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GSa142_Mai 2018_Einzelseiten

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aktuell … aus den Landesgruppen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Kontakt: info@grundschulverband.rlp.de<br />

2. Fachgespräch der<br />

Verbände zur IQB-Studie<br />

Am 19. Februar trafen sich<br />

die Verbände im Bildungsministerium<br />

unter Leitung<br />

von Frau Ministerin Hubig zu<br />

einem 2. Fachgespräch. Im<br />

Laufe der Diskussion wurde<br />

von allen Verbänden deutlich<br />

gemacht, dass nur eine<br />

Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

langfristig<br />

zu besseren Ergebnissen in<br />

Studien führen kann. Grundschulen<br />

stehen enorm unter<br />

Druck und die Ressourcenausstattung<br />

wird vor allem<br />

Schulen in einem sozialen<br />

Brennpunkt nicht gerecht.<br />

So werden Schulen mit<br />

einem hohen Anteil an<br />

Kindern mit Migrationshintergrund<br />

in der Zuweisung<br />

von Lehrerstunden genauso<br />

behandelt wie Schulen, die<br />

keine Kinder mit Migrationshintergrund<br />

haben und<br />

vielleicht sogar nur 12 oder<br />

13 Kinder in einer Klassenstufe<br />

unterrichten.<br />

Die Landesgruppe schätzt<br />

es außerordentlich, dass das<br />

Bildungsministerium weiter<br />

im Dialog mit den Verbänden<br />

bleibt und dazu Arbeitsgruppen<br />

zu verschiedenen<br />

Schwerpunktthemen bildet,<br />

die sich aus dem 1. Fachgespräch<br />

und der Rückmeldung<br />

der an der IQB-Studie<br />

beteiligten Schulen ergeben.<br />

Zu welchen Ergebnissen<br />

die Gruppen kommen, darf<br />

man gespannt erwarten.<br />

Die Landesgruppe entsendet<br />

je einen Vertreter bzw. eine<br />

Vertreterin in die Arbeitsgruppe<br />

»schulische Übergänge«<br />

und »Lehrerbildung«.<br />

Austausch zwischen<br />

Landesgruppe und GEW<br />

Beim Treffen der Vorsitzenden<br />

der Landesgruppe<br />

des Grundschulverbandes<br />

Rheinland-Pfalz, Heike<br />

Neugebauer, mit den beiden<br />

Vertreterinnen der Fachgruppe<br />

Grundschule der GEW<br />

Links: Martina Krieger (GEW), Mitte: Carmen Zurheide (GEW),<br />

rechts: Heike Neugebauer (GSV)<br />

Rheinland-Pfalz, Carmen<br />

Zurheide und Martina<br />

Krieger, am 21. Februar<br />

wurde eine große Übereinstimmung<br />

beider<br />

Seiten festgestellt. Inhalt<br />

des Gesprächs, das äußerst<br />

konstruktiv verlief, war der<br />

fachliche Austausch über die<br />

IQB-Studie.<br />

Einigkeit herrschte darüber,<br />

keine voreiligen Schlüsse<br />

aus den Ergebnissen zu<br />

ziehen. Kinder brauchen<br />

Zeit zum Lernen und vor<br />

allem zum Vertiefen von<br />

Unterrichtsinhalten. Ganztagsschule<br />

für alle Kinder<br />

oder eine Stundenerhöhung<br />

in Deutsch und Mathematik<br />

wären mögliche Lösungen,<br />

um mit genügend Zeit die<br />

Kompetenzen der Kinder<br />

weiter zu entwickeln. Als ein<br />

wesentlicher Punkt wurde<br />

im Gespräch herausgearbeitet,<br />

dass die Nebenfächer<br />

wie Kunst, Sport und Musik<br />

nicht vernachlässigt werden<br />

dürfen. Auch Unterrichtsgänge<br />

an außerschulische<br />

Lernorte oder die Teilnahme<br />

an Projekten wie z. B. der<br />

Ernährungsführerschein,<br />

der Medienkompass oder<br />

auch Zeit zum sozialen<br />

Lernen sind für die Lernentwicklung<br />

von Kindern<br />

unbedingt nötig.<br />

Die Teilnehmerinnen<br />

waren sich einig, dass ein<br />

besseres Abschneiden in<br />

einer nächsten Studie nicht<br />

ohne zusätzliche finanzielle<br />

Mittel und Ressourcenbereitstellung<br />

möglich sein wird.<br />

Die Grundschule als »echte<br />

Gesamtschule« aller Kinder<br />

sieht sich immer mehr unter<br />

Druck. Hier muss unbedingt<br />

Abhilfe vonseiten des Ministeriums<br />

geschaffen werden.<br />

In Deutschland gibt es im<br />

Schulsystem immer noch<br />

eine soziale Benachteiligung<br />

von Kindern. Es kann nicht<br />

sein, dass die Geburt eines<br />

Kindes schon aufgrund<br />

seiner Herkunft zukunftsweisend<br />

für seinen Bildungsabschluss<br />

ist.<br />

Der große Lehrkräftemangel<br />

an Grundschulen macht<br />

sowohl GSV wie auch GEW<br />

Sorgen. Der Einsatz von<br />

Lehrkräften, die nicht für das<br />

Lehramt an Grundschulen<br />

ausgebildet sind oder ohne<br />

Abschluss unterrichten, wird<br />

nicht dazu beitragen, dass<br />

sich Ergebnisse in Studien<br />

verbessern. Hier gilt es,<br />

Initiativen vonseiten des<br />

Ministeriums anzustoßen,<br />

damit junge Menschen den<br />

Beruf des Grundschullehrers/<br />

der Grundschullehrerin<br />

wieder ergreifen. Dazu<br />

gehören auch die Gleichstellung<br />

mit anderen Lehrämtern<br />

und damit eine gerechtere<br />

Besoldung. Die Qualifikationen,<br />

die Lehrkräfte zurzeit<br />

in zusätzlichen Fort- und<br />

Weiterbildungen erwerben<br />

können (z. B. MUKI, WIDIS,<br />

…), gehören in die verpflichtenden<br />

Studieninhalte<br />

ebenso wie eine grundschulspezifische<br />

Ausbildung in den<br />

Kernfächern Deutsch und<br />

Mathematik. Daraus ergibt<br />

sich die Forderung nach einer<br />

Erhöhung der Studiendauer<br />

von bisher acht auf zehn<br />

Semester. Damit wäre dann<br />

auch die geringere Besoldung<br />

hinfällig. Die beiden<br />

Delegationen waren sich zum<br />

Abschluss einig, dass sie die<br />

Zusammenarbeit und den<br />

fachlichen Austausch weiterführen<br />

wollen.<br />

Sitzung des Vorstandes<br />

am 2. März <strong>2018</strong><br />

In der Vorstandssitzung<br />

berichten die beiden Vorsitzenden<br />

Nina Lossau und<br />

Heike Neugebauer von<br />

den geplanten Einzelmaßnahmen,<br />

die gestaffelt<br />

umgesetzt werden sollen:<br />

»Lesen macht stark«, »Mathe<br />

macht stark«, Aufgabenpool<br />

für Deutsch und Mathematik,<br />

»Ohrenspitzer«, verbindlicher<br />

46 GS aktuell 142 • <strong>Mai</strong> <strong>2018</strong>

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