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LitArena VIII|Oktober 2017<br />
LitArena VIII 2017<br />
Wettbewerbsbericht<br />
LitArena ist der alle zwei Jahre stattfindende deutschsprachige<br />
Literaturwettbewerb der LitGes St.P.<br />
Cornelia Stahl ist zum zweiten Male als Schriftführerin<br />
der LitGes die Jurorin und Redakteurin von LitArena, dem<br />
Wettbewerb für Jung-Autoren/Autorinnen unter 27 Jahren.<br />
Die Einsendungen erfolgten anonym.<br />
belanglosen Begegnung im Cafe.<br />
Die Protagonistin reflektiert ihre Rolle im Zweiergespann<br />
Mann und Frau, geht auf Vorlieben des Mannes ein, die sie<br />
genau kennt. Es ist eine Geschichte über Macht und Ohnmacht.<br />
Am Ende zeigt die Protagonistin Widerstand und<br />
Aufbegehren „Ich gehe keinen unserer Wege. Ich stehe auf<br />
und gehe einfach irgendwo anders hin”, und stagniert nicht<br />
in ihrer Ohnmacht.<br />
3. Platz<br />
Die dritte Siegerin ist die Schweizerin Anna Stern (Anna Bischofberger).<br />
Ihr Text „Karte und Gebiet“ erinnert zunächst<br />
an den Autor Hollebeque. Schon der Einstieg macht neugierig:<br />
”Sie kartiert das Land ihrer Träume”. Der Leser wird sofort<br />
in den Text hineingezogen, will wissen, welche Träume<br />
das sind. Er schafft eine Identifikation mit der Protagonistin.<br />
Unweigerlich erinnert man sich an eigene Vorstellungen, Visionen,<br />
Träume. Sie zeichnet Linien zwischen drei Punkten,<br />
zwischen V. und P. und B. Ein Dreieck, Descartes Dreieck.<br />
Anna Stern entwirft Bilder, die sogleich vor unserem Auge<br />
entstehen. Alle Texte sind Skizzen/ Minilandkarten zu Befindlichkeiten<br />
einer heranwachsenden Generation.<br />
Wettbewerbsbericht<br />
Auseinandergesetzt mit den Prosatexten haben sich in diesem<br />
Jahr die Autorin Elisabeth Steinkellner sowie die stellvertretende<br />
Chefredakteurin der Zeitschrift „Buchkultur“<br />
Jana Volkmann. Zu meinem Erstaunen fanden die Themen<br />
Flucht und Migration keinen Eingang in die literarischen<br />
Arbeiten. Es wurden Übergangssituationen, von der Jugend<br />
bis zum Erwachsenenalter, Beziehungs- und Existenzfragen<br />
skizziert. Die Arbeiten überzeugten künstlerisch wie literarisch.<br />
1. Platz<br />
Überragend in seiner Qualität erwies sich „Spot on a long<br />
Road“ von Zarah Weiss, eine Erzählung, die in Australien<br />
spielt. Orte, die der Protagonist bereits vor vielen Jahren bereiste<br />
und nun erneut aufsucht, diesmal in Begleitung. Die<br />
Urlaubsstimmung gerät aus den Fugen, als bei Alex plötzlich<br />
Fragen auftauchen, existenzielle Fragen: die Angst vor<br />
Krieg, Hass, vor dem Alleinsein, vor dem Bedeutungsverlust<br />
der eigenen Person.<br />
2. Platz<br />
Die Salzburgerin Katharina J. Ferner erzählt in „Neulich<br />
im Cafe” von einer Beziehungsgeschichte, einer scheinbar<br />
Cornelia Stahl<br />
Sendungsverantwortliche Radiojournalistin, „Literaturfenster<br />
Österreich“, bei Radio Orange, www.o94.at., schreibt für bn-<br />
Bibliotheksnachrichten Salzburg, „Die Alternative“, „Tarantel“,<br />
„Augustin“, seit 2014 Redaktionsmitglied der „<strong>etcetera</strong>“. 2015<br />
und 2017 kuratierte sie den Jugend-Literaturwettbewerb LitArena.<br />
Sie ist Bereichsleiterin der Bibliotheken NÖ.<br />
©Linda Partaj: bebe