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listischen Vergangenheit in Tirol erst<br />
seit wenigen Jahrzehnten möglich<br />
ist. Eine noch genauere Analyse auf<br />
Gemeindeebene erscheint angesichts<br />
der nicht vorhandenen finanziellen<br />
Ressourcen kaum möglich. Beide<br />
Historiker richteten den Appell an<br />
junge Forscher, die Erinnerungen<br />
der noch lebenden Zeitzeugen niederzuschreiben<br />
und für die Nachwelt<br />
zu erhalten. Erst die bittere Not<br />
und die fehlenden Perspektiven,<br />
vor allem für die Jugend, ermöglichten<br />
den Aufstieg der Nationalsozialisten,<br />
erklärten beide Autoren.<br />
Darum gelte es den österreichischen<br />
Sozialstaat zu verteidigen. Er glaube<br />
nicht, dass die Menschheit aus der<br />
Geschichte lerne, so Schreiber, aber<br />
man soll dennoch auf ähnliche Dikrekrutierte<br />
ihre Wähler sowohl aus<br />
bürgerlichen Kreisen, aus dem Bauernstand<br />
vor allem, aber auch aus<br />
Kreisen der Arbeiterschaft. Das bestehende<br />
System des Ständestaats<br />
war schon massiv von Nationalsozialisten<br />
unterwandert, in Landeck<br />
waren beide Vizebürgermeister Mitglieder<br />
der NSDAP. Einzig in der katholischen<br />
Kirche sahen die neuen<br />
Machthaber einen möglichen Gegner.<br />
Den Einfluss der einflussreichen<br />
Priester zurückzudrängen war ein<br />
vorrangiges Ziel, so der Autor.<br />
FORSCHUNG ERST SEIT<br />
DEN 1980ER-JAHREN. In der anschließenden<br />
Diskussion zeigten die<br />
beiden Autoren auf, dass eine intensive<br />
Aufarbeitung der nationalsozia-<br />
tionen, auf vergleichbare Argumentationen<br />
und auf gleiche Aussagen,<br />
wie sie in der Zeit der nationalsozialistischen<br />
Schreckensherrschaft verwendet<br />
wurden, hinweisen.<br />
Mag. Manfred Weiskopf organisierte<br />
gemeinsam mit sozialdemokratischen<br />
Widerstandskämpfern<br />
die Lesung in der Buchhandlung<br />
Tyrolia. <strong>LA</strong> Benedikt Lentsch moderierte<br />
souverän die angeregte Diskussion.<br />
Geschäftsführerin Ingeborg<br />
Strobl (Tyrolia) lud anschließend zu<br />
einem kleinen Umtrunk, wie auch<br />
zur Möglichkeit eines weiteren Gedankenaustausches<br />
ein. Das Buch<br />
„1938 – Der Anschluss in den Tiroler<br />
Bezirken“ ist um Euro 23,80 in<br />
der Tyrolia Landeck und im gutsortierten<br />
Buchhandel erhältlich – ein<br />
Organisator Mag. Manfred Weiskopf,<br />
Moderator Benedikt Lentsch (v. l.)<br />
„Muss“ für jeden historisch interessierten<br />
Tiroler.<br />
„Große Wertschätzung“<br />
NMS Prutz-Ried: 60-Jahr-Jubiläum<br />
(upi) Einen erlebnisreichen Abend präsentierten rund 100<br />
Schüler der NMS Prutz-Ried am vergangenen Wochenende ihren<br />
Eltern. Zum 60. Geburtstag der Neuen Mittelschule führten die<br />
äußerst engagierten Schüler ein tolles, feierliches Programm auf.<br />
Die Turnhalle platzte mit rund 400 Menschen dabei aus allen<br />
Nähten.<br />
Es sollte ein illustres Programm<br />
u. a. mit Orchesterstücken (unter der<br />
Leitung von Rudi Pascher), Chorgesang,<br />
einer Erste-Hilfe-Einlage,<br />
Tanzeinlagen und Vorstellungen der<br />
erfolgreichen Volleyball- und Fußball-Schülerliga-Mannschaft<br />
sein,<br />
das sich die Schüler zum 60-Jahr-Jubiläum<br />
einfallen hatten lassen. Auch<br />
sympathisch: die europäisch wirkende<br />
Note mit irländischen Orchesterklängen<br />
oder einem getanzten<br />
(griechischen) Sirtaki. Hubert Frizzi,<br />
Sport- und Englischlehrer, zuständig<br />
für die Organisation: „Die Schüler<br />
haben sich zusammen mit den Lehrern<br />
sehr engagiert – danke allen, die<br />
mitgeholfen haben“, so Frizzi, der<br />
auch großes Lob für Schulwart Erwin<br />
Handle parat hatte: „Ohne ihn<br />
geht gar nichts!“ Ebenso groß war die<br />
Freude bei Direktor Roman Neururer<br />
(feierte heuer seinen 60. Geburtstag,<br />
Anm.): „Ich bin überwältigt, dass für<br />
die Leistungen unserer Schüler eine<br />
solch große Wertschätzung entgegengebracht<br />
wird“, erklärte Neu rurer bei<br />
der Eröffnung der Feierlichkeiten.<br />
Nachsatz: „Vielen Dank an die Schüler<br />
und die Lehrer!“<br />
VERÄNDERUNGEN. Apropos:<br />
Ab dem Schuljahr 1957/58 hatte<br />
Prutz eine eigene Hauptschule. Bis<br />
zu diesem Zeitpunkt gingen die meisten<br />
Schüler aus der Region in die<br />
Volksschule mit sogenannter „Oberstufe“<br />
in den jeweiligen Gemeinden.<br />
20./21. Juni 2018<br />
Roman Neururer: „Vielen Dank an die<br />
Schüler und die Lehrer!“<br />
Im Schuljahr 2012/13 wurde die HS<br />
Prutz-Ried zur „Neuen Mittelschule“,<br />
dabei gab es zahlreiche Veränderungen<br />
wie ein Ende der Leistungsgruppen<br />
und Sprachklassen,<br />
Inklusion oder Teamteaching. Aus<br />
der Sicht der Schüler scheint es zumindest<br />
in Prutz lauter positive Sichten<br />
der Dinge zu geben. Hier eine<br />
Auswahl von Aussagen, welche die<br />
Schüler selbst auf einer Zeichnung<br />
veröffentlichten: gute Freundschaften<br />
entstehen, es gäbe coole (Schul-)<br />
Tafeln, spannende Projekte, keine<br />
großen Probleme in der Schule, tolle<br />
Ausflüge, nette Lehrer, schöne Schulgebäude<br />
– und schöne, lustige sowie<br />
Rudi Pascher leitete das Schulorchester, das eine hervorragende Performance bot.<br />
<br />
RS-Fotos: Unterpirker<br />
Eine Erste-Hilfe-Einlage gab es auch zu bestaunen – unterstützt von den beiden<br />
Moderatorinnen Sophie und Lisa.<br />
Beim stimmungsvollen Sirtaki klatschte das Publikum lautstark mit.<br />
lange Pausen. Derzeit hat die Neue<br />
Mittelschule Prutz-Ried rund 240<br />
Schüler. Übrigens: Der Elternverein<br />
bot bei der 60-Jahr-Feier Kaffee und<br />
Kuchen an, der SV Ried sorgte für<br />
das leibliche Wohl.<br />
RUNDSCHAU Seite 47