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Ausgabe 73.pub - Oldies-Club Wetterau

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TEIL 5<br />

Der junge Grieche, seinen Namen<br />

habe ich leider wieder vergessen,<br />

inspizierte mit mir die<br />

Maschine und wir kamen zu<br />

dem Ergebnis, dass trotz des<br />

heftigen Knalls eigentlich nichts<br />

wirklich schlimmes passiert ist:<br />

die beiden Rückspiegel waren<br />

davon geflogen und das Vorderrad<br />

hatte einen ganz leichten<br />

"Achter". Als er meinen Fuß<br />

sah, empfahl er mir dringend in<br />

Igumenitsa das örtliche Krankenhaus<br />

aufzusuchen! Als klar<br />

war, dass sich die Schaltung der<br />

Maschine bedienen ließ, der<br />

Motor einwandfrei lief und ich<br />

versprochen hatte, dass ich klar<br />

kommen würde, verabschiedeten<br />

sich meine Helfer in der Not<br />

und ich war wieder allein! Ich<br />

fuhr mehr schlecht als recht die<br />

letzte Strecke bis nach Igumenitsa<br />

und fragte mich dort nach<br />

dem Krankenhaus durch, welches<br />

ich auch schnell fand!<br />

Auch hier was für ein Schock!!!<br />

Die Ambulanz war nicht nur sehr<br />

klein, sondern nach unseren<br />

(deutschen) Maßstäben auch<br />

völlig veraltet! Eine junge, aber<br />

um gerecht zu sein, kompetente<br />

Ärztin untersuchte mich, versorgte<br />

meine Wunden sauber<br />

aber notdürftig und erklärte mir,<br />

es gäbe hier kein Röntgengerät<br />

um meine Schulter auf Brüche<br />

hin zu untersuchen, meinte<br />

aber, nach Ihrem "Tastbefund"<br />

sei alles in Ordnung und die<br />

grausamen Schmerzen rührten<br />

von einer extremen Prellung<br />

her! Ich war sehr durcheinander!<br />

Auf der einen Seite die zuvor<br />

erlebten technischen Errungenschaften<br />

und dann eine<br />

"mittelalterliche" medizinische<br />

Grundversorgung!!! Als ich wieder<br />

auf der Straße bei meiner<br />

Maschine war, musste ich mir<br />

über mein weiteres Vorgehen<br />

klar werden. Zunächst zwängte<br />

ich meinen verletzten und verbundenen<br />

Fuß in meinen Motorradstiefel,<br />

da ich sonst auf keinen<br />

Fall in der Lage gewesen<br />

wäre, die Maschine zu fahren!<br />

Der Schmerz, bis ich meinen<br />

Fuß hineingezwängt hatte, war<br />

unbeschreiblich! Aber was sollte<br />

ich tun? Es musste ja weitergehen.<br />

Ich beschloss also zunächst<br />

zum Hafen zu fahren um<br />

zu tanken und mein Ticket klar<br />

zu machen und um gegebenen-<br />

57<br />

falls auf eine Kabine im Schiff<br />

umzubuchen. Ich hatte ja nur<br />

Deckspassage gebucht, da ich<br />

nicht wissen konnte, dass mir<br />

dies passieren würde! Da ja das<br />

Leben nie ganz so einfach ist,<br />

wie man glaubt, kam es auch<br />

jetzt wieder anders! Vom Krankenhaus<br />

bis zum Hafen sind es<br />

etwa 6 km, aber schon ungefähr<br />

in der Hälfte der Strecke stotterte<br />

der Motor meiner Maschine<br />

und ging dann ganz aus!!! Durch<br />

die Seitenlage des Motorrads<br />

nach dem Sturz war wohl einiges<br />

Benzin ausgelaufen und<br />

dies hatte ich in meinem geschockten<br />

Zustand nicht bemerkt.<br />

Ich hatte also keine andere<br />

Wahl, als Benzin zu beschaffen,<br />

um weiter voran zu kommen. Ich<br />

ließ die Maschine stehen, nahm<br />

meinen Tankrucksack mit meinen<br />

Wertsachen und eine 1,5<br />

Liter Plastikwasserflasche und<br />

"marschierte" in Richtung der<br />

nächsten Tankstelle, deren Position<br />

ich erfragt hatte, los.<br />

Es waren etwa 3 km, die mir wie<br />

der Weg zur Hölle vorkamen:<br />

46° C im Schatten, ein zerfetzter

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