruft,<br />

die organisiert und vorbereitet<br />

(„Ich liebe Kinder!“). Im<br />

letzten Jahr konnte sie rund 300<br />

Teilnehmer aktivieren, die lauthals<br />

„Laterne, Laterne“ singend,<br />

von alten Musikinstrumenten<br />

begleitet durch den Kiez zogen,<br />

bevor sie an der Feuerschale auf<br />

den Sportplatz in <strong>Zehlendorf</strong> Süd<br />

dann bis in den späten Abend<br />

heiser, aber zufrieden beisammen<br />

sitzen konnten. Die Freude,<br />

die sie damit gleichermaßen den<br />

kleinen Leuten gemacht hat wie<br />

den betagten, die vom Rollstuhl<br />

aus auf der Rasenfläche des Theodor-Wenzel-Wohnanlage<br />

dem<br />

Spektakel folgen konnten, lässt<br />

sich kaum beschreiben.<br />

Wenn es im Kiez mal etwas lauter<br />

wird, ist sie es auch, die mit<br />

den Beteiligten „von Mensch zu<br />

Mensch“ redet, und die es meist<br />

schafft, sie zur Einsicht zu bringen.<br />

„Ich gehe einfach mit offenen<br />

Augen und Ohren durch die Gegend“,<br />

verrät Helga, wenn man sie<br />

nach ihrem Erfolgsrezept fragt,<br />

Missstände zu erkennen und geschickt<br />

anzupacken.<br />

Dabei hilft ihr die über Jahre gewachsene<br />

Beziehung zum Kiez, in<br />

dem sie nun bereits seit 50 Jahren<br />

lebt, und in dem sie „gleich<br />

um die Ecke“ im Kindergarten<br />

am Breitensteinweg gearbeitet<br />

hat. Sie sah „ihre“ Kinder, für deren<br />

Wohl sie sich einsetzte, ab<br />

dem Krippenalter heranwachsen,<br />

und sie sah deren Eltern alt<br />

werden. Noch heute besucht sie<br />

den Kindergarten und die jungen<br />

Kollegen von Zeit zu Zeit: „Aber<br />

nur im Vorderbereich. In den<br />

Kinderbereich nach hinten gehe<br />

ich nicht, weil ich mich sonst nur<br />

einmische. Und das wäre nicht<br />

gut“, bekennt die pensionierte<br />

Kindergärtnerin mit selbstkritischem<br />

Augenzwinkern.<br />

Wanderjahre<br />

Warum sie immer so fröhlich und<br />

optimistisch ist? „Weil es ganz<br />

und gar nicht selbstverständlich<br />

ist, dass ich bis jetzt ein so langes<br />

zufriedenes Leben führen konnte.“<br />

Das verdanke sie zu einem<br />

Großteil ihrem Bruder Burkhard,<br />

betont sie und erzählt:<br />

2 1/2 Jahre ist die kleine Helga<br />

alt, als ihre Mutter mit ihr, der<br />

Schwester und dem vierjährigen<br />

Bruder 1945 aus Kolberg flüchten<br />

muss. Der Vater ist in französischer<br />

Kriegsgefangenschaft.<br />

Monate lang ist die kleine Familie<br />

unterwegs, bis sie bei den Großeltern<br />

in Torgelow in Vorpommern<br />

eintrifft. Der Bruder zieht die<br />

ganze weite Strecke die kleine<br />

Schwester im Bollerwagen hinter<br />

sich her.<br />

Helga dazu: „Meine Mutter trug<br />

unser letztes Hab und Gut, mich<br />

konnte sie nicht auch noch tragen.<br />

Hätte ich laufen müssen,<br />

wäre ich heute wohl kaum noch<br />

am Leben“, ist sie sich sicher.<br />

Grausame Bilder von der Flucht<br />

hat sie noch manchmal vor Augen.<br />

Obwohl sie damals so klein<br />

war, sind die haften geblieben.<br />

Seit 1996 für Sie vor Ort!<br />

www.ulis-musikschule.de<br />

... denn Musikunterricht soll Spaß machen<br />

Leihinstrumente, kostenlose Probestunde<br />

Wir unterrichten alle Instrumente<br />

ulis musikschule Machnower Straße 12 · Nähe S-Bhf · Tel.: 815 88 02<br />

Unsere<br />

Musikschulband<br />

„Spumante-Music“<br />

bei der „Arbeit“<br />

Fachbetrieb für Garten-,<br />

Landschaftsbau & Baumpflege<br />

▪ Gartenpflege<br />

▪ Baumfällungen<br />

▪ Entästungs- und<br />

Totholzschnitt<br />

▪ Unfall- und Sturmschädenbeseitigung<br />

F.MEISEL<br />

Teltower Straße 34 · 14513 Teltow-Ruhlsdorf<br />

Tel./Fax 03328-30 96 07 und 0172-3 11 00 10 · E-Mail: jofrasi1@t-online.de<br />

Veckenstedt GmbH Gärtnereibetriebe<br />

Eine neue Form der Trauerkultur!<br />

Memoriam-Garten in der<br />

Onkel-Tom-Straße<br />

• gartenähnliche Atmosphäre<br />

• Urnen- und Sargbeisetzung<br />

• 20 Jahre garantierte Grabbetreuung<br />

• Festpreise inkl. Grabmal<br />

Friedhofsgärtnerei Veckenstedt · Onkel-Tom-Str. 29 · 14169 Berlin<br />

www.gaertnerei-veckenstedt.de · ☎ 030 / 801 84 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!