14.12.2012 Aufrufe

D-31224 Peine Telefon (0 51 71) 58 88 84 · Fax (0 51 71)

D-31224 Peine Telefon (0 51 71) 58 88 84 · Fax (0 51 71)

D-31224 Peine Telefon (0 51 71) 58 88 84 · Fax (0 51 71)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16<br />

Expertenrat<br />

Firmenportrait<br />

<strong>Peine</strong>r Wirtschaftsspiegel ;<br />

„Regelmäßige Elektro-Inspektion<br />

im Haus kann Leben retten“<br />

Stefan Drews rät zum regelmäßigen<br />

Elektro-Check.<br />

� Wenn der Föhn erst Funken<br />

sprüht oder die Sicherung<br />

durchknallt, kann es schon zu<br />

spät sein: Schwere Verletzungen<br />

oder gar der Tod sind<br />

nicht selten Folge durch elektrischen<br />

Stromschlag. „Wer<br />

allerdings erst handelt, wenn<br />

tatsächlich etwas passiert ist,<br />

gefährdet nicht nur sein eigenes<br />

Leben, sondern auch das<br />

Wohl anderer“, warnt Stefan<br />

Drews, Obermeister der <strong>Peine</strong>r<br />

Elektro-Innung.<br />

Für sein Auto braucht jeder<br />

Mensch aus Sicherheitsgründen<br />

regelmäßig die TÜV-Plakette<br />

– bei der Elektroinstallation<br />

glauben viele Verbraucher<br />

an die Ewigkeit. Das aber<br />

ist ein gefährlicher Trugschluss,<br />

wie Schadensstatistiken<br />

beweisen: Jahr für Jahr<br />

kommen in Deutschland mehr<br />

als 600 Menschen – davon<br />

200 Kinder – bei rund<br />

200 000 Bränden ums Leben,<br />

die Sachschäden liegen in Milliardenhöhe.<br />

Als Brandursache<br />

Nummer eins gelten defekte<br />

elektrische Anlagen und Gerä-<br />

te sowie allgemeine Stromschäden.<br />

Umso mehr habe die Branche<br />

daher das jüngste Urteil des<br />

Bundesgerichtshofes (BGH) zu<br />

regelmäßigen Generalinspektionen<br />

der Elektroleitungen<br />

und -geräte in Mietwohnungen<br />

irritiert. Darin hatte der<br />

BGH festgestellt: Der Vermieter<br />

ist gesetzlich nicht verpflichtet,<br />

im Rahmen seiner<br />

Verkehrssicherungspflicht die<br />

Elektroinstallation und -geräte<br />

regelmäßig einer Kontrolle zu<br />

unterziehen. Zwar müsse er<br />

das Gebäude in einem sicheren<br />

Zustand erhalten und gefährliche<br />

Defekte beseitigen,<br />

sobald er davon erfahren habe.<br />

Eine regelmäßige Generalinspektion<br />

müsse er aber nicht<br />

vornehmen.<br />

BGH wies Klage zurück<br />

Damit wies das Gericht die<br />

Klage eines Mieters auf rund<br />

2600 Euro Schadenersatz ab.<br />

Dessen Wohnung war durch<br />

einen Brand im Nachbar-Appartement<br />

beschädigt worden.<br />

Auslöser war möglicherweise<br />

ein Kurzschluss in einer defekten<br />

Dunstabzugshaube, für<br />

deren regelmäßige Wartung<br />

aus Sicht des Mieters der Vermieter<br />

verantwortlich sein<br />

sollte. Daher beklagte er eine<br />

„gravierende Verletzung der<br />

Verkehrssicherungspflicht".<br />

Das BGH aber war anderer<br />

Meinung: Ohne konkreten Anlass<br />

oder Hinweise auf Mängel<br />

bestehe keine regelmäßige<br />

Überprüfungspflicht. Ungewöhnliche<br />

oder wiederholte<br />

Störungen könnten zwar im<br />

Einzelfall Anlass sein, eine<br />

umfassende Überprüfung vorzunehmen.<br />

Solche besonderen<br />

Umstände seien bei dem<br />

Wohnungsbrand aber nicht<br />

festgestellt worden.<br />

Gesetzliche Pflicht<br />

Dennoch rät das Elektrohandwerk<br />

Hauseigentümern und<br />

Vermietern, elektrische Leitungen<br />

und Installationen –<br />

insbesondere bei Mieterwechsel<br />

– auch weiterhin gemäß<br />

VDE Bestimmungen<br />

überprüfen und protokollieren<br />

zu lassen. Denn nur diese<br />

Prüfung, kurz E-Check, biete<br />

sowohl Mietern als auch Vermietern<br />

Sicherheit. Außerdem<br />

könne der Immobilienbesitzer<br />

im Schadenfall nachweisen,<br />

dass Wohnung oder<br />

Haus bei der Übergabe in einem<br />

verkehrssicheren Zustand<br />

waren.<br />

Dringend zu beachten sei in<br />

diesem Zusammenhang aber<br />

auch, dass die gesetzliche<br />

Pflicht zur regelmäßigen Generalinspektion<br />

von Anlagen<br />

und Geräten im gewerblichen<br />

Bereich von der BGH-Entscheidung<br />

unberührt bleibe.<br />

Unternehmer (gewerblich und<br />

freiberuflich) müssen zum<br />

Schutz ihrer Arbeitnehmer<br />

auch weiterhin eine Gefährdungsanalyse<br />

der elektrischen<br />

Werkzeuge, Geräte, Maschinen<br />

und Anlagen vornehmen,<br />

Pläne zur Überprüfung erstellen<br />

und entsprechende Inspektionen<br />

durchführen.<br />

„Schließlich kann die Miss–<br />

achtung im Schadenfall richtig<br />

teuer werden“, warnt Drews.<br />

Die Überprüfung elektrischer Leitungen und Installationen bietet sowohl Mietern als auch Vermietern Sicherheit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!