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<strong>Geld</strong> stinkt nicht. Um mich dessen zu vergewissern,<br />
habe ich gerade nochmal dran<br />
gerochen. Es riecht eigentlich nach …<br />
nun ja: Papier (die Scheine zumindest).<br />
<strong>Geld</strong> ist ein Mittel des Austauschs, des<br />
Handelns. Die Benutzung des <strong>Geld</strong>es gehört zu unserer<br />
Kreatürlichkeit. Wir Menschen sollen uns die Erde untertan<br />
machen, indem wir Kultur erschaffen. Die Wirtschaft<br />
ist Teil der Kultur und Bindeglied zwischen Kulturen.<br />
Das <strong>Geld</strong> gehört zur Wirtschaft, die Wirtschaft<br />
zur Kultur und die Kultur ist Teil der Schöpfung. Somit<br />
ist <strong>Geld</strong> erstmal gut, aber wie alles Gute, kann es auch<br />
missbraucht werden. Die Bibel ist demnach nicht per<br />
se gegen <strong>Geld</strong>, sie warnt jedoch vor dessen Missbrauch:<br />
Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die<br />
Motten und der Rost sie fressen, und wo die Diebe nachgraben<br />
und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel,<br />
wo weder die Motten noch der Rost sie fressen, und wo die<br />
Diebe nicht nachgraben und stehlen. Denn wo dein Schatz<br />
ist, da wird auch dein Herz sein (Matthäus 6, 19-21).<br />
Niemand kann zwei<br />
Herren dienen; denn entweder<br />
wird er den einen<br />
hassen und den andern lieben,<br />
oder er wird dem einen<br />
anhangen und den andern<br />
verachten. Ihr könnt<br />
nicht Gott dienen und dem<br />
Mammon (Matthäus 6,<br />
24).<br />
Es geht um die Ausrichtung.<br />
Es geht um unser<br />
Vertrauen. Es geht um<br />
Gott.<br />
Wir sollen auf den Himmel schauen – und nicht auf<br />
die Welt (Kolosser 3,1-2).<br />
Wir sollen auf Gott vertrauen – und nicht auf das<br />
<strong>Geld</strong>. Es geht um Gott. Immer!<br />
Paul Washer sagte einmal: „Ich bin kein Verteidiger<br />
der Reichen und ich bin kein Verteidiger der Armen.“<br />
Es gibt Reiche, die den Mammon anbeten und es gibt<br />
Arme, die den Mammon anbeten, gerade weil sie so wenig<br />
von ihm haben und ihn doch so sehr begehren. Ich<br />
denke, die Mammon-Verherrlichung kommt in zwei<br />
Formen: Gier und Geiz.<br />
Denn die <strong>Geld</strong>gier ist eine Wurzel aller Übel; etliche,<br />
die sich ihr hingaben, sind vom Glauben abgeirrt und haben<br />
sich selbst viel Schmerzen verursacht (1. <strong>Timotheus</strong><br />
6, 10).<br />
Wer gierig ist, will immer mehr haben (besonders<br />
mehr als die anderen). Aus dem obigen Vers lernen<br />
wir, dass man sich mit <strong>Geld</strong>gier selber viele Schmerzen<br />
zufügen kann. Zum Beispiel: Jemand ist so fixiert auf<br />
das Anhäufen von <strong>Geld</strong>, dass er darüber seine Familie<br />
sträflich vernachlässigt. Am Ende seines Lebens steht er<br />
womöglich mit einem Batzen <strong>Geld</strong> – und nur mit einem<br />
Batzen <strong>Geld</strong> da:<br />
Er könnte nämlich total vereinsamt sein.<br />
<strong>Geld</strong> ist gut, Glaube<br />
ist besser. Gnade und<br />
Gehorsam sind auch<br />
besser. Besinne dich auf<br />
die Ewigkeit im Himmel.<br />
Wer geizig ist, will nichts abgeben, weil er sich selbst<br />
lieber hat als seine Nächsten. Dabei heißt es doch: Wer<br />
gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich<br />
vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit<br />
er dem Dürftigen etwas zu geben habe (Epheser 4,28).<br />
Womit wir schon bei einem positiven biblischen<br />
Prinzip für den Umgang mit <strong>Geld</strong> wären: Der Großzügigkeit.<br />
Von dem, was man hat, soll man etwas abgeben. Für<br />
das Reich Gottes und für Bedürftige.<br />
Wenn du Schüler oder Student bist, denkst du vielleicht:<br />
„Oh, ich bin ein armer Student und werde mit<br />
dem Spenden anfangen, wenn ich mein tolles Akademikergehalt<br />
bekomme. Das bringt sowieso viel mehr.“ Das<br />
ist aber meist ein Trugschluss! Wenn du jetzt prozentual<br />
wenig gibst, wirst du später prozentual kaum mehr geben.<br />
Kultiviere jetzt die Gabe des Spendens; unabhängig<br />
davon, wie viel <strong>Geld</strong> du gerade hast. Nimm dir ein Beispiel<br />
an der alten Dame:<br />
Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und<br />
schaute zu, wie das Volk<br />
<strong>Geld</strong> in den Gotteskasten<br />
legte. Und viele Reiche legten<br />
viel ein. Und es kam<br />
eine arme Witwe, die legte<br />
zwei Scherflein ein, das ist<br />
ein Heller. Und er rief seine<br />
Jünger zu sich und sprach<br />
zu ihnen: Wahrlich, ich<br />
sage euch, diese arme Witwe<br />
hat mehr in den Gotteskasten<br />
gelegt als alle, die<br />
eingelegt haben. Denn alle<br />
haben von ihrem Überfluss<br />
eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte,<br />
ihren ganzen Lebensunterhalt eingelegt (Markus 12, 41<br />
– 44).<br />
<strong>Geld</strong> ist gut, Glaube ist besser. Gnade und Gehorsam<br />
sind auch besser. Besinne dich auf die Ewigkeit im<br />
Himmel. Kind Gottes, dein Glaube ist kostbarer als<br />
Gold. Glaubst du das? Wenn du dich jemals zwischen<br />
<strong>Geld</strong> und Glaube entscheiden musst – nimm den Glauben.<br />
Wenn du das <strong>Geld</strong> und den Glauben haben kannst<br />
(ohne dabei die Gebote Gottes zu kompromittieren),<br />
nimm beides. Der Glaube ist jedoch immer kostbarer<br />
als <strong>Geld</strong>.<br />
Lars Reeh (*1986) ist derzeit Lehrer im Vorbereitungsdienst. Er<br />
ist außerdem regelmäßiger Blogger auf josiablog.de und Teil<br />
des Josia-Netzwerks.<br />
© Illustration: Ian Dale / iandale.net<br />
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