12.06.2018 Aufrufe

Public Kompendium 2017: Orthopädie und Unfallchirurgie der MedUni Wien und des AKH Wien

Mit Beginn des Jahres 2018 wurden die beiden Universitätskliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie der MedUni Wien und des AKH Wien zur Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie vereint. In der neuen gemeinsamen Klinik sind rund 100 Ärztinnen und Ärzte tätig, im AKH Wien stehen dafür rund 200 Betten zur Verfügung. Die neu geschaffene gemeinsame Klinik wird von o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager geleitet. Der vorliegende Jahresbericht für das Jahr 2017 in Form eines Kompendiums zeigt die wissenschaftlichen und klinischen Leistungen beider Kliniken und nunmehrigen Klinischen Abteilungen sowie einzelne herausgehobene Forschungsergebnisse.

Mit Beginn des Jahres 2018 wurden die beiden Universitätskliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie der MedUni Wien und des AKH Wien zur Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie vereint. In der neuen gemeinsamen Klinik sind rund 100 Ärztinnen und Ärzte tätig, im AKH Wien stehen dafür rund 200 Betten zur Verfügung. Die neu geschaffene gemeinsame Klinik wird von o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager geleitet. Der vorliegende Jahresbericht für das Jahr 2017 in Form eines Kompendiums zeigt die wissenschaftlichen und klinischen Leistungen beider Kliniken und nunmehrigen Klinischen Abteilungen sowie einzelne herausgehobene Forschungsergebnisse.

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Forschung<br />

20<br />

de Infektion liefert. Durch diese Erkenntnisse können Patienten mit einer<br />

Protheseninfektion besser diagnostiziert <strong>und</strong> demnach schneller adäquat<br />

therapiert werden.<br />

Behandlung von periprothetischen Infektionen<br />

Nach <strong>der</strong>zeitiger Studienlage hat sich ein sogenannter zweizeitiger Prothesenwechsel<br />

als bester Therapieansatz erwiesen. Hierbei wird in einer ersten<br />

Operationssitzung die infizierte Prothese entfernt <strong>und</strong> durch einen Antibiotika-hältigen<br />

Platzhalter (Spacer) aus speziellem Knochenzement ersetzt<br />

(siehe Abbildung). Nach circa sechs bis acht Wochen wird, wenn keinerlei<br />

Hinweise auf eine bestehende Infektion gegeben sind, in einer zweiten Operation<br />

dieser wie<strong>der</strong> entfernt <strong>und</strong> eine neue Prothese eingesetzt.<br />

Autor:<br />

Dr. Kevin Staats promovierte<br />

2015 an <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Universität <strong>Wien</strong> <strong>und</strong> ist <strong>der</strong>zeit<br />

in Ausbildung zum Facharzt für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Traumatologie.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte<br />

sind die primäre <strong>und</strong><br />

die Revisions-Endoprothetik.<br />

Dr. Staats absolviert <strong>der</strong>zeit<br />

sein Doktoratsstudium an <strong>der</strong><br />

Medizinischen Universität <strong>Wien</strong><br />

(Programm: Regeneration of<br />

Bones and Joints), wo er sich<br />

mit antiinfektiösen Beschichtungen<br />

von Implantatoberflächen<br />

beschäftigt.<br />

Wir haben in einer retrospektiven Datenanalyse von Patienten, die aufgr<strong>und</strong><br />

einer periprothetischen Infektion an <strong>der</strong> Universitätsklinik für <strong>Orthopädie</strong><br />

chirurgisch behandelt wurden, den Effekt dieser Antibiotika-beladenen<br />

Spacer untersucht. Dabei haben wir festgestellt, dass Patienten, die mit einem<br />

Spacer im Intervall versorgt wurden, ein signifikant besseres Prothesenüberleben<br />

nach Replantation <strong>und</strong> eine signifikant niedrigere Reinfektionsrate<br />

aufweisen. Somit kann nach unseren Ergebnissen die Implantation<br />

eines Antibiotika-hältigen Zementspacers zur Behandlung von peripro thetischen<br />

Infektionen empfohlen werden.<br />

Gefahr septischer Schock<br />

Jedoch ist selbst bei adäquater Therapie nicht immer eine definitiv sichere<br />

Heilungschance <strong>des</strong> Protheseninfektes gegeben. In seltenen Fällen, vor<br />

allem bei schwer zu behandelnden Keimen, kann sich jedoch auch diese<br />

Prothese erneut infizieren. Wenn diese Infektionen nicht mehr beherrschbar<br />

erscheinen <strong>und</strong> ein lebensbedrohliches Risiko (septischer Schock) für<br />

den Patienten darstellen, bleibt nur mehr die Amputation <strong>der</strong> Gliedmaße<br />

als Therapie über. Unsere Forschungsgruppe hat <strong>des</strong>halb in einer weiteren

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