Alpsommer-und-Viehscheid-2018
Alpsommer&Viehscheid ist das Magazin zu Allgäuer Lebensart, Tradition und Freizeit. 2018 unter anderem mit diesen Themen: DA GEHT’S BERGAB: Viehscheid-Termine im Allgäu und Umgebung HIMMLISCHE TRÖPFCHEN: Besuch auf der Kräuteralp Hörmoos ARBEIT MIT DEN HÄNDEN: Eine Bildreportage durch alte Berufe ALLGÄUS RINDVIECHER: Von Braunvieh bis Holsteiner – wer grast denn da?
Alpsommer&Viehscheid ist das Magazin zu Allgäuer Lebensart, Tradition und Freizeit. 2018 unter anderem mit diesen Themen:
DA GEHT’S BERGAB: Viehscheid-Termine im Allgäu und Umgebung
HIMMLISCHE TRÖPFCHEN: Besuch auf der Kräuteralp Hörmoos
ARBEIT MIT DEN HÄNDEN: Eine Bildreportage durch alte Berufe
ALLGÄUS RINDVIECHER: Von Braunvieh bis Holsteiner – wer grast denn da?
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Fotos: Viola Elgaß, Dominik Ultes<br />
Unsere Wanderung beginnt an der<br />
Bergstation des Mittags. Am<br />
schnellsten ist man mit der Sesselbahn<br />
von Immenstadt aus oben, Hartgesottene<br />
können den Anstieg auch selbst in<br />
Angriff nehmen, dann müssen jedoch zwei<br />
bis drei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 700 Höhenmeter mehr<br />
eingeplant werden. Oben angelangt, führt<br />
unser Weg stets bergab. Wir statten den Sennalpen<br />
Oberberg <strong>und</strong> Derb, auf denen leckerer<br />
Bergkäse produziert wird, einen Besuch<br />
ab. Im Anschluss steigen wir über den Haldertobel<br />
hinab nach Blaichach <strong>und</strong> wandern<br />
an der Iller entlang zurück nach Immenstadt.<br />
ZUR ALPE OBERBERG<br />
Auf der großen Aussichtsplattform an der<br />
Bergstation herrscht oft reger Trubel. Viele<br />
Tourengeher nutzen die Mittagbahn, um<br />
ohne große Anstrengung den Berg zu »erschweben«<br />
<strong>und</strong> wandern von dort auf verschiedensten<br />
Wegen weiter. Sehr beliebt sind<br />
beispielsweise Touren über die Nagelfluh -<br />
kette, die über mehrere Gipfel bis nach Vorarlberg<br />
führt. Dieser Weg erfordert jedoch<br />
einiges an Kondition <strong>und</strong> vor allem Schwindelfreiheit.<br />
Heute Vormittag scheint die dichte Nebeldecke,<br />
die nur wenige Meter unterhalb der<br />
Bergstation bis ins Tal hängt, die meisten<br />
Wanderer abgeschreckt zu haben. So können<br />
wir ungestört von den großen Sitzbänken<br />
aus den Blick ins wolkenverhangene Tal genießen,<br />
ehe wir zur Alpe Oberberg, idyllisch<br />
auf 1305 Metern gelegen, aufbrechen. Knapp<br />
eine Viertelst<strong>und</strong>e läuft man auf dem Kiesweg,<br />
der direkt am Aussichtspunkt beginnt.<br />
Vor 20 Jahren wurde die Alpe, erbaut im Jahr<br />
1875, über diesen Zufahrtsweg erschlossen.<br />
Seither ist sie ein beliebter Einkehrpunkt für<br />
Sesselbahnfahrer <strong>und</strong> Bergsteiger. Gr<strong>und</strong><br />
dafür ist wohl auch der köstliche Bergkäse.<br />
R<strong>und</strong> 30 Milchkühe verbringen den <strong>Alpsommer</strong><br />
hier <strong>und</strong> werden regelmäßig gemolken.<br />
Per Kübel <strong>und</strong> Handwagen wird die<br />
Milch in den Käsekeller transportiert, wo<br />
der junge Senn Sebastian Beck sie zu köstlichem<br />
R<strong>und</strong>käse verarbeitet. Seine Familie<br />
bewirtschaftet die Alpe Oberberg in fünfter<br />
Generation. Die Käserei kann man auf Anfrage<br />
auch besichtigen: »Mir ist wichtig, dass<br />
die Leute verstehen, wie viel Arbeit hinter<br />
einem einzigen Laib Käse steckt«, erzählt<br />
Sebastian Beck. Besuchern beantwortet er<br />
daher gerne Fragen – meist bleibt ihm jedoch<br />
kaum Zeit, sich gemütlich auf einer der<br />
Bierbänke niederzulassen. Zuviel Arbeit<br />
ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2018</strong> 57