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Verfahrenstechnik 5/2018

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19098<br />

5<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

Mai <strong>2018</strong><br />

Revolution im<br />

Rührbehälter<br />

Füllstandmessung in der<br />

biopharmazeutischen Industrie<br />

Umwelttechnik<br />

Dauerbrenner Energieeffizienz<br />

auf der Ifat in München<br />

Industrie 4.0<br />

Engineering streckt Fühler zur<br />

Sensorik aus<br />

Explosionsschutz<br />

Filterhersteller nutzt Ventile<br />

als Teil des Sicherheitskonzepts


EDITORIAL<br />

Vom Alltäglichen zur<br />

wertvollen Ressource<br />

T +49 2961 7405-0<br />

info@rembe.de<br />

Kein Stoff ist so alltäglich wie Wasser, hat aber gleichzeitig einen hohen<br />

Stellenwert, weil ein Leben ohne Wasser nicht möglich ist. Auch in der<br />

Prozessindustrie spielt das Medium eine zentrale Rolle – als Verdünnungsmittel,<br />

zur Kühlung und wenn es um Reinigung und Hygiene geht.<br />

Bei all diesen Prozessen ist die <strong>Verfahrenstechnik</strong> gefordert: Für den<br />

zuverlässigen und energieeffizienten Transport sind Pumpen, Armaturen<br />

und Rohre nötig. Um die Wasserqualität sicherzustellen, müssen<br />

schädliche Stoffe entfernt werden. Dazu werden Technologien wie<br />

Ionenaustausch, Umkehrosmose oder<br />

Ohne <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

funktioniert keine<br />

Abwasseraufbereitung<br />

Elektrodeionisation eingesetzt. Auch die<br />

Behandlung von Prozesswässern und<br />

Produktionsabwässern braucht <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

– oft sind diese Wässer stark<br />

mit Feststoffen oder organischen Stoffen<br />

belastet. Mit entsprechenden Lösungen<br />

können die Abwasserfrachten vor Ort so weit vermindert werden, dass<br />

das behandelte Wasser ohne Gebührenzuschläge in die öffentliche<br />

Kanalisation oder sogar direkt in einen Vorfluter eingeleitet werden kann.<br />

Die Rückgewinnung von Wertstoffen aus dem Abwasserstrom ist<br />

ebenfalls mit <strong>Verfahrenstechnik</strong> machbar – vor allem wenn der<br />

Phosphat-Gehalt besonders hoch ist. Gerade in diesem<br />

Umfeld steckt viel Potenzial, das wir nutzen sollten.<br />

Die ressourcenschonenden Verfahren dafür sind<br />

bereits auf dem Markt und warten darauf,<br />

umfassend eingesetzt zu werden.<br />

Das komplette Spektrum an verfahrenstechnischen<br />

Lösungen für die Wasser- und Abwasserbehandlung<br />

finden Sie auf der Ifat in München<br />

vom 14. bis 18. Mai und in unserem Top-Thema<br />

ab Seite 10 in dieser Ausgabe.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

Ihr Spezialist für<br />

EXPLOSIONS-<br />

SCHUTZ<br />

und<br />

DRUCK-<br />

ENTLASTUNG<br />

ACHEMA<br />

Halle 9.1<br />

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Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Deutschland<br />

F +49 2961 50714<br />

www.rembe.de


INHALT<br />

16<br />

38<br />

46<br />

Viel Luft: Vier Schraubengebläse sorgen in<br />

einem Milchwerk für eine energiesparende<br />

Aufbereitung des Abwassers<br />

Große Hitze: Genaue Temperaturmessungen<br />

sind für eine qualitativ hochwertige<br />

Produktion von Stahl unerlässlich<br />

Mehr Sicherheit: Beim Fasshandling in<br />

Atex-Bereichen gilt es, jede Funkenbildung<br />

oder statische Aufladung zu vermeiden<br />

AKTUELLES<br />

6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

8 Interview: Engineering streckt Fühler zur Sensorik aus<br />

TOP-THEMA IFAT<br />

10 Interview: Energieeffizienz ist Fokus-Thema auf der Ifat <strong>2018</strong><br />

12 Aus Abfallschlämmen werden Rohstoffquellen<br />

14 Kreisläufe in industriellen Anlagen und Prozessen schließen<br />

16 Zuverlässige Abwasseraufbereitung mit Schraubengebläsen<br />

18 Umweltfreundliche Kesselanlage für den energieintensiven<br />

Milchtrocknungsprozess<br />

20 Realisierung einer Kalklöschanlage in der chemischen<br />

Industrie<br />

22 Funkenlöschanlage sorgt für sicheres Metall-Recycling<br />

11 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

30 Robuste Ventiltechnik in der Kesselreinigung<br />

32 Sichere Glycerin-Veredelung mit magnetgekuppelten<br />

Pumpen<br />

33 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

44 Filterhersteller verbaut und wartet Explosionsschutzventile<br />

im Pharmabereich<br />

46 Explosionsschutz in der Gefahrstofflagertechnik<br />

47 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

42 Impressum<br />

48 Inserentenverzeichnis<br />

50 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

51 Vorschau<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

36 TITEL Füllstandmessung in der biopharmazeutischen<br />

Prozessindustrie<br />

38 Thermografie im Stahlguss<br />

40 Produktinformationen<br />

TITELBILD<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


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AKTUELLES<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

FORTBILDUNG Einführung in metallische<br />

Hochtemperaturwerkstoffe<br />

KURS Ertüchtigung von Flachbodentanks<br />

und Tanktassen<br />

SEMINAR Grundlagen des computergestützten<br />

Wirkstoffdesigns<br />

GRUNDLAGENKURS Betreiberpflichten<br />

nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz<br />

KURS Analysenmesstechnik für den<br />

Praktiker<br />

15.–17.05.18,<br />

Dresden<br />

17./18.05.18,<br />

Essen<br />

04.06.18,<br />

Frankfurt/M.<br />

04./05.06.18,<br />

Essen<br />

05.06.18,<br />

Fulda<br />

FORTBILDUNG Gasanalytik 05.06.18,<br />

Gießen<br />

WEITERBILDUNG Verfahrenstechnische<br />

Anlagenplanung in der Praxis<br />

07./08.06.18,<br />

Altdorf b. Nürnberg<br />

ERSTSCHULUNG Brandschutzbeauftragter 18.06.18,<br />

Düsseldorf<br />

INTENSIVSEMINAR Expertenwissen O-Ringe 20./21.06.18,<br />

Pinneberg<br />

BASISLEHRGANG Gefahrgutbeauftragter 25.–27.06.18,<br />

Offenbach<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,<br />

Tel. 069/75306-757, www.dgm.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />

www.jumo.net<br />

Mettler-Toledo, Tel. 0641/507-403,<br />

www.mt.com<br />

Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

Dekra Exam, Tel. 0234/3696-180,<br />

www.dekra-exam.eu<br />

C. Otto Gehrckens, Tel. 04101/5002-0,<br />

www.o-ring-akademie.de<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Positive Branchenstimmung gibt Achema Rückenwind<br />

In den vergangenen Wochen prägen positive Nachrichten das Branchenumfeld<br />

der Achema, die vom 11. bis 15. Juni in Frankfurt stattfindet.<br />

So gehen die Organisatoren auch mit Optimismus in die letzten<br />

Vorbereitungswochen: „Wir sehen in einigen Ausstellungsbereichen<br />

wie der Automation, in der Pharma-, Verpackungs- und Lagertechnik,<br />

aber auch in der mechanischen <strong>Verfahrenstechnik</strong> ein<br />

deutliches Wachstum, das zu positiven Erwartungen Anlass gibt“, so<br />

Dr. Thomas Scheuring, Geschäftsführer der Achema Ausstellungs-<br />

GmbH. Bei einem Fachpressetag Mitte März wurde auch deutlich,<br />

dass der große Trend Digitalisierung alle Branchen und Ausstellungsgruppen<br />

am intensivsten beschäftigt, gleich ob im Labor, im<br />

Anlagenbau oder im Packaging und der Logistik. Die Aussteller haben<br />

viele Neuheiten im Gepäck, die auf digitalen Methoden beruhen:<br />

Da gibt es Pumpen, die sich dank digitaler Schnittstellen per<br />

„Plug & Play“ in die Anlage einfügen und ihren Zustand selbstständig<br />

beobachten. Kontroll- und Operationszentren werden heute so<br />

aufgebaut, dass sich die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen<br />

Mensch und Maschine neu definieren. Besonders die beiden Fokusthemen „Flexible Production“<br />

und „Chemicals and Pharma Logistics“ profitieren von diesem Trend, denn modulare Anlagen<br />

oder integrierte Supply Chains sind ohne Datenintegration nicht denkbar.<br />

www.achema.de<br />

ABB investiert in Innovations- und<br />

Bildungscampus<br />

Ein Jahr nach der Ankündigung der Übernahme von B&R<br />

(Bernecker +Rainer Industrie-Elektronik GmbH) wird der<br />

Schweizer Technologiekonzern ABB 100 Mio. EUR in Österreich<br />

investieren. Damit wird am Stammsitz der B&R im oberösterreichischen<br />

Eggelsberg ein hochmoderner Innovations- und Bildungscampus errichtet. Das<br />

Engagement soll die Grundlage für rund 1 000 neue Hightech-Arbeitsplätze in Österreich schaffen. Im<br />

neuen Innovations- und Bildungscampus werden künftig Technologien für die Fabrik der Zukunft entwickelt,<br />

in der auf ABB Ability basierende, smarte und Cloud-vernetzte Maschinen und Roboter weitgehend<br />

autonom produzieren.<br />

www.abb.com<br />

KSB-Konzern mit<br />

kräftigem Plus<br />

Der Pumpen- und Armaturenhersteller<br />

KSB hat sein Geschäftsjahr<br />

2017 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Dabei verbesserte<br />

das Unternehmen sein Konzernergebnis<br />

vor Ertragsteuern um<br />

knapp 40 % (29,6 Mio. EUR) auf<br />

104,2 Mio. EUR. Gleichzeitig erhöhte<br />

KSB die Nettofinanzposition<br />

auf 288 Mio. EUR (Vorjahr<br />

259,5 Mio. EUR), was finanziellen<br />

Spielraum auch für Zukunftsinvestitionen<br />

gewährt. Diese<br />

verbinden sich vor allem mit<br />

der digitalen Transformation,<br />

bei der sich das Unternehmen<br />

branchenweit in einer Führungsposition<br />

sieht.<br />

Mit den aktuellen Produkten<br />

und Dienstleistungen hat KSB<br />

seinen Auftragseingang im abgelaufenen<br />

Jahr um 5 % auf<br />

2 265,3 Mio. EUR erhöht. Diese<br />

Die geschäftsführenden Direktoren<br />

Dr.-Ing. Stephan Timmermann,<br />

Ralf Kannefass, Dr.-Ing. Stephan<br />

Bross und Dr. rer. pol. Matthias<br />

Schmitz (v. l.)<br />

Ausweitung ist vor allem auf die<br />

positive Geschäftsentwicklung<br />

in der Wasser- und Abwasserwirtschaft,<br />

in der Industrie sowie<br />

im Bergbau zurückzuführen.<br />

Für <strong>2018</strong> hat die Unternehmensführung<br />

eine weitere<br />

Steigerung von Auftragseingang,<br />

Umsatz und Ergebnis in<br />

Aussicht gestellt. Das Wachstum<br />

des Auftragseingangs werde<br />

sich dabei auf den Ausbau des<br />

Geschäfts mit Standardprodukten,<br />

Serviceleistungen und Ersatzteilen<br />

stützen.<br />

Die Muttergesellschaft des KSB-<br />

Konzerns firmiert seit 17. Januar<br />

<strong>2018</strong> als KSB SE & Co. KGaA. Sie<br />

wird seither von der KSB Management<br />

SE mit vier geschäftsführenden<br />

Direktoren und einem<br />

aus fünf Personen bestehenden<br />

Verwaltungsrat geleitet.<br />

www.ksb.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


BHS-Sonthofen übernimmt AVA<br />

Mit Wirkung zum 4. April hat BHS-Sonthofen sämtliche Anteile an<br />

der AVA GmbH & Co. KG aus Herrsching am Ammersee übernommen.<br />

BHS-Sonthofen will damit die eigene Marktposition im Bereich<br />

Mischtechnik stärken und seine Kompetenz im Bereich der<br />

Fest-Flüssig-Trennung um die Trocknungstechnik von AVA ergänzen.<br />

Die Eigentümer von AVA veräußern ihr Unternehmen aus Altersgründen,<br />

da in der Familie kein Nachfolger existiert. Der<br />

Standort in Herrsching bleibt erhalten, alle Mitarbeiter von AVA<br />

werden übernommen. Beide Unternehmen agieren weiterhin unter<br />

eigenem Namen am Markt.<br />

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www.bhs-sonthofen.de<br />

Envirochemie mit britischer Tochterfirma<br />

Die Envirochemie GmbH hat im Februar die Tochterfirma Clearfleau-Group<br />

Limited in Großbritannien gegründet. Für die Envirochemie<br />

erweitert sich dadurch die Referenzsituation in der anaeroben<br />

Technologie für sehr hoch belastete Abwässer bzw. Abfälle,<br />

was die Chancen in den Märkten zusätzlich erhöht. Gleichzeitig<br />

können die umfangreichen Referenzen der Envirochemie von den<br />

neuen Kollegen in Großbritannien genutzt werden. Da die Clearfleau-Group<br />

in typischen<br />

Envirochemie-Branchen aktiv<br />

ist, kann das Angebotsspektrum<br />

mit geringem Aufwand<br />

erweitert werden.<br />

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Aerzen baut Servicenetz aus<br />

Eine perfekte Maschinenverfügbarkeit hat auch mit kurzen Wegen<br />

zu tun. Daher baut die Firma Aerzen ihr Servicenetz kontinuierlich<br />

aus. Erst kürzlich haben die neuen Servicestützpunkte in Mönchengladbach,<br />

Essen und Trier ihre Arbeit aufgenommen, um<br />

schnell vor Ort zu sein und kompetent helfen zu können. Das Unternehmen<br />

investiert gezielt in ein dichtes Servicenetz mit Stützpunkten,<br />

die strategisch übers Land verteilt sind, um dem Kunden<br />

mit schnellen Reaktionszeiten<br />

und kurzen Wegen bestmöglich<br />

helfen zu können. Über 35 hochqualifizierte<br />

und zertifizierte Spezialisten<br />

stehen dazu allein in<br />

Deutschland zur Verfügung.<br />

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Zusammenschluss von HBM und BKSV<br />

Die Unternehmen Hottinger Baldwin Messtechnik GmbH (HBM)<br />

und Brüel & Kjær Sound and Vibration A/S (BKSV) werden ihre<br />

Geschäfte zum 1.1.2019 zusammenlegen. Die Stärke von BKSV<br />

liegt in der Messung von Schall und Schwingung, während HBM<br />

die Bereiche Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Antriebseffizienz,<br />

elektrische Eigenschaften, industrielle Prozesskontrolle und Verwiegung<br />

adressiert. Der Name des neuen Unternehmens ist HBK<br />

(Hottinger, Brüel & Kjær).<br />

www.gather-industrie.de ·kupplung@gather-industrie.de ·+492 058 89381-23<br />

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AKTUELLES I INTERVIEW<br />

Unkomplizierte Zusammenarbeit<br />

Engineering streckt Fühler zur Sensorik aus<br />

Eine Kooperation zwischen Aucotec und Endress+Hauser ermöglicht jetzt eine Online-<br />

Verbindung vom Engineering zu den aktuellen Geräteinformationen des Messtechnik-<br />

Herstellers. Wir sprachen mit Andreas Schiefelbein, Prozessmanager bei<br />

Endress+Hauser, und Norbert Ott, Produktmanager bei Aucotec, über die<br />

Zusammenarbeit für Industrie-4.0-gerechte Vernetzung.<br />

Norbert Ott,<br />

Aucotec AG,<br />

Hannover<br />

Andreas Schiefelbein,<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH+Co. KG, Weil am Rhein<br />

Wir sind beide ständig<br />

auf der Suche nach<br />

intelligenten Lösungen,<br />

mit denen unsere Kunden<br />

ihre Prozesse optimieren und<br />

damit effizienter gestalten können.<br />

Hierbei stehen seit einigen Jahren vor allem<br />

Aufgaben im Rahmen der Umsetzung von<br />

Industrie 4.0, IIoT und Digitalisierung in unserem<br />

Fokus. Darüber hinaus verbinden uns natürlich auch<br />

ganz besonders unsere gemeinsamen Kunden,<br />

wie zum Beispiel die Südzucker AG.<br />

Was<br />

verbindet Sie<br />

miteinander?<br />

Wir sind mit<br />

unserer Messtechnik<br />

die Lieferanten von<br />

Informationen für die<br />

optimale Prozessteuerung.<br />

Wir arbeiten gerne mit Partnern<br />

zusammen, die vom Messwert über<br />

Geräteinformationen bis zu den<br />

Zustandsdaten unser Know-how<br />

umfassend einbinden können.<br />

Mit Andreas Schiefelbein haben wir bei Endress+Hauser einen<br />

zuverlässigen Ansprechpartner mit viel Erfahrung, der die Anforderungen<br />

seiner Kunden genau kennt. Wir können mit ihm sehr<br />

zielorientiert an der Umsetzung gemeinsamer praxisorientierter<br />

Lösungen arbeiten. Außerdem ist sein Büro in Hannover, wo auch<br />

unsere Zentrale liegt. Diese räumliche Nähe hat zusätzlich die<br />

Zusammenarbeit erleichtert und nochmal enger gemacht.<br />

Was schätzen<br />

Sie besonders an<br />

der Zusammenarbeit?<br />

Mit dem Team um Norbert Ott haben<br />

wir Partner, die sich – wie wir auch –<br />

sehr aktiv auf die Lösung fokussieren<br />

und Mehrwerte für ihre Kunden<br />

schaffen wollen.<br />

Das war alles sehr unkompliziert. Im Rahmen eines Projekt-<br />

Kick-offs haben wir uns in unserem Hause einmal getroffen.<br />

Dabei hat jeder Partner eine Einführung in sein System<br />

gegeben und im Anschluss daran folgten nur noch einige<br />

wenige Telefonate zur Detailabstimmung und für den<br />

abschließenden Test. Aufgrund der hohen Flexibilität und<br />

einfachen Konfigurierbarkeit von Engineering Base und<br />

dem W@M-Portal war der Aufwand zur Umsetzung dann<br />

minimal und hat keinerlei Programmierung erfordert.<br />

Wie aufwändig war<br />

die Abstimmung<br />

zwischen Ihnen?<br />

Wir haben uns zur Abstimmung einmal<br />

bei Aucotec in Hannover getroffen und uns<br />

gegenseitig die Systeme vorgestellt. Daraus<br />

ergaben sich die jeweiligen Zuarbeiten für<br />

den anderen und einige wenige Telefonate<br />

im Rahmen des Tests der Kopplung.<br />

Der Aufwand war minimal.<br />

Nachdem die Lösung bei unserem<br />

Kunden konzernweit eingesetzt<br />

wird, wollen wir auch weitere<br />

gemeinsame Kunden ansprechen<br />

und unsere Lösung dort vorstellen.<br />

Gibt es Pläne für<br />

weitere gemeinsame<br />

Projekte?<br />

Wir planen, nach dem erfolgreichen Test beim<br />

Kunden, innerhalb des Konzernes das System<br />

auszurollen. Danach werden wir gezielt andere<br />

Kunden ansprechen, die eine ähnliche Systemkonstellation<br />

haben.<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


AKTUELLES<br />

Fachtagung Prozesssicherheit bei Rembe<br />

Druckentlastung geht alle an, deshalb kommen bei den Rembe-<br />

Fachtagungen verschiedenste Branchen zusammen, um sich über<br />

die neuesten Trends und Entwicklungen zu informieren. Dieses<br />

Jahr wurde u. a. die neue VDI 2879 diskutiert, die klassische<br />

Druckabsicherung im Anlagenbau sowie der Umgang mit Sicherheitsarmaturen<br />

in der Großchemie. Weiteres Thema der Tagung<br />

war das Rembe Authorized<br />

Partner Programme<br />

(Rapp) – ein<br />

Netzwerk aus Profis<br />

für die Installation<br />

und Wartung von<br />

Druckentlastungseinrichtungen.<br />

Innerhalb<br />

des Rapp werden<br />

Servicegesellschaften<br />

und Armaturenwerkstätten<br />

aus<br />

der Prozesssicherheit, die ohnehin verschiedenste Arbeiten innerhalb<br />

der Anlagen für Betreiber übernehmen, speziell auf das Handling<br />

von Berstscheiben geschult, von Rembe zertifiziert und dauerhaft<br />

fortgebildet.<br />

Die nächste Fachtagung findet 2019 statt – Interessierte können sich<br />

unverbindlich vormerken lassen und erhalten das Programm direkt<br />

nach Erstellung.<br />

www.rembe.de<br />

80 Jahre Lödige<br />

Im April feierte die Gebrüder Lödige Maschinenbau GmbH ihr<br />

80. Firmenjubiläum. Der Anbieter von Mischern, Coatern, Granulatoren,<br />

Trocknern und Reaktor-Systemen hat mit der Erfindung des<br />

Pflugschar-Mischers die Misch- und Aufbereitungstechnik vorangebracht:<br />

Der 1949 patentierte Mischer<br />

nach dem Schleuder- und<br />

Wirbelverfahren gewährleistet beste<br />

Mischqualitäten. In den vergangenen<br />

Jahren hat der <strong>Verfahrenstechnik</strong>-Experte<br />

mit weltweit rund<br />

500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />

von ca. 55 Mio. EUR global<br />

kräftig expandiert: Neben Töchtern<br />

in Spanien und USA pflegt Lödige<br />

auch Joint-Ventures in Indien<br />

und China sowie Lizenz-Partnerschaften<br />

in Japan und Südamerika.<br />

„Die enge Zusammenarbeit mit<br />

unseren Kunden sichert die Entwicklung<br />

und Durchführung eines<br />

optimalen Projektkonzepts“, nennt<br />

Geschäftsführer Dr. Dirk Sunderer (Bild) das Erfolgsgeheimnis.<br />

„Und als System- und Anlagenlieferant haben wir die Kontrolle<br />

über alle relevanten Projektschritte in den Bereichen Verfahrensentwicklung,<br />

Engineering, Fertigung und Service.“<br />

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TOP-THEMA I INTERVIEW<br />

Dauerbrenner Energieeffizienz<br />

Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft auf der<br />

in München<br />

Naemi Denz,<br />

VDMA, Frankfurt<br />

Die Ifat – Weltleitmesse für<br />

Wasser-, Abwasser-, Abfall- und<br />

Rohstoffwirtschaft – findet vom<br />

14. bis 18. Mai <strong>2018</strong> auf dem<br />

Messegelände in München statt.<br />

Für die Maschinen- und<br />

Anlagenbauer in der<br />

Prozessindustrie spielt der<br />

produktionsintegrierte<br />

Umweltschutz eine große Rolle,<br />

Schlagwörter wie Energieeffizienz,<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung<br />

sind auch hier in aller Munde.<br />

Wir sprachen mit Naemi Denz,<br />

Geschäftsführerin vom<br />

Fachverband Abfall- und<br />

Recyclingtechnik beim VDMA<br />

in Frankfurt.<br />

Frau Denz, welche Rolle spielt das Thema<br />

Umwelttechnik für den VDMA und seine<br />

Mitglieder – die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

– national und international?<br />

Viele reden über Nachhaltigkeit – der Maschinen-<br />

und Anlagenbau entwickelt die<br />

Lösungen. Das ist einer der Slogans unserer<br />

Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence.<br />

Die Investitionsgüterindustrie entwickelt<br />

zum einen Technologien für den<br />

nachsorgenden Umweltschutz, zum anderen<br />

auch integrierte Umwelttechnik. Der<br />

wichtigste Markt für unsere Mitgliedsunternehmen<br />

im Bereich Umwelttechnik<br />

ist die Europäische Union, gefolgt von<br />

China und den USA.<br />

Was werden aus Ihrer Sicht die Highlights<br />

auf der Ifat <strong>2018</strong> in München sein?<br />

Die Ifat ist für die Branche die wichtigste<br />

Messe weltweit. In sich schnell entwickelnden<br />

Ländern wie China oder Indien<br />

stehen Kommunen häufig vor der Frage,<br />

wie der Gebäudebestand schnell gesteigert<br />

werden kann. Gebäude, aber auch<br />

Straßen, können aus Sekundärmaterial<br />

gebaut werden. Gerade mobile Aufbereitungstechnik<br />

für Bau- und Abbruchabfälle<br />

erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit.<br />

Die deutsche Branche hat jüngst ein<br />

Qualitäts system für Recyclingbaustoffe<br />

entwickelt. Auch darum wird es in einem<br />

Forum in der Halle B4 am Messemontag<br />

um 12 Uhr gehen. Energieeffizienz ist ein<br />

Dauer brenner. Das gilt insbesondere für<br />

die Wasserwirtschaft. So sind beispielsweise<br />

kommunale Kläranlagen mit einem<br />

Anteil von circa zehn Prozent des Energieverbrauchs<br />

von Kommunen häufig die<br />

größten Verbraucher. Insofern hat eine<br />

verbesserte Energieeffizienz von Produkten<br />

oder Gesamtanlagen hohe Bedeutung<br />

Auf einen Blick<br />

Termin: 14.–18. Mai <strong>2018</strong><br />

Öffnungszeiten: MO–DO 9–18 Uhr,<br />

FR 9–16 Uhr<br />

Eintrittspreise: Tagesticket 32 EUR,<br />

Dauerticket 72 EUR<br />

Ort: Messe München<br />

Aussteller: rd. 3 100<br />

Internet: www.ifat.de<br />

und schlägt sich auch betriebswirtschaftlich<br />

nieder. Das gilt auch für die industrielle<br />

Abwasserreinigung.<br />

Welche speziellen Aktionen plant der<br />

VDMA zur Messe?<br />

Langweilig wird die Messe nicht werden.<br />

Der VDMA läutet die Ifat am Messemontag<br />

um 10 Uhr mit seiner Pressekonferenz im<br />

Pressekonferenzraum Ost ein. Neben<br />

brandneuen Zahlen zur Konjunktur in der<br />

Umwelttechnik, geht es um Innovationen<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus. Um<br />

12 Uhr folgt das eben erwähnte Forum<br />

„Mehr Recycling von Mineralik notwendig<br />

und möglich“ in Halle B4. Um 13.30 Uhr<br />

starten wir dann mit den VDMA-Praxistagen<br />

auf dem Freigelände am Eingang<br />

Ost. Wer Aufbereitungstechnik live und in<br />

Aktion sehen möchte, ist hier ein gern<br />

gesehener Gast. Auch im Bereich Wasserund<br />

Abwasserwirtschaft beteiligt sich der<br />

VDMA an Foren. Unter anderem zum<br />

Thema Digitalisierung – Smart Future im<br />

Maschinen- und Anlagenbau. Interessierte<br />

können sich am Mittwoch, 16. Mai um<br />

16 Uhr ins Forum in der Halle B2 begeben.<br />

Im zweiten VDMA-Wasserforum dreht sich<br />

alles um Energieeffizienz und zwar am<br />

17. Mai um 12 Uhr im Forum Halle B2. In<br />

der Abfall- und Recyclingindustrie wird<br />

Luft nicht nur als Transport- oder Separationsmittel<br />

verwendet, sondern vor allem<br />

bei der Abluftreinigung und Entstaubung<br />

eingesetzt. Der Gemeinschaftsstand des<br />

VDMA Luftreinhaltung steht unter dem<br />

Motto „Lebenselixier Luft – facettenreiche<br />

Luftreinhaltungstechnik in der Abfall- und<br />

Recyclingindustrie“.<br />

Fotos: VDMA, Messe München<br />

www.vdma.org<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


Top-Thema<br />

Modul für Membranbioreaktoren<br />

Ein Unternehmen in der Membran-Industrie präsentiert zur Ifat<br />

eine Generation des Bio-Cel L-Moduls für Membranbioreaktoren<br />

(MBR). Die Produktlinie soll die Ablaufqualität des behandelten<br />

Abwassers verbessern und damit eine Lösung zur Erfüllung<br />

strengerer Richtlinien für die Wasser- und Abwasserbehandlung<br />

bieten, ohne dass hohe Investitionskosten für spezielle Baumaßnahmen<br />

entstehen. Eine damit ausgerüstete Kläranlage nimmt<br />

nur einen Bruchteil der Fläche konventioneller Anlagen ein, so<br />

kann in einigen Fällen die Anlagengröße um bis zu 50 % reduziert<br />

werden. Das Modul bietet einen 360°-Zugang,<br />

durch den es leichter zu reinigen und zu<br />

warten ist. Das Design verschafft dem Modul<br />

eine längere Lebensdauer und Leistung, die<br />

mit der Zeit nicht nachlässt. Mit dem offenen<br />

Zugang des Flachmembranlaminates will der<br />

Hersteller neue Maßstäbe für die Handhabung<br />

von MBR-Modulen setzen.<br />

Halle A2, Stand 227<br />

www.microdyn-nadir.de<br />

Toxizitätsmessung im Zulauf der Biologie<br />

Im Falle einer Einleitung von toxischen Wässern in eine Kläranlage<br />

können diese die Kläranlagenbiologie beeinträchtigen,<br />

sodass die Reinigungsleistung stark vermindert wird. Daher kann<br />

es wichtig sein, das Abwasser im Zulauf auf toxische Stoffe hin zu<br />

untersuchen. Bei den speziell für Kläranlagen konzipierten Online-<br />

Messungen von Gimat steht das Ergebnis innerhalb weniger<br />

Minuten zur Verfügung. Die Verwendung der Original-Biomasse<br />

unter denselben Bedingungen wie denen im Klärbecken stellt<br />

hierbei den entscheidenden Vorteil dar. Der Hersteller bietet dazu<br />

zwei Geräte an: Das Bio-Zaw überwacht die<br />

Atmung der Biomasse, in der sich Vergiftungen<br />

sehr rasch bemerkbar machen. Der<br />

Dima-CenoTox 2.0 erlaubt sogar die differenzierte<br />

Betrachtung der besonders empfindlichen<br />

Nitrifikanten. Durch die neuartige Mehrstromtechnik<br />

können mit diesem Gerät sogar zusätzliche<br />

Probenströme analysiert werden.<br />

Halle C1, Stand 300<br />

www.gimat.de<br />

Stationäres Durchflussmessgerät<br />

Durchfluss von flüssigen Medien lässt sich in vollgefüllten Rohrleitungen einfach und genau mithilfe externer<br />

Clamp-on-Sensoren messen. Das Verfahren basiert auf der Messung von Laufzeitdifferenzen von Ultraschallsignalen<br />

und ist für unterschiedlichste Rohrmaterialien, wie z. B. Stahl, Kunststoff oder Beton, einsetzbar. Es lassen<br />

sich unterschiedliche Medien in einem großen Nennweitenbereich von DN10 bis DN3000 sehr genau messen.<br />

Der Temperaturbereich reicht bis 200 °C. Unterschiedliche Schnittstellen (z. B. analog, Impuls, RS485) ermöglichen<br />

die Anbindung des IFX-F100 an jedes Leitsystem. Das Display unterstützt mit intuitiver Dialogführung die<br />

präzise Positionierung der Sensoren und zeigt unmittelbar Durchflusswerte und Gesamtsummen.<br />

Halle C1, Stand 541<br />

www.wasser.gwu-group.de<br />

Nicht nur in der Spitze spitze –<br />

Schraubengebläse HBS<br />

Leistungsstark – Volumenstrom von 40-160 m³/min., max. Überdruck 1,1 bar<br />

KOMPRESSOREN<br />

• Energiesparend in allen Betriebspunkten – über den gesamten<br />

Regelbereich hocheffizient<br />

• Industrie und Wasser – 4.0 – kompatibel – durch die vernetzbare<br />

Steuerung SIGMA CONTROL 2<br />

• Gebläseblock mit SIGMA PROFIL – bis zu 35 % weniger Energie<br />

gegenüber herkömmlichen Drehkolbengebläsen<br />

• Garantierte Leistungsdaten – nach ISO 1217 Annex Cbzw. E<br />

www.kaeser.com<br />

Besuchen Sie uns: Halle A1, Stand 143/242 und Halle C3, Stand<br />

vom 14. bis 18. Mai <strong>2018</strong> in München<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 11


Neue Möglichkeiten<br />

Aus Abfallschlämmen werden Rohstoffquellen<br />

Ein neues thermisches Verfahren<br />

verarbeitet organisch belastete<br />

Stoffströme mit mittlerem bis<br />

geringem Flüssigkeitsanteil. Die<br />

dabei entstehende Energie lässt<br />

sich zur Dampferzeugung nutzen,<br />

die Abfallmenge wird minimiert.<br />

Autor: Florian Kanzler, Business Development,<br />

Kanzler <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH, Graz, Österreich<br />

Mit dem ThermoDec-Verfahren hat die<br />

österreichische Firma Kanzler <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

(KVT) ein neues Verfahren zur<br />

thermischen Verwertung von industriellen<br />

und kommunalen Schlämmen entwickelt.<br />

Diese fallen in vielen industriellen Verfahren<br />

als schwer förderbare und stark schadstoffbelastete<br />

Gemische an, die teuer von<br />

Spezialunternehmen entsorgt werden müssen.<br />

Häufig dürfen sie nicht deponiert werden.<br />

Dabei spitzt sich das Thema durch bevorstehende<br />

Gesetzesänderungen, die ganz<br />

Europa betreffen, weiter zu.<br />

Ursprünglich konzipiert für einen schwer<br />

zu handhabenden Mong-Schlamm (Matter<br />

organic non-glycerol), der in der Glycerin-<br />

Herstellung anfällt, beweist sich das Verfahren<br />

inzwischen auch in anderen Branchen.<br />

Die bislang teure und aufwändige Entsorgung<br />

von Schlämmen aus unterschiedlichsten<br />

industriellen Produktionsanlagen von<br />

Glycerin, Biodiesel, Papier, Lacken, Farben,<br />

Holz, Planen etc., stellt sich als optimales<br />

Einsatzgebiet für diese Anwendung heraus.<br />

Solche Schlämme werden normalerweise<br />

gesammelt und zu geeigneten Entsorgungsanlagen<br />

abtransportiert. Nach einer Vortrocknung<br />

findet die Verbrennung in Großanlagen<br />

statt, ohne Rücksichtnahme auf die<br />

optimalen Bedingungen für das jeweilige<br />

Gemisch. Dadurch entstehen mehr Schadstoffe<br />

als notwendig. Lange Zeit wurden<br />

Klärschlämme zusätzlich auf Feldern ausgetragen.<br />

Das führte zu einer hohen Schadstoffbelastung<br />

des Bodens und des Grundwassers.<br />

Bei all diesen Vorgängen gingen in<br />

den Schlämmen enthaltene Wertstoffe und<br />

Energie für die Betreiber stets verloren.<br />

Kosten optimieren<br />

Mit dem neuen Verfahren werden nicht nur<br />

das Entsorgungsproblem gelöst und die<br />

Umwelt entlastet, es sorgt zudem für zu-<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


IFAT I TOP-THEMA<br />

sätzlichen Gewinn. Die ThermoDec-Technologie<br />

bringt somit umfassende Verbesserungen<br />

in den Bereichen Umweltverträglichkeit,<br />

Kosten und Nachhaltigkeit mit<br />

sich. Lange LKW-Transportwege zu Abnehmerfirmen<br />

werden nun vermieden. Die<br />

individuell gestaltete Verbrennung garantiert<br />

zusammen mit dem Einsatz des ThermoDec-Reaktors<br />

eine minimale Schadstoffentwicklung<br />

und schont so die Umwelt.<br />

Anstatt andere Unternehmen mit der<br />

Entsorgung zu beauftragen, kann die im<br />

Schlamm enthaltene Energie selbst genutzt<br />

werden. Die Möglichkeit, Rohstoffe zu recyceln<br />

und in den Prozess rückzuführen,<br />

rundet das Paket ab. So kann man auch in<br />

Zukunft auf Änderungen reagieren und<br />

gesetzliche Vorgaben einhalten.<br />

Das Abfallprodukt wird zunächst in einer<br />

Vorverdampfung aufbereitet. Gibt es andere<br />

Stoffströme, aus denen man Wertstoffe zurückgewinnen<br />

möchte, ist es möglich, diese<br />

hier zuzuführen. Das aufbereitete Gemisch<br />

gelangt in den ThermoDec-Reaktor, der je<br />

nach Anwendungsfall bei optimalen Bedingungen<br />

zwischen 300–500 °C betrieben<br />

wird. Das eigens für dieses Medium entworfene<br />

Design schafft die Umgebung für eine<br />

fast vollstände Ausbeute des vorhandenen<br />

Potenzials. Aus den anfallenden Reststoffen<br />

können unproblematisch Wertstoffe zurückgewonnen<br />

werden. Der unbrennbare<br />

Rückstand an Feststoffen stellt in der Entsorgung<br />

keine Herausforderung mehr dar.<br />

Dampf nutzen<br />

Aus den brennbaren Bestandteilen wird in<br />

einer – auf das Gemisch angepassten – Verbrennung<br />

Dampf erzeugt. Zusätzlich können<br />

hierbei andere Abgas- oder Flüssigkeitsströme<br />

aus der Produktion eingeleitet<br />

werden. Dies führt zu einer starken Reduktion<br />

der Mengen, die entsorgt werden müssen<br />

und einer verbesserten Stoffbilanz. Der<br />

Dampf liefert die Energie für die Vorverdampfung<br />

und den ThermoDec-Reaktor.<br />

Ein Überschuss an Dampfenergie kann in<br />

anderen Teilen der Anlage oder zur Stromerzeugung<br />

sowie zur Einspeisung in ein<br />

Fernwärmenetz verwendet werden.<br />

Die Durchführung der thermischen Verwertung<br />

verringert die Bildung von Dioxinen<br />

(PCDD) und Furanen (PCDF), wodurch<br />

die Abgasfilter entlastet werden.<br />

Außerdem wird ein Großteil der Problemstoffe<br />

wie Chlor-, Schwefel-, Sauerstoff-<br />

und Stickstoffverbindungen zu<br />

entsprechenden Wasserstoffverbindungen<br />

umgesetzt. Dadurch minimiert eine ThermoDec-Anlage<br />

die Aufwendungen für die<br />

Abgasreinigung und ermöglicht die Rückgewinnung<br />

der Wertstoffe.<br />

Mit einer ThermoDec-Anlage wird ein<br />

Problemstoff zu einer wertvollen Ressource<br />

Entwickelt wurde das Verfahren von<br />

der Kanzler <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Firma<br />

Kremsmüller, die für den Apparate- und<br />

Anlagenbau, die Elektrik und Steuerungstechnik<br />

sowie Montage und Service verantwortlich<br />

war.<br />

Halle A3, Stand 200<br />

www.thermodec.com<br />

Where Innovation Flows<br />

Sicherunter<br />

Druck<br />

Die Almatec Baureihen AHD und AHS: Druckluft-Membranpumpen<br />

für den sicheren Betrieb bei der Filterpressenbeschickung und anderen<br />

Hochdruckanwendungen<br />

• AHD-Pumpen für max. 15 bar Förderdruck bei max. 7 bar Antriebsdruck, Verhältnis<br />

Antriebs-/Förderdruck ca. 1:2 durch interne Druckübersetzung<br />

• AHS-Pumpen für max. 15 bar Förderdruck bei max. 15 bar Antriebsdruck, Verhältnis<br />

Antriebs-/Förderdruck 1:1, keine interne Druckübersetzung, hohen Antriebsdruck<br />

(= Förderdruck) erzielt durch Kompressor oder externen Druckluftverstärker<br />

• Max. Fördermenge von 20 m³/h (AHD) und 8 m³/h (AHS)<br />

• Automatische Druck-/Mengenanpassung bei Filterpressenbetrieb<br />

Halle B1 Stand 417<br />

ALMATEC Maschinenbau GmbH<br />

Carl-Friedrich-Gauß-Str. 5<br />

47475 Kamp-Lintfort<br />

Tel. 02842/961-0<br />

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5:05 PM<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 13


Ressourcen schonen<br />

Kreisläufe in industriellen Anlagen und Prozessen schließen<br />

In Deutschland werden rund<br />

90 Prozent des industriell genutzten<br />

Wassers als Kühlwasser eingesetzt.<br />

Weitere ca. acht Prozent werden<br />

für Produktionszwecke genutzt –<br />

der Großteil liegt nach Verwendung<br />

als Abwasser vor. Um den Wasser-<br />

Kreislauf ohne den Umweg über<br />

Oberflächengewässer zu schließen,<br />

ist ein produktionsintegriertes<br />

Wassermanagement sinnvoll.<br />

Zu den organischen Abwasserinhaltsstoffen<br />

zählen z. B. Zucker, Proteine und<br />

Fette, wie sie in lebensmittelverarbeitenden<br />

Betrieben anfallen. Aber auch viele Reststoffe<br />

der Feinchemieproduktion und -weiterverarbeitung<br />

sind organisch. Manche<br />

sind toxisch, andere sind biologisch abbaubar<br />

und führen daher zum Wachstum von<br />

Mikroorganismen im Abwasser oder auf<br />

Autorin: Dr. Eva Gilbert, Forschung & Entwicklung,<br />

Envirochemie GmbH, Rossdorf<br />

berührenden Oberflächen. Die Entfernung<br />

organischer Abwasserinhaltsstoffe ist traditionell<br />

das primäre Ziel der Abwasserreinigung.<br />

Anorganische Salze, die z. T. als<br />

Pflanzennährstoffe wirken oder beispielsweise<br />

in Form von Schwermetallen hochtoxisch<br />

wirken, können mit den heute verfügbaren<br />

Aufbereitungstechniken ebenfalls<br />

entfernt werden.<br />

Ungelöste Abwasserinhaltsstoffe lassen<br />

sich abfiltrieren, oder je nach Dichte mittels<br />

Flotation oder Sedimentation abtrennen.<br />

Bei gelösten Abwasserinhaltsstoffen wäre<br />

hierzu zunächst eine Fällung notwendig,<br />

um sie in feste Komponenten zu überführen.<br />

Je nach Beschaffenheit können sie<br />

auch selektiv oxidiert oder über Adsorption<br />

bzw. Ionenaustausch spezifisch gebunden<br />

werden. Darüber hinaus ist ein Rückhalt<br />

mittels Membranfiltration möglich.<br />

Kosmetikproduktion<br />

In der Kosmetikproduktion werden i. d. R.<br />

gelförmige Produkte durch Vermischen von<br />

Rohstoffen hergestellt. Je nach Auftragslage<br />

findet in solchen Anlagen mehrmals<br />

täglich ein Produktionswechsel statt, bei<br />

dem die Produktionsanlage ausgespült<br />

werden muss. Der dadurch bedingte Produktverlust<br />

beträgt – je nach Produkt und<br />

Spülweise – etwa 5 %.<br />

Im Testbetrieb ließen sich mittels einstufiger<br />

Membranfiltration (Nanofiltration)<br />

die gespülten Produkte einer Textil- und<br />

Haarpflegemittelproduktion aus den Spülwässern<br />

zurückgewinnen. Analysen zeigten,<br />

dass die Zusammensetzung einiger<br />

dieser Sekundärprodukte (hauptsächlich<br />

Tenside, Farbstoffe, Duftstoffe, Ethylalkohol)<br />

der jenigen der entsprechenden<br />

Originalprodukte entsprach. Um solch<br />

hohe Sekundärproduktqualitäten zu erzielen,<br />

müssen im Einzelfall Membranen mit<br />

der passenden Selektivität ausgewählt und<br />

optimale Filtrationsbedingungen eingestellt<br />

werden.<br />

Getränkeabfüllung<br />

Bei der Abfüllung von Getränken kommen<br />

häufig Recycling-Flaschen zum Einsatz. Für<br />

deren erneute Befüllung ist ein optisch und<br />

mikrobiologisch einwandfreier Zustand<br />

notwendig ist. Um diesen zu gewährleisten,<br />

müssen Getränkereste, zerfaserte Etiketten,<br />

Etikettierklebstoffe und weitere Verunreinigungen<br />

rückstandslos entfernt werden. Um<br />

die Flaschen nicht zu zerkratzen, dürfen<br />

beim Reinigungsprozess gleichzeitig keine<br />

starken mechanischen Kräfte einwirken.<br />

Daher werden die Flaschen in speziellen<br />

Reinigungsmaschinen im heißen Laugebad<br />

gereinigt und anschließend kaskadenartig<br />

ausgespritzt.<br />

Dadurch reichert sich das Waschwasser<br />

u. a. mit Papierfasern, Klebstoffen und Tensiden<br />

an. Bei Bierflaschen werden mitunter<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


IFAT I TOP-THEMA<br />

01 Mit dem richtigen Konzept zum<br />

Wasserrecycling und zur Wärmerückgewinnung<br />

lassen sich Energiekosten und bis zu<br />

80 % des Frischwasserbedarfs einsparen<br />

auch aluminiumhaltige Etiketten eingesetzt.<br />

In der stark alkalischen Waschlauge<br />

löst sich das Aluminium, das sich dann<br />

ebenfalls im Waschwasser wiederfindet.<br />

Ohne diese Aluminiumverunreinigung<br />

lassen sich mittels Membranfiltration die<br />

gelösten und suspendierten Verunreinigungen<br />

entfernen und die filtrierte Waschlauge<br />

in die Reinigungsanlage zurückführen. Mit<br />

optimal ausgelegten Membrananlagen<br />

kann die Waschlauge bei Betriebstemperatur<br />

(i. d. R. ca. 80 °C) aufbereitet werden, sodass<br />

nicht nur die Waschlauge zurückgewonnen<br />

wird, sondern auch die Energie für<br />

das Aufheizen der Waschlauge eingespart<br />

werden kann.<br />

Allerdings kann gelöstes Aluminium<br />

nicht mittels Membranfiltration (Ultraoder<br />

Nanofiltration) abfiltriert werden.<br />

Wenn es über die Etikettierung in die<br />

Waschlauge eingetragen wird, wird eine<br />

zusätzliche Fällung notwendig. In einer<br />

Brauerei wurde z. B. erfolgreich ein neues<br />

Konzept zur Entfernung von Aluminium<br />

aus Waschlauge eingesetzt, bei dem die<br />

Alkalität der Waschlauge erhalten bleibt.<br />

Zudem konnte gezeigt werden, dass die<br />

Waschwirkung der Lauge nicht beeinträchtigt<br />

wird und die Waschlauge nach<br />

Behandlung wieder im Prozess eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Glasverarbeitung<br />

Aufgrund der vielfältigen Einsatzbereiche<br />

für Glas wird es nach dem Schmelz- und<br />

Formgebungsprozess meist mechanisch<br />

nachbearbeitet. Durch Schleifen, Schneiden,<br />

Fräsen, Bohren oder Polieren bekommt<br />

das Glas in die notwendigen geometrischen<br />

und optischen Eigenschaften.<br />

02<br />

Schema der Aufbereitungstechniken<br />

Abwasserinhaltsstoffe<br />

organisch<br />

anorganisch<br />

Dabei werden diverse Kühl(schmier)mittel,<br />

meist Wassersuspensionen mit anorganischen<br />

Hilfsmitteln wie Oxiden, Carbiden<br />

und Silikaten, eingesetzt. Diese reichern<br />

sich mit Glasabrieb an und werden bei der<br />

anschließenden Glasreinigung in die<br />

Waschwässer verschleppt.<br />

Zur Wiederverwendung der eingesetzten<br />

Waschwässer und Kühlschmiermittel muss<br />

der Glasabrieb entfernt werden und ggf.<br />

Wasser von Kühlschmiermittel getrennt<br />

werden. Je nach Anwendungsfall kann dies<br />

vorteilhafterweise mittels Flockung oder<br />

Filtration erfolgen. In beiden Fällen ist ein<br />

Kreislaufbehälter zur Zwischenspeicherung<br />

notwendig, aus dem der Glasschlamm am<br />

Behälterboden abgezogen wird.<br />

Wenn kein absolut feststofffreies Kühlschmiermittel<br />

notwendig ist, kann der<br />

Glasschlamm mit auf den speziellen Anwendungsfall<br />

abgestimmten organischen<br />

Flockungsmitteln aufbereitet werden. Anschließend<br />

wird der geflockte Glasschlamm<br />

mittels Sedimentation vom gereinigten<br />

Kühlschmiermittel getrennt. Auch das<br />

Waschwasser kann über eine Flockung und<br />

Sedimentation aufbereitet werden, muss<br />

gelöst<br />

ungelöst<br />

gelöst<br />

ungelöst<br />

Biologische Oxidation<br />

Chemische Oxidation<br />

Adsorption<br />

Filtration<br />

Flotation / Sedimentation<br />

Fällung – Flockung<br />

Membranfiltration<br />

Ionenaustausch<br />

Filtration<br />

Flotation / Sedimentation<br />

dann jedoch noch über eine Filtration von<br />

feinsten Partikeln befreit werden.<br />

Fruchtsaftproduktion<br />

Im Bereich der Lebensmittelproduktion<br />

stehen der Wiederverwendung von Abwasser<br />

generell hygienische Bedenken gegenüber.<br />

Daher werden anfallende Produktionsabwässer<br />

nach Aufbereitung für Reinigungs-<br />

und Kühlzwecke weiterverwendet.<br />

Zur Herstellung von Fruchtsaftkonzentraten<br />

wird Fruchtmaische thermisch aufkonzentriert,<br />

wobei ein gering belastetes Kondensat<br />

entsteht, das direkt weiterverwendet<br />

werden kann. Die Waschwässer, die bei der<br />

Reinigung der Früchte und dem Spülen<br />

und/oder Desinfizieren der Anlage anfallen,<br />

enthalten gelöste und ungelöste organische<br />

Inhaltsstoffe in hohen Konzentrationen.<br />

Ein Konzept, um entsprechende Wasserqualitäten<br />

nach Lebensmittelstandards für<br />

den Einsatz z. B. als Waschwasser oder auch<br />

Kühlwasser oder Kesselspeisewasser zu<br />

erreichen, wird derzeit erprobt. Dabei werden<br />

die organischen Inhaltsstoffe durch<br />

eine biologische Oxidation weitgehend<br />

entfernt. In einer anschließenden Membranfiltration<br />

(UF) werden die Mikroorganismen<br />

sowie Reste von ungelösten<br />

Inhaltsstoffen abgetrennt. Durch eine chemische<br />

Oxidation (Ozon) werden Reste der<br />

gelösten organischen Inhaltsstoffe entfernt,<br />

z. B. die nicht biologisch oxidiert werden<br />

können. Dann müssen jedoch in einer<br />

anschließenden Adsorption (Aktivkohle)<br />

Transformationsprodukte und Reste des<br />

Oxidationsmittels entfernt werden. Durch<br />

eine Membranfiltration (Umkehrosmose)<br />

können gelöste anorganische Stoffe aus<br />

dem Wasser entfernt werden, sodass das<br />

Wasser eine Reinwasserqualität aufweist.<br />

Halle A2, Stand 245<br />

Fotos: Fotolia (#8707947, nonameman), Envirochemie<br />

www.envirochemie.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 15


Startklar für Wasser 4.0<br />

Zuverlässige Abwasseraufbereitung mit Schraubengebläsen<br />

Sauberes Wasser, möglichst geringe Kosten und das mit einer<br />

Maschinentechnik, die gleichzeitig leichter zu handhaben, zuverlässig und<br />

zukunftsfähig ist – das waren die Anforderungen für die industrielle<br />

Abwasseraufbereitung in einem Milchwerk. Eine moderne Station mit<br />

Schraubengebläsen macht es möglich.<br />

Autoren: Dipl.-Ing. Marcus Jungkunst,<br />

Produktsupport, Dipl.-Betriebsw. Daniela<br />

Koehler, Pressesprecherin, beide Kaeser<br />

Kompressoren SE, Coburg<br />

gebläse nun Schraubengebläse eingesetzt<br />

werden. Schraubengebläse sind im Grunde<br />

für den Niederdruck optimierte, trocken<br />

bzw. ölfrei verdichtende Schraubenkompressoren,<br />

die bereits ab 400 mbar Druckdifferenz<br />

effizienter arbeiten.<br />

Aufgrund ihrer schraubenförmigen<br />

Rotoren, wie z. B. dem Sigma-Profil, erzielen<br />

diese Maschinen einen höheren Wirkungsgrad.<br />

Wenn – wie im Fall bei BMI –<br />

Differenzdrücke zwischen 600 und<br />

800 mbar benötigt werden (bei obendrein<br />

vielen Betriebsstunden der Gebläse, was<br />

in der Wassertechnik der Fall ist), dann<br />

ergibt sich eine deutliche Energie- und somit<br />

Kosteneinsparung.<br />

Komplettpaket als Lösung<br />

Da damals bereits Schraubengebläse der<br />

nächsten Generation – also einschaltbereite,<br />

vollständige Maschinen mit elektrischem<br />

Steuer- und Leistungsteil – begannen,<br />

den Stand der Technik im Markt neu<br />

zu definieren, richtete sich das Augenmerk<br />

schnell auf diese. Eben jene „Komplettheit“<br />

dieser neuen Schraubengebläse war am<br />

Ende auch der Entscheidungsgrund. Im Fall<br />

von BMI-Zapfendorf handelt es sich um<br />

Typ FBS-M-SFC Schraubengebläse mit in-<br />

Die Bayerische Milchindustrie eG (BMI)<br />

ist eine Molkereigenossenschaft mit<br />

langer Tradition und internationaler Erfahrung.<br />

In Zapfendorf im Norden Bayerns<br />

liegt aktuell das größte Werk der BMI. Neben<br />

den Standardprodukten Magermilchund<br />

Süßmolkenpulver werden zunehmend<br />

Spezialerzeugnisse produziert. Aufgrund<br />

der steigenden Nachfrage begann im Jahre<br />

2014 die Planung einer neuen, größeren<br />

Reinigungsanlage für das bei der Herstellung<br />

von Milchprodukten anfallende Wasser.<br />

In vier Sequential-Batch-Reaktoren<br />

sollte künftig chargenweise die Nährstofffracht<br />

der unterschiedlich anfallenden<br />

Wassermengen biologisch abgebaut werden.<br />

Vier Gebläse würden die Luftversorgung<br />

der an diesem Prozess beteiligten<br />

Mikroorganismen sicherstellen.<br />

Um die Betriebskosten der Wasseraufbereitungsanlage<br />

geringstmöglich zu halten,<br />

sollten bei der energieintensiven Erzeugung<br />

der Belebungsluft anstelle der Drehkolbentegriertem<br />

Frequenzumrichter, die zusätzlich<br />

noch eine smarte Maschinensteuerung<br />

(Sigma-Control 2) beinhalten. Über diese<br />

Steuerung sind die Gebläse per Profibus<br />

an die Leitwarte direkt angebunden, deren<br />

Betriebs- und Zustandsdaten werden dort<br />

visualisiert. Die Leitwarte gibt die Drehzahlen<br />

und damit den zu generierenden Volumenstrom<br />

an die Gebläse weiter. Die Gebläse<br />

werden über das Bussystem somit<br />

auch ferngesteuert.<br />

Durch die Steuerungen und die Komplettbauweise<br />

sind diese Maschinen auch<br />

einsetzbar für Anwendungen, die sich<br />

hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbergen.<br />

Das erfordert als Grundlage die Möglichkeit<br />

einer umfassenden Kommunikation<br />

von Maschine zu Maschine bzw. mit<br />

einem übergeordneten Prozessleitsystem<br />

im Rahmen der fortschreitenden Vernetzung<br />

und Digitalisierung. Ziel ist eine flexiblere<br />

Ansteuerung der Maschine sowie<br />

die Diagnostik der Betriebs-und Zustandsdaten<br />

in Echtzeit (Condition Monitoring),<br />

um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten<br />

und vorausschauende Wartung<br />

(Predictive Maintenance) zu betreiben.<br />

Das heißt, dass eine Vielzahl von Informationen<br />

über den Betriebs- und Wartungszustand<br />

des Gebläses in eine Richtung<br />

ausgelesen werden kann und umgekehrt<br />

das Gebläse in die andere Richtung ferngesteuert<br />

wird – idealerweise mit nur<br />

einem Daten-Buskabel.<br />

Echtzeitüberwachung<br />

Als Analogwerte können bspw. in Echtzeit<br />

ausgelesen werden: Der Ansaug-, Endund<br />

Differenzdruck, die Ansaug-, End-, Öl-<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


IFAT I TOP-THEMA<br />

und Schallhauben-Innentemperatur, der<br />

Druckabfall am Ansaugfilter, im Falle Frequenzumrichter<br />

Gebläsedrehzahl, Stromaufnahme<br />

Umrichter und Zwischenkreisspannung.<br />

Überwacht werden Temperatur<br />

und Stromaufnahme der Motoren, Ölniveau,<br />

Temperaturen auf Platinen der<br />

Leistungselektrik und vieles mehr.<br />

Jedem dieser Werte sind Schwellwerte für<br />

die Meldung einer Warnung und Störung<br />

hinterlegt, die auch in das Prozessleitsystem<br />

mittels Busprotokoll implementiert<br />

werden können und so die Möglichkeit für<br />

eine bequeme und einfache Überwachung<br />

bieten. Hinzu kommen noch Zähler für die<br />

Betriebsstunden der Maschine und deren<br />

Einzelkomponenten wie z. B. Verdichterblock,<br />

Motor, Steuerung, Leistungsteil, Wartungsteile<br />

usw. Den Wartungsteilen wie z. B.<br />

Ansaugfilter, Öl, Keilriemen etc. sind auch<br />

Zeitintervalle hinterlegt, die nach Ablauf<br />

eine Wartungsmeldung generieren. Zustandsgrößen<br />

wie z. B. Maschine aus, startbereit,<br />

Betrieb, Warnung und Störung liegen<br />

ebenfalls auf dem Prozessabbild.<br />

Aus Sicht des Betreibers war die Entscheidung<br />

für die vielseitigen Plug-&-Play-Maschinen<br />

eindeutig, nach vorherigem detailliertem<br />

Vergleich des Aufwands für eine<br />

vergleichbare Funktionalität der Automatisierung<br />

mit Einzelkomponenten. Klar war,<br />

dass es nicht nur bei der Beschaffung von<br />

Komponenten wie zum Beispiel der Gebläse,<br />

den Frequenzumrichtern und Blechschaltschränken<br />

bleiben würde. Durch<br />

einen detaillierten Vergleich der Maschinen-<br />

und Steuerungsfunktionalitäten im<br />

Vorfeld wurden auch Kosten für Schaltrelais<br />

und Überstromauslöser zum Anschluss von<br />

elektrischen Hilfsantrieben wie z. B. Ventilatoren,<br />

Öl- und Vakuumpumpen sowie<br />

Trafos und Auswertegeräte für Sensoren<br />

die Temperaturen, Drücke, Ölniveau oder<br />

sogar Öldruck berücksichtigt.<br />

Erfasste Sensorsignale müssen ausgewertet,<br />

mit Schwellwerten hinterlegt und<br />

daraus logische elektrisch geschaltete Aktionen<br />

implementiert werden. Unklarheiten<br />

bei andernfalls mehrfach entstehenden<br />

01 Bei BMI sorgen hocheffektive Schraubengebläse<br />

für eine energiekostensparende Druckluftversorgung<br />

Schnittstellen kamen erst gar nicht auf, und<br />

die Inbetriebnahme konnte schnell und<br />

reibungslos erfolgen. Obendrein ist alles<br />

eindeutig dokumentiert, CE und EMV-zertifiziert,<br />

was auch der Betriebssicherheitsverordnung<br />

zuträglich ist.<br />

Planungs- und Prozesssicherheit<br />

Diese Komplettheit des Lieferumfangs erleichterte<br />

nicht nur die Planung der Investitionskosten,<br />

sondern auch die Vergleichsrechnung<br />

der Energiekosten, da die Leistungsdaten<br />

für die vollständig betriebsbereite<br />

Maschine im Vorfeld transparent vorlagen.<br />

Neben der Planungs- und Rechtssicherheit<br />

ist auch die Prozesssicherheit gegeben.<br />

Falls die Fernsteuerung einmal ausfallen<br />

sollte, können die Gebläse unabhängig vom<br />

Prozessleitsystem jederzeit einfach via<br />

Menüauswahl in der Sigma-Control 2 ohne<br />

Umverdrahtung oder Umparametrierung<br />

(wie früher bei Anbindung an externe Frequenzumrichter)<br />

in den Handbetrieb versetzt<br />

werden. Somit können diese Maschinen<br />

notfalls als letzte verbleibende funktionsfähige<br />

Insel die Mikroorganismen in der<br />

Belebung mit Luft versorgen und so am Leben<br />

halten.<br />

Rückblickend auf die bisherige zweijährige<br />

Betriebsdauer der vier modernen<br />

Schraubengebläse berichtet der Projektleiter<br />

davon, dass die sehr gute Energieeffi-<br />

02 Das durch den Produktionsprozess<br />

anfallende Abwasser wird hinterher effektiv<br />

geklärt<br />

zienz auch real erbracht wird und dass die<br />

„Komplettheit“ dieser vollständigen Maschinen<br />

bei der Investitionssumme deutliche<br />

Kosten einspart.<br />

Fotos: Fotolia (Victoria, #34393459), Kaeser<br />

Halle A1, Stand 143/242<br />

www.kaeser.com<br />

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TOP-THEMA I IFAT<br />

Unter Dampf<br />

Umweltfreundliche Kesselanlage für den energieintensiven Milchtrocknungsprozess<br />

Der Energieträger Dampf ist eine<br />

der wichtigsten Energiequellen für<br />

industrielle Prozesswärme. In einer<br />

neuen Milchtrocknungsanlage lag<br />

der Fokus daher auf einer effizienten<br />

und nachhaltigen Erzeugung und<br />

Nutzung des Dampfs.<br />

Das bundesweit größte und modernste<br />

Milchtrocknungswerk steht im schleswig-holsteinischen<br />

Neumünster. Die Produktionsstätte<br />

liegt zwischen Hamburg<br />

und Kiel – mitten im Zentrum einer der<br />

größten Milcherzeugungs- und Milchwachstumsregionen<br />

Deutschlands. Rund<br />

600 000 t Milch werden dort pro Jahr zu<br />

Magermilchpulver für die internationale<br />

Autoren: Petra Krayl, Roman Cheshmei,<br />

Viessmann Industriesysteme GmbH, Allendorf<br />

Lebensmittelindustrie verarbeitet. Um<br />

Milchpulver herzustellen, wird der Milch<br />

das Wasser durch Verdampfung entzogen.<br />

Während die flüssige Trinkmilch zu 87,5 %<br />

aus Wasser besteht, enthält Milchpulver<br />

nur noch ungefähr 3 %. Für den ausgefeilten<br />

Prozess zur Herstellung von 60 000 t<br />

Milchpulver pro Jahr wird somit sehr viel<br />

Energie in Form von Dampf benötigt.<br />

Das Ingenieurbüro DIHH von Herbert<br />

Hannemann hat gemeinsam mit dem Anlagenbauer<br />

Georg Hagelschuer und dem<br />

Industriekesselhersteller Viessmann Industriesysteme<br />

GmbH ein Energiekonzept für<br />

das komplette Werk mit dem Ziel einer<br />

hohen Energie- und Ressourceneffizienz<br />

ausgearbeitet. So wird etwa ein Teil der für<br />

die Erhitzung der Milch aufgewendeten<br />

Energie zurückgewonnen. Der Frischwassereinsatz<br />

ist ebenfalls durch optimierte<br />

Prozesse und eine Kondensatrückgewinnung<br />

deutlich reduziert.<br />

Die Eigentümer, neben der Uelzena eG,<br />

die Meierei Barmstedt eG, die Meierei Wasbek<br />

eG und die Meierei-Genossenschaft<br />

Schmalfeld-Hasenmoor eG, haben insgesamt<br />

64 Mio. EUR in die Anlage investiert,<br />

die 2014 in Betrieb genommen wurde.<br />

Das Milchtrockenwerk achtet nicht nur bei<br />

dem Rohstoff Milch, der in erster Linie direkt<br />

aus der umliegenden Region stammt,<br />

sondern auch beim Energieverbrauch<br />

auf Nachhaltigkeit.<br />

Zuverlässige Dampfversorgung<br />

mit der Kesselanlage<br />

Für das Milchtrocknungswerk Neumünster<br />

lag das Hauptkriterium bei der Wahl der<br />

Kessel und Feuerungstechnik auf einer<br />

sicheren, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen<br />

Dampferzeugung für den<br />

energieintensiven Trocknungsprozess.<br />

In der neu installierten Dampfkesselanlage<br />

erzeugen zwei Viessmann Hochdruck-Dampferzeuger<br />

vom Typ Vitomax<br />

300-HS Dampf mit einem Druck von 16 bar<br />

und einer Leistung von 2 × 10 t/h. Die beiden<br />

Dampferzeuger mit einem integrierten<br />

Economiser erfüllen alle neuen gesetzlichen<br />

Forderungen nach einer besonders<br />

emissionsarmen Verbrennung. Der Wirkungsgrad<br />

der Kessel mit Economiser liegt<br />

bei 96 % – und das auch bei Volllast.<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


In der Kesselanlage produzieren zwei Hochdruck-Dampferzeuger Dampf mit einem Druck von<br />

16 bar und einer Leistung von 2 × 10 t/h<br />

Zwei Weishaupt-Gasbrenner mit digitalem<br />

Feuerungsmanagement und einer Drehzahl-<br />

und Sauerstoff-Regelung sorgen für<br />

eine effiziente Ausnutzung des Brennstoffes.<br />

Moderne Mess-, Steuer- und Regelungstechnik<br />

in Verbindung mit einer<br />

SPS-Kesselsteuerung garantieren einen<br />

zuverlässigen, effizienten und wirtschaftlichen<br />

Betrieb der Dampfkesselanlage. Der<br />

Einsatz dieser Techniken war auch eine<br />

wichtige Voraussetzung für die Zertifizierung<br />

nach Iso 50001.<br />

Der Energieträger Dampf ist nach wie vor<br />

eine der wichtigsten Energiequellen für<br />

industrielle Prozesswärme. Dampf eignet<br />

sich für die Milchwirtschaft sehr gut als<br />

Energie-Transportmedium, da durch die<br />

Nutzung der Kondensationswärme eine<br />

hohe Energiedichte im Verhältnis zur<br />

Transportmenge erreicht wird. Die massenbezogene<br />

Energiedichte des Dampfes<br />

ist also wesentlich höher als die von flüssigen<br />

Wärmeträgermedien.<br />

Milchpulver für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Das Milchtrockenwerk in Neumünster sorgt<br />

mit einem der größten Sprühtürme Europas,<br />

modernster Technik, vollautomatisierten<br />

Prozessen und einem ausgefeilten Hygienekonzept<br />

für Milchpulver mit gleichbleibender<br />

Qualität auf höchstem Niveau.<br />

Milchpulver wird zur Herstellung von Käse,<br />

Joghurt sowie Süß- und Backwaren eingesetzt<br />

und ist auch ein Grundstoff für Instant-Babynahrung.<br />

Herzstück des Werks ist der 50 m hohe<br />

Sprühturm, in dem die Magermilch über<br />

diverse mit Dampf beheizte Lufterhitzer<br />

getrocknet wird. Für die Herstellung von<br />

einem Kilogramm Milchpulver werden etwa<br />

sechs bis sieben Liter Rohmilch benötigt.<br />

In den vorgeschalteten Bereichen der<br />

Milchbehandlung wird ein Warmwasserkreis<br />

über Dampf-Wärmetauscher aufgeheizt,<br />

der wiederum die Milch auf die<br />

erforderliche Temperatur erhitzt. In weiteren<br />

Prozessschritten wie der Herstellung<br />

von Vor- und Hochkonzentrat in Eindampfungsanlagen<br />

wird ebenfalls unter Verwendung<br />

von Dampf der Anteil an Trockensubstanz<br />

erhöht.<br />

Die dadurch eingedickte Milch wird von<br />

der Decke des Turms als Konzentrat über<br />

Düsen eingesprüht. Eine ca. 220 °C heiße<br />

Luftströmung, die den feinen Milchnebel in<br />

einer Wendelbewegung nach unten führt,<br />

entzieht der Milch das Wasser. Die Milch darf<br />

dabei nicht überhitzt werden, da Vitamine<br />

und weitere Inhaltsstoffe verloren gehen<br />

können. Schwankungen bei der Dampftemperatur<br />

müssen deshalb vermieden werden.<br />

Für die Reinigung der Produktionsanlagen<br />

werden sogenannte CIP-(Cleaningin-place)-Anlagen<br />

betrieben. In diesen<br />

Anlagen wird die jeweilige Reinigungsflüssigkeit<br />

(sauer bzw. alkalisch) erwärmt und<br />

während der Reinigung nachgeheizt. Zwei<br />

redundante Speise-Systeme (Sprühlanzen-<br />

Systeme) erlauben die Reinigung bei ununterbrochenem<br />

Betrieb.<br />

Ein großer Teil der für die Erhitzung und<br />

Verdampfung der Milch aufgewendeten<br />

Energie wird durch Dampf-Wärmetauscher<br />

in Form von Kondensat zurückgewonnen.<br />

Die Kondensatrückführung beträgt bei<br />

diesem Prozess über 90 %. Dieses Kondensat<br />

wird gesammelt und wieder der<br />

thermischen Vollentgasung zugeführt. Das<br />

Speisewasser wird dann über hocheffiziente<br />

und drehzahlgeregelte Speisewasserpumpen<br />

dem Dampfkessel zugeführt.<br />

Über den integrierten Economiser wird die<br />

Speisewassertemperatur erhöht und im<br />

Gegenzug das heiße Abgas auf ca. 125 °C<br />

heruntergekühlt. Das erhöht den Wirkungsgrad<br />

der Anlage und reduziert deutlich die<br />

Brennstoffkosten.<br />

Halle A2, Stand 429<br />

Fotos: Uelzena (Thies Rätzke), Ingenieurbüro DIHH<br />

www.viessmann.com<br />

Einfach traditionell.<br />

Traditionell einfach.<br />

Wirtschaftliche<br />

ESL Milchbehandlung,<br />

flexibel integriert<br />

Zwei Entkeimungs-Separatoren, die sich<br />

leicht und flexibel Ihrer Prozesslinie<br />

hinzufügen lassen –das ist prolong.<br />

Bewährte GEA Technologie für eine<br />

zuverlässige Keimabtrennung,die Ihre<br />

Milch wertvoller macht. Zu unschlagbar<br />

niedrigen Kosten.<br />

GEA prolong verbessert Ihre Wirtschaftlichkeit<br />

nachhaltig:<br />

• Niedrigste Kosten für Investition,<br />

Installation und Betrieb<br />

• Keine Kosten für zusätzliche Aggregate<br />

• Frische Trinkmilch –wie es der Kunde<br />

kennt und mit längerer Haltbarkeit<br />

• Flexibel einsetzbar auch für die Herstellung<br />

von Käse und Milchpulver<br />

l<br />

• Geringer Energiebedarf<br />

• Kein zusätzliches Hoch-<br />

erhitzen der Milch<br />

• Reduzierter Verbrauch von<br />

Strom, Kühlwasser,Druckluft<br />

und Dampf<br />

• Geringer Platzbedarf<br />

• Lange Standzeiten,<br />

geringer<br />

Wartungsaufwand,dadurch<br />

reduzierte Servicekosten


TOP-THEMA I IFAT<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

Realisierung einer Kalklöschanlage<br />

in der chemischen Industrie<br />

Nach einer langen und intensiven Planung war es endlich<br />

soweit: Das neue Branntkalksilo des Chemieunternehmens<br />

Kronos wurde mit dem dafür vorgesehenen Stahlbau<br />

versehen. Dies war der Startschuss für die Montage einer<br />

Kalklöschanlage, die den Bedarf an Kalkmilch für die<br />

werksinterne Abwasservorbehandlungsanlage<br />

langfristig sicherstellen und gleichzeitig<br />

den Transportverkehr durch die vorher<br />

angelieferte wässrige Kalkmilch<br />

reduzieren soll.<br />

Kronos ist ein Hersteller von TiO 2<br />

-Pigmenten, die in verschiedensten<br />

Produkten wie z. B. in Lacken, Farben, Kunststoffen,<br />

Papier und Kosmetika eingesetzt werden, um sie weiß zu färben.<br />

Am Standort Leverkusen ist das Unternehmen seit 1927 ansässig.<br />

Die hier zur Ausführung gekommene Kalklöschanlage besteht<br />

aus folgenden Komponenten:<br />

n Branntkalk-Lagersilo mit 270 m³ Nutzvolumen<br />

n komplette Fördertechnik in zwei Löschbehälter<br />

n Kalkmilchpumpen-Station<br />

n zwei Nassabscheider zur Brüdenreinigung<br />

Sie entspricht dem „verwogenen Lösch-Verfahren“, bei dem<br />

nacheinander die beiden Reaktionspartner Wasser und<br />

Branntkalk über die Wägezellen des Löschbehälters eingewogen<br />

werden. Der Prozess des Kalklöschens erfolgt als<br />

eine exotherme Reaktion von Branntkalk und Wasser, wobei<br />

Kalkhydrat in Suspension erzeugt wird:<br />

Dabei wird die Reaktionswärme 1 152 kJ/kg CaO freigesetzt<br />

und die Kalkmilchsuspension erwärmt.<br />

Aufgrund der Betriebsweise des Chemiestandortes<br />

muss die Anlage eine sehr hohe Verfügbarkeit aufweisen.<br />

Aus diesem Grund wurde eine zweistraßige<br />

Aus führung gewählt, wobei jede Straße 100 % des<br />

geforderten Leistungsbedarfes abdeckt.<br />

Autor: Josef Liedl, Leiter Anwendungstechnologie,<br />

Rüdiger Meyer,<br />

Geschäftsführer, Schaub Umwelttechnik<br />

GmbH, Augsburg<br />

Sicherheitstechnische<br />

Randbedingungen<br />

Dieses Anlagenkonzept stellte aber durch die<br />

bauseitigen Gegebenheiten – begrenzter Raum, der<br />

in einem bestehenden Gebäude zur Verfügung<br />

stand – für das Planungsteam eine extreme Herausforderung<br />

dar. Letztendlich wurde aber durch<br />

enge Zusammenarbeit der Konstrukteure eine für<br />

beide Seiten optimierte Lösung erarbeitet.<br />

Neben den grundsätzlich bei der Erstellung<br />

einer Kalklöschanlage zu beachtenden Sicher-<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


IFAT I TOP-THEMA<br />

heitsmaßnahmen und der erforderlichen Ausrüstung waren bei der<br />

Realisierung dieses Projektes zusätzliche Forderungen der internen<br />

sicherheitstechnischen Richtlinien und Vorgaben umzusetzen, da<br />

diese Neuanlage in unmittelbarer Nähe der Werksgrenze des Chemparks<br />

errichtet wurde. Deshalb ist die Siloanlage mit Sicherheitstechnik<br />

und Überwachungseinrichtungen ausgeführt, die einen<br />

möglichen Staubaustritt unterbinden, indem die Anlage bei Detektierung<br />

sofort abschaltet. Dies wird gewährleistet durch:<br />

n Konfiguration des Siloabluftfilters für einen Reststaubgehalt<br />

< 10 mg/m³<br />

n Differenzdrucküberwachung der Filtermedien<br />

n Staubpartikelüberwachung in der Filterabluftleitung<br />

n Abluftführung nach dem Silofilter am Silo entlang nach unten<br />

n Überdrucküberwachung des Siloraums<br />

n speziell ausgeführte, zertifizierte Über- und Unterdruckventile<br />

Die starke Reaktionsenthalpie (1 152 kJ/kg CaO) beim Ablöschprozess<br />

führt zu einer Erhöhung der Wassertemperatur im<br />

Kalklöschbehälter, in dessen Folge eine Brüdenbildung entsteht.<br />

Diese mit Kalkpartikeln beladenen Brüden müssen innerhalb der<br />

Anlage behandelt werden, da eine einfache Ableitung gegen die<br />

Auflagen gemäß BImSchG verstoßen würde. Des Weiteren sorgen<br />

diese Kalkbrüden in vielen älteren Anlagen für signifikant hohen<br />

Reinigungsaufwand an der Anlage, den es zu reduzieren gilt.<br />

Der Nassabscheider<br />

Wasser<br />

Kalklöschbehälter<br />

Wasser<br />

Kalkmilch-<br />

Vorratsbehälter<br />

TI<br />

WI<br />

M<br />

M<br />

M<br />

LI<br />

M<br />

LA<br />

Wasser<br />

PI<br />

Kalksilo<br />

LI<br />

M<br />

01 Schaubild<br />

des Prozesses<br />

Nassabscheider<br />

M<br />

Luft<br />

M<br />

Wasser<br />

Die Schaub Umwelttechnik hat ein umfassendes Abluftführungskonzept<br />

erstellt, das zuverlässig beide Anforderungen erfüllt. Zentraler<br />

Baustein dieses Konzeptes ist ein seit vielen Jahren eingesetzter<br />

und weiter entwickelter Nassabscheider, der über ein nachfolgendes<br />

Gebläse kontinuierlich alle entstehenden Brüden aus dem<br />

Kopfraum des Löschbehälters absaugt. Die Luftführung ist dabei so<br />

konzipiert, dass über sogenannte Falschluftdrosseln ein gleichmäßiger,<br />

vergleichsweise geringer Unterdruck in der ganzen Anlage<br />

erzeugt wird. Der dabei entstehende Luftstrom vom Auslauf der<br />

Förderschnecke über den Behälterkopfraum in den Nassabscheider<br />

wird so eingestellt, dass die Brüden zuverlässig abgesaugt, jedoch<br />

möglichst wenig Kalkpartikel mitgerissen werden.<br />

Die hohe Durchsatzleistung bei Kronos und die Tatsache, dass<br />

bei zwei Chargen/Stunde für die Einbringung der Kalkmenge in<br />

den Löschprozess jeweils nur wenige Minuten zur Verfügung stehen,<br />

hat die Aufgabe nicht einfach gemacht. Während der Inbetriebnahme<br />

und des nachfolgenden Probebetriebes konnte diese Problematik<br />

jedoch zur Zufriedenheit des Kunden gelöst werden.<br />

Die gereinigte und gesättigte Abluft wird über einen Schalldämpfer<br />

aus dem Gebäude geführt. Neuralgische Punkte wie zum<br />

Beispiel die Brüdensaugleitung unterliegen einer automatischen<br />

Spülung, die eventuell anhaftende Kalkablagerungen abspült,<br />

noch bevor diese aushärten können. Im Inneren des Nassabscheiders<br />

werden die Kalkpartikel im Wasservorhang abgeschieden<br />

und reichern sich in der Wasservorlage an. Diese unterliegt deshalb<br />

einem automatischen und periodischen Abschlämm- und<br />

Spülprogramm.<br />

Ein weiterer kritischer Punkt in der Anlage befindet sich am Auslauf<br />

der Förderschnecke über dem Löschbehälter. Hier ist die<br />

Grenze zwischen dem Trocken- und dem Nassteil der Anlage. Auch<br />

wenn die oben erwähnte Brüdenabsaugung durch den Nassabscheider<br />

zuverlässig funktioniert, wurde ein pneumatisch betriebener<br />

Absperrteller am Auslauf der Schnecke vorgesehen, um diesen<br />

Teil bei Stillstand der Schnecke zusätzlich absperren zu können.<br />

Die Konstruktion ist so ausgeführt, dass auch bei geschlossenem<br />

Absperrteller der Absaug-Luftstrom aufrechterhalten wird.<br />

Halle A4, Stand 147/246<br />

www.schaub-systems.com<br />

02 Montage der<br />

beiden Löschbehälter<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 21


TOP-THEMA I IFAT<br />

Ein gutes Gefühl<br />

Funkenlöschanlage sorgt für sicheres Metall-Recycling<br />

Brandrisiken lauern in zahlreichen<br />

Phasen des Recyclingprozesses.<br />

Durch Fremdkörper, Prozesswärme<br />

oder Maschinenteile können<br />

Funken, Glimmnester und<br />

Überhitzungen entstehen. Diese<br />

führen in Schredderanlagen,<br />

Förderbändern oder Absauganlagen<br />

zu folgenschweren Bränden und<br />

Explosionen. Abhilfe schaffen<br />

hier Funkenlöschanlagen.<br />

Mit der stetig steigenden Bedeutung des<br />

Recyclings und der Rohstoffrückgewinnung<br />

erhöhen sich auch die Anforderungen<br />

an die Recyclingbetriebe. Die Bewältigung<br />

kontinuierlich wachsender Mengen<br />

erfordert eine hohe Verfügbarkeit der<br />

Produktionsanlagen. Um die größtmögliche<br />

Verfügbarkeit zu gewährleisten, gilt es,<br />

gefährdete Anlagen vor Produktionsausfällen<br />

durch Brände zu schützen.<br />

Autor: Denis Sauerwald, Marketing, Fagus-<br />

Grecon Greten GmbH & Co. KG, Alfeld<br />

Die Siegfried Jacob Metallwerke sind seit<br />

über sechs Jahrzehnten im Bereich Recycling<br />

auf die Gewinnung von Metallen spezialisiert.<br />

Das Ennepetaler Unternehmen<br />

ist als zuverlässiger Lieferant hochwertiger<br />

Sekundärrohstoffe von Aluminium bis<br />

Zink bekannt.<br />

Eine heiße Angelegenheit<br />

Die Aufbereitungsverfahren reichen von<br />

der klassischen Sortierung über die Pyrometallurgie<br />

bis zur Hydrometallurgie.<br />

Besonders im Bereich der Pyrometallurgie<br />

besteht permanent die Gefahr des Funkenfluges.<br />

In vier Schmelzöfen mit jeweils<br />

mehreren Tonnen Fassungsvermögen werden<br />

jährlich bis zu 10 000 t Metall aus<br />

Schrotten hergestellt. Permanent besteht<br />

die Gefahr, dass Funken oder heiße Teile<br />

über die Absauganlage in die Filteranlage<br />

transportiert werden. In der Filteranlage<br />

treffen Funken auf eine explosive<br />

Staubkonzentration und können verheerende<br />

Brände oder Explosionen auslösen.<br />

Solche Schadensereignisse will man bei<br />

den Siegfried Jacob Metallwerken sicher<br />

ausschließen.<br />

Bereits im Jahre 2001 wurde die Filteranlage<br />

mit einer automatischen Funkenerkennung<br />

und -löschung gesichert. „Die<br />

Funkenlöschanlage gibt uns als Anlagenbetreiber<br />

das sichere Gefühl, dass keine<br />

Funken in die Filteranlage eingetragen<br />

werden können“, so Betriebsleiter<br />

Dr. Joachim Lüning. Seit 15 Jahren verrichtet<br />

die Grecon-Funkenlöschanlage ihre<br />

Dienste beim Recycler. Die turnusmäßige<br />

Wartung des sehr zuverlässig arbeitenden<br />

Systems lässt der Recyclingbetrieb vom<br />

70 Mann starken Serviceteam ausführen.<br />

Die regelmäßige Wartung umfasst zahlreiche<br />

Funktionstests der Anlage, die<br />

Reinigung der Melder und Löschungen<br />

sowie gegebenenfalls Updates der Software<br />

der Funkenmeldezentrale.<br />

Für die Zukunft gewappnet<br />

Der Recycler will seinen Wachstumskurs<br />

auch zukünftig fortsetzen. Zur Energieversorgung<br />

ist der Bau einer modernen Windenergieanlage<br />

geplant. Zukünftige Produktionserweiterungen<br />

erfordern eine neue<br />

Absauganlage. Dazu wurde bereits im Vorfeld<br />

die Funkenmeldezentrale auf die aktuelle<br />

Generation erneuert. Die neue Funkenmeldezentrale<br />

erlaubt eine einfachere<br />

Bedienung, stellt ein abgestuftes Alarmsystem<br />

durch frei programmierbare Alarmschwellen<br />

zur Verfügung und gibt dem<br />

Recyclingbetrieb die Option, mögliche Erweiterungen<br />

in das System einzubinden.<br />

Halle B6, Stand 144<br />

www.fagus-grecon.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


Top-Thema<br />

Exzenterschneckenpumpe ermöglicht<br />

schnelle Wartung<br />

Allweiler zeigt auf der Ifat mit der Optifix zum ersten Mal eine<br />

neue Generation Exzenterschneckenpumpen. Das Design<br />

ermöglicht eine Demontage in fünf einfachen Schritten. „Auch<br />

die produktivsten Mitarbeiter sind nicht schnell genug, um<br />

Pumpen-Wartungszeiten um bis zu 85 % zu senken. Durch eine<br />

patentierte Konstruktion, durch die man Rotor und Stator<br />

ausbauen kann, ohne dabei Auslass- und Ansauggehäuse<br />

abbauen zu müssen, kann die Pumpe im Bruchteil der normalerweise<br />

benötigten Zeit gewartet, repariert und aufgerüstet werden“,<br />

so Jens Ebinghaus, Senior Vice President Emea. „Und bei zusätzlicher<br />

Kombination mit dem patentierten Alldur Stator kann die<br />

Standzeit sogar bis auf das Fünffache verlängert werden.“<br />

Allweiler stellt als Systemlieferant seit mehr als 60 Jahren weltweit<br />

Lösungen für die Abwasserförderung in Klärwerken bereit.<br />

Zusätzlich zur Produktneuheit Optifix stellt das Unternehmen<br />

eine Auswahl aus der kompletten Produktlinie seiner<br />

Abwasserlösungen aus. Diese reicht von Exzenterschnecken-<br />

und Schlauchpumpen über Mazeratoren<br />

bis hin zu Kreisel- und Propellerpumpen<br />

in verschiedenen Größen.<br />

Halle B1, Stand 441/540<br />

www.allweiler.de<br />

Lasermessgerät überprüft<br />

Flockungszustand<br />

Die Zugabe von Flockungsmittel zur Reinigung von Abwässern<br />

wird in der Industrie und in Kläranlagen häufig nur visuell<br />

überwacht. Bei Über- oder Unterdosierung gelangen die Feststoffe<br />

bei der Sedimentation in den Klarlauf, verursachen Störungen an<br />

den nachgeschalteten Anlagen und führen zu einer Überschreitung<br />

der Grenzwerte. Um dies zu vermeiden und eine präzisere<br />

Dosierung zu ermöglichen, hat Aquachem das Messgerät ifloc<br />

entwickelt. Es ermittelt in kurzen und regelmäßigen Abständen<br />

mehrere relevante Parameter wie Dichte, Schlammvolumen und<br />

Sinkgeschwindigkeit der Flocken. Über die SPS kann das Gerät<br />

mit der Gesamtanlage verknüpft werden,<br />

sodass sich die Zugabe des Flockungsmittels<br />

automatisieren lässt. So wird die<br />

Prozesssicherheit erhöht und eine<br />

Flockungsmitteleinsparungen von bis zu<br />

50 % möglich. Das Hauptelement des<br />

Gerätes ist eine mit Suspension gefüllte<br />

Messzelle, die mit einem senkrecht<br />

darüber angebrachten Laser<br />

durchleuchtet wird.<br />

Halle A1, Stand 522<br />

www.aquachem.de<br />

Drehkolbenpumpen im mobilen Einsatz<br />

Börger Drehkolbenpumpen werden zur Förderung von reinen<br />

Flüssigkeiten, feststoffbeladenen Schlämmen, hochviskosen,<br />

abrasiven oder chemisch aggressiven Medien eingesetzt. Die<br />

hochwertigen Verdrängerpumpen sind in 25 Baugrößen mit<br />

Förderleistung zwischen 1 und 1 500 m 3 /h verfügbar. Bei der<br />

Fertigung der Pumpe wird jedes Bauteil in Beschaffenheit und<br />

Material so ausgewählt, dass es bestmöglich für die anstehende<br />

Förderaufgabe geeignet ist. Dadurch mindert sich der Verschleiß<br />

an der Pumpe und deutlich längere Standzeiten werden realisiert.<br />

Dank des „Maintenance in Place“ (MIP) Aufbaus der Pumpe ist die<br />

Wartung der Pumpe vom Betreiber selbst durchführbar.<br />

Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit und der kompakten<br />

Bauform eignen sich die Drehkolbenpumpen für den mobilen<br />

Einsatz. Dabei ist es egal, ob die Pumpe auf einem LKW- oder<br />

PKW-Anhänger, an einer Dreipunktaufhängung, einem<br />

Handwagen oder als tragbare Version gebaut wird. Neben den<br />

Pumpen werden die<br />

Börger Mazeratoren<br />

zu sehen sein. Der<br />

Unihacker wird<br />

vermehrt zur<br />

Zerkleinerung von<br />

Feuchttüchern und<br />

Hygieneartikeln in<br />

Pumpstationen<br />

eingesetzt. Aufgrund<br />

seiner kompakten Bauweise kann der Zweiwellenzerkleinerer in<br />

nahezu jeder Anlage nachgerüstet werden.<br />

Halle B1, Stand 439/538<br />

www.boerger.de<br />

Wasser und<br />

Abwasser behandeln<br />

Anlagen, Betriebsmittel, Betriebsführung:<br />

Alles aus einer Hand<br />

Wasser recyceln / wiederverwenden<br />

Wertstoffe & Energie zurückgewinnen<br />

Anlagen: Individuell und modular<br />

Prozesswasser aufbereiten<br />

EnviroChemie GmbH<br />

In den Leppsteinswiesen 9<br />

64380 Rossdorf<br />

Tel. 06154 6998-0<br />

www.envirochemie.com<br />

IFAT<br />

14. bis 18. Mai <strong>2018</strong><br />

Halle A2 · Stand 245<br />

ACHEMA<br />

11. bis 15. Juni<strong>2018</strong><br />

Halle 9.1<br />

Stand A40<br />

Neues<br />

entdecken!<br />

Standorte international:<br />

Benelux, Bulgarien, Großbritannien<br />

Marokko, Mittlerer Osten, Österreich<br />

Polen, Russland, Schweiz<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 23<br />

EnvirioChemie.indd 1 13.04.<strong>2018</strong> 10:53:20


Top-Thema<br />

Kombinierte Abgasreinigungsverfahren<br />

Die Centrotherm Clean Solutions GmbH & Co. KG hat ein Anlagenkonzept<br />

zur Abgasreinigung entwickelt, das modular aufgebaut ist.<br />

Damit lassen sich je nach<br />

Anforderung unterschiedliche<br />

Reinigungstechnologien in<br />

einem Baukastensystem<br />

kombinieren. Sowohl<br />

Reinigungssysteme zur thermischen<br />

oder nass-chemischen<br />

Behandlung, als auch Trockenbettabsorber<br />

können miteinander<br />

kombiniert werden. Je<br />

nach Zusammensetzung des Abgasstromes wird dieser über ein<br />

3-Wege-Ventil der geeigneten Reinigungstechnologie zugeteilt.<br />

Die Technologie eignet sich z. B. für die Entfernung hochtoxischer<br />

Abgasbestandteile, da diese irreversibel am Absorbergranulat<br />

gebunden werden, wodurch eine einfache und sichere Handhabung<br />

ermöglicht wird. Ändert sich in einem weiteren Prozessschritt<br />

die Abgaszusammensetzung, schaltet die Anlage vollautomatisch<br />

auf ein anderes Modul um – bspw. auf einen Brenner-Wäscher.<br />

Halle A1, Stand 431/530<br />

www.centrotherm-cs.de<br />

Sicherheit bei abwassertechnischen<br />

Anlagen<br />

Bei der Beseitigung von Abwässern sehen sich Betreiber von<br />

Industrieanlagen mit einer kaum zu überblickenden Anzahl von<br />

technischen und gesetzlichen Vorgaben konfrontiert. Um den<br />

sicheren und umweltgerechten Betrieb der Anlagen sicherzustellen,<br />

hat Tüv Süd den Abwasser-Anlagen-Pass entwickelt.<br />

Dieser AbwA-Pass umfasst alle wesentlichen Aspekte der Arbeitsund<br />

Anlagensicherheit sowie des Umwelt- und Gesundheitsschutzes,<br />

die bei Errichtung und Betrieb solcher Anlagen zu<br />

beachten sind.<br />

Auf der technischen Seite wird die funktionale Sicherheit von<br />

abwassertechnischen Anlagen durch elektrische, elektronische<br />

oder programmierbare elektronische (E/E/PE) Komponenten<br />

bzw. MSR-/PLT-Schutzeinrichtungen gesteuert und überwacht.<br />

Aufbauend auf den Normen IEC 61508, DIN EN 61511 und VDI/<br />

VDE 2180 geht es bei einem solchen Managementsystem darum,<br />

die Prozesse über den gesamten Lebenszyklus der sicherheitsgerichteten<br />

Systeme und Komponenten zu analysieren, bedarfsgerecht<br />

zu standardisieren und kontinuierlich zu optimieren.<br />

Halle B2, Stand 127/126<br />

www.tuev-sued.de<br />

Flexibler Universal-Zerkleinerer<br />

Der Universal-Zerkleinerer Teuton Z 55 bietet mit seinem<br />

Siebkorbsystem eine große Anwendungsvielfalt. Die Maschine<br />

lässt sich flexibel auf die gegebenen Rahmenbedingungen wie<br />

Inputmaterial, Durchsatzmenge und gewünschte Endkorngröße<br />

einstellen und damit auch problemlos in bereits bestehende<br />

Recyclingprozesse und -anlagen integrieren. Dank<br />

seiner robusten Stahlbaukonstruktion hält der Zerkleinerer auch<br />

hohen Belastungen stand und sorgt so für einen kontinuierlichen<br />

Zerkleinerungsprozess sowie eine gleichmäßige Abgabe<br />

des zerkleinerten Materials an die nachgeschalteten<br />

Fördersysteme.<br />

Halle B5, Stand 427/526<br />

www.f-e.de<br />

IFAT <strong>2018</strong><br />

14.5.–18.5.<br />

München<br />

Stand B1.423<br />

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Telefon: +49 (0) 27 72 / 933-0 | Telefax: +49 (0) 27 72 / 933-100 | info@herborner-pumpen.de | www.herborner-pumpen.de<br />

Herborner-Pumpen.indd 1 10.04.<strong>2018</strong> 11:23:17<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


Abwasserfreie Industrie als Ziel<br />

Mit der nachhaltigen, industriellen Abwasseraufbereitung durch<br />

Vacudest Vakuumdestillationssysteme sollen Industrieproduktionen<br />

nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch bares Geld<br />

sparen. Im Unterschied zu klassischen Aufbereitungsverfahren sei<br />

die Qualität des gereinigten Wassers aus Vacudest-Systemen laut<br />

Hersteller so gut, dass es im Produktionsprozess wiederverwendet<br />

werden kann. Damit werde die Produktion abwasserfrei und es<br />

werde sichergestellt, dass keine Restverunreinigungen in die<br />

Umwelt gelangen. Gleichzeitig werden wertvolle Frischwasserressourcen<br />

geschont.<br />

Vacudest ist aktuell in sechs Anlagengrößen und 17 Leistungsgrößen<br />

verfügbar. Jüngstes Mitglied der Produktlinie<br />

ist ein XXL-Modell. Mit 30 000 m 3 /a hat sie die<br />

bisher größte Kapazität. Durch die Kreislaufführung<br />

wird ein Großteil der Entsorgungskosten<br />

eingespart und<br />

wertvolle Frischwasserressourcen<br />

geschont.<br />

Halle A2, Stand 147<br />

Das Gefährliche am Risiko<br />

ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />

wie man mit ihm umgeht.<br />

www.h2o-de.com<br />

Raupensystem zur Rohrinspektion<br />

Deep Trekker Inc. bringt sein Inspektionssystem, den DT240 Mini<br />

Crawler, der speziell für die europäische Infrastruktur entwickelt<br />

wurde, auf den Markt. Das Rohrraupensystem ist aus eloxiertem<br />

Aluminiumdruckguss und Edelstahl gefertigt und verfügt über<br />

eine Saphirglas-Objektivabdeckung. Es ist für die Navigation und<br />

Inspektion von Rohren geeignet. Das optionale Kettensystem ist<br />

aus stahlkordverstärktem Polyurethan gefertigt und ermöglicht<br />

das Manövrieren über die schwierigsten Hindernisse. Das System<br />

ist bis zu einer Tiefe von 50 m ausgelegt und benötigt keine<br />

Stromversorgung an der Oberseite. Seine benutzerfreundliche<br />

Technologie bietet Bauunternehmern und Ingenieuren ein<br />

hochgradig transportables System zur Rohrinspektion und<br />

anderen damit verbundenen Systemen.<br />

Halle C4, Stand 529<br />

www.deeptrekker.com<br />

Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />

Standardisiertes Lager- und Dosiersystem<br />

Im Fokus steht bei Sülzle Kopf Anlagenbau das<br />

standardisierte Pulveraktivkohle-Lager- und Dosiersystem<br />

AK-Dos, das z. B. in der vierten Reinigungsstufe<br />

für die Behandlung von konventionell<br />

gereinigtem Abwasser eingesetzt wird. Es besticht<br />

u. a. durch die sichere Lagerung von Pulveraktivkohle<br />

und die bedarfsgeregelte Dosierung. Auf der<br />

Basis von Analysedaten dosiert es die optimale<br />

Menge Pulveraktivkohle in das Abwasser ein und<br />

bindet darin übriggebliebene Mikroschadstoffe wie<br />

etwa Medikamentenreste. Hat sich die Pulveraktivkohle<br />

mit den gebundenen Schadstoffen abgesetzt,<br />

wird sie herausgefiltert und mit dem restlichen<br />

Klärschlamm weiterverwertet. Weitere Einsatzzwecke<br />

sind die Entfernung von Farbstoffen aus<br />

Abwässern sowie in der Trinkwasseraufbereitung.<br />

Halle A2, Stand 221/320<br />

www.suelzle-gruppe.de<br />

Brände erkennen<br />

Brände löschen<br />

Schäden verhindern<br />

Wir realisieren kundenspezifische Schutzkonzepte für<br />

Absaugleitungen, Filter, Silos und Bearbeitungsmaschinen<br />

sowie für viele andere Produktionsbereiche.<br />

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D-31061 Alfeld<br />

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info@tbelectronic.de<br />

www.tbelectronic.eu


Top-Thema<br />

Funkenmeldezentrale sichert Prozess<br />

Mit der stetig steigenden Bedeutung des Recyclings und der<br />

Rohstoffrückgewinnung erhöhen sich auch die Anforderungen an<br />

die Betriebe. Brandrisiken lauern in<br />

zahlreichen Phasen des Recyclingprozesses.<br />

Bei einem Unternehmen, das sich<br />

auf die Gewinnung von Recyclingmetallen<br />

spezialisiert hat, wurde die<br />

Filteranlage mit einer automatischen<br />

Funkenerkennung und -löschung von<br />

Grecon gesichert. Die turnusmäßige<br />

Wartung des Systems lässt der Recyclingbetrieb<br />

vom Serviceteam des Herstellers ausführen. Die Wartung<br />

umfasst zahlreiche Funktionstests der Anlage, die Reinigung der<br />

Melder und Löschungen sowie gegebenenfalls Updates der<br />

Software der Funkenmeldezentrale. Produktionserweiterungen<br />

erforderten jetzt eine neue Absauganlage. Dazu wurde die<br />

Funkenmeldezentrale auf die aktuelle Generation erneuert. Die<br />

neue Zentrale (CC 5016) erlaubt eine einfachere Bedienung, stellt<br />

ein abgestuftes Alarmsystem durch frei programmierbare<br />

Alarmschwellen zur Verfügung und gibt dem Recyclingbetrieb die<br />

Option, mögliche Erweiterungen in das System einzubinden.<br />

Halle B6, Stand 144<br />

www.fagus-grecon.com<br />

Vakuumbandfilter für flüssige Abfälle<br />

Ein Entsorgungsfachbetrieb hat sich u. a. mit der Absaugung<br />

biologischer Abwasserklärgruben und Fettabscheidern einen<br />

Namen gemacht. Mit Anlieferung der verschiedenen Abwässer<br />

durch Saugfahrzeuge am Firmensitz erfolgt deren Sammlung in<br />

Lagertanks. Hier läuft die weitere Behandlung in drei Stufen ab.<br />

Im dritten Behandlungsschritt<br />

wird ein Flockungsmittel<br />

zugesetzt. Nach Abschluss der<br />

Reaktionen gelangt das geflockte<br />

Material in einen Leiblein-<br />

Vakuumbandfilter. Der eingesetzte<br />

Vakuumbandfilter Endlos<br />

(VBF-E), ausgerüstet mit einem<br />

Endlos-Filterband aus Kunststoff<br />

(auch Edelstahl möglich) trennt das Medium rein mechanisch. Es<br />

tritt keine chemische Veränderung ein, gleichzeitig finden<br />

Aufgabe und Filtrierung sehr schonend ohne Zerstörung der<br />

Flocken statt. Mit seiner Vakuumunterstützung sind höhere<br />

Durchsatzleistungen sowie eine bessere Entwässerung des Filterkuchens<br />

gegenüber hydrostatisch arbeitenden Filtern zu<br />

erreichen.<br />

Halle A3, Stand 133<br />

www.leiblein.de<br />

NEUHEIT <strong>2018</strong><br />

INVENTHOR TYPE 9<br />

Der leistungsstärkste Walzenzerkleinerer<br />

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26 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


Aggressive und abrasive Medien fördern<br />

Die Industrieschlauchpumpen der Apex-Baureihe von Bredel<br />

bieten eine vollständig isolierte Förderung und eine lange<br />

Lebensdauer dank robuster, besonders abriebfester Schlauchelemente,<br />

die in einer Vielzahl von Materialien verfügbar sind. Die<br />

fünf Größenmodelle der Pumpe bieten ein maximales Fördervolumen<br />

von bis zu 6 200 l/h bei einem Druck von bis zu 8 bar.<br />

Dank ihres besonders geringen Wartungsbedarfs bieten die<br />

Pumpen ein Höchstmaß an Prozesskontinuität bei gleichzeitig<br />

geringen Lebenszykluskosten. Insbesondere bei aggressiven,<br />

abrasiven oder aufgeschlämmten Fördermedien ermöglichen<br />

sie so gegenüber anderen Pumpenarten signifikante Einsparungen<br />

bei Investitions- und<br />

Betriebskosten. Ein Schlauchwechsel<br />

kann innerhalb<br />

weniger Minuten am<br />

Einsatzort durchgeführt<br />

werden.<br />

Halle B1, Stand 301<br />

www.wmftg.de<br />

Digitalisierung in der Umweltbranche<br />

Messgeräte mit der Endress+Hauser eigenen Heartbeat-Technology<br />

zeigen an, wie zuverlässig sie laufen und was Anwender tun<br />

können, um die Leistung ihrer Prozesse zu erhöhen. Sie liefern<br />

die Diagnosedaten digital, verifizieren die Leistung und überwachen<br />

alle Prozessdaten für Strategien zur vorausschauenden<br />

Wartung und zur Prozessoptimierung. Analysatoren zur Überwachung<br />

von Phosphor und Phosphat helfen bei der Abwasserüberwachung<br />

und Optimierung der Prozesssteuerung genauso<br />

wie neue kompakte Sensoren mit der bewährten digitalen<br />

Memosens-Technologie.<br />

Die industrielle Abwasserbehandlung ist ein wichtiger Bestandteil<br />

vieler Produktionsprozesse in unterschiedlichen Branchen.<br />

Übergreifende Gerätekonzepte für die Wasser- und Abwasseraufbereitung<br />

bieten Kostenvorteile aufgrund von Synergien bei<br />

Sensoren und Transmittern. Dienstleistungskonzepte von<br />

Endress+Hauser unterstützen dabei die<br />

Verfügbarkeit der Anlage rund um den<br />

gesamten Lebenszyklus.<br />

Halle C1, Stand 415/550<br />

Pssst ...<br />

... schon gehört?<br />

Industry<br />

www.de.endress.com<br />

Saubere Energie aus Abwärme<br />

Orcan Energy bietet Lösungen an, um Energie als Abwärme in<br />

nutzbaren Strom umzuwandeln. Durch intensive Forschung ist es<br />

dem Unternehmen gelungen, vor allem für den niederen Leistungsund<br />

Temperaturbereich ab 60 °C eine zuverlässige und kostengünstige<br />

Technologie in den Markt einzuführen. Für die Entwicklungen<br />

des Efficiency Packs wurde auf bewährte Industriekomponenten<br />

gesetzt. Das macht es wartungsarm und frei skalierbar. Zum<br />

Portfolio gehören bspw. fertig aufstellbare Verstromungs-Module,<br />

die auf Basis der Organic-Rankine-Cycle-Technologie Abwärme in<br />

CO 2<br />

-freien elektrischen Strom umwandeln. Die Module werden<br />

aktuell vorwiegend an die BHKW-Motoren der Biogasanlagen<br />

gekoppelt, wo sie deren Wirkungsgrad um 2 % steigern können.<br />

Halle B4, Stand 150/250<br />

www.orcan-energy.com<br />

ACHEMA, Halle 8.0 F4


Top-Thema<br />

Antihaft-Zuführungsmodul für feine<br />

Nichteisen-Abscheidung<br />

Goudsmit Magnetics hat seinen Eddyfines 38HI Eddy-Current-<br />

Abscheider überarbeitet. Die Ausführung verfügt über ein<br />

Antihaft-Zuführungsmodul, das für eine erhöhte Nichteisenabscheidung<br />

u. a. aus Verbrennungsschlackenströmen sorgt. Für die<br />

Black Edition wurde die Magnettrommel mit Vibrationsrinne<br />

durch ein Antihaft-Zuführungsmodul mit integriertem Rollenmagnet<br />

mit 1 800 oder 3 000 Gauss ersetzt. Durch die feuchte,<br />

zementartige Produktstruktur von insbesondere Verbrennungsschlacken<br />

traten bei Einsatz einer Magnettrommel Spurenbildung<br />

und Anhaftung im Vibrationsrinnentrog und am Mantel der<br />

Magnettrommel auf. Dies führte zu einer schlechteren Prozessbeherrschung<br />

und zu schlechteren Abscheidungsergebnissen. Bei<br />

der verbesserten Version wird das Zuführungsmodul mit einer<br />

Monoschicht beschickt und es entsteht eine sehr gute Verteilung<br />

über die gesamte Breite des Bands. Anschließend wird das<br />

Produkt gewendet und die Struktur aufgelockert,<br />

wodurch die Nichteisenmetalle noch<br />

besser abgeschieden werden<br />

können.<br />

Halle B6, Stand 316<br />

www.goudsmitmagnets.com<br />

Abwasserprozesse sicher steuern<br />

Mitsubishi Electric bietet Lösungen, die die komplette Nutzungsdauer<br />

von Anwendungen in der Wasseraufbereitung abdecken.<br />

Beispielhaft für ein integriertes Steuerungskonzept in der Wasserversorgung<br />

ist die Aquatoria-Plattform. Sie optimiert den<br />

Systemdruck durch die automatische Synchronisation einzelner<br />

Pumpen zur Erreichung eines konstanten Versorgungsdrucks<br />

und maximaler Effizienz<br />

des Pumpenbetriebs.<br />

Hiermit wird eine Reduzierung<br />

des Wartungsaufwands<br />

sowie des Energieverbrauchs<br />

und der<br />

Wasserverluste erreicht,<br />

was der Servicequalität<br />

zugutekommt.<br />

Als flexible Lösung für eine<br />

effiziente Prozessvisualisierung<br />

und das Management<br />

kompletter Anlagen<br />

für die Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung wird das<br />

neueste verteilte Prozessleitsystem (Distributed Control System,<br />

DCS) von Mitsubishi Electric auf der Ifat zu sehen sein. Darüber<br />

hinaus werden neue Lösungen für eine sichere, stabile und<br />

zuverlässige Energieversorgung sowie ein Smart-Condition-<br />

Monitoring-Konzept mit fortschrittlichen Funktionen für die<br />

vorausschauende Wartung vorgestellt.<br />

Halle C1, Stand 440<br />

de3a.mitsubishielectric.com<br />

Kompakter<br />

Edelstahl-Rautenfilter<br />

Der iFilt-Rautenfilter besteht aus einem oder<br />

mehreren Filterrädern, Rückspülung, Einhausung<br />

und Wanne. Die Filterräder sind direkt<br />

mechanisch miteinander gekoppelt, ohne den zusätzlichen<br />

Einsatz eines Zentralrohrs. Sie sind ausgerüstet mit hochwertigem<br />

Edelstahlhochleistungs-Filtergewebe. Die verwendeten Öffnungsweiten<br />

variieren im Bereich von 10 bis 100 μm.<br />

Die Beschickung erfolgt mittels eines strömungsmechanisch<br />

optimierten Verteilers direkt in das Zentrum des Rotors, wodurch<br />

im Zulaufbereich auf den Einsatz einer Dichtung verzichtet<br />

werden kann. Unbemerkte Leckagen und Filtratverunreinigungen,<br />

aufgrund abgenutzter Dichtung, sind somit<br />

ausgeschlossen. Die Filterscheiben werden vom zu reinigenden<br />

Abwasser von innen nach außen durchströmt. Die zunehmende<br />

Feststoffbeladung des Filtermaterials führt langsam zu einem<br />

Ansteigen des hydraulischen Widerstands, wodurch letztendlich<br />

der Wasserspiegel innerhalb der Filterscheiben ansteigt. Bei<br />

Erreichen eines definierten Wasserspiegels innerhalb des Filterrads<br />

wird die Rückspülung des Filtergewebes ausgelöst. Die<br />

periodische Rückspülung bzw. Abreinigung des Filtergewebes von<br />

den zurückgehaltenen Feststoffen erfolgt mittels Spritzwasser, das<br />

von außen auf das Filtergewebe einwirkt.<br />

Halle A2, Stand 327/426<br />

www.invent-uv.de<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong><br />

GreCon.indd 1 11.04.<strong>2018</strong> 11:48:51


Predictive Maintenance bei Pumpenanwendungen<br />

Neben den bewährten Pumpenfunktionen stehen nun dedizierte Predictive-Maintenance-Funktionen<br />

für VLT-Umrichter bereit: Danfoss zeigt auf der Ifat eine Zustandsüberwachung<br />

der Motorisolation, eine mechanische Vibrationsüberwachung mit<br />

einem externen Sensor und eine Lasthüllkurvenüberwachung. Der Frequenzumrichter<br />

verwandelt sich durch die Funktionen zum intelligenten Sensor, der auftretende<br />

Probleme frühzeitig erkennt und meldet, bevor es zu einem schadenbedingten<br />

Stillstand kommen kann. Dies optimiert die bislang meist rein zeitgesteuerte oder<br />

wegen eines Schadens notwendige Wartung auf einen bedarfsgerechten Service mit<br />

optimalen und somit kostensparenden Wartungsintervallen. Die Zustandsüberwachung<br />

der Motorisolation kann z. B. für Tauchpumpen relevant sein, wo eine<br />

Wartung der schwer zugänglichen Pumpe sehr aufwändig und kostenintensiv ist.<br />

Halle B1, Stand 329<br />

www.danfoss.de<br />

Pumpen in der Wasserwirtschaft<br />

Pumpen und zugeordnete Systeme sind für die<br />

Wasserwirtschaft wichtige Stellglieder, um die<br />

variablen Kosten zu senken. Bei Abwasserpumpen<br />

haben die Aspekte Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

gleich hohe Priorität. Deshalb sollte kein<br />

Betreiber den Aufwand scheuen, verschiedene<br />

Alternativen anhand ihrer Lebenszykluskosten zu<br />

vergleichen. Zur Reduzierung der Betriebskosten<br />

eines Abwassernetzes empfiehlt Grundfos den<br />

Einsatz von SE/SL-Abwasserpumpen. Dank des S-tube-Einkanal-<br />

Laufrads muss kein Kompromiss zwischen großem freien Kugeldurchgang<br />

und hohem Wirkungsgrad mehr eingegangen werden.<br />

Das Ergebnis: geringe Verzopfungsneigung und geringe Wartungskosten<br />

bei niedrigen Stromkosten. In der biologischen Reinigungsstufe<br />

von Klärwerken spielen Misch-, Rühr- und Umwälzprozesse<br />

eine wichtige Rolle. Der Pumpenspezialist hat dafür ein sehr<br />

breites Produktprogramm, das sich durch hohe Zuverlässigkeit,<br />

einen niedrigen Energieverbrauch und Flexibilität auszeichnet.<br />

Halle B1, Stand 339/438<br />

www.grundfos.de<br />

Sichere Rohrverbindung<br />

Einen neuen Rohrverbinder zeigt Flexseal mit der Universalmanschette<br />

2B All-in-one, die eine optimierte Variante der klassischen<br />

2B-Manschette (Kanada-Manschette) ist. Die neue Allround-<br />

Manschette verbindet alle Rohre gleicher Nennweite ab DN100<br />

sicher miteinander, unabhängig von Material sowie Oberfläche.<br />

Die technologisch weiterentwickelte 2B-Manschette ist einfach<br />

und schnell zu installieren und überzeugt mit dem faltenfreien<br />

Elastomerprofil, zwei breiten Spannbändern und dem variablen<br />

Scherband aus einer speziellen Aluminiumlegierung.<br />

Außerdem wurde der Anwendungsbereich des Steckverbinders<br />

Pushfit um neue Größen erweitert, bisher in Nennweite DN100<br />

erhältlich. Die Manschette verbindet Kunststoff-, Guss-, Stahloder<br />

sonstige Rohre mit unterschiedlichen Außendurchmessern<br />

über die Rohrinnenfläche, wenn keine normale außenliegende<br />

Manschettendichtung zum Einsatz kommen<br />

kann. Dank des Designs lässt sich der<br />

Steckverbinder einfach mit der Hand einstecken<br />

und ohne Werkzeug installieren.<br />

Halle B3, Stand 145/244<br />

www.flexseal.de<br />

www.warex-valve.com<br />

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Zentrische und Exzentrische APS-Klappen | Takt- und Druckschleusen | Schutzsysteme | Quetschventile | Kugelhähne | Sonderarmaturen<br />

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4/<strong>2018</strong> 29


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Der Dreck muss weg<br />

Robuste Ventiltechnik in der Kesselreinigung<br />

Wer Kraftwerkskessel und -öfen<br />

effizient betreiben will, muss eine<br />

optimale Wärmeübertragung auf<br />

allen Heizflächen sicherstellen;<br />

Verbrennungsrückstände<br />

beeinträchtigen diese Übertragung.<br />

Abhilfe schaffen wirkungsvolle und<br />

zuverlässige Reinigungssysteme,<br />

die mit der entsprechenden<br />

Ventiltechnik ausgestattet sind.<br />

Die Clyde Bergemann GmbH in Wesel<br />

entwickelt und produziert seit über<br />

60 Jahren Systeme und Lösungen zur effizienten<br />

Reinigung von Heiz- und Reaktionsflächen<br />

während des Kesselbetriebes in<br />

thermischen Energieumwandlungsprozessen.<br />

Das Angebot beinhaltet unterschiedlichste<br />

Systeme, die Verbrennungsrückstände<br />

mithilfe von Dampf, Luft oder<br />

Wasser entfernen. Für die Reinigung mit<br />

Wasser ist vor allem die Wasserstrahlqualität<br />

entscheidend, aber auch die Wahl der<br />

richtigen Systemkomponenten ausschlaggebend.<br />

Diese sollten ebenso robust wie<br />

langlebig sein und den hohen Wasserdrücken,<br />

die für die Reinigungsprozesse<br />

benötigt werden, problemlos standhalten.<br />

in Zukunft auf die neue Baureihe 86500<br />

umstellen wird.<br />

Optimierte Stellungsanzeige<br />

Beim Einsatz der Flanschventile steht die<br />

Effizienz jederzeit im Fokus<br />

In Sachen Ventiltechnik verlässt sich Clyde<br />

Bergemann auf IMI Precision Engineering:<br />

Für seine Wasserlanzenbläser sowie für<br />

das Smart-Cannon-System setzt das Unternehmen<br />

u. a. auf pneumatisch angesteuerte<br />

Flanschventile der Nennweiten DN40 bis<br />

65. Die DN65-Ventile wurden erst kürzlich<br />

entsprechend der aktuellen Fassung<br />

der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU<br />

vollständig überarbeitet, sodass Clyde<br />

Bergemann seine Kesselreinigungssysteme<br />

Autor: Friedrich-Karl Böker, Produktmanager,<br />

Buschjost GmbH, Bad Oeynhausen<br />

Die neuen Flanschventile basieren auf<br />

dem zwangsgesteuerten Kolbenprinzip<br />

und sind mit Labyrinth-Technik ausgestattet.<br />

Ihre Ventilkolben sind mit verschleißarmen<br />

Dichtungen aus grafitiertem<br />

PTFE bestückt, die aus schwimmend verbauten,<br />

geschlitzten Führungsringen bestehen.<br />

Die widerstandsfähigen Dichtungen<br />

trotzen rauen Betriebsbedingungen<br />

und sind unempfindlich gegenüber Druckstößen.<br />

Für die Abreinigung von Kesseln<br />

und Öfen, die große Wasserdrücke erfordert,<br />

sind sie daher bestens geeignet. Ein<br />

inte grierter Regelkegel am Kolbenboden<br />

sorgt für eine gute Durchflusskurve und<br />

verhindert Wasserschläge. Einfach und<br />

kompakt im Aufbau sind die Labyrinth-<br />

Kolbenventile für mehr als 200 000 Schaltzyklen<br />

ausgelegt.<br />

Angetrieben werden die Flanschventile<br />

mithilfe eines Zylinders mit 125 mm Durchmesser.<br />

Über viele Jahre in der Praxis bewährt,<br />

erzeugt dieser pneumatisch betätigte<br />

Antrieb große Stellkräfte und gewährleistet<br />

in Kombination mit den robusten<br />

Kolbenventilen eine hohe Funktionssicherheit<br />

der Reinigungssysteme.<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


Fachmesse für<br />

Recycling-Technologien<br />

Clyde Bergemann setzt in seinen<br />

Kesselreinigungssystemen<br />

Flanschventile der neuesten<br />

Generation ein<br />

Parallel zur:<br />

Mit der Umstellung auf die neue<br />

Flanschventil-Generation profitiert<br />

Clyde Bergemann außerdem von einer optimierten<br />

Stellungsanzeige, die zuverlässige<br />

Informationen zur Endlage des Ventilkolbens<br />

und damit zum Status des Reinigungsprozesses<br />

liefert. Im Zuge der Überarbeitung<br />

der alten Ventil-Generation konnten<br />

zwei Sensoren auf einen einzelnen reduziert<br />

werden, der nun beide Schaltstellungen<br />

„offen“ und „geschlossen“ erfasst. Die<br />

Inbetriebnahme der Anzeige geht besonders<br />

leicht von der Hand, eine Fehlbedienung<br />

ist nahezu unmöglich.<br />

Dank einer verkürzten Sensorführung<br />

entfällt auch der zusätzliche<br />

Schutzbügel, mit dem die<br />

Vorgängermodelle ausgestattet<br />

waren. Insgesamt<br />

konnte die Größe der Stellungsanzeige<br />

um gut 50 %<br />

reduziert werden, was das<br />

Beschädigungsrisiko, das<br />

z. B. beim Transport, der Installation<br />

oder der Wartung eines Ventils besteht,<br />

auf ein Minimum reduziert.<br />

Wirtschaftlich und<br />

widerstandsfähig<br />

Dank ihrer robusten Machart ermöglichen<br />

die Flanschventile eine Abreinigung<br />

mit Wasser minderer Qualität:<br />

Auch mit Brauchwasser, das mit gelösten<br />

Verunreinigungen oder Feststoffpartikeln<br />

belastet ist, lassen sich effiziente<br />

Reinigungsergebnisse erzielen. So bleibt<br />

der Reinigungsprozess wirtschaftlich<br />

und kostengünstig.<br />

Mit der Modifikation der Flanschventile<br />

ergeben sich auch Veränderungen<br />

der Werkstoffe. Die Ventile aus Stahlguss,<br />

die Clyde Bergemann derzeit<br />

verwendet, werden durch universell<br />

einsetzbare Sphäroguss-Ausführungen<br />

ersetzt. Das Material trotzt Temperaturen<br />

zwischen – 40 und + 200 °C, eignet<br />

sich für die Druckstufen PN16 und PN40<br />

und ist sehr widerstandsfähig. Damit ist<br />

es für den Einsatz in Geräten und Systemen<br />

zur Kesselabreinigung besonders<br />

gut geeignet.<br />

www.imi-precision.com/de<br />

Ihr Termin<br />

im Herbst!<br />

Messe Dortmund<br />

www.recycling-technik.com


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Bestens aufeinander abgestimmt<br />

Sichere Glycerin-Veredelung mit magnetgekuppelten Pumpen<br />

Ein Hersteller von Biodiesel hat für die problematische Gewinnung von<br />

Glycerin in seiner Anlage eine Lösung gefunden, die hohe Prozesssicherheit<br />

und Zuverlässigkeit ermöglicht. Das mit Salzen verunreinigte Glycerin wird<br />

mit magnetgekuppelten Pumpen aus hochlegiertem Edelstahl gefördert.<br />

Wer Biodiesel herstellt, kennt die Problematik:<br />

Was tun mit den Nebenprodukten?<br />

Eines der wichtigsten ist Glycerin,<br />

das in vielen chemischen Prozessen<br />

weiterverarbeitet werden kann. Doch die<br />

Gewinnung von Glycerin stellt Biodiesel-<br />

Produzenten vor einige Herausforderungen:<br />

Wie fördere ich feststoffbeladenes<br />

Glycerin sicher, und wie kann man das Glycerin<br />

von Nebenstoffen reinigen und veredeln?<br />

Ein Hersteller von Biodiesel hat eine<br />

Lösung gefunden und fördert das mit Salzen<br />

verunreinigte Glycerin mit magnetgekuppelten<br />

Pumpen aus hochlegiertem<br />

Edelstahl (1.4539). Die Pumpen befüllen<br />

Zentrifugen, die die Salze sicher von dem<br />

Der Anwender ist nach über<br />

zehn Jahren immer noch sehr<br />

zufrieden mit der Lösung<br />

Glycerin trennen. Das Besondere an der<br />

Lösung ist, dass Pumpen und Zentrifugen<br />

ideal aufeinander abgestimmt sind und deshalb<br />

äußerst zuverlässige Resultate liefern.<br />

Die magnetgekuppelte Pumpe kann durch<br />

ihr umgekehrtes Antriebsprinzip auch feststoffbeladene<br />

Flüssigkeiten mit bis zu 30 %<br />

Feststoffanteil problemlos fördern. Das umgekehrte<br />

Antriebsprinzip benötigt nur eine<br />

zentrale Lagerung, die optimal geschmiert<br />

und gespült wird und so für sichere Förderprozesse,<br />

selbst bei Feststoffen, sorgt.<br />

Wirtschaftliche Trennung<br />

Autor: Thomas Sauer, Gebietsverkaufsleiter<br />

Westdeutschland, CP Pumpen GmbH, Mannheim<br />

Glycerin muss bei der Förderung und Zentrifugation<br />

stets flüssig bzw. niedrigviskos<br />

bleiben, um eine wirtschaftliche Trennung<br />

der Salze aus dem Glycerin zu ermöglichen.<br />

Deshalb wird bei bis zu 190 °C gefördert<br />

und zentrifugiert.<br />

Die hohe Temperatur, der hohe Feststoffanteil<br />

und die mögliche Korrosion durch<br />

den Salzanteil erfordern sowohl bei der<br />

Werkstoffauswahl als auch bei der Bauart<br />

der Komponenten Sonderlösungen. Um<br />

Glycerin bei diesen hohen Temperaturen<br />

zu fördern, benötigt der Biodieselproduzent<br />

Pumpen und Zentrifugen aus hochlegiertem<br />

Edelstahl (1.4539). Beide Komponenten<br />

konnten exakt in der passenden Ausführung<br />

geliefert werden.<br />

www.cp-pumps.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Armaturenservice für Sachsen-Anhalt<br />

Die AFD Armaturen & Dienstleistungs GmbH bietet in ihrer<br />

Kernkompetenz die Lieferung, den Umbau sowie Reparaturen<br />

von Industriearmaturen an und hat sich auf den Bedarf der<br />

chemischen Industrie in ihrer Region spezialisiert. Bei dem in<br />

Leuna, Sachsen-Anhalt,<br />

ansässigen Unternehmen<br />

spielt neben einem breitgefächerten<br />

Produktsortiment<br />

besonders der Rundum-<br />

Service eine entscheidende<br />

Rolle. Die Automatisierung<br />

reicht von der Bestückung<br />

mit pneumatischen oder elektrischen Antrieben bis hin zu<br />

Magnetventilen, Endschaltern oder Stellungsreglern. Die eigene<br />

Fertigung ermöglicht dafür sehr kurze Reaktionszeiten. Ein<br />

weiterer Service ist die Auslieferung von Industriearmaturen und<br />

Rohrleitungen durch den eigenen Fuhrpark in einem Umkreis von<br />

100 km.<br />

www.afd-armaturen-leuna.de<br />

Druckluft energiesparend trocknen<br />

Atlas Copco präsentierte auf der Anuga Foodtec erstmals eine<br />

neue Drucklufttrockner-Technologie: den Drehtrommeltrockner<br />

des Typs MDG. Das Gerät wurde für einen stabilen Drucktaupunkt<br />

von – 40 °C entwickelt und arbeitet laut Hersteller<br />

weitaus energieeffizienter als andere Trockner. Für diese<br />

niedrigen Taupunkte benötigt der neue Trockner weder zusätzliche<br />

Heizelemente noch ein Gebläse und auch keine Spülluft.<br />

Damit ist die Energiebilanz des Gerätes sehr gut: Er bietet hohe<br />

Druckluftqualität bei äußerst niedrigen Gesamtbetriebskosten.<br />

Die Gesamtleistungsaufnahme des Adsorptionstrockners<br />

liegt unter 0,2 kW. Der MDG<br />

kommt außerdem mit einer geringeren<br />

Anzahl an beweglichen Teilen aus, was die<br />

Wartungskosten senkt. Ein weiterer Vorteil<br />

des einfachen Designs ist der geringere<br />

Platzbedarf.<br />

www.atlascopco.com<br />

Membranrohrbelüfter aus Polyurethan<br />

Pro2Air Pre-Pur-Belüftermembran und -Membranrohrbelüfter<br />

zeichnen sich laut Hersteller durch einen deutlich geringeren<br />

Druckverlust und erhebliche Energieeffizienz aus. Beide Produkte<br />

sind zu 100 % weichmacherfrei<br />

und dadurch<br />

dauerhaft elastisch. Ein<br />

Verspröden oder Verhärten<br />

der Membran findet nicht<br />

statt. Sie sind aufgrund<br />

spezieller Stabilisatoren<br />

chemisch, hydrolytisch<br />

und thermisch beständiger.<br />

Das Membranmaterial besitzt eine sehr gute Beständigkeit<br />

gegenüber kommunalem und industriellem Schmutzwasser nach<br />

dem aktuellen Merkblatt DWA-M115. Dank des Premium-<br />

Polyurethans überzeugen der Belüfter sowie Belüfterschlauch<br />

durch ihre hohe Zug- und Reißfestigkeit, sind langlebig und stark<br />

belastbar.<br />

Im De-Mattia-Test, in Anlehnung an die DIN ISO 132, erreichen<br />

die Membranbelüfter eine bis zu vierfach höhere Dauerknickbeständigkeit<br />

als andere Materialien. Zudem besitzen beide<br />

Produkte eine optimierte Schlitzperforation. Die Membranen<br />

werden durch ein eigens entwickeltes Verfahren mit gleichbleibender<br />

Qualität perforiert. Das garantiert über den gesamten<br />

Regelbereich der Luftbeaufschlagung ein gleichmäßiges Blasenbild<br />

und eine sehr gute Sauerstoff-Eintragsleistung.<br />

www.norres.com<br />

COGSETZT ZEICHEN:<br />

Brillante Ringe für alle<br />

Herausforderungen.<br />

LED signalisiert Armaturenstellung<br />

Die Positionsabfrage der Armatur über Stellgeräte wird im<br />

Standard mit einem aufgesetzten Puk angezeigt, der die<br />

Durchflussrichtung der Medien und den aktuellen Status der<br />

Armatur über farbig abgesetzte Streifen signalisiert. Häufig wird<br />

die Armaturenstellung mit dieser Variante in schlecht einsehbaren<br />

Einbausituationen oder über größere Entfernungen schlecht<br />

erkannt. Die Stellungsregler Bar-positrol und Bar-positurn2 sowie<br />

die Endlagenrückmeldungen Bar-valve&switch, Bar-posiswitch<br />

und Bar-switchcontrol haben eine transparente Kuppel, unter der<br />

die platzsparende LED-Technik<br />

eingebaut ist. Die Lichtsignale zeigen<br />

eindeutig die Armaturenstellung mit<br />

grünem Licht bei offenem Durchfluss,<br />

mit blauem Licht bei Mittelstellung der<br />

Absperrorgane und bei rotem Licht die<br />

geschlossene Klappe oder Kugel an.<br />

www.bar-gmbh.de<br />

Präzisions-O-Ringe für unterschiedlichste<br />

Industriebereiche und höchste Ansprüche.<br />

11.–15.Juni <strong>2018</strong> ·FrankfurtamMain<br />

BesuchenSie uns in: Halle 9.0, Stand B4<br />

www.COG.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Kompakte Kugelhähne<br />

Die Kugelhahn-Baureihe Gemü 790 zeichnet sich durch ein<br />

kompaktes sowie robustes Design aus. Gleichzeitig ist sie für den<br />

Einsatz bis zu einer Druckstufe von PN125 geeignet. Die hochpolierte<br />

und präzise gefertigte Kugel dieser Baureihe schmiegt sich<br />

luftdicht-schließend an die innere Dichtkontur. Ein Entlastungsschlitz<br />

der Dichtung sorgt für eine Druckentlastung im Ventilvorlauf.<br />

Dies reduziert nicht nur die Abnutzung der Sitzdichtungsabnutzung,<br />

sondern auch das aufzubringende Betätigungsmoment<br />

zur Drehung der Kugel. Hierdurch wird ein wirtschaftlicher und<br />

zugleich energieeffizienter Anlagenbetrieb ermöglicht. Die<br />

zusätzliche Druckentlastungsbohrung an der Kugel erlaubt einen<br />

Druckausgleich und verhindert eine mögliche Betriebsstörung bei<br />

innerem Druckaufbau. Für maximale Betriebssicherheit sorgt<br />

eine wellenseitige Ausblassicherung. Die Anti-Statik-Einheit<br />

gewährleistet eine dauerhaft leitende Verbindung zwischen der<br />

Kugel und der Welle. Eine Federverbindung zwischen Welle und<br />

Ventilkörper ermöglicht eine vollumfängliche Erdung des<br />

Kugelhahns beim Einbau in die Anlage. Hierdurch ist auch die<br />

Verwendung in Atex-Bereichen sichergestellt.<br />

Die Edelstahl-Kugelhähne sind so aufgebaut, dass eine einfache<br />

und schnelle Wartung von innenliegenden Verschleißteilen<br />

jederzeit durchführbar ist. Die großzügig gestaltete<br />

Ventilhalsverlängerung verfügt über einen<br />

Kopfflansch nach EN ISO 5211. Diese<br />

genormte Schnittstelle ermöglicht es<br />

dem Anwender, den Kugelhahn mit<br />

verschiedenen Antrieben<br />

auszurüsten.<br />

www.gemu-group.com<br />

MAßGESCHNEIDERT<br />

Kugelhähne für extreme Bedingungen<br />

• höchste Betriebssicherheit<br />

• rein metallisches Dichtsystem<br />

• Drücke bis zu 700 bar<br />

• Temperaturen von -200°C bis zu +500°C<br />

• widersteht aggressiven Medien<br />

• gasdicht, wartungsarm<br />

Kugelhahn trotzt Verschleiß<br />

Der neue Kugelhahn ChemBall wurde für den Einsatz mit stark<br />

korrosiven Fluiden in der chemischen Industrie entwickelt.<br />

Herausstechendes Merkmal der mit PFA ausgekleideten Armatur<br />

ist eine Verbindung von Kugel und Betätigungswelle, die laut<br />

Hersteller völlig unempfindlich für Verschleiß ist und gleichzeitig,<br />

dank schwimmender Lagerung, hohe Dichtigkeit gewährleistet.<br />

Durch die daraus resultierende deutlich verlängerte Lebensdauer<br />

sollen Anlagenbetreiber zukünftig von signifikanten Kostenersparnissen<br />

profitieren. ChemBall ist hinsichtlich Baulängen und<br />

Flanschanschlüssen nach unterschiedlichen internationalen<br />

Standards (EN, ASME, JIS) erhältlich.<br />

Die weltweiten Patentrechte zur Herstellung des ChemBall<br />

sicherte sich die ChemValve-Schmid AG gemeinsam mit ihrem<br />

belgischen Partner Inno-Mould, wodurch das seit Jahrzehnten<br />

zusammenarbeitende Team seine Stellung als PTFE-Kompetenzzentrum<br />

weiter festigt. Die Betreiber anspruchsvoller, standardisierte<br />

Anwendungen profitieren enorm von der Technologie, die<br />

das Resultat von jahrelanger Erfahrung sowie einer kontinuierlichen<br />

und konsequenten Weiterentwicklung ist.<br />

www.chemvalve-schmid.com<br />

Klappenankerventil für aggressive<br />

Medien<br />

Das direktwirkende, mediengetrennte Klappenankerventil Typ<br />

330 wurde zum Klassiker im Programm von Bürkert. Es kann als<br />

direktwirkendes 2/2- und 3/2-Wege-Magnetventil, aber auch als<br />

Pilotventil für Servoventilanwendungen<br />

eingesetzt<br />

werden. Da das vibrationsfeste,<br />

blockverschraubte<br />

Spulensystem und die<br />

Mechanik komplett verkapselt<br />

sind, eignet sich das Ventil<br />

besonders für kritische<br />

Medien wie aggressive Säuren<br />

und Laugen. Auch Partikel im<br />

Medium haben keinen Einfluss auf das sichere Schaltverhalten.<br />

Unterschiedliche Gehäusewerkstoffe, Membran- und Dichtungsmaterialien<br />

sowie Prozessanschlüsse decken viele verschiedene<br />

Anforderungen ab. Für den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen gibt es Atex-zertifizierte Varianten (II 2G/D Ex Zulassung)<br />

mit Kabelanschluss oder Klemmenanschlusskasten.<br />

www.buerkert.de<br />

hartmann-valves.com<br />

11. - 15. Juni <strong>2018</strong>, Frankfurt am Main<br />

Halle 8 | Stand-Nr. D23<br />

Atex-zertifizierte Tanksysteme<br />

Ein Trend insbesondere für Großanlagen sind sogenannte<br />

Tanksysteme. Sie können flexibel mit bis zu 24 Ventilen bestückt<br />

werden, die kompakt als Baugruppe integriert werden. Asco bietet<br />

eine Auswahl komplett montierter, Atex-zertifizierter Tanksysteme,<br />

die miteinander via Steckanschluss mit Lippendichtung<br />

verbunden werden können. Neben der vereinfachten Bevorratung<br />

und Beschaffung können Anlagenbetreiber mit Tanksystemen<br />

höhere Durchflussleistungen realisieren, da sie mit speziellen<br />

Ventilen betrieben werden, bei denen die Luftbeaufschlagung von<br />

allen Seiten erfolgt, was den Wirkungsgrad erhöht.<br />

www.emerson.com/de-de<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong><br />

Hartmann-Valves.indd 1 20.04.<strong>2018</strong> 10:31:17


MIT SICHERHEIT<br />

EDELSTAHL<br />

VERBINDUNGS-<br />

TECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH-Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder iPad<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de


Revolution im Rührbehälter<br />

Füllstandmessung in der biopharmazeutischen Prozessindustrie<br />

Rührwerke, schräge oder konische Behälterböden und Turbulenzen<br />

machen die korrekte Füllstandmessung, insbesondere bei kleineren<br />

Behältern, bisweilen zu einem Geduldsspiel. Dank der 80-GHz-Technologie<br />

ist die Radarmesstechnik nun auch in solchen Situationen prozesstauglich.<br />

Wenn es um die Produkte ihrer Kunden<br />

geht, kennt Adam Fabriwerk aus dem<br />

indischen Nashik keine Kompromisse. Das<br />

Unternehmen ist Spezialist für die Herstellung<br />

von Misch- und Verarbeitungssystemen<br />

für die biopharmazeutische, pharmazeutische<br />

und kosmetische Industrie. Antibiotika,<br />

Blutplasmaprodukte sowie Injektions-<br />

und Infusionslösungen gehören zu<br />

den Produkten, die in diesen Behältern hergestellt<br />

werden.<br />

Nach der Herstellung werden die Stoffe<br />

direkt an die Abfüllstationen weitergeleitet.<br />

Dabei stellt Adam Fabriwerk nicht nur die<br />

Behälter her, sondern stattet diese auch mit<br />

der nötigen Infrastruktur aus. Dies reicht<br />

von Magnetmischern über Puffer- und Lagerbehälter<br />

bis hin zu CIP-Modulen für Lyophilisatoren<br />

und Sterilisationsmodulen für<br />

die biopharmazeutische Industrie. Salben-<br />

Autor: Jürgen Skowaisa, Produktmanager Radar,<br />

Vega Grieshaber KG, Schiltach<br />

verarbeitungssysteme und Systeme für orale<br />

Anwendungen ergänzen das Programm.<br />

Qualität sichern<br />

Nicht nur die Behälter selbst müssen<br />

strengsten hygienischen Anforderungen<br />

entsprechen, auch alle Komponenten und<br />

insbesondere die Übergänge zu anderen<br />

Systemen. Dabei arbeiten die Entwickler<br />

eng mit ihren Kunden zusammen – auch<br />

wenn es darum geht, eine Anlage zu optimieren<br />

oder bei der Entwicklung einer<br />

neuen Rezeptur. Darüber hinaus hat das<br />

Team vor allem die prozesskritischen Anforderungen<br />

im Blick. Jeder Schritt wird daher<br />

durch ein aufwändiges Qualitätssicherungssystem<br />

überwacht, das sämtliche<br />

FDA-Anforderungen erfüllt. Ein wichtiger<br />

Aspekt dabei sind die kundenspezifischen<br />

Steuerungskonzepte für die unterschiedlichsten<br />

Automatisierungsstufen. Um einen<br />

sicheren Prozess zu gestalten, muss der<br />

Füllstand im Mischbehälter zuverlässig und<br />

kontinuierlich überwacht werden.<br />

Eine besondere Herausforderung in den<br />

vergangenen Jahren war es, den Füllstand in<br />

den Behältern exakt zu bestimmen. Pharmazeutische<br />

Behälter sind, verglichen mit der<br />

Chemieindustrie, eher klein. Auch bei Adam<br />

Fabriwerk erreichen sie meist nur eine Höhe<br />

von 1,20 m. Bei der Messung des Füllstands<br />

kommt es daher auf jeden Millimeter an.<br />

Ebenfalls problematisch sind Magnetrührwerke,<br />

Turbulenzen, hohe Temperaturen<br />

zwischen 50 und 150 °C, unterschiedliche<br />

Geometrien der Behälterböden und Sprühkugeln<br />

während der CIP-Zyklen.<br />

Kleine Apparate<br />

Natürlich kannte das Unternehmen die<br />

Vorzüge der Radar-Füllstandmesstechnik.<br />

Schließlich ist die Messung nicht nur sehr<br />

genau, sondern sie misst unabhängig von<br />

Temperatur und Druck sowie der Dichte<br />

der Flüssigkeit. Darüber hinaus lassen sich<br />

die Messgeräte einfach und schnell montieren<br />

und in Betrieb nehmen. Wichtigster<br />

Aspekt bei pharmazeutischen Anwendungen,<br />

insbesondere angesichts der<br />

großen Rührwerke: Die Sensoren messen<br />

berührungslos.<br />

Allerdings war die Radarmesstechnik bis<br />

vor zwei Jahren bei kleineren Apparaten und<br />

Behältern, wie sie typisch für die Pharmaindustrie<br />

sind, einfach nicht geeignet. So<br />

stellte die Blockdistanz des Sensors, die<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


TITEL I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

02<br />

Größe und das Design der Antennen oder<br />

auch die Messunsicherheit am Behälterboden<br />

die Anwender immer wieder vor<br />

Schwierigkeiten. Eine weitere Herausforderung<br />

befindet sich im Inneren der Behälter:<br />

Naturgemäß nehmen Heizschlangen und<br />

Rührwerke im Verhältnis weitaus mehr<br />

Die Frequenz von<br />

80 GHz führt zu<br />

höherer Genauigkeit<br />

und stabileren<br />

Messergebnissen.<br />

Jürgen Skowaisa<br />

Raum in einem kleineren Behälter ein als es<br />

bei großen Apparaten der Fall ist. Eine Messung<br />

mit Radarmessgeräten war also äußerst<br />

schwierig bzw. aufwändig, da erhebliche<br />

Störreflexionen auftraten.<br />

Bisher behalf sich Adam Fabriwerk daher<br />

bei der Ausstattung seiner Rührkessel mit<br />

Differenzdruck-Messumformern. Allerdings<br />

führte dies im Produktionsalltag immer wieder<br />

zu Messunsicherheiten, bspw. wenn<br />

die Dichte der Medien wechselte. Insbesondere<br />

für Pharma- und Kosmetikunter­<br />

01 Pharmazeutische Behälter sind, verglichen<br />

mit der Chemieindustrie, eher klein –<br />

auch bei Adam Fabriwerk erreichen sie meist<br />

nur eine Höhe von 1,20 m<br />

02 Der berührungslos messende Sensor ist<br />

ideal für hygienisch anspruchsvolle<br />

Anwendungen und für Messungen bis zum<br />

Behälterboden<br />

nehmen, die oft ihr Medium wechseln,<br />

wurde dies zur Herausforderung, da<br />

hier zudem häufig Reinigungszyklen<br />

nötig sind. Ebenfalls unpraktisch<br />

war die notwendige<br />

Kalibrierung, die ebenfalls zu<br />

ungenauen Messergebnissen<br />

führte.<br />

Problematische Medien<br />

Seit rund zwei Jahren arbeitet das<br />

Unternehmen eng mit der Firma Vega<br />

zusammen. Denn die Probleme, die es bisher<br />

mit der Radartechnologie gab, änderten<br />

sich schlagartig mit der Einführung des<br />

Vegapuls 64, der mit einer Frequenz von<br />

80 GHz die Füllstandmessung innerhalb<br />

kürzester Zeit auf ein völlig neues Level<br />

brachte. Die höhere Messfrequenz führt<br />

nicht nur zu einer höheren Genauigkeit<br />

und stabileren Messergebnissen, sondern<br />

ermöglicht es, die Radartechnologie auch<br />

in kleinen Behältern anzuwenden. Der<br />

Vegapuls 64 arbeitet mit einer Sendefrequenz<br />

von 80 GHz statt den bisher am<br />

Markt üblichen 26 GHz.<br />

Durch die um den Faktor 3 höhere Sendefrequenz<br />

können die Antennengrößen um<br />

denselben Faktor kleiner werden und erzielen<br />

trotzdem eine ähnliche Signalfokussierung.<br />

Dadurch sind wesentlich kleinere<br />

Prozessanschlüsse mit einer Antennengröße<br />

von nur ¾-Zoll möglich. Dies entspricht der<br />

Größe eines 1-Euro-Stücks.<br />

Gleichzeitig konnten die Störsignale<br />

im Nahbereich durch eine spezielle, entfernungsabhängige<br />

Verstärkungsregelung<br />

deutlich reduziert werden. Über die STC-<br />

Funktion werden Störungen direkt vor dem<br />

Antennensystem gemindert. Damit sind<br />

eine sehr hohe Signalempfindlichkeit in<br />

einem größeren Abstand sowie eine zuverlässige<br />

Füllstandmessung während der<br />

Reinigungszyklen möglich. Insbesondere<br />

der letzte Punkt überzeugte das indische<br />

Unternehmen. Der Füllstand wird auch<br />

dann noch korrekt angezeigt, wenn die CIP-<br />

Prozesse laufen. Gleichzeitig ist der Sensor<br />

unempfindlich gegenüber Ablagerungen<br />

und Kondensatbildung.<br />

Weiterer Pluspunkt: Der Füllstand lässt<br />

sich selbst bei schlecht reflektierenden<br />

Medien, wie Lösemitteln, sicher erfassen.<br />

Da das Antennensystem in den Prozessanschluss<br />

integriert wurde, ragt auch keine<br />

Antenne in den Behälter hinein. Es ist also<br />

möglich, bis dicht an den Prozessanschluss<br />

zu messen. Das Behältervolumen wird<br />

besser ausgenutzt, was wiederum mehr<br />

Flexibilität schafft.<br />

Exakt auch am Behälterboden<br />

Heute ist die Füllstanderfassung über das<br />

gesamte Behältervolumen selbst in kleinen<br />

Tanks deutlich einfacher geworden. Dies<br />

war bisher weder mit 26-GHz-Sensoren<br />

noch mit dem geführten Radar möglich. Da<br />

bei letzterem ein Kabel oder Stab als Führung<br />

für das Signal genutzt wurde, ist eine<br />

Messung bis zum Boden prinzipiell schwer<br />

realisierbar. Schließlich muss der Stab oder<br />

das Seil immer einen Abstand zum Boden<br />

einhalten. Bei größeren Behältern konnte<br />

dieser Abstand meist vernachlässigt werden.<br />

Aber je kleiner die Behälter, desto<br />

größer der prozentual nicht messbare Teil.<br />

Ein besonderer Vorteil eines Radarsensors<br />

mit 80 GHz zeigt sich bei der Messung<br />

von Flüssigkeiten mit niedriger Dielektrizitätszahl<br />

am Behälterboden. Dazu muss<br />

man wissen: Bei Medien mit kleinen Dielektrizitätszahlen<br />

durchdringt ein Teil der<br />

Signale das Medium und wird von dem darunterliegenden<br />

Behälterboden reflektiert.<br />

Somit erhält man zwei Signale: den eigentlichen<br />

Füllstand und den Behälterboden. Die<br />

Signale des Bodens sind dabei umso größer,<br />

je geringer die Dielektrizitätszahl des Mediums<br />

und je besser die Reflexion vom Behälterboden<br />

(z. B. flacher Metallboden).<br />

Durch die deutlich kürzere Wellenlänge<br />

der 80-GHz-Signale des Vegapuls 64<br />

werden diese im Medium erheblich stärker<br />

gedämpft als bei 26-GHz-Sensoren. Dadurch<br />

ist die Reflexion am Behälterboden<br />

deutlich geringer. Das hat zur Folge, dass<br />

eine Messung bis zum Behälterboden<br />

deutlich einfacher möglich ist als mit bisherigen<br />

Sensoren. Nun lassen sich auch<br />

kleine Chargen sicher messen. Dies ist insbesondere<br />

bei biopharmazeutischen Produkten<br />

mit ihren häufig wech selnden<br />

Medien ein Vorteil.<br />

Bei Adam Fabriwerk zeigte man sich von<br />

der unkomplizierten Zusammenarbeit mit<br />

Vega und der einfachen Installation des<br />

neuen Sensors begeistert. Einmal installiert,<br />

war beim Vegapuls 64 keine erneute<br />

Konfiguration nötig, nicht einmal während<br />

der CIP-Zyklen. Dies wirkt sich besonders<br />

positiv aus, wenn die Behälter an die Pharmazeuten<br />

ausgeliefert werden. Die Sensoren<br />

können noch vor ihrer Auslieferung<br />

abgeglichen werden. Der Endkunde erhält<br />

so ein komplett einsatzfähiges System.<br />

Fotos: Fotolia (Protosom, #24852522), Vega<br />

www.vega.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 37


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Volle Kontrolle beim Abkühlen<br />

Thermografie im Stahlguss<br />

eine sichere Überwachung und Protokollierung<br />

des Temperaturverlaufs hat sich<br />

der Einsatz von zwei Infrarotkameras<br />

Pyroview 768N protection von Dias<br />

Infrared bewährt.<br />

Nahes Infrarot<br />

Beim Stranggießen in Stahlwerken<br />

ist eine optimale Temperaturführung<br />

während der Abkühlung ein<br />

wichtiges Kriterium für qualitativ<br />

hochwertigen Stahl. Um<br />

schwankende Stahlqualitäten<br />

sicher auszuschließen, sind<br />

berührungslose Infrarot-<br />

Temperaturmessungen Stand<br />

der Technik.<br />

Autoren: Dr. Christian Schiewe, Experte für<br />

Hochtemperatur-Messsysteme, Katrin Schindler,<br />

Marketing Manager, beide Dias Infrared GmbH,<br />

Dresden<br />

Damit Stahl seine optimalen Eigenschaften<br />

erreicht, muss die Legierung als<br />

homogenes Gefüge ohne Lufteinschlüsse<br />

die Kokille verlassen. Aber auch in der anschließenden<br />

mehrstufigen Abkühlungsphase<br />

beeinflussen der Temperaturverlauf<br />

sowie die Ziehgeschwindigkeit die Qualität<br />

der Knüppel, Brammen, Rohre oder Träger.<br />

Geschieht die Abkühlung zu schnell, kann<br />

es zu Rissen im Gefüge kommen; bei einem<br />

zu langsamen Ablauf hingegen verringert<br />

sich die Produktivität der Anlage.<br />

Die häufig für die Temperaturüberwachung<br />

eingesetzten Pyrometer messen<br />

nur punktuell an einer Strangseite und<br />

erfassen die Temperatur daher lediglich<br />

stichprobenartig. Eine Alternative wären<br />

Infrarot-Linienkameras – diese erfassen<br />

zwar eine vollständige Seite des Stranges,<br />

haben aber Probleme beim Einrichten<br />

und stabilen Betrieb des Messsystems. Für<br />

Um die Oberflächentemperatur des Stahls<br />

beim Austritt aus der Kokille (ca. 1 370 °C)<br />

zuverlässig messen zu können, muss die<br />

Kamera im kurzwelligen IR-Bereich arbeiten.<br />

Die Messergebnisse von Infrarotkameras,<br />

die im Spektralbereich von acht bis<br />

14 µm arbeiten, werden durch Oxidationsprozesse,<br />

Abbrand an der Strang oberfläche<br />

und den Wasserdampf stark verfälscht und<br />

sind daher nicht geeignet. Die Pyroview<br />

768N protection hingegen messen in<br />

einem Spektralbereich von 0,8 bis 1,1 µm<br />

und erfassen einen weiten Temperaturbereich<br />

von 600 bis 1 500 °C (op tional bis<br />

3 000 °C). Werden diese Kameras jeweils in<br />

einem 45°-Winkel zu den Strangseiten<br />

montiert, decken die beiden Geräte schon<br />

drei der vier Seiten des Strangs ab. Hierdurch<br />

ist eine permanente, zuver lässige<br />

Überwachung des Abkühlungsvorgangs<br />

möglich. Zudem kann der Prozess lückenlos<br />

für das Qualitätsmanagement dokumentiert<br />

werden. Mit den optional<br />

erhältlichen Objektiven mit diversen Öffnungswinkeln<br />

lassen sich die Kameras<br />

einfach an unterschied liche räumliche<br />

Verhältnisse anpassen. Neben der Ethernet-<br />

Schnittstelle besitzen die Kameras zwei galvanisch<br />

getrennte digitale Eingänge (Trigger)<br />

und zwei galvanisch getrennte Ausgänge<br />

(Alarm). Somit ist auch ein Stand-alone­<br />

Betrieb ohne Rechnerkopplung möglich.<br />

Wegen der Verwendung eines hochdynamischen<br />

Si-NIR-Arrays mit logarithmischer<br />

Signalcharakteristik zeichnen sich die Hochtemperaturkameras<br />

durch einen langen<br />

durchgängigen Messbereich von 600 bis<br />

1 500 °C aus. Die hohe räumliche Auflösung<br />

von 768 × 576 Pixeln bei bis zu 50 Bildern<br />

pro Sekunde erlaubt es, nicht nur passiv die<br />

Temperaturen in den verschiedenen Abkühlphasen<br />

zu erfassen. Es ist auch möglich,<br />

gezielt die Kühlungsparameter, bspw.<br />

den Wasser düsendruck, im laufenden Betrieb<br />

zu variieren, die Veränderungen zu<br />

analysieren und so den idealen Abkühlprozess<br />

zu ermitteln. Die vollflächige Messung<br />

und Aufzeichnung am kompletten Strangaustritt<br />

erspart zudem die Neujustierung<br />

beim Wechsel der Stranggeometrie. Stattdessen<br />

können an der Leitwarte über die<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

leistungsfähige Pyrosoft-Software einfach<br />

die jeweiligen Messfelder definiert werden.<br />

Gleiches gilt für die Definition der Solltemperaturen,<br />

bspw. nach dem Wechsel<br />

der Stahlqualität.<br />

01 Werden die IR-Kameras jeweils in<br />

einem 45°-Winkel zu den Strangseiten<br />

montiert, decken die beiden Geräte<br />

drei der vier Seiten des Strangs ab<br />

Leistungsfähige Software<br />

Wichtig ist nicht nur die Überwachung der<br />

Temperaturverläufe mit leistungsfähigen<br />

Hochtemperatur-IR-Kameras – auch die<br />

anschließende Datenauswertung ist für die<br />

Prozesssteuerung und das Qualitätsmanagement<br />

entscheidend. Die Online-Datenübertragung<br />

erfolgt bei der Protection-Serie<br />

über eine sichere und zuverlässige Gigabit-<br />

Ethernet-Verbindung, mit der auch mehrere<br />

Kameras einfach in ein System integriert<br />

werden können.<br />

Die leistungsstarke Dias-Online-Software<br />

Pyrosoft Professional ermöglicht die Kamerasteuerung<br />

und -überwachung sowie die Aufnahme,<br />

Visualisierung, Bearbeitung und<br />

Archivierung der Messdaten. Die Aufnahme<br />

kann mit Triggerfunktionen automatisiert<br />

werden, zudem speichert sie<br />

ebenfalls automatisch in frei wählbaren<br />

Intervallen die Messdaten ab.<br />

Die Analysefunktion der Software stellt diverse<br />

Optionen bereit: Minima, Maxima und<br />

Mittelwerte können über die komplette Aufzeichnung<br />

errechnet werden. Schon kleine<br />

unverzunderte Stellen am Gießstrang reichen<br />

daher aus, um über die Maximalwert-<br />

Auswertung den Hotspot am Strang korrekt<br />

zu erfassen. Die Video sequenzen lassen sich<br />

mit frei wählbarer Framerate aufzeichnen<br />

und das Standbild an der Mess-Cursorposition<br />

anzeigen. Für das Qualitätsmanagement<br />

und spätere Offline-Analysen bietet<br />

die Software umfangreiche Export- und Berichtsfunktionen,<br />

um die aufgezeichneten<br />

Messwerte entsprechend weiterverarbeiten<br />

zu können (Text, Excel- und Wordformat).<br />

Das Thermografiesystem kann entweder aktiv<br />

den Operator im Leitstand unterstützen<br />

oder direkt an die SPS angebunden werden.<br />

Mittels voreingestellter Alarmschwellen ist<br />

damit eine weitgehende Automatisierung<br />

des Abkühlvorgangs möglich.<br />

Fotos: SMS group, Creative Commons Lizenz<br />

(Schimi1848), Dias Infrared GmbH<br />

www.dias-infrared.de<br />

02 Pyroview-Kameras sorgen für eine<br />

sichere Überwachung und Protokollierung<br />

des Temperaturverlaufs<br />

Weil uns<br />

die Natur<br />

vertraut.<br />

Gefahrstofflagerung | Know-how |<br />

Arbeitsschutz | Industriebedarf |<br />

0800 753-000-3 | www.denios.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Digitale Wertschöpfungskette<br />

Die sich schnell verändernden Konsumentenansprüche fordern<br />

Unternehmen zunehmend heraus, individualisierte Produkte in<br />

kürzester Zeit und optimaler, gleichbleibender Qualität zu<br />

produzieren. Der Schlüssel hierfür ist die Digitalisierung. So<br />

können Unternehmen in einer komplett virtuellen Umgebung auf<br />

Basis eines „digitalen<br />

Zwillings“ Produkte,<br />

Produktionsprozesse<br />

und Anlagen simulieren,<br />

testen und optimieren.<br />

Zudem erfahren<br />

Besucher mehr über<br />

Energiemanagement,<br />

Manufacturing Operations<br />

Management<br />

und Security. Darüber<br />

hinaus zeigt Siemens, wie Anwender mit dem digitalen Zwilling<br />

eines Produktes, einer Maschine oder einer gesamten Anlage<br />

Mehrwert generieren können. So werden bei der Erstellung eines<br />

neuen Rezeptes für ein neues Produkt die Daten über die Inhaltsstoffe<br />

unmittelbar auf das Label übertragen – unter Berücksichtigung<br />

der gesetzlichen Vorgaben. Möglich wird dies durch die<br />

gemeinsame Datenplattform Teamcenter. Digitale Zwillinge der<br />

Produkte, Anlagen und Fertigungslinien werden mit spezieller<br />

Software simuliert und optimiert.<br />

www.siemens.com<br />

Silikonfreier induktiver<br />

Sensor<br />

Induktive Näherungsschalter der Baureihe IGMH<br />

GSP-L werden von Sensorspezialist EGE ausschließlich<br />

mit silikonfreien Materialien ausgestattet. Das Gehäuse der<br />

kompakten Hochtemperatur-Sensoren ist aus Edelstahl 1.4571<br />

und PEEK gefertigt. Das Kabel besteht aus FEP. Sensoren dieser<br />

Baureihe erreichen damit Schutzart IP68, sind wasserdicht und<br />

können bei Umgebungstemperaturen zwischen – 25 und + 160 °C<br />

im Dauerbetrieb eingesetzt werden. Für Atex-Zone 0/20 eignet<br />

sich der bis 140 °C ausgelegte Sensor IGEXH.<br />

www.ege-elektronik.com<br />

Lagerbestände überwachen<br />

Über das Vega Inventory System kommunizieren die Messgeräte<br />

von Tanks und Silos jetzt direkt mit dem Lieferanten und melden<br />

vollautomatisch Nachschubbedarf an. Die Software greift nicht<br />

nur auf die aktuellen Messdaten, sondern auch auf die<br />

Verbrauchsdaten der Vergangenheit, auf optimale Bestellmengen<br />

und zukünftige Planungsziele zu. So stellt der automatisierte<br />

Informationsfluss langfristige Vorteile für alle Glieder der Lieferkette<br />

sicher: Frühzeitige Transparenz für den Lieferanten ebenso<br />

wie Nachschubsicherheit für den Abnehmer.<br />

Hinter dieser intelligenten Software stehen leistungsfähige<br />

Vega-Messgeräte, die hochpräzise die aktuellen Zustände in den<br />

Lagerbehältern überwachen. Für die kontinuierliche Füllstandmessung<br />

und zur sicheren Druckmessung bietet Vega das<br />

umfassende Sensorik-Portfolio.<br />

www.vega.com<br />

Druckregler, Filter und Ventile<br />

Die auf der Hannover Messe vorgestellte Airplus-Wartungsgeräte-<br />

Serie erstreckt sich über die Anschlüsse G1/8" bis G1" und soll<br />

Durchflüsse von über 12 000 Nl/min erreichen. Die Produkte<br />

reichen von Druckreglern (auch mit integriertem Manometer)<br />

über Filter, Feinfilter, Kohlefilter, Öler, Filterdruckregler,<br />

Druckschalter (auch digital) und Softstartventile bis hin zu<br />

Sicherheitsventilen der allerneuesten Anforderungen und<br />

Standards. Bedingt durch den modularen Aufbau und die zur<br />

Verfügung stehenden Verbindungsflansche sind alle<br />

Komponenten einer Baugröße beliebig untereinander<br />

kombinierbar. Das verwendete Gehäusematerial<br />

erhöht die Korrosionsbeständigkeit. Auf Anfrage<br />

stehen Montageschrauben in korrosionsbeständigem<br />

Stahl zur Verfügung. Eine<br />

weitere Option ist die Möglichkeit zur<br />

Lieferung der Komponenten mit<br />

Atex-Klassifizierung.<br />

www.pneumax.de<br />

Cloud- und App-Konzept für mehr<br />

Flexibilität<br />

Aucotec stellt erstmals sein Cloud-Konzept vor. Damit ist es<br />

nicht nur möglich, Maschinen, Anlagen und mobile Systeme<br />

ohne eigene Server-Hardware und mit beliebiger Skalierbarkeit<br />

in der Cloud zu planen. Aucotecs kooperative Plattform Engineering<br />

Base (EB) lässt sich zudem unabhängig von Hardware und<br />

Client-Installationen an jedem möglichen Endgerät nutzen. Dazu<br />

bietet die Lösung höchstmögliche Datensicherheit, da sie auf der<br />

von T-Systems betriebenen Microsoft-Cloud Azure Deutschland<br />

basiert. Zum Cloud-Konzept gehören auch bestellbare Apps für<br />

spezielle Aufgaben. Zwei sind bereits einsatzbereit. Eine dient der<br />

mobilen Bestandsaufnahme beim Kunden und zur Übertragung<br />

an EB, um daraus neue, individuelle Optimierungsangebote<br />

abzuleiten. Die andere<br />

ermöglicht es dem<br />

Service, jederzeit<br />

schnell vor Ort zu sein<br />

und alle nötigen Daten<br />

zur Hand zu haben. Das<br />

reduziert teure Ausfallzeiten<br />

erheblich.<br />

www.aucotec.com<br />

Messung der Rauchgastemperatur<br />

Strahlungsthermometer erfassen die Gastemperatur schnell und<br />

zuverlässig; sie unterliegen keiner Alterung. Der Einsatz von<br />

Strahlungsthermometern zur Messung der Rauchgastemperatur<br />

im Brennraum erfordert einen Messkanal mit einem Querschnitt,<br />

der größer ist als der des Messstrahls. Dazu müssen oftmals in der<br />

Flossenwand Ausbiegungen der Kühlrohre vorgenommen<br />

werden. Der Einsatz einer fokussierten<br />

Optik erfordert nur ein Loch mit einem<br />

Durchmesser von 10 mm zwischen den<br />

Stegen. Ausbiegungen in der Flossenwand<br />

entfallen.<br />

www.heitronics.com<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


präsentiert Ihre<br />

INNOVATION<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Prozessdaten digitalisieren<br />

Der Embedded Box PC Tank-871<br />

von ICP Deutschland bietet eine<br />

performante Recheneinheit bei<br />

kompakter Bauform und großer<br />

Schnittstellenauswahl. Im Inneren<br />

arbeitet ein Intel Core i5- oder<br />

i7-Prozessor und max. 64 GB<br />

DDR4-Arbeitsspeicher. Als Schnittstellen<br />

stehen u. a. sechs Com-Ports,<br />

je vier USB-2.0/3.0- sowie zwei<br />

RJ-45Lan-GbE-Ports zur Verfügung.<br />

Zwei 2,5"-Sata-SSD-Einschübe bieten genügend Speicherkapazität<br />

für die Installation von Softwareanwendungen und für die<br />

Datensicherung. Die integrierten Raid-Modi sorgen dabei für eine<br />

hohe Schreibgeschwindigkeit oder für eine Redundanz der<br />

Datensätze.<br />

www.icp-deutschland.de<br />

Kombination von APC und PAT<br />

Das Interesse innerhalb der Life-Sciences-Branche, Advanced-<br />

Process-Control-(APC)-Systeme in eine Prozessanalysetechnik<br />

(PAT)-Plattform zu integrieren, steigt deutlich. Daher bieten<br />

Siemens und Perceptive Engineering der Pharmaindustrie nun<br />

eine Kombination zweier Technologien, die sich im vergangenen<br />

Jahrzehnt bereits unabhängig voneinander bewährt haben.<br />

Das integrierte PAT-Datenmanagementsystem Simatic Sipat von<br />

Siemens wird zunehmend in regulierten Industrien eingesetzt, da<br />

es eine FDA-21-CFR-11-konforme PAT-Plattform zur Verfügung<br />

stellt, die eine Echtzeit-Überwachung der Endproduktqualität<br />

während der Produktion ermöglicht. Die Umsetzung von APC mit<br />

PerceptiveAPC von Perceptive Engineering ist ebenfalls in<br />

verschiedenen Branchen etabliert. Hier wird oftmals ausschließlich<br />

auf Prozessdaten zurückgegriffen. Deshalb wurde die Pharmaversion<br />

PharmaMV um spezifische Funktionalitäten erweitert, um<br />

die Anforderungen in einem regulierten Umfeld zu erfüllen.<br />

www.siemens.com<br />

Prozesse überwachen und protokollieren<br />

Ein Medizinproduktehersteller setzt zur Herstellung von Dialysekonzentraten seit kurzem die<br />

Automatisierungslösung OPDwin der Opdenhoff Technologie GmbH ein. Zum Einsatz kommt dieses<br />

Manufacturing Execution System, das von der Anlieferung über den Lagerort und der Rezeptur bis hin<br />

zum Endprodukt alle Prozessschritte protokolliert: Auf diese Weise kann auch noch Jahre später<br />

festgestellt werden, welche Rohstoffe in welcher Dosierung verwendet wurden.<br />

Sollte die vollautomatische Dosierung einmal ausfallen, kann der Anwender auf die manuelle<br />

Dosierung als Back-up zurückgreifen. Alle relevanten Daten wie Mischer, Komponentenliste, aktive<br />

Dosiervorgänge, Stammdaten und Bestandsverwaltung können visualisiert werden. OPDwin Automation<br />

ermöglicht zusätzlich eine direkte Regelung und Überwachung der Prozesse in den Anlagen.<br />

www.opdenhoff.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 52. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anne Schaar (as),<br />

Tel.: 06131/992-330, E-Mail: a.schaar@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Schirmer, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 51: gültig ab 1. Oktober 2017<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteur-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

Datenspeicherung<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser<br />

Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim<br />

Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken etc.)<br />

und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das<br />

umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies<br />

umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung in<br />

Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />

z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />

und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD<br />

und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen<br />

werden. Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt<br />

werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffent licht wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Optimierte Membranüberwachung<br />

Mithilfe einer Umkehrosmoseanlage wird Deponiesickerwasser<br />

aufbereitet, sodass es sauber genug ist, um in natürliche Gewässer<br />

eingeleitet zu werden. Damit die gesamte Anlage reibungslos läuft,<br />

müssen jederzeit alle Pumpen und Membranen fehlerfrei funktionieren.<br />

Um das sicherzustellen, wurde vor jedes Druckrohr ein<br />

Differenzdruckmessumformer von Labom installiert. Das System<br />

erkennt frühzeitig, wann<br />

eine Membran zugesetzt ist<br />

und gereinigt werden muss<br />

und verhindert so einen<br />

übermäßigen Verschleiß.<br />

Der Differenzdruckmessumformer<br />

Pascal CV 3300 ist<br />

aufgrund seiner Kompaktheit<br />

für die Membranüberwachung<br />

geeignet. Das fluoridhaltige<br />

Deponiesickerwasser, das auf Mülldeponien entsteht, ist<br />

dunkel gefärbt und stark mit Metall- und organischen Salzen<br />

verunreinigt. Die Messgeräte müssen den extrem korrosiven und<br />

abrasiven Eigenschaften des verunreinigten Wassers standhalten<br />

und auch bei den elektronischen Bauteilen eine sehr gute Materialbeständigkeit<br />

aufweisen. Alle Teile, die mit dem Messstoff in<br />

Berührung kommen, sowie das Gehäuse selbst sind deshalb aus<br />

robustem Edelstahl und verfügen über eine Schutzart von IP66.<br />

www.labom.com<br />

Drucktransmitter mit I2C-Schnittstelle<br />

Die Keller D-Linie zeichnet sich<br />

durch eine Kombination aus<br />

robustem industriellen Druckaufnehmer<br />

und I2C-Schnittstelle<br />

aus. Die modular aufgebaute<br />

Serie lässt viele Kombinationen<br />

zu und eignet sich<br />

daher für kundenspezifische<br />

Entwicklungen.<br />

Die eigensicheren OEM-Transmitter<br />

verfügen über einen<br />

eingebetteten DSP-Kern (Digital<br />

Signal Processing), der die Ausgabewerte kompensiert und<br />

normiert. Die I2C-Schnittstelle (Inter-Integrated Circuit) ist für<br />

die direkte Verbindung von Elementen auf einer Platine konzipiert.<br />

I2C ist, durch die Anbindung von mehreren Transmittern<br />

an die gleiche Kommunikationsleitung, ein Bus-System. So<br />

vereint die eigensichere D-Linie eine Druckschnittstelle für den<br />

industriellen Einsatz in rauer Umgebung mit einer elektrischen<br />

Schnittstelle für OEM-Anwendungen.<br />

Die Serie D Ei hat einen sehr niedrigen Stromverbrauch und ist<br />

optimiert für batteriebetriebene Anwendungen. Zudem beträgt<br />

das Gesamtfehlerband lediglich ± 0,7 % FS über einen Temperaturbereich<br />

von – 10 bis + 80 °C.<br />

www.keller-druck.com<br />

Sensordrift bei Gastransmitter kompensiert<br />

Der Gasmonitor MSA Ultima X5000 kommt ohne Werkzeug oder ein Bedienmodul als Steuerung aus. Er kann<br />

ausschließlich durch zwei Berührungsschalter auf der Vorderseite oder aus bis zu 23 m Entfernung mit einem<br />

Bluetooth-fähigen Smartphone bedient werden. MSA führt bei ausgewählten XCell-Sensoren für toxische Gase<br />

die neue TruCal-Technologie ein. Diese Neuerung kompensiert Sensordrift aufgrund von sich ändernden<br />

Umweltbedingungen. Anders gesagt, die Benutzer müssen bis zu anderthalb Jahre lang das Messgerät weder<br />

nachjustieren noch kalibrieren. Die hochauflösende OLED-Anzeige wurde so gestaltet, dass der Benutzer auf<br />

einen Blick den jeweiligen Gerätezustand erkennen kann.<br />

www.msasafety.com<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 43


BETRIEBSTECHNIK<br />

Hohes Schutzlevel<br />

Filterhersteller verbaut und wartet Explosionsschutzventile im Pharmabereich<br />

Ein Hersteller von Entstaubungsfiltersystemen<br />

setzt zur Sicherstellung<br />

eines hohen Schutzlevels im<br />

Pharmabereich auf Explosionsschutzventile.<br />

Auch die sorgfältige<br />

Wartung der Anlagen und Ventile<br />

ist Teil des Sicherheitskonzepts.<br />

Die im slowenischen Ljubljana ansässige<br />

TRM Filter ist auf die Entwicklung und<br />

Herstellung von Entstaubungsfiltersystemen<br />

spezialisiert. Im Jahr 1982 gegründet,<br />

startete das Unternehmen zunächst mit der<br />

Produktion von Filterpatronen, heute bietet<br />

das Traditionsunternehmen Filtersysteme<br />

für verschiedene Anwendungsgebiete an,<br />

die den höchsten Anforderungen im Containment<br />

sowie im Bereich des Explosionsschutzes<br />

gerecht werden. Eines der Haupteinsatzgebiete<br />

der Anlagen ist der pharma-<br />

zeutische Bereich. Hier bestehen besonders<br />

hohe Anforderungen, die TRM Filter für<br />

seine Kunden erfüllt. Darüber hinaus übernimmt<br />

das Unternehmen die Wartung der<br />

passiven Explosionsschutzkomponenten,<br />

damit kontinuierlich ein hohes Schutzlevel<br />

gewährleistet wird.<br />

Wartung der Anlagen …<br />

Um ein sicheres Produktionsumfeld zu<br />

schaffen, greifen die Experten immer wie-<br />

Herr Tomšič, anhand welcher Kriterien wählen Sie die passenden<br />

Explosionsschutzprodukte aus?<br />

Zunächst einmal anhand der Qualität. Wären wir von den Produkten<br />

aus dem Hause Rico nicht in besonders hohem Maße<br />

überzeugt, würden wir nicht als Partner agieren – das erklärt sich<br />

von selbst. Im Sinne unserer Kunden ist darüber hinaus eine<br />

individuelle Betrachtung der Produktionsgegebenheiten wichtig,<br />

anhand derer Produkte und Lieferanten gewählt werden. Denn<br />

die technischen Anforderungen an den Explosionsschutz werden<br />

immer von der jeweiligen Anwendung definiert. Hier muss genauestens<br />

überprüft werden, welche Produkte sinnvoll sind. Die<br />

Wahl der passenden Explosionsschutzmaßnahme basiert nicht<br />

zuletzt auf Fakten, Dokumentationen und Zertifizierungen. Ein<br />

Hauptgrund, warum bei uns die Wahl immer wieder auf die Experten<br />

aus der Schweiz fällt, sind jedoch auch die kompetenten<br />

Mitarbeiter, die stets mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Welche Punkte sind – abgesehen von der Produktqualität –<br />

Ihrer Ansicht nach besonders wichtig, wenn es um den Einsatz<br />

und die Wartung von Sicherheitsprodukten geht?<br />

Einen entscheidenden Faktor zugunsten eines optimalen Einsatzes<br />

sowie der reibungslosen Wartung sehe ich in der engen Zusammenarbeit<br />

und Kommunikation mit dem Lieferanten. Denn nur<br />

so können beispielsweise Ersatzteile innerhalb kürzester Zeit zur<br />

Verfügung gestellt werden. Wir arbeiten mit einem Service-Tool,<br />

sodass die gesamte Historie der Wartung und Inspektion auf<br />

einen Blick zur Verfügung steht und lückenlos nachvollziehbar<br />

ist. Auch welche Änderungen bei der nächsten Wartung vorgenommen<br />

werden sollten, ist hier genauestens dokumentiert. Wer<br />

schreibt, der bleibt – dieses Sprichwort passt nirgends besser als<br />

im Bereich der Wartung und Servicearbeiten. Die Aufzeichnungen<br />

stellen einen wichtigen Punkt im Sinne einer optimalen<br />

Funktionalität des Explosionsschutzproduktes dar.<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

der auf die Produkte der Rico Sicherheitstechnik<br />

AG aus dem schweizerischen Herisau<br />

zurück. In der Funktion als Rico-Servicepartner<br />

betreut TRM Filter aktuell rund<br />

85 pharmazeutische Produktionsanlagen.<br />

Bei Wartungsarbeiten werden speziell geschulte<br />

Techniker entsandt, die von Rico<br />

ausgebildet wurden. Eine besondere Herausforderung<br />

stellt vor allem im pharmazeutischen<br />

Bereich der von vielen Herstellern<br />

angestrebte unterbrechungsfreie Betrieb<br />

dar. Somit dürfen auch die Wartungsarbeiten<br />

keine längeren Ausfallzeiten verursachen<br />

und müssen besonders schnell und<br />

gewissenhaft erfolgen.<br />

Seitens TRM Filter muss ein hohes Maß<br />

an Flexibilität gewährleistet werden, um<br />

alles zur Zufriedenheit der Kunden umsetzen<br />

zu können. Optimale Bedingungen<br />

werden geschaffen, indem die Durchführung<br />

der Wartungsarbeiten anhand eines<br />

speziellen Wartungsprotokolls erfolgt, das<br />

strikt eingehalten werden muss. Sämtliche<br />

Arbeitsschritte werden schriftlich dokumentiert<br />

– so wird sichergestellt, dass das<br />

Vorgehen einem definierten Schema folgt.<br />

Dokumentation sowie die Rückverfolgbarkeit<br />

der Servicearbeiten sind exakt definiert.<br />

Da die Anwender aus dem Pharmabereich<br />

zwischen den Wartungsintervallen<br />

den Aufbau der Anlagen oder der Produktionslinie<br />

verändern könnten, sind akribische<br />

Aufzeichnungen unabdingbar. Andernfalls<br />

könnten Fehler auftreten, die die<br />

Funktionalität der Ventile und somit die<br />

Sicherheit der Produktion beeinträchtigen.<br />

So könnten bspw. bei Nichtbeachtung der<br />

Instruktionen Ventile unsachgemäß installiert<br />

werden. Die Ausgangssituation sollte<br />

demnach stets überprüft sowie der aktuelle<br />

Status abgefragt werden.<br />

Die Wartung als solche stellt lediglich<br />

eine Inspektion des Ventils dar – eine Reparatur<br />

bzw. der Austausch von Komponenten<br />

erfolgt erst dann, wenn Abweichungen<br />

auftreten. Eine Überholung ist laut Herstellerangaben<br />

bei den Ventex-Produkten erst<br />

nach fünf Jahren notwendig. Ein ordnungsgemäßer<br />

Zustand der Produkte wird – sofern<br />

die Wartungsarbeiten fristgerecht und<br />

regelmäßig erfolgen – ununterbrochen<br />

sichergestellt und aufrechterhalten.<br />

NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Verfahrens ingenieure<br />

in der Prozessindustrie.<br />

Aktuelle und<br />

branchenüber greifende<br />

technische Informationen<br />

über Anlagen,<br />

Komponenten und<br />

Systeme.<br />

… und Ventile<br />

Die häufig verbauten Ventex-Explosionsschutzventile<br />

aus dem Hause Rico müssen<br />

einmal pro Jahr präventiv gewartet werden,<br />

damit deren einwandfreie Funktionalität<br />

sichergestellt werden kann. Die Serviceleistungen<br />

wurden im Zuge dessen in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Anwendern entwickelt,<br />

damit sie den zunehmend höher werdenden<br />

Ansprüchen der Kunden gerecht<br />

werden. Inbegriffen sind hier Informationen<br />

dazu, wie genau die Wartung von technischer<br />

Seite erfolgen muss. Aber auch die<br />

Peter Tomšič,<br />

Geschäftsführer,<br />

TRM Filter<br />

Spezielle Explosionsgefahren<br />

Im Falle einer Explosion müssen die passiven<br />

Explosionsschutzprodukte angemessen<br />

reagieren: Im Ruhezustand befindet<br />

sich der Schließkörper des Ventex-Ventils<br />

in offener Position. Im Normalbetrieb<br />

umströmt das Medium den geöffneten<br />

Schließkörper. Kommt es zu einer Explosion,<br />

presst die dadurch entstehende<br />

Druckwelle den Schließkörper fest an die<br />

Schließkörperdichtung und verriegelt so<br />

die Leitung. Eine Ausbreitung von Flammen<br />

und Druckwellen wird dadurch wirksam<br />

verhindert.<br />

Speziell in der pharmazeutischen Industrie<br />

können Explosionen und deren<br />

Ausbreitung in angrenzende Anlagenteile<br />

schwerwiegende Folgen haben, die durch<br />

den sachgemäßen Einsatz der Ventile vermieden<br />

werden können. So findet man in<br />

dieser Branche häufig lösemittelbasierte<br />

Prozesse, hybride Gemische oder Stäube<br />

vor, die hochentzündlich sind und somit<br />

eine explosionsfähige Atmosphäre begünstigen.<br />

Dämpfe, verschiedene Lösungsmittel<br />

sowie das Auftreten hoher Temperaturen<br />

tun ihr Übriges.<br />

Ein gut geplantes und nachweislich funktionierendes<br />

Explosionsschutzkonzept ist<br />

vor diesem Hintergrund unentbehrlich.<br />

Nicht zuletzt aus diesem Grund stellen regelmäßige<br />

Wartungsarbeiten eine Pflicht und<br />

keine Kür dar, um Mitarbeiter, Umwelt und<br />

Produktion optimal zu schützen.<br />

www.rico.ch<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

IMMER<br />

AKTUELL<br />

INFORMIERT<br />

http://bit.ly/News_VFV<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 45


BETRIEBSTECHNIK<br />

Gute Planung<br />

Explosionsschutz in der Gefahrstofflagertechnik<br />

In der Gefahrstofflagertechnik<br />

spielt der Explosionsschutz eine<br />

nicht zu unterschätzende Rolle –<br />

Betreiber und Hersteller haben<br />

weitreichende Pflichten. Die<br />

Atex-Produktrichtlinie und die<br />

Atex-Betriebsrichtlinie der<br />

Europäischen Union finden<br />

idealerweise direkt Anwendung in<br />

der Entwicklung neuer Produkte –<br />

etwa bei Fasshandling-Geräten.<br />

Autor: Bastian Bröhenhorst, Teamleiter<br />

Development, Denios AG, Bad Oeynhausen<br />

Der Betreiber ist für die Verbesserung des<br />

Gesundheitsschutzes und der Sicherheit<br />

der Arbeitnehmer verantwortlich.<br />

Wenn ein Ex-Bereich vorliegt, muss er ein<br />

Explosionsschutzdokument erstellen, das<br />

ein wesentlicher Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung<br />

gemäß §5 Arbeitsschutzgesetz<br />

(ArbSchG) und damit auch ein maßgeblicher<br />

Bestandteil des betrieblichen<br />

Arbeitsschutz-Managements ist. Der Hersteller<br />

von Produkten zum Einsatz in Bereichen<br />

mit explosionsfähigen Atmosphäre ist<br />

dazu verpflichtet, diese entsprechend sicher<br />

zu entwickeln und in Verkehr zu bringen.<br />

Hier ist Fingerspritzengefühl gefragt, denn<br />

Produkte mit einer potenziellen oder wirksamen<br />

Zündquelle sind kennzeichnungspflichtig.<br />

Wichtig ist, dass der Hersteller bewertet<br />

und damit auch festlegt, in welcher<br />

Zone das Produkt eingesetzt werden darf.<br />

Der Betreiber hingegen muss über sein<br />

Explosionsschutzdokument vorgeben, welches<br />

Produkt eingesetzt werden darf.<br />

Beispiel Fasshandling<br />

Anhand eines von Denios entwickelten Produktes<br />

zum Einsatz im Ex-Bereich wird deutlich,<br />

welch große Rolle die Atex-Richtlinien<br />

bereits im Entwicklungsprozess spielen. Es<br />

handelt sich dabei um die ergonomische<br />

Fasskarre Secu Comfort in der ableitfähigen<br />

Version. Dieses Produkt kommt immer dann<br />

zum Einsatz, wenn ein Anwender im Bereich<br />

der Gefahrstofflagertechnik 200-Liter-Fässer<br />

transportieren und handhaben muss.<br />

Bereits in der Konzept- und Entwurfsphase<br />

wurde auf die Vermeidung potenzieller<br />

Zündquellen geachtet. In diesem Fall<br />

gab es bspw. keine heißen Oberflächen, jedoch<br />

kann es gerade beim Handling mit<br />

dem Secu Comfort zu statischen Aufladungen<br />

kommen. Um nicht nur die offensichtlichen<br />

Zündquellen zu betrachten, wird beginnend<br />

mit der Entwurfsphase, begleitend<br />

durch die Konstruktion bis hin zur Serienreife<br />

des Produktes, eine Gefährdungs- und<br />

auch eine Zündquellenanalyse erstellt. Die<br />

Erkenntnisse aus diesen beiden Analysen<br />

sollten dann bereits in der laufenden Entwicklungsphasen<br />

entsprechend berücksichtigt<br />

werden. Eine Betrachtung am Ende<br />

der Produktentwicklung würde eine dringend<br />

notwendige Änderung gegebenenfalls<br />

gar nicht mehr zulassen.<br />

Bezogen auf die Secu Comfort wurden vor<br />

allem mechanisch erzeugte Funken durch<br />

Reibung und auch die statische Aufladung<br />

betrachtet. Konstruktiv bedingt konnte der<br />

erste Punkt der Funkenbildung ausgeschlossen<br />

werden. Um auch die statische<br />

Entladung als Zündquelle ausschließen zu<br />

können, ist die Fasskarre Secu Comfort<br />

komplett ableitfähig konstruiert worden.<br />

Das Produkt muss also nicht durch einen<br />

direkt angeschlossenen Potenzialausgleich<br />

geerdet werden. Gemäß der Atex-Produktrichtlinie<br />

werden die Informationen vom<br />

Hersteller umfangreich in der Betriebsanleitung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Das Thema Atex in der Gefahrstofflagertechnik<br />

ist bei systematischer und strukturierter<br />

Betrachtung und unter Einhaltung<br />

der entsprechenden Vorschriften und<br />

Richtlinien durchaus anwenderfreundlich<br />

zu bewältigen.<br />

www.denios.de<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Sicherheitsschrank mit Vertikalauszug<br />

Flexibler Ultraschall-Homogenisator<br />

Die neuen Sicherheitsschränke mit<br />

Vertikalauszug/-auszügen eignen sich<br />

zur uneingeschränkten Lagerung<br />

entzündbarer Gefahrstoffe in Arbeitsräumen<br />

gemäß DIN EN 14470-1 mit<br />

einer typgeprüften Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

von 90 min (Typ 90). Die<br />

GS-Zertifizierung ist beantragt und folgt.<br />

Die V-Line-Schränke sind mit einem<br />

oder zwei elektromotorisch gesteuerten<br />

Vertikalauszügen, wahlweise im Laboroder<br />

Industriedesign, mit unterschiedlichen<br />

Ausstattungsvarianten sowie in<br />

zwei Breiten (45 und 81 cm) erhältlich. Mit einer Tiefe von 86 cm<br />

nutzen V-Line-Schränke den vorhandenen Platz und bieten bei<br />

halber Schrankbreite das gleiche Lagervolumen wie Standardschränke.<br />

Eine serienmäßige Schließautomatik sowie elektronische<br />

Sicherheitselemente gewährleisten Sicherheit – auch bei<br />

Stromausfall.<br />

www.asecos.com<br />

Mit dem Ultraschall-Homogenisator Sonopuls 4400<br />

erweitert Bandelin die Geräteserie für das Emulgieren,<br />

Suspendieren, den Zell- oder Bakterienaufschluss<br />

sowie den Einsatz in der Prozesstechnik. Die Geräte<br />

erlauben eine direkte Beschallung von μl-Mengen bis<br />

zu max. 3 l. Sie verfügen u. a. über eine Amplitudenoder<br />

Leistungskontrolle, Pulsierung, Dauerbetrieb<br />

oder Timer und Sequenzierung,<br />

d. h. mehrere Batches können<br />

nacheinander abgearbeitet<br />

werden.<br />

www.bandelin.com<br />

F90 Brandschutzcontainer<br />

aus Stahl mit DIBt Zulassung<br />

feuerbeständig innen und außen<br />

PLUS<br />

Zuverlässige Kennzeichnung<br />

Selbst komplexe Oberflächen in schwierigen Industrieumgebungen<br />

können mit einem professionellen Etikett beständig<br />

gekennzeichnet werden. Der Kundendienst und die FuE-Teams<br />

von Brady können ein Standardetikett vorschlagen oder neue<br />

Etiketten erarbeiten und herstellen, die dem besonderen Bedarf<br />

für Kennzeichnungen gerecht werden. Zu den Variablen zählen<br />

Materialien, Klebstoffe, Deckschichten, Laminierungen, Größen,<br />

Farben, Formen, Layouts und Vordrucke.<br />

www.brady.de<br />

anz-90-130-vfm_Layout beständig 1• sicher 18.02.18 • lagern 14:00 Seite 1www.protecto.de<br />

Protectoplus.indd 1 25.01.<strong>2018</strong> 07:36:27<br />

Neue Regeln für gefährliche Chemikalien<br />

Die CLP-Verordnung (EU-VO Nr. 1272/2008) macht Vorgaben für<br />

die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Chemieprodukten.<br />

Anhand dieser Verordnung entscheidet sich, ob ein<br />

Produkt als „gefährlich“<br />

bezeichnet werden muss.<br />

Aktualisierungen erfolgen über<br />

sogenannte ATP (Adaption to<br />

Technical Progress). Seit<br />

Februar <strong>2018</strong> gelten angepasste<br />

Regeln für die CLP-Verordnung.<br />

Zahlreiche Unklarheiten werden<br />

darin beseitigt. Hersteller und<br />

Importeure von Chemikalien<br />

müssen jetzt prüfen, ob die Änderungen für ihre Produkte<br />

relevant sind und Etiketten und Sicherheitsdatenblätter anpassen.<br />

Nach Beobachtungen der Dekra-Experten wirken sich die<br />

Änderungen insbesondere bei Reinigungsmitteln, Klebern und<br />

Mörteln, aber auch bei parfümierten Produkten wie Duftkerzen<br />

verstärkt aus. Hersteller, Formulierer und Importeure von<br />

Chemieprodukten sollten daher unbedingt prüfen, ob sie von den<br />

Änderungen betroffen sind. Dann müssen Etiketten und Sicherheitsdatenblätter<br />

für die Produkte entsprechend der neuen<br />

Regeln angepasst werden.<br />

www.dekra.de<br />

www.ruwac.de<br />

05226-9830-0<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 47<br />

Ruwac.indd 1 12.03.<strong>2018</strong> 15:56:13


BETRIEBSTECHNIK<br />

VdS-zertifiziertes Brandschutzsystem<br />

Das Maschinenbrandschutzsystem Flamewolf bestehend aus den<br />

beiden jetzt VdS-zertifizierten Modulen Brandmeldesystem und<br />

Feinsprüh-Löschanlage überzeugt laut Hersteller durch Reaktionsgeschwindigkeit<br />

und räumlich genau fokussierten Einsatz.<br />

Das platzsparende System ist<br />

einfach zu montieren und<br />

wartungsfreundlich. Die dezentral<br />

angeordneten Ventilstationen<br />

werden direkt am Schutzobjekt<br />

montiert und über eine Nassleitung<br />

versorgt. Das Wasser steht<br />

permanent an der Ventilstation. Im<br />

Brandfall wird dank dieser<br />

Anordnung erheblich weniger<br />

Sauerstoff in den Brand gedrückt als bei herkömmlichen<br />

Systemen. Die Feinsprühlöschung wird ohne nennenswerte<br />

Zeitverzögerung gestartet, da das Wasser unmittelbar an der<br />

Ventilstation steht. Verschiedene VdS-zertifizierte Düsen<br />

kombiniert mit dem ebenfalls VdS-zertifizierten Grecon-Melderprogramm<br />

bilden die Basis für ein auf die jeweiligen Kundenanforderungen<br />

zugeschnittenes Schutzkonzept. Auch eine Integration<br />

in bestehende Systeme ist möglich. Durch die Wasserversorgung<br />

über eine Nassleitung reduzieren sich sowohl die Materialkosten<br />

der Montage als auch die Folgekosten für vorgeschriebene<br />

Wartungsarbeiten erheblich.<br />

Erstmals steht mit der von Fagus-Grecon entwickelten Ventilstation<br />

Grecon VS 2 eine dezentrale Ventileinheit zum Einsatz in<br />

Feinsprüh-Löschanlagen zur Verfügung. Diese neuartige Ventilstation<br />

wird direkt am Schutzobjekt montiert.<br />

www.fagus-grecon.com<br />

Recycling von Trägerpapieren<br />

Silikonisiertes Unterlagenpapier fällt überall dort an, wo etikettiert<br />

wird: In großen Mengen z. B. in der Konsumgüter- und<br />

Lebensmittelindustrie. Obwohl bislang meist als Abfall entsorgt,<br />

ist es eigentlich ideal geeignet, um es wiederaufzubereiten.<br />

Gemäß dem Zertifikat der Organisation Cycle4Green (C4G) hat<br />

Herma im Jahr 2017 rund 217 t nicht mehr benötigtes Unterlagenpapier<br />

aus der Haftmaterialproduktion einem speziellen<br />

Recycling zugeführt. Mithilfe von C4G und dem Papierhersteller<br />

Lenzing entstanden daraus Etikettenpapier und neues Unterlagenpapier,<br />

was beides unter anderem auch wieder von Herma<br />

eingesetzt wird.<br />

www.herma.de<br />

Kombinierte Notfallduschen<br />

Das erweiterte Produktangebot von Haws umfasst DVWG-zertifizierte<br />

und EN-konforme Augenspülungen, kombinierte Duschen,<br />

tragbare Lösungen für Augenspülung sowie Temperiersysteme<br />

mit Dampf oder Strom. Die Augen- und Gesichtsdusche 7260B<br />

zur Wandmontage verfügt über einen speziellen Duschkopf mit<br />

verbesserter medizinischer Wirksamkeit. Das Fließdesign spült<br />

die Schadstoffe weg von der empfindlichen Nasenhöhle nach<br />

außen. Die Augendusche liefert einen schonenden laminaren<br />

Wasserstrahl.<br />

Die freistehende Körperdusche 8100 bietet ein neuartiges<br />

hydrodynamisches Design, das den starken physischen Druck<br />

verringert, der das Wasser in normalen Duschköpfen zum<br />

Außenrand treibt, wodurch die Verteilung des Wassers im<br />

gesamten Fließbereich gleich bleibt. Durch eine bessere Nutzung<br />

des Wassers, das durch die Dusche fließt, steigt die Effizienz,<br />

während die Duschumgebung angenehmer wird, weil der Wasserstrom<br />

in kleinere Einzeltropfen zerlegt wird.<br />

www.hawsgmbh.de<br />

Tragbare Gasdetektoren sorgen für mehr<br />

Sicherheit<br />

Die tragbaren Gasdetektoren überwachen Gas, Strahlung und Staub<br />

und sind eng eingebunden in das verteilte Leitsystem von<br />

Honeywell, das Experion Process Knowledge System (PKS). Im Falle<br />

von schädlichen Belastungen, Personenausfall oder Notfallmeldungen<br />

durch Außen-Mitarbeiter informieren automatisierte<br />

Alarme in Echtzeit den Bediener in der Messwarte. Zusätzlich<br />

können Sicherheitsteams die Tools von Experion PKS nutzen und<br />

detaillierte Trends, Berichte und Datenanalysen der Gasdetektoren<br />

erstellen. Personal Gas Safety überträgt kritische Alarme, Informationen<br />

zum Status von Sensoren und deren Kalibrierung, die Identifikation<br />

von Mitarbeitern und die Standortdaten der tragbaren<br />

Gasdetektoren. Die Detektoren sind mit einem Alarmknopf für<br />

Notfälle sowie einem Sensor für die<br />

automatische Totmann-Funktion<br />

ausgerüstet. Kritische Alarme der<br />

Detektoren werden auf den Bedienstationen<br />

in der Messwarte angezeigt<br />

und geben Ort und Belastungszustand<br />

des Mitarbeiters an, um so eine<br />

schnelle und koordinierte Reaktion<br />

durch die Bediener zu ermöglichen.<br />

www.honeywellprocess.com<br />

Inserentenverzeichnis Heft 5/<strong>2018</strong><br />

Almatec, Kamp-Lintfort13<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg33<br />

Denios, Bad Oeynhausen39<br />

Doppstadt, Velbert26<br />

Dorstener Drahtwerke, Dorsten49<br />

easyFairs, München31<br />

EnviroChemie, Roßdorf23<br />

Fette Compacting, Schwarzenbek5<br />

Gather, Wülfrath7<br />

GEA Group AG, Düsseldorf19<br />

GEMÜ, Ingelfingen27<br />

GreCon, Alfeld28<br />

Hartmann Valves, Burgdorf34<br />

Herborner Pumpenfabrik, Herborn24<br />

Igus, Köln43<br />

Kaeser Kompressoren, Coburg11<br />

Kahl, Reinbek9<br />

Keller, CH-Winterthur 4. US<br />

Klinger, Idstein17<br />

PH Industrie-Hydraulik, Ennepetal35<br />

Protectoplus, Rendsburg47<br />

Rembe, Brilon3<br />

Ruwac, Melle47<br />

Siemens, Nürnberg 2. US<br />

T&B electronic, Alfeld25<br />

Warex Valve, Senden29<br />

Kälteumwälzthermostate mit großem<br />

Temperaturbereich<br />

Die Kälteumwälzthermostate RP 290 E und RP 290 EC sind mit<br />

ihrem Temperaturbereich von – 90 bis + 200 °C und einer Kälteleistung<br />

von 0,8 kW für externe Tieftemperaturanwendungen geeignet.<br />

Die Modelle RP 250 E und RP 250 EC bieten mit 1,5 kW nahezu die<br />

doppelte Kälteleistung bei gleichem Platzbedarf. Mit einem<br />

minimalen Füllvolumen von 2,4 l und einem zusätzlichen Ausdehnungsvolumen<br />

von 2 l kann die thermisch bedingte Volumenausdehnung<br />

auch von größeren Verbrauchern gepuffert werden.<br />

www.lauda.de<br />

48 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Neue Eingas-Messgeräte-Serie<br />

Mit den Pac 6000, 6500, 8000 und 8500 bietet Dräger ab sofort eine<br />

neue Serie von personenbezogenen Eingas-Messgeräten an. Die<br />

Geräte detektieren neben den Standard-Gasen Kohlenmonoxid,<br />

Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Sauerstoff auch Sondergase<br />

wie Ozon, Phosgen und Stickstoffdioxid. Das Pac 8500 ist<br />

darüber hinaus mit einem<br />

Dualsensor für H 2<br />

S/CO oder<br />

O 2<br />

/CO sowie einem wasserstoffkompensierten<br />

CO-<br />

Sensor lieferbar. Dieser<br />

reduziert die Querempfindlichkeit<br />

von Wasserstoff auf<br />

die Anzeige von Kohlenmonoxid<br />

erheblich.<br />

Schnelle und zuverlässige<br />

Gasmessung ist im industriellen<br />

Umfeld enorm wichtig. Die Geräte der Pac-Serie messen<br />

deshalb schnell, präzise und zuverlässig. Zudem sind sie einfach<br />

in der Handhabung. Insgesamt stehen Anwendern 18 langlebige<br />

Sensoren für bis zu 33 Gase zur Verfügung. Mit der verwendeten<br />

Industriebatterie ist eine Laufzeit von zwei Jahren ohne Batteriewechsel<br />

möglich. Vorhandenes Zubehör lässt sich auch mit den<br />

neuen Geräten nutzen. Jede Sensorvariante ist durch einen<br />

Farbcode gekennzeichnet. So sind Verwechslungen laut Hersteller<br />

praktisch ausgeschlossen.<br />

www.draeger.com<br />

Auffangwannen für Industriegebinde<br />

Auffangwannen sind eine der praktikabelsten<br />

Lösungen, um Gefahrstoffe<br />

gesetzeskonform zu lagern. Gefertigt<br />

aus Edelstahl bieten die Denios-<br />

Produkte langfristigen Schutz bei der<br />

Lagerung aggressiver Flüssigkeiten.<br />

Speziell für Kleingebinde bietet der<br />

Hersteller kompakte Sicherheit, die direkt<br />

an der Werkbank oder dem Labortisch eingesetzt werden kann.<br />

Auch für große Industriegebinde befinden sich Lösungen im<br />

Sortiment: mit Aufnahmekapazitäten von bis zu 1 000 l ermöglichen<br />

diese auch das Einstellen von IBC.<br />

Materialschränke aus Edelstahl sind vielfältig in der Anwendung<br />

und bieten in den neuen Ausführungen mit Sichtfenstern<br />

jederzeit den perfekten Durchblick. Auch die Sicherheitsbehälter<br />

aus dem umfangreichen Falcon-Sortiment sind in einer Edelstahlvariante<br />

verfügbar. Abfüllkannen, Feindosierkannen, Lager- und<br />

Transportbehälter, Sicherheitskanister, Sprühkannen und Annetzkannen<br />

erlauben Transport und Handhabung gefährlicher<br />

Flüssigkeiten in handlichen Mengen. Das Sortiment an hochwertigen<br />

Edelstahlprodukten bietet eine Reihe praxiserprobter<br />

Produkte. Dazu gehören u. a. Hubwagen, Fasszubehör wie Hähne<br />

und Trichter, IBC oder Reinigungsgeräte. Auch im Bereich Individuallösungen<br />

für Industriekunden sind bereits zahlreiche<br />

Projekte erfolgreich umgesetzt worden.<br />

www.denios.de<br />

Infraroter Blick durch Glas<br />

Die Flir A6260sc lässt sich als komplett ausgestattete Swir-Kamera<br />

flexibel und vielseitig einsetzen, da Anwender Kameraeinstellungen<br />

wie die Bildrate, Integrationszeit und Fenstergröße<br />

komplett nach ihren Wünschen und Anforderungen konfigurieren<br />

können. Die Kamera wurde speziell für das IR-Kurzwellenspektrum<br />

(Swir) im Wellenlängenbereich von 0,9–1,7 µm optimiert.<br />

Ihr Sensor ermöglicht einen Verstärkungsfaktor von bis zu 75 ×.<br />

Die Kamera verfügt mit ihrem Spektralbereich von 0,6–1,7 µm, der<br />

nicht nur das infrarote Kurzwellenspektrum umfasst, sondern mit<br />

600 nm bis in den visuellen Bereich erweitert wurde, über ganz<br />

besondere Eigenschaften. Die<br />

Kamera ermöglicht den Blick z. B.<br />

durch Glas, aufgetragene<br />

Farbschichten oder im Lebensmittelsektor<br />

durch die Schale<br />

von Früchten.<br />

www.flir.com<br />

Rund um die Dichtheitsprüfung<br />

Zu den Serviceangeboten der Zeltwanger Dichtheits- und Funktionsprüfsysteme<br />

GmbH gehören Kalibrierung, Messfähigkeitsanalysen<br />

und Machbarkeitsberatung genauso wie die Integrationsplanung<br />

in einen Fertigungsablauf sowie Revisionen mit vorbeugender<br />

Wartung. Darüber hinaus führen Schulungen und<br />

Workshops in die Theorie der Dichtheitsprüfung und die Praxis<br />

mit Zeltwanger-Produkten ein. Zum Angebot gehören ein<br />

Einkanal-Basisgerät, ein Standardprüfgerät, ein Mehrkanalgerät<br />

sowie ein dezentrales Prüfgerät.<br />

www.zeltwanger.de<br />

Filterelemente und Siebvorrichtungen<br />

Trennung gasförmiger, flüssiger und trockener Medien<br />

Aus DDD-Metallgeweben, gesinterten Gewebelaminaten<br />

und Metallfaservlies fertigen wir:<br />

Filterelemente zur Trennung von festen<br />

Partikeln aus Flüssigkeiten und Gasen<br />

Filterkassetten als Vorfilter für Luftanwendungen<br />

Vorrichtungen zur Grobfiltration<br />

von Flüssigkeiten<br />

Siebvorrichtungen als Schutz<br />

Siebelemente für trockenes Schüttguthandling<br />

und die Fest-Flüssig-Trennung<br />

Trenn- und Schutzvorrichtungen<br />

Besuchen Sie uns:<br />

11.-15.6.<strong>2018</strong>, Frankfurt a. M.<br />

Halle 5.0, C54<br />

Dorstener Drahtwerke H.W. Brune&Co.GmbH www.Dorstener-Drahtwerke.de<br />

Marler Straße 109 D-46282 Dorsten Tel.: +49 2362 2099-17<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 49<br />

Dorstener-Drahtwerke.indd 1 12.04.<strong>2018</strong> 10:31:14


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Der Zahn<br />

der Zeit<br />

Zahnersatz aus<br />

Hochleistungskunststoff<br />

Aus dem Kunststoff PEEK lassen<br />

sich Inlays, Brücken, Kronen<br />

oder Implantate fertigen –<br />

eine hochwertige und patientenfreundliche<br />

Alternative zu<br />

herkömmlichem Zahnersatz.<br />

Der Hochleistungstemperaturwerkstoff<br />

Vestakeep Dental ist stabil und gleichzeitig<br />

elastisch wie der menschliche<br />

Knochen. In der Mundhöhle kommen weitere<br />

Vorteile gegenüber herkömmlichem<br />

Zahnersatz zum Tragen: Die aus Polyetheretherketon<br />

(PEEK) gefertigten Zahnprothesen<br />

sind leichter, biegsamer sowie allergiefrei<br />

und geschmacksneutral. Und sie<br />

passen sich schnell der Temperatur des<br />

Körpers an. Auch beim Röntgen liefern sie<br />

bessere Ergebnisse als herkömmliche Ersatzteile<br />

aus Metall.<br />

Autor: Janusz Berger, Fachpresse, Evonik<br />

Industries AG, Essen<br />

PEEK-Polymere entstehen durch Alkylierung<br />

von Bisphenol-Salzen. Typisch ist die<br />

Reaktion von 4,4′-Difluorbenzophenon mit<br />

Hydrochinon-Salz. Der Kunststoff ist gegenüber<br />

fast allen organischen und anorganischen<br />

Chemikalien, hoch energetischen<br />

elektromagnetischen Wellen wie Gamma-,<br />

Röntgenstrahlung und bis etwa 280 °C auch<br />

gegen Hydrolyse beständig. PEEK schmilzt<br />

bei einer sehr hohen Temperatur von 335 °C<br />

und kann im flüssigen Zustand im Spritzgussverfahren<br />

oder per Extruder geformt<br />

werden. Im festen Zustand kann PEEK mit<br />

einer Fräse bearbeitet, gedreht oder gebohrt<br />

werden. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

granulares PEEK in Filament umzuwandeln,<br />

und mit diesem durch FFF-<br />

Technologie Maschinenteile und Gegenstände<br />

zu drucken.<br />

Hightech-Material<br />

Das granulierte Polyetheretherketon (PEEK)<br />

wird bei Evonik in Wörth zum Teil unter<br />

Reinraumbedingungen aufgeschmolzen<br />

und unter Druck zu Stangen extrudiert.<br />

Diese Stangen werden anschließend in<br />

zylinderförmige Scheiben geschnitten und<br />

von Denseo als Medizinprodukt zugelassen.<br />

Zum Zulassungsprozess zählt unter<br />

anderem der Nachweis der Biokompatibilität<br />

und geeigneter mechanischer Eigenschaften.<br />

Klinische Studien und geprüfte<br />

Betriebsabläufe gehören ebenfalls dazu.<br />

Nicht nur die hervorragenden Materialeigenschaften,<br />

auch der Fortschritt der<br />

Technik spielt Partnern wie Denseo und<br />

Evonik in die Hände. Computer Aided<br />

Design und Manufacturing (CAD/CAM) ist<br />

hier das Stichwort. Benötigt ein Patient für<br />

einen Zahnstumpf eine Krone, macht der<br />

Zahnarzt einen Abdruck vom Gebiss. Das<br />

daraus gegossene Gipsmodell wird anschließend<br />

gescannt. Dabei tastet ein Laserstrahl<br />

die zu ersetzende Lücke von allen<br />

Seiten ab. Ein Computer berechnet exakt,<br />

wie die passende Krone aussehen muss. Die<br />

Daten werden an das Dentallabor übermittelt.<br />

Dort spannt der Zahntechniker den<br />

Rohling ein, an dem kurze Zeit später filigrane<br />

Fräsköpfe so lange nagen, bis der<br />

Zahnersatz fertig gestellt ist.<br />

Foto: Fotolia (#100592748, Andriy Bezuglov)<br />

www.evonik.de<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 6/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 22. 05. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 03. 05. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Am 11. Juni <strong>2018</strong> öffnet die Achema <strong>2018</strong> ihre Tore: rund<br />

3 800 Aussteller machen Frankfurt dann für fünf Tage zum Nabel der<br />

Prozessindustrie-Welt<br />

04<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

02 Dr. Mathias Trojosky von der Firma Allgaier sprach mit uns über die<br />

Besonderheiten eines neuen Kontakttrockners und die Vorteile, die sich<br />

für den Anwender ergeben<br />

03 Mithilfe von hygienegerechten Hochdruckpumpen können<br />

Milchkonzentrate für Babynahrung zuverlässig und sicher gefördert<br />

sowie mengengenau dosiert und weiterverarbeitet werden<br />

04 Damit Mensch und Umwelt bestens vor Gefahrstoffen geschützt<br />

sind, müssen entzündbare, toxische oder gasförmige Chemikalien sicher<br />

und entsprechend ihrer Eigenschaften gelagert werden<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

VERFAHRENSTECHNIK 5/<strong>2018</strong> 51


Eigensichere Drucktransmitter<br />

Für stark explosionsgefährdete Bereiche (Zone 0)<br />

Für Industrieanwendungen (Gasgruppe II)<br />

Für Ex II 1G Ex ia IIC T4…T6 Ga<br />

Serie 4 LD Ei…9 LD Ei<br />

«Das Herzstück»<br />

Ø 11 mm…Ø 19 mm<br />

Serie 20 D Ei<br />

«Der Kopf»<br />

3 bar bis 1000 bar<br />

Serie 21 D Ei<br />

«Der Kompakte»<br />

3 bar bis 1000 bar<br />

Serie 23 D Ei<br />

«Der Variantenreiche»<br />

300 mbar bis 1000 bar<br />

Serie 26 D Ei<br />

«Die Pegelsonde»<br />

300 mbar = ca. 3 mH2O<br />

Optimiert für batteriebetriebene Anwendungen<br />

Gesamtfehlerband: ± 0,7 %FS @ -10…80 °C<br />

I 2 C-Mikrocontroller-Schnittstelle<br />

1,8…3,6 V / 20 μW @ 1 SPS<br />

52 VERFAHRENSTECHNIK 9/2015<br />

IFAT I Halle C 1 I Stand 520<br />

keller-druck.com

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