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Congedi Sommer 2018 (No. 6)

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CONGEDI MAGAZIN<br />

ARCHITEKTUR & BAU<br />

AUSBLICK<br />

ISSUE NO. 06<br />

Wohin mit der Mikrounterkunft?<br />

Wer ein Tiny House bauen will, muss sich neben<br />

den ganzen Bauanforderungen auch der Frage des<br />

Standortes stellen. So ein umgebauter Wagen darf<br />

nicht einfach irgendwo abgestellt werden. Die Vins<br />

haben sich deshalb für einen Campingplatz am Eingang<br />

der Surselva als Standort entschieden. Zudem<br />

möchten sie trotz ihrer Liebe zur Natur nicht auf<br />

eine gute Infrastruktur verzichten. «Auch wenn sich<br />

unser Lebenskonzept ziemlich alternativ anhört,<br />

möchten wir nicht auf Komfort verzichten. Wir<br />

haben eine Verantwortung – unserem Kind und der<br />

Gesellschaft gegenüber. Deshalb machen wir das<br />

auch alles», resümiert die couragierte Mutter.<br />

AUFBRUCH ZU NEUEN UFERN<br />

Where to locate with the micro home?<br />

If you want to build a tiny house, in addition to all the<br />

building requirements there is the question of location. A<br />

converted wagon like this can't be placed just anywhere.<br />

The Vins decided on a campsite with access to Surselva.<br />

At the same time, despite their love of nature, they didn't<br />

want to be without good infrastructure. "Even if our way<br />

of life sounds quite alternative, we don't want to give up<br />

comfort. We have a responsibility — to our child and to<br />

society. That's the reason we're doing all this", sums up<br />

this courageous mother.<br />

c Daniel Ammann<br />

Jede Ecke und auch die Höhe werden ausgenutzt.<br />

Every corner and cm of height are used.<br />

c Fotostiftung Graubünden<br />

DIE FAMILIE VINS SUCHT EINEN NEUEN STANDORT IN DER SURSELVA. WER DIE VIER GERNE UNTERSTÜT ZEN<br />

MÖCHTE, KANN ÜBER DIE E-MAIL-ADRESSE BRIEF TAUBE@OEKILOGISCH.CH KONTAKT AUFNEHMEN.<br />

THE VINS FAMILY IS LOOKING FOR A NEW LOCATION IN SURSELVA. ANYONE WHO WOULD LIKE TO OFFER<br />

SUPPORT TO THE FAMILY CAN GET IN CONTACT VIA EMAIL AT BRIEFTAUBE@OEKILOGISCH.CH.<br />

A TREND IN XXS<br />

EIN TREND IN XXS<br />

Am Laaxersee tut sich was. Im April sind die Bagger aufgefahren. Ende des Jahres<br />

wird vieles neu und anders sein.<br />

Departing for new shores. Things are happening at Lake Laax. In April, the diggers got<br />

to work. By the end of the year there will be several new and exciting changes.<br />

Es war einmal: der Laaxer See vor rund 100 Jahren.<br />

Once upon a time: Lake Laax about 100 years ago.<br />

Individualität im Miniformat: Das Mikrohaus Cauma (links) wird in Trun hergestellt.<br />

Individuality in mini format: The micro-house Cauma (left) is made in Trun.<br />

Das Tiny-Houses-Movement ist eine Bewegung, die aus Amerika kommt. Es ist der Trend zu kleinen, mobilen<br />

und erschwinglichen Häusern. Entstanden eher aus finanzieller <strong>No</strong>t, erhält der Trend immer mehr Zuspruch<br />

aufgrund des steigenden Wunsches nach einem nachhaltigeren Leben. Die Kleinsthäuser sind meist zehn bis<br />

40 Quadratmeter gross und enthalten das Wichtigste, was man zum Leben braucht. Da es gesetzlich noch keine<br />

klaren Bestimmungen zu diesem Lebensentwurf gibt, befindet sich diese Wohnform in der Schweiz in einer<br />

legalen Grauzone. Aktuell gibt es noch keine offiziellen Zahlen, aber die Anfragen und der rege Austausch<br />

in den entsprechenden Foren zeigen, wie gross das Interesse an Mikrohäusern bereits ist.<br />

Mehr Informationen zur Tiny-Houses-Bewegung finden Sie im Blog der Familie Vins: www.ökilogisch.ch<br />

Wer ungern selbst Hand anlegen möchte beim Bau eines Tiny Houses, kann direkt beim Architekturbüro<br />

Bellevue Studio in Zürich eine Wohn- und Campingbox kaufen oder mieten. Das Mikrohaus wird in Trun<br />

hergestellt und es wird ausschliesslich Holz aus der Surselva verarbeitet. Mehr dazu unter: www.cauma.ch<br />

Mehr dazu unter: www.cauma.ch<br />

c New Frontier Tiny Homes<br />

c Mint Tiny House Company<br />

The tiny house movement originated in America. It is the trend for small, mobile and affordable houses. Though<br />

it originally arose through financial necessity, the trend gained popularity due to the increasing desire to<br />

live sustainably. The tiny houses are mostly between 10 and 40 m2 in size and contain all the necessities<br />

required for daily life. Since there are currently no clear legal definitions for this way of living, it occupies a<br />

legal grey zone in Switzerland. Currently, there are no official figures, but the requests and lively exchanges<br />

on the relevant forums show how much interest is already around for micro houses.<br />

More information about the tiny house movement can be found on the Vins family's blog: www.ökilogisch.ch<br />

Those who would rather not build a tiny house themselves can buy or rent a living/camping box directly from<br />

the architects Bellevue Studio in Zurich. Their »micro-house” is manufactured in Trun and made exclusively<br />

of wood from Surselva.<br />

More info at: www.cauma.ch<br />

Der Laaxersee, romanisch Lag Grond, «Grosser See», ist Zentrum und<br />

Playground, Veranstaltungsort, Bildungsstätte und Freizeitpark, für<br />

Einheimische wie auch für Gäste. Jetzt verschafft er sich neue Auftritte<br />

und optimiert sein Erscheinungsbild.<br />

Im Grunde ist es gar nicht so lange her, dass Laax noch ein beschauliches<br />

Bauerndorf war. Und rings um den Laaxersee alles grün. Mit der<br />

Erschliessung des Crap Sogn Gion durch den Flimser Bergbahn-Pionier<br />

Walter Gurtner in den Sechzigerjahren veränderte sich aber auch die<br />

Szenerie am Laaxersee. Jedoch beileibe nicht in dem Ausmass und Tempo<br />

wie beispielsweise auf dem ursprünglichen Wiesland Laax Murschetg.<br />

Und dennoch gesellten sich zum 1880 erstellten Hotel Seehof immer mehr<br />

Gebäude, darunter stattlichere wie das Schulhaus mit Schwimmhalle am<br />

nördlichen Ende des Sees. Das war genau 100 Jahre später.<br />

Trotz dieser «Besiedlung» konnte die Gemeinde einen grünen Streifen<br />

rund um den See frei halten. Dafür musste man dann schon auch mal viel<br />

Geld in die Hand nehmen, so wie für den kleinen Hang, auf dem heute<br />

der Kinderskilift steht. 1 Million Franken erhielt der damalige Besitzer,<br />

ein Pfarrer.<br />

Lake Laax, Lag Grond ("Great Lake") in Romansh, is a centre and<br />

playground, venue, educational institution and recreational park in<br />

one. For both locals and visitors. <strong>No</strong>w it’s getting a whole new look.<br />

It’s not really all that long ago that Laax was still a tranquil farming<br />

village, with nature spreading all around Lake Laax. With the<br />

development of Crap Sogn Gion by the local mountain railway pioneer<br />

Walter Gurtner in the 1960s, the scenery around Lake Laax<br />

also changed—albeit by no means to the extent and at the rate, for<br />

example, of developments on the original Laax Murschetg meadow<br />

land. And yet ever more buildings gathered around the Hotel Seehof,<br />

which was built in 1880. Among these were public facilities such as<br />

the school house with its swimming pool, which was built exactly 100<br />

years later on the northern side of the lake.<br />

In spite of this "settlement”, the community was able to retain a green<br />

strip right around the lake. You had to reckon with fairly high monetary<br />

investment even back then, such as for the small incline where<br />

the children's ski lift stands today. Its owner at the time, a pastor,<br />

received 1 million Francs.<br />

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