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GSa142_Mai 2018_Einzelseiten

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aktuell … aus den Landesgruppen<br />

Hamburg<br />

Vorsitzender: Stefan Kauder, Rautenbergstraße. 7, 20099 Hamburg<br />

stefan.kauder@gsvhh.de, www.gsvhh.de<br />

Ist die schlechtere Bezahlung<br />

von Grundschullehrkräften<br />

noch hinnehmbar?<br />

Im Rahmen der Reform der<br />

Lehrerbildung in Hamburg<br />

ist die Einführung eines<br />

gesonderten Grundschullehramtes<br />

vorgesehen. Die<br />

Stellungnahme und eine<br />

Presseerklärung unserer<br />

Landesgruppe zu dieser<br />

Thematik sind auf der Homepage<br />

unter www. gsvhh.de<br />

nachzulesen.<br />

Mit großer Sorge sehen wir,<br />

dass trotz Vereinheitlichung<br />

der Anforderungen der Lehrerausbildung<br />

und Prüfung<br />

der verschiedenen Lehrämter<br />

weiterhin eine unterschiedliche<br />

Eingruppierung in der<br />

Besoldung erhalten bleiben<br />

soll. Die Einführung des<br />

Grundschullehramts ohne<br />

die Umstellung der Besoldung<br />

auf A13 könnte dafür<br />

sorgen, dass Studium und<br />

Beruf so wenig attraktiv sind,<br />

dass der hohe Bedarf an gut<br />

qualifizierten Grundschullehrkräften<br />

in Zukunft nicht<br />

zu decken sein wird. Es ist<br />

eine eindeutige Abwertung<br />

des Lehramtes an Grundschulen,<br />

wenn es in Zukunft<br />

das einzige Lehramt mit einer<br />

A 12 Eingangsbesoldung ist.<br />

Dies ist nicht hinnehmbar.<br />

Auch die GEW Hamburg<br />

setzt sich intensiv mit dieser<br />

Ungerechtigkeit auseinander<br />

und gab ein Rechtsgutachten<br />

in Auftrag, das im Februar<br />

vorgestellt wurde. Prof. Dr.<br />

jur. Ralf Brinktrine von der<br />

Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg setzte sich<br />

auseinander mit der Frage<br />

der rechtlichen Zulässigkeit<br />

der unterschiedlichen Eingruppierung<br />

verschiedener<br />

Gruppen beamteter Lehrerinnen<br />

und Lehrer. Dabei<br />

nahm er das Laufbahn- und<br />

Besoldungsrecht der Länder<br />

Bremen und Hamburg aus<br />

verfassungs- und beamtenrechtlicher<br />

Perspektive in<br />

den Fokus. Er kam zu dem<br />

Ergebnis, dass »die unterschiedliche<br />

Einstufung<br />

von Lehrkräften an Grundschulen<br />

und Lehrkräften<br />

in der Sekundarstufe I im<br />

Eingangsamt A 12 einerseits<br />

und Lehrkräften an Gymnasien<br />

im Eingangsamt A 13<br />

andererseits (…) wegen der<br />

auch in Hamburg feststellbaren<br />

Vereinheitlichung der<br />

Lehrerausbildung nicht mehr<br />

überzeugend sachlich zu<br />

rechtfertigen« sei. Die GEW<br />

zieht aus dem Gutachten den<br />

Schluss, dass die schlechtere<br />

Bezahlung der Grund- und<br />

Mittelstufenlehrkräfte in<br />

Hamburg nicht mit dem<br />

Grundgesetz vereinbar ist<br />

und plant die Vorbereitung<br />

von Klagen.<br />

Für die Landesgruppe:<br />

Marion Lindner<br />

Niedersachsen<br />

Kontakt: www.gsv-nds.de<br />

Änderung des Niedersächsischen<br />

Schulgesetzes<br />

Am Donnerstag, dem<br />

8. März, fand im niedersächsischen<br />

Kultusausschuss<br />

eine Anhörung zur geplanten<br />

Änderung des Niedersächsischen<br />

Schulgesetzes<br />

statt. Inhaltlich standen die<br />

Themen Inklusion im Bereich<br />

der Sekundarstufe, die vorschulische<br />

Sprachförderung<br />

sowie ein flexiblerer Einschulungstermin<br />

im Fokus.<br />

Auch der Grundschulverband<br />

hatte Gelegenheit, sowohl<br />

schriftlich als auch vor Ort<br />

Stellung zu nehmen. Unsere<br />

schriftliche Stellungnahme<br />

kann nach Fertigstellung auf<br />

der neuen Homepage der<br />

Landesgruppe eingesehen<br />

werden.<br />

Wesentliche Änderungen,<br />

die mittlerweile auch<br />

im Landtag beschlossen<br />

wurden, sind folgende:<br />

●●<br />

Auf Antrag des Schulträgers<br />

kann die Landesschulbehörde<br />

eine Fortführung<br />

der Förderschule Lernen<br />

im Bereich der Sekundarstufe<br />

genehmigen. Auch<br />

können auf Antrag des<br />

Schulträgers Förderklassen<br />

an den allgemeinbildenden<br />

Schulen im Sekundarbereich<br />

eingerichtet werden. Zusammen<br />

mit dem Antrag ist<br />

ein Konzept einzureichen, in<br />

dem beschrieben wird, wie in<br />

der Zukunft die inklusive Beschulung<br />

umgesetzt werden<br />

soll. Eine Fortführung der<br />

Schulen und Förderklassen<br />

mit dem Förderschwerpunkt<br />

Lernen gilt längstens bis<br />

zum Schuljahr 2027/2028.<br />

Dieses Gesetzesvorhaben<br />

hat die Landesgruppe<br />

Niedersachsen des Grundschulverbandes<br />

sowohl in<br />

der schriftlichen als auch<br />

mündlichen Stellungnahme<br />

vehement abgelehnt.<br />

●●<br />

Die vorschulische Sprachförderung<br />

soll ab dem<br />

nächsten Schuljahr von den<br />

Erzieherinnen und Erziehern<br />

in den Kindertagesstätten<br />

durchgeführt werden.<br />

Grundsätzlich halten wir<br />

dieses Vorhaben für sinnvoll.<br />

In der Anhörung wurde<br />

jedoch deutlich gemacht,<br />

dass bei dieser Maßnahme<br />

dringend die ausreichende<br />

Qualifikation der Erzieherinnen<br />

und Erzieher durch eine<br />

hochwertige Ausbildung<br />

und Fortbildungen sichergestellt<br />

werden muss. Ebenso<br />

benötigen die Erzieherinnen<br />

und Erzieher Sprachbildungszentren,<br />

die ihnen beratend<br />

zur Seite stehen.<br />

Bei Kindern, die zwischen<br />

dem 01.07. und dem 30.09.<br />

ihr sechstes Lebensjahr<br />

vollenden, können deren<br />

Eltern bei der zuständigen<br />

Schule bis zum 01.05. einen<br />

form losen Antrag auf Rückstellung<br />

stellen. Auch diesen<br />

Antrag begrüßen wir; die<br />

Frist für den Rückstellungsantrag<br />

sollte jedoch früher<br />

enden.<br />

Der gesamte Gesetzentwurf<br />

kann eingesehen werden<br />

unter www. landtagniedersachsen.de/<br />

ps/tools/download.<br />

php?file=/ltnds/live/cms/<br />

dms/psfile/docfile/36/<br />

TA_18_055a950b96b3ab1.<br />

pdf&name=TA-18-05.pdf&-<br />

disposition=attachment.<br />

Grundschrift-Fortbildung<br />

Am 13. März führte die Landesgruppe<br />

Niedersachsen<br />

eine Fortbildungsveranstaltung<br />

zum Thema »Grundschrift«<br />

durch. Referent<br />

war Ulrich Hecker, stellv.<br />

Vorsitzender des Grundschulverbandes<br />

und einer der<br />

Initiatoren bei der Entwicklung<br />

der Grundschrift. Vor ca.<br />

20 interessierten Lehrkräften<br />

begründete Herr Hecker<br />

kurzweilig und sehr kompetent<br />

den Einsatz der Grundschrift<br />

im Unterricht. In einem<br />

engen Zusammenspiel aus<br />

historischen Rückblenden,<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und praktischen<br />

Erfahrungen konnten die<br />

Teilnehmer ihre Kenntnisse<br />

festigen, weitere Informationen<br />

gewinnen und insbesondere<br />

viele Argumente für den<br />

Einsatz der Grundschrift im<br />

Rahmen von Diskussionen<br />

in Fachkonferenzen, mit<br />

44 GS aktuell 142 • <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>

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