D-31224 Peine Telefon (0 51 71) 58 88 84 · Fax (0 51 71)
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8<br />
Interview Firmenportrait<br />
Erfolgreich trotz Krise:<br />
�<br />
Macht sich angesichts der<br />
derzeitigen Krise auch im hiesigen<br />
Handwerk Untergangsstimmung<br />
breit?<br />
Von einer allgemeinen Krisenstimmung<br />
kann man im <strong>Peine</strong>r<br />
Handwerk zurzeit nicht reden.<br />
Wobei die Betroffenheit einzelner<br />
Branchen schwer auszumachen<br />
ist, denn zu den Kunden<br />
der Handwerker zählen unterschiedliche<br />
Kreise. Tatsache<br />
aber ist: Sobald sich die verfügbaren<br />
Einkommen der Kunden<br />
ändern, schlägt dies auch auf<br />
das Handwerk durch. Unternehmen,<br />
die eng mit der Industrie<br />
zusammenarbeiten sind<br />
natürlich zwangsläufig eher<br />
und stärker betroffen.<br />
In welchen Branchen krankt es<br />
am meisten?<br />
Betroffen ist seit der Streichung<br />
der Eigenheimzulage vor allem<br />
das hiesige Bauhandwerk und<br />
seit der Novelle der Hand-<br />
werksordnung vom 24.12.2003<br />
speziell das Fliesenlegerhandwerk.<br />
Kann die Politik Änderungen<br />
herbeiführen?<br />
Ich bin mir nicht sicher, ob der<br />
Ruf nach der Politik immer der<br />
richtige Weg ist. Jeder sollte sich<br />
zunächst selbst bemühen, nicht<br />
über die eigenen Verhältnisse zu<br />
leben, sich kontinuierlich schulen<br />
und die Entwicklung der Märkte<br />
aufmerksamer beobachten und<br />
besonnener reagieren. Wohin<br />
das Gegenteilige führt, haben uns<br />
die Amerikaner eindrucksvoll<br />
und nachhaltig vorgemacht.<br />
Sehen Sie die Interessen des<br />
Handwerks mit den Konjunkturpaketen<br />
gut von der Bundesregierung<br />
vertreten?<br />
<strong>Peine</strong>r Wirtschaftsspiegel ;<br />
„Ohne Handwerk geht es nicht“<br />
Lutz Seidel sieht der Zukunft des Handwerks<br />
optimistisch entgegen.<br />
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hinterlässt ihre Spuren<br />
und so befürchten vielerorts auch kleine und mittelständische<br />
Betriebe Auftragsrückgänge und entsprechende Umsatzeinbußen.<br />
Im Interview mit Redakteurin Melanie Stallmann<br />
spricht Kreishandwerksmeister Lutz Seidel über die<br />
aktuelle wirtschaftliche Situation der hiesigen Betriebe,<br />
deren Probleme und Anforderungen an die Politik sowie<br />
mögliche Wege aus der Krise.<br />
Handwerker haben sich wirtschaftlichen und technischen Veränderungen flexibel angepasst:<br />
Vom Ansatz her zielen die<br />
Konjunkturpakete auf die großen<br />
Banken und Industrieunternehmen,<br />
nicht auf Handwerk<br />
und Mittelstand. Wobei<br />
das Handwerk schon mit Lobby-Arbeit<br />
auf eine gerechte<br />
Verteilung hinarbeiten muss,<br />
denn auch das Handwerk ist<br />
systemrelevant.<br />
Kernstück des Maßnahmenpakets<br />
II sind Investitionen in die<br />
öffentliche Infrastruktur. Viele<br />
Kritiker bemängeln, dass die<br />
Investitionen nicht rechtzeitig<br />
wirken. Außerdem bezweifeln<br />
sie, dass kleine Handwerksbetriebe<br />
überhaupt in nennenswertem<br />
Umfang an der Auftragsvergabe<br />
beteiligt werden.<br />
Wie ist Ihre Meinung?<br />
Erfahrungsgemäß haben hiesige<br />
Unternehmen bei öffentlichen<br />
Ausschreibungen geringere<br />
Chancen wegen des geringeren<br />
Lohnniveaus der Mitbewerber<br />
aus den neuen Bundesländern.<br />
Wir haben uns<br />
aber rechtzeitig mit der Bitte<br />
an die Kommunen gewandt,<br />
von den seit Jahresanfang gelockerten<br />
Möglichkeiten der freihändigen<br />
Vergabe und der beschränkten<br />
Ausschreibung Gebrauch<br />
zu machen.<br />
Was versprechen sich die Betriebe<br />
von der Verdoppelung<br />
des Steuerbonus für Handwerkerrechnungen?<br />
Als direkte Steuerersparnis ist<br />
die Verdoppelung des Steuerbonus<br />
eine gute Möglichkeit,<br />
Schwarzarbeit zu bekämpfen<br />
und die Verbraucher vor<br />
Pfusch zu schützen. Leider ist<br />
dies beim Verbraucher und<br />
auch bei einigen Handwerkern<br />
noch nicht angekommen.<br />
Stichwort Ausbildung: Früher<br />
gab es viel zu viele Lehrstellensuchende,<br />
heute fehlen sie<br />
den ausbildenden Betrieben<br />
bereits. Woran liegt das? Hat<br />
das Handwerk ein Imageproblem?<br />
Handwerk hat ein Imageproblem,<br />
das der ZDH in naher Zukunft<br />
mit einer groß angelegten