Beratung zur Förderung des Nichtrauchens in der ... - BIPS
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EUROpean action on smok<strong>in</strong>g cessation <strong>in</strong> pregnancy<br />
7<br />
November 2005<br />
� <strong>För<strong>der</strong>ung</strong> <strong>der</strong> Stillbereitschaft<br />
In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Frauen, die sich für das Stillen entscheiden, s<strong>in</strong>d weniger Raucher<strong>in</strong>nen zu f<strong>in</strong>den als <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gruppe, die nicht stillen. Die Erfahrungen <strong>in</strong> Schweden zeigen, dass durch <strong>in</strong>tensive <strong>Beratung</strong> zum Stillen und<br />
zum Nichtrauchen zweierlei erreicht werden konnte: Zum e<strong>in</strong>en weist Schweden im Vergleich zu an<strong>der</strong>en westlichen<br />
Län<strong>der</strong>n den höchsten Anteil an Neugeborenen auf, die gestillt werden, und zum an<strong>der</strong>en konnte die Wie<strong>der</strong>aufnahme<br />
<strong>des</strong> Rauchens nach <strong>der</strong> Entb<strong>in</strong>dung auf 20% gesenkt werden (Haglund, 1999).<br />
� Passivrauch<br />
Die Folgen <strong>des</strong> Passivrauchens für die Gesundheit <strong>des</strong> K<strong>in</strong><strong>des</strong> s<strong>in</strong>d oft nur un<strong>zur</strong>eichend bekannt. Weisen Sie<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> größte Teil <strong>des</strong> Zigarettenrauchs sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Raumluft verbreitet. Die <strong>in</strong> diesen Räumen e<strong>in</strong>geatmete<br />
Luft enthält zum Teil höhere Konzentrationen an Giftstoffen als die direkt durch die Zigarette e<strong>in</strong>gesaugte<br />
Luft.<br />
� Gewichtsreduktion<br />
Vielfach wird über das Rauchen e<strong>in</strong>e Gewichtsreduktion erstrebt. Erläutern Sie, wie mit e<strong>in</strong>er Umstellung<br />
<strong>der</strong> Ernährungsweise e<strong>in</strong> gesün<strong>der</strong>er Weg gefunden werden kann, Körpergewicht zu reduzieren.<br />
� Stress und Belastung<br />
Die Umstellung <strong>der</strong> Lebensgewohnheiten nach <strong>der</strong> Geburt e<strong>in</strong>es (weiteren) K<strong>in</strong><strong>des</strong> läuft nicht immer spannungs-<br />
und belastungsfrei ab. Nicht selten wird mit dem Zigarettenkonsum versucht, Entspannung und Stressreduktion<br />
zu erreichen. Zeigen Sie Wege <strong>zur</strong> Entspannung und zum Ausgleich auf, die e<strong>in</strong>e Alternative <strong>zur</strong> Zigarette darstellen.<br />
� Schlussbemerkungen<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewertet das<br />
Rauchen als den wichtigsten bee<strong>in</strong>flussbaren Risikofaktor<br />
für e<strong>in</strong>en ungünstigen Schwangerschaftsverlauf<br />
<strong>in</strong> den westlichen Industrienationen. Viele Schwangere,<br />
die rauchen, wollen damit aufhören, wissen aber nicht,<br />
wie sie dabei am besten vorgehen können.<br />
Mit Unterstützung und <strong>Beratung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerenvorsorge<br />
und nach <strong>der</strong> Entb<strong>in</strong>dung könnte mehr Frauen<br />
geholfen werden, auf das Rauchen zu verzichten. Verstärkte<br />
Anstrengungen s<strong>in</strong>d <strong>des</strong>halb notwendig, die<br />
<strong>Beratung</strong>skompetenz zum Rauchverzicht bei Gynäkologen,<br />
Hebammen und K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzten noch weiter zu<br />
för<strong>der</strong>n.<br />
Um das zu erreichen, s<strong>in</strong>d <strong>Beratung</strong>sempfehlungen e<strong>in</strong><br />
erster Schritt, dem aber weitere folgen müssen:<br />
� Im Rahmen <strong>der</strong> Schwangerenvorsorge und den<br />
U-Untersuchungen sollten Fragen nach dem<br />
Rauchverhalten und <strong>Beratung</strong> zum Nichtrauchen<br />
unverzichtbarer Bestandteil se<strong>in</strong>. Dies wird noch<br />
nicht systematisch genug durchgeführt.<br />
� Es fehlt an <strong>Beratung</strong>sprogrammen, die sich über<br />
den gesamten Schwangerschaftsverlauf und die<br />
Zeit nach <strong>der</strong> Entb<strong>in</strong>dung erstrecken und die Kooperation<br />
zwischen den beteiligten Gesundheitsberufen<br />
för<strong>der</strong>n.<br />
� Dem Rauchverhalten <strong>der</strong> Partner wird bisher zu<br />
wenig Beachtung geschenkt. Ob <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />
e<strong>in</strong> Rauchverzicht gel<strong>in</strong>gt und ob die<br />
Schwangeren über die Entb<strong>in</strong>dung h<strong>in</strong>aus nicht<br />
wie<strong>der</strong> rückfällig werden, steht auch mit dem Nikot<strong>in</strong>konsum<br />
<strong>der</strong> Partner im Zusammenhang.<br />
� Zur Vermeidung von Rückfallen nach <strong>der</strong> Entb<strong>in</strong>dung<br />
s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s die K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzte gefor<strong>der</strong>t.<br />
Die Folgen <strong>des</strong> (Passiv-)Rauchens werden <strong>in</strong><br />
den U-Untersuchungen noch nicht ausreichend<br />
thematisiert.<br />
� Weiterbildungsangebote für Gynäkologen, Hebammen<br />
und K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzte <strong>zur</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />
<strong>Beratung</strong> zum Nichtrauchen s<strong>in</strong>d erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Vorbehalte gegen die <strong>Beratung</strong> zum Nikot<strong>in</strong>verzicht<br />
<strong>in</strong> den Gesundheitsberufen s<strong>in</strong>d oft auch<br />
mit <strong>der</strong> Unsicherheit darüber begründet, dass<br />
nicht bekannt ist, wie e<strong>in</strong>e erfolgreiche <strong>Beratung</strong><br />
durchgeführt werden kann.