Alpsommer-und-Viehscheid-2018
Alpsommer&Viehscheid ist das Magazin zu Allgäuer Lebensart, Tradition und Freizeit. 2018 unter anderem mit diesen Themen: DA GEHT’S BERGAB: Viehscheid-Termine im Allgäu und Umgebung HIMMLISCHE TRÖPFCHEN: Besuch auf der Kräuteralp Hörmoos ARBEIT MIT DEN HÄNDEN: Eine Bildreportage durch alte Berufe ALLGÄUS RINDVIECHER: Von Braunvieh bis Holsteiner – wer grast denn da?
Alpsommer&Viehscheid ist das Magazin zu Allgäuer Lebensart, Tradition und Freizeit. 2018 unter anderem mit diesen Themen:
DA GEHT’S BERGAB: Viehscheid-Termine im Allgäu und Umgebung
HIMMLISCHE TRÖPFCHEN: Besuch auf der Kräuteralp Hörmoos
ARBEIT MIT DEN HÄNDEN: Eine Bildreportage durch alte Berufe
ALLGÄUS RINDVIECHER: Von Braunvieh bis Holsteiner – wer grast denn da?
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Stiche: Archiv; SW-Fotos von Lala Aufsberg: Archiv des Heimatb<strong>und</strong>es Allgäu e.V.<br />
Die Sense war <strong>und</strong> ist in steilem Gelände ein wichtiges<br />
Erntemittel. Ärmere Bauern besaßen oft nicht genug<br />
Wiesengr<strong>und</strong> <strong>und</strong> mussten im frühen Herbst zur<br />
gefährlichen Wildheuernte auf Steilhänge klettern<br />
Wann die ersten Menschen aus<br />
den Tälern hinauf auf die Berge<br />
stiegen, das wissen wohl nur<br />
noch die stummen Steinriesen. Feststeht,<br />
dass der Alpenraum schon vor Jahrtausenden<br />
besiedelt wurde. Damals machten die<br />
ersten Steinzeitmenschen Jagd auf Hirsche<br />
<strong>und</strong> Gamswild. Später zogen Nomaden den<br />
Herden von Wildschafen <strong>und</strong> Bergziegen<br />
hinterher, die im Verlauf der Jahreszeiten<br />
über die Wiesen oberhalb der Baumgrenze<br />
zogen. Aus dieser Zeit stammen zumindest<br />
die ersten F<strong>und</strong>e von uralten Steinwerkzeugen<br />
in der Region.<br />
Rein zufällig hatte der Künstler Detlef Willand<br />
im Jahr 1998 bei einer Wanderung im<br />
Bereich der Alpe Schneiderküren am Ifen<br />
ein Steingerät gef<strong>und</strong>en. Forscher datierten<br />
dessen Herkunft auf etwa 7000 vor Christus.<br />
Der prähistorische F<strong>und</strong> galt als Sensation<br />
<strong>und</strong> war Auslöser für umfassende Ausgrabungsarbeiten,<br />
die drei Jahre andauern sollten.<br />
Auf der 60 Quadratmeter großen Grabungsfläche<br />
wurde von 1999 bis 2002 ein<br />
steinzeitliches Hirten- <strong>und</strong> Jägerlager freigelegt.<br />
Die Archäologen fanden Kratzwerkzeuge<br />
für die Fellbearbeitung, Steinspitzen <strong>und</strong><br />
Klingen aus Feuerstein. Felsüberhänge, wie<br />
dort am Fuß der Gottesackerwände, wurden<br />
in der Frühzeit gerne von Menschen als Unterkunft<br />
genutzt, weil sie einen natürlichen<br />
Schutz vor Wind <strong>und</strong> Wetter boten.<br />
Das erforschte Lager von Schneiderküren<br />
wurde teilweise wieder aufgebaut <strong>und</strong> der<br />
heute am Felsendach vorbeiführende Wanderweg<br />
entspricht dem Urzeitpfad, der<br />
schon vor Tausenden von Jahren von den<br />
ers ten Menschen begangen wurde.<br />
DIE RÖMER LIEBEN ALLGÄUER KÄSE<br />
Tausende Jahre nachdem die Jäger ihr Lager<br />
am Ifen aufgeschlagen hatten, dehnte sich<br />
das römische Reich unaufhaltsam in die<br />
Lande des heutigen Allgäus aus. Jahrzehnte<br />
vor der Geburt Christi hatten sich die Kelten,<br />
die die Region inzwischen besiedelten, wohl<br />
schon so weitgehend mit der Alpwirtschaft<br />
befasst, dass sie mit Milchprodukten handeln<br />
konnten. Das bezeugt zumindest der<br />
altrömische Schriftsteller Strabo, der Käse als<br />
wichtigstes Tauschobjekt der damaligen<br />
ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2018</strong> 15