1999-4 - Swiss ARTG
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UoSAT-12 im ORBIT SWISS-<strong>ARTG</strong><br />
Ab diesem Zeitpunk ist eine individuelle<br />
weltweite Beobachtung und Einsendung<br />
von Telemetriedaten im Normalfall nicht<br />
mehr notwendig.<br />
UO-36 hat mehrere redundate Bordcomputer,<br />
einmal den OBC-186 und dann<br />
zwei weitere OBC-386. Die Bordcomputer<br />
können unabhängig von einander<br />
betrieben werden und auf verschiedene<br />
Downlinks geschaltet werden. Welcher<br />
OBC gerade auf der Downlink sendet,<br />
erkennt man u.a. am Broadcast-<br />
Rufzeichen. UO120-11 entspricht dem<br />
OBC-186, UO121-11 dem ersten OBC-<br />
386 und UO122-11 dem zweiten<br />
OBC386. Während der OBC-186 hauptsächlich<br />
den ganzen Telekommandound<br />
Telemetrieverkehr abwickelt und die<br />
Fluglage regelt, wird der der OBC-386<br />
für Nutzlastufgaben verwendet, also z.B.<br />
für die Steuerung der Kameras, usw.<br />
Parallel zu den weiteren Testarbeiten<br />
und Inbetriebnahme verschiedener Experimente,<br />
wurde dann auch das aktive<br />
Lageregelungssystem mit den Magnetspulen<br />
aktiviert, um UO-36 von der<br />
Taumelbewegung nach dem Start langsam<br />
in eine stabile Fluglage zu bringen,<br />
bei der die Antennen und Kameras immer<br />
exakt zur Erde zeigen sollen. Bereits<br />
3 Stunden nachdem die autonome Lageregelungssoftware<br />
aktiviert wurde, hatte<br />
UO-36 eine kontrollierte Übergangsfluglage,<br />
die man auch als "Y-<br />
Thompson"-Fluglage bezeichnet. In diesem<br />
Zustand wurde dann erstmalig das<br />
eingebaute Drallrad für die "Pitch"-Achse<br />
getestet und für funktionsbereit befunden.<br />
Pro Umlauf muss sich UO-36 ja<br />
einmal 360° um die Pitch-Achse drehen,<br />
damit die Antennen und Kameras immer<br />
genau zur Erde zeigen. Die Ausrichtgenauigkeit<br />
betrug weniger als 0,5 Grad<br />
und soll später durch weitere Präzisionssensoren<br />
(Sonnen-, Erd- und Sternsensoren)<br />
noch verbessert werden. Bei den<br />
hochauflösenden Kamera möchte man<br />
natürlich eine sehr hohe Ausrichtgenauigkeit<br />
des Satelliten erreichen. Knapp 1<br />
Woche nach dem Start wurde diese stabile<br />
3-Achsen Fluglage erreicht und somit<br />
konnten nun die Tests der Kameras<br />
beginnen.<br />
SWISS-<strong>ARTG</strong> 4 / <strong>1999</strong> 13