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LA KW 25

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listischen Vergangenheit in Tirol erst<br />

seit wenigen Jahrzehnten möglich<br />

ist. Eine noch genauere Analyse auf<br />

Gemeindeebene erscheint angesichts<br />

der nicht vorhandenen finanziellen<br />

Ressourcen kaum möglich. Beide<br />

Historiker richteten den Appell an<br />

junge Forscher, die Erinnerungen<br />

der noch lebenden Zeitzeugen niederzuschreiben<br />

und für die Nachwelt<br />

zu erhalten. Erst die bittere Not<br />

und die fehlenden Perspektiven,<br />

vor allem für die Jugend, ermöglichten<br />

den Aufstieg der Nationalsozialisten,<br />

erklärten beide Autoren.<br />

Darum gelte es den österreichischen<br />

Sozialstaat zu verteidigen. Er glaube<br />

nicht, dass die Menschheit aus der<br />

Geschichte lerne, so Schreiber, aber<br />

man soll dennoch auf ähnliche Dikrekrutierte<br />

ihre Wähler sowohl aus<br />

bürgerlichen Kreisen, aus dem Bauernstand<br />

vor allem, aber auch aus<br />

Kreisen der Arbeiterschaft. Das bestehende<br />

System des Ständestaats<br />

war schon massiv von Nationalsozialisten<br />

unterwandert, in Landeck<br />

waren beide Vizebürgermeister Mitglieder<br />

der NSDAP. Einzig in der katholischen<br />

Kirche sahen die neuen<br />

Machthaber einen möglichen Gegner.<br />

Den Einfluss der einflussreichen<br />

Priester zurückzudrängen war ein<br />

vorrangiges Ziel, so der Autor.<br />

FORSCHUNG ERST SEIT<br />

DEN 1980ER-JAHREN. In der anschließenden<br />

Diskussion zeigten die<br />

beiden Autoren auf, dass eine intensive<br />

Aufarbeitung der nationalsozia-<br />

tionen, auf vergleichbare Argumentationen<br />

und auf gleiche Aussagen,<br />

wie sie in der Zeit der nationalsozialistischen<br />

Schreckensherrschaft verwendet<br />

wurden, hinweisen.<br />

Mag. Manfred Weiskopf organisierte<br />

gemeinsam mit sozialdemokratischen<br />

Widerstandskämpfern<br />

die Lesung in der Buchhandlung<br />

Tyrolia. <strong>LA</strong> Benedikt Lentsch moderierte<br />

souverän die angeregte Diskussion.<br />

Geschäftsführerin Ingeborg<br />

Strobl (Tyrolia) lud anschließend zu<br />

einem kleinen Umtrunk, wie auch<br />

zur Möglichkeit eines weiteren Gedankenaustausches<br />

ein. Das Buch<br />

„1938 – Der Anschluss in den Tiroler<br />

Bezirken“ ist um Euro 23,80 in<br />

der Tyrolia Landeck und im gutsortierten<br />

Buchhandel erhältlich – ein<br />

Organisator Mag. Manfred Weiskopf,<br />

Moderator Benedikt Lentsch (v. l.)<br />

„Muss“ für jeden historisch interessierten<br />

Tiroler.<br />

„Große Wertschätzung“<br />

NMS Prutz-Ried: 60-Jahr-Jubiläum<br />

(upi) Einen erlebnisreichen Abend präsentierten rund 100<br />

Schüler der NMS Prutz-Ried am vergangenen Wochenende ihren<br />

Eltern. Zum 60. Geburtstag der Neuen Mittelschule führten die<br />

äußerst engagierten Schüler ein tolles, feierliches Programm auf.<br />

Die Turnhalle platzte mit rund 400 Menschen dabei aus allen<br />

Nähten.<br />

Es sollte ein illustres Programm<br />

u. a. mit Orchesterstücken (unter der<br />

Leitung von Rudi Pascher), Chorgesang,<br />

einer Erste-Hilfe-Einlage,<br />

Tanzeinlagen und Vorstellungen der<br />

erfolgreichen Volleyball- und Fußball-Schülerliga-Mannschaft<br />

sein,<br />

das sich die Schüler zum 60-Jahr-Jubiläum<br />

einfallen hatten lassen. Auch<br />

sympathisch: die europäisch wirkende<br />

Note mit irländischen Orchesterklängen<br />

oder einem getanzten<br />

(griechischen) Sirtaki. Hubert Frizzi,<br />

Sport- und Englischlehrer, zuständig<br />

für die Organisation: „Die Schüler<br />

haben sich zusammen mit den Lehrern<br />

sehr engagiert – danke allen, die<br />

mitgeholfen haben“, so Frizzi, der<br />

auch großes Lob für Schulwart Erwin<br />

Handle parat hatte: „Ohne ihn<br />

geht gar nichts!“ Ebenso groß war die<br />

Freude bei Direktor Roman Neururer<br />

(feierte heuer seinen 60. Geburtstag,<br />

Anm.): „Ich bin überwältigt, dass für<br />

die Leistungen unserer Schüler eine<br />

solch große Wertschätzung entgegengebracht<br />

wird“, erklärte Neu rurer bei<br />

der Eröffnung der Feierlichkeiten.<br />

Nachsatz: „Vielen Dank an die Schüler<br />

und die Lehrer!“<br />

VERÄNDERUNGEN. Apropos:<br />

Ab dem Schuljahr 1957/58 hatte<br />

Prutz eine eigene Hauptschule. Bis<br />

zu diesem Zeitpunkt gingen die meisten<br />

Schüler aus der Region in die<br />

Volksschule mit sogenannter „Oberstufe“<br />

in den jeweiligen Gemeinden.<br />

20./21. Juni 2018<br />

Roman Neururer: „Vielen Dank an die<br />

Schüler und die Lehrer!“<br />

Im Schuljahr 2012/13 wurde die HS<br />

Prutz-Ried zur „Neuen Mittelschule“,<br />

dabei gab es zahlreiche Veränderungen<br />

wie ein Ende der Leistungsgruppen<br />

und Sprachklassen,<br />

Inklusion oder Teamteaching. Aus<br />

der Sicht der Schüler scheint es zumindest<br />

in Prutz lauter positive Sichten<br />

der Dinge zu geben. Hier eine<br />

Auswahl von Aussagen, welche die<br />

Schüler selbst auf einer Zeichnung<br />

veröffentlichten: gute Freundschaften<br />

entstehen, es gäbe coole (Schul-)<br />

Tafeln, spannende Projekte, keine<br />

großen Probleme in der Schule, tolle<br />

Ausflüge, nette Lehrer, schöne Schulgebäude<br />

– und schöne, lustige sowie<br />

Rudi Pascher leitete das Schulorchester, das eine hervorragende Performance bot.<br />

<br />

RS-Fotos: Unterpirker<br />

Eine Erste-Hilfe-Einlage gab es auch zu bestaunen – unterstützt von den beiden<br />

Moderatorinnen Sophie und Lisa.<br />

Beim stimmungsvollen Sirtaki klatschte das Publikum lautstark mit.<br />

lange Pausen. Derzeit hat die Neue<br />

Mittelschule Prutz-Ried rund 240<br />

Schüler. Übrigens: Der Elternverein<br />

bot bei der 60-Jahr-Feier Kaffee und<br />

Kuchen an, der SV Ried sorgte für<br />

das leibliche Wohl.<br />

RUNDSCHAU Seite 47

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