Wie Gott unser <strong>Geld</strong> beeinflusst Text von Jonathan Parnell Die Liebe zum <strong>Geld</strong> ist mehr als gefährlich – sie ist geistlicher Selbstmord. Das Wort Gottes warnt uns beständig, dass Kinder Gottes richtig aufpassen sollten, wenn es um den verlockenden Reiz von finanziellem Gewinn geht (Matthäus 6,24; 1. <strong>Timotheus</strong> 6,10). Ein dickes Gehalt zu verdienen mag eine gute Sache sein, doch was wir mit dem Verdienten machen, ist überaus wichtig – der Schreiber des Hebräerbriefes kann uns hier weiterhelfen.
In einer Liste von praktischen Ermahnungen schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes: „Euer Lebenswandel sei frei von <strong>Geld</strong>liebe. Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist; denn er selbst hat gesagt: Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen“ (Hebräer 13,5). Das ist ein einfacher Vers, doch die Argumentationskette ist verblüffend. Beachte die ersten beiden Punkte. Die Anweisungen stehen parallel zueinander. Also ja, <strong>Geld</strong> ist bloß <strong>Geld</strong>, und was wir jetzt schon haben, ist mehr als genug. Euer Lebenswandel sei frei von <strong>Geld</strong>liebe und begnügt euch mit dem, was vorhanden ist Genügsamkeit und Freiheit Die Anweisungen sehen wie verschiedene Betrachtungswinkel der gleichen Haltung aus. Zunächst werden wir ermahnt, uns von der <strong>Geld</strong>liebe zu befreien (und ihrem Lockruf, mehr anzuhäufen), und dann, im gleichen Sinne, werden wir ermahnt, uns mit dem zu begnügen, was wir momentan haben. Die letztere Anweisung („Begnügt euch“) ist dabei eine Art Entfaltung der ersteren. Um wirklich von der <strong>Geld</strong>liebe frei zu bleiben, müssen wir aufrichtig glauben, dass das, was wir haben, genug ist. Es gibt Nahrung auf dem Tisch und Kleidung zum Anziehen. Uns wird es gut gehen (1. <strong>Timotheus</strong> 6,8). Wenn es uns an Genügsamkeit mangelt – wenn wir immerzu daran denken, was wir als nächstes haben wollen –, dann wird unsere <strong>Geld</strong>orientierung vom bloßen Zahlungsmittel hin zur <strong>Geld</strong>verehrung schleichen. <strong>Geld</strong> wird unsere Eintrittskarte für mehr. Es wird unser Zugang zu jenem, von dem wir denken, dass es uns fehlt, d. h. es wird unser Halt. Und immer wenn wir eine Sache mit erlöserähnlichen Attributen verbinden – ganz gleich wie unterschwellig – wird unsere Zuneigung ihr folgen. Wenn wir beständig davon träumen, was wir nicht haben, werden wir bald ein ehebrecherisches Verhältnis zu unserem Einkommen eingehen. Die stärkste Triebkraft gegen diesen glitschigen Abhang ist, einfach zufrieden zu sein mit dem, was man hat. Der Schreiber an die Hebräer fordert auf, genügsam zu sein. Es geht uns gut. Es wird uns auch weiterhin gut gehen. Wir können damit aufhören, nach noch mehr zu ringen. Und dann sagt er uns auch warum. Er ist da Halte dein Leben fern von der <strong>Geld</strong>liebe und sei genügsam mit dem, was du hast, denn Gott hat gesagt: „Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlassen!“ Die Anweisung an uns, frei und genügsam zu sein, ist gegründet in Gottes Verheißung, immer bei uns zu bleiben. Das Zitat ist aus Josua 1,5 entnommen, trägt aber nach der Himmelfahrt Jesu eine verstärkte Bedeutung. Bei der Aussendung seiner Jünger sagte Jesus deutlich: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit“ (Matthäus 28,20). Ebenso als er uns von dem Heiligen Geist erzählte: „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit“ (Johannes 14,16). Wir haben eine dreifache Gewissheit, wo auch immer wir sind, ist auch Gott da. Unabhängig unserer Situation, ob wir Fülle haben oder Mangel (Philipper 4,11-12), Gott ist da und er verlässt uns nicht. Dieser Umstand mag bezüglich unserer finanziellen Situation zunächst seltsam erscheinen, aber er ist es nicht. Dass wir Gott haben und alles, was er uns gegeben hat, verändert unsere Perspektive auf <strong>Geld</strong> und Besitz drastisch. Wir lieben <strong>Geld</strong> nicht und wir sind genügsam mit dem, was wir haben, weil wir Ihn haben. Unabhängig von unserem irdischen Kapital können wir immer sagen, dass „wir ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzen“ (Hebräer 10,34). Gott ist unser Kapital (Psalm 73,26). Sich an ihm zu sättigen, ist wie ein Festmahl für unsere Seele (Psalm 63,6). „Ich will dich nicht aufgeben und dich niemals verlaßen“, spricht er. Unser Schatz – das begehrenswerteste Wesen im Universum – strebt unablässig danach, uns nahe bei sich zu halten. Also ja, <strong>Geld</strong> ist bloß <strong>Geld</strong>, und was wir jetzt schon haben, ist mehr als genug. 1 1 Dieser Artikel ist ursprünglich unter dem Titel „How God Impacts Our Money and Stuff“ am 16. Oktober 2014 auf www. desiringGod.org erschienen. Der Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung des Autors übersetzt (von Andreas Kuhlmann) und abgedruckt. Jonathan Parnell ist Ehemann und Vater von vier Kindern. Er ist Autor und Content Strategist bei Desiring God. Derzeit ist er auch als Gemeindegründer in Minneapolis tätig. Folge Jonathan auf Twitter: @JonathanParnell © Foto: Death to Stock / deathtothestockphoto.com 5