Mai 2018 - coolibri Essen
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KINO<br />
Vom3.bis 8. <strong>Mai</strong>flimmertesganz gehöriginOberhausen.Zum<br />
64. Mal versammeln<br />
dieInternationalen Kurzfilmtage<br />
Oberhausen zeitlich knappe, aber<br />
inhaltlich großeLeinwandgedichte.In<br />
vierWettbewerbenwerden Kurzfilme<br />
prämiert, ein Awardfür dasbeste Musikvideo<br />
will verliehenund jede Menge<br />
Rahmenprogramm erfahren werden.<br />
Nebendem Themenprogramm<br />
zurLosung „Abschied vomKino“ und<br />
Profilenbesonderer Autorenund Institutionengibtes<strong>2018</strong><br />
vier brandneue<br />
Sektionen: Eine Plattform für Künstlerlabore(„Labs“),ein<br />
Rahmen fürneue<br />
Präsentationsformenzwischen Film<br />
undVortrag („Lectures“), eine neue<br />
Auseinandersetzung mit Originalen<br />
undKopien („re-selected“)und das<br />
Projekt „ConditionalCinema“ rund um<br />
dieFrage, welchen StellenwertKino<br />
im digitalenZeitalter hat.<br />
Still aus demFilm „Fromthe Dark Depths“, Kiri Dalena,Philippinen (InternationalerWettbewerb)<br />
„Confluence“ läuftimDeutschen Wettbewerb<br />
Foto: Benjamin und Stefan Ramírez Pérez<br />
„Fassedich kurz!“ läuft im NRW-Wettbewerb<br />
Foto: Kiri Dalena<br />
Foto: Johannes Klais und Florian Pawliczek<br />
Die Welt der Tagträume<br />
Foto: Daniel Gasenzer<br />
Dasauf drei JahreausgelegteProjekt „Conditional Cinema“rund um das<br />
Phänomen „live cinema“liegt in denHändendes finnischen Künstlers,<br />
Kurators und Filmemachers Mika Taanila. LukasVeringverriet er vorab,<br />
was„livecinema“ eigentlich ist, welche Zukunft er fürdie Filmbranche<br />
siehtund wasder WeltohneKinofehlenwürde.<br />
DasProjekt „Conditional Cinema“dreht sich um dasKonzept „livecinema“<br />
–was genauist das?<br />
Es isteinewinzige GesteinRichtungder Ränder desklassischen Kinos,<br />
aber immer noch innerhalb derParameter.Esgibtviele verschiedene Formender<br />
„livecinemas“, einBeispiel wäre etwa,wie früher Filmeoft live<br />
mitMusik untermaltwurden. Größtenteils beziehtsichder Begriff aufmodebezogenesensorischeÜberreizungen,etwapsychodelischeProjektioneninTanzclubs,als<br />
Hintergründe zumPartygeschehen. Fürmichist interessantes„livecinema“<br />
etwas, dasineinem Kinogeschieht undunerwarteteEchtzeit-Elemente<br />
aufsubtile Artinvolviert.<br />
Mika Taanila<br />
38<br />
DasProjekt lehnt3D, VR undandere<br />
technologischeGimmicksals<br />
Zukunftdes Kinosab. Wassollte<br />
die ZukunftdiesesMediums sein?<br />
Ichdenke,die Zukunftist jetzt. Kino,<br />
wiewir es seit demAufkommendes<br />
Tonfilmsin1927kennen,<br />
istnachwie vorrelevant. Mirgefällt<br />
dieIdee,dasssichgrößtenteils fremde Menschen gemeinsamineinenRaumsetzenund<br />
über eine Serievon Bildernund Klängenauf einer<br />
großen Leinwandnachdenken.Esist eine sehr reiche sensorischeErfahrung.Ich<br />
magdie limitierte undkontrollierte Form dieser klassischenIdee<br />
desKinos.<br />
Wiepasst das Projektinden Rahmen derKurzfilmtage Oberhausen?<br />
Ichhabedie Kurzfilmtageals abenteuerlustiges Eventkennengelernt,das<br />
immer nach frischen Perspektiven sucht, aber dabeiimmer auch diewunderschöneTradition<br />
desklassischenKinos erkennt undzelebriert.<br />
Streaming, YouTube, Contentflut,steigende Ticketpreise und sich wandelnde<br />
SehgewohnheitenmachenesKinos dieser Tage nichteinfach. Was<br />
müsste sich in derFilmindustrieändern, um Kinoszuerhalten?<br />
Nun, Kapitalismus hatseine eigeneLogik undesgibtwenig,was wirdagegentun<br />
können. Kinoals Massenmedium verschwindetvielleichtoder<br />
verwandelt sich in etwasNeues, dasweißich nicht. Aber um ehrlichzu<br />
sein,bin ichnicht besorgt. SolangeeskleineProgrammkinosoderkleine<br />
Kinos in Museen gibt,bin ichzufrieden.<br />
Wiewürde eine WeltohneKinoaussehen?<br />
Es wäre eine Welt ohne Tagträume, eine Welt ohne Liebe.<br />
64.InternationaleKurzfilmtage Oberhausen: 3.-8.5., Lichtburg, Kino im<br />
Walzenlager,Zentrum Altenberg,Oberhausen;kurzfilmtage.de
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